Studienmaterial 2014 (created by H2)

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MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER
Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit
SGI-D
Gremium
Informiert
Nr. 10 Okt. 2013
Goshozitate für 2014
Januar bis April:
„Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben“
Goshozitat Januar (AS, S. 85)
Wenn Sie sich von den Leiden aus Geburt und Tod befreien wollen, die Sie seit der Zeit ohne
Anfang erduldet haben, und in diesem Leben unfehlbar die unübertroffene Erleuchtung erreichen wollen,
müssen Sie die mystische Wahrheit erkennen, die allen Lebewesen ursprünglich zu eigen ist. Diese
Wahrheit ist Myoho-Renge-Kyo. Das Rezitieren von Myoho-Renge-Kyo befähigt Sie, die allem Leben
innewohnende mystische Wahrheit zu erfassen.
Themen:
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Konditional- (Bedingungs)satz: Wenn – dann (wollen – müssen)
Relatives und absolutes Glück
N.D. gab der Mystischen Wahrheit einen Namen (NMRK) und begründete eine Ausübung durch Anrufung dieses Namens, als Mittel für alle Menschen
Die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben erlaubt uns, ständig mit unbegrenzter
Lebenskraft wiedergeboren zu werden, um unsere Aufgabe dann vollkommen zu erfüllen
Die mystische Wahrheit ist die erleuchtete Weisheit aller Buddhas
Goshozitat Februar (AS, S.86)
Und dennoch:Wenn Sie voller Vertrauen Myoho-Renge-Kyo rezitieren, doch das Gesetz außerhalb
Ihrer selbst wähnen, dann nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an, sondern eine unterlegene Lehre.
„Unterlegene Lehre“ bezeichnet diejenigen außer diesem [Lotos-] Sutra, die sämtlich als hilfreiche
Mittel nur vorläufig sind. Keine dieser hilfreichen Mittel und vorläufigen Lehren führen unmittelbar zur
Erleuchtung, und ohne den direkten Pfad zur Erleuchtung kann man die Buddhaschaft nicht verwirklichen,
selbst wenn man diese Lehren über zahllose Zeitalter hinweg Leben für Leben ausübte.
Wenn Sie daher Myoho und Renge rezitieren1, müssen Sie das tiefe Vertrauen aufbringen, dass
Myoho-Renge-Kyo Ihr eigenes Leben ist.
1
Myoho und das Sutra rezitieren: das Daimoku des mystischen Gesetzes oder Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren.
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MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER
Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit
SGI-D
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Nr. 10 Okt. 2013
Themen:
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Was bedeutet es, das Gesetz außerhalb von sich selbst zu suchen?
Was sind die Kennzeichen einer unterlegenen/vorläufigen Lehre, im Gegensatz zur wahren Lehre des Lotos Sutra, warum führen unterlegene Lehren nicht zur Erleuchtung?
Verschmelzung von Subjekt und Objekt („Ich bin das Ganze“, „Ich bin Myoho-Renge-Kyo)
Toda´s Erleuchtung im Gefängnis als Beispiel heranziehen!
Im Zusammenhang mit der Erleuchtung von Herrn Toda wird „sich selbst treu zu bleiben“ als ewiger Leitfaden der Soka Gakkai betrachtet. (laut Herrn Mizukami, Mailand 2013)
Herr Toda: Notwendige Glaubenshaltung für die Verbreitung des Mystischen Gesetzes in der Endzeit
des Gesetzes (siehe Referenz )
Der Glaube, allein aufzustehen; denn alles, was wichtig ist, ist in uns vorhanden
Goshozitat März (AS, S. 86)
Daher heißt es im Kommentar der Tendai-Schule (Anmerkung d. Studienkomitees: Richtig wäre
„Kommentar zur Tiantai-Schule“, da dieser Kommentar von Miaole kommt): „Solange man nicht die
Natur des eigenen Lebens erkennt, kann man seine schweren Vergehen nicht auslöschen.“ Solange man
folglich nicht die Natur seines eigenen Lebens erkennt, wird die Ausübung zu einer endlosen, mühsamen
Selbstkasteiung. Daher sind solche Schüler des Buddhismus als Nichtbuddhisten einzustufen. Nach das
große Innehalten und Betrachten unterscheiden sie sich in ihren Ansichten nicht von den Nichtbuddhisten,
obwohl sie den Buddhismus studieren.
Themen:
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Welche Bedeutung haben „seine schweren Vergehen“
Die Suche nach der Erleuchtung außerhalb von uns kommt der Niederlage im Kampf gegen die Unwissenheit gleich
Welche unserer Handlungen stehen für die Suche nach dem Gesetz außerhalb von uns selbst? (vier typische Beispiele: die Verantwortung für das eigene Leben abgeben, abhängiger Glaube, allgemeine Zweifel und Verleumdung anderer Mitglieder, siehe Senseis Vorlesung, S. 41-43)
Goshozitat April (AS, S. 87)
Ob Sie den Namen des Buddha anrufen, das Sutra rezitieren oder lediglich Blumen und
Räucherwerk darbringen – alle Ihre tugendhaften Handlungen werden Nutzen bringen und Wurzeln des
Guten in Ihr Leben pflanzen. Mit dieser Überzeugung sollten Sie sich im Glauben bemühen.
Themen:
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Jede Handlung für das Gesetz, bzw. auf dessen Basis, ist wertvoll; hier gibt es keine Hierarchie
Was bedeuten „Nutzen und Wurzeln des Gutes“ für unser Leben im buddhistischen Verständnis?
Die Wichtigkeit von „Herz und Geist (=kokoro)“ im Zusammenhang mit der tiefstmöglichen inneren Veränderung unseres Lebens. (Senseis Vorlesung, S. 46)
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Mai bis August:
„Dialoge über das Lotos Sutra“
Mai: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Einleitung des 16. Kapitels „Die Lebensspanne des Thatagata”)
Seit ich die Buddhaschaft erlangte,
ist die Menge von kalpas, die vergangen sind,
unermessliche Hunderte, Tausende, Zehntausende,
Millionen, Milliarden asamkhyas.
Ich habe beständig das Gesetz gepredigt,
habe unzählige Millionen von Lebewesen gelehrt und
überzeugt, habe sie dazu geführt, den Weg des Buddhas
einzuschlagen, und das über einen Zeitraum von
unermesslichen kalpas.
Um die Lebewesen zu retten,
benutze ich ein geeignetes Mittel und gehe scheinbar ins Nirvana ein.
In Wahrheit aber werde ich nicht ausgelöscht.
Ich bin immer hier und predige das Gesetz.
(Ji ga toku bur rai. / Sho kyō sho kosshu.
Muryō hyaku sen man. / Oku sai asōgi.
Jō seppō kyōke. / Mushu oku shujō.
Ryō nyū o butsu-dō./ Nirai muryō kō.
I do shujō ko. / Hōben gen nehan.
Ni jitsu fu metsu-do. / Jō ju shi seppō.)
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 229, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra,
S. 153, 243 und 250)
Themen:
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Das ewige Leben des Buddha (“Ich bin immer hier und predige das Gesetz”)
Der Buddha von Kuon Ganjo, der seit der Zeit ohne Anfang erleuchtet ist
Bezug zu uns: Wenn wir den Gohonzon annehmen und uns für Kosen-rufu einsetzen, erscheint der „ewige Buddha, der immer hier ist und das Gesetz predigt“ in unserem eigenen Leben
Hosshaku Kempon erläutern: Das Vorläufige ablegen und die wahre Identität enthüllen
Das Gesetz und Person sind im Grunde untrennbar
Shakyamunis Erwachen zum ewigen Gesetz ist gleichbedeutend mit seinem Erkennen des „ewigen Buddhas“ in sich selbst; der Buddha, der „immer hier ist und das Gesetz predigt“
Das Chanten des Mystischen Gesetzes zum Gohozon ist dafür da, dass wir eins mit dem Buddha werden, der „immer hier ist und das Gesetz predigt.“
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Juni: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”)
Wenn der Buddha lange in der Welt bleibt, wird jemand mit schwachen Tugenden keine guten Ursachen
setzen, sondern wegen seiner Schwäche und Niederträchtigkeit den fünf Begierden anhängen und in
einem Netz von irreführenden Gedanken und Vorstellungen gefangen sein. Wenn sie sehen, daß der
Buddha beständig in dieser Welt ist und niemals stirbt, werden sie entweder arrogant und selbstsüchtig
oder mutlos und nachlässig. Sie nehmen nicht wahr, wie schwierig es ist, dem Buddha zu begegnen, und
sie werden sich ihm nicht mit Achtung und Verehrung nähern.
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 227, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 203)
Themen:
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Parabel aus dem LS vom Arzt und seinen kranken Kindern als Vergleich und Bsp. heranziehen
Der Tod (des Buddha) als hilfreiches Mittel, um in den Menschen die Sehnsucht zu erwecken, selbst die Erleuchtung suchen zu wollen
Juli: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”)
Einzig beseelt von dem Wunsch, den Buddha zu sehen,
ohne zu zögern, selbst wenn es ihr Leben kostet,
dann werden ich und die Versammlung der Mönche
gemeinsam auf dem heiligen Adlergipfel erscheinen.
(Isshin yokken butsu. / Fu ji shaku shinmyō. /
Ji ga gyū shusō. / Ku shutsu ryōjusen.)
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 230, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 256)
Themen:
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Reiner, suchender Geist; selbstlose Hingabe als Schlüssel zur Buddhaschaft
Sein Leben zu geben, bedeutet, sich bewusst zu werden, wofür ich leben will (Erläuterung von Herrn Saito Mailand 2012)
Den Buddha von ganzem Herzen zu suchen, zeigt sich in der ernsthaften Bemühung, das Mystische Gesetz zu verbreiten
Dieses Zitat drückt die Essenz der Einheit von Meister und Schüler aus, um als Schüler den gleichen erleuchteten Zustand wie der Meister zu erlangen
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August: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Abschließende Verse des Kapitel 16
„Die Lebensspanne des Thatagata”)
In jedem Augenblick denke ich darüber nach:
Wie kann ich allen Lebewesen dazu verhelfen,
Zugang zum unübertroffenen Weg zu finden
und schnell den Körper eines Buddhas zu erlangen?
(Mai ji sa ze nen. / I ga ryō shujō. /
Toku nyū mu-jō dō. / Soku jōju busshin.)
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 232, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 296)
Themen:
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Lebe für den großen Schwur des Buddhas; Aufgabe als Bodhisattwa aus der Erde
Dieser Schwur ist das Wesen des ewigen Buddhas; die wahre Bedeutung des Erscheinens des Buddhas in dieser Welt liegt in seinem Verhalten als Mensch;
Die Bedeutung von Shakubuku als Ausdruck von Mitgefühl, auch in der heutigen Zeit
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September bis Dezember:
„Der höchste Anführer der Welt“
Goshozitat September (DG 3, S.230)
Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach einer
langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen Reise endlich nach Hause
zurückgekehrt. Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die
weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus diesem Grund schaut
1
man zu einem Buddha als dem höchsten
Anführer der Welt auf , während derjenige, der nach Belieben
regiert, König genannt wird.
1 Der höchste Anführer der Welt: ein anderer Name für den Buddha, der so genannt wird, weil er tapfer allen Leiden entgegentritt
und alle Menschen zur Erleuchtung führt. Das Kejoyu-(7.)-Kapitel des Lotos Sutras erwähnt ihn als den „höchsten Anführer der Welt, der
nicht seinesgleichen hat, der mit 100 Tugenden geschmückt ist und der höchste Weisheit erlangt hat.“
Themen:
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Was ist der Unterschied zwischen „Sieg und Niederlage“ als buddhistisches Prinzip und „Belohnung und Bestrafung“ als weltliches Prinzip, sowohl für den Einzelnen, als auch für die Verwirklichung von Kosen rufu?
Der Glaube besteht in der fortgesetzten Wiederholung, den Kampf gegen die teuflische Natur des Lebens, gegen eigene Grenzen, mit Daimoku und Handeln zu gewinnen. Der Hauptkampf findet im eigenen Leben statt.
Goshozitat Oktober (DG 3, S. 238)
Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist und gegen das
angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden wie die Soga-Familie. (…) Ziehen Sie
Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen unter meinen Gläubigen, die ihren
Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden sogar noch härtere Strafen aus sich ziehen. Trotzdem
sollten sie keinen Groll gegen Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shôfu-bô, Notobô23
und andere traf.
23. Shôfu-bô, Noto-bô und Nagoe-no-ama: Schüler Nichiren Daishonins, die später ihren Glauben aufgaben. Von Shôfu-bô heißt es, er habe
um die Zeit des lzu-Exils im Jahre 1261 angefangen, am Daishonin zu zweifeln und sich schließlich gegen ihn gewandt. Noto-bô kämpfte zwar,
um den Daishonin während der Verfolgung von Matsubagayatsu im Jahre 1260 zu beschützen und wurde sogar verwundet. Doch um das
Jahr 1271 soll er seinen Glauben verloren haben. Nagoe-no-ama, die Frau von Hôjô Tomotoki, einem jüngeren Bruder des dritten Regenten
Yasutoki, gab ihren Glauben während der Zeit der Tatsunokuchi-Verfolgung auf.
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Themen:
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Was bedeutet es, seinen Glauben aufzugeben – in Hinsicht a) auf das Prinzip „Sieg oder Niederlage“ und b) auf die Meister-Schüler-Beziehung?
Umgang mit Hindernissen und „Teufeln“ erläutern und N.D.´s Warnung davor, ihnen zu erliegen
Anzunehmen ist einfach, beizubehalten ist schwierig
Gegen Buddhismus heißt gegen Vernunft
Goshozitat November (AS, S.238f)
Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es auch
gehen mag. Wie wütend ein Feuer auch toben mag, nach einer Weile brennt es doch aus. Andererseits
scheint sich Wasser langsam zu bewegen, aber sein Fluß verschwindet nicht so leicht. Da Sie jähzornig sind
und sich wie ein loderndes Feuer verhalten, werden Sie sicherlich von anderen betrogen werden. Ich bin
sicher: wenn Ihr Herr mit schönen Worten auf Sie einredet, wird er Sie für sich gewinnen, genauso, wie
ein Feuer durch Wasser gelöscht wird. Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem lodernden Feuer, so
wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert kann sogar in einem großen Feuer für eine
Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden
indem ich Sie auf diese Weise ermahne.
Themen:
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Meister-Schüler-Beziehung am Beispiel von ND und Shijo Kingo:
Ermahnungen des Meisters gegenüber dem Schüler, um dessen Charakter zu festigen und seinen Glauben zu schmieden (durch Gongyo und Aktivitäten), um wahren Sieg zu erlangen
Das Mitgefühl des Daishonin erläutern
Goshozitat Dezember (AS, S.239)
Buddhismus ist Vernunft.Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie Ihre Frau auch
lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn Sie sterben, wird es vergeblich sein.
Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie
waren in all diesen Jahren wohlhabend genug. Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich
bereits sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher.
Themen:
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Was bedeutet die Aussage: „Buddhismus ist Vernunft“?
Anhaftungen überwinden
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Nr. 10 Okt. 2013
Themen:
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Der Unterschied zwischen relativen und absoluten Werten bzw. Zielen im Leben
Die Bedeutung von „Herr“ steht heute für die Gesellschaft, daher bedeutet „Sieg“, in der Gemeinde Vertrauen zu gewinnen
Was ist der wirkliche Triumpf des Nichren-Buddhismus? (Lehre der Harmonie)
SGI-D-Studienkomitee
5.10.13
8
<< ÜBER DIE VERWIRKLICHUNG DER BUDDHASCHAFT IN DIESEM LEBEN >>
THEMA: „DIE UNÜBERTROFFENEN SCHÄTZE, DIE IN UNSEREM LEBEN STRAHLEN”
SGI EUROPA STUDIENKURS, MAILAND, AUGUST 2013
REFERENZMATERIAL 1

HINTERGRUND
Diese Gosho schrieb Nichiren Daishonin 1255 im Alter von 34 Jahren, zwei Jahre nachdem
er seine Lehre offenbart hatte. Er lebte zu der Zeit in Kamakura. Man nimmt an, dass diese
Gosho an Toki Jonin gerichtet war, der an einem Ort lebte, der in der heutigen Chiba-Präfektur
liegt.
Man nimmt an, dass Toki Jonin ein Jahr nachdem der Daishonin seine Lehre offenbart hatte,
zu den Lehren des Daishonin übertrat. Er war vermutlich einer der ersten Schüler unter den
Anhängern des Daishonin, die den Glauben annahmen.
Als Nichiren Daishonin 1260 die Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die
Errichtung des wahren Gesetzes” der Feudalregierung vorlegte - sieben Jahre nachdem er seine
Lehre offenbart hatte - nutzten die Gläubigen des Nembutsu, die den Rückhalt der Machthaber
hatten, diese Gelegenheit, um einen Anschlag auf den Daishonin zu verüben (die
Matsubagayatsu-Verfolgung). Toki Jonin lud den Daishonin, der der Gefahr entkommen war, in
sein Haus, um ihm Schutz zu bieten.
Sogar inmitten solcher Widrigkeiten wie das Exil auf der Insel Sado blieb Toki Jonin eine
Schlüsselfigur unter der Gemeinschaft der Anhänger des Daishonin und hielt gewissenhaft
seinen Glauben bei. Toko Jonin erhielt viele Schriften, darunter die Schrift „Das
Verehrungsobjekt zum Betrachten des eigenen Lebens”. Dank seiner Bemühungen, die
Orginalschriften des Daishonin sorgsam aufzubewahren, sind sie bis zum heutigen Tag
erhalten.
Dieser Brief wurde in den frühen Tagen der Verbreitung geschrieben, als der Daishonin
den Gohonzon noch nicht eingeschrieben hatte. Doch wann immer wir diese Gosho lesen hoffe
ich, dass wir sie als eine Schrift studieren, durch die wir die richtige Einstellung des Glaubens
lernen, die auf dem Gohonzon basiert.
1
Goshozitat 1 (AS, S. 85)
Wenn Sie sich von den Leiden aus Geburt und Tod befreien wollen,
die Sie seit der Zeit ohne Anfang erduldet haben, und in diesem Leben
unfehlbar die unübertroffene Erleuchtung erreichen wollen, müssen Sie
die mystische Wahrheit erkennen, die allen Lebewesen ursprünglich zu
eigen ist. Diese Wahrheit ist Myoho-Renge-Kyo. Das Rezitieren von
Myoho-Renge-Kyo befähigt Sie, die allem Leben innewohnende
mystische Wahrheit zu erfassen.
[Referenz 1] Zitat aus „Josei Toda Gesamtausgabe“, Bd. 4, Vortrag vom 3. Mai 1956
(vorläufige Übersetzung)
Unser Glück ist entweder relativ oder absolut. Bei relativem Glück geht es um den Wunsch
nach Reichtum, in einem schönen Haus zu leben, ein glücklicheres Zuhause zu erschaffen, dass
das Geschäft gut läuft und so weiter. All diese Dinge stellen relatives Glück dar. Doch wenn wir
diese Ziele nicht hätten, würden wir im Leben keinen Sinn empfinden.
Es gibt oft Menschen, die sagen, dass der Buddhismus sich nicht mit solchen Dingen
beschäftigen würde. Er würde uns etwas geben, das viel erfrischender und belebender sei als
solche Dinge. Doch solch eine Denkweise ist schlicht idealistisch. Es handelt sich dabei nicht um
eine wahre Religion. Es ist ganz selbstverständlich, dass wir uns wünschen, reich zu sein, in
einem prächtigen Haus zu wohnen und gesund und fit zu sein. Eine Religion, die solche
Wünsche erfüllt, ist eine wahre Religion. Wir praktizieren diesen Buddhismus, um uns genau
diese Wünsche zu erfüllen.
[Referenz 2] Zitat aus „Josei Toda Gesamtausgabe”, Bd. 4, Vortrag vom 3. Mai 1956
(vorläufige Übersetzung)
Wer kein Geld hat, wird Geld verdienen. Wer von schwacher körperlicher Verfassung ist,
wird kräftig. Auch wenn wir nur für solche Dinge chanten, ist garantiert, dass wir in der
Zukunft einen Lebenszustand absoluten Glücks erlangen werden. Ich bin sicher, dass niemand
von Ihnen tatsächlich dafür chantet, absolutes Glück zu verwirklichen. Obwohl Sie nicht dafür
chanten, werden Sie alle Menschen sein, die den Beweis dafür in ihrem eigenen Leben zeigen
werden, ob Sie es wollen oder nicht.
Absolutes Glück steht für einen Lebenszustand, in dem wir Erfüllung empfinden, wo auch
immer wir uns befinden; in dem wir Freude empfinden, am Leben zu sein, wo auch immer wir
2
sind. Daher herrscht an dem Ort, an dem sich eine Person mit solch einem Lebenszustand
befindet, immer eine heitere und fröhliche Atmosphäre, und es würde nie ein Streit geschehen.
Auch wenn man sich einmal über etwas ärgern sollte, empfindet man ihn während man weiter
fröhlich bleibt – wäre es nicht großartig, wenn Sie solch einen Lebenszustand verwirklichten?
[Referenz 3] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung
der Buddhaschaft in diesem Leben”
Die Buddhaschaft zu verwirklichen bedeutet einen Lebenszustand zu erreichen, der uns
erlaubt, ständig mit einer unbegrenzten Lebenskraft wiedergeboren zu werden, um unsere
Aufgabe zu unserer Zufriedenheit zu erfüllen, all unsere Ziele zu erreichen und ein Glück zu
erschaffen, das niemand zerstören. Und ist es nicht noch viel großartiger, wenn wir zehn,
hundert, tausend und Millionen von Existenzen auf diese Art und Weise genießen können!
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [7] Der Glaube
zur Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben – Beschreiten Sie zielsicher den großen Weg der Einheit
von Meister und Schüler (Kapitel 7, S. 76) , siehe auch Josei Toda Gesamtausgabe, Bd. 3, Daibyakurenge vom Dez.
1951)
[Referenz 4] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung
der Buddhaschaft in diesem Leben”
Damit alle Menschen die „mystische Wahrheit, die immer schon in allen Lebewesen
vorhanden war“ erkennen und umsetzen konnten, gab Nichiren Daishonin dieser Wahrheit den
Namen Myoho-Renge-Kyo und begründete die Ausübung der Anrufung dieses Namens – das
Chanten von Daimoku. Damit fand er ein Mittel, durch das alle Menschen ihr Leben auf
Grundlage der mystischen Wahrheit führen und es ihr widmen können.
Auf diese Art begründete der Daishonin für alle Menschen einen Weg zu der Erkenntnis,
dass die universelle Wahrheit des Lebens auch in ihrem eigenen Leben existiert und sie diese
Wahrheit in ihrem Leben sichtbar machen können. Diese Wahrheit ist die erleuchtete Weisheit
aller Buddhas und wird in ihrer Gesamtheit im Lotos-Sutra, der höchsten buddhistischen Lehre,
offenbart. Wenn wir sie zu unserer Grundlage machen, können wir ein gänzlich wertvolles
Leben führen. Der Buddhismus des Daishonins machte diese Sphäre des Glaubens allen
Menschen zugänglich, unabhängig von ihrem Hintergrund, an jedem Ort, zu jeder Zeit. Man
kann ohne Übertreibung sagen, dass erst das Chanten von Daimoku im Nichiren-Buddhismus
3
die Entstehung eines „Volksbuddhismus“ möglich machte.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [2] Die
Bedeutung des Chantens von Daimoku – Die korrekte buddhistische Ausübung führt uns zum größten Sieg im
Leben, (Kapitel 2, S. 23))
Goshozitat 2 (AS, S.86)
Und dennoch: Wenn Sie voller Vertrauen Myoho-Renge-Kyo
rezitieren, doch das Gesetz außerhalb Ihrer selbst wähnen, dann
nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an, sondern eine unterlegene
Lehre. „Unterlegene Lehre“ bezeichnet diejenigen außer diesem
[Lotos-] Sutra, die sämtlich als hilfreiche Mittel nur vorläufig sind. Keine
dieser hilfreichen Mittel und vorläufigen Lehren führen unmittelbar zur
Erleuchtung, und ohne den direkten Pfad zur Erleuchtung kann man die
Buddhaschaft nicht verwirklichen, selbst wenn man diese Lehren über
zahllose Zeitalter hinweg Leben für Leben ausübte.
Goshozitat 3 (AS, S.86)
Wenn Sie daher Myoho und Renge rezitieren1, müssen Sie das tiefe
Vertrauen aufbringen, dass Myoho-Renge-Kyo Ihr eigenes Leben ist.
1.
Myoho und das Sutra rezitieren: das Daimoku des mystischen Gesetzes oder Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren.
[Referenz 5] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung
der Buddhaschaft in diesem Leben”
Was auch geschah, Toda gab seine Suche nach dem Gesetz, das nur im eigenen Leben zu
finden ist, niemals auf. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig es sei, sich selbst treu zu bleiben.
Toda hatte im Gefängnis die tiefe Erkenntnis gewonnen, dass der Buddha das Leben selbst ist,
und war zu seiner Identität als Bodhisattva aus der Erde erwacht. Dies war seine Basis.
Toda sprach oft über die Glaubenshaltung, die notwendig ist, um das Mystische Gesetz in
uns selbst zu erkennen: „Sie müssen entschlossen sein, dass Nam-Myoho-Renge-Kyo Ihr eigenes
Leben ist!“ oder „Das Mystische Gesetz im Späten Tag zu verbreiten bedeutet, fest daran zu
glauben, dass Ihr Leben nichts anderes ist als Nam-Myoho-Renge-Kyo!“ Diesen Geist lehrt der
Daishonin, wenn er sagt: „Wenn Sie also das Mystische Gesetz chanten und das Lotos-Sutra
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rezitieren, dann müssen Sie die tiefe Überzeugung aufbringen, dass Myoho-Renge-Kyo Ihr
Leben selbst ist.“ (DG 1, 43)
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [3] Wenn Sie
denken, das Gesetz liege außerhalb Ihrer selbst, nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an (Kapitel 3, S. 34))
[Referenz 6] Zitat aus „Josei Toda Gesamtausgabe“, Bd. 1 (vorläufige Übersetzung)
Wäre es nicht ein Fehler, unser Leben von anderen Menschen und unserer Umgebung
abhängig zu machen und uns zum Beispiel zu beschweren: „Wenn diese Person doch so
handeln würde!” oder „Wenn doch die Dinge in der Welt so laufen würden, dann wäre ich viel
glücklicher!” Die menschliche Kraft ist jedoch in der Tat schwach. Wenn man sich nur auf sich
selbst fokussiert, kann man sich noch so sehr anstrengen, man wird trotzdem leicht von anderen
Menschen oder von der Umgebung, in der wir leben, beeinflusst und beherrscht.
Es ist meine feste Überzeugung: Um das stärkste, strahlendste und glücklichste Leben zu
führen, gibt es keinen anderen Weg, als sein Leben auf der Basis dieses Buddhismus zu führen,
der die Prinzipien der gegenseitigen Beinhaltung der zehn Welten und der dreitausend Bereiche
in einem Lebensmoment lehrt.
(Josei Toda Gesamtausgabe, Bd. 1, Leitartikel mit dem Titel „Live True to Your Own Life”, veröffentlicht in der
Daibyakurenge, Februar 1956)
Goshozitat 4 (AS, S.86)
Sie dürfen niemals glauben, dass eine der achtzigtausend heiligen
Lehren aus der Zeit des Buddha Shakyamuni oder irgendeines anderen
Buddha und Bodhisattva der zehn Himmelsrichtungen und drei Zeiten*
außerhalb Ihrer selbst liegt. Ihre Ausübung der buddhistischen Lehren
wird Sie nicht im Geringsten von den Leiden aus Geburt und Tod
befreien, solange Sie nicht die wahre Natur Ihres Lebens erkennen
Wenn Sie die Erleuchtung außerhalb Ihrer selbst suchen, dann werden
selbst zehntausend Ihrer Ausübungen und zehntausend gute Taten
vergeblich sein Es verhält sich damit wie bei einem armen Mann, der
Tag und Nacht damit zubringt, den Reichtum seines Nachbarn zu
zählen, doch dabei selbst auch nicht ein halbes Geldstück hinzu
gewinnt.
5
[Referenz 7] Zitat aus der Gosho „Die einstimmige Erklärung der Buddhas der drei
Existenzen in Bezug auf die Klassifizierung der Lehren und welche aufzugeben und
welche beizubehalten sind” (vorläufige Übersetzung)
Von diesem einzelnen Element des Geistes entspringen all die verschiedenen Länder und
die umgebenden Bedingungen. Die heiligen Lehren aus der Lebenszeit des Buddhas sind der
Erklärung dieses Prinzips gewidmet. Diese sind bekannt als das Lagerhaus der 84.000 Lehren.
All diese Lehren sind in der Wesenheit eines einzelnen Individuums enthalten. Somit
repräsentiert das Lagerhaus der 84.000 Lehren eine tägliche Aufzeichnung der eigenen Existenz.
(Die einstimmige Erklärung der Buddhas der drei Existenzen in Bezug auf die Klassifizierung der Lehren und welche
aufzugeben und welche beizubehalten sind, WND II, 843)
[Referenz 8] Zitat aus „Rede & Essays von Daisaku Ikeda”, S. 121, veröffentlicht in der
Seikyo Shimbun, am 10. Juni 1991 (vorläufige Übersetzung)
Viele Religionen legen dar, dass an einem fernen Ort losgelöst vom menschlichen Herz
und Geist ein wohlwollendes absolutes Wesen existiert.
Solche Religionen schauen auf die Menschen herab, zwingen sie, sich einschließlich ihres
Geistes dieser absoluten Autorität zu unterwerfen. Sie lehren, sich der Gnade eines solchen
Wesens auszuliefern.
Der Buddhismus Nichiren Daishonins ist anders. Er lehrt, dass alles im Universum, sogar
der Buddha, in unserem eigenen Leben existiert. Um einen weiten und strahlenden
Lebenszustand zu entwickeln, praktizieren wir täglich mit dem Gohonzon als unserer
Grundlage in genauer Übereinstimmung mit den Lehren des Daishonins.
Das eigene Selbst ist das Allerwichtigste. Wenn wir uns selbst aus den Augen verlieren, unseren
ursprünglichen Ausgangspunkt, und die Würde unseres eigenen Lebens vergessen, dann
werden wir ein feiges und schwaches Leben führen und uns etwas außerhalb von uns
unterordnen. Dann würde alles zu einer „endlosen, qualvollen Selbstkasteiung.“ (DG, Bd. 1, S.
44)
6
Goshozitat 5 (AS, S.86)
Daher heißt es im Kommentar der Tendai-Schule*:„Solange man
nicht die Natur des eigenen Lebens erkennt, kann man seine schweren
Vergehen nicht auslöschen.“2 Solange man folglich nicht die Natur
seines eigenen Lebens erkennt, wird die Ausübung zu einer endlosen,
mühsamen Selbstkasteiung. Daher sind solche Schüler des Buddhismus
als Nichtbuddhisten einzustufen. Nach Das große Innehalten und
Betrachten unterscheiden sie sich in ihren Ansichten, nicht von den
Nichtbuddhisten, obwohl sie den Buddhismus studieren.
2. Überlieferte Erläuterungen zu „Das große Innehalten und Betrachten".
[Referenz 9] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Vorlesung „Über die Verwirklichung der
Buddhaschaft in diesem Leben”, April 1961 (vorläufige Übersetzung)
Wie tief sind wir zu Dank verpflichtet, dass der Daishonin für alle Lebewesen den
Gohonzon als Objekt der Verehrung eingeschrieben hat! Wie sehr sind wir von Dankbarkeit
erfüllt, wenn wir begreifen, was für ein Glück wir haben, den Gohonzon getroffen zu haben und
Daimoku chanten zu können!
Goshozitat 6 (AS, S. 87)
Ob Sie den Namen des Buddha1 anrufen, das Sutra rezitieren oder
lediglich Blumen und Räucherwerk darbringen – alle Ihre tugendhaften
Handlungen werden Nutzen bringen und Wurzeln des Guten in Ihr
Leben pflanzen. Mit dieser Überzeugung sollten Sie sich im Glauben
bemühen.
1.
„Namen des Buddha” wird hier gleichbedeutend mit Nam-Myoho-Renge-Kyo gebraucht.
[Referenz 10] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung
der Buddhaschaft in diesem Leben”
Unabhängig von den Hindernissen, die uns im Verlauf unserer Ausübung begegnen
mögen, dürfen wir auch nicht einen einzigen Schritt zurückweichen. Schwierigkeiten sollten uns
nicht ängstigen oder verwirren. Die Kraft des Mystischen Gesetzes, Myoho-Renge-Kyo, kann
alles besiegen. Diese tiefe Überzeugung ist sehr wichtig.
7
Wenn wir Probleme fürchten, uns darüber beklagen oder unsere Umgebung ablehnen,
zeugt das von dem Glauben, dass sich das Gesetz außerhalb unseres Lebens befindet. Das gilt
auch für den Fall, dass wir das Vertrauen in unsere Fähigkeit verlieren, mit unseren Umständen
fertig zu werden, uns anderen in der Hoffnung zuwenden, dass sie uns erlösen mögen,
oder wir anderen die Schuld für unsere Probleme geben und in Hoffnungslosigkeit und
Resignation verfallen.
Wenn uns Schwierigkeiten begegnen, müssen wir sie – so sehr sie uns auch plagen – doch
klar als Hindernisse oder teuflische Funktionen erkennen und sie rückhaltlos bekämpfen. Das
ist die Lebensweise derjenigen, die Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten und ihr Leben dem
Mystischen Gesetz widmen. Der Daishonin sagt: „… denken Sie außerdem daran, dass ich
immer gesagt habe, dass Nichirens Schüler nichts erreichen können, wenn sie feige sind.“ (DG 4,
123) In diesem Sinne wollen wir alle Feigheit ablegen und Mut zu unserer stärksten Eigenschaft
machen.
Menschen mutigen Glaubens können die dunklen Wolken aus Angst, Unwissenheit und
Illusionen vertreiben; sie können in ihrem Leben die Sonne des Mystischen Gesetzes aufgehen
und die schönen Lotos-Blumen des Mystischen Gesetzes, Myoho-Renge, erblühen lassen.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesungsreihe Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [4] Die
Veränderung unserer grundlegenden Lebenseinstellung – Entscheidung gegen ein Leben der „endlosen,
qualvollen Selbstkasteiung“, Kapitel, S. 46)
[Referenz
11]
Zitat
aus
SGI
Präsident
Ikedas
Rede
bei
der
31.
Hauptstellenleiterversammlung der Soka Gakkai in Tokio, Februar 1999 (SGI
Newsletter Nr. 8768) (vorläufige Übersetzung)
Wir in der SGI leben in direkter Übereinstimmung mit den Lehren des Daishonin. Wir
leben getreu unserer Überzeugungen. Es ist kleinlich, sich über Äußerlichkeiten oder um die
Meinungen anderer zu sorgen oder sich zu beklagen, dass niemand Sie unterstützt oder versteht.
Bitte leben Sie so, dass Sie sich selbst treu bleiben, und Ihr Leben mit Triumph schmücken, auf
der Grundlage von entschlossenem Gebet und Taten. Bitte werden Sie zu Menschen, die die
schützenden Kräfte des Universums, der himmlischen Götter, kraftvoll aktivieren können . . .
8
[Referenz 12] Zitat aus Teil 35 des Kapitels Funjin [„Vorwärts Stürmen”]* der „Neuen
Menschlichen Revolution”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 14. Juni 2013
(vorläufige Übersetzung)
Der Glaube ist für das ganze Leben. Wir müssen uns aufrichtig bemühen und während wir
unsere Zähne zusammen beißen, bewältigen wir jeden Berg, einen nach dem anderen, für
Kosen-rufu. Wenn wir einen riesigen Berg überwunden haben, ist ein noch größerer Berg sicher
zu erwarten. Dennoch die „Flamme das Glaubens” weiter brennen zu lassen und kraftvoll alle
Hindernissen des Lebens zu erklimmen, ist der Weg von Kosen-rufu und wird natürlicherweise
dazu führen, dass wir das Ziel erreichen, die Buddhaschaft in diesem Leben zu verwirklichen.
Es wird vielleicht Zeiten geben, in denen Sie das Gefühl haben, dass Sie eine harte Zeit
erleben, oder in denen Sie sich darüber beschweren, dass Sie sich mehr anstrengen müssen, als
Sie möchten. Aber ich möchte Sie dringend bitten, Mut aufzubringen und Schritt für Schritt mit
dem festen Entschluss vorwärts zu gehen, über all Ihre individuellen Probleme zu triumphieren
und Ihr Karma zu verändern. Jedes Mal, wenn Sie sich mit solch einer Schwierigkeit befassen,
müssen Sie den tatsächlichen Beweis einer Wohltat zeigen.
Solange wir weiter unsere „Flamme des Glaubens” leuchtend brennen lassen, können wir
mit einem unnachgiebigem Herzen, freudvoll und mutig jeden noch so gefahrvollen Weg
herausfordern. Diejenigen, die in der Lage sind, ihren Glauben ihr Leben lang beizubehalten,
können als Menschen beschrieben werden, die die Quintessenz des buddhistischen Glaubens
und der Praxis tief begriffen haben.
Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass Sie sich alle (Bereichsleiter/innen der Männer- und
Frauenabteilung) zu hervorragenden Leitern für Kosen-rufu entwickeln, die es den Mitgliedern
ihrer Organisation ermöglichen können, ihr Leben mit Lorbeeren von Wohltaten zu krönen.
Aus einer vorläufigen Übersetzung des SGI Newsletter Nr. 8750, Auszug aus Präsident Ikedas Rede bei der
*
65..Hauptstellenleiterversammlung der Soka Gakkai, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun 14. April 2013.
9
<< DIALOGE ÜBER DAS LOTUS SUTRA
„DIE LEBENSSPANNE DES TATHAGATA” >>
THEMA: „EIN LEBEN ZU FÜHREN, DAS DER EDLEN AUFGABE VON KOSEN-RUFU GEWIDMET IST
– MIT DER ÜBERZEUGUNG VON DER EINHEIT VON LEBEN UND TOD”
SGI EUROPA STUDIENKURS, MAILAND, AUGUST 2013
REFERENZMATERIAL 2
<< Was bedeutet das Lebensspanne-Kapitel? >>
[Referenz 1] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Vorlesung aus dem Hoben (Geeignetes Mittel)und Juryo (Lebensspanne des Tathagata)-Kapitel des Lotus Sutra
Das Leben ist das letztendliche Geheimnis. Es ist das größte Wunder, ein Rätsel
ohnegleichen, das Schauspiel schlechthin.
Was bedeutet unser Leben? Was ist das Wesen unserer Existenz? Woher kommen und
wohin gehen wir? Das sind die Fragen, denen wir uns als Menschen gegenübersehen.
Wenn wir uns diesen Fragen nicht stellen, werden wir niemals echtes Glück und wahre
Erfüllung im Leben erfahren, selbst wenn wir im materiellen Überfluß leben und ein
zufriedenes, sorgloses Leben führen.
Das Juryo-Kapitel des Lotos-Sutras enthält die Antworten auf diese grundsätzlichen
Fragen. (...)
Das Kapitel „Dauer des Lebens“ erhellt in vollkommener Weise die Antwort auf die
Fragen des Lebens, die allen Sutras und allen Denksystemen, Systemen der Philosophie und
Religion zugrundeliegt.
(SGI Präsident Ikedas Vorlesungen über das Lotus-Sutra, das Hoben (Geeignetes Mittel) und Juryo
(Lebensspanne des Tathagata) - Kapitel des Lotus-Sutra, [16] Das Juryo-Kapitel: Das 16. oder Juryo-Kapitel des
Lotos-Sutras (Dauer des Lebens), S. 117)
<< Was wird im Lebenspanne- Kapitel gelehrt? >>
[Referenz 2] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Vorlesung aus dem Hoben (Geeignetes Mittel)
und Juryo (Lebensspanne des Tathagata) - Kapitel des Lotus Sutra
Was lehrt nun eigentlich das Kapitel „Dauer des Lebens“? Um es mit einem Wort zu
sagen: Es lehrt die Ewigkeit des Lebens. Der Begriff juryo im Titel des Kapitels (jap. nyorai
juryo) bedeutet so viel wie die Dauer des Lebens zu erfassen. Dieses Kapitel erklärt, daß die
1
Dauer des Lebens des Buddhas unermeßlich ist.
(SGI Präsident Ikedas Vorlesungen über das Lotus-Sutra, das Hoben- (Geeignetes Mittel)- und Juryo
(Lebensspanne des Tathagata)-Kapitel des Lotus-Sutra [16] Das Juryo-Kapitel: Das 16. oder Juryo-Kapitel des
Lotos-Sutras (Dauer des Lebens), S. 118)
[Referenz 3] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des
Thatagata”)
Ihr
müsst
sorgfältig
zuhören
und
hören,
was
das
Geheimnis
und
die
außergewöhnlichen Kräfte des Buddhas sind. In allen Welten glauben alle Menschen und
asuras, daß sich der hier anwesende Buddha Shakyamuni, als er den Palast der Shakyas
verlassen hatte, am Ort der Ausübung in der Nähe der Stadt Gaya niederließ und dort
anuttara-samyak-sambodhi (die höchste vollkommene Erleuchtung) erlangte. Aber,
Menschen der Tugend, in Wirklichkeit habe ich vor einer unermeßlichen, grenzenlosen Zeit
von hunderten, tausenden, zehntausenden, Millionen von nayuta Äonen die Buddhaschaft
erlangt.
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 225, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S. 140)
[Referenz 4] Zitat aus dem Lotus Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”)
Angenommen, jemand nähme fünfhundert, tausend, zehntausend, eine Million
nayuta asamkhya milliardenfache Welten und zermahlte sie zu Staub. Und angenommen, er
bewegte sich nach Osten, und wenn er alle fünfhundert, tausend, zehntausend, eine Million
nayuta asamkhya Welten ein Staubpartikel fallen ließe und er damit fortführe, indem er
sich weiter nach Osten bewegt, bis er auf diese Weise alle Staubpartikel verbraucht hätte.
(…) Angenommen all diese Welten, ob nun ein Staubkorn auf sie gefallen ist oder
nicht, würden noch einmal zu Staub zermahlen, und ein Staubteilchen entspräche einem
kalpa. Die Zeit, die vergangen ist, seit ich die Buddhaschaft erlangte, ist einhundert, tausend,
zehntausend, eineinhunderttausend nayuta asamkhya kalpas länger.
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 225, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S. 151)
2
[Referenz 5] Zitat aus dem Lotus Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”)
Seit ich die Buddhaschaft erlangt habe, ist eine sehr lange Zeit vergangen. Die Dauer
meines Lebens ist eine unermeßliche Zahl von asamkhya kalpas. In dieser Zeit bin ich
immer hier gewesen, ohne daß mein Leben jemals geendet hätte. Meine Freunde, ich habe
ursprünglich die Ausübung eines Bodhisattvas durchgeführt, und das dadurch erworbene
Leben ist noch nicht aufgebraucht, sondern wird noch doppelt so lange dauern, wie es
bereits existiert.
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 227, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S. 190 und S. 153)
[Referenz 6] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: (…) Nichiren Daishonin sagt: „Wenn unter all den zahlreichen Sutren
dieses Juryo-Kapitel fehlen sollte, dann wäre es, als gäbe es keine Sonne und keinen Mond am
Himmel, keinen höchsten Herrscher in der Nation, keine Edelsteine in den Bergen und Flüssen
und keinen Mut im Menschen.“ (DG 2, 139) Das Kapitel Lebensspanne zu studieren heißt die
Essenz des Buddhismus selbst zu studieren. Es heißt, sein Verständnis von der Essenz des
Lebens und der wahren Natur des Selbst zu vertiefen.
Wenn wir das nicht verstehen, dann wäre unser Leben – egal was wir damit anfangen –
grundlegend in Dunkelheit gehüllt. Unser Leben wäre voller Illusionen und Leiden. Wir
würden in einer Welt voller Dunkelheit „als gäbe es keine Sonne und keinen Mond am
Himmel“ leben. Es ist das Kapitel Lebensspanne, das die „Sonne der Hoffnung“ in unserem
Leben aufgehen lässt. Dieser Vorgang wird menschliche Revolution genannt.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [26] Eine unbändige Lebensfreude — das ist der Geist des Kapitels „Lebensspanne”, Bd. 4, S. 26)
[Referenz 7] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: (…) Um die Welt zu verändern, müssen wir uns zuerst selbst
verändern. Und die grundlegende Angelegenheit, die wir als Mitglieder der menschlichen
Gemeinschaft verändern müssen, ist die Art und Weise, wie wir unsere Existenz, Leben und
3
Tod, und unser Selbst betrachten. Dafür bietet das Kapitel Lebensspanne des Lotos-Sutras
Leitlinien an. (…)
Wenn wir unsere jetzige Lebensdauer für das A und O der Existenz halten, dann können
wir nicht ein wirklich tiefes Leben führen. Wenn wir nicht die Ewigkeit des Lebens verstehen,
wird unser Leben in der Tiefe vergänglich und ungewiss werden.
(Dialoge über das Lotus, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [26] Eine unbändige Lebensfreude — das ist der Geist des Kapitels „Lebensspanne”, Bd. 4, S. 27)
[Referenz 8] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Suda: (zitiert Wei Cheng, Herausgeber der Ming Pao Newspapers, Hong Kong)
(…) Was ist der Wert und die Bedeutung des Lebens? Was ist der Ursprung des Lebens?
Was ist sein Sinn? Was ist die Bedeutung der menschlichen Existenz in der grenzenlosen Weite
des Universums? Solche unerschöpflichen Fragen belasten ständig unseren Geist und es gibt
keine einzige lebende Person, die darauf nicht irgendeine Art von Antwort gesucht hat ...
Unter den vielen Religionen und philosophischen Systemen der Welt ist der Buddhismus
mit seiner tiefen Einsicht in die Natur der menschlichen Existenz wie ein großer Baum, der
hoch über das Dach des Waldes emporragt und die Menschen zu tiefer Erkenntnis führt.
(…)
Endo: (zitiert Wei Cheng, Herausgeber der Ming Pao Newspapers, Hong Kong)
Der Buddhismus ist nicht durch das Konzept von einem „Erlöser“ eingeschränkt. Er
lehrt Selbstachtung und Selbstvertrauen und dass wir durch unsere eigene Kraft die Erlösung
von den Leiden von Leben und Tod erlangen können.
Daher besitzt der Buddhismus die einzigartige Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu
beruhigen und Menschen zu helfen, ihr Leben zu verändern. Darin liegt die grundlegende
Ursache für die wachsende Beliebtheit des Buddhismus heute, im Osten wie im Westen, ja auf
der gesamten Welt.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 29)
4
[Referenz 9] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: (…) Das Wesen des Buddhismus liegt darin, sich durch die eigene
Entschlossenheit und durch eigene ausdauernde Bemühungen zu entwickeln – nicht dadurch,
dass man sich auf irgendjemanden oder irgendetwas anderes verlässt. Wir müssen die
Einstellung besitzen, uns auf die eigene Initiative und nicht auf irgendjemand anderen zu
stützen. Wir brauchen kein Mitleid von anderen. Wir müssen aufstehen und vorangehen, selbst
wenn es niemanden gibt, der uns ermutigt.
In der SGI übernehmen wir entschlossen und heiter Verantwortung dafür, uns selbst zu
verändern, unsere Umgebung, die Gesellschaft und das Land, in dem wir leben. Das ist das
Prinzip von Ichinen Sanzen oder den dreitausend Bereichen in einem einzigen Lebensmoment.
Was der Buddhismus lehrt, ist keine abstrakte Theorie. Er ist kein schwachbrüstiger Lebensstil,
bei dem man sich ständig an irgendetwas klammert. Gleichzeitig kann er auch nicht mit dem
Egoismus verwechselt werden, der arrogant glaubt: „Ich allein bin im Recht und verdiene
Respekt.“
An die große Lebenskraft in sich selbst zu glauben, heißt gleichzeitig an die große
Lebenskraft in allen Menschen zu glauben. Der Buddhismus lehrt, dass wir das Leben anderer
genau so hoch schätzen sollten wie unser eigenes.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 30)
[Referenz 10] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: (…) Der Buddhismus ist im Wesentlichen eine Lehre, wie man leben
soll, und sie wird vom Meister an den Schüler weitergegeben. Die Beziehung zwischen Meister
und Schüler wird hergestellt, wenn es Menschen mit dem Wunsch gibt, dem richtigen Weg im
Leben zu folgen – und wenn diese einen Meister suchen, der dann auf ihr Herz antwortet.
Doch wenn der Buddha als Meister aufhört, ein menschliches Wesen zu sein und zu einem
„Gott“ wird, dann kann rein praktisch gesehen der Weg von Meister und Schüler nicht mehr
existieren.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 32)
5
[Referenz 11] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Als der „Mensch Shakyamuni“ vergessen wurde, hörte der
Buddhismus auf, eine Lehre zu sein, wie man das bestmögliche Leben führen kann. Der Weg
von Meister und Schüler verschwand. Daher degenerierte der Buddhismus und wurde
autoritär.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 32)
[Referenz 12] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Einleitung des 16. Kapitels „Die
Lebensspanne des Thatagata”)
Seit ich die Buddhaschaft erlangte,
ist die Menge von kalpas, die vergangen sind,
unermessliche Hunderte, Tausende, Zehntausende,
Millionen, Milliarden asamkhyas.
Ich habe beständig das Gesetz gepredigt,
habe unzählige Millionen von Lebewesen gelehrt und
überzeugt, habe sie dazu geführt, den Weg des Buddhas
einzuschlagen, und das über einen Zeitraum von
unermesslichen kalpas.
Um die Lebewesen zu retten,
benutze ich ein geeignetes Mittel und gehe scheinbar ins Nirvana ein.
In Wahrheit aber werde ich nicht ausgelöscht.
Ich bin immer hier und predige das Gesetz.
(Ji ga toku bur rai. / Sho kyō sho kosshu.
Muryō hyaku sen man. / Oku sai asōgi.
Jō seppō kyōke. / Mushu oku shujō.
Ryō nyū o butsu-dō./ Nirai muryō kō.
I do shujō ko. / Hōben gen nehan.
Ni jitsu fu metsu-do. / Jō ju shi seppō.)
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 229, zitiert aus Vorlesungen
6
über das Lotus-Sutra, S. 153, 243 und 250)
[Referenz 13] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Im Kapitel Lebensspanne enthüllt er den Körper des ewigen Buddhas,
wenn er sagt: „Ich bin immer hier und predige das Gesetz.“ (LS 16, 229) In der wörtlichen
Bedeutung des Lotos-Sutras bezieht sich diese Aussage auf Shakyamuni, der seit der
entfernten Vergangenheit von Gohyaku-Jintengo erleuchtet ist, doch letztlich weist es auf den
Buddha von Kuon-Ganjo hin, der seit der Zeit ohne Anfang erleuchtet ist.
Das ewige Gesetz, eins mit dem ewigen Buddha, zu dem Shakyamuni erleuchtet wurde,
ist das ewige Leben, zu dem alle Buddhas erleuchtet sind. So wie Shakyamuni sind alle
Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zum Buddha von Kuon-Ganjo erleuchtet
und haben ihn zum Meister. Das ist der Buddha der grenzenlosen Freude, der Buddha der
absoluten Freiheit von Kuon-Ganjo oder der Tathagata von Nam-Myoho-Renge-Kyo. Präsident
Toda sagte: „Das Leben Nichiren Daishonins und unser eigenes Leben haben weder Anfang
noch Ende. Das wird als Kuon-Ganjo bezeichnet. Es gibt weder Anfang noch Ende. Das
Universum selbst ist eine große Wesenheit des Lebens.“ Es hat seit der Zeit ohne Anfang als
die höchste Wesenheit des Mitgefühls existiert.
Indem er diese große Wesenheit des Lebens als „Meister“ angenommen hatte, wurde der
Mensch Shakyamuni erleuchtet so wie er war – als menschliches Wesen.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 37)
[Referenz 14] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Das bedeutet in anderen Worten, dass wir dadurch, dass wir das
Gesetz aufrichtig suchen und praktizieren, ganz sicher den Buddha treffen können, der „immer
hier [ist] und das Gesetz predigt (LS 16, 229).
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 38)
7
[Referenz 15] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: „Ablegen“ bedeutet öffnen. „Das Vorläufige Öffnen“ könnte damit
verglichen werden, die Wolken zu beseitigen, die die Sonne verdecken. Wenn die Wolken
vertrieben sind, erscheint die „wahre Identität“ wie das strahlende Licht der Sonne. Nur weil
Wolken am Himmel stehen, bedeutet das nicht, dass man die Sonne an einer anderen Stelle
sucht. Man hört nicht auf, die Sonne am Himmel zu suchen, denn dort befindet sich ihr wahres
Wesen.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 47)
[Referenz 16] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Genau aus diesem Grund hat Nichiren Daishonin den Gohonzon
eingeschrieben. Nichts könnte wirklicher oder konkreter sein. Der Daishonin ermöglichte uns
gewöhnlichen Menschen des Späten Tages des Gesetzes, durch das Chanten des Mystischen
Gesetzes zum Gohonzon eins mit dem Buddha zu werden, der „immer hier ist und das Gesetz
predigt“. (…)
Wenn wir den Gohonzon annehmen und uns für Kosen-rufu einsetzen, erscheint der
„ewige Buddha, der immer hier ist und das Gesetz predigt“ in unserem Leben.
Präsident Toda sagte über die Stelle des Kapitels Lebensspanne: „Seit dieser Zeit
[Gohyaku-Jintengo] war ich ständig auf dieser Saha-Welt und habe das Gesetz gepredigt,
lehrend und bekehrend“ (LS 16, 225) folgendes: „Das bedeutet, dass das Universum eins ist mit
dem Gohonzon. Das Leben von Nam-Myoho-Renge-Kyo ist seit der entfernten Vergangenheit
eins mit dem Universum.“ (Josei Toda Gesamtausgabe, Bd. 5, S. 431)
Er sagte auch: „Wenn wir zum Gohonzon beten und mit dem Leben des Gohonzons
verschmelzen, dann strömt in uns die Kraft des Gohonzons hervor, weil unser Leben selbst
Nam-Myoho-Renge-Kyo ist. Dann können wir die Angelegenheiten der Welt ohne ernsthafte
Irrtümer in unserer Beurteilung betrachten.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 47f)
8
[Referenz 17] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Der Buddha des Kapitels Lebensspanne ist der Buddha, der
ursprünglich in allen Wesen der Zehn Welten existiert.
Dieser Buddha ist ursprünglich ausgestattet mit der Welt der Buddhaschaft, den Welten
des Bodhisattvas, des Lernens und der Teilerkenntnis sowie der Hölle, des Hungers und der
Animalität und so weiter. Shakyamuni ist nicht zu einem Zeitpunkt plötzlich zum Buddha
geworden und die neun Welten in seinem Leben hörten auch nicht an irgendeinem Punkt der
Erleuchtung zu existieren auf.
Die
Zehn
Welten
werden
auch
die
zehn
Dharmawelten
genannt.
„Dharmawelt“ bezeichnet das Universum, die Gesamtheit der Phänomene. Das gesamte
Universum, das sich in den Zehn Welten ausdrückt, ist ein großes Lebewesen, ein großer
Buddha, dessen Leben ohne Anfang und Ende ist und der ständig mit Mitgefühl handelt.
Genau aus diesem Grund sind alle Wesen, egal was ihre vorherrschende Tendenz ist, eins mit
diesem Buddha.
Wenn wir erkennen, dass unser Leben eins ist mit dem großen und ewigen Leben des
Universums, sind wir der Buddha. Das Ziel des Buddhismus ist es, allen Menschen zu
ermöglichen, zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Aber die Menschen leiden durch ihre Bindung
an das kleine Selbst und durch ihre Engherzigkeit. Das Lotos-Sutra existiert, um uns zu helfen,
diese Schale der Illusion zu zerbrechen und die Sonne des großen Lebens von Kuon-Ganjo in
unserem Herzen aufgehen zu lassen.
Da der Buddha, über den wir sprechen, der Buddha ist, der ursprünglich die Zehn
Welten besitzt, ist die „wahre Identität“, die im Kapitel Lebensspanne offenbart wird, nicht die
Identität von Shakyamuni allein, sondern die tatsächliche Identität aller Wesen der Zehn
Welten.
In der Zeile „es sind unermessliche grenzenlose Hunderte, Tausende, Zehntausende
Millionen Nayutas von Kalpas her, seit ich in Wirklichkeit die Buddhaschaft erlangte“ (LS 16,
225) bedeutet „Ich“ wörtlich Shakyamuni, aber implizit steht es für alle Wesen der Zehn
Welten. Daher sind wir selbst unwiderlegbar der ewige Buddha.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [28] Errichten Sie einen Lebenszustand von ewigem, unzerstörbarem Glück, Bd. 4, S. 66f)
9
[Referenz 18] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: (…) Ich fragte Herrn Toda über Shakyamuni, der erstmals die
Erleuchtung in Indien erlangte im Vergleich zu Shakyamuni, der die Erleuchtung in der
entfernten Vergangenheit erlangte. Präsident Toda sagte: „Wir könnten sagen, dass die Ansicht,
er hätte die Erleuchtung erstmalig in Indien erlangt, eine Erörterung der Gegenwart ist. Sie
betrachtet alles nur in den Begriffen der gegenwärtigen Existenz.“
Wir könnten uns zum Beispiel die Ehe als eine Verbindung vorstellen, sagte Präsident
Toda, die nur in der gegenwärtigen Existenz existiert. Auf ähnliche Weise könnten wir uns
unseren Glauben, unsere Geburt, unseren Tod und unsere Beziehungen zu Eltern,
Geschwistern usw. nur von unserer gegenwärtigen Existenz her vorstellen. Dem liegt die
Ansicht zugrunde, dass Shakyamuni die Erleuchtung zum ersten Mal in Indien erlangte.
Auf diese Weise zu denken bringt nur Unglück – für das Individuum, die Gesellschaft
und die Welt. Wenn alles nur auf die gegenwärtige Existenz beschränkt wäre, könnten die
Menschen zu dem Schluss kommen, dass sie einfach gedankenlos und nur für ihr Vergnügen
leben sollten, und sollten die Dinge an einen toten Punkt kommen, dann wäre es legitim, zu
jeder hinterlistigen Taktik Zuflucht zu nehmen, die verfügbar ist. Und wenn jeder Versuch des
Weiterkommens fehlschlägt, kann man folgern, das Weiterleben würde keinen Sinn mehr
machen. Die Handlungen vieler Menschen, die nur an der Oberflächenbeschaffenheit der
Dinge hängen, legen eine solche Einstellung an den Tag.
Im Gegensatz dazu meinte Präsident Toda: „Die Sichtweise, dass Shakyamuni die
Erleuchtung in Wirklichkeit in der entfernten Vergangenheit erlangte, hat eine ewige Ansicht
vom Leben zur Voraussetzung.“ Nach dieser Sichtweise heiraten wir zum Beispiel unseren
Ehepartner aufgrund einer früheren Beziehung. Es gibt auch keinen Zufall dabei, dass wir den
Glauben an die Lehre des Daishonin angenommen haben. Wir haben in der Vergangenheit eine
Beziehung zum Lotos-Sutra hergestellt. In Wirklichkeit sind wir seit der entfernten
Vergangenheit Bodhisattvas aus der Erde gewesen. Deshalb haben wir in diesem Leben das
Mystische Gesetz angenommen. Und dasselbe wird auch in der Zukunft zutreffen. Wir sind
ewige Freunde und Gefährten.
Es gibt im Universum zahllose Planeten, Milliarden und Abermilliarden. Nachdem
unsere gegenwärtige Existenz zu Ende geht, können wir frei überall im Universum geboren
werden, wo wir wollen. Und wir können dafür arbeiten, den Menschen zu helfen, glücklich zu
werden und die Erleuchtung zu erlangen.
10
Das Leben aller Menschen dauert ewig an. Wenn wir das verstehen, begreifen wir auch,
was für ein ungeheures Verbrechen es ist, Kernwaffen und andere Massenvernichtungswaffen
zu erschaffen.
Die Einsicht, dass das Leben ewig andauert, spornt uns nicht an, einander zu bekämpfen,
sondern zu lernen, wie wir miteinander auskommen, einander ermutigen und unterstützen
können – und wie wir unsere Energien vereinen und ein friedliches, glückliches Leben
aufbauen. Wenn wir verstehen, dass alle Menschen Buddhas sind, werden furchtbare
Verbrechen wie Mord unvorstellbar. Und es wäre gleichermaßen unmöglich, dass Menschen
sinnlos die Umwelt zerstören, wenn sie verstehen, dass alles Leben die Buddhanatur besitzt.
Das ist der Geist, den das Lotos-Sutra lehrt.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [28] Errichten Sie einen Lebenszustand von ewigem, unzerstörbarem Glück, Bd. 4, S. 67f)
[Referenz 19] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Josei Toda sagte oft, dass unser Leben im Tod mit dem Universum
verschmilzt. Es geht nicht darum, ob es eine Seele gibt. Vielmehr kehrt unser Leben als Wesen
der Einheit von Körper und Geist zum Universum zurück. Das Universum ist selbst ein
einziges großes Lebewesen, es ist ein weiter Ozean des Lebens. Es nährt alle Dinge, gibt allen
Dingen Leben und ermöglicht ihnen zu wirken. Wenn die Dinge sterben, kehren sie wieder in
seine Umarmung zurück und empfangen neue Vitalität.
Es gibt einen grenzenlosen und überfließenden Ozean des Lebens, der ständig in
Bewegung ist. Während er sich bewegt und verändert, spielt sich ein Rhythmus von Leben und
Tod ab. Unser individuelles Leben ist wie eine Welle, die von dem großen Ozean
hervorgebracht wird, der das Universum ist. Das Erscheinen einer Welle ist „Leben“ und ihr
Verebben ist „Tod“. Dieser Rhythmus wiederholt sich ewig.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [35] Das Leben nach dem Tod – Verschmelzen mit dem Leben des Universums: Die Bedeutung des
ewigen Lebens < Teil 1 >, Bd. 4, S. 206f)
11
[Referenz 20] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des
Thatagata”)
Was ich predige ist wahr und nicht falsch.
Warum tue ich das? Der Buddha sieht den wahren Aspekt der dreifachen Welt. Es gibt
weder das Kommen und Vergehen von Geburt und Tod, es gibt weder Existenz noch
Nicht-Existenz. Sie ist weder Wahrheit noch Illusion, weder gleichbleibend noch wechselnd.
Sie ist auch nicht das, wofür die Bewohner der dreifachen Welt sie halten. Der Buddha sieht
all das klar und ohne Irrtum.
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 226, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S.170 und S. 173)
[Referenz 21] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des
Thatagata”)
Wenn der Buddha lange in der Welt bleibt, wird jemand mit schwachen Tugenden
keine guten Ursachen setzen, sondern wegen seiner Schwäche und Niederträchtigkeit den
fünf Begierden anhängen und in einem Netz von irreführenden Gedanken und
Vorstellungen gefangen sein. Wenn sie sehen, daß der Buddha beständig in dieser Welt ist
und niemals stirbt, werden sie entweder arrogant und selbstsüchtig oder mutlos und
nachlässig. Sie nehmen nicht wahr, wie schwierig es ist, dem Buddha zu begegnen, und sie
werden sich ihm nicht mit Achtung und Verehrung nähern.
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 227, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S. 203)
[Referenz 22] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des
Thatagata”)
Einzig beseelt von dem Wunsch, den Buddha zu sehen,
ohne zu zögern, selbst wenn es ihr Leben kostet,
dann werden ich und die Versammlung der Mönche
gemeinsam auf dem heiligen Adlergipfel erscheinen.
(Isshin yokken butsu. / Fu ji shaku shinmyō. /
12
Ji ga gyū shusō. / Ku shutsu ryōjusen.)
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 230, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S. 256)
[Referenz 23] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Präsident Ikeda: Nichiren Daishonin sagt, dass er die Stelle „einzig beseelt vom
Herzenswunsch, den Buddha zu sehen, und nicht zögernd, auch wenn es ihr Leben kostet“ mit
seinem Leben gelesen hat, und dadurch die Welt der Buddhaschaft in seinem Herzen
manifestierte und zu den drei großen esoterischen Gesetzen erleuchtet wurde. Wie wir zuvor
bemerkt haben, sagt der Daishonin über den Ausdruck „einzig beseelt vom Herzenswunsch“:
„‚einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen‘ bedeutet auch, den Buddha in
seinem eigenen Herzen zu sehen, sich darauf zu konzentrieren, den Buddha zu sehen und: das
eigene Herz zu schauen bedeutet, den Buddha zu sehen.“ (DG 2, 219) In anderen Worten wird
das Herz eines gewöhnlichen Menschen, das den Buddha sucht, selbst zum Herz des Buddhas.
Das Herz ist, was wirklich zählt. Man kann einfach ohne einen reinen suchenden Geist,
der aus der Tiefe des Herzens kommt, den Buddhismus nicht verstehen. Wenn wir mit dem
Bewusstsein praktizieren, dass wir den Gohonzon nur einmal in hundert Millionen oder zehn
Milliarden Jahren treffen, erfüllt jedes Mal, wenn wir Gongyo machen, ein tiefes Gefühl der
Dankbarkeit unser Herz.
Nichiren Daishonin, der Buddha des Späten Tags des Gesetzes, hat dadurch, dass er die
Stelle „einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen, und nicht zögernd, auch
wenn es ihr Leben kostet“ lebte, die Welt der Buddhaschaft in seinem eigenen Herzen
manifestiert. Wir sollten tief darüber nachdenken, was das bedeutet.
Der einzige Weg, wie wir die Buddhaschaft erlangen, ist einen Geist völlig selbstloser
Hingabe zu manifestieren, von „nicht zögernd, auch wenn es unser Leben kostet“. Ohne diesen
Geist kann es keinen Buddhismus geben. Um in den Menschen einen solchen Geist zu
erwecken, verlässt der Buddha diese Existenz. Das ist gemeint mit „als Hilfsmittel scheine ich
ins Nirwana einzutreten“.
(Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [35] Das Leben nach dem Tod – Verschmelzen mit dem Leben des Universums: Die Bedeutung des
ewigen Lebens < Teil 1 >, Bd. 4, S. 234)
13
[Referenz 24] Zitat aus dem Essay von Präsident Ikeda „Unser strahlender Weg zum
Sieg” veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 21. Januar 2011 (vorläufige
Übersetzung)
In der gleichen Schrift erklärt der Daishonin außerdem: „Einzig beseelt vom
Herzenswunsch“: „‚Einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen‘ bedeutet auch,
den Buddha in seinem eigenen Herzen zu sehen, sich darauf zu konzentrieren, den Buddha zu
sehen und: das eigene Herz zu schauen bedeutet, den Buddha zu sehen.“ (DG 2, 219)
Den Buddha von ganzem Herzen zu suchen bedeutet mit anderen Worten, sich ernsthaft
darum zu bemühen, das Mystische Gesetz zu verbreiten. Dieser Geist der selbstlosen
Widmung ist das Kennzeichen eines Buddhas.
Der Buddha ist der Lehrer, der sich bemüht, das Gesetz weit zu verbreiten. Der oben
erwähnte Absatz aus den Schriften des Daishonins drückt die Essenz der Einheit von Meister
und Schüler aus. In der sich der Schüler bemüht, den gleichen erleuchteten Zustand wie der
Lehrer zu erlangen.
Natürlich bedeutet „nicht zu zögern, auch wenn es unser Leben kosten würde” nicht
leichtsinnig unser Leben wegzuwerfen oder uns nicht darum zu kümmern, was uns passieren
könnte. Vielmehr hat es die Bedeutung, unser Potenzial voll zu manifestieren. Um dies tun zu
können, müssen wir aus der Schale unseres kleinen Selbst ausbrechen, das durch unser Ego
und Feigheit dominiert wird, und uns selbst den Bemühungen widmen, das Mystische Gesetz
weit zu verbreiten.
(SGI Präsident Ikedas Essay – Unser strahlender Weg zum Sieg – Die hoffnungsvolle Morgendämmerung einer
neuen Zeit – Teil 2, SGI Newsletter Nr. 8167)
[Referenz 25] Zitat aus den „Mündlich überlieferten Lehren” (vorläufige Übersetzung)
Leben und Tod mit Abscheu zu betrachten und zu versuchen, davon zu entfliehen, wird
Illusion genannt, das heißt eine Sichtweise erlangter Erleuchtung.* Die ursprünglich
innewohnende Natur von Leben und Tod zu sehen und zu erkennen wird Erwachen bzw.
ursprüngliche Erleuchtung genannt.
Wenn nun Nichiren und seine Anhänger Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren, erwachen
sie zur ursprünglich innewohnenden Natur von Geburt und Tod und die ursprünglich
innewohnende Natur von Ebbe und Flut.
*
„Erlangte Erleuchtung” wird im Gegensatz zur „ursprünglichen Erleuchtung” verwendet. Nach der Lehrer der ursprünglichen
Erleuchtung ist Erleuchtung nicht etwas, das man durch religiöse Ausübungen erlangt, sondern etwas, das im eigenen
14
ursprünglichen Lebenszustand existiert. Aus dieser Sichtweise fällt die „erlangte Erleuchtung“ in die Kategorie der Illusion und
nicht in die der wahren Erleuchtung.
(Burton Watson, The Record of the Orally Transmitted Teachings (Tokyo: Soka Gakkai, 2004), S. 127)
[Referenz 26] Zitat aus den „Mündlich überlieferten Lehren”(vorläufige Übersetzung)
Wir wiederholen den Kreislauf von Geburt und Tod auf dem sicheren Boden unserer
innewohnend erleuchteten Natur.
(Burton Watson, The Record of the Orally Transmitted Teachings (Tokyo: Soka Gakkai, 2004), S. 52, zitiert aus
Dialoge über das Lotos-Sutra, Bd. 4, Kapitel 36, S. 239)
[Referen 27] Zitat aus der Gosho „Hölle und Buddhaschaft”
Er war tatsächlich während seines Lebens ein Buddha, und nach seinem Tod ist er
immer noch ein Buddha. Seine Buddhaschaft geht über Leben und Tod hinaus. Das ist die
tiefgründige Lehre von sokushin jôbutsu, oder als gewöhnlicher Sterblicher die Erleuchtung zu
erlangen.
(DG 2, S. 222, siehe auch Dialoge über das Lotos-Sutra, Bd. 4, Kapitel 36, S. 240)
[Referenz 28] Zitat aus der Gosho „Die gute Medizin für alle Krankheiten”
Wenn er jetzt zum Adlergipfel ginge, wäre er so erfreut, als wäre die Sonne erschienen
und beleuchtete alle zehn Richtungen; und er würde sich voller Freude finden und fragen, wie
ein früher Tod so eine glückliche Angelegenheit sein kann. (WND 1, S. 938)
(Dialoge über das Lotos-Sutra, Bd. 4, Kapitel 36, S. 241)
[Referenz 29] Zitat aus der Gosho „Die einstimmige Erklärung der Buddhas der drei
Existenzen in Bezug auf die Klassifizierung der Lehren und welche aufzugeben und
welche beizubehalten sind” (vorläufige Übersetzung)
15
Erlange die höchste Stufe der Wiedergeburt, die Wiedergeburt in das Land des ruhigen
Lichts. Unverzüglich53 wird man in das Reich des Traums der neun Welten zurückkehren, des
Reichs von Geburt und Tod, wird den eigenen Körper die Länder der gesamten Welt der
Phänomene der zehn Richtungen54 durchdringen lassen und den eigenen Geist in die Körper
aller fühlenden Wesen eintreten lassen, während er sie von innen ermutigt und von außen
führt und anleitet, sich Inneres und Äußeres gegenseitig ergänzen, Ursachen und Bedingungen
in Harmonie55 wirken und werden in dieser Weise das Mitleid und Mitgefühl der eigenen
transzendentalen Kräfte, über die man frei verfügt, benutzen, um den Lebewesen weit und
breit ungehindert Nutzen zu erteilen. (WND 2, S. 860)
53. Aus Mitgefühl kehrt man schnell in das Reich von Geburt und Tod zurück anstatt das Land des ruhigen Lichts zu genießen.
54. Sowohl der eigene Körper als auch das Land bestehen aus Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum. Dieser Ausdruck deutet auf die
Einheit des Selbst und des Kosmos.
55. Die Worte „während er sie von innen ermutigt und von außen führt und anleitet, sich Inneres und Äußeres gegenseitig ergänzen,
Ursachen und Bedingungen in Harmonie wirken“ beschreiben, wie ein Buddha allen Lebewesen Nutzen erteilt. „Während er sie von
innen ermutigt“ bedeutet, dass der Buddha die Buddhanatur der Lebewesen erweckt, die ruhend und noch nicht entwickelt ist. „von
außen führt und anleitet“ bedeutet, dass der Buddha sie zur Buddhaschaft führt, indem er verschiedene Lehren darlegt. Inneres und
Ursachen stehen für den Geist der Lebewesen und Äußeres und Bedingungen für die Anweisungen des Buddha. Der ganze Ausdruck
beschreibt die Wirkweise der Buddhaschaft, die das Universum sowie die innewohnende Buddhanatur aller Lebewesen durchdringt.
[Referenz 30] Zitat aus Präsident Ikedas Essays zum Roman „Die Neue Menschliche
Revolution”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 4. Januar 1998
Einst habe ich, einen Monat vor meinem 30. Geburtstag, folgendes in mein Tagebuch
geschrieben:
„Es gibt kein anderes Leben, als mit meinem Mentor zusammen zu kämpfen und
voranzuschreiten – mit meinem ganzen Dasein. Weil mein Mentor da ist, weiß ich, daß ich
auch da bin.”
Weil ich standing krank war, sagte mir mein Arzt voraus, daß ich nicht mehr als dreißig
Jahre alt werden würde. Mein Mentor Toda machte sich Sorgen um mich und wies mir mit
unerschütterlicher Liebe deutlich weiter den Weg. Es war Tag für Tag eine harte Anstrengung.
Weil ich krank und sehr erschöpft war, sagte Herr Toda zu mir: „Dies ist ein Kampf gegen die
drei Hindernisse und die vier Teufel. Geh mit deinem Kummer zum Gohonzon und öffne dich
dort ganz. Du mußt die innerliche Bereitschaft dafür haben, daß dein Leben jederzeit enden
kann. Trotz allem sollst du aber dein Leben gelassen führen und alles akzeptieren, was kommt.
So einen starken Glauben sollst du haben.” Es war die Stimme eines Vaters, die strikt und klar
16
mein Leben durchdrang. Ein andermal sagte er zu mir: „Ich gebe Dir mein Leben, damit du statt
meiner überlebst. Du mußt unbedingt weiterleben.“
*
Mein Mentor hat mir sein Leben eingehaucht, und ich habe mein Krankheitskarma
besiegt und meinen dreißigsten Geburtstag gefeiert. Mit ebensolcher Begeisterung habe ich jede
10-Jahres-Periode der Vergangenheit und der Zukunft in meinem Tagebuch vermerkt:
Bis 10 Jahre : Kindheit in einer einfachen Fischerfamilie (Seetang-Produktion)
Bis 20 Jahre: Erwachen des eigenen Ich und Kampf gegen die Krankheit
Bis 30 Jahre: Praxis und Ausübung des Buddhismus und Kampf, um die Krankheit zu besiegen
Bis 40 Jahre: Vervollkommnung des Studiums und der Praxis
Bis 50 Jahre: Verankerung des Buddhismus in der Gesellschaft
Bis 60 Jahre: Vervollkommnung der Basis der Verbreitung in Japan
Weitere Jahre erwähnt mein Tagebuch ab dem 60. Jahr nicht, weil es unmöglich war,
daran zu glauben, daß es dann noch weitergehen könnte. Im späten Herbst des Lebens, kurz
vor meinem 58. Geburtstag – das Alter, in dem Präsident Toda starb – mußte ich mich im
Krankenhaus untersuchen lassen, weil ich in einem schlechten körperlichen Zustand war.
*
Wenn mein Mentor noch am Leben wäre, würde er bald 98 Jahre alt werden. Weil er mir
sein Leben gegeben hat, konnte ich meines weiter verlängern. Daher verdanke ich ihm meinen
70. Geburtstag.
Victor Hugo began mit siebzig Jahren den Roman „Dreiundneunzig“ zu schreiben, und
Tolstoi hat sich, als er an die Siebzig war, auf das Verfassen seines berühmten Werkes
„Auferstehung“ konzentriert. Mein Mentor Makiguchi gab als Siebzigjähriger die erste
Nummer der Zeitschrift „Werteschaffen“ heraus und entfachte damit eine neue Debatte.
Hogoku (Präsident Ikedas Pseudonym als Autor der „Neuen Menschlichen Revolution“, Anm.
d. Übers.) ist auch fleißig dabei, den achten Band seines Romans zu schreiben. Bald werden
wieder neue Fortsetzungen veröffentlich werden.
Wenn ich mir jetzt Gedanken über mein weiteres Leben mache und sie niederschreibe,
könnte es folgendermaßen aussehen:
Bis 70 Jahre: Aufbau einer neuen Philosophie und Theorie der Humanität
17
Bis 80 Jahre: Vervollständigung der Basis für weltweite Verbreitung des Buddhismus
Für danach habe ich mich entschlossen, genauso wie es im Mystischen Gesetz erklärt
wird, nicht älter zu werden, nicht zu sterben, sondern in Ewigkeit die Verbreitung des
Buddhismus anzuführen.
(SGI Präsident Ikedas Essays zum Roman „Die Neue Menschliche Revolution” [1] Dritte Jugend – mit Tapferkeit
und Fleiß vorangehen, Kapitel 1, S. 7f)
[Referenz 31] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Essay „Das Licht des Jahrhunderts der
Menschlichkeit”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 10. Mai 2006 (vorläufige
Übersetzung)
<Untertitel> ‘Freudig die Führung in den drei Existenzen von Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft übernehmen!’
Der Daishonin erklärt: „Wenn Nichirens Mitgefühl wirklich groß und umfassend ist,
dann wird sich Nam-Myôhô-Renge-Kyô mehr als zehntausend Jahre lang in alle Ewigkeit
verbreiten." (DG 4, S.253). Er fordert seine Schüler auf, überall auf der Welt das ewige und
unvergängliche Mystische Gesetz, das die Macht, hat alle Menschen zu retten, bis in die
unendliche Zukunft des Späten Tags des Gesetzes. Es ist unsere unbesiegbare Organisation, die
Soka Gakkai, die mutig in diesem unruhigen und von Krieg geplagten Zeitalter mit dem
Gelübde erschienen ist, um diese edle Mission in Übereinstimmung mit dem Willen und dem
Dekret des Buddha zu erfüllen.
Herr Toda sprach einmal zu mir über die tiefe Bedeutung der Aufgabe der Soka Gakkai.
Er versicherte, dass in den Sutras der Zukunft, der Name der Soka Gakkai als „Buddha Soka
Gakkai" aufgezeichnet werden würde. Ein Wonneschauer durchlief mich, als er diese Worte
sprach.
Der Buddha „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“ erscheint in dem Kapitel Bodhisattva
Niemals Verachtend (20. Kapitel) des Lotus Sutra. Aber dieser Buddha ist nicht ein einzelnes
Individuum. Nachdem der erste Buddha „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“ erlosch, folgte
ihm ein anderer Buddha „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“, und „dieser Prozess setzte sich
fort bis zwanzigtausend Millionen Buddhas, einer nach dem anderen, erschienen waren, alle
trugen denselben Namen". (LS 20, 266).
Mit anderen Worten bemühten sich laut dem Lotus-Sutra „zwanzigtausend Millionen
Buddhas“, die alle „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“ hießen, ununterbrochen über eine
unvorstellbar lange Zeit, Lebewesen zur Erleuchtung zu führen. Herr Todas brillante
18
Interpretation war, dass diese Reihe von Buddhas mit demselben Namen als eine Organisation
betrachtet werden könnte, einer „harmonischen Versammlung von Gläubigen” mit dem einen
Namen „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“.
Unsere individuelle Lebensspanne ist begrenzt, aber wenn Schüler nachfolgender
Generationen den grundlegenden Geist des Meisters erben, sich für Kosen-rufu einzusetzen
und weiterhin gemeinsam auf dieses Ziel hin - als ein organisierter Körper - handeln, werden
sie die unendliche Lebenskraft eines Buddha zeigen, der kontinuierlich dafür arbeitet, alle
Lebewesen zur Erleuchtung zu führen.
Die Soka Gakkai glänzt mit dem großen Licht des Mitgefühls, zerstreut die Dunkelheit
der Leiden der Menschen und vermittelt Hoffnung und Mut. Mit dem Brüllen eines Löwen
vertritt sie deutlich ihre Meinung im Interesse der Wahrheit und Gerechtigkeit und besiegt
unerschrocken das Böse und Missetaten. Sie hat unerschütterliche Überzeugung in die Kraft des
Glaubens, Karma zu verändern und Glück für sich und andere zu schaffen. Sie besitzt
Harmonie, die auf den Geist von „verschiedene Menschen, eine Absicht" basiert, und
verkörpert eine unzerstörbare Zitadelle von Meister und Schüler – beide versichern den Sieg
über jeden Ansturm der drei Hindernisse und vier Teufel. Es kann kein Zweifel geben, dass das
Erbe des Glaubens für die Verwirklichung der Buddhaschaft dynamisch im Leben der Meister
und Schüler von Soka pulsiert, ewig ohne Unterbrechung weiterfließend durch die drei
Existenzen.
Das ist der Grund, warum Herr Toda erklärt, sollte ein zukünftiger Buddha ein Sutra wie
die aus der Vergangenheit predigen, wäre es nur natürlich zu erwarten, dass die Soka Gakkai –
die harmonische Gemeinschaft von Gläubigen, die direkt mit Nichiren Daishonin verbunden ist
und tatsächlich Kosen-rufu verwirklicht – darin als Buddha erwähnt werden wird. Das sind die
edle Mission und die Großartigkeit der Soka Gakkai.
In einem Brief an einen seiner Schüler schreibt der Daishonin: „Sollten Sie früher als ich
von diesem Leben aufbrechen, dann müssen Sie Brahma, Shakra, den vier Himmelskönigen
und König Yama Bericht erstatten. Stellen Sie sich ihnen vor als Schüler des Priesters Nichiren,
des führenden Ausübenden des Lotos-Sutra in Japan. Dann können sie Sie keinesfalls unhöflich
behandeln." (WND 1, 82). Als die heutigen Schüler Nichiren Daishonins und als Meister und
Schüler in der großartigen Soka Gakkai müssen auch wir unser ganzes Leben lang immer weiter
nach Kosen-rufu streben, und zwar bis in alle Ewigkeit. Ergreifen wir mit Stolz und Zuversicht
die Führung!
(SGI Präsident Ikedas Vorlesung – Das Licht des Jahrhunderts der Menschlichkeit – Der neue Start von Meister
und Schüler des wesentlichen Phase, SGI Newsletter Nr. 6836)
19
[Referenz 32] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra –
ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert”
Wir müssen unser Leben mit festem Glauben an die Ewigkeit des Lebens leben. Durch
unseren Sieg in diesem Leben zeigen wir einen Beweis von der Ewigkeit des Lebens. Das ist die
Lehre des Lotos-Sutras und des Kapitels Lebensspanne. Egal was geschieht, wir müssen
weiterleben, wir müssen überleben – das ist der Geist des Kapitels Lebensspanne.
(Dialoge über das Lotus-Sutra Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21.
Jahrhundert [26] Eine unbändige Lebensfreude — das ist der Geist des Kapitels „Lebensspanne”, Bd. 4, S. 13)
[Referenz 33] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Abschließende Verse des Kapitel 16 „Die
Lebensspanne des Thatagata”)
In jedem Augenblick denke ich darüber nach:
Wie kann ich allen Lebewesen dazu verhelfen,
Zugang zum unübertroffenen Weg zu finden
und schnell den Körper eines Buddhas zu erlangen?
(Mai ji sa ze nen. / I ga ryō shujō. /
Toku nyū mu-jō dō. / Soku jōju busshin.)
(Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 232, zitiert aus Vorlesungen
über das Lotus-Sutra, S. 296)
20
<< DER HÖCHSTE ANFÜHRER DER WELT >>
THEMA: „DURCH UNTERSCHÜTTERLICHEN GLAUBEN DEN TATSÄCHLICHEN BEWEIS EINES
SIEGES ZEIGEN”
SGI EUROPA STUDIENKURS, MAILAND, AUGUST 2013
REFERENZMATERIAL 3
Goshozitat 1 (DG 3, S.230f)
Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so
erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen,
oder als sei ich von einer langen Reise endlich nach Hause zurückgekehrt.
Der Buddhismus befaßt sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage,
während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und
Bestrafung beruht. Aus diesem Grund schaut man zu einem Buddha als
dem höchsten Anführer der Welt auf1, während derjenige, der nach
Belieben regiert, König genannt wird. Indien bezeichnet man als das Land
des Mondes2 und unser Land als das Land der Sonne. Unter den 80.000
Ländern auf dem Kontinent Jambudvipa ist Indien eines der größten und
Japan eines der kleinsten. Doch wenn es darum geht, welcher der beiden
Namen der verheißungsvollere ist, muß Indien an zweiter und Japan an
erster Stelle genannt werden. Der Buddhismus nahm seinen Anfang im
Lande des Mondes, und er wird Im Lande der Sonne erblühen. Es ist der
natürliche Lauf der Dinge, daß der Mond im Westen erscheint3 und nach
Osten wandert, während sich die Sonne von Osten nach Westen bewegt.
Diese Wahrheit ist so unveränderlich wie die Tatsache, daß ein Magnet
5
Eisen anzieht oder die Zôge-Pflanze sich vom Lärm des Donners ernährt.
Wer könnte dies wohl leugnen?
1.
2.
3.
4.
Der höchste Anführer der Welt: ein anderer Name für den Buddha, der so genannt wird, weil er
tapfer allen Leiden entgegentritt und alle Menschen zur Erleuchtung führt. Das
Kejoyu-(7.)-Kapitel des Lotos Sutras erwähnt ihn als den „höchsten Anführer der Welt, der nicht
seinesgleichen hat, der mit 100 Tugenden geschmückt ist und der höchste Weisheit erlangt hat.“
Das Land des Mondes (Chin Yüeh-chih): ein Name für Indien, der in China und Japan gebraucht
wird. Im späten dritten Jahrhundert v. Chr. gab es einen Stamm namens Yüeh-chih, der einen
Teil Indiens regierte. Da der Buddhismus über dieses Gebiet von Indien nach China gebracht
wurde, scheinen die Chinesen das Land von Yüeh-chih (Mond-Stamm) für Indien selbst
gehalten zu haben.
Der Mond erscheint im Westen: Dies bezieht sich auf die Tatsache, daß der Neumond direkt
nach Sonnenuntergang zuerst im Westen gesehen wird. In den darauffolgenden Nächten, wenn
der Mond voller wird, scheint er sich ein bißchen weiter in Richtung Osten zu bewegen.
Natürlich bewegt sich der Mond in die gleiche Richtung wie die Sonne und die Sterne, von
Osten nach Westen, aber wegen seiner orbitalen Bewegung scheint er sich jeden Tag etwas in
umgekehrter Richtung, nämlich von Westen nach Osten, zu bewegen.
Zoge-Pflanze: eine Art Wegerich. Die Zöge-(Elfenbein)-Pflanze wird so genannt, weil ihre
Blätter groß und elfenbeinfarben sind. Im Nirvana-Sutra steht, daß sie mit dem Grollen des
Donners wächst.
1
[Referenz 1] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt”
Im Jahr 1277 wurde Kingo mit seinen bisher größten Schwierigkeiten konfrontiert. Im Juni
des Jahres fand eine religiöse Debatte in Kuwagayatsu1 Kamakura statt. Anschlie end erichtete
man fälschlicherweise an
raf
ma, dem Kingo als Samurai diente, eine
änner unter Kingos uhrung wäre in die
Daraufhin befahl Ema seinem
a
ruppe
ewaffneter
e atte gesturmt und hätte ihren Fortgang gestört.
nterge enen Kingo, dem
lau en an das Lotos-Sutra
uschwören – andernfalls wurden ihm seine Lehen entzogen.
In einem Brief, den Kingo dem Daishonin schrieb, zeigte er sich entschlossen, einen solchen
Schwur niemals abzulegen. Als Antwort verfasste der Daishonin die Schrift Warnung davor, ein
Lehen zu beklagen2, die einen Monat später datiert war.
Darin lobt er Kingo für seine
ntschlossenheit und ekräftigt gleich eitig: „Auch wenn Sie der
elendste unter allen Bettlern werden sollten, dürfen Sie niemals das Lotos-Sutra entehren.“ (
4,
274) In Kingos Namen verfasste er auch die Bittschrift von Yorimoto3, um Graf Ema über die wahren
Hintergründe aufzuklären.
1.
Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Kuwagayatsu-Debatte. Sie fand statt zwischen dem Priesterschüler des
Daishonin mit Namen Sammi-bo und einem Tendai-Priester namens Ryuzo-bo, einem Günstling Ryokans.
Ryuzo-bo war Oberpriester des Tempels Gokuraku-ji in Kamakura und dem Daishonin feindlich gesonnen. Vor
einem großen Publikum, zu dem auch Shijo Kingo gehörte, wurde Ryuzo-bo durch Sammi-bo gründlich
widerlegt. Einige Samurai-Kollegen Kingos, die Anhänger Ryokans waren und Kingo beneideten, witterten die
Chance, Kingo vor den Augen seines Lehnsherren Ema in Verruf zu bringen. Sie berichteten Ema, Kingo hätte
die Debatte gewaltsam gestört und Ryuzo-bo wie auch Ryokan, den Graf Ema außerordentlich schätzte,
Verachtung gezeigt. Daraufhin drohte Graf Ema Kingo, er werde seine Lehen beschlagnahmen, sollte dieser
seinem Glauben an das Lotos-Sutra nicht abschwören.
2.
DG 4, 272ff.
3.
WND-1, 803ff. (Gosho ist noch nicht auf Deutsch veröffentlicht; Yorimoto ist Teil des vollständigen Namens
Shijo Kingos)
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des
Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122)
2
[Referenz 2] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede bei der ersten Leiterversammlung der
Junge-Männer-Abteilung der Soka Gakkai, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 28.
Juni 1990 (vorläufige Übersetzung)
Mein Meister Josei Toda sagte oft u mir: „ lau e ist der Kampf einer Person, der Kampf der
Menschheit gegen Begrenzungen. Glaube ist der Kampf zwischen der Buddhanatur und der
teuflischen Natur des Le ens.
as ist die Bedeutung der folgenden Aussage: „Im Buddhismus
geht es um Sieg oder Niederlage.“
Während Sie vorwärts schreiten, werden sie natürlich Enttäuschungen und ausweglose
Situationen erfahren. Wenn dies geschieht, müssen Sie ihr Daimoku verstärken und handeln.
Wenn Sie dies tun, werden Sie einen höheren Lebenszustand erlangen. Dann müssen Sie weiter
vorwärts gehen. Die fortgesetzte Wiederholung dessen ist die Wirkweise des Glaubens.
Ihr Sieg wird dadurch entschieden, ob Sie den Kampf gegen die teuflische Natur des Lebens, gegen
[ihre eigenen] Grenzen gewinnen oder verlieren.
(SGI Präsident Ikedas Rede – Ein Denkmal des eigenen Erfolgs bauen, SGI Newsletter Nr. 419)
[Referenz 3] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede bei der ersten Leiterversammlung der
Junge-Männer-Abteilung der Soka Gakkai, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 28.
Juni 1990 (vorläufige Übersetzung)
er Buddha ist jemand, der gesiegt hat. „Höchster Anführer der Welt“ steht für das mutigste
Wesen in der Welt der Menschen.
(SGI Präsident Ikedas Rede – Ein Denkmal des eigenen Erfolgs bauen, SGI Newsletter Nr. 419)
Goshozitat 2 (DG 3, S. 238)
Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach
im Glauben ist und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er
dasselbe Schicksal erleiden wie die Soga-Familie. (…) Ziehen Sie Ihre
eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen unter
meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten,
werden sogar noch härtere Strafen aus sich ziehen. Trotzdem sollten sie
keinen Groll gegen Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal
Shôfu-bô, Notobô23 und andere traf.
23. Shôfu-bô, Noto-bô und Nagoe-no-ama: Schüler Nichiren Daishonins, die später ihren Glauben
3
aufgaben. Von Shôfu-bô heißt es, er habe um die Zeit des lzu-Exils im Jahre 1261 angefangen, am
Daishonin zu zweifeln und sich schließlich gegen ihn gewandt. Noto-bô kämpfte zwar, um den
Daishonin während der Verfolgung von Matsubagayatsu im Jahre 1260 zu beschützen und wurde
sogar verwundet. Doch um das Jahr 1271 soll er seinen Glauben verloren haben. Nagoe-no-ama, die
Frau von Hôjô Tomotoki, einem jüngeren Bruder des dritten Regenten Yasutoki, gab ihren Glauben
während der Zeit der Tatsunokuchi-Verfolgung auf.
[Referenz 4] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt”
Wie der Daishonin feststellt, ruinierten selbst hochrangige, einflussreiche weltliche
Obrigkeiten früherer Zeiten ihr Leben, weil sie versucht hatten den Buddhismus zu zerstören –
eine Haltung, die jeglicher Vernunft entbehrte. Es lag daher auf der Hand: Die Kräfte, die Shijo
Kingo als einen Ausübenden der richtigen Lehre verfolgten, würden ihre Macht verlieren und von
der Bildfläche verschwinden. Deshalb drängt der Daishonin Kingo, sich nicht geschlagen zu geben,
wie schwierig seine derzeitigen Umstände auch sein mochten.
Die Ausführlichkeit, mit der Nichiren Daishonin in diesem Schreiben die Geschichte des
Buddhismus und die wichtigsten buddhistischen Prinzipien erläutert, ist Ausdruck seines tiefen
Mitgefühls. Er möchte Kingo dabei helfen, seine Überzeugung zu stärken und siegreich aus seinen
Schwierigkeiten hervorzugehen.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des
Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122)
[Referenz 5] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt” [Fußnote 12, Zitat aus der Gosho „Brief an Ben”]
Im „Brief an Ben” erörtert der Daishonin die Situation einiger Anhänger, die ihren Glauben
aufgegeben hatten.
r schrei t: „Noto-bô war tatsächlich einer meiner Unterstützer, doch aus
Angst, was die Welt ihm antun könnte, oder aus Gier verließ er mich nicht nur, sondern wurde
genau genommen mein Feind. Und Shô-bô [Shôfu-bô] tat es ihm gleich. (WND 2, S. 661)
4
Goshozitat 3 (AS, S.238f)
Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein
schriftliches Versprechen, um was es auch gehen mag. Wie wütend ein
Feuer auch toben mag, nach einer Weile brennt es doch aus. Andererseits
scheint sich Wasser langsam zu bewegen, aber sein Fluß verschwindet
nicht so leicht. Da Sie jähzornig sind und sich wie ein loderndes Feuer
verhalten, werden Sie sicherlich von anderen betrogen werden. Ich bin
sicher: wenn Ihr Herr mit schönen Worten auf Sie einredet, wird er Sie für
sich gewinnen, genauso, wie ein Feuer durch Wasser gelöscht wird.
Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem lodernden Feuer, so wie Eis,
das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert kann sogar in einem
großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut
geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden indem ich Sie
auf diese Weise ermahne.
Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen.
Doch wie sehr Sie Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich
nie von ihr zu trennen: wenn Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb
Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie sterben, wird es doch in die Hände
anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren wohlhabend genug Sie
sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits sagte, seien
Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher.
[Referenz 6] Zitate aus der Gosho „General Steintiger” (AS, S. 67)
Je stärker das Vertrauen, um so größer der Schutz der Götter.
Diese Bodhisattvas sind also diejenigen, welche tiefste Entschlossenheit entwickelt hatten.
Ihre Feinde liegen auf der Lauer, aber Ihr festes Vertrauen auf das Lotos-Sutra hat große
Gefahren verhindert, bevor sie sich verwirklichen konnten. Mit dieser Erkenntnis müssen Sie Ihr
Vertrauen noch weiter festigen als je zuvor.
[Referenz 7] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt”
Wir können nicht wirklich siegreich sein, wenn wir ständig zwischen Hoffnung und
Zukunftsängsten schwanken. Buddhismus ist Vernunft. Nur wenn wir dem Leben mit einem
gelassenen, klaren Seinszustand begegnen, können wir die erstaunlichen Wirkkräfte des Lebens
freisetzen, die uns auf Siegeskurs bringen. Diesen Seinszustand errichten wir, indem wir innere
Stärke kultivieren und unseren Glauben polieren.
Sich beständig durch den Glauben polieren und stärken – dies ist der Weg der inneren
5
Selbsterneuerung auf Grundlage des Mystischen Gesetzes und der direkte Weg zum wahren Sieg
im Leben. Für uns als SGI-Mitglieder bedeutet das, regelmäßig Morgen- und Abendgongyo zu
machen und Aktivitäten für Kosen-rufu durchzuführen. Mit diesen fortgesetzten Bemühungen
und dem Fortschritt in unserer eigenen menschlichen Revolution öffnen wir das Tor zum Sieg im
Leben.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des
Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122)
[Referenz 8] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung über „Die drei
Tripitaka-Meister beten für Regen“ (vorläufige Übersetzung)
Ein junger Mann, mit dem Goethe am Ende seines Lebens befreundet war, erwähnte einmal,
wie glücklich er sei, mit Gleichgesinnten befreundet zu sein, doch wie ihm der Umgang mit jenen
widerstrebte, mit denen er nicht einer Meinung war. Goethe gab dem jungen Mann folgenden Rat:
„Denn gerade bei widerstrebenden Naturen muß man sich zusammennehmen, um mit ihnen
durchzukommen, und dadurch werden alle die verschiedenen Seiten in uns angeregt und zur
Entwickelung und Ausbildung gebracht, sodaß man sich denn bald jedem Vis-à-vis gewachsen
fühlt. So sollen Sie es auch machen. Sie haben dazu mehr Anlage, als Sie es selber glauben
(…).“ (Johann Peter Eckermann, „Gespräche mit Goethe“, Bd. 1, 2. Mai 1824)
Entscheidend ist, dass wir uns weiter in unserer eigenen menschlichen Revolution
herausfordern, während wir einen Glauben beibehalten, der so rein und klar wie fließendes
Wasser ist. Die Soka Gakkai ist der Ort, an dem wir unser Leben auf diese Weise trainieren
können.
[Referenz 9] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt”
Wer aufrichtig und rechtschaffen im Glauben an das Mystische Gesetz lebt, wird folglich in
allen Bereichen seines Lebens gewinnen. „Ü er Ihren Herrn siegen“ edeutet hier, dass sel st
raf
Ema keine ernste Bedrohung für die klaren Prinzipien der Buddhismus sein würde – auch wenn er
mit Belohnung und Strafe Macht über Shijo Kingo und seine anderen Gefolgsleute ausübte.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des
Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122)
6
[Referenz 10] Zitat aus Präsident Ikedas Rede gehalten bei der Gongyoversammlung
anläßlich des 21. Jahrestag der Eröffnung des Hamamatsu-Bereichs, veröffentlicht in der
Seikyo Shimbun am 18. Juni 1977 / Zitat aus „Leitlinien für den zweiten Akt von
Kosen-rufu“, Bd. 10 (vorläufige Übersetzung)
„Herr“ steht in heutigen Begriffen für die
siegen“ in Ihrer
esellschaft.
emeinde Vertrauen auf u auen.
aher edeutet „ü er Ihren Herrn
ine Person, die
elie t ist und von allen
respektiert wird, ist jemand, die dieses Vertrauen gewonnen und in der Gesellschaft gewonnen hat.
Es ist mein tiefster Wunsch, dass sich jeder von Ihnen zu solch einem Menschen entwickelt, der
diesen tatsächlichen Beweis in seinem Leben zeigen kann.
[Referenz 11] Zitat aus der Gosho „Die drei Arten von Schätzen”
Ich mache mir ernste Sorgen um die Krankheit Ihres Lehnsherrn. Obwohl er [Graf Ema] den
Glauben an das Lotos-Sutra noch nicht angenommen hat, sind Sie ein Mitglied seiner Sippe und
haben es seinem Wohlwollen zu verdanken, dass Sie die Möglichkeit haben, dem Sutra Gaben
darzubringen. Deshalb sind alle Ihre Gebete in Wirklichkeit Gebete für die Genesung Ihres Herrn.
Denken Sie an einen kleinen Baum unter einem großen oder an Gras an einem großen Fluss.
Obwohl sie nicht direkt Wasser oder Regen erhalten, gedeihen sie trotzdem, indem sie den Tau
vom großen Baum oder Feuchtigkeit vom Fluss erhalten. Das gleiche gilt für die Beziehung
zwischen Ihnen und Ihrem Herrn. (DG 2, 251)
[Referenz 12] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt”
Das Mystische Gesetz ist eine Lehre der Harmonie. Es ist das grundlegende Gesetz, das alles
umfasst und allem einen Sinn gibt. Es ist der Kern und die Grundlage von Harmonie. Der
wirkliche Triumph des Nichiren-Buddhismus liegt darin, mit der Kraft des Mystischen Gesetzes
Missverständnisse in Verständnis zu verwandeln, Konflikte in Vertrauen und Spaltung in
Einigkeit. Wenn der Daishonin seine Schüler zum Sieg anspornt, meint er vor allem, die
harmonisierende Kraft des Mystischen Gesetzes hervorzubringen und dadurch Glück für sich
selbst und andere zu erschaffen.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des
Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122)
7
[Referenz 13] Zitat aus der Gosho „Das Öffnen der Augen”
[Angesichts von Verfolgungen] fühlen einige Mitleid mit ihren Frauen und Kindern und
trauern bei dem Gedanken, in diesem Leben von ihnen getrennt zu werden. In unzähligen Leben
während vieler langer Aonen hatten sie Frauen und Kinder und wurden doch in jeder Existenz
von ihnen getrennt. Sie haben dies widerwillig getan und nicht aufgrund ihres Wunsches, dem
Weg des Buddhas zu folgen. Da sie sich in jedem Fall von ihnen trennen müssen, sollten sie ihrem
Glauben an das Lotos-Sutra treu bleiben und sich auf den Weg zum Adlergipfel begeben, so daß
sie ihre Frauen und Kinder ebenfalls dorthin führen können. (DG 2, 191)
Goshozitat 4 (DG 3, S. 239)
Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen
Dinge dieses Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet,
Buddha zu werden. In letzter Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um
Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni Buddha und dem Gott der
Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, daß Sie ein Mann sind, der
das Wesen des Lotos-Sutra erben kann.
[Referenz 14] Zitat aus „Neue Menschliche Revolution“, Bd. 8, „Das Fundament sichern”
Sei es in unseren Bemühungen, anderen den Buddhismus nahe zu bringen, sei es, dass wir
die Teilnahmezahl unserer Mitglieder auf den Versammlungen erhöhen wollen: Wenn wir
gewinnen wollen, müssen wir uns zuerst ein Ziel setzen, dann unsere Entschlusskraft
zusammennehmen und dann aufrichtig Daimoku chanten. Dann müssen wir unsere Weisheit
hervorbringen und tapfer der Herausforderung entgegentreten, indem wir energisch handeln.
Jedes Hindernis, das wir überwinden, bringt uns wunderbaren Nutzen und gute Umstände.
Im Verlauf dieses Prozesses erfahren wir genau das Rezept, wie wir in unserem Leben
triumphieren können. Außerdem: Durch unsere Anstrengungen bei Gakkai-Aktivitäten gewinnen
wir eine ungeheure Überzeugung in unserem Glauben. Diese Überzeugung verleiht uns die Kraft,
jede Schwierigkeit oder Notlage zu überwinden, der wir im Leben begegnen.
Nichiren Daishonin schreibt: „Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder
Niederlage.“ (DG 3, 230) Das ist deshalb so, weil Kosen-rufu ein Kampf gegen den Teufelskönig
des sechsten Himmels ist, also jene negative Funktion, die Leben zerstört. Eigentlich ist die
menschliche Existenz an sich bereits ein Kampf. Will man echtes Glück verwirklichen, dann
beginnt dies, indem man seine eigene Faulheit und Feigheit herausfordert und besiegt. Die
menschliche Revolution bedeutet nichts anderes, als die negativen Aspekte des Selbst zu
8
überwinden – und unsere Soka-Aktivitäten sind die Arena, in der wir diesen Kampf aufnehmen
können.
Die kurzfristigen Resultate unserer Verbreitungsaktivitäten kümmern mich eigentlich recht
wenig; am meisten zählt vielmehr, dass jeder und jede von ihnen sich voll und ganz in diesem
Glauben bemüht, große Wohltaten und ein reiches Leben erfährt und einen grenzenlosen
Lebenszustand erreicht, der vor Freude überfließt. Ich hoffe, Sie erinnern sich stets daran, dass dies
der Grund ist, warum wir den Buddhismus des Daishonin mit unseren Mitmenschen teilen und
uns an Soka-Aktivitäten beteiligen.
(Daisaku Ikeda, Die Neue Menschliche Revolution, Bd. 8 (Santa Monica: World Tribune Press, 2002, S. 40))
[Referenz 15] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der
Welt”
Außerdem schrieb er das folgende Gedicht – es war das letzte, das ich von ihm erhielt:
Gewinnen und verlieren –
beides
gehört zum Leben,
doch ich bete zum Buddha
für den letztendlichen Sieg.
Mit der Geisteshaltung Buddhismus heißt gewinnen bewältigten die ersten drei Präsidenten der Soka
Gakkai jedes Hindernis.
Jeder muss sich der inneren Auseinandersetzung zwischen positiven und negativen Impulsen
stellen. Der Buddhismus bezeichnet dies als Kampf zwischen dem Buddha und den dämonischen
Wirkweisen. Buddhismus ist die Lehre für den Sieg in diesem grundlegenden Kampf. Unser Sieg
stellt sicher, dass Wahrheit und Gerechtigkeit die Oberhand gewinnen – und bestätigt die
Richtigkeit und Gültigkeit des Buddhismus.
Heute erscheinen auf der ganzen Welt SGI-Mitglieder in immer größerer Zahl. Jedes einzelne
itglied
emüht sich als Person, die „das Wesen des Lotos-Sutra er t“ mit der Einstellung
Buddhismus heißt gewinnen.
Die Schüler erheben sich, treten dynamisch in Aktion und erringen großartige Siege. Wir sind
wirklich in ein Zeitalter eingetreten, in dem die strahlenden Erfolge der Meister und Schüler von
Soka die ganze Welt umspannen. Das Siegeslächeln unserer Mitglieder ist allerorten eine Quelle
der Hoffnung für die Menschen. Wie ein Dominoeffekt werden ihre tatsächlichen Beweise des
Glücks die ganze Welt verändern.
9
Wir verstärken nun unsere Bemühungen, um junge Menschen zu erreichen und eine ewig
jugendliche SGI-Bewegung zu erschaffen. Deshalb möchte ich Ihnen, meinen geliebten
Mitgliedern, den spirituellen Staffelstab für den ewigen Sieg weitergeben – von Herz zu Herz.
(SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des
Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122)
[Referenz 16] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede „Unser strahlender Weg zum Sieg”,
veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 27. April 2013 (vorläufige Übersetzung)
Zur Zeit ergreifen die Mitglieder der Jugendabteilung in der SGI Europa die Initiative, eine
„Actual Proof Campaign” durch uführen. Bei dieser fordert sich jeder mutig in der eigenen
menschlichen Revolution heraus mit dem Ziel, ein siegreiches Vermächtnis des gemeinsamen
Kampfes von Meister und Schüler zu erschaffen. Sie sind überzeugt, dass es selbst schon ein edler
tatsächlicher Beweis ist, wenn sie sich dynamisch auf der Grundlage des Glaubens einsetzen und
einen Beweis ihrer eigenen Entwicklung und ihres Erfolgs zeigen, wie groß oder klein er auch sein
mag und das, wo immer sie auch sind—sei es zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der
Gemeinde.
10
Mit den Schriften Nichiren Daishonins im Leben siegen
Der höchste Anführer der Welt
Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus
Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach
einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen
Reise endlich nach Hause zurückgekehrt.
Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die
weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus
diesem Grunde schaut man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt
auf, während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird. Indien
bezeichnet man als das Land des Mondes und unser Land als das Land der Sonne.
Unter den 80.000 Ländern auf dem Kontinent Jambudvipa ist Indien eines der
größten und Japan eines der kleinsten. Doch wenn es darum geht, welcher der
beiden Namen der verheißungsvollere ist, muss Indien an zweiter und Japan an
erster Stelle genannt werden. Der Buddhismus nahm seinen Anfang im Lande des
Mondes, und er wird im Lande der Sonne erblühen. Es ist der natürliche Lauf der
Dinge, dass der Mond im Westen erscheint und nach Osten wandert, während sich
die Sonne von Osten nach Westen bewegt. Diese Wahrheit ist so unveränderlich wie
die Tatsache, dass ein Magnet Eisen anzieht oder die Zoge-Pflanze sich vom Lärm
des Donners ernährt. Wer könnte dies wohl leugnen? (DG 3, 230f.)
***
Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist
und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden
wie die Soga-Familie. (…)
Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen
unter meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden
sogar noch härtere Strafen auf sich ziehen. Trotzdem sollten sie keinen Groll gegen
Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shofu-bo, Noto-bo und andere
traf.
Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen,
um was es auch gehen mag. (…) Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem
lodernden Feuer, so wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert
kann sogar in einem großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut
geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden, indem ich Sie auf diese
Weise ermahne.
Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie
Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn
Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie
sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren
wohlhabend genug. Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits
sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher.
Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses
Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet, Buddha zu werden. In letzter
Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni
Buddha und dem Gott der Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, dass Sie ein
Mann sind, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann. (DG 3, 238f.)
Vorlesung
Ein Mentor erwartet freudig die Berichte seiner Schüler von Siegen und Erfolgen.
Ganz sicher galt das auch für meinen Mentor Josei Toda, den zweiten Präsidenten
der Soka Gakkai. Als sein direkter Schüler bemühte ich mich immer nach besten
Kräften und nichts erfreute mich mehr, als ihm meine Erfolge mitzuteilen. Selbst
heute ist das noch so. Besonders stolz kann ich ihm verkünden, dass wir ein solides
Netzwerk junger Menschen errichtet haben, die entschlossen sind, künftig die
weltweite Verbreitung des Mystischen Gesetzes voranzubringen.
Die tatsächliche Entwicklung unserer Bewegung steht und fällt mit Schülern, die sich
bei ihren jeweiligen Aufgaben für Kosen-rufu bemühen und gewinnen.
Bereits zu Zeiten Nichiren Daishonins war das so: Die Phase nach seinem Rückzug
an den Berg Minobu war geprägt von den ernsthaften Anstrengungen wahrer
Schüler. Viele dieser Schüler kämpften erfolgreich gegen große Hindernisse, die sie
schließlich als strahlende Sieger überwanden. Während all dieser Zeit ermutigte der
Daishonin seine Schüler und leitete sie an, darunter auch Shijo Kingo.
Im Jahr 1277 wurde Kingo mit seinen bisher größten Schwierigkeiten konfrontiert. Im
Juni des Jahres fand eine religiöse Debatte in Kuwagayatsu1/Kamakura statt.
Anschließend berichtete man fälschlicherweise an Graf Ema, dem Kingo als Samurai
diente, eine Gruppe bewaffneter Männer unter Kingos Führung wäre in die Debatte
gestürmt und hätte ihren Fortgang gestört. Daraufhin befahl Ema seinem
Untergebenen Kingo, dem Glauben an das Lotos-Sutra abzuschwören – andernfalls
würden ihm seine Lehen entzogen.
In einem Brief, den Kingo dem Daishonin schrieb, zeigte er sich entschlossen, einen
solchen Schwur niemals abzulegen. Als Antwort verfasste der Daishonin die Schrift
Warnung davor, ein Lehen zu beklagen2, die einen Monat später datiert. Darin lobt er
Kingo für seine Entschlossenheit und bekräftigt gleichzeitig: „Auch wenn Sie der
elendste unter allen Bettlern werden sollten, dürfen Sie niemals das Lotos-Sutra
entehren.“ (DG 4, 274) In Kingos Namen verfasste er auch die Bittschrift von
Yorimoto3, um Graf Ema über die wahren Hintergründe aufzuklären.
Am Ende der Schrift Der höchste Anführer der Welt erläutert der Daishonin
außerdem den besten Zeitpunkt für die Übermittlung dieser Bittschrift.4 (DG 3, 240)
Deshalb geht man davon aus, dass Der höchste Anführer der Welt kurz nach
Warnung davor, ein Lehen zu beklagen geschrieben wurde. Die ermutigenden Worte
1
Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Kuwagayatsu-Debatte. Sie fand statt zwischen dem Priesterschüler des
Daishonin mit Namen Sammi-bo und einem Tendai-Priester namens Ryuzo-bo, einem Günstling Ryokans.
Ryuzo-bo war Oberpriester des Tempels Gokuraku-ji in Kamakura und dem Daishonin feindlich gesonnen. Vor
einem großen Publikum, zu dem auch Shijo Kingo gehörte, wurde Ryuzo-bo durch Sammi-bo gründlich
widerlegt. Einige Samurai-Kollegen Kingos, die Anhänger Ryokans waren und Kingo beneideten, witterten die
Chance, Kingo vor den Augen seines Lehnsherren Ema in Verruf zu bringen. Sie berichteten Ema, Kingo hätte
die Debatte gewaltsam gestört und Ryuzo-bo wie auch Ryokan, den Graf Ema außerordentlich
schätzte,Verachtung gezeigt. Daraufhin drohte Graf Ema Kingo, er werde seine Lehen beschlagnahmen, sollte
dieser seinem Glauben an das Lotos-Sutra nicht abschwören.
2
DG 4, 272ff.
3
WND-1, 803ff. (Gosho ist noch nicht auf Deutsch veröffentlicht; Yorimoto ist Teil des vollständigen Namens
Shijo Kingos)
4
Der Daishonin schreibt: „Wenn sich die Gelegenheit ergibt, legen Sie Ihrem Herrn die Bittschrift vor, die ich
für Sie geschrieben habe. Da sie Dinge von großer Bedeutung enthält, wird sie sicherlich Aufsehen erregen.“
(DG 3, 240)
2
des Daishonin in diesem Brief sind von seinem leidenschaftlichen Wunsch getragen,
Shijo Kingo in Richtung des Sieges zu leiten.Mentoren erstreben stets den Erfolg
ihrer Schüler.
In Der höchste Anführer der Welt gibt der Daishonin Anleitung im Glauben; ihre
Essenz bilden die Worte: „Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder
Niederlage (…).“ (DG 3, 230)
Der Glaube an das Mystische Gesetz ist die Grundlage für den Sieg
Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach
einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen
Reise endlich nach Hause zurückgekehrt.
Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die
weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus
diesem Grunde schaut man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt5
auf, während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird. Indien
bezeichnet man als das Land des Mondes6 und unser Land als das Land der Sonne.
Unter den 80.000 Ländern auf dem Kontinent Jambudvipa ist Indien eines der
größten und Japan eines der kleinsten. Doch wenn es darum geht, welcher der
beiden Namen der verheißungsvollere ist, muss Indien an zweiter und Japan an
erster Stelle genannt werden. Der Buddhismus nahm seinen Anfang im Lande des
Mondes, und er wird im Lande der Sonne erblühen. Es ist der natürliche Lauf der
Dinge, dass der Mond im Westen erscheint7 und nach Osten wandert, während sich
die Sonne von Osten nach Westen bewegt. Diese Wahrheit ist so unveränderlich wie
die Tatsache, dass ein Magnet Eisen anzieht oder die Zoge-Pflanze sich vom Lärm
des Donners ernährt8. Wer könnte dies wohl leugnen? (DG 3, 230f.)
Wie die ersten Zeilen dieses Schreibens vermuten lassen, hatte sich die Situation
Shijo Kingos zum Guten gewendet, was den Daishonin sehr beruhigte. Er sagt: „Ich
fühle mich so erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag
angebrochen.“ (DG 3, 230) Vielleicht war er aber auch einfach erleichtert, weil Kingo
trotz seiner schwierigen Lebensumstände einen tiefen Entschluss gefasst hatte.
Denkbar wäre auch, dass Graf Ema eine mildere Haltung Kingo gegenüber
eingenommen hatte und zu einem Treffen bereit war. Die Bemerkung im Schlussteil
des Briefes könnte darauf hinweisen: „Wenn Ihr Herr mit schönen Worten auf Sie
einredet (…).“ (DG 3, 239) Dennoch blieb der Daishonin besorgt. Dies geht aus
Sätzen hervor wie „Geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es
5
„Der höchste Anführer der Welt“ [auch: „Held der Welt“; A. d. Ü.] ist ein anderer Name des Buddha, weil
dieser das Leid mutig herausfordert und alle Menschen zur Erleuchtung führt. Im (7.) Kapitel Das Gleichnis von
der Zauberstadt des Lotos-Sutra heißt es: „Oh unvergleichlicher Held der Welt, der Du mit hundert Segnungen
ausgezeichnet bist und die unübertreffliche Weisheit erlangt hast!“ (LS 7, 139)
6
Land des Mondes (chin. Yuezhi): eine in China und Japan gebräuchliche Bezeichnung für Indien. Ende des
dritten Jahrhunderts v.Chr. herrschte in einem Teil Indiens der Stamm der Yuezhi. Da der Buddhismus über
dieses Gebiet von Indien nach China übermittelt wurde, hielten die Chinesen vermutlich das Land der Yuezhi
(wörtlich: Stamm des Mondes) für ganz Indien.
7
Der Mond erscheint im Westen: bezieht sich auf die Tatsache, dass der Neumond direkt nach Sonnenuntergang
zuerst im Westen zu sehen ist. Zwar geht der Mond genau wie die Sterne jeden Tag im Osten auf und im Westen
unter. Doch aufgrund seiner Umlaufbahn im Verhältnis zur Erde und der Erdrotation scheint sich der Mond
jeden Tag zunehmend rückwärts von Westen nach Osten bewegen.
8
Nach einer Beschreibung im Nirvana-Sutra soll die Zoge-Pflanze beim Grollen des Donners wachsen.
3
auch gehen mag“ und „(…) Sie [werden] sicherlich von anderen betrogen werden“.
(DG 3, 238f.)
Jedenfalls war Shijo Kingos Situation nach wie vor kritisch, und der Daishonin hielt es
für umso wichtiger, dass Kingo stark blieb und seinen Kampf beharrlich fortsetzte. In
dieser entscheidenden Phase lehrte der Daishonin seinen Schüler das Prinzip
Buddhismus ist Sieg oder Niederlage, damit Shijo Kingo in seinem Leben einen
echten Sieg erringen konnte.
Eingangs spricht der Daishonin über Buddhismus und weltliche Autorität. Ohne
Zweifel war dies ein sehr bedeutsames Thema für Shijo Kingo, der sich zwischen
zwei Möglichkeiten entscheiden musste: Entweder hielt er an seiner buddhistischen
Ausübung fest und nahm dafür den Verlust seines Lehens in Kauf; oder er kam der
Forderung seines Lehnsherrn nach und gab seinen Glauben an das Lotos-Sutra auf.
Auch wenn Kingo sich bereits entschieden hatte, den von Ema verlangten Eid nicht
zu leisten so befand er sich noch immer in einer Lage, in der sein Glaube den
Anweisungen seines Lehnsherrn entgegenstand.
Der Buddhismus lehnt weltliche Werte nicht grundsätzlich ab. Als Ausübende werden
wir jedoch unser wahres Glück nicht verwirklichen können, wenn wir die wichtigste
Lehre und den höchsten Wert des Buddhismus aus den Augen verlieren. Dies
geschieht, wenn wir so flüchtige Errungenschaften wie Wohlstand, Status oder Ruhm
von uns Besitz ergreifen oder uns von der Tyrannei weltlicher Obrigkeiten
einschüchtern lassen. Was uns dann am Ende erwartet, ist der spirituelle Bankrott.
Inmitten der Realitäten des Alltags und der Gesellschaft sollten wir deshalb immer
den Buddhismus zu unserem grundlegenden Wegweiser und Maßstab machen.
Außerdem sollten wir uns beharrlich herausfordern, um letztendlich ganz sicher zu
gewinnen. Den Buddhismus zu unserer Lebensgrundlage zu machen bedeutet, mit
einem felsenfesten Glauben voranzugehen, der sich nicht von der Belohnung bzw.
Bestrafung durch weltliche Autoritäten oder der Vergänglichkeit weltlichen Glücks ins
Wanken bringen lässt.
„Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage“, sagt der
Daishonin. (DG 3, 230) Dieser Glaubenssatz bildet die Essenz unseres
Versprechens, auf Grundlage der unübertroffenen Lehren des Buddhismus immer
weiter zu kämpfen, komme was wolle. Ganz wesentlich sind daher unsere
Entschlossenheit und konkreten Bemühungen, den tatsächlichen Beweis der Kraft
des Glaubens zu zeigen.
Als nächstes schreibt der Daishonin über „den höchsten Anführer der Welt“, einen
der Ehrentitel des Buddha. Dieser Titel bezeichnet einen Helden von beispielloser
Weisheit, der über Leiden und Illusionen triumphiert und einen Zustand
unzerstörbaren Glücks erlangt hat. Höchstwahrscheinlich erwähnt der Daishonin
diesen Ehrentitel, um damit etwas Wesentliches zu betonen: Wir sollten die
tiefgründige Weisheit des Buddhismus nutzen, um das wirklich Wichtige zu erkennen
und inmitten der gesellschaftlichen Realitäten ein zutiefst glückliches, siegreiches
Leben führen.
Dann merkt er an, man bezeichne einen König auch als „denjenigen, der nach
Belieben regiert“. (DG 3, 230) Dies könnte sich ganz allgemein darauf beziehen, wie
ein weltlicher König über seine Untertanen herrscht: Er teilt ganz nach Belieben
Belohnungen aus oder verhängt Strafen. Vielleicht möchte der Daishonin mit dieser
Unterscheidung aber auch betonen, dass die Kraft des Buddha – des höchsten
Anführers der Welt und Gesetzeskönigs9 – völlig frei ausgeübt wird10. Im Lotos-Sutra
9
Gesetzeskönig: auch Dharmakönig; ein anderer Name des Buddha.
Im Kommentar zum Vimalakirti-Sutra heißt es: „Ein weltlicher König befehligt die Menschen nach Belieben.
Der Dharmakönig befehligt das Gesetz nach Belieben.“ Ein Abschnitt aus dem Sutra des unermesslichen Sinns
10
4
sagt Shakyamuni: „Ich bin der König des Gesetzes, und hinsichtlich des Gesetzes
frei.“ (LS 3, 93)
In dem Feudalsystem, in dem Shijo Kingo lebte, wurden die Geschicke eines
Samurai von der Einschätzung und dem Urteil des jeweiligen Lehnsherrn bestimmt:
Er war derjenige, der belohnte und strafte. Hier jedoch zeigt der Daishonin Shijo
Kingo, wie man letztlich über jede weltliche Obrigkeit triumphieren kann, wie mächtig
oder repressiv sie auch sein mag. Dies ist möglich, indem man sich immer auf die
erhabene Lehre des Buddhismus stützt und ihre Kraft ganz frei im eigenen Leben
nutzt.
Zur Erläuterung dieses Punktes geht der Daishonin nun auf Geschichte der
Übertragung des Buddhismus nach China und Japan ein. Er zeigt auf, wie die
Menschen in diesen beiden Ländern den Buddhismus annehmen konnten und ihr
Leben erblühte, wenn sie in Einklang mit den buddhistischen Prinzipien lebten.
Wer den Buddhismus zerstört, ruiniert sich selbst
In Der höchste Anführer der Welt beschreibt der Daishonin sehr detailliert die
Verbreitung des Buddhismus in Japan, indem er die Chroniken Japans11 zitiert. Es
folgt eine Nacherzählung des Konflikts zwischen dem pro-buddhistischen Soga-Klan
und dem anti-buddhistischen Mononobe-Klan. Aus heutiger Sicht steht die
Geschichte dieses Konflikts natürlich im Zusammenhang mit einem weitreichenden
Machtkampf und lässt sich nicht auf die Frage der Akzeptanz buddhistischer Lehren
beschränken. Hier ist jedoch bedeutend, was der Daishonin auf Grundlage der
geschichtlichen Aufzeichnungen seiner Tage vermitteln wollte.
Der Daishonin legt dar, wie der Buddhismus in Japan verleumdet und unterdrückt
wurde, bevor er in der Gesellschaft weite Anerkennung fand. Anhand von Beispielen
zeigt er Unterschiede zwischen den weltlichen Herrschern auf: Auf der einen Seite
gab es jene, die auf Grundlage der buddhistischen Prinzipien gerecht herrschten und
denen es wohl erging; auf der anderen Seite gab es solche, die sich dem
Buddhismus widersetzten und ihn angriffen – und sich selbst damit ins Verderben
führten. Außerdem merkt der Daishonin an, dass zu der Zeit, als der Buddhismus
sich erstmals in China und Japan verbreitete, diejenigen Menschen
erwiesenermaßen Wohlstand genossen, die gemalte oder hölzerne Abbilder Buddha
Shakyamunis verehrten. In diesem Zusammenhang sagt er: „Shakyamuni Buddha ist
folglich bei der Erteilung von Belohnungen und der Verhängung von Strafen
vollkommen gerecht.“ (DG 3, 237) Damit meint er: Je nachdem, ob unser Handeln
mit den allgemein gültigen, von Buddha Shakyamuni dargelegten buddhistischen
Prinzipien übereinstimmt oder dagegen verstößt, bringen wir in unserem Leben
positive oder negative Wirkungen hervor – Belohnung oder Bestrafung. Dies
entspricht der kompromisslosen Wirkweise des Gesetzes von Ursache und Wirkung.
(DG 3, 237)
Wie der Daishonin feststellt, ruinierten selbst hochrangige, einflussreiche weltliche
Obrigkeiten früherer Zeiten ihr Leben, weil sie versucht hatten den Buddhismus zu
lautet außerdem: „Er [der Gesetzeskönig] kann seine Kräfte nach Belieben ausüben, er kann das Gesetz nach
Belieben befehligen.“ (LSOC, 10)
11
Den Chroniken Japans zufolge waren die Anführer des pro-buddhistischen Soga-Klans Iname (gest. 570) und
sein Sohn Umako (gest. 626). Iname, Senior-Minister von Kaiser Kimmei, sprach sich für die Annahme des
Buddhismus aus. Umako, Senior-Minister von Kaiser Bidatsu, zerschlug den anti-buddhistischen Klan
Mononobe no Moriya und erbaute einen buddhistischen Tempel. Anführer des anti-buddhistischen MononobeKlans waren Vater Okoshi (nicht bekannt) und dessen Sohn Moriya (gest. 587). Okoshi, Ministerpräsident von
Kaiser Kimmei, stellte sich gegen den Soga-Klan. Moriya, Ministerpräsident der Kaiser Bidatsu und Yomei, war
gegen die Akzeptanz des Buddhismus, wurde jedoch von Umako getötet.
5
zerstören – eine Haltung, die jeglicher Vernunft entbehrte. Es lag daher auf der
Hand: Die Kräfte, die Shijo Kingo als einen Ausübenden der richtigen Lehre
verfolgten, würden ihre Macht verlieren und von der Bildfläche verschwinden.
Deshalb drängt der Daishonin Kingo, sich nicht geschlagen zu geben, wie schwierig
seine derzeitigen Umstände auch sein mochten.
Die Ausführlichkeit, mit der Nichiren Daishonin in diesem Schreiben die Geschichte
des Buddhismus und die wichtigsten buddhistischen Prinzipien erläutert, ist Ausdruck
seines tiefen Mitgefühls. Er möchte Kingo dabei helfen, seine Überzeugung zu
stärken und siegreich aus seinen Schwierigkeiten hervorzugehen.
Mit unermüdlichem Glauben weitergehen
Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist
und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden
wie die Soga-Familie. (…)
Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen
unter meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden
sogar noch härtere Strafen auf sich ziehen. Trotzdem sollten sie keinen Groll gegen
Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shofu-bo, Noto-bo und andere
traf. (DG 3, 238)
Als nächstes erzählt der Daishonin, was mit dem ehemals pro-buddhistischen SogaKlan geschah, nachdem die Familie den Gipfel von Macht und Einfluss erklommen
hatte: Ihre Anführer legten fortan ein tyrannisches Verhalten und gnadenlose
Brutalität an den Tag, was schließlich zum Niedergang des gesamten Klans führte.
Diese Menschen, die „so arrogant“ (vgl. DG 3, 238) geworden waren, wurden am
Ende von Kräften besiegt, die Buddha Shakyamuni verehrten. Der gestürzte SogaKlan wurde damit zu einem Sinnbild für Personen, die zwar zunächst entscheidend
den Buddhismus gefördert hatten, dann aber im Leben scheiterten, weil sie arrogant
geworden und von dem fürsorglichen, mitfühlenden buddhistischen Geist
abgewichen waren, Andere zum wahren Glück zu führen.
Der Daishonin verkündet hier: Sollte einer seiner Schüler sich von ihm abwenden –
einem Lehrer, der gemäß dem Lotos-Sutra das Gesetz für die Erleuchtung aller
Menschen verbreitete – dann würde jener unweigerlich ein ähnliches Schicksal
erleiden wie der Soga-Klan. Anhand von Beispielen aus der Geschichte betont er,
wie wichtig es ist, stets den Glauben beizubehalten, ohne sich von weltlichen
Belangen ins Wanken bringen zu lassen. Er sagt: Jene Schüler, die ihren Glauben
nicht beibehalten können, weil sie sich von ihren eigenen Schwächen besiegen
lassen oder auf schnellen Gewinn aus sind, werden die negativen Wirkungen sogar
noch härter zu spüren bekommen als seinerzeit der Soga-Klan. Er ermahnt sie, nicht
den gleichen Kurs einzuschlagen wie seine ehemaligen Schüler Shofu-bo und Notobo, die ihren Glauben aufgaben und sowohl ihren Lehrer als auch ihre
Glaubensgefährten verrieten.12 (vgl. DG 3, 238)
12
Im Brief an Ben erörtert der Daishonin die Umstände einer Reihe von Schülern, die ihren Glauben aufgegeben
hatten. Er schreibt: „Noto-bo war eigentlich mein Anhänger, doch entweder aus Angst vor dem, was die Welt
ihm antun würde, oder aus Habgier wandte er sich nicht nur von mir ab, sondern wurde geradezu mein Feind.
Und Sho-bo tat es ihm gleich.“ (WND-2, 661)
6
Erst in schwierigen Zeiten zeigt sich die tatsächliche Tragweite unseres Glaubens.
Sobald es darum geht, die drei Hindernisse und vier Dämonen13 zu bekämpfen, sich
den drei starken Feinden14 entgegenzustellen, oder einen entscheidenden Kampf zur
Veränderung des eigenen Karmas aufzunehmen, gibt es nichts Wichtigeres als einen
unerschütterlichen Glauben.
Während der schwierigen Phase seines Exils auf Sado (1271–1274) und auch in
Zeiten, in denen Kingo große persönliche Schwierigkeiten hatte, ermutigte der
Daishonin seinen treuen Samurai-Schüler stets, weiter standhaft seinen Glauben
auszuüben. Beispielsweise ermahnte er Kingo: „Bleiben Sie bis zum Ende bei Ihrem
Glauben an das Lotos-Sutra! Sie können kein Feuer aus einem Feuerstein schlagen,
wenn Sie dabei auf halbem Wege aufhören!“ (DG 2, 214) Oder auch: „Etwas
anzunehmen ist leicht; damit weiterzumachen ist schwierig. Doch die Buddhaschaft
liegt in beständigem Vertrauen. Diejenigen, die dieses Sutra bewahren, sollten auf
Schwierigkeiten gefasst sein.“ (AS, 91)
Schwierigkeiten festigen unseren Glauben und stärken unseren Charakter. Sie sind
unausweichliche Hindernisse, die wir auf dem Weg zur Verwirklichung der
Buddhaschaft in diesem Leben überwinden müssen. Wenn wir unseren Glauben
beibehalten und jedes Hindernis meistern, erringen wir am Ende den Siegeskranz.
Wichtig ist, unseren Glauben niemals aufzugeben. Das strenge Mitgefühl des
Daishonin für Shijo Kingo wird ganz besonders in diesem Abschnitt von Der höchste
Anführer der Welt deutlich.
Innerlich stark werden und einen entschlossenen Glauben behalten
Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen,
um was es auch gehen mag. (…) Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem
lodernden Feuer, so wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert
kann sogar in einem großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut
geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden, indem ich Sie auf diese
Weise ermahne.
Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie
Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn
Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie
sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren
wohlhabend genug. Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits
sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher. (DG 3, 238f.)
In diesem Abschnitt warnt der Daishonin Kingo davor, seinen Impulsen nachzugeben
und vorschnell zu handeln. Er rät ihm, sich weder von heftiger Kritik einschüchtern
noch sich durch die äußerliche Freundlichkeit seines Herrn in trügerischer Sicherheit
zu wiegen und zu einer versöhnlichen Haltung verleiten zu lassen. In beiden Fällen
13
Die drei Hindernisse und vier Dämonen: verschiedene Störungen und Behinderungen in der buddhistischen
Ausübung. Die drei Hindernisse sind: (1) das Hindernis der irdischen Begierden, (2) das Hindernis des Karma
und (3) das Hindernis der Vergeltung. Die vier Dämonen sind: (1) das Hindernis der irdischen Begierden, (2) das
Hindernis der fünf Daseinsgruppen, (3) das Hindernis des Todes und (4) das Hindernis des Dämonenkönigs.
14
Die drei starken Feinde: drei Arten von arroganten Menschen, die jene verfolgen, die in der Spätzeit des
Gesetzes nach dem Tod Shakyamunis das Lotos-Sutra verbreiten. Sie sind im abschließenden Versteil des (13.)
Kapitels Beharrlichkeit des Lotos-Sutra beschrieben. Der Große Chinesische Lehrer Miaole (711–782)
bezeichnet sie zusammenfassend als arrogante Laienanhänger, arrogante Priester und arrogante falsche Heilige.
7
würde Kingo sich den Forderungen Emas fügen und schließlich seinen Glauben
aufgeben. Um seinen Schüler zu beschützen, erteilt der Daishonin ausführliche
Ratschläge, wie er weise mit der Situation umgehen könne.
Ungehärtetes Eisen schmilzt in einem lodernden Feuer, ein gut geschmiedetes
Schwert jedoch nicht, erklärt der Daishonin. Mit dieser Ermahnung möchte er Kingos
Glauben festigen und seine Entschlossenheit stärken.
Wir können nicht wirklich siegreich sein, wenn wir ständig zwischen Hoffnung und
Zukunftsängsten schwanken. Buddhismus ist Vernunft. Nur wenn wir dem Leben mit
einem gelassenen, klaren Seinszustand begegnen, können wir die erstaunlichen
Wirkkräfte des Lebens freisetzen, die uns auf Siegeskurs bringen. Diesen
Seinszustand errichten wir, indem wir innere Stärke kultivieren und unseren Glauben
polieren.
Sich beständig durch den Glauben polieren und stärken – dies ist der Weg der
inneren Selbsterneuerung auf Grundlage des Mystischen Gesetzes und der direkte
Weg zum wahren Sieg im Leben. Für uns als SGI-Mitglieder bedeutet das,
regelmäßig Morgen- und Abendgongyo zu machen und Aktivitäten für Kosen-rufu
durchzuführen. Mit diesen fortgesetzten Bemühungen und dem Fortschritt in unserer
eigenen menschlichen Revolution öffnen wir das Tor zum Sieg im Leben.
Der Daishonin gibt Kingo dann eine genaue Wegbeschreibung, um ihn zielsicher
zum Sieg zu führen: „Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn
siegen.“ (DG 3, 239) Wer aufrichtig und rechtschaffen im Glauben an das Mystische
Gesetz lebt, wird folglich in allen Bereichen seines Lebens gewinnen. „Über Ihren
Herrn siegen“ bedeutet hier, dass selbst Graf Ema keine ernste Bedrohung für die
klaren Prinzipien der Buddhismus sein würde – auch wenn er mit Belohnung und
Strafe Macht über Shijo Kingo und seine anderen Gefolgsleute ausübte. Je nach
dem weiteren Lauf der Dinge würde Shijo Kingo jedoch sein Leben aufs Spiel setzen
und die Fehler seines Herrn anprangern müssen. Zu diesem Zweck verfasste der
Daishonin in Kingos Namen eine Bittschrift, in der er den Priester Ryokan15 vom
Tempel Gokuraku-ji beschuldigte, dessen Lehren Graf Ema sehr schätzte. [Ryokan
war Drahtzieher der Angriffe auf Shijo Kingo im Anschluss an die KuwagayatsuDebatte.]
Aus buddhistischer Sicht war Ryokan eine Quelle großen Übels [indem er falsche
Lehren verbreitete und die Menschen vom korrekten Weg zur Erleuchtung
abbrachte]. Nur wenn man das Übel gründlich zurückweist, kann es sich dem Guten
unterordnen.
Um doppelt sicherzugehen, betont der Daishonin deshalb Kingo gegenüber noch
einmal, dass er auf keinen Fall aus Sorge um sein Lehen seinen Glauben aufgeben
dürfe. Dies entspricht der feierlichen Ermahnung, egal was geschieht stets den
Glauben beizubehalten. Der Daishonin gibt Kingo eine klare Leitlinie: Solltest du eine
Entscheidung auf Leben und Tod treffen müssen, dann entscheide dich für den
Glauben, der die Grundlage von allem ist. In Zeiten großer Schwierigkeiten bedarf es
eines solch unbeugsamen Entschlusses.
Natürlich wäre es keine wirkliche Lösung, wenn Kingo in einem negativen oder
ärgerlichen Zustand sein Lehen aufgeben und den Dienst an seinem Herrn quittieren
müsste. Auf den ersten Blick sähe es dann zwar aus, als würde er aufgrund seines
15
Ryokan (1217–1303): auch bekannt als Ninsho. Ein Priester der Wahre-Wort-Verhaltensregel-Schule in Japan.
Mit Unterstützung des Hojo-Klans wurde Ryokan Oberpriester des Tempels Gokuraku-ji in Kamakura und übte
großen Einfluss auf die Regierungsbeamten und die Bevölkerung aus. Nichiren Daishonin gegenüber war er
feindselig eingestellt und intrigierte gemeinsam mit den Behörden, um ihn und seine Schüler zu verfolgen. Graf
Ema und der Vater der Ikegami-Brüder zählten zu seinen ergebenen Anhängern.
8
Glaubens die Beziehung zu einem ungerechten Feudalherren abbrechen. In
Wirklichkeit aber hätte er sich von seiner eigenen Schwäche besiegen lassen.
„Über Ihren Herrn siegen“ bedeutete für Kingo, standhaft im Glauben zu bleiben, sich
selbst rechtschaffen und aufrichtig zu verhalten und Ema schließlich zu der richtigen
Lehre des Buddhismus zu erwecken.
Glück erschaffen – für sich selbst und für andere
Das Mystische Gesetz ist eine Lehre der Harmonie. Es ist das grundlegende Gesetz,
das alles umfasst und allem einen Sinn gibt. Es ist der Kern und die Grundlage von
Harmonie. Der wirkliche Triumph des Nichiren-Buddhismus liegt darin, mit der Kraft
des Mystischen Gesetzes Missverständnisse in Verständnis zu verwandeln, Konflikte
in Vertrauen und Spaltung in Einigkeit. Wenn der Daishonin seine Schüler zum Sieg
anspornt, meint er vor allem, die harmonisierende Kraft des Mystischen Gesetzes
hervorzubringen und dadurch Glück für sich selbst und andere zu erschaffen.
Die Ikegami-Brüder16, dessen Vater sich ihrer Ausübung des Buddhismus Nichiren
Daishonins in den Weg stellte, forderte er beispielsweise dazu auf, eine harmonische
Familie zu gestalten, indem sie sich solidarisch im Glauben verhielten. Um seine
Söhne von ihrem Glauben abzubringen, tat der Vater einen drastischen Schritt und
enteignete einen der beiden. Weil die Brüder dennoch standhaft die richtige Lehre
beibehielten, konnten sie einen großartigen, geradezu dramatischen Sieg erringen.
Ihr Vater hob nicht nur die Enteignung des älteren Bruders auf, sondern nahm
schließlich sogar selbst die Lehre des Daishonin an. Durch den Glauben der Brüder
wurde ihr Vater vom Mystischen Gesetz durchdrungen und konnte zu der richtigen
Lehre erwachen.
Auf ähnliche Weise erinnert der Daishonin Shijo Kingo an dessen enorme
Dankesschuld gegenüber seinem Herrn, auch wenn dieser ihn zuletzt verfolgte. Wie
der Daishonin betont, hatte Ema während der Tatsunokuchi-Verfolgung und dem
Sado-Exil immer zu Kingo gestanden – und zwar zu einer Zeit, in der buchstäblich
ganz Japan den Daishonin hasste. Vielen seiner Anhänger wurde ihr Land entzogen
oder sie wurden vertrieben. Sollte Kingo dies vergessen und unbegründeten Groll
gegenüber seinem Herrn hegen, dann würden die wohlwollenden Kräfte des
Universums ihn nicht beschützen. (vgl. AS, 133f.) 17 In einem anderen Brief weist der
Daishonin Kingo darauf hin, dass sein Herr zwar gegenwärtig den Glauben an das
Lotos-Sutra nicht annehmen könne, er aber auf jeden Fall Glück und Wohlstand
anhäufen würde, weil er Kingo beschützt habe. (vgl. DG 2, 251)18
16
Ikegami-Brüder: zählten zu den wichtigsten Schülern Nichiren Daishonins. Der ältere Bruder Munenaka
wurde zweimal von seinem Vater verstoßen. Sein Vater war ein Anhänger Ryokans, des Oberpriesters des
Tempels Gokuraku-ji, eines Wahre-Wort-Vorschriften-Tempels. Ryokan war erklärter Feind des Daishonin.
Gleichzeitig machte der Vater dem jüngeren Bruder Munenanga das verlockende Angebot, seinen Glauben an
die Lehren des Daishonin aufzugeben und dafür den Platz seines Bruders als Familienoberhaupt einzunehmen.
Trotz all dieser Schwierigkeiten behielten die Brüder ihre buddhistische Ausübung bei. Der Vater hob
Munenakas Enterbung später auf und nahm schließlich den Glauben an die Lehren des Daishonin an.
17
In Die acht Winde schreibt der Daishonin: „Außerdem zeigte er [Graf Ema] Ihnen gegenüber große Milde,
indem er nichts gegen Ihren Klan unternahm, als ich mir den Zorn der Regierung zuzog und das ganze Volk
mich hasste [zur Zeit der Tatsunokuchi-Verfolgung und des Sado-Exils]. Die Regierung ließ das Land vieler
meiner Schüler beschlagnahmen; dann wurden sie enteignet oder von ihren Lehen vertrieben. Selbst wenn er
Ihnen nicht das geringste Entgegenkommen zeigt, sollten Sie dies Ihrem Lehnsherren nicht verübeln. (…) Doch
wenn Sie unberechtigten Groll gegen Ihren Lehnsherrn hegen, werden sie [die himmlischen Gottheiten] Sie trotz
aller Ihrer Gebete nicht beschützen.“ (AS, 133f.)
18
In Die drei Arten von Schätzen schreibt der Daishonin: „Obwohl er [Graf Ema] den Glauben an das LotosSutra noch nicht angenommen hat, sind Sie ein Mitglied seiner Sippe und haben es seinem Wohlwollen zu
verdanken, dass Sie die Möglichkeit haben, dem Sutra Gaben darzubringen. Deshalb sind alle Ihre Gebete [bzw.
9
Als Reaktion auf diese Ermutigung betete Kingo weiter, dass sein Herr den Glauben
an das Lotos-Sutra annehmen könne. Schließlich gewann Kingo das Vertrauen
Emas zurück und dessen Einstellung änderte sich. So konnte Kingo einen
großartigen tatsächlichen Beweis für seinen eigenen Sieg zeigen, als er ein
zusätzliches Lehen von seinem Herrn erhielt. In einem anderen Brief schreibt der
Daishonin über die Ursache dieses Triumphes: „Es muss durch Ihre tiefe
Aufrichtigkeit in Ihren Bemühungen, Ihren Herrn zum Glauben an das Lotos-Sutra zu
führen, bewirkt worden sein.“ (DG 3, 284) Verursacht durch Kingos Glauben wurde
Emas Leben von der grenzenlosen Kraft des Mystischen Gesetzes ergriffen.
Sieg im Buddhismus ist immer ein Sieg, der auf dem höchsten Prinzip des
Mystischen Gesetzes beruht. Und den größten Sieg im Buddhismus erringen wir
dann, wenn sich der harmonische Wirkungsbereich des Mystischen Gesetzes in
unserem täglichen Leben, an unserem Arbeitsplatz, in unseren Gemeinwesen und
darüber hinaus ausbreitet – weltumspannend, über nationale Grenzen hinweg.
Das Mystische Gesetz hat die Kraft, Werte zu schaffen, indem es negative in positive
Einflüsse verwandelt. Es hat die Kraft, Karma zu verändern und großes Böses in
großes Gutes zu verwandeln. Es besitzt die Kraft der Gerechtigkeit, indem es
Unmenschlichkeit in Menschlichkeit und Vernunft verwandelt.
Jeder Schüler, der in der Gesellschaft einen Sieg erringt, zeigt den tatsächlichen
Beweis seiner menschlichen Revolution. Dies bedeutet, dass jeder Einzelne den
„Schätzen des Herzens“ (DG 2, 257) die größte Bedeutung beimisst und eine noch
größere Tiefe seines Daseins gewinnt. Im Sinne der Philosophie des Lotos-Sutra
bedeutet das, anderen stets Wertschätzung zu erweisen – aus der Überzeugung
heraus, dass alle Menschen das Potenzial der Buddhaschaft besitzen. Das
persönliche Wachstum jedes einzelnen Ausübenden gewährleistet den Sieg im
Glauben.
Aus diesem Grund warnt der Daishonin seine Schüler immer wieder davor, ihren
Glauben aufzugeben. Er beschreibt einige verräterische Schüler der ersten Stunde
als „feige, unvernünftig, gierig und misstrauisch“. (AS, 289) Er wählt absichtlich diese
strengen Worte, um andere Schüler vor diesem Weg zu bewahren. Sollten sie sich
von ihren negativen Gefühlen beherrschen lassen und den Glauben aus den Augen
verlieren, könnten sie leicht einem Lebenswandel verfallen, der die „Schätze des
Herzens“ vernachlässigt und vom Streben nach Status und Wohlstand besessen ist.
Die Bemühung des Daishonin, jegliche Arroganz oder Selbstgefälligkeit aus den
Herzen seiner Schüler zu verbannen, ist ein Ausdruck höchsten Mitgefühls.
Mit Weisheit leben
Getreu den Glaubensrichtlinien des Daishonin verhielt sich Shijo Kingo unbestechlich
und höchst anständig. Er siegte in seinem Herzen, wurde zu einem „Meister seines
Herzens“, genau wie der Daishonin ihn angewiesen hatte. Dadurch veränderte sich
seine gesamte Situation vollkommen.
Akribische Bemühungen, die auf sorgfältigen Überlegungen und Weisheit beruhen
und selbst Kleinigkeiten berücksichtigen, führen zum tatsächlichen Beweis. Die
Ausübenden des Nichiren-Buddhismus, die in einem üblen Zeitalter voller negativer
Einflüsse den eindeutigen Beweis ihres Glaubens zeigen wollen, müssen immer
wachsam bleiben. Der Daishonin warnt Shijo Kingo, er solle sogar „hundert- und
Gaben, A. d. Ü.] in Wirklichkeit Gebete für die Genesung Ihres Herrn. Denken Sie an einen kleinen Baum unter
einem großen oder an Gras an einem großen Fluss. Obwohl sie nicht direkt Wasser oder Regen erhalten,
gedeihen sie trotzdem, indem sie den Tau vom großen Baum oder Feuchtigkeit vom Fluss erhalten. Das gleiche
gilt für die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Herrn.“ (DG 2, 251)
10
tausendmal vorsichtiger“ sein als bisher. (DG 3, 239) Für Kingo war es ganz
entscheidend, Weisheit und Sorgfalt walten zu lassen. Außerdem weist der
Daishonin ihn darauf hin, wie wichtig es sei, die Menschen in seiner Umgebung zu
seinen Verbündeten zu machen. Dies sei Teil seiner persönlichen Bemühungen, sich
ein Umfeld zu erschaffen, das seinen Sieg als Mensch begünstige. Der Daishonin rät
ihm außerdem, fest entschlossen für den Sieg zu sein. Auf der Grundlage seines
Glaubens solle er standhaft ertragen, was zu ertragen sei und dann zur richtigen Zeit
und mit Weisheit den Durchbruch erringen.
Der Daishonin war mit seinen Bemühungen an einem Punkt angelangt, wo die
Entwicklung von Kosen-rufu mehr und mehr vom Erfolg seiner Schüler abhing. An
diesem Punkt lehrte er Shijo Kingo die Eckpfeiler im Kampf um Sieg oder Niederlage
im Buddhismus. Ich möchte sie hier noch einmal bekräftigen.
Erstens sollte der Buddhismus unser Fundament sein und unser Leben sollte auf
dem Glauben an das Mystische Gesetz beruhen. Zweitens sollten wir unsere
eigenen Schwächen herausfordern und innere Stärke entwickeln, indem wir über
bösartige Angriffe, Versuchungen und andere negative Einflüsse hinauswachsen. Im
Wesentlichen bedeutet dies, die Negativität und das Böse zu überwinden. Drittens
sollten wir auf die grenzenlose Kraft des Mystischen Gesetzes vertrauen und stets
mit Anstand und Güte handeln. Das heißt: Unser weiterer Einsatz für das Gute muss
mit den Prinzipien des Buddhismus übereinstimmen und von Weisheit getragen sein.
Gründen wir unser Leben auf das Mystische Gesetz mit der Überzeugung
Buddhismus heißt gewinnen. Dies ist der Schlüssel, um einen elementaren Sieg zu
erringen und wahres Glück aufzubauen, das die Wirren der Gesellschaft und der Zeit
übersteigt und bis in die Ewigkeit andauert.
Ein Mann, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann
Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses
Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet, Buddha zu werden. In letzter
Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni
Buddha und dem Gott der Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, dass Sie ein
Mann sind, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann. (DG 3, 239)
Buddhismus bedeutet Sieg oder Niederlage. Der Sieg eines einzelnen Ausübenden
ist ein Sieg des Buddhismus. Buddhismus heißt gewinnen – mit dieser Einstellung
kämpfte Nichiren Daishonin selbst entschlossen gegen Hindernisse und besiegte alle
negativen Kräfte. Er öffnete uns Ausübenden in der Spätzeit des Gesetzes den
grenzenlosen Weg zum Sieg. Weil ihm der tatsächliche Beweis des Glaubens
gelang, konnte sich das große Gesetz für die Erleuchtung aller Menschen der
Spätzeit in der Gesellschaft verbreiten.
Dank Nichiren Daishonin wurde das „Wesen des Lotos-Sutra“ wiederbelebt: die
Haltung, das Gesetz weithin zu verbreiten und die Menschen zur Erleuchtung zu
führen. Wer aber wird dieses Wesen und diese grundlegende Haltung erben? Wer
wird diesen Weg weiter ausbauen und den Menschen dabei helfen, wahres Glück zu
verwirklichen, das sich bis in die grenzenlose Zukunft der Spätzeit erstreckt? Das
können nur Schüler, die sich genau wie ihr Meister in ihren Bestrebungen bis zum
Triumph herausfordern – mit der Überzeugung Buddhismus heißt gewinnen.
11
Wenn sowohl Meister als auch Schüler gewinnen, dann erzeugt dies einen
kraftvollen Strom von Kosen-rufu, der bis in die ewige Zukunft der Spätzeit
weiterfließt.
In Der höchste Anführer der Welt schreibt der Daishonin, er bete ununterbrochen für
seinen Schüler, damit dieser aus seinen Schwierigkeiten als Gewinner hervorgehen
könne. (vgl. DG 3, 239) Natürlich drückt dies seinen tiefen, mitfühlenden Wunsch für
das Glück Kingos aus. Gleichzeitig unterstreicht er, er bete vor allem dafür, dass der
Strom von Kosen-rufu niemals abreißen möge und die Wohltaten des Lotos-Sutra an
künftige Generationen weitergegeben würden.
Das Erscheinen von Schülern, die „das Wesen des Lotos-Sutra erben können“ (vgl.
DG 3, 239) ist gleichbedeutend mit dem Sieg des Meisters und dem Sieg des
Buddhismus. Fortan ist es die Aufgabe der Schüler, das Herz des Meisters zu ihrem
eigenen zu machen – und auf Basis des Glaubens mit dem gleichen Geist wie ihr
Meister zu kämpfen und zu gewinnen.
Der Daishonin wünschte sich von ganzem Herzen Wachstum und Erfolg für seine
Schüler. Und seine Schüler stellten sich mutig den verschiedensten Schwierigkeiten,
erhoben sich über ihre karmischen Leiden und zeigten den wunderbaren
tatsächlichen Beweis des Glaubens. Dies traf auf Shijo Kingo und seine Frau
genauso zu wie für die Ikegami-Brüder und ihre Frauen; für Nanjo Tokimitsu und
seine Mutter, die Laiennonne Ueno; für Toki Jonin und seine Frau; Oto Gozen und
ihre Mutter; die Laiennonne Myoichi und viele weitere. Als Reaktion auf die
Ermutigung, die sie vom Daishonin erhalten hatten, gestaltete jeder Einzelne von
ihnen in seinem Leben ein großartiges Drama des Sieges. Dies wurde zur Quelle des
ewigen Flusses von Kosen-rufu, der hineinströmte in die Spätzeit des Gesetzes.
Die Bande von Meister und Schüler im Buddhismus Nichiren Daishonins
Buddhismus heißt gewinnen ist nicht einfach nur ein Motto oder Leitsatz. Es ist das
eigentliche Herz, die eigentliche Essenz der Verbindung von Meister und Schüler im
Buddhismus Nichiren Daishonins.
In Wie man seine Dankbarkeit erweist schreibt der Daishonin:
„Wenn Nichirens Mitgefühl wirklich groß und umfassend ist, dann wird sich
Nam-Myoho-Renge-Kyo mehr als zehntausend Jahre lang in alle Ewigkeit
verbreiten, denn es besitzt die wohltuende Kraft, die blinden Augen eines jeden
Lebewesens im Lande Japan zu öffnen, und es blockiert die Straße, die zur
Hölle des unaufhörlichen Leidens führt.“ (DG 4, 263f.)
Durch seine selbstlosen Bemühungen mit der Geisteshaltung Buddhismus heißt
gewinnen ermöglichte der Daishonin die Übertragung des Gesetzes bis in die ewige
Zukunft der Spätzeit. Auf diese Weise aktivierte er auch die Kräfte des Gesetzes: die
Kraft, die Augen derjenigen zu öffnen, die vor Illusionen blind waren, und die Kraft,
die Straße zur Hölle des unaufhörlichen Leidens zu blockieren. Deshalb können nur
solche Schüler das Gesetz weitergeben, die sich ebenso selbstlos widmen wie der
Daishonin.
Im gegenwärtigen Zeitalter hat einzig die SGI mit der Haltung Buddhismus heißt
gewinnen den Weg des Glaubens beschritten, so wie der Daishonin lehrte. Man kann
ohne Übertreibung sagen: Vor dem Erscheinen der Soka Gakkai war die ernsthafte
Bemühung um eine innere Veränderung auf der Grundlage des NichirenBuddhismus – also das, was wir in der SGI heute als menschliche Revolution und
Veränderung der Realität bezeichnen – beinahe völlig in Vergessenheit geraten.
12
Tsunesaburo Makiguchi, der erste Präsident der Soka Gakkai, erklärte sinngemäß:
Den tatsächlichen Beweis des Glaubens zu zeigen, indem man mit der Überzeugung
Buddhismus heißt gewinnen kämpft und siegt. Das ist das Herzblut des Buddhismus
Nichiren Daishonins. Er schrieb:
[Ein eindeutiger tatsächlicher Beweis des Glaubens] ist das Herzblut des
Buddhismus Nichiren Daishonins. Wie der Daishonin sagt: „Der Buddhismus
befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche
Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht.“ (DG 3, 230)19
Und Herr Toda betonte: „Glaube ist ein Kampf gegen die Ausweglosigkeit – für jeden
Einzelnen und für die Menschheit als Ganzes. Es ist ein Kampf zwischen den
dämonischen Einflüssen und dem Buddha. Daher geht es im Buddhismus darum,
jeden Kampf zu gewinnen.“ Genau das war seine Haltung, als sein Unternehmen in
die Schieflage geriet. Er sagte einmal zu mir: „Daisaku, im Buddhismus geht es ums
Gewinnen. Lass uns mutig kämpfen und alles geben, solange wir leben. Das Leben
ist ewig. In diesem Leben werden sich ganz zweifellos die Früchte unserer
hingebungsvollen Bemühungen zeigen – in welcher Form auch immer.“ Ich habe in
Übereinstimmung mit diesen Worten gekämpft. Ich habe tatsächliche Beweise
erbracht. Deshalb kann ich aufrichtig sagen, dass ich keine Spur von Reue empfinde.
Herr Toda sagte oft: „Wir üben den Buddhismus Nichiren Daishonins aus, um auf
ganzer Linie zu siegen. Es ist entscheidend, dass wir mit dieser Entschlossenheit in
unserem Beruf und allen anderen Bereichen unseres Lebens siegen.“ Er sagte auch:
„Buddhismus heißt siegreich zu sein. Wenn wir einen Kampf aufnehmen, dann
müssen wir dies mit sorgfältiger Vorbereitung, Entschlossenheit und Leidenschaft tun
– und auf jeden Fall gewinnen.“
Außerdem schrieb er das folgende Gedicht – es war das letzte, das ich von ihm
erhielt:
Gewinnen und verlieren –
beides
gehört zum Leben,
doch ich bete zum Buddha
für den letztendlichen Sieg.
Mit der Geisteshaltung Buddhismus heißt gewinnen bewältigten die ersten drei
Präsidenten der Soka Gakkai jedes Hindernis.
Jeder muss sich der inneren Auseinandersetzung zwischen positiven und negativen
Impulsen stellen. Der Buddhismus bezeichnet dies als Kampf zwischen dem Buddha
und den dämonischen Wirkweisen. Buddhismus ist die Lehre für den Sieg in diesem
grundlegenden Kampf. Unser Sieg stellt sicher, dass Wahrheit und Gerechtigkeit die
Oberhand gewinnen – und bestätigt die Richtigkeit und Gültigkeit des Buddhismus.
Heute erscheinen auf der ganzen Welt SGI-Mitglieder in immer größerer Zahl. Jedes
einzelne Mitglied bemüht sich als Person, die „das Wesen des Lotos-Sutra erbt“ mit
der Einstellung Buddhismus heißt gewinnen.
Die Schüler erheben sich, treten dynamisch in Aktion und erringen großartige Siege.
Wir sind wirklich in ein Zeitalter eingetreten, in dem die strahlenden Erfolge der
Meister und Schüler von Soka die ganze Welt umspannen. Das Siegeslächeln
unserer Mitglieder ist allerorten eine Quelle der Hoffnung für die Menschen. Wie ein
19
Tsunesaburo Makiguchi, Makiguchi Tsunesaburo Zenshu (Gesammelte Werke Tsunesaburo Maikguchis)
(Tokio: Daisanbunmei-sha, 1987), Bd. 10, S. 47
13
Dominoeffekt werden ihre tatsächlichen Beweise des Glücks die ganze Welt
verändern.
Wir verstärken nun unsere Bemühungen, um junge Menschen zu erreichen und eine
ewig jugendliche SGI-Bewegung zu erschaffen. Deshalb möchte ich Ihnen, meinen
geliebten Mitgliedern, den spirituellen Staffelstab für den ewigen Sieg weitergeben –
von Herz zu Herz.
14
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