MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 Goshozitate für 2014 Januar bis April: „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben“ Goshozitat Januar (AS, S. 85) Wenn Sie sich von den Leiden aus Geburt und Tod befreien wollen, die Sie seit der Zeit ohne Anfang erduldet haben, und in diesem Leben unfehlbar die unübertroffene Erleuchtung erreichen wollen, müssen Sie die mystische Wahrheit erkennen, die allen Lebewesen ursprünglich zu eigen ist. Diese Wahrheit ist Myoho-Renge-Kyo. Das Rezitieren von Myoho-Renge-Kyo befähigt Sie, die allem Leben innewohnende mystische Wahrheit zu erfassen. Themen: o o o o o Konditional- (Bedingungs)satz: Wenn – dann (wollen – müssen) Relatives und absolutes Glück N.D. gab der Mystischen Wahrheit einen Namen (NMRK) und begründete eine Ausübung durch Anrufung dieses Namens, als Mittel für alle Menschen Die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben erlaubt uns, ständig mit unbegrenzter Lebenskraft wiedergeboren zu werden, um unsere Aufgabe dann vollkommen zu erfüllen Die mystische Wahrheit ist die erleuchtete Weisheit aller Buddhas Goshozitat Februar (AS, S.86) Und dennoch:Wenn Sie voller Vertrauen Myoho-Renge-Kyo rezitieren, doch das Gesetz außerhalb Ihrer selbst wähnen, dann nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an, sondern eine unterlegene Lehre. „Unterlegene Lehre“ bezeichnet diejenigen außer diesem [Lotos-] Sutra, die sämtlich als hilfreiche Mittel nur vorläufig sind. Keine dieser hilfreichen Mittel und vorläufigen Lehren führen unmittelbar zur Erleuchtung, und ohne den direkten Pfad zur Erleuchtung kann man die Buddhaschaft nicht verwirklichen, selbst wenn man diese Lehren über zahllose Zeitalter hinweg Leben für Leben ausübte. Wenn Sie daher Myoho und Renge rezitieren1, müssen Sie das tiefe Vertrauen aufbringen, dass Myoho-Renge-Kyo Ihr eigenes Leben ist. 1 Myoho und das Sutra rezitieren: das Daimoku des mystischen Gesetzes oder Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren. 1 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 Themen: o o o o o o o Was bedeutet es, das Gesetz außerhalb von sich selbst zu suchen? Was sind die Kennzeichen einer unterlegenen/vorläufigen Lehre, im Gegensatz zur wahren Lehre des Lotos Sutra, warum führen unterlegene Lehren nicht zur Erleuchtung? Verschmelzung von Subjekt und Objekt („Ich bin das Ganze“, „Ich bin Myoho-Renge-Kyo) Toda´s Erleuchtung im Gefängnis als Beispiel heranziehen! Im Zusammenhang mit der Erleuchtung von Herrn Toda wird „sich selbst treu zu bleiben“ als ewiger Leitfaden der Soka Gakkai betrachtet. (laut Herrn Mizukami, Mailand 2013) Herr Toda: Notwendige Glaubenshaltung für die Verbreitung des Mystischen Gesetzes in der Endzeit des Gesetzes (siehe Referenz ) Der Glaube, allein aufzustehen; denn alles, was wichtig ist, ist in uns vorhanden Goshozitat März (AS, S. 86) Daher heißt es im Kommentar der Tendai-Schule (Anmerkung d. Studienkomitees: Richtig wäre „Kommentar zur Tiantai-Schule“, da dieser Kommentar von Miaole kommt): „Solange man nicht die Natur des eigenen Lebens erkennt, kann man seine schweren Vergehen nicht auslöschen.“ Solange man folglich nicht die Natur seines eigenen Lebens erkennt, wird die Ausübung zu einer endlosen, mühsamen Selbstkasteiung. Daher sind solche Schüler des Buddhismus als Nichtbuddhisten einzustufen. Nach das große Innehalten und Betrachten unterscheiden sie sich in ihren Ansichten nicht von den Nichtbuddhisten, obwohl sie den Buddhismus studieren. Themen: o o o Welche Bedeutung haben „seine schweren Vergehen“ Die Suche nach der Erleuchtung außerhalb von uns kommt der Niederlage im Kampf gegen die Unwissenheit gleich Welche unserer Handlungen stehen für die Suche nach dem Gesetz außerhalb von uns selbst? (vier typische Beispiele: die Verantwortung für das eigene Leben abgeben, abhängiger Glaube, allgemeine Zweifel und Verleumdung anderer Mitglieder, siehe Senseis Vorlesung, S. 41-43) Goshozitat April (AS, S. 87) Ob Sie den Namen des Buddha anrufen, das Sutra rezitieren oder lediglich Blumen und Räucherwerk darbringen – alle Ihre tugendhaften Handlungen werden Nutzen bringen und Wurzeln des Guten in Ihr Leben pflanzen. Mit dieser Überzeugung sollten Sie sich im Glauben bemühen. Themen: o o o Jede Handlung für das Gesetz, bzw. auf dessen Basis, ist wertvoll; hier gibt es keine Hierarchie Was bedeuten „Nutzen und Wurzeln des Gutes“ für unser Leben im buddhistischen Verständnis? Die Wichtigkeit von „Herz und Geist (=kokoro)“ im Zusammenhang mit der tiefstmöglichen inneren Veränderung unseres Lebens. (Senseis Vorlesung, S. 46) 2 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 Mai bis August: „Dialoge über das Lotos Sutra“ Mai: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Einleitung des 16. Kapitels „Die Lebensspanne des Thatagata”) Seit ich die Buddhaschaft erlangte, ist die Menge von kalpas, die vergangen sind, unermessliche Hunderte, Tausende, Zehntausende, Millionen, Milliarden asamkhyas. Ich habe beständig das Gesetz gepredigt, habe unzählige Millionen von Lebewesen gelehrt und überzeugt, habe sie dazu geführt, den Weg des Buddhas einzuschlagen, und das über einen Zeitraum von unermesslichen kalpas. Um die Lebewesen zu retten, benutze ich ein geeignetes Mittel und gehe scheinbar ins Nirvana ein. In Wahrheit aber werde ich nicht ausgelöscht. Ich bin immer hier und predige das Gesetz. (Ji ga toku bur rai. / Sho kyō sho kosshu. Muryō hyaku sen man. / Oku sai asōgi. Jō seppō kyōke. / Mushu oku shujō. Ryō nyū o butsu-dō./ Nirai muryō kō. I do shujō ko. / Hōben gen nehan. Ni jitsu fu metsu-do. / Jō ju shi seppō.) (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 229, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 153, 243 und 250) Themen: o o o o o o o Das ewige Leben des Buddha (“Ich bin immer hier und predige das Gesetz”) Der Buddha von Kuon Ganjo, der seit der Zeit ohne Anfang erleuchtet ist Bezug zu uns: Wenn wir den Gohonzon annehmen und uns für Kosen-rufu einsetzen, erscheint der „ewige Buddha, der immer hier ist und das Gesetz predigt“ in unserem eigenen Leben Hosshaku Kempon erläutern: Das Vorläufige ablegen und die wahre Identität enthüllen Das Gesetz und Person sind im Grunde untrennbar Shakyamunis Erwachen zum ewigen Gesetz ist gleichbedeutend mit seinem Erkennen des „ewigen Buddhas“ in sich selbst; der Buddha, der „immer hier ist und das Gesetz predigt“ Das Chanten des Mystischen Gesetzes zum Gohozon ist dafür da, dass wir eins mit dem Buddha werden, der „immer hier ist und das Gesetz predigt.“ 3 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 Juni: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Wenn der Buddha lange in der Welt bleibt, wird jemand mit schwachen Tugenden keine guten Ursachen setzen, sondern wegen seiner Schwäche und Niederträchtigkeit den fünf Begierden anhängen und in einem Netz von irreführenden Gedanken und Vorstellungen gefangen sein. Wenn sie sehen, daß der Buddha beständig in dieser Welt ist und niemals stirbt, werden sie entweder arrogant und selbstsüchtig oder mutlos und nachlässig. Sie nehmen nicht wahr, wie schwierig es ist, dem Buddha zu begegnen, und sie werden sich ihm nicht mit Achtung und Verehrung nähern. (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 227, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 203) Themen: o o Parabel aus dem LS vom Arzt und seinen kranken Kindern als Vergleich und Bsp. heranziehen Der Tod (des Buddha) als hilfreiches Mittel, um in den Menschen die Sehnsucht zu erwecken, selbst die Erleuchtung suchen zu wollen Juli: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Einzig beseelt von dem Wunsch, den Buddha zu sehen, ohne zu zögern, selbst wenn es ihr Leben kostet, dann werden ich und die Versammlung der Mönche gemeinsam auf dem heiligen Adlergipfel erscheinen. (Isshin yokken butsu. / Fu ji shaku shinmyō. / Ji ga gyū shusō. / Ku shutsu ryōjusen.) (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 230, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 256) Themen: o o o o Reiner, suchender Geist; selbstlose Hingabe als Schlüssel zur Buddhaschaft Sein Leben zu geben, bedeutet, sich bewusst zu werden, wofür ich leben will (Erläuterung von Herrn Saito Mailand 2012) Den Buddha von ganzem Herzen zu suchen, zeigt sich in der ernsthaften Bemühung, das Mystische Gesetz zu verbreiten Dieses Zitat drückt die Essenz der Einheit von Meister und Schüler aus, um als Schüler den gleichen erleuchteten Zustand wie der Meister zu erlangen 4 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 August: Zitat aus dem Lotus-Sutra (Abschließende Verse des Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) In jedem Augenblick denke ich darüber nach: Wie kann ich allen Lebewesen dazu verhelfen, Zugang zum unübertroffenen Weg zu finden und schnell den Körper eines Buddhas zu erlangen? (Mai ji sa ze nen. / I ga ryō shujō. / Toku nyū mu-jō dō. / Soku jōju busshin.) (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 232, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 296) Themen: o o Lebe für den großen Schwur des Buddhas; Aufgabe als Bodhisattwa aus der Erde Dieser Schwur ist das Wesen des ewigen Buddhas; die wahre Bedeutung des Erscheinens des Buddhas in dieser Welt liegt in seinem Verhalten als Mensch; Die Bedeutung von Shakubuku als Ausdruck von Mitgefühl, auch in der heutigen Zeit 5 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 September bis Dezember: „Der höchste Anführer der Welt“ Goshozitat September (DG 3, S.230) Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen Reise endlich nach Hause zurückgekehrt. Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus diesem Grund schaut 1 man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt auf , während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird. 1 Der höchste Anführer der Welt: ein anderer Name für den Buddha, der so genannt wird, weil er tapfer allen Leiden entgegentritt und alle Menschen zur Erleuchtung führt. Das Kejoyu-(7.)-Kapitel des Lotos Sutras erwähnt ihn als den „höchsten Anführer der Welt, der nicht seinesgleichen hat, der mit 100 Tugenden geschmückt ist und der höchste Weisheit erlangt hat.“ Themen: o o Was ist der Unterschied zwischen „Sieg und Niederlage“ als buddhistisches Prinzip und „Belohnung und Bestrafung“ als weltliches Prinzip, sowohl für den Einzelnen, als auch für die Verwirklichung von Kosen rufu? Der Glaube besteht in der fortgesetzten Wiederholung, den Kampf gegen die teuflische Natur des Lebens, gegen eigene Grenzen, mit Daimoku und Handeln zu gewinnen. Der Hauptkampf findet im eigenen Leben statt. Goshozitat Oktober (DG 3, S. 238) Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden wie die Soga-Familie. (…) Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen unter meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden sogar noch härtere Strafen aus sich ziehen. Trotzdem sollten sie keinen Groll gegen Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shôfu-bô, Notobô23 und andere traf. 23. Shôfu-bô, Noto-bô und Nagoe-no-ama: Schüler Nichiren Daishonins, die später ihren Glauben aufgaben. Von Shôfu-bô heißt es, er habe um die Zeit des lzu-Exils im Jahre 1261 angefangen, am Daishonin zu zweifeln und sich schließlich gegen ihn gewandt. Noto-bô kämpfte zwar, um den Daishonin während der Verfolgung von Matsubagayatsu im Jahre 1260 zu beschützen und wurde sogar verwundet. Doch um das Jahr 1271 soll er seinen Glauben verloren haben. Nagoe-no-ama, die Frau von Hôjô Tomotoki, einem jüngeren Bruder des dritten Regenten Yasutoki, gab ihren Glauben während der Zeit der Tatsunokuchi-Verfolgung auf. 6 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 Themen: o o o o Was bedeutet es, seinen Glauben aufzugeben – in Hinsicht a) auf das Prinzip „Sieg oder Niederlage“ und b) auf die Meister-Schüler-Beziehung? Umgang mit Hindernissen und „Teufeln“ erläutern und N.D.´s Warnung davor, ihnen zu erliegen Anzunehmen ist einfach, beizubehalten ist schwierig Gegen Buddhismus heißt gegen Vernunft Goshozitat November (AS, S.238f) Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es auch gehen mag. Wie wütend ein Feuer auch toben mag, nach einer Weile brennt es doch aus. Andererseits scheint sich Wasser langsam zu bewegen, aber sein Fluß verschwindet nicht so leicht. Da Sie jähzornig sind und sich wie ein loderndes Feuer verhalten, werden Sie sicherlich von anderen betrogen werden. Ich bin sicher: wenn Ihr Herr mit schönen Worten auf Sie einredet, wird er Sie für sich gewinnen, genauso, wie ein Feuer durch Wasser gelöscht wird. Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem lodernden Feuer, so wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert kann sogar in einem großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden indem ich Sie auf diese Weise ermahne. Themen: o o o Meister-Schüler-Beziehung am Beispiel von ND und Shijo Kingo: Ermahnungen des Meisters gegenüber dem Schüler, um dessen Charakter zu festigen und seinen Glauben zu schmieden (durch Gongyo und Aktivitäten), um wahren Sieg zu erlangen Das Mitgefühl des Daishonin erläutern Goshozitat Dezember (AS, S.239) Buddhismus ist Vernunft.Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren wohlhabend genug. Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher. Themen: o o Was bedeutet die Aussage: „Buddhismus ist Vernunft“? Anhaftungen überwinden 7 MUT · MITGEFÜHL · MITEINANDER Für ein Jahrhundert der Menschlichkeit SGI-D Gremium Informiert Nr. 10 Okt. 2013 Themen: o o o Der Unterschied zwischen relativen und absoluten Werten bzw. Zielen im Leben Die Bedeutung von „Herr“ steht heute für die Gesellschaft, daher bedeutet „Sieg“, in der Gemeinde Vertrauen zu gewinnen Was ist der wirkliche Triumpf des Nichren-Buddhismus? (Lehre der Harmonie) SGI-D-Studienkomitee 5.10.13 8 << ÜBER DIE VERWIRKLICHUNG DER BUDDHASCHAFT IN DIESEM LEBEN >> THEMA: „DIE UNÜBERTROFFENEN SCHÄTZE, DIE IN UNSEREM LEBEN STRAHLEN” SGI EUROPA STUDIENKURS, MAILAND, AUGUST 2013 REFERENZMATERIAL 1 HINTERGRUND Diese Gosho schrieb Nichiren Daishonin 1255 im Alter von 34 Jahren, zwei Jahre nachdem er seine Lehre offenbart hatte. Er lebte zu der Zeit in Kamakura. Man nimmt an, dass diese Gosho an Toki Jonin gerichtet war, der an einem Ort lebte, der in der heutigen Chiba-Präfektur liegt. Man nimmt an, dass Toki Jonin ein Jahr nachdem der Daishonin seine Lehre offenbart hatte, zu den Lehren des Daishonin übertrat. Er war vermutlich einer der ersten Schüler unter den Anhängern des Daishonin, die den Glauben annahmen. Als Nichiren Daishonin 1260 die Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des wahren Gesetzes” der Feudalregierung vorlegte - sieben Jahre nachdem er seine Lehre offenbart hatte - nutzten die Gläubigen des Nembutsu, die den Rückhalt der Machthaber hatten, diese Gelegenheit, um einen Anschlag auf den Daishonin zu verüben (die Matsubagayatsu-Verfolgung). Toki Jonin lud den Daishonin, der der Gefahr entkommen war, in sein Haus, um ihm Schutz zu bieten. Sogar inmitten solcher Widrigkeiten wie das Exil auf der Insel Sado blieb Toki Jonin eine Schlüsselfigur unter der Gemeinschaft der Anhänger des Daishonin und hielt gewissenhaft seinen Glauben bei. Toko Jonin erhielt viele Schriften, darunter die Schrift „Das Verehrungsobjekt zum Betrachten des eigenen Lebens”. Dank seiner Bemühungen, die Orginalschriften des Daishonin sorgsam aufzubewahren, sind sie bis zum heutigen Tag erhalten. Dieser Brief wurde in den frühen Tagen der Verbreitung geschrieben, als der Daishonin den Gohonzon noch nicht eingeschrieben hatte. Doch wann immer wir diese Gosho lesen hoffe ich, dass wir sie als eine Schrift studieren, durch die wir die richtige Einstellung des Glaubens lernen, die auf dem Gohonzon basiert. 1 Goshozitat 1 (AS, S. 85) Wenn Sie sich von den Leiden aus Geburt und Tod befreien wollen, die Sie seit der Zeit ohne Anfang erduldet haben, und in diesem Leben unfehlbar die unübertroffene Erleuchtung erreichen wollen, müssen Sie die mystische Wahrheit erkennen, die allen Lebewesen ursprünglich zu eigen ist. Diese Wahrheit ist Myoho-Renge-Kyo. Das Rezitieren von Myoho-Renge-Kyo befähigt Sie, die allem Leben innewohnende mystische Wahrheit zu erfassen. [Referenz 1] Zitat aus „Josei Toda Gesamtausgabe“, Bd. 4, Vortrag vom 3. Mai 1956 (vorläufige Übersetzung) Unser Glück ist entweder relativ oder absolut. Bei relativem Glück geht es um den Wunsch nach Reichtum, in einem schönen Haus zu leben, ein glücklicheres Zuhause zu erschaffen, dass das Geschäft gut läuft und so weiter. All diese Dinge stellen relatives Glück dar. Doch wenn wir diese Ziele nicht hätten, würden wir im Leben keinen Sinn empfinden. Es gibt oft Menschen, die sagen, dass der Buddhismus sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen würde. Er würde uns etwas geben, das viel erfrischender und belebender sei als solche Dinge. Doch solch eine Denkweise ist schlicht idealistisch. Es handelt sich dabei nicht um eine wahre Religion. Es ist ganz selbstverständlich, dass wir uns wünschen, reich zu sein, in einem prächtigen Haus zu wohnen und gesund und fit zu sein. Eine Religion, die solche Wünsche erfüllt, ist eine wahre Religion. Wir praktizieren diesen Buddhismus, um uns genau diese Wünsche zu erfüllen. [Referenz 2] Zitat aus „Josei Toda Gesamtausgabe”, Bd. 4, Vortrag vom 3. Mai 1956 (vorläufige Übersetzung) Wer kein Geld hat, wird Geld verdienen. Wer von schwacher körperlicher Verfassung ist, wird kräftig. Auch wenn wir nur für solche Dinge chanten, ist garantiert, dass wir in der Zukunft einen Lebenszustand absoluten Glücks erlangen werden. Ich bin sicher, dass niemand von Ihnen tatsächlich dafür chantet, absolutes Glück zu verwirklichen. Obwohl Sie nicht dafür chanten, werden Sie alle Menschen sein, die den Beweis dafür in ihrem eigenen Leben zeigen werden, ob Sie es wollen oder nicht. Absolutes Glück steht für einen Lebenszustand, in dem wir Erfüllung empfinden, wo auch immer wir uns befinden; in dem wir Freude empfinden, am Leben zu sein, wo auch immer wir 2 sind. Daher herrscht an dem Ort, an dem sich eine Person mit solch einem Lebenszustand befindet, immer eine heitere und fröhliche Atmosphäre, und es würde nie ein Streit geschehen. Auch wenn man sich einmal über etwas ärgern sollte, empfindet man ihn während man weiter fröhlich bleibt – wäre es nicht großartig, wenn Sie solch einen Lebenszustand verwirklichten? [Referenz 3] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben” Die Buddhaschaft zu verwirklichen bedeutet einen Lebenszustand zu erreichen, der uns erlaubt, ständig mit einer unbegrenzten Lebenskraft wiedergeboren zu werden, um unsere Aufgabe zu unserer Zufriedenheit zu erfüllen, all unsere Ziele zu erreichen und ein Glück zu erschaffen, das niemand zerstören. Und ist es nicht noch viel großartiger, wenn wir zehn, hundert, tausend und Millionen von Existenzen auf diese Art und Weise genießen können! (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [7] Der Glaube zur Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben – Beschreiten Sie zielsicher den großen Weg der Einheit von Meister und Schüler (Kapitel 7, S. 76) , siehe auch Josei Toda Gesamtausgabe, Bd. 3, Daibyakurenge vom Dez. 1951) [Referenz 4] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben” Damit alle Menschen die „mystische Wahrheit, die immer schon in allen Lebewesen vorhanden war“ erkennen und umsetzen konnten, gab Nichiren Daishonin dieser Wahrheit den Namen Myoho-Renge-Kyo und begründete die Ausübung der Anrufung dieses Namens – das Chanten von Daimoku. Damit fand er ein Mittel, durch das alle Menschen ihr Leben auf Grundlage der mystischen Wahrheit führen und es ihr widmen können. Auf diese Art begründete der Daishonin für alle Menschen einen Weg zu der Erkenntnis, dass die universelle Wahrheit des Lebens auch in ihrem eigenen Leben existiert und sie diese Wahrheit in ihrem Leben sichtbar machen können. Diese Wahrheit ist die erleuchtete Weisheit aller Buddhas und wird in ihrer Gesamtheit im Lotos-Sutra, der höchsten buddhistischen Lehre, offenbart. Wenn wir sie zu unserer Grundlage machen, können wir ein gänzlich wertvolles Leben führen. Der Buddhismus des Daishonins machte diese Sphäre des Glaubens allen Menschen zugänglich, unabhängig von ihrem Hintergrund, an jedem Ort, zu jeder Zeit. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass erst das Chanten von Daimoku im Nichiren-Buddhismus 3 die Entstehung eines „Volksbuddhismus“ möglich machte. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [2] Die Bedeutung des Chantens von Daimoku – Die korrekte buddhistische Ausübung führt uns zum größten Sieg im Leben, (Kapitel 2, S. 23)) Goshozitat 2 (AS, S.86) Und dennoch: Wenn Sie voller Vertrauen Myoho-Renge-Kyo rezitieren, doch das Gesetz außerhalb Ihrer selbst wähnen, dann nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an, sondern eine unterlegene Lehre. „Unterlegene Lehre“ bezeichnet diejenigen außer diesem [Lotos-] Sutra, die sämtlich als hilfreiche Mittel nur vorläufig sind. Keine dieser hilfreichen Mittel und vorläufigen Lehren führen unmittelbar zur Erleuchtung, und ohne den direkten Pfad zur Erleuchtung kann man die Buddhaschaft nicht verwirklichen, selbst wenn man diese Lehren über zahllose Zeitalter hinweg Leben für Leben ausübte. Goshozitat 3 (AS, S.86) Wenn Sie daher Myoho und Renge rezitieren1, müssen Sie das tiefe Vertrauen aufbringen, dass Myoho-Renge-Kyo Ihr eigenes Leben ist. 1. Myoho und das Sutra rezitieren: das Daimoku des mystischen Gesetzes oder Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren. [Referenz 5] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben” Was auch geschah, Toda gab seine Suche nach dem Gesetz, das nur im eigenen Leben zu finden ist, niemals auf. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig es sei, sich selbst treu zu bleiben. Toda hatte im Gefängnis die tiefe Erkenntnis gewonnen, dass der Buddha das Leben selbst ist, und war zu seiner Identität als Bodhisattva aus der Erde erwacht. Dies war seine Basis. Toda sprach oft über die Glaubenshaltung, die notwendig ist, um das Mystische Gesetz in uns selbst zu erkennen: „Sie müssen entschlossen sein, dass Nam-Myoho-Renge-Kyo Ihr eigenes Leben ist!“ oder „Das Mystische Gesetz im Späten Tag zu verbreiten bedeutet, fest daran zu glauben, dass Ihr Leben nichts anderes ist als Nam-Myoho-Renge-Kyo!“ Diesen Geist lehrt der Daishonin, wenn er sagt: „Wenn Sie also das Mystische Gesetz chanten und das Lotos-Sutra 4 rezitieren, dann müssen Sie die tiefe Überzeugung aufbringen, dass Myoho-Renge-Kyo Ihr Leben selbst ist.“ (DG 1, 43) (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [3] Wenn Sie denken, das Gesetz liege außerhalb Ihrer selbst, nehmen Sie nicht das Mystische Gesetz an (Kapitel 3, S. 34)) [Referenz 6] Zitat aus „Josei Toda Gesamtausgabe“, Bd. 1 (vorläufige Übersetzung) Wäre es nicht ein Fehler, unser Leben von anderen Menschen und unserer Umgebung abhängig zu machen und uns zum Beispiel zu beschweren: „Wenn diese Person doch so handeln würde!” oder „Wenn doch die Dinge in der Welt so laufen würden, dann wäre ich viel glücklicher!” Die menschliche Kraft ist jedoch in der Tat schwach. Wenn man sich nur auf sich selbst fokussiert, kann man sich noch so sehr anstrengen, man wird trotzdem leicht von anderen Menschen oder von der Umgebung, in der wir leben, beeinflusst und beherrscht. Es ist meine feste Überzeugung: Um das stärkste, strahlendste und glücklichste Leben zu führen, gibt es keinen anderen Weg, als sein Leben auf der Basis dieses Buddhismus zu führen, der die Prinzipien der gegenseitigen Beinhaltung der zehn Welten und der dreitausend Bereiche in einem Lebensmoment lehrt. (Josei Toda Gesamtausgabe, Bd. 1, Leitartikel mit dem Titel „Live True to Your Own Life”, veröffentlicht in der Daibyakurenge, Februar 1956) Goshozitat 4 (AS, S.86) Sie dürfen niemals glauben, dass eine der achtzigtausend heiligen Lehren aus der Zeit des Buddha Shakyamuni oder irgendeines anderen Buddha und Bodhisattva der zehn Himmelsrichtungen und drei Zeiten* außerhalb Ihrer selbst liegt. Ihre Ausübung der buddhistischen Lehren wird Sie nicht im Geringsten von den Leiden aus Geburt und Tod befreien, solange Sie nicht die wahre Natur Ihres Lebens erkennen Wenn Sie die Erleuchtung außerhalb Ihrer selbst suchen, dann werden selbst zehntausend Ihrer Ausübungen und zehntausend gute Taten vergeblich sein Es verhält sich damit wie bei einem armen Mann, der Tag und Nacht damit zubringt, den Reichtum seines Nachbarn zu zählen, doch dabei selbst auch nicht ein halbes Geldstück hinzu gewinnt. 5 [Referenz 7] Zitat aus der Gosho „Die einstimmige Erklärung der Buddhas der drei Existenzen in Bezug auf die Klassifizierung der Lehren und welche aufzugeben und welche beizubehalten sind” (vorläufige Übersetzung) Von diesem einzelnen Element des Geistes entspringen all die verschiedenen Länder und die umgebenden Bedingungen. Die heiligen Lehren aus der Lebenszeit des Buddhas sind der Erklärung dieses Prinzips gewidmet. Diese sind bekannt als das Lagerhaus der 84.000 Lehren. All diese Lehren sind in der Wesenheit eines einzelnen Individuums enthalten. Somit repräsentiert das Lagerhaus der 84.000 Lehren eine tägliche Aufzeichnung der eigenen Existenz. (Die einstimmige Erklärung der Buddhas der drei Existenzen in Bezug auf die Klassifizierung der Lehren und welche aufzugeben und welche beizubehalten sind, WND II, 843) [Referenz 8] Zitat aus „Rede & Essays von Daisaku Ikeda”, S. 121, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun, am 10. Juni 1991 (vorläufige Übersetzung) Viele Religionen legen dar, dass an einem fernen Ort losgelöst vom menschlichen Herz und Geist ein wohlwollendes absolutes Wesen existiert. Solche Religionen schauen auf die Menschen herab, zwingen sie, sich einschließlich ihres Geistes dieser absoluten Autorität zu unterwerfen. Sie lehren, sich der Gnade eines solchen Wesens auszuliefern. Der Buddhismus Nichiren Daishonins ist anders. Er lehrt, dass alles im Universum, sogar der Buddha, in unserem eigenen Leben existiert. Um einen weiten und strahlenden Lebenszustand zu entwickeln, praktizieren wir täglich mit dem Gohonzon als unserer Grundlage in genauer Übereinstimmung mit den Lehren des Daishonins. Das eigene Selbst ist das Allerwichtigste. Wenn wir uns selbst aus den Augen verlieren, unseren ursprünglichen Ausgangspunkt, und die Würde unseres eigenen Lebens vergessen, dann werden wir ein feiges und schwaches Leben führen und uns etwas außerhalb von uns unterordnen. Dann würde alles zu einer „endlosen, qualvollen Selbstkasteiung.“ (DG, Bd. 1, S. 44) 6 Goshozitat 5 (AS, S.86) Daher heißt es im Kommentar der Tendai-Schule*:„Solange man nicht die Natur des eigenen Lebens erkennt, kann man seine schweren Vergehen nicht auslöschen.“2 Solange man folglich nicht die Natur seines eigenen Lebens erkennt, wird die Ausübung zu einer endlosen, mühsamen Selbstkasteiung. Daher sind solche Schüler des Buddhismus als Nichtbuddhisten einzustufen. Nach Das große Innehalten und Betrachten unterscheiden sie sich in ihren Ansichten, nicht von den Nichtbuddhisten, obwohl sie den Buddhismus studieren. 2. Überlieferte Erläuterungen zu „Das große Innehalten und Betrachten". [Referenz 9] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Vorlesung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben”, April 1961 (vorläufige Übersetzung) Wie tief sind wir zu Dank verpflichtet, dass der Daishonin für alle Lebewesen den Gohonzon als Objekt der Verehrung eingeschrieben hat! Wie sehr sind wir von Dankbarkeit erfüllt, wenn wir begreifen, was für ein Glück wir haben, den Gohonzon getroffen zu haben und Daimoku chanten zu können! Goshozitat 6 (AS, S. 87) Ob Sie den Namen des Buddha1 anrufen, das Sutra rezitieren oder lediglich Blumen und Räucherwerk darbringen – alle Ihre tugendhaften Handlungen werden Nutzen bringen und Wurzeln des Guten in Ihr Leben pflanzen. Mit dieser Überzeugung sollten Sie sich im Glauben bemühen. 1. „Namen des Buddha” wird hier gleichbedeutend mit Nam-Myoho-Renge-Kyo gebraucht. [Referenz 10] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben” Unabhängig von den Hindernissen, die uns im Verlauf unserer Ausübung begegnen mögen, dürfen wir auch nicht einen einzigen Schritt zurückweichen. Schwierigkeiten sollten uns nicht ängstigen oder verwirren. Die Kraft des Mystischen Gesetzes, Myoho-Renge-Kyo, kann alles besiegen. Diese tiefe Überzeugung ist sehr wichtig. 7 Wenn wir Probleme fürchten, uns darüber beklagen oder unsere Umgebung ablehnen, zeugt das von dem Glauben, dass sich das Gesetz außerhalb unseres Lebens befindet. Das gilt auch für den Fall, dass wir das Vertrauen in unsere Fähigkeit verlieren, mit unseren Umständen fertig zu werden, uns anderen in der Hoffnung zuwenden, dass sie uns erlösen mögen, oder wir anderen die Schuld für unsere Probleme geben und in Hoffnungslosigkeit und Resignation verfallen. Wenn uns Schwierigkeiten begegnen, müssen wir sie – so sehr sie uns auch plagen – doch klar als Hindernisse oder teuflische Funktionen erkennen und sie rückhaltlos bekämpfen. Das ist die Lebensweise derjenigen, die Nam-Myoho-Renge-Kyo chanten und ihr Leben dem Mystischen Gesetz widmen. Der Daishonin sagt: „… denken Sie außerdem daran, dass ich immer gesagt habe, dass Nichirens Schüler nichts erreichen können, wenn sie feige sind.“ (DG 4, 123) In diesem Sinne wollen wir alle Feigheit ablegen und Mut zu unserer stärksten Eigenschaft machen. Menschen mutigen Glaubens können die dunklen Wolken aus Angst, Unwissenheit und Illusionen vertreiben; sie können in ihrem Leben die Sonne des Mystischen Gesetzes aufgehen und die schönen Lotos-Blumen des Mystischen Gesetzes, Myoho-Renge, erblühen lassen. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesungsreihe Über die Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben, [4] Die Veränderung unserer grundlegenden Lebenseinstellung – Entscheidung gegen ein Leben der „endlosen, qualvollen Selbstkasteiung“, Kapitel, S. 46) [Referenz 11] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede bei der 31. Hauptstellenleiterversammlung der Soka Gakkai in Tokio, Februar 1999 (SGI Newsletter Nr. 8768) (vorläufige Übersetzung) Wir in der SGI leben in direkter Übereinstimmung mit den Lehren des Daishonin. Wir leben getreu unserer Überzeugungen. Es ist kleinlich, sich über Äußerlichkeiten oder um die Meinungen anderer zu sorgen oder sich zu beklagen, dass niemand Sie unterstützt oder versteht. Bitte leben Sie so, dass Sie sich selbst treu bleiben, und Ihr Leben mit Triumph schmücken, auf der Grundlage von entschlossenem Gebet und Taten. Bitte werden Sie zu Menschen, die die schützenden Kräfte des Universums, der himmlischen Götter, kraftvoll aktivieren können . . . 8 [Referenz 12] Zitat aus Teil 35 des Kapitels Funjin [„Vorwärts Stürmen”]* der „Neuen Menschlichen Revolution”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 14. Juni 2013 (vorläufige Übersetzung) Der Glaube ist für das ganze Leben. Wir müssen uns aufrichtig bemühen und während wir unsere Zähne zusammen beißen, bewältigen wir jeden Berg, einen nach dem anderen, für Kosen-rufu. Wenn wir einen riesigen Berg überwunden haben, ist ein noch größerer Berg sicher zu erwarten. Dennoch die „Flamme das Glaubens” weiter brennen zu lassen und kraftvoll alle Hindernissen des Lebens zu erklimmen, ist der Weg von Kosen-rufu und wird natürlicherweise dazu führen, dass wir das Ziel erreichen, die Buddhaschaft in diesem Leben zu verwirklichen. Es wird vielleicht Zeiten geben, in denen Sie das Gefühl haben, dass Sie eine harte Zeit erleben, oder in denen Sie sich darüber beschweren, dass Sie sich mehr anstrengen müssen, als Sie möchten. Aber ich möchte Sie dringend bitten, Mut aufzubringen und Schritt für Schritt mit dem festen Entschluss vorwärts zu gehen, über all Ihre individuellen Probleme zu triumphieren und Ihr Karma zu verändern. Jedes Mal, wenn Sie sich mit solch einer Schwierigkeit befassen, müssen Sie den tatsächlichen Beweis einer Wohltat zeigen. Solange wir weiter unsere „Flamme des Glaubens” leuchtend brennen lassen, können wir mit einem unnachgiebigem Herzen, freudvoll und mutig jeden noch so gefahrvollen Weg herausfordern. Diejenigen, die in der Lage sind, ihren Glauben ihr Leben lang beizubehalten, können als Menschen beschrieben werden, die die Quintessenz des buddhistischen Glaubens und der Praxis tief begriffen haben. Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass Sie sich alle (Bereichsleiter/innen der Männer- und Frauenabteilung) zu hervorragenden Leitern für Kosen-rufu entwickeln, die es den Mitgliedern ihrer Organisation ermöglichen können, ihr Leben mit Lorbeeren von Wohltaten zu krönen. Aus einer vorläufigen Übersetzung des SGI Newsletter Nr. 8750, Auszug aus Präsident Ikedas Rede bei der * 65..Hauptstellenleiterversammlung der Soka Gakkai, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun 14. April 2013. 9 << DIALOGE ÜBER DAS LOTUS SUTRA „DIE LEBENSSPANNE DES TATHAGATA” >> THEMA: „EIN LEBEN ZU FÜHREN, DAS DER EDLEN AUFGABE VON KOSEN-RUFU GEWIDMET IST – MIT DER ÜBERZEUGUNG VON DER EINHEIT VON LEBEN UND TOD” SGI EUROPA STUDIENKURS, MAILAND, AUGUST 2013 REFERENZMATERIAL 2 << Was bedeutet das Lebensspanne-Kapitel? >> [Referenz 1] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Vorlesung aus dem Hoben (Geeignetes Mittel)und Juryo (Lebensspanne des Tathagata)-Kapitel des Lotus Sutra Das Leben ist das letztendliche Geheimnis. Es ist das größte Wunder, ein Rätsel ohnegleichen, das Schauspiel schlechthin. Was bedeutet unser Leben? Was ist das Wesen unserer Existenz? Woher kommen und wohin gehen wir? Das sind die Fragen, denen wir uns als Menschen gegenübersehen. Wenn wir uns diesen Fragen nicht stellen, werden wir niemals echtes Glück und wahre Erfüllung im Leben erfahren, selbst wenn wir im materiellen Überfluß leben und ein zufriedenes, sorgloses Leben führen. Das Juryo-Kapitel des Lotos-Sutras enthält die Antworten auf diese grundsätzlichen Fragen. (...) Das Kapitel „Dauer des Lebens“ erhellt in vollkommener Weise die Antwort auf die Fragen des Lebens, die allen Sutras und allen Denksystemen, Systemen der Philosophie und Religion zugrundeliegt. (SGI Präsident Ikedas Vorlesungen über das Lotus-Sutra, das Hoben (Geeignetes Mittel) und Juryo (Lebensspanne des Tathagata) - Kapitel des Lotus-Sutra, [16] Das Juryo-Kapitel: Das 16. oder Juryo-Kapitel des Lotos-Sutras (Dauer des Lebens), S. 117) << Was wird im Lebenspanne- Kapitel gelehrt? >> [Referenz 2] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Vorlesung aus dem Hoben (Geeignetes Mittel) und Juryo (Lebensspanne des Tathagata) - Kapitel des Lotus Sutra Was lehrt nun eigentlich das Kapitel „Dauer des Lebens“? Um es mit einem Wort zu sagen: Es lehrt die Ewigkeit des Lebens. Der Begriff juryo im Titel des Kapitels (jap. nyorai juryo) bedeutet so viel wie die Dauer des Lebens zu erfassen. Dieses Kapitel erklärt, daß die 1 Dauer des Lebens des Buddhas unermeßlich ist. (SGI Präsident Ikedas Vorlesungen über das Lotus-Sutra, das Hoben- (Geeignetes Mittel)- und Juryo (Lebensspanne des Tathagata)-Kapitel des Lotus-Sutra [16] Das Juryo-Kapitel: Das 16. oder Juryo-Kapitel des Lotos-Sutras (Dauer des Lebens), S. 118) [Referenz 3] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Ihr müsst sorgfältig zuhören und hören, was das Geheimnis und die außergewöhnlichen Kräfte des Buddhas sind. In allen Welten glauben alle Menschen und asuras, daß sich der hier anwesende Buddha Shakyamuni, als er den Palast der Shakyas verlassen hatte, am Ort der Ausübung in der Nähe der Stadt Gaya niederließ und dort anuttara-samyak-sambodhi (die höchste vollkommene Erleuchtung) erlangte. Aber, Menschen der Tugend, in Wirklichkeit habe ich vor einer unermeßlichen, grenzenlosen Zeit von hunderten, tausenden, zehntausenden, Millionen von nayuta Äonen die Buddhaschaft erlangt. (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 225, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 140) [Referenz 4] Zitat aus dem Lotus Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Angenommen, jemand nähme fünfhundert, tausend, zehntausend, eine Million nayuta asamkhya milliardenfache Welten und zermahlte sie zu Staub. Und angenommen, er bewegte sich nach Osten, und wenn er alle fünfhundert, tausend, zehntausend, eine Million nayuta asamkhya Welten ein Staubpartikel fallen ließe und er damit fortführe, indem er sich weiter nach Osten bewegt, bis er auf diese Weise alle Staubpartikel verbraucht hätte. (…) Angenommen all diese Welten, ob nun ein Staubkorn auf sie gefallen ist oder nicht, würden noch einmal zu Staub zermahlen, und ein Staubteilchen entspräche einem kalpa. Die Zeit, die vergangen ist, seit ich die Buddhaschaft erlangte, ist einhundert, tausend, zehntausend, eineinhunderttausend nayuta asamkhya kalpas länger. (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 225, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 151) 2 [Referenz 5] Zitat aus dem Lotus Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Seit ich die Buddhaschaft erlangt habe, ist eine sehr lange Zeit vergangen. Die Dauer meines Lebens ist eine unermeßliche Zahl von asamkhya kalpas. In dieser Zeit bin ich immer hier gewesen, ohne daß mein Leben jemals geendet hätte. Meine Freunde, ich habe ursprünglich die Ausübung eines Bodhisattvas durchgeführt, und das dadurch erworbene Leben ist noch nicht aufgebraucht, sondern wird noch doppelt so lange dauern, wie es bereits existiert. (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 227, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 190 und S. 153) [Referenz 6] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: (…) Nichiren Daishonin sagt: „Wenn unter all den zahlreichen Sutren dieses Juryo-Kapitel fehlen sollte, dann wäre es, als gäbe es keine Sonne und keinen Mond am Himmel, keinen höchsten Herrscher in der Nation, keine Edelsteine in den Bergen und Flüssen und keinen Mut im Menschen.“ (DG 2, 139) Das Kapitel Lebensspanne zu studieren heißt die Essenz des Buddhismus selbst zu studieren. Es heißt, sein Verständnis von der Essenz des Lebens und der wahren Natur des Selbst zu vertiefen. Wenn wir das nicht verstehen, dann wäre unser Leben – egal was wir damit anfangen – grundlegend in Dunkelheit gehüllt. Unser Leben wäre voller Illusionen und Leiden. Wir würden in einer Welt voller Dunkelheit „als gäbe es keine Sonne und keinen Mond am Himmel“ leben. Es ist das Kapitel Lebensspanne, das die „Sonne der Hoffnung“ in unserem Leben aufgehen lässt. Dieser Vorgang wird menschliche Revolution genannt. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [26] Eine unbändige Lebensfreude — das ist der Geist des Kapitels „Lebensspanne”, Bd. 4, S. 26) [Referenz 7] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: (…) Um die Welt zu verändern, müssen wir uns zuerst selbst verändern. Und die grundlegende Angelegenheit, die wir als Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft verändern müssen, ist die Art und Weise, wie wir unsere Existenz, Leben und 3 Tod, und unser Selbst betrachten. Dafür bietet das Kapitel Lebensspanne des Lotos-Sutras Leitlinien an. (…) Wenn wir unsere jetzige Lebensdauer für das A und O der Existenz halten, dann können wir nicht ein wirklich tiefes Leben führen. Wenn wir nicht die Ewigkeit des Lebens verstehen, wird unser Leben in der Tiefe vergänglich und ungewiss werden. (Dialoge über das Lotus, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [26] Eine unbändige Lebensfreude — das ist der Geist des Kapitels „Lebensspanne”, Bd. 4, S. 27) [Referenz 8] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Suda: (zitiert Wei Cheng, Herausgeber der Ming Pao Newspapers, Hong Kong) (…) Was ist der Wert und die Bedeutung des Lebens? Was ist der Ursprung des Lebens? Was ist sein Sinn? Was ist die Bedeutung der menschlichen Existenz in der grenzenlosen Weite des Universums? Solche unerschöpflichen Fragen belasten ständig unseren Geist und es gibt keine einzige lebende Person, die darauf nicht irgendeine Art von Antwort gesucht hat ... Unter den vielen Religionen und philosophischen Systemen der Welt ist der Buddhismus mit seiner tiefen Einsicht in die Natur der menschlichen Existenz wie ein großer Baum, der hoch über das Dach des Waldes emporragt und die Menschen zu tiefer Erkenntnis führt. (…) Endo: (zitiert Wei Cheng, Herausgeber der Ming Pao Newspapers, Hong Kong) Der Buddhismus ist nicht durch das Konzept von einem „Erlöser“ eingeschränkt. Er lehrt Selbstachtung und Selbstvertrauen und dass wir durch unsere eigene Kraft die Erlösung von den Leiden von Leben und Tod erlangen können. Daher besitzt der Buddhismus die einzigartige Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu beruhigen und Menschen zu helfen, ihr Leben zu verändern. Darin liegt die grundlegende Ursache für die wachsende Beliebtheit des Buddhismus heute, im Osten wie im Westen, ja auf der gesamten Welt. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 29) 4 [Referenz 9] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: (…) Das Wesen des Buddhismus liegt darin, sich durch die eigene Entschlossenheit und durch eigene ausdauernde Bemühungen zu entwickeln – nicht dadurch, dass man sich auf irgendjemanden oder irgendetwas anderes verlässt. Wir müssen die Einstellung besitzen, uns auf die eigene Initiative und nicht auf irgendjemand anderen zu stützen. Wir brauchen kein Mitleid von anderen. Wir müssen aufstehen und vorangehen, selbst wenn es niemanden gibt, der uns ermutigt. In der SGI übernehmen wir entschlossen und heiter Verantwortung dafür, uns selbst zu verändern, unsere Umgebung, die Gesellschaft und das Land, in dem wir leben. Das ist das Prinzip von Ichinen Sanzen oder den dreitausend Bereichen in einem einzigen Lebensmoment. Was der Buddhismus lehrt, ist keine abstrakte Theorie. Er ist kein schwachbrüstiger Lebensstil, bei dem man sich ständig an irgendetwas klammert. Gleichzeitig kann er auch nicht mit dem Egoismus verwechselt werden, der arrogant glaubt: „Ich allein bin im Recht und verdiene Respekt.“ An die große Lebenskraft in sich selbst zu glauben, heißt gleichzeitig an die große Lebenskraft in allen Menschen zu glauben. Der Buddhismus lehrt, dass wir das Leben anderer genau so hoch schätzen sollten wie unser eigenes. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 30) [Referenz 10] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: (…) Der Buddhismus ist im Wesentlichen eine Lehre, wie man leben soll, und sie wird vom Meister an den Schüler weitergegeben. Die Beziehung zwischen Meister und Schüler wird hergestellt, wenn es Menschen mit dem Wunsch gibt, dem richtigen Weg im Leben zu folgen – und wenn diese einen Meister suchen, der dann auf ihr Herz antwortet. Doch wenn der Buddha als Meister aufhört, ein menschliches Wesen zu sein und zu einem „Gott“ wird, dann kann rein praktisch gesehen der Weg von Meister und Schüler nicht mehr existieren. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 32) 5 [Referenz 11] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Als der „Mensch Shakyamuni“ vergessen wurde, hörte der Buddhismus auf, eine Lehre zu sein, wie man das bestmögliche Leben führen kann. Der Weg von Meister und Schüler verschwand. Daher degenerierte der Buddhismus und wurde autoritär. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 32) [Referenz 12] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Einleitung des 16. Kapitels „Die Lebensspanne des Thatagata”) Seit ich die Buddhaschaft erlangte, ist die Menge von kalpas, die vergangen sind, unermessliche Hunderte, Tausende, Zehntausende, Millionen, Milliarden asamkhyas. Ich habe beständig das Gesetz gepredigt, habe unzählige Millionen von Lebewesen gelehrt und überzeugt, habe sie dazu geführt, den Weg des Buddhas einzuschlagen, und das über einen Zeitraum von unermesslichen kalpas. Um die Lebewesen zu retten, benutze ich ein geeignetes Mittel und gehe scheinbar ins Nirvana ein. In Wahrheit aber werde ich nicht ausgelöscht. Ich bin immer hier und predige das Gesetz. (Ji ga toku bur rai. / Sho kyō sho kosshu. Muryō hyaku sen man. / Oku sai asōgi. Jō seppō kyōke. / Mushu oku shujō. Ryō nyū o butsu-dō./ Nirai muryō kō. I do shujō ko. / Hōben gen nehan. Ni jitsu fu metsu-do. / Jō ju shi seppō.) (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 229, zitiert aus Vorlesungen 6 über das Lotus-Sutra, S. 153, 243 und 250) [Referenz 13] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Im Kapitel Lebensspanne enthüllt er den Körper des ewigen Buddhas, wenn er sagt: „Ich bin immer hier und predige das Gesetz.“ (LS 16, 229) In der wörtlichen Bedeutung des Lotos-Sutras bezieht sich diese Aussage auf Shakyamuni, der seit der entfernten Vergangenheit von Gohyaku-Jintengo erleuchtet ist, doch letztlich weist es auf den Buddha von Kuon-Ganjo hin, der seit der Zeit ohne Anfang erleuchtet ist. Das ewige Gesetz, eins mit dem ewigen Buddha, zu dem Shakyamuni erleuchtet wurde, ist das ewige Leben, zu dem alle Buddhas erleuchtet sind. So wie Shakyamuni sind alle Buddhas der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zum Buddha von Kuon-Ganjo erleuchtet und haben ihn zum Meister. Das ist der Buddha der grenzenlosen Freude, der Buddha der absoluten Freiheit von Kuon-Ganjo oder der Tathagata von Nam-Myoho-Renge-Kyo. Präsident Toda sagte: „Das Leben Nichiren Daishonins und unser eigenes Leben haben weder Anfang noch Ende. Das wird als Kuon-Ganjo bezeichnet. Es gibt weder Anfang noch Ende. Das Universum selbst ist eine große Wesenheit des Lebens.“ Es hat seit der Zeit ohne Anfang als die höchste Wesenheit des Mitgefühls existiert. Indem er diese große Wesenheit des Lebens als „Meister“ angenommen hatte, wurde der Mensch Shakyamuni erleuchtet so wie er war – als menschliches Wesen. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 37) [Referenz 14] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Das bedeutet in anderen Worten, dass wir dadurch, dass wir das Gesetz aufrichtig suchen und praktizieren, ganz sicher den Buddha treffen können, der „immer hier [ist] und das Gesetz predigt (LS 16, 229). (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 38) 7 [Referenz 15] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: „Ablegen“ bedeutet öffnen. „Das Vorläufige Öffnen“ könnte damit verglichen werden, die Wolken zu beseitigen, die die Sonne verdecken. Wenn die Wolken vertrieben sind, erscheint die „wahre Identität“ wie das strahlende Licht der Sonne. Nur weil Wolken am Himmel stehen, bedeutet das nicht, dass man die Sonne an einer anderen Stelle sucht. Man hört nicht auf, die Sonne am Himmel zu suchen, denn dort befindet sich ihr wahres Wesen. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 47) [Referenz 16] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Genau aus diesem Grund hat Nichiren Daishonin den Gohonzon eingeschrieben. Nichts könnte wirklicher oder konkreter sein. Der Daishonin ermöglichte uns gewöhnlichen Menschen des Späten Tages des Gesetzes, durch das Chanten des Mystischen Gesetzes zum Gohonzon eins mit dem Buddha zu werden, der „immer hier ist und das Gesetz predigt“. (…) Wenn wir den Gohonzon annehmen und uns für Kosen-rufu einsetzen, erscheint der „ewige Buddha, der immer hier ist und das Gesetz predigt“ in unserem Leben. Präsident Toda sagte über die Stelle des Kapitels Lebensspanne: „Seit dieser Zeit [Gohyaku-Jintengo] war ich ständig auf dieser Saha-Welt und habe das Gesetz gepredigt, lehrend und bekehrend“ (LS 16, 225) folgendes: „Das bedeutet, dass das Universum eins ist mit dem Gohonzon. Das Leben von Nam-Myoho-Renge-Kyo ist seit der entfernten Vergangenheit eins mit dem Universum.“ (Josei Toda Gesamtausgabe, Bd. 5, S. 431) Er sagte auch: „Wenn wir zum Gohonzon beten und mit dem Leben des Gohonzons verschmelzen, dann strömt in uns die Kraft des Gohonzons hervor, weil unser Leben selbst Nam-Myoho-Renge-Kyo ist. Dann können wir die Angelegenheiten der Welt ohne ernsthafte Irrtümer in unserer Beurteilung betrachten. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [27] Shakyamunis Deklaration der höchsten Würde des Menschen, Bd. 4, S. 47f) 8 [Referenz 17] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Der Buddha des Kapitels Lebensspanne ist der Buddha, der ursprünglich in allen Wesen der Zehn Welten existiert. Dieser Buddha ist ursprünglich ausgestattet mit der Welt der Buddhaschaft, den Welten des Bodhisattvas, des Lernens und der Teilerkenntnis sowie der Hölle, des Hungers und der Animalität und so weiter. Shakyamuni ist nicht zu einem Zeitpunkt plötzlich zum Buddha geworden und die neun Welten in seinem Leben hörten auch nicht an irgendeinem Punkt der Erleuchtung zu existieren auf. Die Zehn Welten werden auch die zehn Dharmawelten genannt. „Dharmawelt“ bezeichnet das Universum, die Gesamtheit der Phänomene. Das gesamte Universum, das sich in den Zehn Welten ausdrückt, ist ein großes Lebewesen, ein großer Buddha, dessen Leben ohne Anfang und Ende ist und der ständig mit Mitgefühl handelt. Genau aus diesem Grund sind alle Wesen, egal was ihre vorherrschende Tendenz ist, eins mit diesem Buddha. Wenn wir erkennen, dass unser Leben eins ist mit dem großen und ewigen Leben des Universums, sind wir der Buddha. Das Ziel des Buddhismus ist es, allen Menschen zu ermöglichen, zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Aber die Menschen leiden durch ihre Bindung an das kleine Selbst und durch ihre Engherzigkeit. Das Lotos-Sutra existiert, um uns zu helfen, diese Schale der Illusion zu zerbrechen und die Sonne des großen Lebens von Kuon-Ganjo in unserem Herzen aufgehen zu lassen. Da der Buddha, über den wir sprechen, der Buddha ist, der ursprünglich die Zehn Welten besitzt, ist die „wahre Identität“, die im Kapitel Lebensspanne offenbart wird, nicht die Identität von Shakyamuni allein, sondern die tatsächliche Identität aller Wesen der Zehn Welten. In der Zeile „es sind unermessliche grenzenlose Hunderte, Tausende, Zehntausende Millionen Nayutas von Kalpas her, seit ich in Wirklichkeit die Buddhaschaft erlangte“ (LS 16, 225) bedeutet „Ich“ wörtlich Shakyamuni, aber implizit steht es für alle Wesen der Zehn Welten. Daher sind wir selbst unwiderlegbar der ewige Buddha. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [28] Errichten Sie einen Lebenszustand von ewigem, unzerstörbarem Glück, Bd. 4, S. 66f) 9 [Referenz 18] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: (…) Ich fragte Herrn Toda über Shakyamuni, der erstmals die Erleuchtung in Indien erlangte im Vergleich zu Shakyamuni, der die Erleuchtung in der entfernten Vergangenheit erlangte. Präsident Toda sagte: „Wir könnten sagen, dass die Ansicht, er hätte die Erleuchtung erstmalig in Indien erlangt, eine Erörterung der Gegenwart ist. Sie betrachtet alles nur in den Begriffen der gegenwärtigen Existenz.“ Wir könnten uns zum Beispiel die Ehe als eine Verbindung vorstellen, sagte Präsident Toda, die nur in der gegenwärtigen Existenz existiert. Auf ähnliche Weise könnten wir uns unseren Glauben, unsere Geburt, unseren Tod und unsere Beziehungen zu Eltern, Geschwistern usw. nur von unserer gegenwärtigen Existenz her vorstellen. Dem liegt die Ansicht zugrunde, dass Shakyamuni die Erleuchtung zum ersten Mal in Indien erlangte. Auf diese Weise zu denken bringt nur Unglück – für das Individuum, die Gesellschaft und die Welt. Wenn alles nur auf die gegenwärtige Existenz beschränkt wäre, könnten die Menschen zu dem Schluss kommen, dass sie einfach gedankenlos und nur für ihr Vergnügen leben sollten, und sollten die Dinge an einen toten Punkt kommen, dann wäre es legitim, zu jeder hinterlistigen Taktik Zuflucht zu nehmen, die verfügbar ist. Und wenn jeder Versuch des Weiterkommens fehlschlägt, kann man folgern, das Weiterleben würde keinen Sinn mehr machen. Die Handlungen vieler Menschen, die nur an der Oberflächenbeschaffenheit der Dinge hängen, legen eine solche Einstellung an den Tag. Im Gegensatz dazu meinte Präsident Toda: „Die Sichtweise, dass Shakyamuni die Erleuchtung in Wirklichkeit in der entfernten Vergangenheit erlangte, hat eine ewige Ansicht vom Leben zur Voraussetzung.“ Nach dieser Sichtweise heiraten wir zum Beispiel unseren Ehepartner aufgrund einer früheren Beziehung. Es gibt auch keinen Zufall dabei, dass wir den Glauben an die Lehre des Daishonin angenommen haben. Wir haben in der Vergangenheit eine Beziehung zum Lotos-Sutra hergestellt. In Wirklichkeit sind wir seit der entfernten Vergangenheit Bodhisattvas aus der Erde gewesen. Deshalb haben wir in diesem Leben das Mystische Gesetz angenommen. Und dasselbe wird auch in der Zukunft zutreffen. Wir sind ewige Freunde und Gefährten. Es gibt im Universum zahllose Planeten, Milliarden und Abermilliarden. Nachdem unsere gegenwärtige Existenz zu Ende geht, können wir frei überall im Universum geboren werden, wo wir wollen. Und wir können dafür arbeiten, den Menschen zu helfen, glücklich zu werden und die Erleuchtung zu erlangen. 10 Das Leben aller Menschen dauert ewig an. Wenn wir das verstehen, begreifen wir auch, was für ein ungeheures Verbrechen es ist, Kernwaffen und andere Massenvernichtungswaffen zu erschaffen. Die Einsicht, dass das Leben ewig andauert, spornt uns nicht an, einander zu bekämpfen, sondern zu lernen, wie wir miteinander auskommen, einander ermutigen und unterstützen können – und wie wir unsere Energien vereinen und ein friedliches, glückliches Leben aufbauen. Wenn wir verstehen, dass alle Menschen Buddhas sind, werden furchtbare Verbrechen wie Mord unvorstellbar. Und es wäre gleichermaßen unmöglich, dass Menschen sinnlos die Umwelt zerstören, wenn sie verstehen, dass alles Leben die Buddhanatur besitzt. Das ist der Geist, den das Lotos-Sutra lehrt. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [28] Errichten Sie einen Lebenszustand von ewigem, unzerstörbarem Glück, Bd. 4, S. 67f) [Referenz 19] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Josei Toda sagte oft, dass unser Leben im Tod mit dem Universum verschmilzt. Es geht nicht darum, ob es eine Seele gibt. Vielmehr kehrt unser Leben als Wesen der Einheit von Körper und Geist zum Universum zurück. Das Universum ist selbst ein einziges großes Lebewesen, es ist ein weiter Ozean des Lebens. Es nährt alle Dinge, gibt allen Dingen Leben und ermöglicht ihnen zu wirken. Wenn die Dinge sterben, kehren sie wieder in seine Umarmung zurück und empfangen neue Vitalität. Es gibt einen grenzenlosen und überfließenden Ozean des Lebens, der ständig in Bewegung ist. Während er sich bewegt und verändert, spielt sich ein Rhythmus von Leben und Tod ab. Unser individuelles Leben ist wie eine Welle, die von dem großen Ozean hervorgebracht wird, der das Universum ist. Das Erscheinen einer Welle ist „Leben“ und ihr Verebben ist „Tod“. Dieser Rhythmus wiederholt sich ewig. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [35] Das Leben nach dem Tod – Verschmelzen mit dem Leben des Universums: Die Bedeutung des ewigen Lebens < Teil 1 >, Bd. 4, S. 206f) 11 [Referenz 20] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Was ich predige ist wahr und nicht falsch. Warum tue ich das? Der Buddha sieht den wahren Aspekt der dreifachen Welt. Es gibt weder das Kommen und Vergehen von Geburt und Tod, es gibt weder Existenz noch Nicht-Existenz. Sie ist weder Wahrheit noch Illusion, weder gleichbleibend noch wechselnd. Sie ist auch nicht das, wofür die Bewohner der dreifachen Welt sie halten. Der Buddha sieht all das klar und ohne Irrtum. (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 226, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S.170 und S. 173) [Referenz 21] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Wenn der Buddha lange in der Welt bleibt, wird jemand mit schwachen Tugenden keine guten Ursachen setzen, sondern wegen seiner Schwäche und Niederträchtigkeit den fünf Begierden anhängen und in einem Netz von irreführenden Gedanken und Vorstellungen gefangen sein. Wenn sie sehen, daß der Buddha beständig in dieser Welt ist und niemals stirbt, werden sie entweder arrogant und selbstsüchtig oder mutlos und nachlässig. Sie nehmen nicht wahr, wie schwierig es ist, dem Buddha zu begegnen, und sie werden sich ihm nicht mit Achtung und Verehrung nähern. (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 227, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 203) [Referenz 22] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) Einzig beseelt von dem Wunsch, den Buddha zu sehen, ohne zu zögern, selbst wenn es ihr Leben kostet, dann werden ich und die Versammlung der Mönche gemeinsam auf dem heiligen Adlergipfel erscheinen. (Isshin yokken butsu. / Fu ji shaku shinmyō. / 12 Ji ga gyū shusō. / Ku shutsu ryōjusen.) (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 230, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 256) [Referenz 23] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Präsident Ikeda: Nichiren Daishonin sagt, dass er die Stelle „einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen, und nicht zögernd, auch wenn es ihr Leben kostet“ mit seinem Leben gelesen hat, und dadurch die Welt der Buddhaschaft in seinem Herzen manifestierte und zu den drei großen esoterischen Gesetzen erleuchtet wurde. Wie wir zuvor bemerkt haben, sagt der Daishonin über den Ausdruck „einzig beseelt vom Herzenswunsch“: „‚einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen‘ bedeutet auch, den Buddha in seinem eigenen Herzen zu sehen, sich darauf zu konzentrieren, den Buddha zu sehen und: das eigene Herz zu schauen bedeutet, den Buddha zu sehen.“ (DG 2, 219) In anderen Worten wird das Herz eines gewöhnlichen Menschen, das den Buddha sucht, selbst zum Herz des Buddhas. Das Herz ist, was wirklich zählt. Man kann einfach ohne einen reinen suchenden Geist, der aus der Tiefe des Herzens kommt, den Buddhismus nicht verstehen. Wenn wir mit dem Bewusstsein praktizieren, dass wir den Gohonzon nur einmal in hundert Millionen oder zehn Milliarden Jahren treffen, erfüllt jedes Mal, wenn wir Gongyo machen, ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit unser Herz. Nichiren Daishonin, der Buddha des Späten Tags des Gesetzes, hat dadurch, dass er die Stelle „einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen, und nicht zögernd, auch wenn es ihr Leben kostet“ lebte, die Welt der Buddhaschaft in seinem eigenen Herzen manifestiert. Wir sollten tief darüber nachdenken, was das bedeutet. Der einzige Weg, wie wir die Buddhaschaft erlangen, ist einen Geist völlig selbstloser Hingabe zu manifestieren, von „nicht zögernd, auch wenn es unser Leben kostet“. Ohne diesen Geist kann es keinen Buddhismus geben. Um in den Menschen einen solchen Geist zu erwecken, verlässt der Buddha diese Existenz. Das ist gemeint mit „als Hilfsmittel scheine ich ins Nirwana einzutreten“. (Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [35] Das Leben nach dem Tod – Verschmelzen mit dem Leben des Universums: Die Bedeutung des ewigen Lebens < Teil 1 >, Bd. 4, S. 234) 13 [Referenz 24] Zitat aus dem Essay von Präsident Ikeda „Unser strahlender Weg zum Sieg” veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 21. Januar 2011 (vorläufige Übersetzung) In der gleichen Schrift erklärt der Daishonin außerdem: „Einzig beseelt vom Herzenswunsch“: „‚Einzig beseelt vom Herzenswunsch, den Buddha zu sehen‘ bedeutet auch, den Buddha in seinem eigenen Herzen zu sehen, sich darauf zu konzentrieren, den Buddha zu sehen und: das eigene Herz zu schauen bedeutet, den Buddha zu sehen.“ (DG 2, 219) Den Buddha von ganzem Herzen zu suchen bedeutet mit anderen Worten, sich ernsthaft darum zu bemühen, das Mystische Gesetz zu verbreiten. Dieser Geist der selbstlosen Widmung ist das Kennzeichen eines Buddhas. Der Buddha ist der Lehrer, der sich bemüht, das Gesetz weit zu verbreiten. Der oben erwähnte Absatz aus den Schriften des Daishonins drückt die Essenz der Einheit von Meister und Schüler aus. In der sich der Schüler bemüht, den gleichen erleuchteten Zustand wie der Lehrer zu erlangen. Natürlich bedeutet „nicht zu zögern, auch wenn es unser Leben kosten würde” nicht leichtsinnig unser Leben wegzuwerfen oder uns nicht darum zu kümmern, was uns passieren könnte. Vielmehr hat es die Bedeutung, unser Potenzial voll zu manifestieren. Um dies tun zu können, müssen wir aus der Schale unseres kleinen Selbst ausbrechen, das durch unser Ego und Feigheit dominiert wird, und uns selbst den Bemühungen widmen, das Mystische Gesetz weit zu verbreiten. (SGI Präsident Ikedas Essay – Unser strahlender Weg zum Sieg – Die hoffnungsvolle Morgendämmerung einer neuen Zeit – Teil 2, SGI Newsletter Nr. 8167) [Referenz 25] Zitat aus den „Mündlich überlieferten Lehren” (vorläufige Übersetzung) Leben und Tod mit Abscheu zu betrachten und zu versuchen, davon zu entfliehen, wird Illusion genannt, das heißt eine Sichtweise erlangter Erleuchtung.* Die ursprünglich innewohnende Natur von Leben und Tod zu sehen und zu erkennen wird Erwachen bzw. ursprüngliche Erleuchtung genannt. Wenn nun Nichiren und seine Anhänger Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren, erwachen sie zur ursprünglich innewohnenden Natur von Geburt und Tod und die ursprünglich innewohnende Natur von Ebbe und Flut. * „Erlangte Erleuchtung” wird im Gegensatz zur „ursprünglichen Erleuchtung” verwendet. Nach der Lehrer der ursprünglichen Erleuchtung ist Erleuchtung nicht etwas, das man durch religiöse Ausübungen erlangt, sondern etwas, das im eigenen 14 ursprünglichen Lebenszustand existiert. Aus dieser Sichtweise fällt die „erlangte Erleuchtung“ in die Kategorie der Illusion und nicht in die der wahren Erleuchtung. (Burton Watson, The Record of the Orally Transmitted Teachings (Tokyo: Soka Gakkai, 2004), S. 127) [Referenz 26] Zitat aus den „Mündlich überlieferten Lehren”(vorläufige Übersetzung) Wir wiederholen den Kreislauf von Geburt und Tod auf dem sicheren Boden unserer innewohnend erleuchteten Natur. (Burton Watson, The Record of the Orally Transmitted Teachings (Tokyo: Soka Gakkai, 2004), S. 52, zitiert aus Dialoge über das Lotos-Sutra, Bd. 4, Kapitel 36, S. 239) [Referen 27] Zitat aus der Gosho „Hölle und Buddhaschaft” Er war tatsächlich während seines Lebens ein Buddha, und nach seinem Tod ist er immer noch ein Buddha. Seine Buddhaschaft geht über Leben und Tod hinaus. Das ist die tiefgründige Lehre von sokushin jôbutsu, oder als gewöhnlicher Sterblicher die Erleuchtung zu erlangen. (DG 2, S. 222, siehe auch Dialoge über das Lotos-Sutra, Bd. 4, Kapitel 36, S. 240) [Referenz 28] Zitat aus der Gosho „Die gute Medizin für alle Krankheiten” Wenn er jetzt zum Adlergipfel ginge, wäre er so erfreut, als wäre die Sonne erschienen und beleuchtete alle zehn Richtungen; und er würde sich voller Freude finden und fragen, wie ein früher Tod so eine glückliche Angelegenheit sein kann. (WND 1, S. 938) (Dialoge über das Lotos-Sutra, Bd. 4, Kapitel 36, S. 241) [Referenz 29] Zitat aus der Gosho „Die einstimmige Erklärung der Buddhas der drei Existenzen in Bezug auf die Klassifizierung der Lehren und welche aufzugeben und welche beizubehalten sind” (vorläufige Übersetzung) 15 Erlange die höchste Stufe der Wiedergeburt, die Wiedergeburt in das Land des ruhigen Lichts. Unverzüglich53 wird man in das Reich des Traums der neun Welten zurückkehren, des Reichs von Geburt und Tod, wird den eigenen Körper die Länder der gesamten Welt der Phänomene der zehn Richtungen54 durchdringen lassen und den eigenen Geist in die Körper aller fühlenden Wesen eintreten lassen, während er sie von innen ermutigt und von außen führt und anleitet, sich Inneres und Äußeres gegenseitig ergänzen, Ursachen und Bedingungen in Harmonie55 wirken und werden in dieser Weise das Mitleid und Mitgefühl der eigenen transzendentalen Kräfte, über die man frei verfügt, benutzen, um den Lebewesen weit und breit ungehindert Nutzen zu erteilen. (WND 2, S. 860) 53. Aus Mitgefühl kehrt man schnell in das Reich von Geburt und Tod zurück anstatt das Land des ruhigen Lichts zu genießen. 54. Sowohl der eigene Körper als auch das Land bestehen aus Erde, Wasser, Feuer, Wind und Raum. Dieser Ausdruck deutet auf die Einheit des Selbst und des Kosmos. 55. Die Worte „während er sie von innen ermutigt und von außen führt und anleitet, sich Inneres und Äußeres gegenseitig ergänzen, Ursachen und Bedingungen in Harmonie wirken“ beschreiben, wie ein Buddha allen Lebewesen Nutzen erteilt. „Während er sie von innen ermutigt“ bedeutet, dass der Buddha die Buddhanatur der Lebewesen erweckt, die ruhend und noch nicht entwickelt ist. „von außen führt und anleitet“ bedeutet, dass der Buddha sie zur Buddhaschaft führt, indem er verschiedene Lehren darlegt. Inneres und Ursachen stehen für den Geist der Lebewesen und Äußeres und Bedingungen für die Anweisungen des Buddha. Der ganze Ausdruck beschreibt die Wirkweise der Buddhaschaft, die das Universum sowie die innewohnende Buddhanatur aller Lebewesen durchdringt. [Referenz 30] Zitat aus Präsident Ikedas Essays zum Roman „Die Neue Menschliche Revolution”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 4. Januar 1998 Einst habe ich, einen Monat vor meinem 30. Geburtstag, folgendes in mein Tagebuch geschrieben: „Es gibt kein anderes Leben, als mit meinem Mentor zusammen zu kämpfen und voranzuschreiten – mit meinem ganzen Dasein. Weil mein Mentor da ist, weiß ich, daß ich auch da bin.” Weil ich standing krank war, sagte mir mein Arzt voraus, daß ich nicht mehr als dreißig Jahre alt werden würde. Mein Mentor Toda machte sich Sorgen um mich und wies mir mit unerschütterlicher Liebe deutlich weiter den Weg. Es war Tag für Tag eine harte Anstrengung. Weil ich krank und sehr erschöpft war, sagte Herr Toda zu mir: „Dies ist ein Kampf gegen die drei Hindernisse und die vier Teufel. Geh mit deinem Kummer zum Gohonzon und öffne dich dort ganz. Du mußt die innerliche Bereitschaft dafür haben, daß dein Leben jederzeit enden kann. Trotz allem sollst du aber dein Leben gelassen führen und alles akzeptieren, was kommt. So einen starken Glauben sollst du haben.” Es war die Stimme eines Vaters, die strikt und klar 16 mein Leben durchdrang. Ein andermal sagte er zu mir: „Ich gebe Dir mein Leben, damit du statt meiner überlebst. Du mußt unbedingt weiterleben.“ * Mein Mentor hat mir sein Leben eingehaucht, und ich habe mein Krankheitskarma besiegt und meinen dreißigsten Geburtstag gefeiert. Mit ebensolcher Begeisterung habe ich jede 10-Jahres-Periode der Vergangenheit und der Zukunft in meinem Tagebuch vermerkt: Bis 10 Jahre : Kindheit in einer einfachen Fischerfamilie (Seetang-Produktion) Bis 20 Jahre: Erwachen des eigenen Ich und Kampf gegen die Krankheit Bis 30 Jahre: Praxis und Ausübung des Buddhismus und Kampf, um die Krankheit zu besiegen Bis 40 Jahre: Vervollkommnung des Studiums und der Praxis Bis 50 Jahre: Verankerung des Buddhismus in der Gesellschaft Bis 60 Jahre: Vervollkommnung der Basis der Verbreitung in Japan Weitere Jahre erwähnt mein Tagebuch ab dem 60. Jahr nicht, weil es unmöglich war, daran zu glauben, daß es dann noch weitergehen könnte. Im späten Herbst des Lebens, kurz vor meinem 58. Geburtstag – das Alter, in dem Präsident Toda starb – mußte ich mich im Krankenhaus untersuchen lassen, weil ich in einem schlechten körperlichen Zustand war. * Wenn mein Mentor noch am Leben wäre, würde er bald 98 Jahre alt werden. Weil er mir sein Leben gegeben hat, konnte ich meines weiter verlängern. Daher verdanke ich ihm meinen 70. Geburtstag. Victor Hugo began mit siebzig Jahren den Roman „Dreiundneunzig“ zu schreiben, und Tolstoi hat sich, als er an die Siebzig war, auf das Verfassen seines berühmten Werkes „Auferstehung“ konzentriert. Mein Mentor Makiguchi gab als Siebzigjähriger die erste Nummer der Zeitschrift „Werteschaffen“ heraus und entfachte damit eine neue Debatte. Hogoku (Präsident Ikedas Pseudonym als Autor der „Neuen Menschlichen Revolution“, Anm. d. Übers.) ist auch fleißig dabei, den achten Band seines Romans zu schreiben. Bald werden wieder neue Fortsetzungen veröffentlich werden. Wenn ich mir jetzt Gedanken über mein weiteres Leben mache und sie niederschreibe, könnte es folgendermaßen aussehen: Bis 70 Jahre: Aufbau einer neuen Philosophie und Theorie der Humanität 17 Bis 80 Jahre: Vervollständigung der Basis für weltweite Verbreitung des Buddhismus Für danach habe ich mich entschlossen, genauso wie es im Mystischen Gesetz erklärt wird, nicht älter zu werden, nicht zu sterben, sondern in Ewigkeit die Verbreitung des Buddhismus anzuführen. (SGI Präsident Ikedas Essays zum Roman „Die Neue Menschliche Revolution” [1] Dritte Jugend – mit Tapferkeit und Fleiß vorangehen, Kapitel 1, S. 7f) [Referenz 31] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Essay „Das Licht des Jahrhunderts der Menschlichkeit”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 10. Mai 2006 (vorläufige Übersetzung) <Untertitel> ‘Freudig die Führung in den drei Existenzen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft übernehmen!’ Der Daishonin erklärt: „Wenn Nichirens Mitgefühl wirklich groß und umfassend ist, dann wird sich Nam-Myôhô-Renge-Kyô mehr als zehntausend Jahre lang in alle Ewigkeit verbreiten." (DG 4, S.253). Er fordert seine Schüler auf, überall auf der Welt das ewige und unvergängliche Mystische Gesetz, das die Macht, hat alle Menschen zu retten, bis in die unendliche Zukunft des Späten Tags des Gesetzes. Es ist unsere unbesiegbare Organisation, die Soka Gakkai, die mutig in diesem unruhigen und von Krieg geplagten Zeitalter mit dem Gelübde erschienen ist, um diese edle Mission in Übereinstimmung mit dem Willen und dem Dekret des Buddha zu erfüllen. Herr Toda sprach einmal zu mir über die tiefe Bedeutung der Aufgabe der Soka Gakkai. Er versicherte, dass in den Sutras der Zukunft, der Name der Soka Gakkai als „Buddha Soka Gakkai" aufgezeichnet werden würde. Ein Wonneschauer durchlief mich, als er diese Worte sprach. Der Buddha „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“ erscheint in dem Kapitel Bodhisattva Niemals Verachtend (20. Kapitel) des Lotus Sutra. Aber dieser Buddha ist nicht ein einzelnes Individuum. Nachdem der erste Buddha „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“ erlosch, folgte ihm ein anderer Buddha „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“, und „dieser Prozess setzte sich fort bis zwanzigtausend Millionen Buddhas, einer nach dem anderen, erschienen waren, alle trugen denselben Namen". (LS 20, 266). Mit anderen Worten bemühten sich laut dem Lotus-Sutra „zwanzigtausend Millionen Buddhas“, die alle „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“ hießen, ununterbrochen über eine unvorstellbar lange Zeit, Lebewesen zur Erleuchtung zu führen. Herr Todas brillante 18 Interpretation war, dass diese Reihe von Buddhas mit demselben Namen als eine Organisation betrachtet werden könnte, einer „harmonischen Versammlung von Gläubigen” mit dem einen Namen „Ehrfurchtgebietender Klangkönig“. Unsere individuelle Lebensspanne ist begrenzt, aber wenn Schüler nachfolgender Generationen den grundlegenden Geist des Meisters erben, sich für Kosen-rufu einzusetzen und weiterhin gemeinsam auf dieses Ziel hin - als ein organisierter Körper - handeln, werden sie die unendliche Lebenskraft eines Buddha zeigen, der kontinuierlich dafür arbeitet, alle Lebewesen zur Erleuchtung zu führen. Die Soka Gakkai glänzt mit dem großen Licht des Mitgefühls, zerstreut die Dunkelheit der Leiden der Menschen und vermittelt Hoffnung und Mut. Mit dem Brüllen eines Löwen vertritt sie deutlich ihre Meinung im Interesse der Wahrheit und Gerechtigkeit und besiegt unerschrocken das Böse und Missetaten. Sie hat unerschütterliche Überzeugung in die Kraft des Glaubens, Karma zu verändern und Glück für sich und andere zu schaffen. Sie besitzt Harmonie, die auf den Geist von „verschiedene Menschen, eine Absicht" basiert, und verkörpert eine unzerstörbare Zitadelle von Meister und Schüler – beide versichern den Sieg über jeden Ansturm der drei Hindernisse und vier Teufel. Es kann kein Zweifel geben, dass das Erbe des Glaubens für die Verwirklichung der Buddhaschaft dynamisch im Leben der Meister und Schüler von Soka pulsiert, ewig ohne Unterbrechung weiterfließend durch die drei Existenzen. Das ist der Grund, warum Herr Toda erklärt, sollte ein zukünftiger Buddha ein Sutra wie die aus der Vergangenheit predigen, wäre es nur natürlich zu erwarten, dass die Soka Gakkai – die harmonische Gemeinschaft von Gläubigen, die direkt mit Nichiren Daishonin verbunden ist und tatsächlich Kosen-rufu verwirklicht – darin als Buddha erwähnt werden wird. Das sind die edle Mission und die Großartigkeit der Soka Gakkai. In einem Brief an einen seiner Schüler schreibt der Daishonin: „Sollten Sie früher als ich von diesem Leben aufbrechen, dann müssen Sie Brahma, Shakra, den vier Himmelskönigen und König Yama Bericht erstatten. Stellen Sie sich ihnen vor als Schüler des Priesters Nichiren, des führenden Ausübenden des Lotos-Sutra in Japan. Dann können sie Sie keinesfalls unhöflich behandeln." (WND 1, 82). Als die heutigen Schüler Nichiren Daishonins und als Meister und Schüler in der großartigen Soka Gakkai müssen auch wir unser ganzes Leben lang immer weiter nach Kosen-rufu streben, und zwar bis in alle Ewigkeit. Ergreifen wir mit Stolz und Zuversicht die Führung! (SGI Präsident Ikedas Vorlesung – Das Licht des Jahrhunderts der Menschlichkeit – Der neue Start von Meister und Schüler des wesentlichen Phase, SGI Newsletter Nr. 6836) 19 [Referenz 32] Zitat aus „Dialoge über das Lotus-Sutra, Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert” Wir müssen unser Leben mit festem Glauben an die Ewigkeit des Lebens leben. Durch unseren Sieg in diesem Leben zeigen wir einen Beweis von der Ewigkeit des Lebens. Das ist die Lehre des Lotos-Sutras und des Kapitels Lebensspanne. Egal was geschieht, wir müssen weiterleben, wir müssen überleben – das ist der Geist des Kapitels Lebensspanne. (Dialoge über das Lotus-Sutra Die Weisheit des Lotus-Sutra – ein Dialog über die Bedeutung von Religion im 21. Jahrhundert [26] Eine unbändige Lebensfreude — das ist der Geist des Kapitels „Lebensspanne”, Bd. 4, S. 13) [Referenz 33] Zitat aus dem Lotus-Sutra (Abschließende Verse des Kapitel 16 „Die Lebensspanne des Thatagata”) In jedem Augenblick denke ich darüber nach: Wie kann ich allen Lebewesen dazu verhelfen, Zugang zum unübertroffenen Weg zu finden und schnell den Körper eines Buddhas zu erlangen? (Mai ji sa ze nen. / I ga ryō shujō. / Toku nyū mu-jō dō. / Soku jōju busshin.) (Burton Watson, The Lotus Sutra (New York: Columbia University Press, 1993), S. 232, zitiert aus Vorlesungen über das Lotus-Sutra, S. 296) 20 << DER HÖCHSTE ANFÜHRER DER WELT >> THEMA: „DURCH UNTERSCHÜTTERLICHEN GLAUBEN DEN TATSÄCHLICHEN BEWEIS EINES SIEGES ZEIGEN” SGI EUROPA STUDIENKURS, MAILAND, AUGUST 2013 REFERENZMATERIAL 3 Goshozitat 1 (DG 3, S.230f) Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen Reise endlich nach Hause zurückgekehrt. Der Buddhismus befaßt sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus diesem Grund schaut man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt auf1, während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird. Indien bezeichnet man als das Land des Mondes2 und unser Land als das Land der Sonne. Unter den 80.000 Ländern auf dem Kontinent Jambudvipa ist Indien eines der größten und Japan eines der kleinsten. Doch wenn es darum geht, welcher der beiden Namen der verheißungsvollere ist, muß Indien an zweiter und Japan an erster Stelle genannt werden. Der Buddhismus nahm seinen Anfang im Lande des Mondes, und er wird Im Lande der Sonne erblühen. Es ist der natürliche Lauf der Dinge, daß der Mond im Westen erscheint3 und nach Osten wandert, während sich die Sonne von Osten nach Westen bewegt. Diese Wahrheit ist so unveränderlich wie die Tatsache, daß ein Magnet 5 Eisen anzieht oder die Zôge-Pflanze sich vom Lärm des Donners ernährt. Wer könnte dies wohl leugnen? 1. 2. 3. 4. Der höchste Anführer der Welt: ein anderer Name für den Buddha, der so genannt wird, weil er tapfer allen Leiden entgegentritt und alle Menschen zur Erleuchtung führt. Das Kejoyu-(7.)-Kapitel des Lotos Sutras erwähnt ihn als den „höchsten Anführer der Welt, der nicht seinesgleichen hat, der mit 100 Tugenden geschmückt ist und der höchste Weisheit erlangt hat.“ Das Land des Mondes (Chin Yüeh-chih): ein Name für Indien, der in China und Japan gebraucht wird. Im späten dritten Jahrhundert v. Chr. gab es einen Stamm namens Yüeh-chih, der einen Teil Indiens regierte. Da der Buddhismus über dieses Gebiet von Indien nach China gebracht wurde, scheinen die Chinesen das Land von Yüeh-chih (Mond-Stamm) für Indien selbst gehalten zu haben. Der Mond erscheint im Westen: Dies bezieht sich auf die Tatsache, daß der Neumond direkt nach Sonnenuntergang zuerst im Westen gesehen wird. In den darauffolgenden Nächten, wenn der Mond voller wird, scheint er sich ein bißchen weiter in Richtung Osten zu bewegen. Natürlich bewegt sich der Mond in die gleiche Richtung wie die Sonne und die Sterne, von Osten nach Westen, aber wegen seiner orbitalen Bewegung scheint er sich jeden Tag etwas in umgekehrter Richtung, nämlich von Westen nach Osten, zu bewegen. Zoge-Pflanze: eine Art Wegerich. Die Zöge-(Elfenbein)-Pflanze wird so genannt, weil ihre Blätter groß und elfenbeinfarben sind. Im Nirvana-Sutra steht, daß sie mit dem Grollen des Donners wächst. 1 [Referenz 1] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” Im Jahr 1277 wurde Kingo mit seinen bisher größten Schwierigkeiten konfrontiert. Im Juni des Jahres fand eine religiöse Debatte in Kuwagayatsu1 Kamakura statt. Anschlie end erichtete man fälschlicherweise an raf ma, dem Kingo als Samurai diente, eine änner unter Kingos uhrung wäre in die Daraufhin befahl Ema seinem a ruppe ewaffneter e atte gesturmt und hätte ihren Fortgang gestört. nterge enen Kingo, dem lau en an das Lotos-Sutra uschwören – andernfalls wurden ihm seine Lehen entzogen. In einem Brief, den Kingo dem Daishonin schrieb, zeigte er sich entschlossen, einen solchen Schwur niemals abzulegen. Als Antwort verfasste der Daishonin die Schrift Warnung davor, ein Lehen zu beklagen2, die einen Monat später datiert war. Darin lobt er Kingo für seine ntschlossenheit und ekräftigt gleich eitig: „Auch wenn Sie der elendste unter allen Bettlern werden sollten, dürfen Sie niemals das Lotos-Sutra entehren.“ ( 4, 274) In Kingos Namen verfasste er auch die Bittschrift von Yorimoto3, um Graf Ema über die wahren Hintergründe aufzuklären. 1. Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Kuwagayatsu-Debatte. Sie fand statt zwischen dem Priesterschüler des Daishonin mit Namen Sammi-bo und einem Tendai-Priester namens Ryuzo-bo, einem Günstling Ryokans. Ryuzo-bo war Oberpriester des Tempels Gokuraku-ji in Kamakura und dem Daishonin feindlich gesonnen. Vor einem großen Publikum, zu dem auch Shijo Kingo gehörte, wurde Ryuzo-bo durch Sammi-bo gründlich widerlegt. Einige Samurai-Kollegen Kingos, die Anhänger Ryokans waren und Kingo beneideten, witterten die Chance, Kingo vor den Augen seines Lehnsherren Ema in Verruf zu bringen. Sie berichteten Ema, Kingo hätte die Debatte gewaltsam gestört und Ryuzo-bo wie auch Ryokan, den Graf Ema außerordentlich schätzte, Verachtung gezeigt. Daraufhin drohte Graf Ema Kingo, er werde seine Lehen beschlagnahmen, sollte dieser seinem Glauben an das Lotos-Sutra nicht abschwören. 2. DG 4, 272ff. 3. WND-1, 803ff. (Gosho ist noch nicht auf Deutsch veröffentlicht; Yorimoto ist Teil des vollständigen Namens Shijo Kingos) (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122) 2 [Referenz 2] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede bei der ersten Leiterversammlung der Junge-Männer-Abteilung der Soka Gakkai, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 28. Juni 1990 (vorläufige Übersetzung) Mein Meister Josei Toda sagte oft u mir: „ lau e ist der Kampf einer Person, der Kampf der Menschheit gegen Begrenzungen. Glaube ist der Kampf zwischen der Buddhanatur und der teuflischen Natur des Le ens. as ist die Bedeutung der folgenden Aussage: „Im Buddhismus geht es um Sieg oder Niederlage.“ Während Sie vorwärts schreiten, werden sie natürlich Enttäuschungen und ausweglose Situationen erfahren. Wenn dies geschieht, müssen Sie ihr Daimoku verstärken und handeln. Wenn Sie dies tun, werden Sie einen höheren Lebenszustand erlangen. Dann müssen Sie weiter vorwärts gehen. Die fortgesetzte Wiederholung dessen ist die Wirkweise des Glaubens. Ihr Sieg wird dadurch entschieden, ob Sie den Kampf gegen die teuflische Natur des Lebens, gegen [ihre eigenen] Grenzen gewinnen oder verlieren. (SGI Präsident Ikedas Rede – Ein Denkmal des eigenen Erfolgs bauen, SGI Newsletter Nr. 419) [Referenz 3] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede bei der ersten Leiterversammlung der Junge-Männer-Abteilung der Soka Gakkai, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 28. Juni 1990 (vorläufige Übersetzung) er Buddha ist jemand, der gesiegt hat. „Höchster Anführer der Welt“ steht für das mutigste Wesen in der Welt der Menschen. (SGI Präsident Ikedas Rede – Ein Denkmal des eigenen Erfolgs bauen, SGI Newsletter Nr. 419) Goshozitat 2 (DG 3, S. 238) Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden wie die Soga-Familie. (…) Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen unter meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden sogar noch härtere Strafen aus sich ziehen. Trotzdem sollten sie keinen Groll gegen Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shôfu-bô, Notobô23 und andere traf. 23. Shôfu-bô, Noto-bô und Nagoe-no-ama: Schüler Nichiren Daishonins, die später ihren Glauben 3 aufgaben. Von Shôfu-bô heißt es, er habe um die Zeit des lzu-Exils im Jahre 1261 angefangen, am Daishonin zu zweifeln und sich schließlich gegen ihn gewandt. Noto-bô kämpfte zwar, um den Daishonin während der Verfolgung von Matsubagayatsu im Jahre 1260 zu beschützen und wurde sogar verwundet. Doch um das Jahr 1271 soll er seinen Glauben verloren haben. Nagoe-no-ama, die Frau von Hôjô Tomotoki, einem jüngeren Bruder des dritten Regenten Yasutoki, gab ihren Glauben während der Zeit der Tatsunokuchi-Verfolgung auf. [Referenz 4] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” Wie der Daishonin feststellt, ruinierten selbst hochrangige, einflussreiche weltliche Obrigkeiten früherer Zeiten ihr Leben, weil sie versucht hatten den Buddhismus zu zerstören – eine Haltung, die jeglicher Vernunft entbehrte. Es lag daher auf der Hand: Die Kräfte, die Shijo Kingo als einen Ausübenden der richtigen Lehre verfolgten, würden ihre Macht verlieren und von der Bildfläche verschwinden. Deshalb drängt der Daishonin Kingo, sich nicht geschlagen zu geben, wie schwierig seine derzeitigen Umstände auch sein mochten. Die Ausführlichkeit, mit der Nichiren Daishonin in diesem Schreiben die Geschichte des Buddhismus und die wichtigsten buddhistischen Prinzipien erläutert, ist Ausdruck seines tiefen Mitgefühls. Er möchte Kingo dabei helfen, seine Überzeugung zu stärken und siegreich aus seinen Schwierigkeiten hervorzugehen. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122) [Referenz 5] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” [Fußnote 12, Zitat aus der Gosho „Brief an Ben”] Im „Brief an Ben” erörtert der Daishonin die Situation einiger Anhänger, die ihren Glauben aufgegeben hatten. r schrei t: „Noto-bô war tatsächlich einer meiner Unterstützer, doch aus Angst, was die Welt ihm antun könnte, oder aus Gier verließ er mich nicht nur, sondern wurde genau genommen mein Feind. Und Shô-bô [Shôfu-bô] tat es ihm gleich. (WND 2, S. 661) 4 Goshozitat 3 (AS, S.238f) Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es auch gehen mag. Wie wütend ein Feuer auch toben mag, nach einer Weile brennt es doch aus. Andererseits scheint sich Wasser langsam zu bewegen, aber sein Fluß verschwindet nicht so leicht. Da Sie jähzornig sind und sich wie ein loderndes Feuer verhalten, werden Sie sicherlich von anderen betrogen werden. Ich bin sicher: wenn Ihr Herr mit schönen Worten auf Sie einredet, wird er Sie für sich gewinnen, genauso, wie ein Feuer durch Wasser gelöscht wird. Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem lodernden Feuer, so wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert kann sogar in einem großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden indem ich Sie auf diese Weise ermahne. Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren wohlhabend genug Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher. [Referenz 6] Zitate aus der Gosho „General Steintiger” (AS, S. 67) Je stärker das Vertrauen, um so größer der Schutz der Götter. Diese Bodhisattvas sind also diejenigen, welche tiefste Entschlossenheit entwickelt hatten. Ihre Feinde liegen auf der Lauer, aber Ihr festes Vertrauen auf das Lotos-Sutra hat große Gefahren verhindert, bevor sie sich verwirklichen konnten. Mit dieser Erkenntnis müssen Sie Ihr Vertrauen noch weiter festigen als je zuvor. [Referenz 7] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” Wir können nicht wirklich siegreich sein, wenn wir ständig zwischen Hoffnung und Zukunftsängsten schwanken. Buddhismus ist Vernunft. Nur wenn wir dem Leben mit einem gelassenen, klaren Seinszustand begegnen, können wir die erstaunlichen Wirkkräfte des Lebens freisetzen, die uns auf Siegeskurs bringen. Diesen Seinszustand errichten wir, indem wir innere Stärke kultivieren und unseren Glauben polieren. Sich beständig durch den Glauben polieren und stärken – dies ist der Weg der inneren 5 Selbsterneuerung auf Grundlage des Mystischen Gesetzes und der direkte Weg zum wahren Sieg im Leben. Für uns als SGI-Mitglieder bedeutet das, regelmäßig Morgen- und Abendgongyo zu machen und Aktivitäten für Kosen-rufu durchzuführen. Mit diesen fortgesetzten Bemühungen und dem Fortschritt in unserer eigenen menschlichen Revolution öffnen wir das Tor zum Sieg im Leben. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122) [Referenz 8] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung über „Die drei Tripitaka-Meister beten für Regen“ (vorläufige Übersetzung) Ein junger Mann, mit dem Goethe am Ende seines Lebens befreundet war, erwähnte einmal, wie glücklich er sei, mit Gleichgesinnten befreundet zu sein, doch wie ihm der Umgang mit jenen widerstrebte, mit denen er nicht einer Meinung war. Goethe gab dem jungen Mann folgenden Rat: „Denn gerade bei widerstrebenden Naturen muß man sich zusammennehmen, um mit ihnen durchzukommen, und dadurch werden alle die verschiedenen Seiten in uns angeregt und zur Entwickelung und Ausbildung gebracht, sodaß man sich denn bald jedem Vis-à-vis gewachsen fühlt. So sollen Sie es auch machen. Sie haben dazu mehr Anlage, als Sie es selber glauben (…).“ (Johann Peter Eckermann, „Gespräche mit Goethe“, Bd. 1, 2. Mai 1824) Entscheidend ist, dass wir uns weiter in unserer eigenen menschlichen Revolution herausfordern, während wir einen Glauben beibehalten, der so rein und klar wie fließendes Wasser ist. Die Soka Gakkai ist der Ort, an dem wir unser Leben auf diese Weise trainieren können. [Referenz 9] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” Wer aufrichtig und rechtschaffen im Glauben an das Mystische Gesetz lebt, wird folglich in allen Bereichen seines Lebens gewinnen. „Ü er Ihren Herrn siegen“ edeutet hier, dass sel st raf Ema keine ernste Bedrohung für die klaren Prinzipien der Buddhismus sein würde – auch wenn er mit Belohnung und Strafe Macht über Shijo Kingo und seine anderen Gefolgsleute ausübte. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122) 6 [Referenz 10] Zitat aus Präsident Ikedas Rede gehalten bei der Gongyoversammlung anläßlich des 21. Jahrestag der Eröffnung des Hamamatsu-Bereichs, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 18. Juni 1977 / Zitat aus „Leitlinien für den zweiten Akt von Kosen-rufu“, Bd. 10 (vorläufige Übersetzung) „Herr“ steht in heutigen Begriffen für die siegen“ in Ihrer esellschaft. emeinde Vertrauen auf u auen. aher edeutet „ü er Ihren Herrn ine Person, die elie t ist und von allen respektiert wird, ist jemand, die dieses Vertrauen gewonnen und in der Gesellschaft gewonnen hat. Es ist mein tiefster Wunsch, dass sich jeder von Ihnen zu solch einem Menschen entwickelt, der diesen tatsächlichen Beweis in seinem Leben zeigen kann. [Referenz 11] Zitat aus der Gosho „Die drei Arten von Schätzen” Ich mache mir ernste Sorgen um die Krankheit Ihres Lehnsherrn. Obwohl er [Graf Ema] den Glauben an das Lotos-Sutra noch nicht angenommen hat, sind Sie ein Mitglied seiner Sippe und haben es seinem Wohlwollen zu verdanken, dass Sie die Möglichkeit haben, dem Sutra Gaben darzubringen. Deshalb sind alle Ihre Gebete in Wirklichkeit Gebete für die Genesung Ihres Herrn. Denken Sie an einen kleinen Baum unter einem großen oder an Gras an einem großen Fluss. Obwohl sie nicht direkt Wasser oder Regen erhalten, gedeihen sie trotzdem, indem sie den Tau vom großen Baum oder Feuchtigkeit vom Fluss erhalten. Das gleiche gilt für die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Herrn. (DG 2, 251) [Referenz 12] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” Das Mystische Gesetz ist eine Lehre der Harmonie. Es ist das grundlegende Gesetz, das alles umfasst und allem einen Sinn gibt. Es ist der Kern und die Grundlage von Harmonie. Der wirkliche Triumph des Nichiren-Buddhismus liegt darin, mit der Kraft des Mystischen Gesetzes Missverständnisse in Verständnis zu verwandeln, Konflikte in Vertrauen und Spaltung in Einigkeit. Wenn der Daishonin seine Schüler zum Sieg anspornt, meint er vor allem, die harmonisierende Kraft des Mystischen Gesetzes hervorzubringen und dadurch Glück für sich selbst und andere zu erschaffen. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122) 7 [Referenz 13] Zitat aus der Gosho „Das Öffnen der Augen” [Angesichts von Verfolgungen] fühlen einige Mitleid mit ihren Frauen und Kindern und trauern bei dem Gedanken, in diesem Leben von ihnen getrennt zu werden. In unzähligen Leben während vieler langer Aonen hatten sie Frauen und Kinder und wurden doch in jeder Existenz von ihnen getrennt. Sie haben dies widerwillig getan und nicht aufgrund ihres Wunsches, dem Weg des Buddhas zu folgen. Da sie sich in jedem Fall von ihnen trennen müssen, sollten sie ihrem Glauben an das Lotos-Sutra treu bleiben und sich auf den Weg zum Adlergipfel begeben, so daß sie ihre Frauen und Kinder ebenfalls dorthin führen können. (DG 2, 191) Goshozitat 4 (DG 3, S. 239) Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet, Buddha zu werden. In letzter Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni Buddha und dem Gott der Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, daß Sie ein Mann sind, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann. [Referenz 14] Zitat aus „Neue Menschliche Revolution“, Bd. 8, „Das Fundament sichern” Sei es in unseren Bemühungen, anderen den Buddhismus nahe zu bringen, sei es, dass wir die Teilnahmezahl unserer Mitglieder auf den Versammlungen erhöhen wollen: Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir uns zuerst ein Ziel setzen, dann unsere Entschlusskraft zusammennehmen und dann aufrichtig Daimoku chanten. Dann müssen wir unsere Weisheit hervorbringen und tapfer der Herausforderung entgegentreten, indem wir energisch handeln. Jedes Hindernis, das wir überwinden, bringt uns wunderbaren Nutzen und gute Umstände. Im Verlauf dieses Prozesses erfahren wir genau das Rezept, wie wir in unserem Leben triumphieren können. Außerdem: Durch unsere Anstrengungen bei Gakkai-Aktivitäten gewinnen wir eine ungeheure Überzeugung in unserem Glauben. Diese Überzeugung verleiht uns die Kraft, jede Schwierigkeit oder Notlage zu überwinden, der wir im Leben begegnen. Nichiren Daishonin schreibt: „Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage.“ (DG 3, 230) Das ist deshalb so, weil Kosen-rufu ein Kampf gegen den Teufelskönig des sechsten Himmels ist, also jene negative Funktion, die Leben zerstört. Eigentlich ist die menschliche Existenz an sich bereits ein Kampf. Will man echtes Glück verwirklichen, dann beginnt dies, indem man seine eigene Faulheit und Feigheit herausfordert und besiegt. Die menschliche Revolution bedeutet nichts anderes, als die negativen Aspekte des Selbst zu 8 überwinden – und unsere Soka-Aktivitäten sind die Arena, in der wir diesen Kampf aufnehmen können. Die kurzfristigen Resultate unserer Verbreitungsaktivitäten kümmern mich eigentlich recht wenig; am meisten zählt vielmehr, dass jeder und jede von ihnen sich voll und ganz in diesem Glauben bemüht, große Wohltaten und ein reiches Leben erfährt und einen grenzenlosen Lebenszustand erreicht, der vor Freude überfließt. Ich hoffe, Sie erinnern sich stets daran, dass dies der Grund ist, warum wir den Buddhismus des Daishonin mit unseren Mitmenschen teilen und uns an Soka-Aktivitäten beteiligen. (Daisaku Ikeda, Die Neue Menschliche Revolution, Bd. 8 (Santa Monica: World Tribune Press, 2002, S. 40)) [Referenz 15] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung „Der höchste Anführer der Welt” Außerdem schrieb er das folgende Gedicht – es war das letzte, das ich von ihm erhielt: Gewinnen und verlieren – beides gehört zum Leben, doch ich bete zum Buddha für den letztendlichen Sieg. Mit der Geisteshaltung Buddhismus heißt gewinnen bewältigten die ersten drei Präsidenten der Soka Gakkai jedes Hindernis. Jeder muss sich der inneren Auseinandersetzung zwischen positiven und negativen Impulsen stellen. Der Buddhismus bezeichnet dies als Kampf zwischen dem Buddha und den dämonischen Wirkweisen. Buddhismus ist die Lehre für den Sieg in diesem grundlegenden Kampf. Unser Sieg stellt sicher, dass Wahrheit und Gerechtigkeit die Oberhand gewinnen – und bestätigt die Richtigkeit und Gültigkeit des Buddhismus. Heute erscheinen auf der ganzen Welt SGI-Mitglieder in immer größerer Zahl. Jedes einzelne itglied emüht sich als Person, die „das Wesen des Lotos-Sutra er t“ mit der Einstellung Buddhismus heißt gewinnen. Die Schüler erheben sich, treten dynamisch in Aktion und erringen großartige Siege. Wir sind wirklich in ein Zeitalter eingetreten, in dem die strahlenden Erfolge der Meister und Schüler von Soka die ganze Welt umspannen. Das Siegeslächeln unserer Mitglieder ist allerorten eine Quelle der Hoffnung für die Menschen. Wie ein Dominoeffekt werden ihre tatsächlichen Beweise des Glücks die ganze Welt verändern. 9 Wir verstärken nun unsere Bemühungen, um junge Menschen zu erreichen und eine ewig jugendliche SGI-Bewegung zu erschaffen. Deshalb möchte ich Ihnen, meinen geliebten Mitgliedern, den spirituellen Staffelstab für den ewigen Sieg weitergeben – von Herz zu Herz. (SGI Präsident Ikedas Goshovorlesung Der höchste Anführer der Welt [21] Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus, SGI Newsletter No. 8122) [Referenz 16] Zitat aus SGI Präsident Ikedas Rede „Unser strahlender Weg zum Sieg”, veröffentlicht in der Seikyo Shimbun am 27. April 2013 (vorläufige Übersetzung) Zur Zeit ergreifen die Mitglieder der Jugendabteilung in der SGI Europa die Initiative, eine „Actual Proof Campaign” durch uführen. Bei dieser fordert sich jeder mutig in der eigenen menschlichen Revolution heraus mit dem Ziel, ein siegreiches Vermächtnis des gemeinsamen Kampfes von Meister und Schüler zu erschaffen. Sie sind überzeugt, dass es selbst schon ein edler tatsächlicher Beweis ist, wenn sie sich dynamisch auf der Grundlage des Glaubens einsetzen und einen Beweis ihrer eigenen Entwicklung und ihres Erfolgs zeigen, wie groß oder klein er auch sein mag und das, wo immer sie auch sind—sei es zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Gemeinde. 10 Mit den Schriften Nichiren Daishonins im Leben siegen Der höchste Anführer der Welt Der Sieg der Schüler ist der Sieg des Meisters und des Buddhismus Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen Reise endlich nach Hause zurückgekehrt. Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus diesem Grunde schaut man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt auf, während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird. Indien bezeichnet man als das Land des Mondes und unser Land als das Land der Sonne. Unter den 80.000 Ländern auf dem Kontinent Jambudvipa ist Indien eines der größten und Japan eines der kleinsten. Doch wenn es darum geht, welcher der beiden Namen der verheißungsvollere ist, muss Indien an zweiter und Japan an erster Stelle genannt werden. Der Buddhismus nahm seinen Anfang im Lande des Mondes, und er wird im Lande der Sonne erblühen. Es ist der natürliche Lauf der Dinge, dass der Mond im Westen erscheint und nach Osten wandert, während sich die Sonne von Osten nach Westen bewegt. Diese Wahrheit ist so unveränderlich wie die Tatsache, dass ein Magnet Eisen anzieht oder die Zoge-Pflanze sich vom Lärm des Donners ernährt. Wer könnte dies wohl leugnen? (DG 3, 230f.) *** Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden wie die Soga-Familie. (…) Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen unter meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden sogar noch härtere Strafen auf sich ziehen. Trotzdem sollten sie keinen Groll gegen Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shofu-bo, Noto-bo und andere traf. Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es auch gehen mag. (…) Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem lodernden Feuer, so wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert kann sogar in einem großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden, indem ich Sie auf diese Weise ermahne. Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren wohlhabend genug. Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher. Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet, Buddha zu werden. In letzter Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni Buddha und dem Gott der Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, dass Sie ein Mann sind, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann. (DG 3, 238f.) Vorlesung Ein Mentor erwartet freudig die Berichte seiner Schüler von Siegen und Erfolgen. Ganz sicher galt das auch für meinen Mentor Josei Toda, den zweiten Präsidenten der Soka Gakkai. Als sein direkter Schüler bemühte ich mich immer nach besten Kräften und nichts erfreute mich mehr, als ihm meine Erfolge mitzuteilen. Selbst heute ist das noch so. Besonders stolz kann ich ihm verkünden, dass wir ein solides Netzwerk junger Menschen errichtet haben, die entschlossen sind, künftig die weltweite Verbreitung des Mystischen Gesetzes voranzubringen. Die tatsächliche Entwicklung unserer Bewegung steht und fällt mit Schülern, die sich bei ihren jeweiligen Aufgaben für Kosen-rufu bemühen und gewinnen. Bereits zu Zeiten Nichiren Daishonins war das so: Die Phase nach seinem Rückzug an den Berg Minobu war geprägt von den ernsthaften Anstrengungen wahrer Schüler. Viele dieser Schüler kämpften erfolgreich gegen große Hindernisse, die sie schließlich als strahlende Sieger überwanden. Während all dieser Zeit ermutigte der Daishonin seine Schüler und leitete sie an, darunter auch Shijo Kingo. Im Jahr 1277 wurde Kingo mit seinen bisher größten Schwierigkeiten konfrontiert. Im Juni des Jahres fand eine religiöse Debatte in Kuwagayatsu1/Kamakura statt. Anschließend berichtete man fälschlicherweise an Graf Ema, dem Kingo als Samurai diente, eine Gruppe bewaffneter Männer unter Kingos Führung wäre in die Debatte gestürmt und hätte ihren Fortgang gestört. Daraufhin befahl Ema seinem Untergebenen Kingo, dem Glauben an das Lotos-Sutra abzuschwören – andernfalls würden ihm seine Lehen entzogen. In einem Brief, den Kingo dem Daishonin schrieb, zeigte er sich entschlossen, einen solchen Schwur niemals abzulegen. Als Antwort verfasste der Daishonin die Schrift Warnung davor, ein Lehen zu beklagen2, die einen Monat später datiert. Darin lobt er Kingo für seine Entschlossenheit und bekräftigt gleichzeitig: „Auch wenn Sie der elendste unter allen Bettlern werden sollten, dürfen Sie niemals das Lotos-Sutra entehren.“ (DG 4, 274) In Kingos Namen verfasste er auch die Bittschrift von Yorimoto3, um Graf Ema über die wahren Hintergründe aufzuklären. Am Ende der Schrift Der höchste Anführer der Welt erläutert der Daishonin außerdem den besten Zeitpunkt für die Übermittlung dieser Bittschrift.4 (DG 3, 240) Deshalb geht man davon aus, dass Der höchste Anführer der Welt kurz nach Warnung davor, ein Lehen zu beklagen geschrieben wurde. Die ermutigenden Worte 1 Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Kuwagayatsu-Debatte. Sie fand statt zwischen dem Priesterschüler des Daishonin mit Namen Sammi-bo und einem Tendai-Priester namens Ryuzo-bo, einem Günstling Ryokans. Ryuzo-bo war Oberpriester des Tempels Gokuraku-ji in Kamakura und dem Daishonin feindlich gesonnen. Vor einem großen Publikum, zu dem auch Shijo Kingo gehörte, wurde Ryuzo-bo durch Sammi-bo gründlich widerlegt. Einige Samurai-Kollegen Kingos, die Anhänger Ryokans waren und Kingo beneideten, witterten die Chance, Kingo vor den Augen seines Lehnsherren Ema in Verruf zu bringen. Sie berichteten Ema, Kingo hätte die Debatte gewaltsam gestört und Ryuzo-bo wie auch Ryokan, den Graf Ema außerordentlich schätzte,Verachtung gezeigt. Daraufhin drohte Graf Ema Kingo, er werde seine Lehen beschlagnahmen, sollte dieser seinem Glauben an das Lotos-Sutra nicht abschwören. 2 DG 4, 272ff. 3 WND-1, 803ff. (Gosho ist noch nicht auf Deutsch veröffentlicht; Yorimoto ist Teil des vollständigen Namens Shijo Kingos) 4 Der Daishonin schreibt: „Wenn sich die Gelegenheit ergibt, legen Sie Ihrem Herrn die Bittschrift vor, die ich für Sie geschrieben habe. Da sie Dinge von großer Bedeutung enthält, wird sie sicherlich Aufsehen erregen.“ (DG 3, 240) 2 des Daishonin in diesem Brief sind von seinem leidenschaftlichen Wunsch getragen, Shijo Kingo in Richtung des Sieges zu leiten.Mentoren erstreben stets den Erfolg ihrer Schüler. In Der höchste Anführer der Welt gibt der Daishonin Anleitung im Glauben; ihre Essenz bilden die Worte: „Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage (…).“ (DG 3, 230) Der Glaube an das Mystische Gesetz ist die Grundlage für den Sieg Nachdem ich Ihren Brief überflogen habe, fühle ich mich so erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen, oder als sei ich von einer langen Reise endlich nach Hause zurückgekehrt. Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht. Aus diesem Grunde schaut man zu einem Buddha als dem höchsten Anführer der Welt5 auf, während derjenige, der nach Belieben regiert, König genannt wird. Indien bezeichnet man als das Land des Mondes6 und unser Land als das Land der Sonne. Unter den 80.000 Ländern auf dem Kontinent Jambudvipa ist Indien eines der größten und Japan eines der kleinsten. Doch wenn es darum geht, welcher der beiden Namen der verheißungsvollere ist, muss Indien an zweiter und Japan an erster Stelle genannt werden. Der Buddhismus nahm seinen Anfang im Lande des Mondes, und er wird im Lande der Sonne erblühen. Es ist der natürliche Lauf der Dinge, dass der Mond im Westen erscheint7 und nach Osten wandert, während sich die Sonne von Osten nach Westen bewegt. Diese Wahrheit ist so unveränderlich wie die Tatsache, dass ein Magnet Eisen anzieht oder die Zoge-Pflanze sich vom Lärm des Donners ernährt8. Wer könnte dies wohl leugnen? (DG 3, 230f.) Wie die ersten Zeilen dieses Schreibens vermuten lassen, hatte sich die Situation Shijo Kingos zum Guten gewendet, was den Daishonin sehr beruhigte. Er sagt: „Ich fühle mich so erleichtert, als sei nach einer langen Nacht endlich der Tag angebrochen.“ (DG 3, 230) Vielleicht war er aber auch einfach erleichtert, weil Kingo trotz seiner schwierigen Lebensumstände einen tiefen Entschluss gefasst hatte. Denkbar wäre auch, dass Graf Ema eine mildere Haltung Kingo gegenüber eingenommen hatte und zu einem Treffen bereit war. Die Bemerkung im Schlussteil des Briefes könnte darauf hinweisen: „Wenn Ihr Herr mit schönen Worten auf Sie einredet (…).“ (DG 3, 239) Dennoch blieb der Daishonin besorgt. Dies geht aus Sätzen hervor wie „Geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es 5 „Der höchste Anführer der Welt“ [auch: „Held der Welt“; A. d. Ü.] ist ein anderer Name des Buddha, weil dieser das Leid mutig herausfordert und alle Menschen zur Erleuchtung führt. Im (7.) Kapitel Das Gleichnis von der Zauberstadt des Lotos-Sutra heißt es: „Oh unvergleichlicher Held der Welt, der Du mit hundert Segnungen ausgezeichnet bist und die unübertreffliche Weisheit erlangt hast!“ (LS 7, 139) 6 Land des Mondes (chin. Yuezhi): eine in China und Japan gebräuchliche Bezeichnung für Indien. Ende des dritten Jahrhunderts v.Chr. herrschte in einem Teil Indiens der Stamm der Yuezhi. Da der Buddhismus über dieses Gebiet von Indien nach China übermittelt wurde, hielten die Chinesen vermutlich das Land der Yuezhi (wörtlich: Stamm des Mondes) für ganz Indien. 7 Der Mond erscheint im Westen: bezieht sich auf die Tatsache, dass der Neumond direkt nach Sonnenuntergang zuerst im Westen zu sehen ist. Zwar geht der Mond genau wie die Sterne jeden Tag im Osten auf und im Westen unter. Doch aufgrund seiner Umlaufbahn im Verhältnis zur Erde und der Erdrotation scheint sich der Mond jeden Tag zunehmend rückwärts von Westen nach Osten bewegen. 8 Nach einer Beschreibung im Nirvana-Sutra soll die Zoge-Pflanze beim Grollen des Donners wachsen. 3 auch gehen mag“ und „(…) Sie [werden] sicherlich von anderen betrogen werden“. (DG 3, 238f.) Jedenfalls war Shijo Kingos Situation nach wie vor kritisch, und der Daishonin hielt es für umso wichtiger, dass Kingo stark blieb und seinen Kampf beharrlich fortsetzte. In dieser entscheidenden Phase lehrte der Daishonin seinen Schüler das Prinzip Buddhismus ist Sieg oder Niederlage, damit Shijo Kingo in seinem Leben einen echten Sieg erringen konnte. Eingangs spricht der Daishonin über Buddhismus und weltliche Autorität. Ohne Zweifel war dies ein sehr bedeutsames Thema für Shijo Kingo, der sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden musste: Entweder hielt er an seiner buddhistischen Ausübung fest und nahm dafür den Verlust seines Lehens in Kauf; oder er kam der Forderung seines Lehnsherrn nach und gab seinen Glauben an das Lotos-Sutra auf. Auch wenn Kingo sich bereits entschieden hatte, den von Ema verlangten Eid nicht zu leisten so befand er sich noch immer in einer Lage, in der sein Glaube den Anweisungen seines Lehnsherrn entgegenstand. Der Buddhismus lehnt weltliche Werte nicht grundsätzlich ab. Als Ausübende werden wir jedoch unser wahres Glück nicht verwirklichen können, wenn wir die wichtigste Lehre und den höchsten Wert des Buddhismus aus den Augen verlieren. Dies geschieht, wenn wir so flüchtige Errungenschaften wie Wohlstand, Status oder Ruhm von uns Besitz ergreifen oder uns von der Tyrannei weltlicher Obrigkeiten einschüchtern lassen. Was uns dann am Ende erwartet, ist der spirituelle Bankrott. Inmitten der Realitäten des Alltags und der Gesellschaft sollten wir deshalb immer den Buddhismus zu unserem grundlegenden Wegweiser und Maßstab machen. Außerdem sollten wir uns beharrlich herausfordern, um letztendlich ganz sicher zu gewinnen. Den Buddhismus zu unserer Lebensgrundlage zu machen bedeutet, mit einem felsenfesten Glauben voranzugehen, der sich nicht von der Belohnung bzw. Bestrafung durch weltliche Autoritäten oder der Vergänglichkeit weltlichen Glücks ins Wanken bringen lässt. „Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage“, sagt der Daishonin. (DG 3, 230) Dieser Glaubenssatz bildet die Essenz unseres Versprechens, auf Grundlage der unübertroffenen Lehren des Buddhismus immer weiter zu kämpfen, komme was wolle. Ganz wesentlich sind daher unsere Entschlossenheit und konkreten Bemühungen, den tatsächlichen Beweis der Kraft des Glaubens zu zeigen. Als nächstes schreibt der Daishonin über „den höchsten Anführer der Welt“, einen der Ehrentitel des Buddha. Dieser Titel bezeichnet einen Helden von beispielloser Weisheit, der über Leiden und Illusionen triumphiert und einen Zustand unzerstörbaren Glücks erlangt hat. Höchstwahrscheinlich erwähnt der Daishonin diesen Ehrentitel, um damit etwas Wesentliches zu betonen: Wir sollten die tiefgründige Weisheit des Buddhismus nutzen, um das wirklich Wichtige zu erkennen und inmitten der gesellschaftlichen Realitäten ein zutiefst glückliches, siegreiches Leben führen. Dann merkt er an, man bezeichne einen König auch als „denjenigen, der nach Belieben regiert“. (DG 3, 230) Dies könnte sich ganz allgemein darauf beziehen, wie ein weltlicher König über seine Untertanen herrscht: Er teilt ganz nach Belieben Belohnungen aus oder verhängt Strafen. Vielleicht möchte der Daishonin mit dieser Unterscheidung aber auch betonen, dass die Kraft des Buddha – des höchsten Anführers der Welt und Gesetzeskönigs9 – völlig frei ausgeübt wird10. Im Lotos-Sutra 9 Gesetzeskönig: auch Dharmakönig; ein anderer Name des Buddha. Im Kommentar zum Vimalakirti-Sutra heißt es: „Ein weltlicher König befehligt die Menschen nach Belieben. Der Dharmakönig befehligt das Gesetz nach Belieben.“ Ein Abschnitt aus dem Sutra des unermesslichen Sinns 10 4 sagt Shakyamuni: „Ich bin der König des Gesetzes, und hinsichtlich des Gesetzes frei.“ (LS 3, 93) In dem Feudalsystem, in dem Shijo Kingo lebte, wurden die Geschicke eines Samurai von der Einschätzung und dem Urteil des jeweiligen Lehnsherrn bestimmt: Er war derjenige, der belohnte und strafte. Hier jedoch zeigt der Daishonin Shijo Kingo, wie man letztlich über jede weltliche Obrigkeit triumphieren kann, wie mächtig oder repressiv sie auch sein mag. Dies ist möglich, indem man sich immer auf die erhabene Lehre des Buddhismus stützt und ihre Kraft ganz frei im eigenen Leben nutzt. Zur Erläuterung dieses Punktes geht der Daishonin nun auf Geschichte der Übertragung des Buddhismus nach China und Japan ein. Er zeigt auf, wie die Menschen in diesen beiden Ländern den Buddhismus annehmen konnten und ihr Leben erblühte, wenn sie in Einklang mit den buddhistischen Prinzipien lebten. Wer den Buddhismus zerstört, ruiniert sich selbst In Der höchste Anführer der Welt beschreibt der Daishonin sehr detailliert die Verbreitung des Buddhismus in Japan, indem er die Chroniken Japans11 zitiert. Es folgt eine Nacherzählung des Konflikts zwischen dem pro-buddhistischen Soga-Klan und dem anti-buddhistischen Mononobe-Klan. Aus heutiger Sicht steht die Geschichte dieses Konflikts natürlich im Zusammenhang mit einem weitreichenden Machtkampf und lässt sich nicht auf die Frage der Akzeptanz buddhistischer Lehren beschränken. Hier ist jedoch bedeutend, was der Daishonin auf Grundlage der geschichtlichen Aufzeichnungen seiner Tage vermitteln wollte. Der Daishonin legt dar, wie der Buddhismus in Japan verleumdet und unterdrückt wurde, bevor er in der Gesellschaft weite Anerkennung fand. Anhand von Beispielen zeigt er Unterschiede zwischen den weltlichen Herrschern auf: Auf der einen Seite gab es jene, die auf Grundlage der buddhistischen Prinzipien gerecht herrschten und denen es wohl erging; auf der anderen Seite gab es solche, die sich dem Buddhismus widersetzten und ihn angriffen – und sich selbst damit ins Verderben führten. Außerdem merkt der Daishonin an, dass zu der Zeit, als der Buddhismus sich erstmals in China und Japan verbreitete, diejenigen Menschen erwiesenermaßen Wohlstand genossen, die gemalte oder hölzerne Abbilder Buddha Shakyamunis verehrten. In diesem Zusammenhang sagt er: „Shakyamuni Buddha ist folglich bei der Erteilung von Belohnungen und der Verhängung von Strafen vollkommen gerecht.“ (DG 3, 237) Damit meint er: Je nachdem, ob unser Handeln mit den allgemein gültigen, von Buddha Shakyamuni dargelegten buddhistischen Prinzipien übereinstimmt oder dagegen verstößt, bringen wir in unserem Leben positive oder negative Wirkungen hervor – Belohnung oder Bestrafung. Dies entspricht der kompromisslosen Wirkweise des Gesetzes von Ursache und Wirkung. (DG 3, 237) Wie der Daishonin feststellt, ruinierten selbst hochrangige, einflussreiche weltliche Obrigkeiten früherer Zeiten ihr Leben, weil sie versucht hatten den Buddhismus zu lautet außerdem: „Er [der Gesetzeskönig] kann seine Kräfte nach Belieben ausüben, er kann das Gesetz nach Belieben befehligen.“ (LSOC, 10) 11 Den Chroniken Japans zufolge waren die Anführer des pro-buddhistischen Soga-Klans Iname (gest. 570) und sein Sohn Umako (gest. 626). Iname, Senior-Minister von Kaiser Kimmei, sprach sich für die Annahme des Buddhismus aus. Umako, Senior-Minister von Kaiser Bidatsu, zerschlug den anti-buddhistischen Klan Mononobe no Moriya und erbaute einen buddhistischen Tempel. Anführer des anti-buddhistischen MononobeKlans waren Vater Okoshi (nicht bekannt) und dessen Sohn Moriya (gest. 587). Okoshi, Ministerpräsident von Kaiser Kimmei, stellte sich gegen den Soga-Klan. Moriya, Ministerpräsident der Kaiser Bidatsu und Yomei, war gegen die Akzeptanz des Buddhismus, wurde jedoch von Umako getötet. 5 zerstören – eine Haltung, die jeglicher Vernunft entbehrte. Es lag daher auf der Hand: Die Kräfte, die Shijo Kingo als einen Ausübenden der richtigen Lehre verfolgten, würden ihre Macht verlieren und von der Bildfläche verschwinden. Deshalb drängt der Daishonin Kingo, sich nicht geschlagen zu geben, wie schwierig seine derzeitigen Umstände auch sein mochten. Die Ausführlichkeit, mit der Nichiren Daishonin in diesem Schreiben die Geschichte des Buddhismus und die wichtigsten buddhistischen Prinzipien erläutert, ist Ausdruck seines tiefen Mitgefühls. Er möchte Kingo dabei helfen, seine Überzeugung zu stärken und siegreich aus seinen Schwierigkeiten hervorzugehen. Mit unermüdlichem Glauben weitergehen Falls es irgendjemanden unter meinen Gläubigen gibt, der schwach im Glauben ist und gegen das angeht, was ich, Nichiren, sage, wird er dasselbe Schicksal erleiden wie die Soga-Familie. (…) Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse aus dem, was ich vorher gesagt habe. Diejenigen unter meinen Gläubigen, die ihren Glauben nicht bis ans Ende beibehalten, werden sogar noch härtere Strafen auf sich ziehen. Trotzdem sollten sie keinen Groll gegen Nichiren hegen. Denken Sie daran, welches Schicksal Shofu-bo, Noto-bo und andere traf. (DG 3, 238) Als nächstes erzählt der Daishonin, was mit dem ehemals pro-buddhistischen SogaKlan geschah, nachdem die Familie den Gipfel von Macht und Einfluss erklommen hatte: Ihre Anführer legten fortan ein tyrannisches Verhalten und gnadenlose Brutalität an den Tag, was schließlich zum Niedergang des gesamten Klans führte. Diese Menschen, die „so arrogant“ (vgl. DG 3, 238) geworden waren, wurden am Ende von Kräften besiegt, die Buddha Shakyamuni verehrten. Der gestürzte SogaKlan wurde damit zu einem Sinnbild für Personen, die zwar zunächst entscheidend den Buddhismus gefördert hatten, dann aber im Leben scheiterten, weil sie arrogant geworden und von dem fürsorglichen, mitfühlenden buddhistischen Geist abgewichen waren, Andere zum wahren Glück zu führen. Der Daishonin verkündet hier: Sollte einer seiner Schüler sich von ihm abwenden – einem Lehrer, der gemäß dem Lotos-Sutra das Gesetz für die Erleuchtung aller Menschen verbreitete – dann würde jener unweigerlich ein ähnliches Schicksal erleiden wie der Soga-Klan. Anhand von Beispielen aus der Geschichte betont er, wie wichtig es ist, stets den Glauben beizubehalten, ohne sich von weltlichen Belangen ins Wanken bringen zu lassen. Er sagt: Jene Schüler, die ihren Glauben nicht beibehalten können, weil sie sich von ihren eigenen Schwächen besiegen lassen oder auf schnellen Gewinn aus sind, werden die negativen Wirkungen sogar noch härter zu spüren bekommen als seinerzeit der Soga-Klan. Er ermahnt sie, nicht den gleichen Kurs einzuschlagen wie seine ehemaligen Schüler Shofu-bo und Notobo, die ihren Glauben aufgaben und sowohl ihren Lehrer als auch ihre Glaubensgefährten verrieten.12 (vgl. DG 3, 238) 12 Im Brief an Ben erörtert der Daishonin die Umstände einer Reihe von Schülern, die ihren Glauben aufgegeben hatten. Er schreibt: „Noto-bo war eigentlich mein Anhänger, doch entweder aus Angst vor dem, was die Welt ihm antun würde, oder aus Habgier wandte er sich nicht nur von mir ab, sondern wurde geradezu mein Feind. Und Sho-bo tat es ihm gleich.“ (WND-2, 661) 6 Erst in schwierigen Zeiten zeigt sich die tatsächliche Tragweite unseres Glaubens. Sobald es darum geht, die drei Hindernisse und vier Dämonen13 zu bekämpfen, sich den drei starken Feinden14 entgegenzustellen, oder einen entscheidenden Kampf zur Veränderung des eigenen Karmas aufzunehmen, gibt es nichts Wichtigeres als einen unerschütterlichen Glauben. Während der schwierigen Phase seines Exils auf Sado (1271–1274) und auch in Zeiten, in denen Kingo große persönliche Schwierigkeiten hatte, ermutigte der Daishonin seinen treuen Samurai-Schüler stets, weiter standhaft seinen Glauben auszuüben. Beispielsweise ermahnte er Kingo: „Bleiben Sie bis zum Ende bei Ihrem Glauben an das Lotos-Sutra! Sie können kein Feuer aus einem Feuerstein schlagen, wenn Sie dabei auf halbem Wege aufhören!“ (DG 2, 214) Oder auch: „Etwas anzunehmen ist leicht; damit weiterzumachen ist schwierig. Doch die Buddhaschaft liegt in beständigem Vertrauen. Diejenigen, die dieses Sutra bewahren, sollten auf Schwierigkeiten gefasst sein.“ (AS, 91) Schwierigkeiten festigen unseren Glauben und stärken unseren Charakter. Sie sind unausweichliche Hindernisse, die wir auf dem Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft in diesem Leben überwinden müssen. Wenn wir unseren Glauben beibehalten und jedes Hindernis meistern, erringen wir am Ende den Siegeskranz. Wichtig ist, unseren Glauben niemals aufzugeben. Das strenge Mitgefühl des Daishonin für Shijo Kingo wird ganz besonders in diesem Abschnitt von Der höchste Anführer der Welt deutlich. Innerlich stark werden und einen entschlossenen Glauben behalten Seien Sie äußerst vorsichtig und geben Sie vorläufig kein schriftliches Versprechen, um was es auch gehen mag. (…) Ungehärtetes Eisen schmilzt schnell in einem lodernden Feuer, so wie Eis, das in heißes Wasser getan wird. Aber ein Schwert kann sogar in einem großen Feuer für eine Weile der Hitze widerstehen, wenn es gut geschmiedet ist. Ich versuche, Ihren Glauben zu schmieden, indem ich Sie auf diese Weise ermahne. Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen. Doch wie sehr Sie Ihre Frau auch lieben und sich wünschen mögen, sich nie von ihr zu trennen: wenn Sie sterben, wird es vergeblich sein. Wie lieb Ihnen auch Ihr Eigentum ist: wenn Sie sterben, wird es doch in die Hände anderer fallen. Sie waren in all diesen Jahren wohlhabend genug. Sie sollten nicht weiter an Ihren Besitz denken. Wie ich bereits sagte, seien Sie hundert- und tausendmal vorsichtiger als bisher. (DG 3, 238f.) In diesem Abschnitt warnt der Daishonin Kingo davor, seinen Impulsen nachzugeben und vorschnell zu handeln. Er rät ihm, sich weder von heftiger Kritik einschüchtern noch sich durch die äußerliche Freundlichkeit seines Herrn in trügerischer Sicherheit zu wiegen und zu einer versöhnlichen Haltung verleiten zu lassen. In beiden Fällen 13 Die drei Hindernisse und vier Dämonen: verschiedene Störungen und Behinderungen in der buddhistischen Ausübung. Die drei Hindernisse sind: (1) das Hindernis der irdischen Begierden, (2) das Hindernis des Karma und (3) das Hindernis der Vergeltung. Die vier Dämonen sind: (1) das Hindernis der irdischen Begierden, (2) das Hindernis der fünf Daseinsgruppen, (3) das Hindernis des Todes und (4) das Hindernis des Dämonenkönigs. 14 Die drei starken Feinde: drei Arten von arroganten Menschen, die jene verfolgen, die in der Spätzeit des Gesetzes nach dem Tod Shakyamunis das Lotos-Sutra verbreiten. Sie sind im abschließenden Versteil des (13.) Kapitels Beharrlichkeit des Lotos-Sutra beschrieben. Der Große Chinesische Lehrer Miaole (711–782) bezeichnet sie zusammenfassend als arrogante Laienanhänger, arrogante Priester und arrogante falsche Heilige. 7 würde Kingo sich den Forderungen Emas fügen und schließlich seinen Glauben aufgeben. Um seinen Schüler zu beschützen, erteilt der Daishonin ausführliche Ratschläge, wie er weise mit der Situation umgehen könne. Ungehärtetes Eisen schmilzt in einem lodernden Feuer, ein gut geschmiedetes Schwert jedoch nicht, erklärt der Daishonin. Mit dieser Ermahnung möchte er Kingos Glauben festigen und seine Entschlossenheit stärken. Wir können nicht wirklich siegreich sein, wenn wir ständig zwischen Hoffnung und Zukunftsängsten schwanken. Buddhismus ist Vernunft. Nur wenn wir dem Leben mit einem gelassenen, klaren Seinszustand begegnen, können wir die erstaunlichen Wirkkräfte des Lebens freisetzen, die uns auf Siegeskurs bringen. Diesen Seinszustand errichten wir, indem wir innere Stärke kultivieren und unseren Glauben polieren. Sich beständig durch den Glauben polieren und stärken – dies ist der Weg der inneren Selbsterneuerung auf Grundlage des Mystischen Gesetzes und der direkte Weg zum wahren Sieg im Leben. Für uns als SGI-Mitglieder bedeutet das, regelmäßig Morgen- und Abendgongyo zu machen und Aktivitäten für Kosen-rufu durchzuführen. Mit diesen fortgesetzten Bemühungen und dem Fortschritt in unserer eigenen menschlichen Revolution öffnen wir das Tor zum Sieg im Leben. Der Daishonin gibt Kingo dann eine genaue Wegbeschreibung, um ihn zielsicher zum Sieg zu führen: „Buddhismus ist Vernunft. Vernunft wird über Ihren Herrn siegen.“ (DG 3, 239) Wer aufrichtig und rechtschaffen im Glauben an das Mystische Gesetz lebt, wird folglich in allen Bereichen seines Lebens gewinnen. „Über Ihren Herrn siegen“ bedeutet hier, dass selbst Graf Ema keine ernste Bedrohung für die klaren Prinzipien der Buddhismus sein würde – auch wenn er mit Belohnung und Strafe Macht über Shijo Kingo und seine anderen Gefolgsleute ausübte. Je nach dem weiteren Lauf der Dinge würde Shijo Kingo jedoch sein Leben aufs Spiel setzen und die Fehler seines Herrn anprangern müssen. Zu diesem Zweck verfasste der Daishonin in Kingos Namen eine Bittschrift, in der er den Priester Ryokan15 vom Tempel Gokuraku-ji beschuldigte, dessen Lehren Graf Ema sehr schätzte. [Ryokan war Drahtzieher der Angriffe auf Shijo Kingo im Anschluss an die KuwagayatsuDebatte.] Aus buddhistischer Sicht war Ryokan eine Quelle großen Übels [indem er falsche Lehren verbreitete und die Menschen vom korrekten Weg zur Erleuchtung abbrachte]. Nur wenn man das Übel gründlich zurückweist, kann es sich dem Guten unterordnen. Um doppelt sicherzugehen, betont der Daishonin deshalb Kingo gegenüber noch einmal, dass er auf keinen Fall aus Sorge um sein Lehen seinen Glauben aufgeben dürfe. Dies entspricht der feierlichen Ermahnung, egal was geschieht stets den Glauben beizubehalten. Der Daishonin gibt Kingo eine klare Leitlinie: Solltest du eine Entscheidung auf Leben und Tod treffen müssen, dann entscheide dich für den Glauben, der die Grundlage von allem ist. In Zeiten großer Schwierigkeiten bedarf es eines solch unbeugsamen Entschlusses. Natürlich wäre es keine wirkliche Lösung, wenn Kingo in einem negativen oder ärgerlichen Zustand sein Lehen aufgeben und den Dienst an seinem Herrn quittieren müsste. Auf den ersten Blick sähe es dann zwar aus, als würde er aufgrund seines 15 Ryokan (1217–1303): auch bekannt als Ninsho. Ein Priester der Wahre-Wort-Verhaltensregel-Schule in Japan. Mit Unterstützung des Hojo-Klans wurde Ryokan Oberpriester des Tempels Gokuraku-ji in Kamakura und übte großen Einfluss auf die Regierungsbeamten und die Bevölkerung aus. Nichiren Daishonin gegenüber war er feindselig eingestellt und intrigierte gemeinsam mit den Behörden, um ihn und seine Schüler zu verfolgen. Graf Ema und der Vater der Ikegami-Brüder zählten zu seinen ergebenen Anhängern. 8 Glaubens die Beziehung zu einem ungerechten Feudalherren abbrechen. In Wirklichkeit aber hätte er sich von seiner eigenen Schwäche besiegen lassen. „Über Ihren Herrn siegen“ bedeutete für Kingo, standhaft im Glauben zu bleiben, sich selbst rechtschaffen und aufrichtig zu verhalten und Ema schließlich zu der richtigen Lehre des Buddhismus zu erwecken. Glück erschaffen – für sich selbst und für andere Das Mystische Gesetz ist eine Lehre der Harmonie. Es ist das grundlegende Gesetz, das alles umfasst und allem einen Sinn gibt. Es ist der Kern und die Grundlage von Harmonie. Der wirkliche Triumph des Nichiren-Buddhismus liegt darin, mit der Kraft des Mystischen Gesetzes Missverständnisse in Verständnis zu verwandeln, Konflikte in Vertrauen und Spaltung in Einigkeit. Wenn der Daishonin seine Schüler zum Sieg anspornt, meint er vor allem, die harmonisierende Kraft des Mystischen Gesetzes hervorzubringen und dadurch Glück für sich selbst und andere zu erschaffen. Die Ikegami-Brüder16, dessen Vater sich ihrer Ausübung des Buddhismus Nichiren Daishonins in den Weg stellte, forderte er beispielsweise dazu auf, eine harmonische Familie zu gestalten, indem sie sich solidarisch im Glauben verhielten. Um seine Söhne von ihrem Glauben abzubringen, tat der Vater einen drastischen Schritt und enteignete einen der beiden. Weil die Brüder dennoch standhaft die richtige Lehre beibehielten, konnten sie einen großartigen, geradezu dramatischen Sieg erringen. Ihr Vater hob nicht nur die Enteignung des älteren Bruders auf, sondern nahm schließlich sogar selbst die Lehre des Daishonin an. Durch den Glauben der Brüder wurde ihr Vater vom Mystischen Gesetz durchdrungen und konnte zu der richtigen Lehre erwachen. Auf ähnliche Weise erinnert der Daishonin Shijo Kingo an dessen enorme Dankesschuld gegenüber seinem Herrn, auch wenn dieser ihn zuletzt verfolgte. Wie der Daishonin betont, hatte Ema während der Tatsunokuchi-Verfolgung und dem Sado-Exil immer zu Kingo gestanden – und zwar zu einer Zeit, in der buchstäblich ganz Japan den Daishonin hasste. Vielen seiner Anhänger wurde ihr Land entzogen oder sie wurden vertrieben. Sollte Kingo dies vergessen und unbegründeten Groll gegenüber seinem Herrn hegen, dann würden die wohlwollenden Kräfte des Universums ihn nicht beschützen. (vgl. AS, 133f.) 17 In einem anderen Brief weist der Daishonin Kingo darauf hin, dass sein Herr zwar gegenwärtig den Glauben an das Lotos-Sutra nicht annehmen könne, er aber auf jeden Fall Glück und Wohlstand anhäufen würde, weil er Kingo beschützt habe. (vgl. DG 2, 251)18 16 Ikegami-Brüder: zählten zu den wichtigsten Schülern Nichiren Daishonins. Der ältere Bruder Munenaka wurde zweimal von seinem Vater verstoßen. Sein Vater war ein Anhänger Ryokans, des Oberpriesters des Tempels Gokuraku-ji, eines Wahre-Wort-Vorschriften-Tempels. Ryokan war erklärter Feind des Daishonin. Gleichzeitig machte der Vater dem jüngeren Bruder Munenanga das verlockende Angebot, seinen Glauben an die Lehren des Daishonin aufzugeben und dafür den Platz seines Bruders als Familienoberhaupt einzunehmen. Trotz all dieser Schwierigkeiten behielten die Brüder ihre buddhistische Ausübung bei. Der Vater hob Munenakas Enterbung später auf und nahm schließlich den Glauben an die Lehren des Daishonin an. 17 In Die acht Winde schreibt der Daishonin: „Außerdem zeigte er [Graf Ema] Ihnen gegenüber große Milde, indem er nichts gegen Ihren Klan unternahm, als ich mir den Zorn der Regierung zuzog und das ganze Volk mich hasste [zur Zeit der Tatsunokuchi-Verfolgung und des Sado-Exils]. Die Regierung ließ das Land vieler meiner Schüler beschlagnahmen; dann wurden sie enteignet oder von ihren Lehen vertrieben. Selbst wenn er Ihnen nicht das geringste Entgegenkommen zeigt, sollten Sie dies Ihrem Lehnsherren nicht verübeln. (…) Doch wenn Sie unberechtigten Groll gegen Ihren Lehnsherrn hegen, werden sie [die himmlischen Gottheiten] Sie trotz aller Ihrer Gebete nicht beschützen.“ (AS, 133f.) 18 In Die drei Arten von Schätzen schreibt der Daishonin: „Obwohl er [Graf Ema] den Glauben an das LotosSutra noch nicht angenommen hat, sind Sie ein Mitglied seiner Sippe und haben es seinem Wohlwollen zu verdanken, dass Sie die Möglichkeit haben, dem Sutra Gaben darzubringen. Deshalb sind alle Ihre Gebete [bzw. 9 Als Reaktion auf diese Ermutigung betete Kingo weiter, dass sein Herr den Glauben an das Lotos-Sutra annehmen könne. Schließlich gewann Kingo das Vertrauen Emas zurück und dessen Einstellung änderte sich. So konnte Kingo einen großartigen tatsächlichen Beweis für seinen eigenen Sieg zeigen, als er ein zusätzliches Lehen von seinem Herrn erhielt. In einem anderen Brief schreibt der Daishonin über die Ursache dieses Triumphes: „Es muss durch Ihre tiefe Aufrichtigkeit in Ihren Bemühungen, Ihren Herrn zum Glauben an das Lotos-Sutra zu führen, bewirkt worden sein.“ (DG 3, 284) Verursacht durch Kingos Glauben wurde Emas Leben von der grenzenlosen Kraft des Mystischen Gesetzes ergriffen. Sieg im Buddhismus ist immer ein Sieg, der auf dem höchsten Prinzip des Mystischen Gesetzes beruht. Und den größten Sieg im Buddhismus erringen wir dann, wenn sich der harmonische Wirkungsbereich des Mystischen Gesetzes in unserem täglichen Leben, an unserem Arbeitsplatz, in unseren Gemeinwesen und darüber hinaus ausbreitet – weltumspannend, über nationale Grenzen hinweg. Das Mystische Gesetz hat die Kraft, Werte zu schaffen, indem es negative in positive Einflüsse verwandelt. Es hat die Kraft, Karma zu verändern und großes Böses in großes Gutes zu verwandeln. Es besitzt die Kraft der Gerechtigkeit, indem es Unmenschlichkeit in Menschlichkeit und Vernunft verwandelt. Jeder Schüler, der in der Gesellschaft einen Sieg erringt, zeigt den tatsächlichen Beweis seiner menschlichen Revolution. Dies bedeutet, dass jeder Einzelne den „Schätzen des Herzens“ (DG 2, 257) die größte Bedeutung beimisst und eine noch größere Tiefe seines Daseins gewinnt. Im Sinne der Philosophie des Lotos-Sutra bedeutet das, anderen stets Wertschätzung zu erweisen – aus der Überzeugung heraus, dass alle Menschen das Potenzial der Buddhaschaft besitzen. Das persönliche Wachstum jedes einzelnen Ausübenden gewährleistet den Sieg im Glauben. Aus diesem Grund warnt der Daishonin seine Schüler immer wieder davor, ihren Glauben aufzugeben. Er beschreibt einige verräterische Schüler der ersten Stunde als „feige, unvernünftig, gierig und misstrauisch“. (AS, 289) Er wählt absichtlich diese strengen Worte, um andere Schüler vor diesem Weg zu bewahren. Sollten sie sich von ihren negativen Gefühlen beherrschen lassen und den Glauben aus den Augen verlieren, könnten sie leicht einem Lebenswandel verfallen, der die „Schätze des Herzens“ vernachlässigt und vom Streben nach Status und Wohlstand besessen ist. Die Bemühung des Daishonin, jegliche Arroganz oder Selbstgefälligkeit aus den Herzen seiner Schüler zu verbannen, ist ein Ausdruck höchsten Mitgefühls. Mit Weisheit leben Getreu den Glaubensrichtlinien des Daishonin verhielt sich Shijo Kingo unbestechlich und höchst anständig. Er siegte in seinem Herzen, wurde zu einem „Meister seines Herzens“, genau wie der Daishonin ihn angewiesen hatte. Dadurch veränderte sich seine gesamte Situation vollkommen. Akribische Bemühungen, die auf sorgfältigen Überlegungen und Weisheit beruhen und selbst Kleinigkeiten berücksichtigen, führen zum tatsächlichen Beweis. Die Ausübenden des Nichiren-Buddhismus, die in einem üblen Zeitalter voller negativer Einflüsse den eindeutigen Beweis ihres Glaubens zeigen wollen, müssen immer wachsam bleiben. Der Daishonin warnt Shijo Kingo, er solle sogar „hundert- und Gaben, A. d. Ü.] in Wirklichkeit Gebete für die Genesung Ihres Herrn. Denken Sie an einen kleinen Baum unter einem großen oder an Gras an einem großen Fluss. Obwohl sie nicht direkt Wasser oder Regen erhalten, gedeihen sie trotzdem, indem sie den Tau vom großen Baum oder Feuchtigkeit vom Fluss erhalten. Das gleiche gilt für die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Herrn.“ (DG 2, 251) 10 tausendmal vorsichtiger“ sein als bisher. (DG 3, 239) Für Kingo war es ganz entscheidend, Weisheit und Sorgfalt walten zu lassen. Außerdem weist der Daishonin ihn darauf hin, wie wichtig es sei, die Menschen in seiner Umgebung zu seinen Verbündeten zu machen. Dies sei Teil seiner persönlichen Bemühungen, sich ein Umfeld zu erschaffen, das seinen Sieg als Mensch begünstige. Der Daishonin rät ihm außerdem, fest entschlossen für den Sieg zu sein. Auf der Grundlage seines Glaubens solle er standhaft ertragen, was zu ertragen sei und dann zur richtigen Zeit und mit Weisheit den Durchbruch erringen. Der Daishonin war mit seinen Bemühungen an einem Punkt angelangt, wo die Entwicklung von Kosen-rufu mehr und mehr vom Erfolg seiner Schüler abhing. An diesem Punkt lehrte er Shijo Kingo die Eckpfeiler im Kampf um Sieg oder Niederlage im Buddhismus. Ich möchte sie hier noch einmal bekräftigen. Erstens sollte der Buddhismus unser Fundament sein und unser Leben sollte auf dem Glauben an das Mystische Gesetz beruhen. Zweitens sollten wir unsere eigenen Schwächen herausfordern und innere Stärke entwickeln, indem wir über bösartige Angriffe, Versuchungen und andere negative Einflüsse hinauswachsen. Im Wesentlichen bedeutet dies, die Negativität und das Böse zu überwinden. Drittens sollten wir auf die grenzenlose Kraft des Mystischen Gesetzes vertrauen und stets mit Anstand und Güte handeln. Das heißt: Unser weiterer Einsatz für das Gute muss mit den Prinzipien des Buddhismus übereinstimmen und von Weisheit getragen sein. Gründen wir unser Leben auf das Mystische Gesetz mit der Überzeugung Buddhismus heißt gewinnen. Dies ist der Schlüssel, um einen elementaren Sieg zu erringen und wahres Glück aufzubauen, das die Wirren der Gesellschaft und der Zeit übersteigt und bis in die Ewigkeit andauert. Ein Mann, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann Seit meiner Kindheit habe ich, Nichiren, niemals für die weltlichen Dinge dieses Lebens gebetet, sondern unbeirrbar danach getrachtet, Buddha zu werden. In letzter Zeit jedoch habe ich ununterbrochen um Ihretwillen zum Lotos-Sutra, zu Shakyamuni Buddha und dem Gott der Sonne gebetet, weil ich davon überzeugt bin, dass Sie ein Mann sind, der das Wesen des Lotos-Sutra erben kann. (DG 3, 239) Buddhismus bedeutet Sieg oder Niederlage. Der Sieg eines einzelnen Ausübenden ist ein Sieg des Buddhismus. Buddhismus heißt gewinnen – mit dieser Einstellung kämpfte Nichiren Daishonin selbst entschlossen gegen Hindernisse und besiegte alle negativen Kräfte. Er öffnete uns Ausübenden in der Spätzeit des Gesetzes den grenzenlosen Weg zum Sieg. Weil ihm der tatsächliche Beweis des Glaubens gelang, konnte sich das große Gesetz für die Erleuchtung aller Menschen der Spätzeit in der Gesellschaft verbreiten. Dank Nichiren Daishonin wurde das „Wesen des Lotos-Sutra“ wiederbelebt: die Haltung, das Gesetz weithin zu verbreiten und die Menschen zur Erleuchtung zu führen. Wer aber wird dieses Wesen und diese grundlegende Haltung erben? Wer wird diesen Weg weiter ausbauen und den Menschen dabei helfen, wahres Glück zu verwirklichen, das sich bis in die grenzenlose Zukunft der Spätzeit erstreckt? Das können nur Schüler, die sich genau wie ihr Meister in ihren Bestrebungen bis zum Triumph herausfordern – mit der Überzeugung Buddhismus heißt gewinnen. 11 Wenn sowohl Meister als auch Schüler gewinnen, dann erzeugt dies einen kraftvollen Strom von Kosen-rufu, der bis in die ewige Zukunft der Spätzeit weiterfließt. In Der höchste Anführer der Welt schreibt der Daishonin, er bete ununterbrochen für seinen Schüler, damit dieser aus seinen Schwierigkeiten als Gewinner hervorgehen könne. (vgl. DG 3, 239) Natürlich drückt dies seinen tiefen, mitfühlenden Wunsch für das Glück Kingos aus. Gleichzeitig unterstreicht er, er bete vor allem dafür, dass der Strom von Kosen-rufu niemals abreißen möge und die Wohltaten des Lotos-Sutra an künftige Generationen weitergegeben würden. Das Erscheinen von Schülern, die „das Wesen des Lotos-Sutra erben können“ (vgl. DG 3, 239) ist gleichbedeutend mit dem Sieg des Meisters und dem Sieg des Buddhismus. Fortan ist es die Aufgabe der Schüler, das Herz des Meisters zu ihrem eigenen zu machen – und auf Basis des Glaubens mit dem gleichen Geist wie ihr Meister zu kämpfen und zu gewinnen. Der Daishonin wünschte sich von ganzem Herzen Wachstum und Erfolg für seine Schüler. Und seine Schüler stellten sich mutig den verschiedensten Schwierigkeiten, erhoben sich über ihre karmischen Leiden und zeigten den wunderbaren tatsächlichen Beweis des Glaubens. Dies traf auf Shijo Kingo und seine Frau genauso zu wie für die Ikegami-Brüder und ihre Frauen; für Nanjo Tokimitsu und seine Mutter, die Laiennonne Ueno; für Toki Jonin und seine Frau; Oto Gozen und ihre Mutter; die Laiennonne Myoichi und viele weitere. Als Reaktion auf die Ermutigung, die sie vom Daishonin erhalten hatten, gestaltete jeder Einzelne von ihnen in seinem Leben ein großartiges Drama des Sieges. Dies wurde zur Quelle des ewigen Flusses von Kosen-rufu, der hineinströmte in die Spätzeit des Gesetzes. Die Bande von Meister und Schüler im Buddhismus Nichiren Daishonins Buddhismus heißt gewinnen ist nicht einfach nur ein Motto oder Leitsatz. Es ist das eigentliche Herz, die eigentliche Essenz der Verbindung von Meister und Schüler im Buddhismus Nichiren Daishonins. In Wie man seine Dankbarkeit erweist schreibt der Daishonin: „Wenn Nichirens Mitgefühl wirklich groß und umfassend ist, dann wird sich Nam-Myoho-Renge-Kyo mehr als zehntausend Jahre lang in alle Ewigkeit verbreiten, denn es besitzt die wohltuende Kraft, die blinden Augen eines jeden Lebewesens im Lande Japan zu öffnen, und es blockiert die Straße, die zur Hölle des unaufhörlichen Leidens führt.“ (DG 4, 263f.) Durch seine selbstlosen Bemühungen mit der Geisteshaltung Buddhismus heißt gewinnen ermöglichte der Daishonin die Übertragung des Gesetzes bis in die ewige Zukunft der Spätzeit. Auf diese Weise aktivierte er auch die Kräfte des Gesetzes: die Kraft, die Augen derjenigen zu öffnen, die vor Illusionen blind waren, und die Kraft, die Straße zur Hölle des unaufhörlichen Leidens zu blockieren. Deshalb können nur solche Schüler das Gesetz weitergeben, die sich ebenso selbstlos widmen wie der Daishonin. Im gegenwärtigen Zeitalter hat einzig die SGI mit der Haltung Buddhismus heißt gewinnen den Weg des Glaubens beschritten, so wie der Daishonin lehrte. Man kann ohne Übertreibung sagen: Vor dem Erscheinen der Soka Gakkai war die ernsthafte Bemühung um eine innere Veränderung auf der Grundlage des NichirenBuddhismus – also das, was wir in der SGI heute als menschliche Revolution und Veränderung der Realität bezeichnen – beinahe völlig in Vergessenheit geraten. 12 Tsunesaburo Makiguchi, der erste Präsident der Soka Gakkai, erklärte sinngemäß: Den tatsächlichen Beweis des Glaubens zu zeigen, indem man mit der Überzeugung Buddhismus heißt gewinnen kämpft und siegt. Das ist das Herzblut des Buddhismus Nichiren Daishonins. Er schrieb: [Ein eindeutiger tatsächlicher Beweis des Glaubens] ist das Herzblut des Buddhismus Nichiren Daishonins. Wie der Daishonin sagt: „Der Buddhismus befasst sich in erster Linie mit Sieg oder Niederlage, während die weltliche Obrigkeit auf dem Prinzip von Belohnung und Bestrafung beruht.“ (DG 3, 230)19 Und Herr Toda betonte: „Glaube ist ein Kampf gegen die Ausweglosigkeit – für jeden Einzelnen und für die Menschheit als Ganzes. Es ist ein Kampf zwischen den dämonischen Einflüssen und dem Buddha. Daher geht es im Buddhismus darum, jeden Kampf zu gewinnen.“ Genau das war seine Haltung, als sein Unternehmen in die Schieflage geriet. Er sagte einmal zu mir: „Daisaku, im Buddhismus geht es ums Gewinnen. Lass uns mutig kämpfen und alles geben, solange wir leben. Das Leben ist ewig. In diesem Leben werden sich ganz zweifellos die Früchte unserer hingebungsvollen Bemühungen zeigen – in welcher Form auch immer.“ Ich habe in Übereinstimmung mit diesen Worten gekämpft. Ich habe tatsächliche Beweise erbracht. Deshalb kann ich aufrichtig sagen, dass ich keine Spur von Reue empfinde. Herr Toda sagte oft: „Wir üben den Buddhismus Nichiren Daishonins aus, um auf ganzer Linie zu siegen. Es ist entscheidend, dass wir mit dieser Entschlossenheit in unserem Beruf und allen anderen Bereichen unseres Lebens siegen.“ Er sagte auch: „Buddhismus heißt siegreich zu sein. Wenn wir einen Kampf aufnehmen, dann müssen wir dies mit sorgfältiger Vorbereitung, Entschlossenheit und Leidenschaft tun – und auf jeden Fall gewinnen.“ Außerdem schrieb er das folgende Gedicht – es war das letzte, das ich von ihm erhielt: Gewinnen und verlieren – beides gehört zum Leben, doch ich bete zum Buddha für den letztendlichen Sieg. Mit der Geisteshaltung Buddhismus heißt gewinnen bewältigten die ersten drei Präsidenten der Soka Gakkai jedes Hindernis. Jeder muss sich der inneren Auseinandersetzung zwischen positiven und negativen Impulsen stellen. Der Buddhismus bezeichnet dies als Kampf zwischen dem Buddha und den dämonischen Wirkweisen. Buddhismus ist die Lehre für den Sieg in diesem grundlegenden Kampf. Unser Sieg stellt sicher, dass Wahrheit und Gerechtigkeit die Oberhand gewinnen – und bestätigt die Richtigkeit und Gültigkeit des Buddhismus. Heute erscheinen auf der ganzen Welt SGI-Mitglieder in immer größerer Zahl. Jedes einzelne Mitglied bemüht sich als Person, die „das Wesen des Lotos-Sutra erbt“ mit der Einstellung Buddhismus heißt gewinnen. Die Schüler erheben sich, treten dynamisch in Aktion und erringen großartige Siege. Wir sind wirklich in ein Zeitalter eingetreten, in dem die strahlenden Erfolge der Meister und Schüler von Soka die ganze Welt umspannen. Das Siegeslächeln unserer Mitglieder ist allerorten eine Quelle der Hoffnung für die Menschen. Wie ein 19 Tsunesaburo Makiguchi, Makiguchi Tsunesaburo Zenshu (Gesammelte Werke Tsunesaburo Maikguchis) (Tokio: Daisanbunmei-sha, 1987), Bd. 10, S. 47 13 Dominoeffekt werden ihre tatsächlichen Beweise des Glücks die ganze Welt verändern. Wir verstärken nun unsere Bemühungen, um junge Menschen zu erreichen und eine ewig jugendliche SGI-Bewegung zu erschaffen. Deshalb möchte ich Ihnen, meinen geliebten Mitgliedern, den spirituellen Staffelstab für den ewigen Sieg weitergeben – von Herz zu Herz. 14