Umbruch innen 2014 Druck

Werbung
Thüringer Staatspreis für
Architektur und Städtebau 2014
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Inhaltsverzeichnis
Grußwor te
Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr ..................................................2
Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt, Präsident der Architektenkammer Thüringen .......................................................2
Wettbewerbsver fahren ............................................................................................................................3
Preisträger Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
MEDICUM Klinikum Altenburger Land .............................................................................................................4/5
Anerkennungen
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme Hermsdorf .......................................................6/7
Loftwohnen Bischlebener Mühle ....................................................................................................................8/9
Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße Erfurt...........................................................................................10/11
Anerkennung Sonderpreis Brachflächenrevitalisierung
Technologieterminal Ilmenau (TTI) .................................................................................................................12/13
Engere Wahl
Gefahrenabwehrzentrum Erfurt Süd................................................................................................................14/15
Weitere Einreichungen
Wohnquartier Nordhausen-Ost.......................................................................................................................16
Plattenbausanierung Kornmarkt Nordhausen..................................................................................................17
Quartier Obere Weiße / Kleine Rosengasse Arnstadt .......................................................................................18
Neubau Areal am Markt Altenburg ..................................................................................................................19
Quartiervitalisierung Schottenhöfe Erfurt .......................................................................................................20
Bürogebäude Schwanitzstraße Ilmenau .........................................................................................................21
Neubau Seniorenzentrum Bleicherode ...........................................................................................................22
Leuchtenburg Seitenroda...............................................................................................................................23
Verbandsgebäude KVT Artern.........................................................................................................................24
Gebäude „Zum Großen Christoph” Erfurt ........................................................................................................25
Technologiezentrum Seebach ........................................................................................................................26
„Herderkirchenzentrum” Weimar....................................................................................................................27
bauhaus FACTORY Weimar .............................................................................................................................28
Jenaplan-Schule Jena .....................................................................................................................................29
Historischer Stadtkern Münchenbernsdorf .....................................................................................................30
Seniorensiedlung Tambach-Dietharz ..............................................................................................................31
Bundesfachschule für Kälte-Klima-Technik Harztor – Niedersachswerfen.........................................................32
FSU Jena Zentrum für angewandte Forschung..................................................................................................33
Zwei-Feld-Schulsporthalle Marie-Curie-Gymnasium Bad Berka ........................................................................34
Neubau Wohneinheiten Bellevue Weimar .......................................................................................................35
Übersicht aller Wettbewerbsbeiträge seit 1996 ....................................................................................................36–39
Impressum..........................................................................................................................................................40
1
Grußworte
Seit 1996 lobt der Freistaat in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer in jedem
zweiten Kalenderjahr
den Thüringer Staatspreis für Architektur und
Städtebau aus. Er unterstreicht damit seine
hohe Wertschätzung gegenüber der Arbeit der
Architekten. Mit dem
diesjährigen Wettbewerb werden zum zehnten Mal herausragende Leistungen auf dem Gebiet von Architektur und
Städtebau prämiert. Mit 26 eingereichten Arbeiten gab es
wieder eine sehr hohe Beteiligung. Die Objekte zeigen die
ganze Bandbreite des Architekturberufs und seine Bedeutung für Thüringen.
Architekten und Stadtplaner prägen das Gesicht unserer
Städte und Dörfer und sind wichtige Akteure, um Antworten
auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu finden.
Die Energiewende und auch die veränderten Bedürfnisse
einer Gesellschaft im demografischen Wandel erfordern
neue architektonische Lösungen. Zugleich müssen gerade
öffentliche Bauherren bei knappen finanziellen Ressourcen
immer stärker auf die Kosten achten. Die Erwartungen an
eine zeitgemäße Architektur erschöpfen sich deshalb nicht
nur in ästhetisch anspruchsvollen Entwürfen, sondern in
funktionalen Gesamtansätzen, die mitunter divergierende
Ansprüche vereinen müssen.
Eine besondere Verantwortung kommt in Thüringen hinzu.
In unserer reichen Kulturlandschaft gilt es, nicht nur für Gegenwart und Zukunft zu bauen, sondern auch die Schätze
der Vergangenheit einzubinden. Das bedeutet das Erscheinungsbild von Gebäuden und Städten zu bewahren und
zugleich weiter zu entwickeln. Hier ist die Verzahnung mit
der Stadtentwicklung entscheidend. Gute Architektur und
städtebauliche Integration gehören untrennbar zusammen.
Deshalb wird in diesem Jahr erstmals ein Sonderpreis für
ein herausragendes Projekt der innerstädtischen Brachflächenrevitalisierung in Thüringen vergeben.
Mit dem Wettbewerb werden auch 2014 innovative städtebauliche und architektonische Konzeptionen in den Blickpunkt einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Ich danke allen
Teilnehmern und der Jury für ihr Engagement und gratuliere
den diesjährigen Preisträgern.
Der Thüringer Staatspreis für
Architektur und Städtebau hat
eine lange Tradition. Die
höchste Architekturauszeichnung des Freistaates wurde in
diesem Jahr bereits zum zehnten Mal in Zusammenarbeit
mit der Architektenkammer
Thüringen ausgelobt. Dem
Freistaat Thüringen gebührt
dafür unser besonderer Dank.
Durch diese wichtige Auszeichnung wird der Blick auf
innovative städtebauliche und architektonische Konzepte
gelenkt, die die zeitgemäße bauliche Entwicklung im Freistaat dokumentieren. Baukultur als Ausdruck eines nachhaltigen und qualitätsvollen Planen und Bauens ist nach
wie vor von höchster Relevanz. Sie wird zum unverzichtbaren Standortfaktor im Wettbewerb der Regionen und zum
Garant für Lebensqualität. Sie trägt zur regionalen Wertschöpfung bei und fördert die Identifikation der Menschen
mit ihrer Region.
Eine gute Gestaltung sollte sich daher nicht nur in Leuchtturmprojekten widerspiegeln, sondern selbstverständlicher
Bestandteil unserer Alltagskultur sein. Sie sollte den klassischen Hochbau genauso umfassen, wie die Qualität öffentlicher Räume und die von Infrastrukturanlagen.
In diesem Jahr wurden 26 Projekte zum Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau eingereicht. Augenscheinlich ist, dass das Weiter- und Umbauen des Bestan-
des, das Schließen von Baulücken und die Bebauung von
Brachen zunehmend wichtigere Betätigungsfelder der Architekten werden.
Die große Bandbreite der unterschiedlichen Aufgaben ist
erfreulich, gleichzeitig stellt sie die Jury jedes Mal aufs Neue
vor eine große Herausforderung: Aus einem Spektrum an
Planungsaufgaben, das von der Freianlage über einzelne
Gebäude bis hin zu Quartieren, von der Sanierung über die
Erweiterung bis hin zum Neubau reicht, gilt es, nur einen
Preisträger zu bestimmen.
Aufgrund der durchweg hohen Entwurfsqualität entschied
sich die Jury dafür, neben dem Preisträger drei Anerkennungen auszusprechen und einen Sonderpreis zu verleihen.
Der Sonderpreis spiegelt das besondere Augenmerk des
Auslobers wider, auf gelungene Lösungen für innerstädtische Brachflächen, auf Möglichkeiten der Revitalisierung
und der Umwidmung hinzuweisen.
Mein Glückwunsch gilt den Bauherren und Planern gleichermaßen. Ein gelungener Entwurf ist immer nur in Zusammenarbeit mit einem kompetenten Bauherrn möglich.
Mein Dank gilt allen Einreichenden für ihr Engagement der
Beteiligung. Jedes Projekt bietet Anregungen für zukünftige
Lösungen und sollte daher in seiner Wirkung nicht unterschätzt werden.
Ihr
Christian Carius MdL
Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr
Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt
Präsident der Architektenkammer Thüringen
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Wettbewerbsverfahren
Auslober
Thüringer Ministerium für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
in Zusammenarbeit
mit der Architektenkammer Thüringen
Der Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau
wird im Jahr 2014 zum zehnten Mal vom Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Thüringen ausgelobt.
Seit der ersten Auslobung im Jahr 1996 war es Anliegen
der Landesregierung, innovative architektonische und
städtebauliche Konzeptionen aufzufinden, zu würdigen und
damit das Bewusstsein der Öffentlichkeit für baukulturelle
Aspekte zu stärken. Beiträge, die sich aktuellen Themen,
wie demografischer Wandel und universal design, schonendem Umgang mit Umwelt und Ressourcen, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit, Nachnutzung von Flächen und
Gebäuden sowie der Innenentwicklung, stellen, sind ebenso
Inhalt der diesjährigen Auslobung wie die in vorbildlicher
Weise realisierte Barrierefreiheit und der nachhaltige Umgang mit der Ressource Boden.
Die Beiträge werden von der Jury nach städtebaulichen, Gestaltungs- und Nutzungsqualitäten beurteilt.
Das Preisgeld beträgt 20.000 €. Es wird den Entwurfsverfassern und Bauherrn jeweils hälftig zuerkannt. Zusätzlich
kann ein Sonderpreis für die besonders innovative und
nachahmenswerte Umsetzung der baulichen Barrierefreiheit
und eine Anerkennung für herausragende Projekte der
innerstädtischen Brachflächenrevitalisierung vergeben
werden.
Die Jury hatte am 8. Mai 2014 in den Räumen des Landesamtes für Bau und Verkehr (TLBV) 26 eingereichte Arbeiten
zu bewerten und entschied
1 Staatspreis (10.000 €)
und
3 Anerkennungen (je 2.500 €) sowie
1 Anerkennung für ein innovatives Brachflächenprojekt
(2.500 €)
zu vergeben.
Preisgericht
Prof. Dipl.-Ing. Olaf Langlotz
Thüringer Ministerium für
Bau, Landesentwicklung und Verkehr
Dipl.-Ing. Sabine Doht MdL
Vorsitzende Ausschuss für Bau, Landesentwicklung
und Verkehr im Thüringer Landtag
Dr.-Ing. Hans-Gerd Schmidt
Architekt, Präsident Architektenkammer Thüringen
Prof. Dipl.-Ing. Philipp Krebs
Architekt, Fachhochschule Erfurt
Dipl.-Ing. Holgar Ehrensberger
Landschaftsarchitekt, Jena
Prof. Dipl.-Ing. Göran Pohl
Architekt, Stadtplaner, Erfurt
Dipl.-Ing. Hartmut Strube
Architekt, amt. Präsident Stiftung Baukultur Thüringen
Dipl.-Ing. Olaf Baum
Stadtplaner, Weimar
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ruth
Bauhaus-Universität Weimar
Organisation, Vorprüfung und
Protokollführung
Dr.-Ing. Arch. Angelika Krause
Landesamt für Bau und Verkehr
3
Thüringer Staatspreis
für Architektur und Städtebau 2014
Kurzbeschreibung
Mit dem neuen Klinikum an der südlichen Peripherie der
Stadt Altenburg und dem Klinikbereich in Schmölln verfügt
der Landkreis Altenburg über ein leistungsfähiges Zentrum
der medizinischen Versorgung. Als Leistungsanbieter mit
regionalem Versorgungsauftrag und Teilaufgaben der
überregionalen Versorgung besteht der Anspruch, durch
ambulante Angebote das Leistungsprofil konsequent auszubauen und attraktiv am Markt zu platzieren. Die Angebote konzentrieren sich auf präventive und rehabilitative
Leistungen, verbunden mit einer effizienten ambulanten
medizinischen Versorgung. Die vorhandenen baulichen
Strukturen konnten die geplante Erweiterung des Leistungsportfolios nicht aufnehmen. Bauliche Maßnahmen
waren daher zwingend notwendig. Darüber hinaus ergab
sich mit einem Erweiterungsneubau die Gelegenheit der
Optimierung von Nutzungsbereichen im Flächenangebot
der baulichen Bestandssituation sowie die betriebstechnische Vervollkommnung und Erhöhung der Versorgungssicherheit. Das integrierte Versorgungskonzept bestimmt das
Leistungsprofil des MEDICUM und dessen baulich-räumliche und technische Auslegung. Es besteht aus einer von
den Betreibern der Funktionsbereiche vorgegebenen Struk-
tur medizinischer Einrichtungen und Nebeneinrichtungen
in Verbindung mit nicht medizinischen Nebenfunktionen.
Die Leistungsangebote konzentrieren sich auf die Bereiche
Labor (MZLA), Pathologie, Strahlentherapie, Ambulante Rehabilitation, Medizinisches Versorgungszentrum, Apotheke
und Sanitätshaus. Zur Versorgung ambulanter Patienten
und Besucher sowie des Personals in Verbindung mit den
Angeboten zur Erholung und Entspannung im direkten Umfeld des MEDICUM ist darüber hinaus eine Cafeteria im
Zugangsbereich situiert. Die Einordnung des Erweiterungsbaus erfolgt unter Berücksichtigung der besonderen
stadträumlichen Situation der Liegenschaft, der Sichtbeziehungen auf die Stadtsilhouette von Altenburg sowie der
natürlichen Topographie. Die Lage des U-förmigen Neubaus
orientiert sich am natürlichen Geländeverlauf und bildet
durch die asymmetrische Ausformung sowie die mehrfach
gefaltete Dachfläche eine spannungsvolle Baukörperkomposition zum Bestand und seinem vorhandenen Außenraum. Im Kontrast zu der das äußere Erscheinungsbild
bestimmenden schieferfarbenen Klinkerfassade sind die
Innenräume hell und lichtdurchflutet. Funktionell hervorzuhebende und für den Patienten mit besonderer Relevanz
verbundene Bereiche sind als „Farbige Nester“ kraftvoll
und gleichzeitig angemessen akzentuiert.
MEDICUM
Erweiterungsanbau an das Klinikum
Altenburger Land
Entwurfsverfasser / Generalplaner:
Worschech Architekten Planungsgesellschaft mbH
Fischersand 2, 99084 Erfurt
Bauherr:
Klinikum Altenburger Land GmbH
Am Waldessaum 10, 04600 Altenburg
Ort:
Altenburg
Fertigstellung:
2013
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Jurybeurteilung
An der südlichen Peripherie der Stadt Altenburg unmittelbar am vorhandenen Klinikum entstand ein neuer viergeschossiger Erweiterungsbau. Ein differenziertes Raumprogramm mit unterschiedlichen komplizierten Funktionen wie Labor, Pathologie, Strahlentherapie, Ambulante
Rehabilitation, Medizinisches Versorgungszentrum, Apotheke und Sanitätshaus war in einem Neubau unterzubringen. Entstanden ist eine überzeugende Lösung – ein
U- förmiger Baukörper aus einem Guss in zeitgemäßer hervorragender Architekturqualität. Mit seiner asymmetrischen Ausformung und der mehrfach gefalteten
Dachfläche ergänzt er spannungsvoll den Gebäudebestand und den vorhandenen Außenraum. Die schieferfarbene Klinkerfassade mit den aus den inneren Funktionen
abgeleiteten differenzierten Glasflächen ist hervorragend
gestaltet und wirkt ästhetisch hochwertig und langlebig.
Im Inneren sind die unterschiedlichen Funktionsbereiche
farblich differenziert, fügen sich aber auch dort zu einem
überzeugenden Gesamtentwurf, der eine Handschrift erkennen lässt.
Eine komplizierte Bauaufgabe ist bravourös bewältigt.
Ein Beispiel gestalterisch und funktionell überzeugender
und moderner Architektur im Kontext mit vorhandener
Bausubstanz ist somit entstanden, das die Jury einstimmig bewogen hat, den Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014 dem Bauherrn und den
Architekten dieses Erweiterungsbaus zuzuerkennen.
5
Anerkennung
Kurzbeschreibung
Das in die Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommene neue
Institut weist am Standort Hermsdorf eine dynamische Entwicklung auf und machte eine identitätsstiftende Erweiterung notwendig. Ein langer zweigeschossiger Baukörper
nimmt die verschiedenen Abteilungen und Sonderfunktionen auf.
Das Gebäude folgt in der Aufteilung den internen Prozessabläufen. Verschiedene Nutzungen machen einen Wechsel
zwischen Ein- und Zweigeschossigkeit in den Ebenen notwendig. Die bestimmenden Funktionen sind u.a. zweigeschossige Labor- und Prüfstandflächen, Werkstattflächen
und Reinraumlabor im EG und Büroflächen im 1. OG. Dabei
sind die einzelnen Technologiekomplexe miteinander verschränkt bei gleichzeitiger Berücksichtigung der technisch
notwendigen Trennung. Aufgrund spezieller Grundrissraster
konnten in einem Gebäude Technologie- und Büroflächen
für die dort arbeitenden Wissenschaftler untergebracht werden, was eine äußerst effiziente Arbeitsweise ermöglicht.
Leitidee des Gebäudes ist die Verschränkung der einzelnen
Nutzungen, was durch die unterschiedliche Geschossigkeit
und die dadurch entstehenden Sichtbezüge zwischen
Technik- und Büroflächen zum Ausdruck kommt. Verbindendes Element dieser unterschiedlichen Funktionen ist die
Fassade.
Die Fassade stellt gleichzeitig einen besonderen gestalterischen Bezug zur inhaltlichen Aufgabe des Institutes dar.
Sie besteht aus feingliedrigen horizontalen Bändern aus
hellem Keramikbaustoff, die je nach Nutzung der Räume
dichter oder lockerer angeordnet werden. Ein helles, elegantes Gebäude wird so von der Autobahn wahrgenommen
und steht für Innovation, Forschung und den Umgang mit
Keramik – die Themen der Fraunhofer Gesellschaft in
Hermsdorf.
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Die Wahl des Fassadenmaterials geht neben der Identitätsbildung auch auf die extrem hohe Haltbarkeit und
Langlebigkeit zurück. Dies wiederum hat im Sinne der Ökologie und Nachhaltigkeit einen positiven Einfluss auf den
Primärenergieverbrauch.
Eine wichtige städtebauliche Grundsatzentscheidung war
die Beruhigung aber auch Fortführung der bestehenden
Grundstruktur. Vor diesem Hintergrund wurden die vorhandenen Winkel aufgenommen und ergeben daher
selbsterklärend den Gebäudevorschlag – die funktionale
Parallelogramm-Form.
Die Parallelogramm-Form wird auch im Gebäude, bei Fluren und Treppenhaus und bei den Außenanlagen immer
wieder aufgenommen. Der Neubau verbindet so in einer
eleganten Art und Weise den Bestand mit einem neuen
Konzept.
Fraunhofer-Institut für Keramische
Technologien und Systeme IKTS
Entwurfsverfasser:
Gewers & Pudewill GmbH
Schlesische Straße 27, 10997 Berlin
Jurybeurteilung
Die Leitidee für den Gebäudeentwurf, differenzierte Nutzungsbereiche mit unterschiedlicher Geschossigkeit durch
Sichtbezüge zwischen Labor-, Prüfstands-, Technik- und
Büroflächen zu verschränken wurde von den Verfassern in
beispielgebender Weise umgesetzt. Das neue Forschungsgebäude des Fraunhofer Instituts für Keramische Technologien und Systeme in Hermsdorf nimmt mit seinem
langgestreckten, zweigeschossigen Baukörper die Grundstruktur des Bestandes auf und gibt dem neuen Ensemble
mit seiner hellen Keramikfassade einen prägenden
Charakter.
Der, auf den ersten Blick des Betrachters, schwer nachvollziehbare Wechsel von Wand- und Öffnungsflächen lässt
unterschiedliche Funktionsbereiche im Gebäude vermuten. Die feingliedrigen Fassaden des kompakten Baukörpers mit ihren horizontalen Keramikbändern und
differenzierten Öffnungsflächen in Lage und Größe setzen
ein weithin sichtbares Zeichen. Der verwendete Keramikbaustoff steht für Nachhaltigkeit und schafft einen
identitätsbildenden Bezug zur anwendungsbezogenen
Forschung am Standort.
Insgesamt ein sehr gelungener Beitrag zur Entwicklung
einer zeitgemäßen Forschungs- und Industriearchitektur
in Thüringen.
Bauherr:
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung
der angewandten Forschung e.V.
Hansastraße 27 c, 80686 München
Landschaftsarchitekt:
Landschaftsarchitektur Petzold
Wiener Straße 95, 01219 Dresden
Ort:
Hermsdorf
Fertigstellung:
2013
7
Anerkennung
Kurzbeschreibung
In Erfurt-Bischleben sollen historische Industriegebäude zu
neuem Wohnraum umgenutzt werden. Der 1.700 Einwohner zählende Ort fand erstmals 1184 urkundliche Erwähnung und besitzt einen flächendeckend erhaltenen,
mittelalterlichen Dorfkern. Das Mühlengebäude wurde
1667 erstmals erwähnt, existierte jedoch bereits Jahrhunderte früher als Mahl- und Ölmühle. Es handelt sich um
eines der wenigen erhaltenen Umgebindehäuser Thüringens, das nach jahrzehntelanger Brache nun eine angemessene Sanierung erhielt.
Um 1880 wurde das 5-geschossige Produktionsgebäude
errichtet. Es besitzt den Status eines Einzel- und Kulturdenkmals. Nach Jahrhunderte andauerndem Betrieb wurde
die Mühle 1990 stillgelegt und wartet nun, in idyllischer
Landschaft an Gera und Steigerwald gelegen, auf ihre Wiederbelebung als neuer Wohnraum. Die alte „Getreidemühle
zu Bischleben“ liegt nordöstlich des historischen Dorfkernes, eingebettet im Urstromtal der Gera am Rande des Steigerwaldes. Der Mühlenkomplex wird im Verhältnis zur
umliegenden Bebauungsgröße zurückgebaut. Klinkerbau
(Produktionsgebäue) und Umgebindehaus werden freigestellt und somit als Kultur- und Einzeldenkmal eindeutig
erleb- und ablesbar. Hierfür ist aus städtebaulichen Gründen ein Abbruch der Gebäudeteile Turbinenhaus, Wohnund Verwaltungsgebäude, Verbindungsbau und Lagergebäude notwendig, um einen Mehrwert für die zukünftige
Nutzung generieren zu können. Durch Raub und Vandalismus in den 90er Jahren weist das Wohn- und Verwaltungsgebäude die in der Denkmalliste beschriebenen Eigenschaften nicht mehr auf.
Gebäudeausrichtung und landschaftsplanerisches Konzept
fügen sich harmonisch in die gewachsene Umgebung. Die
Erschließung erfolgt über die dem Ort zugewandte Seite.
Der entstehende Vorplatz zeichnet mit seinem Blätterdach
als Reminiszenz an das ehemalige Wohn- und Verwaltungsgebäude die Kubatur nach. Die Vorhangfassade am Produktionsgebäude ist ein Abbild des Anbaus und deutet mit
dem gewählten Material Cortenstahl die Vergangenheit des
zurückgebauten Gebäudes an.
Das gesamte Ensemble generiert durch seine Neuordnung
und -Nutzung einen nachhaltigen Mehrwert ohne das Denkmal seiner Geschichte und seines Charakters zu berauben.
Der Gebäudecharakter des Industriedenkmals wird mit der
modernen Wohnform eines Lofts verknüpft. Alle Vorzüge
eines Wassergrundstücks am Rande des Naturschutzgebietes Steigerwald, sowie der einzigartige Panoramablick
(durch die Höhe und Solitärstellung des Gebäudes) unterstreichen die besondere Lage der entstehenden Appartements. Die Baukörper gleichen in ihrer Lage und Form „in
der Flussbiegung gestrandeten Schiffen“ welche sich mit
„Zugbrücken“ zur Gera hin öffnen. Die Außenanlagen umspülen die Gebäude wie „Treibgut“ oder angeschwemmte
„Flöße“. Das 5-geschossige Produktionsgebäude behält
seinen industriellen Charme, indem das innen liegende
Holztragwerk sichtbar bleibt und die Konstruktion dieses
Skelettbaus ablesbar wird. Das bestehende Treppenhaus
wird durch einen Aufzug ergänzt, um alle Wohneinheiten
barrierefrei zu erreichen. So entstehen insgesamt 11 bis zu
130 m2 große Lofts, welche dreiseitig natürlich belichtet
und belüftet werden und Raumhöhen bis ca. 3,20 m aufweisen. Als Innenausbau dienen im Raum stehende Kuben,
die sich durch ihre Haptik und Farbe vom Industrieparkettboden abheben. Das „Flagschiff“ liegt als fünftes Obergeschoss auf dem Dach und hat alle Eigenschaften eines
Penthouses: Separater Eingang, 360° Aussicht aus ca.
16 Metern Höhe und eine umlaufende Dachterrasse.
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Jurybeurteilung
Das Projekt „Loftwohnen Bischlebener Mühle“ zeigt beispielhafte Lösungen, wie das baukulturelle Erbe der Industriearchitektur Thüringens in Wert gesetzt und für die
Zukunft entwickelt werden kann.
Das seit Jahrzehnten brachliegende Ensemble der historischen Mühlengebäude am Rande des Ortskerns von Bischleben wird durch den Abbruch einzelner Gebäudeteile neu
geordnet und einer zeitgemäßen Nutzung zugeführt. Dieser
spezifische, auf die Qualitäten der unterschiedlichen Maßstabsebenen reagierende, Umgang mit dem Bestand verdient aus Sicht der Jury besondere Anerkennung.
So führt der Rückbau des Wohn- und Verwaltungsgebäudes
zur Freistellung des prominenten, fünfgeschossigen Produktionsgebäudes und schafft damit die Grundlage für
die Entwicklung sehr gut belichteter Wohnetagen. Der Fußabdruck des Mühlenkomplexes wird zudem auf ein dem
Kontext angemessenes Maß verkleinert.
Die Nahtstelle des abgebrochenen Gebäudeteils zeichnet
sich gestaltprägend durch eine vorgehängte Fassade aus
Cortenstahl ab. Der bauliche Eingriff im Zuge der Revitalisierung wird auf diese Weise subtil sichtbar gemacht. Im
Inneren setzt sich diese angemessene Kenntlichmachung
von Bestand und Eingriff beispielhaft fort: alte Mauerwerksteile werden geschlämmt und zeigen sich in einer
charakteristischen Rauhigkeit – neue Öffnungen und Bauteile sind dagegen glatt verputzt. Das Tragwerk des innen
liegenden, hölzernen Skelettbaus konnte trotz Brandschutzanforderungen sichtbar belassen werden.
Auf fünf Etagen sind großzügige Wohnungen mit nutzungsoffenen Grundrissen entwickelt worden. Dass diese durchgängig barrierefrei erschlossen werden, zeichnet dieses
Projekt im besonderen Maße aus und macht es zukunftsfähig an der Schnittstelle von Stadt und Land.
Loftwohnen Bischlebener Mühle
Entwurfsverfasser:
RUS Architekten-Atelier S82
Schlachthofstraße 82
99085 Erfurt
Bauherr:
TG Immobilien & Bauträger GmbH
Quenselstraße 15, 99310 Arnstadt
Landschaftsarchitekt:
projekt.freiraum
Schlachthofstraße 82, 99085 Erfurt
Ort:
Bischleben
Fertigstellung:
2014
9
Anerkennung
Kurzbeschreibung
Vom Gefängnis zum multifunktionalen Gebäude mit
Büroeinheiten und Gedenkstätte – auf dem Gelände der
Die Gedenkstätte erinnert an Unterdrückung und Widerstand während der SED-Diktatur in Thüringen 1949-1989.
Zu DDR-Zeiten betrieb hier das Ministerium für Staatssicherheit eine Untersuchungshaftanstalt.
ehemaligen Erfurter Haftanstalt ist ein lebendiger Ort der
Kultur entstanden. Der Begriff „Andreasstraße“ steht heute
für spannende Architektur und innovative Geschichtsvermittlung. Die das Areal umfassende Klinkersteinmauer,
einst Ausdruck der Machtverhältnisse in der Diktatur,
wurde im Zuge der Umbauarbeiten geöffnet und von drei
großen grauen Wandscheiben durchstoßen. Die bewusst
gewählte architektonische Symbolik des Aufbrechens einer
Bastion macht heutigen Besuchern und Passanten deutlich, dass sie hier willkommen sind. Die Wandscheiben führen den Blick in den Innenhof zum Kubus der Friedlichen
Revolution.
Unterdrückung und Befreiung – diese beiden Themen spiegeln sich auch in der Architektur: Authentisch erhaltene
Haftzellen, moderne Ausstellungsflächen und Seminarräume bilden das Herzstück der Bildungseinrichtung. Der
attraktiv gestaltete kubische Neubau mit verspiegelter Glasfassade sticht aus den gleichförmigen Klinkerstrukturen
des historistischen Bestandes signalhaft heraus. Der weit
gefasste Veranstaltungsraum wirkt durch die großen Fassadenöffnungen hell und freundlich und steht damit in reizvollem Kontrast zur funktionalen Schäbigkeit, mit der die
Insassen des Gefängnisses konfrontiert waren.
Nach Sanierung und Umbau gliedert sich das Gebäudeensemble in insgesamt drei Nutzungsbereiche: Im ehemaligen Verwaltungshaus entlang der Andreasstraße sind auf
drei Etagen Büromieteinheiten entstanden. Im ehemaligen
Kommandantenhaus befinden sich auf zwei Etagen Verwaltungseinheiten für den Freistaat Thüringen. Im Westflügel
des Hauptgebäudes, im ehemaligen Zellenhaus, erstreckt
sich über drei Etagen die „Gedenk- und Bildungsstätte
Andreasstraße“.
Das Fassadenbild auf dem schwarz verspiegelten Kubus
zeigt thüringer Szenen der Friedlichen Revolution im Stil
einer Graphic Novel. Durch die moderne Bildsprache soll
das Interesse gerade auch der jungen Generation geweckt
werden, sich mit der jüngeren deutschen Geschichte näher
auseinander zu setzen.
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Jurybeurteilung
Die eingereichte Arbeit präsentiert das Thema „Bauen im
Bestand“ auf besonders bemerkenswerte Weise. Ein Gebäudeensemble aus Backsteinbauten in der Erfurter
Innenstadt wurde einer neuen Bestimmung zugeführt und
thematisiert weiterhin die bestürzende Nutzung der jüngsten Vergangenheit. In seiner Geschichte befand sich an
dieser Adresse, in der Andreasstraße in Erfurt, die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit
der DDR.
Bemerkenswert ist die Konsequenz des Bauherrn, an diesem Ort eine räumliche Erlebnisstätte für das Unrecht des
Stasi-Terrors zu schaffen. Besonders anerkennswert aber
ist die bauliche Ausgestaltung und der Umgang mit dem
Bestandsbauwerk im Bereich der Gedenkstätte. Das Bauwerk lässt dort auch nach seiner Sanierung die Rauheit
und den Alltag in den Haft-Zellen nachempfinden. Neuund Ergänzungsbauteile, Erschließungen sowie die notwendigen konstruktiven und technischen Einbauten werden für eine Nutzung als Gedenkstätte so zurückhaltend
in den Altbau ein- oder an diesen angefügt, dass dessen
steinern-brutaler Charakter bedrückend erlebbar bleibt.
Der separat gestellte Veranstaltungsraum wurde gläsern
und verspiegelt ausgeführt und nimmt Grafikelemente auf,
die sich in einer modernen Bildsprache an jüngere Besucher wenden sollen. Dieser Baukörper kontrastiert den
Klinkerbau und unterstreicht in seiner wohltuenden Klarheit das sture Unrecht und die Beengtheit, die sich im Klinkerbau nachempfinden lässt.
Die Entscheidung zur Schaffung einer Gedenkstätte an diesem Ort ist anerkennswert, ebenso in besonderem Maß
die bauliche Aus- und Umgestaltung. Gewürdigt wird auch
der Nutzungsmix dem Grunde nach, ohne den die Gedenkstätte sicher finanziell schwerer tragbar gewesen wäre; der
also seinen Anteil an der Umsetzbarkeit dieses Ortes des
Gedenkens hat.
Die Ausstellungskonzeption selbst ist nicht Gegenstand
der Würdigung. Hier sei der Hinweis erlaubt, daß gerade
die Exponat-Ausstellung in ihrer oft fehlenden Schärfe der
in Teilen wenig konsequenten Sammlung manchmal das
Gefühl eines beliebigen Gefängnisses aufkommen lässt
und schwer mit der Brillanz der Architektur mitzuhalten
vermag. Dieser Hinweis ist wichtig, da die Vorlage, welche
die Architektur und Innenausgestaltung an diesem speziellen Ort vorgibt, von einer unterstützenden Exponatpräsentation hätte gesteigert werden müssen. Architektur,
Innenarchitektur und Exponate verlangen besonders in
diesem Kontext nach ihrer Formulierung auf gleichem
herausragenden Niveau, um der Gedenkstätte die ihr gebührende Stellung zukommen zu lassen.
Die Sanierung des Gebäudekomplexes des ehemaligen
Stasi-Gefängnisses in der Erfurter Andreasstraße und dessen Teil-Nutzung als Gedenkstätte stellt einen gelungenen
Beitrag für Baukultur dar. Sie unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung von Architektur im Kontext eines
Bildungsauftrages gegen das Unrecht.
Bildungs- und Gedenkstätte
Andreasstraße
Entwurfsverfasser:
Architekturbüro Stadermann Architekten BDA
Winkelstraße 12a, 37327 Hausen
Bauherr:
Projektgesellschaft Andreasstraße mbH
Andreasstraße 37b, 99084 Erfurt
Ort:
Erfurt
Fertigstellung:
2012
11
Anerkennung
„ innovative Umsetzung
e i n e r i n n e rs t ä d t i s c h e n B r a c h f l ä c h e n re v i t a l i s i e r u n g “
Kurzbeschreibung
Die Stadt Ilmenau arbeitet seit 2009 an der Umstrukturierung des alten Bahnhofgeländes am Hauptbahnhof Ilmenau.
Das Bahnhofsareal stellte sich als eine Fläche mit starken
städtebaulich-architektonischen und funktionalen Problemen dar. Leerstehende Bausubstanz, eine ungenutzte
Unterführung, ungepflegte Bahnsteige sowie fehlende
witterungsunabhängige Aufenthalts-, Informations- und
Versorgungsangebote trugen zu dem schlechten Stadtteilimage dieses zentralen Standortes bei. Als „gute Stadtadresse“, als erster Eindruck einer Technologie- und
Universitätsstadt, sollten an dieser Stelle neue Werte und
Visionen dem Ankommenden vermittelt werden. Das Bahnhofsgebiet als „Tor zur Stadt“ benötigte eine komplexe
Aufwertung. Die besondere Lage des Bahnhofes an der
Nahtstelle zwischen Altstadt, dem Naherholungsgebiet
„Ilmenauer Teiche“ und dem Campus der Technischen Universität Ilmenau bot die einmalige Chance, durch neue
Funktionen und neue Bau- und Freiraumstrukturen als „Bindeglied“ zwischen Altstadt und der Technischen Universität
zu wirken. Die gemeinsame Vision für diesen bedeutenden
zentrumsnahen Standort war und ist die Entwicklung, der
Bau und die nachhaltige Betreibung eines hochwertigen
und zeitgemäßen Technologie-, Miet- und Gründerzentrums. Der offizielle Projekttitel lautet: „Technologieterminal Ilmenau“ (TTI). An diesem Standort wurden und werden
auch weiterhin optimale Voraussetzungen für die Ansiedlung von Firmen und Instituten für Forschung und Entwicklung, der Aus- und Weiterbildung und der IT- und
Kreativbranche entwickelt. Das alte Bahnhofsgebäude
wurde in das Gesamtkonzept integriert und blieb fast vollständig erhalten. Im Spannungsfeld zu einer hochwertigen
zeitgemäßen Technologiearchitektur gelegen, hat das historische Empfangsgebäude (Terminal A) mit dem 2. bereits
realisierten Bauabschnitt (Terminal B) das Gesicht des Gebietes heute wesentlich positiv verändert. Besonders durch
IT-Firmen wurden die neuen Flächenangebote sehr gut angenommen. Durch die Umstrukturierungsmaßnahmen am
Bahnhof konnten auch weitere private Investitionen in unmittelbarer Nähe initiiert werden (Neubau Hotel Mara, Neubau eines Wohn- und Geschäftshaus TTI, Neubau Cafe /
Kiosk). Flankierende Maßnahmen der Freiraumgestaltung
trugen ebenfalls stark zur Gebietsaufwertung bei (Bahnsteigsanierung des Hausbahnsteiges, Umgestaltung Bahnhofsumfeld, Fahrradstellplatzanlage, Parkplatzneubau,
Pflanzarbeiten, Gestaltung einer attraktiven Fußgängerachse „Alte Bahnhofstraße“).
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Jurybeurteilung
Gegenstand des eingereichten Projekts ist die umfassende, städtebaulich-gestalterische und funktionale Aufwertung des Bahnhofsareals in Ilmenau. Dieser für den
Universitäts- und Technologiestandort wichtige Stadtbereich war über einen längeren Zeitraum sehr unattraktiv
und wurde weder räumlich-gestalterisch noch funktional
seiner Bedeutung als Tor zur Stadt und wichtiger Verknüpfungspunkt des Personenverkehrs gerecht. Es war ein
städtebaulicher Missstand, der durch leerstehende Bausubstanz, eine ungenutzte Unterführung, gestalterisch unbefriedigende Bewegungs- und Kommunikationszonen
sowie fehlende Informations- und Versorgungsangebote
geprägt war.
Im Rahmen der Umstrukturierung und Neugestaltung ist
es der Stadt Ilmenau und den beteiligten Architekten und
Stadtplanern sehr gut gelungen, das Image des vernachlässigten Areals spürbar zu verbessern und am Schnittpunkt zwischen Altstadt, Naherholungsgebiet und
Universitätscampus einen neuen städtebaulichen Akzent
zu setzen. Mit der Einordnung eines Technologie- und
Gründerzentrums im historischen Bahnhofsgebäude und
linear angefügten Neubauteilen wurde sehr bewusst der
inhaltliche Bezug zum Universitäts- und Wissenschaftsstandort Ilmenau gesucht und hergestellt. Das Ziel der
Stadt, an diesem zentrumsnahen Standort zwischen Altstadt und Universität gute Voraussetzungen für die Ansiedlung von innovativen Firmen und Instituten für Forschung
und Entwicklung sowie der Aus- und Weiterbildung der ITBranche zu schaffen, wird sehr positiv beurteilt. Auch
wenn das alte Bahnhofsgebäude von den Neubauteilen
aus Stahl und farbigem Glas relativ großmaßstäblich umschlossen und ein wenig bedrängt erscheint, wird die
Grundidee der Aufwertung des Standorts begrüßt. Der
städtebauliche Gesamteindruck am Bahnhof und in seinem Umfeld hat sich durch die Maßnahmen nachhaltig
verbessert. Die Verbindung in Richtung Altstadt wurde mit
der Gestaltung einer attraktiven Fußgängerachse zusätzlich aufgewertet. Im Ergebnis der Umstrukturierung und
Neugestaltung des Bahnhofsareals erfolgte eine Reihe von
privaten Investitionen im städtebaulichen Umfeld.
Die Qualität der Fügung der Gebäudeteile und die gestalterische Ausprägung des Technologieterminals wurden
kontrovers diskutiert und konnten die Jury nicht umfassend überzeugen. Neben der Materialität unterstützt die
kontrastierende Farbgebung die deutliche Ablesbarkeit
und Abgrenzung der neuen Gebäudeteile. Ein Bezug zur
Klinkerarchitektur des historischen Bahnhofsgebäudes
wurde nicht angestrebt.
Insgesamt ist die Revitalisierung und Umstrukturierung
des Bahnhofsbereichs in Ilmenau ein gelungenes Beispiel
für die nachhaltige Entwicklung von Brachflächen, die
Nachnutzung von leerstehenden Gebäuden und die Mobilisierung von städtebaulichen Potentialen. Besondere
Anerkennung gilt der Stadt Ilmenau, die als Bauherrin dieses ehrgeizige und ambitionierte Projekt zielstrebig umgesetzt hat.
Technologieterminal Ilmenau (TTI)
Entwurfsverfasser:
Erfurt & Partner GmbH
Alfred-Hess-Straße 40, 99094 Erfurt
Bauherr:
Stadt Ilmenau
Am Markt 7, 98693 Ilmenau
Landschaftsarchitekten:
Friedemann & Weber
Kartäuserstraße 59, 99084 Erfurt
Ort:
Ilmenau
Fertigstellung:
2014
13
Engere Wahl
Kurzbeschreibung
Im Zuge der Sicherstellung der rettungsdienstlichen Versorgung und Einhaltung der Rettungsfristen im Zuständigkeitsbereich des Brand, Rettungs- und Katastrophenschutzes der
Stadt Erfurt plante die Landeshauptstadt im Südosten der
Stadt ein zweites Gefahrenabwehrzentrum zu errichten als
Ergänzung der Feuerwache I im Nordosten.
Die Landeshauptstadt Erfurt ist verpflichtet eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende Feuerwehr aufzustellen,
mit den erforderlichen baulichen Anlagen und Einrichtungen sowie technischer Ausrüstung auszustatten und betriebsbereit zu halten, so dass sie in der Regel zu jeder Zeit
und an jedem Ort ihres Zuständigkeitsbereiches innerhalb
von 10 min. nach der Alarmierung wirksame Hilfe einleiten
kann. Durch die territorialen Ausdehnungen der Stadtfläche
und die einzuhaltenden Hilfsfristen bei Rettungsdienst und
Feuerwehr wurde ein Neubau für den Grundschutz im südlichen Stadtteil der Landeshauptstadt unabdingbar.
Der Neubau beherbergt Feuerwache, Rettungswache und
ein Lager für die Allgemeine Hilfe und bietet Raum für insgesamt 75 Mitarbeiter sowie 27 Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr, des Rettungsdienstes, der Freiwilligen Feuerwehr und
des Katastrophenschutzes.
Der U-förmige Baukörper, bestehend aus den funktionalen
Bausteinen, entwickelt sich als Solitär und eigenständige
Figur um einen Innenhofbereich. Das Grundstück hat unter
Berücksichtigung funktionaler Belange der Feuerwehr, des
Rettungsdienstes und Erfordernissen des Umweltschutzes
(u.a. Immisionsschutz) sowie ein möglichst effizientes Verhältnis zwischen bebauter Fläche und nutzbarer Außenanlage (Innenhof, Fahrzeugaufstellflächen, Grünbereiche)
eine optimale Ausnutzung erfahren. Eine neue Zufahrt im
Nordosten des Grundstückes wurde von der Wilhelm-WolffStraße als Alarmausfahrt realisiert.
Der Baukörper staffelt sich in seiner Geschossigkeit ausgehend von den überhöhten Fahrzeughallen bis zu drei Vollgeschossen.
Die Feuerwache als Hauptadresse gliedert sich parallel zur
Wilhelm-Wolff-Straße in das Ensemble ein. Die Funktion der
Rettungswache ist im Norden des Grundstückes angeordnet, das Depot mit der Funktion eines Katastrophenschutzlagers im Westen.
Die Dynamik des Gebäudes entwickelt sich aus dem gestaffelten Geschoss, welche am Kreuzungspunkt Feuerwache/
Rettungswache mit den teilweise gemeinsam genutzten
Funktionen Ankunft, Treppenhaus, Speiseraum und Schulung in einer Dreigeschossigkeit abschließen.
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Dieser Punkt des neuen GAZ II bildet Adresse, Eingang und
Empfang zum öffentlichen Raum hin. Die Gebäudeecke
trägt den ca. 15 m hohen Antennenmast der Funkanlage.
Die Mitarbeiterparkplätze sind im Nordwesten auf einem
benachbarten städtischen Grundstück eingeordnet und
werden über die Haarbergstraße erschlossen. Das Gebäude kann von den Mitarbeitern auf zwei Wegen, entlang
der Fahrzeughalle „Rettungswache“ im Norden oder über
einen Durchgang zum Innenhof zwischen Depot und Rettungswache, begangen werden.
Architektonisches Hauptmerkmal des Klinkerbaus ist sein
hohes Sockelgeschoss, aus dem ein- bis zweigeschossige
Baukörper „herauswachsen“. Der Sockel wird durch drei
Elemente gegliedert: durch farbig abgesetzte Torgruppen
für die Einsatzfahrzeuge, großformatige verglaste Öffnungen sowie reliefartig gestaltete geschlossene Flächen. In
den Obergeschossen dominieren dagegen lange, horizontal ausgerichtete Fensterbänder mit Sichtbeton-Rahmungen. In den geschlossenen „Kopfwänden“ finden sich hier
die gleichen Farben wie bei den Toren im Sockelbereich.
Gefahrenabwehrzentrum
Erfurt Süd
Entwurfsverfasser:
Osterwold°Schmidt
EXP!ANDER Architekten BDA
Brühl 22, 99423 Weimar
Bauherr:
Landeshauptstadt Erfurt
Amt 23
Löberstraße 34, 99096 Erfurt
Ort:
Erfurt
Fertigstellung:
2013
15
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Die bestehenden Wohn- und Geschäftshäuser (Weiterentwicklung der
WBR 85) zu sanieren und zukunftsfähig umzugestalten – das forderte die
Städtische Wohnungsbaugesellschaft
für die Conrad-Fromann-Straße 11 - 27.
Alle 9 Häuser sind nun zeitgemäß und
ihre Wirtschaftlichkeit sowie Energieeffizienz ist deutlich verbessert.
Konsequent gelang der Imagewandel
von der Platte zum attraktiven Wohngebäude.
Bestand und Ergänzungen wurden im
architektonischen Erscheinungsbild
bewusst differenziert behandelt. Mit
neuer Ästhetik laden nicht nur die Fassaden sondern auch die halböffentlichen Zonen (Treppenhäuser, Balkone
und Loggien) die Passanten, Bewohner
und Gäste ein.
Die nachhaltige Aufwertung schafft
neue Perspektiven im einst uniformen
Umfeld. Die modernen neuen Architekturelemente sollen provozieren und
Menschen dazu bringen, auch über Architektur zu diskutieren.
Im Sinne eines energie- und umweltschonenden Bauens wurden generell
natürliche und regionale Baustoffe bevorzugt. Die Fassadendämmung wurde
mit mineralischem Außenputz bzw.
Fassadenplatten verkleidet.
Konstruktiv schützen die Balkone und
Loggien vor Wärme- und UV-Einwirkung im Sommer. Der Innenaufzug
besitzt einen getriebelosen Energiesparantrieb. Die komplette Haustechnik entspricht der heute üblichen
Nutzungsqualität im Wohnungsbau.
In zahlreichen Mietersprechstunden
wurde mit den Mietern der Umbau
ihrer Wohnungen besprochen, um Akzeptanz zu erreichen.
Für die bevölkerungsnahe Modernisierung war es selbstverständlich, Wünsche in für den Bauherrn vertretbarem
Maß umzusetzen.
So wurden in den barrierearmen bis
-freien Drei-Raum-Wohnungen die
Grundrisse so gestaltet, dass für Woh-
nen / Essen / Kochen ein großer Raum
mit Besonnung über die bodentiefen
südseitigen Zwillingsfenster allgemein
und 2 weitere Räume individuell genutzt werden können. Die verbreiterten
Türen und die bodengleiche Dusche ergänzen die Wohnungsumgestaltung.
Den Eingang 19 verwandelt auch der
Innenaufzug zu einem seniorenfreundlichen Haus.
Das lebendige Quartier, das bei jungen
Leuten, Familien mit Kindern und Senioren gleichermaßen sehr beliebt ist,
ermöglicht individuelle Raumangebote
in einer harmonischen Architektur.
Der benachbarte öffentliche Platz ist
möbliert mit einem Stelentrio aus Cortenstahl und Sitzquadern, was dem
Freiraum besonderen Charme verleiht.
Für den Bauherrn war eine wirtschaftliche Bauweise wichtig: Die bewohnten Wohnungen wurden innerhalb von
1 1/2 Wochen saniert. Termine und
Kosten wurden eingehalten.
Wohnquartier
Nordhausen-Ost
Entwurfsverfasser:
Arko bauplanung GmbH
Riemannstraße 1a
99734 Nordhausen
Bauherr:
SWG Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Nordhausen
Geseniusstraße 3
99734 Nordhausen
Ort:
Nordhausen
Fertigstellung:
2012
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt ist ein Eckgrundstück
in zentraler Innenstadtlage von Nordhausen, welches durch einen zusammenhängenden Baukörper aus 3
Plattenbausegmenten (Segment S7,
S9, S10, WBS 70) bebaut ist. Es wurde
eine umfangreiche Plattenbausanierung, teilweise im bewohnten Zustand,
realisiert. In Folge entstand ein qualitativ hochwertiges, barrierefreies KfW
85-Gebäude.
Die 3 Baukörpersegmente werden über
zwei hofseitige Treppenhäuser mit je
einem Personenaufzug erschlossen.
Im Erdgeschoss sind 3 Gewerbeeinheiten untergebracht. Dafür wurden
mittels Einbau von Stahlrahmenkonstruktionen großzügige Schaufensterund Eingangsbereiche geschaffen. Die
Wohnungen in den Obergeschossen
wurden zu 2-, 3- und 4-Raum Wohnungen mit offenen und großzügig angelegten Grundrissen umgestaltet. Die
Wohnbereiche orientieren sich dabei
größtenteils zum sonnigen, ruhigen
Hof.
Die Grundrisszuschnitte schaffen
einen Wohnungsmix und damit eine
Durchmischung der Bewohnerstruktur,
d.h. es werden sowohl Familien mit
Kindern als auch Singles oder ältere
Menschen angesprochen.
Die Gewerberäume sind modern und
ansprechend gestaltet und werten
damit die Geschäftsqualität dieser
prädestinierten Innenstadtlage auf.
Das Dachgeschoss wurde durch die
Neuerrichtung des zurückspringenden
Staffelgeschosses gestalterisch und
funktional aufgewertet. Es entstanden
attraktive Penthouse-Wohnungen mit
großzügigen Fensterflächen und Dachterrassen mit einem schönen Blick
über die Dächer ins Thüringer Umland.
Plattenbausanierung
Kornmarkt
Entwurfsverfasser:
ARC architekturconzept GmbH
Spiegelstraße 56
38820 Halberstadt
Die gesamte Fassade stellt sich als
glatte Putzfassade dar. Straßenseitige
Fensterformate wurden auf eine Fensterhöhe vereinheitlicht und durch umlaufende, vorstehende Fensterbänder
gegliedert.
Bauherr:
SWG Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Nordhausen
Geseniusstraße 3
99734 Nordhausen
Lamellenschiebeelemente dienen dem
Sichtschutz bzw. der Verdunklung. Die
Dachterrassen erhalten zur Verschattung leichte Vordachkonstruktionen.
Die Außenwandplatte der Treppenhäuser wurde aufgebrochen und mit Industriegläsern geschlossen.
Auf der Hoffassade wurden vorhandene
Fensteröffnungen punktuell verbreitert.
Die Balkone / Loggien wurden saniert
und z.T. erweitert. Das Gestaltungselement Trespaplatte findet sich im Staffelgeschoss und im Erdgeschoss im
Wechsel mit Fassadenscheiben wieder.
Landschaftsarchitekt:
Götze
Arnoldstraße 9
99734 Nordhausen
Ort:
Nordhausen
Fertigstellung:
2013
Der rückwärtige Hofbereich wurde mit
einem schlichten Außenanlagenkonzept gestaltet. 16 Stellplätze sowie
Nebenfunktionen sind im Hof untergebracht. Die Bereiche werden durch
Heckenblöcke und Anpflanzung von
Sträuchern, Stauden und Bäumen gestaltet, vorhandene Steinblöcke mit
Sitzauflagen aufgewertet.
17
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Durch Abbrüche von maroden Gebäuden ab den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand eine
innerstädtische Brachfläche. Diese
städtebauliche Wunde im historischen
Stadtbild von Arnstadt sollte im Zuge
des durch den Freistaat Thüringen initiierten Innenstadtstabilisierungsprogramms geschlossen werden.
Es gelang, für das 3.400 m² große
Areal die Vereinigte Wohnungsgenossenschaft Arnstadt von 1954 e.G. als
kompetenten Bauherren zu gewinnen.
Ziel des Entwurfs war es mittels einer
Wohnbebauung und unterlagerten Gewerbeflächen am Ausgang der Rosenstraße, das Quartier mit zeitgemäßer
Baukörper- und Fassadengestaltung in
Anlehnung an den historischen Stadtgrundriss wieder herzustellen.
Durch vielfache Gliederung und Farbgestaltung werden die fehlenden Quar-
tierränder ergänzt und geschlossen.
Die Geschossigkeit der Bebauung ergibt sich aus den Anschlussbedingungen in der Rosenstraße und der
ehemals vorhandenen Bebauung vom
Ende des 19. Jahrhunderts.
Der sich durch die Quartierrandbebauung ergebende Innenhof wurde durch
rechtwinklig eingestellte Baukörper in
überschaubare Hofbereiche gegliedert. Die partielle Verdichtung ermöglicht eine vorteilhafte Ost-West-Wohnausrichtung in diesem Bereich. Den
Hofflächen wurden die Nutzungen
Spielen, Aufenthalt / Erholung und
ruhender Verkehr zugeordnet. Die Höfe
wurden unterschiedlich gestaltet und
tragen zur hohen Wohnqualität der gesamten Anlage bei.
Es entstanden 36 Wohnungen unterschiedlicher Größe, die ein generationenübergreifendes Wohnen ermöglichen. Die Innenstadtlage bietet kurze
Wege zu den Kultur- und Handelseinrichtungen der Stadt.
Über einen Aufzug und hofseitige Laubengänge werden 28 Wohnungen barrierefrei erschlossen, die Wohnungsbäder, Balkone und Dachterrassen sind
barrierefrei erreichbar. Schon während
der Realisierung in den Jahren 2011 bis
2013 zeichnete sich ein so hoher Zuspruch ab, dass die Wohnungen im
Losverfahren vergeben wurden. Die zukünftigen Mieter konnten auf die Gestaltung durch Auswahl von Fliesen,
Fußboden- und Wandbelägen Einfluss
nehmen. Auch aus diesem Grund zeichnet sich die Wohnanlage durch höchste
Nutzerzufriedenheit aus.
Der Dämmgrad der Gebäudehülle, die
dreifach verglasten Fenster und die
Holzpelletheizung mit solarer Warmwasserbereitung entsprechen dem
KfW70-Standard für neu errichtete Gebäude. Die hohe energetische Ausstattung gewährleistet zum einen den
ressourcenschonenden Umgang mit
Heizenergie und zum anderen wird
für niedrige Energienebenkosten der
Hausbewohner gesorgt.
Wiederbebauung Quartier
Obere Weiße / Kleine
Rosengasse
Entwurfsverfasser:
Architekturbüro
Ungethüm & Winkelmann
Schönbrunnstraße 27
99310 Arnstadt
Bauherr:
Vereinigte Wohnungsgenossenschaft Arnstadt von 1954 e.G. (VWG)
Berthold-Brecht-Straße 35
99310 Arnstadt
Landschaftsarchitekt:
Alexander Dill
Untergasse 3, 99310 Arnstadt
Ort:
Arnstadt
Fertigstellung:
2013
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Als wichtiges innerstädtisches Quartier grenzt das Areal am Markt an den
Westteil des Altenburger Hauptmarktes. Gemeinsam mit dem Architektenbüro Kottusch (Zwickau) wurde für die
seit 20 Jahren ungenutzten Flächen
ein tragfähiges Gesamtkonzept entwickelt. Der Stadtkern sollte mit der
Neubebauung einen wesentlichen
Impuls zur weiteren Belebung und
Entwicklung erhalten.
Innerhalb von 22 Monaten errichtete
die Städtische Wohnungsgesellschaft
Altenburg ein komplettes Wohn- und
Geschäftshausviertel, das mit einem
multifunktionalen Konzept Wohnen,
Einzelhandel und Parken in einem Gebäudekomplex vereint. Die Neubebauung erfolgte in monolithischer
Bauweise und unter Einhaltung der
historischen Quartiersgrenzen. Die
effektive Nutzung der vorhandenen
Flächen wurde durch eine geschlossene Karreebebauung mit bis zu vier
Geschossen erzielt.
Die Häuser beherbergen 35 Wohnungen, eine 600 Quadratmeter große
Handelsfläche, ein Bürogewerbe und
ein kleines Ladengeschäft. 13 Wohnungen wurden mit barrierefreier Ausstattung errichtet und fördern die Idee
des Mehrgenerationenwohnens. Der
Mix von Eineinhalb-, Zwei-, Drei- und
Vierraumwohnungen für ca. 80 bis
100 Menschen deckt ein breites Angebotsspektrum ab und spiegelt die
aktuelle Nachfragesituation wider.
Alle Wohnungen bauen sich auf dem
Dach des Erdgeschosses auf und sind
um einen Innenhof herum gruppiert,
der ein wesentliches Element des
Konzeptes darstellt. Er erhielt eine
durchgehend gestaltete Grün- und
Rasenfläche. Die Wohnräume mit Loggien, Terrassen und Balkonen sind
fast ausschließlich zum Quartierinnenraum orientiert.
Der Bedarf an modernen Wohnungen
im Stadtkern ist nachweislich gegeben. Mit dem Neubau verdoppelte sich
die Einwohnerzahl im Marktbereich.
Die Konsumgenossenschaft Leipzig
e.G., als Hauptgewerbemieter im
Quartier, stellt die dringend benötigte
Lebensmittelnahversorgung im Zentrum her. Ein Doppelparkdeck für 35
PKW steht den Bewohnern bzw. Einkäufern zur Verfügung. Das untere
Parkdeck besitzt eine niveaugleiche
Verbindung zu den Handelsflächen.
Fassadengliederung, Fenster- und Türformate, Gauben- und Dachformen
sowie Hausbreiten orientieren sich
am typischen städtebaulichen Charakter der angrenzenden Bebauung.
Baufluchten des Neubaus folgen entlang der umgebenden Straßen und
Plätze den historischen, mehrfach abgewinkelten Baufluchten. Die gleichzeitige Erneuerung der umliegenden
Straßen führte zu einem schlüssigen
Gesamtbild.
Mit seiner positiven Ausstrahlung auf
das gesamte Stadtzentrum wird das
neue Quartier Impulsgeber für Wohnen, Einkaufen und Freizeitgestaltung.
Neubau Areal am Markt
Entwurfsverfasser:
Kottusch Architekten BDA
Alter Steinweg 5
08056 Zwickau
Bauherr:
Städtische Wohnungsgesellschaft Altenburg mbH
Johannisstraße 38
04600 Altenburg
Ort:
Altenburg
Fertigstellung:
2014
19
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Altstadtquartiere aus dem 18. und
19. Jahrhundert zu sanieren ist eine
planerische Herausforderung: Ansprüche an eine moderne Wohnqualität
und eine gute Energiebilanz stehen
meist im Widerspruch zum Erhalt der
historischen und kleinteiligen Bausubstanz mit ihren markanten Fassaden. Wie dieser Widerspruch aufgelöst
werden kann, zeigt die Quartiervitalisierung und Projektinitiative der Schottenhöfe in Erfurt. In Sichtweite zur
Krämerbrücke als bekanntem Erfurter
Wahrzeichen gelegen, hat das Areal
eine unübersehbare Präsenz im Stadtbild und war dennoch dem Verfall
preisgegeben.
Ausgangspunkt der Sanierung war
folglich nicht das einzelne Haus, sondern die gestalterische und energetische Gesamtbetrachtung des Quartiers mit dem Ziel, soviel wie möglich
der vorhanden Originalsubstanz zu
erhalten. Basis hierfür bildete der innovative Ansatz, die geforderten Energiekennwerte in einer quartierübergreifenden Betrachtung von Altbausubstanz und Neubau zu erfüllen. In
der Gesamtbilanz profitieren so die
sensibel sanierten Altbauten von den
hocheffizienten Neubauten, die energetische Standards übererfüllen.
Grundlegend ist der Verzicht auf eine
Außendämmung für die Straßenfassaden. Das charakteristische Bild des
historischen Ensembles konnte durch
differenzierte und individuelle Sanierungskonzepte für die einzelnen Gebäude erhalten werden.
Die neu hinzugefügten Wohnhäuser
knüpfen an die Konvention städtischer
Bürgerhäuser an, greifen die traditionellen Elemente wie Giebel, Fensterläden und Materialien auf. Das Erdgeschoss ist nicht, wie oft bei Neubauten, abweisend ausgebildet, sondern
wirkt mit einer sorgfältigen Materialwahl und mit den großen Fenstern einladend. Generell sind die Fensterformate im Einklang mit der örtlichen
Bautradition stehend angeordnet; das
Atelierfenstermotiv setzt einen Akzent.
Auf diese Weise vereint die Stadtreparatur eine kleinteilige, lebendige Anmutung mit einer Grundstruktur in den
Wohnhäusern, die vielfältige Grundrisse und flexible Wohnungsangebote
zulässt.
Quartiervitalisierung
Schottenhöfe Erfurt
Entwurfsverfasser:
Osterwold°Schmidt
EXP!ANDER Architekten BDA
Brühl 22, 99423 Weimar
Bauherr:
CULT BAUEN & WOHNEN GMBH
Gotthardtstraße 26, 99084 Erfurt
Landschaftsarchitekt:
Plandrei
Landschaftsarchitektur GmbH
Hochheimer Straße 58
99094 Erfurt
Ort:
Erfurt
Fertigstellung:
2013
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
KLEINES GRUNDSTÜCK,
SCHWIERIGE AUFGABE.
Für ein seit über 40 Jahren brachliegendes innerstädtisches Grundstück
mit einer Größe von 204 m² bestand
ein gültiger B-Plan. Er sah eine 3-geschossige Bebauung mit Satteldach,
Gewerberäumen im Erdgeschoss und
Wohnungen in den Obergeschossen
vor. Der Bauherr bestand jedoch auf
einem modernen, 5-geschossigen
Bürogebäude für die Bau- und Immobilienbranche. Nach langen Verhandlungen mit dem Bauamt wurde dem
Befreiungsantrag in fünf Punkten zugestimmt. Das Grundstück ist nun
nahezu vollständig bebaut.
Das Gebäude ist voll unterkellert, die
Büroeinheiten mit 140 m²/ Geschoss
sind mit WC´s und Teeküchen ausgestattet. Ein behindertengerechter
Fahrstuhl ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu allen Etagen. Die
Fassadengliederung mit vertikaler
Linienführung und dem Wechsel
zwischen geschlossenen und transparenten Fassadenelementen, die zurückgesetzte Süd-Fassade, die Nische
im Haupteingang und das zurückgesetzte Dachgeschoss mit zweiseitig
umlaufendem Gang sind architektonische Gestaltungsmerkmale des Baukörpers.
Die geschosshohen feststehenden
Fenster bieten großzügige Tageslichtbeleuchtung. Schmale neuartige Ausstellflügel, die sich senkrecht zur
Fassade öffnen, ermöglichen eine natürliche Be- und Entlüftung. Ein temporäres Verschattungssystem ist in
die Fassade integriert. Das Dachgeschoss, vollständig als Holzkonstruktion ausgeführt, trägt zur Minimierung
von Stahl und Stahlbeton in den Untergeschossen bei.
HEIZUNGS- und KLIMA-PILOTPROJEKT
Eine Herausforderung war der Anspruch eines effizienten Energiekonzeptes für ein Objekt innerhalb der
bestehenden innerstädtischen Grenzbebauung. Das Pilotprojekt steht auf
vier 150 Meter tiefen Erdsonden. Sowohl Decken als auch Fußböden werden durch Wärmepumpen beheizt.
Diese "Sandwich"-Lösung ermöglicht
effiziente Vorlauftemperaturen, unwesentlich höher als die gewünschte
Raumtemperatur.
Im Sommer dreht sich das System um:
Die Decken und Fußböden werden gekühlt. Bei Außentemperaturen von
28° C und voller Sonneneinstrahlung
wurden Raumtemperaturen von 23° C
erreicht. Die Wärme wird dabei über
die Sonden in die Erde abgeführt. Die
Kosten für die Umlaufpumpen lagen
im Sommer unter 1 € / Tag für die Küh-
lung des Gesamtobjektes. Entscheidende Vorteile: Beibehaltung der Luftfeuchtigkeit für ein angenehmes
Raumklima, keine Lüftungsgeräusche
und zugfreies Arbeiten. Gesonderte
Wartungsarbeiten sind nicht nötig.
Die LED-Nachtbeleuchtung des Objektes in wechselnden Farben stellt eine
neue Attraktion in der Ilmenauer Altstadt dar.
Bürogebäude
Schwanitzstraße
Entwurfsverfasser:
Architekturbüro
Dr.-Ing. Barbara Schramm
Schwanitzstraße 7
98693 Ilmenau
Bauherr:
Marek Schramm
Schwanitzstraße 7
98693 Ilmenau
Ort:
Ilmenau
Fertigstellung:
2013
21
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Wunsch des Bauherrn war der Neubau
eines Seniorenzentrums als Altenpflegeheim mit 55 Pflegeplätzen auf einer
großflächigen Brache in der Innenstadt
von Bleicherode.
Durch die geschlossene „Blockbebauung“ des zweigeschossigen und teilunterkellerten Neubaus entlang der
südlichen Gartenstraße und des östlichen Durchgangsweges zum Markt erfolgte die Herstellung einer städtebaulichen „Raumkante“, die für das
städtebauliche Umfeld und für das Seniorenzentrum folgende Vorteile bietet:
- „Wiederbelebung“ der bisherigen
städtischen Brache mit neuen und
stadttypischen Wohnfunktionen
- durch die „Raumkanten“ des neu
geplanten Altenpflegeheimes entsteht eine beginnende, städtebaulich notwendige, Einfassung des
öffentlichen Straßenraumes der
Gartenstraße
fußläufige und verkehrsberuhigte
Erschließung des Seniorenzentrums und Altenpflegeheimes im
Stadtzentrum von Bleicherode
tung, bestehend aus durchlaufenden
und farblich abgesetzten Fensterbändern, während das Sockel- und Erdgeschoss eine Holzfassade dominiert.
Im Gebäude entstanden insgesamt 55
Pflegeplätze aus 33 Einzelbett- und 11
Doppelbettzimmern mit Raumgrößen
von ca. 18,66 m² bis 20,90 m².
Das Seniorenzentrum ist als ein Niedrigenergiehaus (KfW 60) ausgeführt
und wird beheizt mittels einer Kombination von Wärmepumpen und kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.
-
Das Seniorenzentrum ist ein zweigeschossiger Gebäudekomplex mit zwei
Innenhöfen (Atrium) und Teilunterkellerung. Die Erschließung orientiert sich
an die beiden Innen- und Lichthöfe,
deren rundgangförmige Anordnung für
die Pflege von Demenzkranken günstig
ist .
Die Gestaltung des Neubaus erfolgte
in einer modernen und zeitgemäßen
Architektursprache, ortstypische Materialien wie Putz und Holz sowie
kleingliedrige Fassadenelemente und
Fenster wurden verwendet. Es entstand eine moderne Fassadengestal-
Durch das vorhandene nördliche Hanggefälle waren umfangreiche Auffüllungen und Stützmauern aus Stahlbeton
notwendig. Ein umlaufender Gehweg
mit separaten Zugängen zu den öffentlichen Flächen ermöglicht die separate
und barrierefreie Erschließung der
Seniorenzimmer im Erdgeschoss.
Die Baukosten betrugen 3,5 Mio. Euro.
Neubau Seniorenzentrum
„Glück auf“
Entwurfsverfasser:
Dipl.-Ing. Architekt Tobias Winkler
Ebertplatz 4, 99734 Nordhausen
Bauherr:
Jugendsozialwerk Nordhausen e.V.
Arnoldstraße 17
99734 Nordhausen
Ort:
Bleicherode
Fertigstellung:
2011
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
In der 800-jährigen Geschichte der
Leuchtenburg haben immer wieder
Bauherren ihre Spuren in der architektonischen Sprache der jeweiligen Zeit
hinterlassen. Als 2007 die Burg mit
einer eigenen Stiftung vor der Versteigerung bewahrt werden konnte,
wurde die Entscheidung getroffen, die
Leuchtenburg mit damals 50 % Leerstand zukunftsfähig weiterzuentwickeln.
Für die „Porzellanwelten Leuchtenburg“ wurden große Teile der Burganlage umgebaut, saniert und neu
strukturiert. Fehlende Bausteine für
die neue Nutzung wurden durch drei
Neubauten – das Besucherzentrum,
die Technikzentrale und der nördliche
Anbau an das Logierhaus – ergänzt.
Dabei wurde sensibel darauf geachtet, dass der Standort der Neubauten
an alte Bebauungen der vorherigen
Jahrhunderte anknüpft.
Das Besucherzentrum auf dem Burgvorplatz ist das erste Ziel für die
Gäste. Ticketverkauf, Bistro und Toiletten sind in dem eingeschossigen
Holzbau untergebracht. Barrierefrei
zugänglich, nimmt sich der Baukörper
in seiner äußeren Gestaltung gegenüber der alten Burganlage zurück. Das
Gebäude fasst den südlichen Bereich
des Burgplatzes, nimmt dabei die
Form der alten Wehrmauer auf und
korrespondiert durch den mehrfach
geknickten, polygonalen Baukörper
mit Sichtachsen und räumlichen
Bezügen. Im Inneren formieren sich
15 m2 große Panoramaglasscheiben
zu einem Landschaftskino.
Ästhetik, Innovation und Nachhaltigkeit bildeten die Prämissen bei der
Gestaltung und Materialauswahl.
Auch beim Neubau der Technikzentrale, die mit Aufzug und Holzhackschnitzelheizung das technische Herz
der Burg ist, wurden bauliche Bezüge
der historischen Bauten aufgegriffen.
So geht beispielsweise der rote Bundsandstein des Torhauses (19. Jh.) in
Rot eingefärbten Sichtbeton (21. Jh.)
über und sorgt für eine moderne Interpretation des Burgenbaus.
Der nördliche Anbau verbindet Altes
mit Neuem. Während des Rundgangs,
der sich auf 1.200 m2 über beide Gebäude erstreckt, flaniert der Gast von
dem Jahr 1720 (dem Baujahr des angrenzenden Logierhauses) über stählerne Stege in das 21. Jahrhundert in
den Anbau. Zwischen beiden Gebäuden ermöglicht ein vollverglaster Aufzug den barrierefreien Zugang.
Die Stiftung Leuchtenburg als Bauherr
und die Planer von Bau-Consult
Hermsdorf haben die Burg nachhaltig
für künftige Generationen weiterentwickelt und somit deutlich gemacht,
dass nur die Nutzung eines Denkmals
der Garant für seine dauerhafte Erhaltung ist.
Porzellanwelten
Leuchtenburg –
Besucherzentrum
Entwurfsverfasser:
Bau-Consult Hermsdorf
Uthmannstraße 14
07629 Hermsdorf
Bauherr:
Stiftung Leuchtenburg
Auf der Leuchtenburg
07768 Seitenroda
Ort:
Seitenroda
Fertigstellung:
2012
23
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Aufgrund neuer Aufgaben benötigte
der Kommunale Versorgungsverband
Thüringen neue Bürokapazitäten. Nach
der Untersuchung von mehreren Standorten entschied man sich für ein
Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zur bestehenden Geschäftsstelle in Artern. Das Grundstück bot
mit einer Villa, dem parkähnlichen
Grundstück und zur Verfügung stehenden Grundstücksreserven gute Entwicklungsoptionen.
Unter Respektierung der vorgefundenen Gegebenheiten entstand ein moderner Verwaltungsstandort mit Büros,
Schulungs- und Tagungsräumen. Hinter der zu sanierenden Villa entstand
ein funktionaler Verwaltungsneubau.
Beide Gebäude sind über einen Glasverbinder miteinander verbunden.
Durch seine klare und schlichte Lochfassade nimmt sich der Neubau gegenüber der Villa trotz seines großen
Bauvolumens stark zurück. Stehende
Fensterformate, Putzstrukturen und
Fensterläden wurden als Gestaltungselemente im Alt- und Neubau übernommen.
Der Neubau gliedert sich in ein Sockelgeschoss mit Archiv, Kellergarage und
weiteren Nebenfunktionen. Die Hangsituation nutzend, tritt er nur im Süden
mit einer Natursteinbekleidung aus
Seeberger Sandstein in Erscheinung.
Im Erd- und Obergeschoss befinden
sich Büros mit verglasten Innenwänden. Dadurch entsteht eine offene,
kommunikative Atmosphäre zwischen
den Büros. Dachoberlichter verstärken
im Inneren die transparente Erscheinung des Neubaus und bringen zusätzliches Tageslicht hinein.
Ein weiteres den Entwurf bestimmendes Merkmal ist die Integration eines
großen Versammlungs- und Konferenzbereichs unter der Villa. Im Hangbereich wurde ein neues Sockelgeschoss
unter die Villa geschoben. Eine konstruktive Herausforderung stellte dabei
die Abfangung der Villa dar.
In der Villa blieb trotz der umfangreichen Umbauarbeiten das historische
Raumgefüge überwiegend erhalten. Besonderer Wert wurde auf die Sanierung
des repräsentativen Treppenhauses mit
seiner handwerklich meisterhaft gestalteten Holztreppe gelegt.
Der teilweise neu gestaltete Villenpark
verbindet das bauliche Gesamtensemble. Der historische Baum- und Pflanzenbestand wurde gärtnerisch überarbeitet, Grün- und Ruhebereiche auf
den neu entstandenen Terrassen geschaffen und den entsprechenden
Nutzungsbereichen zugeordnet. Der
ruhende Verkehr wurde durch kleine
dezentrale Anlagen und einer Kellergarage in das Grundstück behutsam integriert. Fuß- und Fahrwegebeziehungen
wurden neu angelegt.
Verbandsgebäude
Kommunaler Versorgungsverband Thüringen (KVT)
Entwurfsverfasser:
Erfurt & Partner GmbH
Alfred-Hess-Straße 40
99084 Erfurt
Bauherr:
Kommunaler Versorgungsverband
Thüringen
Steile Hohle 6, 06556 Artern
Landschaftsarchitekten:
Friedemann & Weber
Kartäuserstraße 59, 99084 Erfurt
Ort:
Artern
Fertigstellung:
2010
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Das Gebäude in der Regierungsstraße
61/62 war ursprünglich eine beidseitig in die historische Häuserzeile
eingebundene Hofanlage in städtebaulich exponierter Lage. Bedingt
durch die Straßenkrümmung standen
in diesem Bereich der Regierungsstraße die straßenseitigen Gebäude
derart gestaffelt, dass sie untereinander ungefähr fensterbreit zurücksprangen.
Durch seine signifikante Lage im Straßenraum übernimmt das Gebäude
Nr. 62 eine besondere Funktion als
städtebauliches Bindeglied. Das eingerückte Erdgeschoss folgt stärker der
Straßenkrümmung als die einseitig
stark auskragenden Obergeschosse.
Die Dominanz des dreistöckigen
Erkers bestimmt wesentlich das historische Straßenbild der Straßenkrümmung mit.
Mit der Errichtung eines neuen Gebäudes (Regierungsstraße 61) wurde
die ehemalige Bebauung in ihrer
städtebaulichen Wirkung aufgenommen und der Straßenzug im Bereich
der Krümmung geschlossen. Dem Altbau wurde auf der Rückseite ein
Anbau angegliedert, der sowohl die
Erschließung als auch die Versorgung
übernimmt. Der signifikante schräge
Giebel des Neubaus ergänzt in seiner
modernen Bauweise das historische
Straßenbild und nimmt in etwa den
historischen Gebäudeverlauf wieder
auf.
Die Fassade des Altbaus gliedert sich
in ein massiv gemauertes Erdgeschoss und in mit Schiefer verkleidete, aus Fachwerk bestehende,
Obergeschosse. Das Erdgeschoss ist
verputzt, die Gebäudeecken wurden
mit verzahnter Eckrustika betont und
die Erdgeschossfenster sind auf
einem durchlaufenden Gesims angeordnet. Die Naturstein-Rahmung in
Diamantquaderung (alternierende
Bossierung) ist von künstlerischer
Qualität. Über dem Eingang befinden
sich eine Inschrifttafel mit Datierung
und Psalm, sowie zwei Löwenkopfmotive aus Naturstein.
Gebäude
„Zum Großen Christoph“
Entwurfsverfasser:
Erfurt & Partner GmbH
Alfred-Hess-Straße 40
99084 Erfurt
Bauherr:
D.E.S. Immobilien
Regierungsstraße 61/62
99084 Erfurt
Ort:
Im Erdgeschoss des Altbaus wurden
Büros, u.a. das Honorarkonsulat
Schwedens, mit einem Empfangsbereich in der alten Tordurchfahrt eingerichtet. In den zwei oberen Etagen
befinden sich stilvolle Wohnungen
mit aufwändig restaurierten Stuckdecken.
Erfurt
Fertigstellung:
2012
Der Neubau ist klassisch in Massivbauweise mit verputzter Fassade erstellt wurden. Der Laubengang auf der
Innenseite wurde mir einer Lamellenfassade in Stahl versehen.
Im Neubau befinden sich im 1. Obergeschoss kleine Wohnungen und im
2. Obergeschoss wurden MaisonetteWohnungen realisiert. Der im Innenhof befindliche historische Gewölbekeller wurde in das Freianlagenkonzept eingebunden.
25
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Deckel Maho Seebach ist ein Tochterunternehmen der DMG MORI SEIKI AG.
Am Standort Seebach sollten die vorhanden Produktions- und Lagerflächen
optimiert und erweitert werden. Der
neue Gebäudekomplex beinhaltet das
neue Technologiezentrum zur Projektentwicklung, eine Fertigungshalle
sowie den neuen Wareneingang mit
Langteilelager und Hochregallager.
Der Erweiterungsbau passt sich durch
sein äußeres Erscheinungsbild, seiner
Materialität und Abmessungen den
vorhandenen Produktionsgebäuden
an, die vorhandene abschüssige Geländeform konnte durch die Anordnung der Gebäudeteile und deren
Nutzung optimal ausgenutzt werden.
Die dem Entwurf zugrunde liegende
Idee war es, dass sich das moderne
und hochwertige technische Knowhow
der Produkte auch im Erscheinungsbild des Gebäudes widerspiegelt:
Klare Linien in der Produktion ergeben
klare Linien in der Gebäudepräsentation. Die Baukonstruktion ist sowohl
für die innere Nutzung der Produktion
und Lagerung als auch für die Ausführung der Fassaden optimal gewählt.
Die Ausführung der Detailpunkte des
Gebäudes spiegelt den hohen Qualitätsanspruch der Firma Deckel Maho
Seebach an ihre Produkte wider. Die
saubere und hochtechnologisierte Produktion wird durch den Einsatz von
Edelstahlfassaden mit hohen Glasflächenanteilen zum optimalen Lichteinfall sowie die weißen Bodenbeschichtungen und Wandflächen mit
gradlinig geführten TGA- und Medienleitungen auf das Gebäude übertragen.
Die Funktionalität der inneren Produktionsabläufe ist schon in der Planungsphase durch Bauherrenbeteiligung am
Planungsprozess optimal eingeflossen. Innere und äußere Logistikabläufe
konnten somit ebenfalls frühzeitig berücksichtigt werden.
Der Gesamtbaukomplex ist barrierefrei
über alle Etagen erschlossen. Mehrgeschossige Bauteile sind mit Aufzügen
ausgestattet, alle Sozialeinrichtungen
wurden behindertengerecht geplant.
Der Faktor „nachhaltiges Bauen“ stand
im Fokus aller Projektbeteiligten. So
wurden keine Verbundbaustoffe in
Fassaden-, Dach- und Gebäudekonstruktion verbaut. Für Böden-, Wandund Deckenflächen in Innenräumen
wurden ausschließlich mineralische
Baustoffe verwandt.
Die technische Gebäudeausstattung
ist energieeffizient geplant und ausgeführt (BHKW, Energiepark mit Solarkollektoren und Windrad). Hierdurch wird
ein Großteil des Stromverbrauches zur
Maschinenproduktion abgedeckt.
Die technischen Anlagen sind wirtschaftlich im Betrieb auf langfristigen
Werterhalt ausgelegt und verursachen
nur geringe Betriebs- und Unterhaltungskosten.
Technologiezentrum
Deckel Maho
Entwurfsverfasser:
projekt+3 oehme und co. gmbh
Dornberger Straße 28
33615 Bielefeld
Bauherr:
Deckel Maho Seebach GmbH
Neue Straße 61
99846 Seebach
Ort:
Seebach
Fertigstellung:
2012
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Die Stadtkirche St. Peter und Paul,
auch Herderkirche genannt, und das
Herderhaus mit Herdergarten (Herderplatz 8) sind Teil der Weltkulturerbestätten „Klassisches Weimar“.
6 und 7 (Bauzeit Ende des 16. Jh.) wurden die im 19. Jahrhundert abgebrochenen Raumkanten am Platz mit
Neubauten wiederhergestellt, die Straßenflucht des Eisfeldes ergänzt und
die fehlende Ecke Eisfeld / Herderplatz
neu formuliert.
Herderkirchenzentrum
Entwurfsverfasser:
gildehaus.reich architekten BDA
Scherfgasse 1
99423 Weimar
Im Jahre 2009 entschloss sich die Ev.Luth. Kirchgemeinde am Herderplatz
ein neues Gemeindezentrum zu entwickeln.
Die vielfältigen Nutzungen für kirchliche, kulturelle und touristische
Zwecke machten einen Neubau und
Umstrukurierungen im Gebäudebestand notwendig.
Das zum Weltkulturerbe zählende
Ensemble aus Weimarer Stadtkirche,
Herders Wohnhaus und der Einzeldenkmale Herderplatz 6 und 7 galt es
angemessen zu sanieren und zu erweitern.
Unter weitestgehendem Erhalt, Sanierung und denkmalgerechter Restaurierung der Einzeldenkmale Herderplatz
Die am Standort bereits vorhandenen
Nutzungen wurden umstrukturiert und
fehlende Räumlichkeiten – wie z.B. der
große Gemeindesaal – neu geschaffen.
Die Neubauten umklammern die Bestandsgebäude und bilden mit einem
zentralen Innenhof ein geschlossenes
Ensemble an der Westseite des Herderplatzes. Die zum Platz weisenden
Fassaden der Neubauten machen
diese „Klammer“ nach außen hin mit
großen einladenden Fensteröffnungen
sichtbar, während sich die Bestandsgebäude innen wie außen wieder in
der Baugestalt präsentieren, die der
maßgeblichen historischen Umbauzeit
entspricht (Herderplatz 6 – Anfang
19. Jh. und Herderplatz 7 – Mitte
18. Jh.).
Bauherr:
Evangelisch-Lutherische
Kirchgemeinde Weimar
Herderplatz 8
99423 Weimar
Ort:
Weimar
Fertigstellung:
2013
27
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Im Ergebnis eines VOF-Verfahrens
wurde unser Büro im August 2011 von
der STIFT als Generalplaner damit beauftragt, innerhalb eines Zeitraumes
von weniger als zweieinhalb Jahren ab
Planungsbeginn ein ästhetisch anspruchsvolles, technisch innovatives
und funktional flexibles Bürogebäude
für eine zum Zeitpunkt der Planung
noch unbekannte kreative Mieterschaft zu realisieren. Im Ergebnis unserer gemeinsamen Bemühungen und
dank der über die gesamte Projektlaufzeit sehr guten Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten ist es
tatsächlich gelungen, im Dezember
2013 den Neubau der bauhaus
FACTORY termingerecht seiner Bestimmung zu übergeben.
Das Gebäude befindet sich auf dem
Gelände der Campus-Erweiterung der
Bauhaus-Universität Weimar, welche
im Ergebnis eines Architekturwettbewerbes aus dem Jahr 1996 schrittweise auf der Grundlage des seinerzeit
siegreichen Wettbewerbsprojektes der
Architekten AV1 entwickelt wurde und
wird. Das Projekt sieht eine modulare
Bebauung mit bis zu dreizehn in ihren
Abmessungen identischen Bausteinen
innerhalb eines den gesamten Campus überspannenden Netzes öffentlicher Wege und Platzräume vor.
Das Baufeld der FACTORY befindet sich
im Zentrum des Areals. Es umfasst
zwei dieser, jeweils l / b / h = 12,75 /
18,65 / 14,00 m großen Bausteine einschließlich des zwischen den Bausteinen gelegenen 10 m breiten Platzraumes. Insgesamt stand für die Bebau-
ung also eine Grundfläche von 18,65 /
35,50 m zur Verfügung. Die erste Herausforderung für das Planungsteam
bestand darin, innerhalb dieses sehr
dezidiert vorgegebenen maßlich-geometrischen Rahmens ein Gebäude zu
entwickeln, welches einerseits die
Grundintention des städtebaulichen
Entwurfes von AV1 – also die Ablesbarkeit und Eigenständigkeit jedes einzelnen Campus-Bausteins – respektiert,
andererseits aber auch die räumlichorganisatorische Einheit des Neubaus
und Flexibilität zum Ausdruck bringt.
Die gefundene Konstellation wird beiden Anforderungen sehr gut gerecht:
die Funktionen des Neubaus werden in
zwei, einander spiegelbildlich zugewandten, jeweils viergeschossigen
Baukörpern eingeordnet, welche über
ein Untergeschoss baulich mit einander verbunden sind. Ein zwischen den
Gebäuden liegender, teilweise “überdachter” Vorplatz mit expliziten Aufenthaltsqualitäten bündelt die Eingangssituationen zu beiden Baukörpern und ermöglicht auf der Erdgeschossebene zudem eine öffentliche
Durchwegung des Komplexes. In den
Obergeschossen hingegen sind beide
Baukörper
über
weitgespannte
“Brücken” miteinander verbunden.
Hier finden sich darüber hinaus ein
großzügiger, doppelgeschossiger Beratungsraum und eine darüber liegende Dachterrasse.
heiten unterschiedlicher Größe und
Struktur angeordnet werden können,
welche sich die notwendigen Nebenräume (gemeinsame Erschließung,
WC, Teeküche, Serverraum) miteinander teilen.
Der in einer der beiden Nutzungseinheiten im Erdgeschoss eingeordnete
Veranstaltungsbereich bietet darüber
hinaus sowohl den Mietern des Hauses als auch externen Nutzern die
Möglichkeit, eine Reihe ergänzender
Nutzungsszenarien – von der Vortragsveranstaltung über den Workshop bis
hin zur Ausstellungsfläche – aufzurufen und damit das Nutzungsangebot
der FACTORY nochmals aufzufächern
und attraktiver zu gestalten.
bauhaus FACTORY
Entwurfsverfasser:
gildehaus.reich architekten BDA
Scherfgasse 1
99423 Weimar
Bauherr:
Stiftung für Technologie, Innovation
und Forschung Thüringen (STIFT)
Peterstraße 1, 99084 Erfurt
Landschaftsarchitekt:
Planungsbüro Rau
Schillerstraße 9a, 99423 Weimar
Die einzelnen Funktionsbereiche sind
so geschnitten, dass jeweils innerhalb
einer Nutzungseinheit mit den vorgegebenen Grundrissabmessungen von
12,75 / 18,65 m bis zu vier separat
voneinander zu bespielende Mietein-
Ort:
Weimar
Fertigstellung:
2013
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Das Schulgebäude Tatzendpromenade 9 entstand 1927-1929 nach Plänen des Jenaer Stadtbaurates Walter
Wackwitz. Es gehört zu den wenigen
in den 20er Jahren in Thüringen errichteten Schulen, die im Sinne des
„Neuen Bauens“ des Bauhauses konzipiert wurden.1996 wurde das Gebäude als Kulturdenkmal in das
Denkmalbuch des Freistaates Thüringen aufgenommen und als Einzeldenkmal eingestuft. In den Jahrzehnten zuvor hatte es eine Reihe von
Verlusten und Veränderungen erfahren, die bauzeitliche Kubatur ist aber
weitgehend erhalten geblieben. Eine
Wiederannäherung an das ursprüngliche Erscheinungsbild gehörte daher
zu den wesentlichen Zielen der denkmalgerechten Sanierung.
Seit dem Jahr 2000 wird das Gebäude
durch die Jenaplanschule mit einem
angeschlossenen Kindergarten genutzt.
Seit Anfang der 1990er Jahre wurden
schrittweise das Dach, die Fassade
und die Außenanlagen saniert. Im
Rahmen der denkmalgerechten Sanierung der Fassaden wurden der Sockel
und die Gesimse sowie die Gewände
überarbeitet. Der Außenputz, die
Fenster und Türen sowie die Außentreppenanlagen wurden komplett
erneuert. Im Ergebnis dieser umfangreichen Sanierungsschritte ist das
Gebäude – mit Ausnahme des in
Folge eines Kriegsschadens verloren
gegangenen Turmes – heute wieder
ein wesentlicher Identifikationspunkt
des Quartiers und repräsentiert
zudem baulich auf eindrucksvolle
Weise das reformpädagogische Kon-
zept der Jenaplan-Schule. Als Abschluss der Gesamtsanierung erfolgte
in den Jahren 2011/12 die denkmalgerechte Innensanierung des Gesamtkomplexes. In diesem Zusammenhang konnten auch eine Reihe funktionaler Defizite behoben und die barrierefreie Erschließung des Gebäudes
sichergestellt werden. Eine der
wesentlichen denkmalpflegerischen
Zielsetzungen war es, die bauzeitliche
Farb- und Materialfassung der öffentlichen Bereiche innerhalb des Gebäudes (Flure und Treppenhäuser) auf der
Grundlage der von Walter Wackwitz
überlieferten Planung wieder herzustellen. Seinerzeit waren die Innenräume geprägt durch ein klar und
sachlich gegliedertes Erscheinungsbild: geputzte, hell gestrichene Wandund Deckenflächen, z.T. putzsichtige
Decken, Betonwerksteinelemente in
Treppenhäusern und Fluren, Bodenund Treppenbeläge aus Natursteinplatten und Fliesensockel auf ausgewählten Innenwänden. In vorliegenden Aufzeichnungen von Walter
Wackwitz („Mein Lebensweg“ Teil III,
2 – 01.03.1927 bis Ende 1932) wird
hinsichtlich der Farbgestaltung von
einer hellen Wand- und Deckengestaltung („zarte Pastell-Töne“) berichtet.
Für die Unterrichtsräume wurde ein
einheitlicher „zart resedagrüner“
Wandanstrich gewählt. Ein WandFarbplan aus den drei Farbtönen Rot,
Blau und Gelb für die Flure des Hauptbaus ist zu finden. Das Konzept nimmt
Bezug auf die 3-fache Gliederung des
Gebäudes in der Vertikalen (3 Geschosse: EG, 1.OG, 2.OG) und in der
Horizontalen (3 Gebäudetrakte: Mitteltrakt, Südflügel, Nordflügel). Jeder
Gebäudeflügel und jede Etage sollte
unverwechselbar sein. Vor Ausfüh-
rungsbeginn erfolgten zunächst umfangreiche farbrestauratorische Untersuchungen. In deren Ergebnis wurden
die Flure sowie das Treppenhaus entsprechend der ursprünglichen Intention in stark abgetöntem Rot-, Blauund Gelbton gestrichen. Die Betonwerksteinoberflächen im Bereich des
Haupttreppenhauses und der Türportale wurden gereinigt und freigelegt,
Treppengeländer und Bodenbeläge
wurden aufgearbeitet und nach bauzeitlichen Vorgaben ergänzt.
Jenaplan-Schule
Entwurfsverfasser:
gildehaus.reich architekten BDA
(Innensanierung)
Scherfgasse 1, 99423 Weimar
Architektur- und Planungsbüro
Hennig
(Fassadensanierung)
Marktstraße 23
07747 Jena-Lobeda
Bauherr:
Kommunale Immobilien Jena
Paradiesstraße 6, 07743 Jena
Landschaftsarchitekt:
Planungsbüro Rau
Schillerstraße 9a, 99423 Weimar
Ort:
Jena
Fertigstellung:
2012
29
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Markt und Umfeld des historischen
Stadtkerns von Münchenbernsdorf
sind besonders stark von Leerstand
und Verfall betroffen. Ursprünglich
zentraler Platz im Ort, entwickelte sich
der Marktbereich in späteren Phasen
gegenüber anderen Stadtbereichen
eher negativ und weist inzwischen erhebliche strukturelle und städtebauliche Defizite auf. Die Hauptgeschäftsbereiche befinden sich mittlerweile
entlang der Hauptverkehrsstraße.
Daher war ein zentrales Ziel der Umgestaltung die Wiederbelebung und das
(Zurück-)Rücken des historischen Zentrums in das Blickfeld der Stadt.
Bei der baulichen Umsetzung war eine
fühlbare Veränderung in der Platzqualität zentrales Anliegen. Eine umfassende, zeitgemäße und funktionsgerechte Umgestaltung des Platzes
wurde durchgeführt. Die Oberflächengestaltung ist im gesamten Planungsbereich konzeptionell aufeinander
abgestimmt und die eingesetzten Materialien entsprechen den Nutzungen
und einer hochwertigen Gestaltung in
allen Bereichen. Die Teppichweberei,
als historischer Meilenstein, findet
ihren Ausdruck in der Pflasterung des
Marktplatzes. Barrierefreiheit war zum
einen aufgrund der zentralen Lage im
Ort aber auch aufgrund der zu erwartenden Wandlung der Bevölkerungsstruktur (Schlagwort „Überalterung“),
zentraler Aspekt im gesamten Planungs- und Umsetzungsprozess.
Konzeptionell zentral ist die Thematik
der „Themengärten“. Diese sind,
neben dem Erhalt und Wiederaufbau
historischer Gegebenheiten (Schloßtor, Brunnen), wichtige Voraussetzungen zur Schaffung von Aufenthaltsqualität. Damit sollen die funktionellen Missstände verringert und eine
weiterführende Impulswirkung erreicht
werden.
Integriert in die Maßnahme waren
zudem die Sanierung der Bibliothek
als Ankernutzung im städtischen
Leben und der Teilrückbau und die
Sanierung des ehemaligen Kinos (Anwohnerparkdeck). Die Umgestaltungen passen sich gestalterisch in die
Gesamtmaßnahme ein und ermöglichen nachhaltige Nutzungen der Gebäude. Zur „Öffnung“ zur Hauptverkehrsstraße wurden zwei leer stehende Gebäude am Schillerplatz rückgebaut.
Durch die gezielte Forcierung der
Innenentwicklung sollen neben der
Bewahrung der kompakten städtischen Struktur und des historischen
Zentrums auch Flächen und natürliche
Ressourcen am Ortsrand geschont
werden.
Die Umsetzung erfolgte im Rahmen der
ELER-Förderung mit einer Co-Finanzierung aus dem Städtebauförderprogramm. Die Baumaßnahmen wurden
zwischen den Jahren 2012 und 2014
durchgeführt.
Historischer Stadtkern
Münchenbernsdorf
Entwurfsverfasser:
NH-Projektstadt
Freiherr-vom Stein-Allee 7
99425 Weimar
Bauherr:
Stadt Münchenbernsdorf
Karls-Marx-Platz 13
07583 Münchenbernsdorf
Landschaftsarchitekt:
Rainer Ihle
Glauchauer Straße 72
09356 St. Egidien
Ort:
Münchenbernsdorf
Fertigstellung:
2014
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
„Für verwundbare und alte
Menschen zu bauen, erfordert mehr
als guten Geschmack, sauberes
Handwerk und die Einhaltung
barrierefreier Normen.“
UNIVERSAL DESIGN für die Siedlung
bedeutet auch, dass:
- die Seniorensiedlung mit Größe
und Netzwerkstruktur auf den
LOKALEN WOHN- und HILFEBEDARF in Zeiten des demografischen Wandels fokussiert ist, um
bei Umzug einen Ortswechsel zu
vermeiden und die Mithilfe der
Angehörigen zu ermöglichen,
- eine ZENTRALE LAGE IN NIEDERSCHWELLIGEM UMFELD neben
Café, Kiosk und Kirche eine Teilhabe der Bewohner am kommunalen Leben ermöglicht, dieses
bereichert und RUINÖSE BRACHFLÄCHEN durch einen Treffpunkt
aller Generationen ersetzt,
- die Sonne über Kollektoren das
Trinkwasser erwärmt und die Erde
mit Tiefcontainern den Müll kühlt.
UNIVERSAL DESIGN für die Tagespflege bedeutet auch, dass:
- 12 Gäste ZU HAUSE wohnen bleiben und trotzdem gepflegt werden
können.
UNIVERSAL DESIGN für die 8 Wohnungen bedeutet auch, dass:
- EBENERDIGKEIT mit Terrassen,
Beeten und Werkstatträumen
Aktivitäten ermöglicht. Für den
Aufzug fallen keine Bau- und
Betriebskosten an,
- die FLEXIBEL NUTZBAREN WOHNUNGEN für 2 Personen zu beziehen sind, aber die Miete auch für
eine Person bezahlbar ist,
- eine Umstrukturierung des FLEXIBLEN BAUKÖRPERS in eine Wohngemeinschaft bei sich verstärkendem Pflegebedarf möglich wäre.
UNIVERSAL DESIGN für die Wohngemeinschaften bedeutet auch, dass:
- in 4 Wohngemeinschaften für
jeweils 12 pflegebedürftige Bewohner mit täglichem Wunschessen-Kochen, Kuchen-Backen
und Wäsche-Waschen ALLTAGSNÄHE geboten und einer Institutionalisierung vorgebeugt wird,
- durch die Entwicklung MILIEUTHERAPEUTISCHE KONZEPTE mit
wohnungstypischen Grundrissen
und Rundgängen auch Bewohnern
mit Demenz ein Rituale ermöglichendes Wohnumfeld geboten
wird,
- die TAGESLICHTORIENTIERTE PLANUNG der Innenräume dem erhöhten Lichtbedarf der Senioren
-
-
-
-
Rechnung trägt und Depressionen
vorbeugt. Durch die mehrseitige
Lichtorientierung verschiedener
Räume wird die Schlagschattenwirkung aufgehoben, was die
Kontrasterkennung für Senioren
verbessert.
die Intensität des FARBKONZEPTS
auch bei zunehmender Vergrauung des Augenlichts Orientierung
und Farberfahrung ermöglicht,
der zentral gelegene Kneipphof mit
einfachen Mitteln die GESUNDHEIT
DER BEWOHNER fördert,
der Andachtsraum auch zu einem
ZENTRALEN TREFFPUNKT innerhalb
des Ortes geworden ist,
die Gartengestaltung des beschützten Gartens mit Rundwegen, Bewuchs und Absicherungen
auch für MENSCHEN MIT DEMENZ
umgesetzt wurde.
Seniorensiedlung
Tambach-Dietharz
Entwurfsverfasser:
Jörg Lammert Gerotekten
Brühl 6, 99423 Weimar
Bauherr:
Josias Löffler
Diakoniewerk Gotha gGmbH
Schönrasen 2
99880 Waltershausen
Ort:
Tambach-Dietharz
Fertigstellung:
2013
31
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Der Neubau der Bundesfachschule
Kälte-Klima-Technik in Harztor – Niedersachswerfen wurde erforderlich, da
die vorhandenen Kapazitäten der alten
Schule nicht mehr ausreichten, den für
die Kälte-Klima-Branche benötigten
und stetig wachsenden Qualifizierungsbedarf zu decken. Es wurden
1.500 Lehrgangsteilnehmer jährlich
prognostiziert, die in der Regel wochenweise oder quartalsweise die
Qualifizierungslehrgänge besuchen.
Dabei entsteht ein Übernachtungsbedarf von ca. 13.000 – 14.000 Übernachtungen jährlich. In Abstimmung
mit der Kommune wurde beschlossen,
kein eigenes Wohnheim zu bauen,
sondern die schon vorhandenen Übernachtungskapazitäten im Ort weiter
auszubauen in Gewissheit der Synergieeffekte, die dabei entstehen.
Das für den Neubau vorgesehene
Grundstück (Wiese / Brachfläche), im
Norden und Süden von einer kleinteiligen Einfamilienhausstruktur umgeben, liegt in der Ortsmitte von
Niedersachswerfen. Der neue Gebäudekomplex positioniert sich fast mittig
auf dem großzügigen Grundstück und
lässt viel Raum zu der umgebenden
Bebauung. Eine ausgewogene Außenraumgestaltung mit gezielt gesetzten
Bepflanzungen und Bäumen, sowie
die leichte Geländemodellierung der
Grasflächen schaffen eine neue, attraktive Adresse in der Einfamilienhausstruktur. Die Haupterschließung
des Grundstückes erfolgt über eine Zufahrtsstraße von der Steinstraße und
erschließt den Parkplatz, der westlich
auf dem Grundstück in Richtung der
Bahnlinie angeordnet ist. Eine zweite
Zufahrt dient als Versorgungszufahrt
des nördlich auf dem Grundstück angeordneten Küchentraktes. Für die
Hauptfunktionen Werkstätten, theoretischer Unterricht und Versorgungsbereich wurde aus den Nutzeranforderungen ein Gebäudekomplex aus drei
klar ablesbaren, kubischen Baukörpern entwickelt. Diese nehmen die
drei wesentlichen Funktionen der
Schule auf: das eingeschossige Werkstattgebäude, den Versorgungsbereich
mit Cafeteria und Küche und das zweigeschossige Schul- und Verwaltungsgebäude. Ein großzügiges Eingangsfoyer verbindet die drei Baukörper und
dient nicht nur als Verteiler, sondern
auch als Erweiterung des Bereiches
Speisesaal / Cafeteria, der in sich teilbar ist und auch als Hörsaal genutzt
wird. Bei allen Überlegungen spielte
Flexibilität eine große Rolle. Beispiel
dafür ist das Anlegen von Sozialbereichen für etwa 50 % Frauen und 50 %
Männer, obwohl z. Z. der Anteil männlicher Lehrgangsteilnehmer dominiert.
Weiterhin sind konkrete Erweiterungsmöglichkeiten bedacht. Das Schulgebäude ist in seiner Konstruktion auf
eine Aufstockung ausgelegt und das
Werkstattgebäude auf einen scheibchenweisen Weiterbau in Richtung
Bahn voruntersucht. Durch die bewusste Anordnung der Gebäudeteile
zueinander entsteht auf der Nordseite
ein geschützter Pausenbereich im
Außenraum, der sich im Innenraum
fortsetzt. Die Konstruktion, die Form
und der technische Ausbau richten
sich konsequent nach den konkreten
qualitativen Bedarfsanforderungen.
Das Werkstattgebäude ist ein eingeschossiger Hallenbau mit großen stützenfreien Flächen, ebenso das Versorgungsgebäude, welches Speisesaal,
Küche und Vorlesungssaal beinhaltet.
Das zweigeschossige Schulungsge-
bäude ist optimiert für den Lehrbetrieb, alle Unterrichtsräume sind nach
Norden gerichtet. Auch bei der Materialwahl wurde großer Wert auf die Einheit von Gestaltung und Funktion
gelegt. So wurden in den repräsentativeren Bereichen wie Foyer, Cafeteria
und Hörsaal hochwertigere Sichtbetonflächen und Industrieparkett verwendet, in den Werkstätten und
Unterrichtsräumen kamen robustes
Linoleum und Epoxidharzbeschichtungen zum Einsatz. Dabei wurden Untersuchungen zur Nachhaltigkeit vorangestellt, Entwicklung der Materialien,
Lebensdauer und Aufwand Rückbau
(End of live) wurden betrachtet.
Bundesfachschule für
Kälte-Klima-Technik
Entwurfsverfasser:
ARGE
Hartmann+Helm PG mbH /
Junk&Reich BDA PG mbH
Schillerstraße 9a, 99423 Weimar
Bauherr:
Landesinnung Kälte-Klima-Technik
Hessen / Thüringen / BadenWürttemberg
Bruno-Dressler-Straße 14
63477 Maintal
Landschaftsarchitekt:
DANA Landschaftsarchitekten BDLA
Schubertsstraße 9, 99423 Weimar
Ort:
Harztor – Niedersachwerfen
Fertigstellung:
2013
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Das Gebäude entfaltet seine skulpturale Wirkung an einer städtebaulich
markanten räumlichen Situation. Es
besetzt am Max-Wien-Platz eine bis
dahin unbebaute Brache und schließt
das Gefüge der Lehr- und Forschungsbauten des naturwissenschaftlichen
Campus der Universität im Übergang
zum Landgrafengebiet ab. Zugleich
bildet es mit seiner auf den Ort bezogenen Grundrissfigur sowie eigenständiger Baumassenkomposition ein
modernes Pendant zum gegenüberliegenden Kolossalbau der Astrophysik. Auf dessen Zentraleingang ist die
öffentliche Freitreppe in Fortsetzung
des Atriums ausgerichtet, die eine
Durchwegung mit einem „Fenster“ zur
Stadt eröffnet.
Das Zentrum für Angewandte Forschung (ZAF) dient der Schaffung exzellenter Arbeitsbedingungen für vier
Forschungsgruppen mit insgesamt ca.
sechzig Wissenschaftlern und Technikern. Die Fachbereiche Angewandte
Festkörperphysik, Angewandte Optik
– Ophthalmologie, Biophotonik, Kombinatorische Materialforschung, Zellbiologie und Mikrobiologie der
Friedrich-Schiller-Universität Jena fin-
den hier für ihre nutzungsspezifischen
Anforderungen hochmoderne Räumlichkeiten, ergänzt mit zentralen Bereichen übergreifender Funktion. Dazu
gehören vielfältige Möglichkeiten des
wissenschaftlichen Austausches untereinander und mit der Industrie.
Die Funktionsbeziehungen im Forschungsneubau sind maßgeblich
durch die Laborarbeit und die interdisziplinäre Kommunikation geprägt.
Die themenbezogene Kooperation mit
technologisch führenden Unternehmen wird dazu beitragen, herausragende Forschungsergebnisse zu
erreichen. Die wissenschaftlichen
Leitprojekte beinhalten neben einem
Forschungscluster für angewandte
Optik in der Ophthalmologie und Applikationslaboren für Festkörperphysik das Design und die Herstellung
von speziellen Materialien für innovative High-Tech-Anwendungen. Die
Projekte bedingen eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Forschungsgebiete. Eine wichtige Eigenschaft des neuen Gebäudes ist daher
die Bereitstellung einer haus- und
labortechnisch optimierten Infrastruktur, die dem interdisziplinären Konzept hinsichtlich Medienversorgung,
der Nutzung gemeinsamer Ressourcen und Arbeitsplatzgestaltung ange-
passt ist. Die Arbeitsplatzgestaltung
folgt den unterschiedlichen Arbeitsweisen: theoretische, geräteintensive,
nasspräparative, präparativ analytische.
Der Grundgedanke der Kooperation
und Kommunikation prägt den Entwurf des Neubaus neben den städtebaulichen Besonderheiten. Einerseits
kann die Eigenständigkeit von Forschergruppen innerhalb der Ebenen
bzw. innerhalb der Geschosse in den
Bauteilen A und B beiderseits des
Atriums gewahrt werden, andererseits
besteht eine kommunikative Verbindung dieser Bereiche durch die
Brücken und die zentrale Treppe
innerhalb des Atriums.
FSU Jena Zentrum für
Angewandte Forschung
Entwurfsverfasser:
Worschech Architekten
Planungsgesellschaft mbH
Fischersand 2, 99084 Erfurt
Bauherr:
Freistaat Thüringen
Landesamt für Bau und Verkehr
(TLBV)
Abt. Hochbau, AS Jena
Kahlaische Straße 51
07745 Jena
Ort:
Jena
Fertigstellung:
2013
33
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Der Schulstandort wird durch drei
Merkmale geprägt: die exponierte
Lage der Schulgebäude über dem
Hang, die ausdrucksvolle Architektur
der Ergänzungsbauten und die sensible Lage zur Nachbarbebauung.
Unter Ausnutzung der Hanglage duckt
sich die neue Halle unter das Eingangsniveau der bestehenden Gebäude, so dass die Ausblicke aus der
Schule über die Stadt Bad Berka erhalten bleiben. Die vorhandenen Pausenflächen erhalten auf dem Dach der
Hallennebenflächen eine großzügige
Erweiterung und münden in die Begrünung des Hallendaches. Von der Pausenfläche aus gelangt man barrierefrei
mittels Aufzug in die Sporthalle.
Der Eingang zum Foyer der Sporthalle
erfolgt über eine multifunktional nutzbare Treppenanlage. Über Foyer und
Galerie erschließt man den Multifunktionsraum auf der einen sowie Umklei-
den und Tribünen auf der anderen
Seite. Die Galerie gewährt den Ausblick durch die Sporthalle in den
Außenraum. Vom Umkleidebereich gelangt man über zwei Treppen auf die
tiefer liegende Hallenebene. Hier befinden sich auch die Geräteräume, der
Lehrerraum, Toiletten und Technikräume.
den nur geringe Kosten für die Fassade. Die Belichtung der Sporthalle erfolgt ausschließlich von Norden, so
dass kein Sonnenschutz nötig ist.
Die kastenartig verkleideten Fassaden
von Vereinsraum und Sporthalle
recken sich ausdrucksstark – ähnlich
dem Kubus von Aula und Ergänzungsriegel der Schule – aus dem Hang und
bilden zusammen ein neues Ensemble. Die Sporthalle rückt so nahe an
den Bestand, dass genügend Platz für
eine Laufbahn und Weitsprunganlagen
bleibt. Der entstehende Abstand zu
den Nachbargrundstücken wird durch
Bäume zusätzlich begrünt.
Die Beheizung der Sporthalle erfolgt
durch Niedertemperatursysteme (Betonkerntemperierung, Schwingbodenheizung). Zur Warmwasserbereitung
wird eine Solaranlage auf dem Dach
der Bestandsschule installiert.
Das Gebäude wurde in kostengünstiger Betonteilfertigbauweise ausgeführt. Da der Großteil der Fassadenaußenfläche im Erdreich liegt, entstan-
Die so in den Hang integrierte Sporthalle stellt eine wirtschaftliche Lösung
bezüglich Baukosten und Energieverbrauch dar.
Die Be- und Entlüftung des Sportbereiches ist auf natürlichem Wege möglich. Im Sinne eines günstigen Wärmeenergieverbrauches wurde jedoch
auch eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingesetzt, die durch Luftqualitätsfühler
gesteuert wird. Die mit dem Sport
einhergehende Lärmemission nach
außen wird so erheblich vermindert.
Zwei-Feld-Schulsporthalle
Marie-Curie-Gymnasium
Entwurfsverfasser:
Junk & Reich Architekten BDA
Planungsgesellschaft mbH
Nordstraße 21, 99427 Weimar
Bauherr:
Landratsamt Weimarer Land
Bahnhofstraße 28, 99510 Apolda
Landschaftsarchitekt:
Planungsbüro Rau
Schillerstraße 9a, 99423 Weimar
Ort:
Bad Berka
Fertigstellung:
2011
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
Weitere Einreichungen
Kurzbeschreibung
Mit dem Mehrfamilienwohnhaus Leibnizallee 12 – 16 in Weimar wurde
einer der letzten Bausteine im Baugebiet „Neues Bauen am Horn“ fertig gestellt, dessen Bebauungsplan von den
Büros Adolf Krischanitz, Diener & Diener und Luigi Snozzi entwickelt wurde.
Das neu entstandene Gebäude bildet
gemeinsam mit dem benachbarten
Pflegeheim in südöstlicher Richtung
eine bauliche Fassung des Carl-Alexander-Platzes sowie in nordwestlicher Richtung zur Leibnizallee hin
eine giebelständige Struktur, welche
sich an den Altbauten des Hospitals
sowie der im Jahr 2001 zu einem Studentenwohnheim umgenutzten Gewehrkammer orientiert.
Das vollständige Füllen der durch den
Bebauungsplan vorgeschriebenen TForm des Gebäudes hätte zur Folge
gehabt, dass schlecht belichtete und
schlecht zu erschließende NegativEcken entstanden wären.
Nicht zuletzt der Initiative des Bauherrn ist es zu verdanken, dass der
zentrale Gelenkbereich der T-Form
„ausgestanzt“ wurde, die städtebauliche Form allerdings durch ein Fortführen und Durchlaufen von Luftbalken
und -stützen weiterhin gewährt wurde.
Folge dieses Eingriffs ist das Entstehen eines Hofes und das Auflösen der
T-artigen Großstruktur in drei unterschiedliche Kuben.
Diesem Qualitätsgewinn, welcher
durch die Anlage eines zentralen
Hofes entstanden ist, wurden ca.
600 m² vermarktbare Wohnfläche geopfert, was in Zeiten der Flächenmaximierung keine Selbstverständlichkeit
ist.
Der Hof liegt auf einem durchgehenden Erdgeschosssockel, in welchem
sich Nebenräume sowie die haustechnischen Anlagen befinden.
Erdgeschossige Wohnungen befinden
sich lediglich im Nordkubus, der beidseitig von begrünten Hofbereichen
eingefasst ist.
West- und Ostkubus sind aufgesockelt
auf eine im Erdgeschoss angeordnete
Sammelgarage, welche partiell im Terrain abgesenkt ist. Somit wird die direkte Einsehbarkeit vom unmittelbar
angrenzenden Carl-Alexander-Platz
bzw. dessen umlaufenden Verkehrsflächen abgemildert und das Gefühl
der Privatheit gesteigert.
Durch die Grundrissgestaltung ergeben sich diverse Vorteile. Alle Wohnungen sind zum Durchwohnen geeignet und haben Fensterflächen in
mindestens drei Himmelsrichtungen.
Die Ausstattung der einzelnen Wohnungen mit in der Regel zwei großzügigen Loggiabereichen macht es
möglich, zu fast jeder Tageszeit einen
besonnten Außenbereich nutzen zu
können.
Die städtebauliche Figur wird gefasst
durch einen anthrazitfarbenen Edelkratzputz. Diese äußere Hülle wird
punktuell durchstanzt mit Öffnungen
zu den halböffentlichen Treppenhauserschließungen im Ost- und im
Westkubus sowie mit den privaten
Loggiabereichen.
Die Wohnungen selbst verfügen über
lichte Deckenhöhen von großzügigen
2,75 m und sind umlaufend mit großformatigen bodentiefen Fensterelementen ausgestattet.
Durch „entmaterialisierte“ Glasbrüstungen wird die Absturzsicherheit gewährleistet.
Neubau Wohneinheiten
Bellevue
Entwurfsverfasser:
HS-Architekten
Hallerstraße 8, 20146 Hamburg
Bauherr:
Z1 Immobiliengesellschaft mbH
Hollesenstraße 2
24768 Rendsburg
Ort:
Weimar
Fertigstellung:
2013
35
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau
– Preisträger der bisherigen 10 Wettbewerbe seit der erstmaligen Auslobung 1996 –
1996
1998
2000
Preisträger
Planer
Musikgymnasium Schloss Belvedere, Weimar
Architekturbüro Thomas van den Valentin, Mohamed Oreyzi, Köln
Anerkennung
Planer
Landesversicherungsanstalt Thüringen, Erfurt
ARGE Nickl-Probst-Meyer-Karl, München
Anerkennung
Planer
Medienzentrum Suhl
Architekt Walter Kluska, München
Anerkennung
Planer
Rathaus und Sparkasse Eisenach
Planfabrik SPS, Eisenach
Preisträger
Planer
Neubau Multifunktionelle Halle für Sport und Kultur, Meiningen
Architekt Peter Kulka, Köln
Anerkennung
Planer
Neubau Messe Erfurt
Planungsgruppe IFB Dr. Braschel GmbH, Stuttgart
Anerkennung
Planer
Neubau Produktions- und Verwaltungsgebäude Firma MBE, Eisenach
Architekturbüro 4a, Stuttgart
Anerkennung
Planer
Neubau Landeszentralbank in den Freistaaten Sachsen und
Thüringen – Hauptstelle Erfurt der Deutschen Bundesbank
Braun & Voigt und Partner, Frankfurt/M.
Anerkennung
Planer
Neubau Kaufhaus Breuninger am Junkersand, Erfurt
Architekten Kammerer + Belz, Kucher und Partner, Stuttgart
Preisträger
Planer
Neubau Bundesarbeitsgericht Erfurt
Architektin Gesine Weinmiller, Berlin
Anerkennung
Planer
Umbau Foyer Obereichsfeldhalle, Leinefelde
FORSTER und SCHNORR architekten, Frankfurt/M.
Anerkennung
Planer
Umbau und Erweiterung des Deutschen Gartenbaumuseums Erfurt
Architekt Professor Peter Kulka, Dresden mit
Konstantin Pichler ter Horst, Köln
Anerkennung
Planer
Neubau Thüringer Landesvertretung Berlin
Dr. Worschech & Partner Architekten und Stadtplaner, Erfurt
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2014
2002
Preisträger
Planer
Justizzentrum Meiningen
KBK Architekten Belz, Kucher, Lutz, Stuttgart
Anerkennung
Planer
Regierungsviertel „Am Alten Steiger“, 2. Bauabschnitt, Erfurt
Hoechstetter und Partner Architekten BDA, Darmstadt
Anerkennung
Planer
Behördenzentrum Ilmenau
Felix-Hennel + Partner, FHP Freie Architekten BDA, Karlsruhe
Anerkennung
Planer
Fachhochschule Schmalkalden
KBK Architekten Belz, Kucher, Lutz, Stuttgart
Anerkennung
Planer
Förderschule für geistig Behinderte „Johannes Landenberger“, Weimar
Breunig Breunig Büchin Architekten, Stuttgart mit
Junk & Reich Architekten, Weimar
Anerkennung
Planer
Mehrzweckgebäude Trinkwasserzweckverband Leinefelde
„Oberes Leinetal“, Leinefelde
Architekturbüro Ottmar Stadermann, Hausen
Anerkennung
Planer
Kaufhaus Schützengassenplatz Weimar
Hartmann und Helm Planungsgesellschaft mbH, Weimar
Anerkennung
Erweiterung Bauhaus-Universität Weimar,
Fakultätsgebäude Architektur, Weimar
AV1 Architekten Butz Dujmovic Schannè Urig, Kaiserslautern
Planer
Anerkennung
2004
Planer
Neu- und Wiederaufbau der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena
Freie Architekten Heckmann* Kristel* Jung, Stuttgart
Anerkennung
Planer
Neubau 3-Feld-Mehrzweck-Sporthalle Ohrdruf
Pohl Architekten Stadtplaner GmbH & Co. KG, Göran Pohl, Erfurt
Preisträger
Planer
Neubau Theater Erfurt und Werkstätten, Erfurt
Architekturbüro Professor Jörg Friedrich PFP, Hamburg
Preisträger
Planer
Marie-Curie-Gymnasium, Bad Berka
ARGE Junk & Reich Architekten, Weimar mit
Architekturbüro Ottmar Stadermann, Hausen
Anerkennung
Planer/ Freianlagen
Neubau Behördenzentrum Erfurt 1.BA (ZIV/ Kantine/ Freianlagen)
Braun & Voigt Planungsgesellschaft GmbH, Frankfurt/M.
Anerkennung
Planer
Soziales Zentrum Leinefelde-Worbis, Leinefelde
Architekturbüro Ottmar Stadermann, Hausen
37
Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau – bisherige Preisträger
2006
Preisträger
Planer
Landschaftsarchitekt
Preisträger
Planer
Landschaftsarchitekt
Anerkennung
Neubau Bibliotheks- und Hörsaalgebäude der Bauhaus-Universität
Weimar
meck architekten, Andreas Meck und Architekt Stephan Köppel,
München
mahl gebhard landschaftsarchitekten, München
Planer/ Freianlagen
Umbau und Erweiterung des ehemaligen Hotels „Roter Hirsch“ zum
Bürger- und Behördenhaus, Saalfeld
Junk & Reich Architekten BDA, Weimar
Anerkennung
Planer
Landschaftsarchitekt
Neubau Materialforschungs- und Prüfanstalt, Weimar
gildehaus.reich Architekten BDA, Weimar
DANE Landschaftsarchitekten, Weimar
Anerkennung
Neubau Mensa- und Unterrichtsgebäude des Aus- und Fortbildungszentrums der Thüringer Polizei, Meiningen
Kirchmeier & Brück Architekten BDA, Weimar
PSL Landschaftsarchitekten, Erfurt
Planer
Landschaftsarchitekt
Anerkennung
2008
Erweiterungsbau der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek Weimar
Prof. Hilde Barz-Malfatti und Prof. Karl-Heinz Schmitz, Weimar
in Zusammenarbeit mit Rittmannsperger + Partner, Erfurt
DANE Landschaftsarchitekten, Weimar
Planer
Landschaftsarchitekt
Neu- und Umbau der alten Hautklinik zum Hauptgeschäftssitz der
Industrie- und Handelskammer Erfurt
Hks Architekten + Gesamtplaner GmbH, Erfurt
Plandrei Dittrich-Luz GbR Landschaftsarchitekten, Erfurt
Preisträger
Planer
Landschaftsarchitekt
Ganztagsschule Steinbach-Hallenberg
Schettler & Wittenberg Architekten, Weimar
Plandrei Dittrich-Luz GbR Landschaftsarchitekten, Erfurt
Anerkennung
Planer
Landschaftsarchitekt
ÖPNV-Terminal / Bahnhofsvorplatz Gotha
Osterwold-Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA, Weimar
Osterwold-Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA (Terminal)
Planungsbüro Artz, Gotha (Bahnhofsvorplatz)
Anerkennung
Planer
Schloss Ettersburg bei Weimar
ARGE Ettersburg, Weimar:
gildehaus.reich architekten, Architekturbüro Dr. Krause, Weimar
Anerkennung
Planer
Landschaftsarchitekt
Bühnen der Stadt Gera, Gera
BVS GmbH-Architekt Klaus Sorger, Gera
Rehwald, Dresden (Theaterplatz)
Kokenge.Ritter GmbH, Dresden (Küchengarten)
Anerkennung
Architektonische und museale Neugestaltung des Angermuseums
in Erfurt
Worschech + Partner WPA Architekten, Erfurt
Planer/ Freianlagen
2010
2012
2014
Preisträger
Planer
Evangelisches Augustinerkloster zu Erfurt –
Wiederaufbau der Bibliothek und der Waidhäuser
Junk & Reich Architekten BDA, Weimar
Anerkennung
Planer/ Freianlagen
Seniorensiedlung Am langen Bürgel, Kahla
Architekt Jörg Lammert, Weimar
Anerkennung
Planer/ Freianlagen
Erweiterung Bürohaus + Technikum Glatt Ingenieurtechnik GmbH,
Weimar
Junk & Reich Architekten BDA, Weimar
Anerkennung
Landschaftsarchitekt
Umgestaltung Markt / Tuchmarkt, Zeulenroda
Club L94 Landschaftsarchitekten, Köln
Preisträger
Planer
Landschaftsarchitekt
Landeskirchenamt der Ev. Kirche in Mitteldeutschland, Erfurt
Steinblock Architekten, Magdeburg
Plandrei Dittrich-Luz GbR Landschaftsarchitekten, Erfurt
Anerkennung
Planer
Bauhaus-Universität-Weimar, Grundsanierung Van-de-Velde-Bau
Arge Junk & Reich, BDA, Weimar / Pitz & Hoh, Berlin
Anerkennung
Planer
Landschaftsarchitekt
Sicherung und Präsentation der baul. Reste Mikwe, Erfurt
Gildehaus.reich.architekten, Weimar
PSL Landschaftsarchitekten, Erfurt
Anerkennung
Planer
Landschaftsarchitekt
Service Wohnen in der Grünen Mitte, Saalfeld
Kug-Architekten, München
Ute Schmidt, Saalfeld
Preisträger
Planer
MEDICUM Klinikum Altenburger Land
Worschech Architekten PG mbH, Erfurt
Anerkennung
Planer
Landschaftsarchitekt
Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme
Hermsdorf
AB Gewers & Pudewill GmbH, Berlin
Landschaftsarchitektur Petzold, Dresden
Anerkennung
Planer
Freianlagen
Loftwohnen Bischlebener Mühle, Erfurt-Bischleben
RUS Architekten-Atelier S82, Erfurt
projekt.freiraum, Erfurt
Anerkennung
Planer
Bildungs- und Gedenkstätte Andreasstraße, Erfurt
AB Stadermann Architekten BDA, Hausen
Anerkennung
Brachflächenprojekt
Planer
Freianlagen
Technologieterminal (ITT), Ilmenau
Erfurt & Partner GmbH, Erfurt
Friedemann & Weber Landschaftsarchitekten, Erfurt
39
Impressum
Herausgeber
Thüringer Ministerium für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
Abteilung 2 – Städte- und Wohnungsbau, Staatlicher Hochbau –
Quellennachweis
Postfach 900362
99106 Erfurt
Jurybeurteilungen
Auszug des Juryprotokolls
Telefon: 0361 3791-270
Telefax: 0361 3791-099
Mail: [email protected]
Internet: www.thueringen.de/tmblv
Die Projekte sind innerhalb ihrer Kategorie in der Reihenfolge des Eingangs dargestellt.
Auszüge aus den Erläuterungstexten (z.T. bearbeitet und gekürzt)
Verfasser der jeweiligen Bewerbung
Weitere Informationen auch zu den vorangegangenen Preisen:
www.tmblv.de/Staatlicher Hochbau/ .
Redaktion
Dr. Angelika Krause
Layout/Herstellung
Löwe Werbung, Erfurt
Stand
September 2014
Auflage
1.000 Stück
Abbildungen und Fotos
Seite:
Urheberrechte bei:
2 oben
2 unten
3
4/5
6/7
8/9
10/11
12/13
14/15
16
17
18
19
TMBLV
Architektenkammer Thüringen
TLBV
Worschech Architekten PG mbH, Erfurt
HG Esch Photography, Hennef
Reiner Uwe Schultheiss, Erfurt
Fotoatelier Grimm, Leinefelde-Worbis
Frank Schmidt, Erfurt
Steffen Groß, Weimar
P. Wienrich, Nordhausen
Adrian Schulz, Berlin
AB Ungethüm & Winkelmann, Arnstadt
ARENADESIGN, Daniel Fleck, Altenburg
(Bilder oben + rechts unten)
Kottusch Architekten BDA, Zwickau
(Bild unten links)
Steffen Groß, Weimar
Reinhard Vogel, Ilmenau (Nachtfoto)
B. Schramm, Ilmenau (restl. Fotos)
Dipl.-Ing. Architekt Tobias Winkler, Nordhausen
Bau-Consult Hermsdorf, Hr. Pludra, Hermsdorf
Frank Schmidt, Erfurt
Frank Schmidt, Erfurt
Timo Blaschke, Bielefeld
Frank Aussieker, Hannover
Andreas Reich, Weimar
Michael Miltzow, Weimar (Bild links)
Knut Hennig (Überarbeitung A. Reich) (Bild Mitte)
Andreas Reich, Weimar (Bild rechts)
Azim Akeivan, Weimar
Jörg Lammert, Weimar
Eva Hartmann, Gilching
Worschech Architekten PG mbH, Erfurt
Fotograf: Thomas Weiß
Bildrechte: Junk & Reich Architekten, Weimar
Christian Meyer, Weimar
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
Verteilerhinweis
Diese Informationsschrift wird von der Thüringer Landesregierung im
Rahmen ihrer verfassungsmäßigen Verpflichtung zur Information der
Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von
deren Kandidaten oder Helfern im Zeitraum von sechs Monaten vor
einer Wahl zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt
für alle Wahlen.
Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch die Weitergabe an Dritte zur Verwendung bei
der Wahlwerbung.
Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die
vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme des Herausgebers zu Gunsten einzelner politischer Gruppen
verstanden werden könnte.
Diese Beschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, also
unabhängig davon, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese
Informationsschrift dem Empfänger zugegangen ist. Erlaubt ist jedoch
den Parteien, diese Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.
Copyright
Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,
auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen
Wiedergabe, sind dem Herausgeber vorbehalten.
www.thueringen.de/tmblv
Herausgeber:
Thüringer Ministerium für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
Abteilung 2 – Städte- und Wohnungsbau,
Staatlicher Hochbau –
Postfach 900362
99106 Erfurt
Telefon: 0361 3791-270
Telefax: 0361 3791-099
Mail: [email protected]
Herunterladen