Haus «Weihern» Sagenplatz, Einsiedeln

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Baureportage haus weihern
23. November 2012 • Nummer 92 • Seite 1
Haus «Weihern» Sagenplatz, Einsiedeln
Haus Weihern
Bericht des Architekten
Ein prägendes Gebäude am
­Sagenplatz musste einem Neu­
bau weichen. Schade, wird man
sich überlegt haben. Ein Stück
Identität geht verloren. Nun, den
Eigentümern der Liegenschaft ist
es sicher auch so ergangen.
Die Gebrüder Meier haben in
diesem Gebäude ihre Kindheit
verbracht und sind darin auf­
gewachsen. Der typische Geruch
der Schmiede und der heissen
Hufe vom Beschlagen der Pferde
ist sicher noch in bester Erinne­
rung.
Die Schmiede im Erdgeschoss
­wurde bereits seit Generationen
von der Familie Meier betrie­
ben und bis vor einigen Jahren
hat Hansruedi Meier neben der
Schmiede eine Schlosserei be­
trieben. Das Ambiente dieses
Handwerksbetriebs war einmalig.
Die aus der Zeit der Früh-Me­
chanisierung stammenden Trans­
missionsriemen zum Antrieb der
Maschinen, die imposante Esse,
der Amboss gaben dem Raum ein
Grundriss 1. Obergeschoss
einmaliges Gepräge. Die Wände
waren behängt mit allerlei Werk­
zeug, Zangen, Zwingen, Hämmer
u.s.w.
Die Funktion im Innern des Erd­
geschosses des Gebäudes wurde
aussen durch eine, in Einsiedeln
nur sehr selten anzutreffende
Sicht-Backsteinfassade dokumen­
tiert. Die sorgfältig gestalteten
Fensterdetails und die wohlpro­
portionierten Fenster gaben dem
Haus ein einmaliges Gepräge.
Den wachsenden Raumbedürf­
nissen entsprechend, erfolgten
im Verlaufe der letzten 60 Jahre
diverse räumliche Anpassungen
und der Hauptbau wurde durch
einen Erweiterungsbau vergrös­
sert.
Nach dem allzu frühen Tod von
Hansruedi Meier erloschen auch
die Tätigkeiten in Schmiede und
Schlossereibetrieb. Einen Nach­
folger für diesen schon fast
­musealen Betrieb zu finden war
aussichtslos.
Obwohl das Gebäude immer gut
unterhalten wurde zeigte sich,
dass die Gebäudestruktur bezüg­
lich den zeitgemässen energeti­
schen Anforderungen nicht mehr
zu genügen vermochte. Durch
die Stilllegung des Handwerks­
betriebs lag zudem wertvoller
Raum brach, der nur sehr schwer
nutzbar war.
Vor drei Jahren beschlossen
­darum die Gebrüder Meier, sich
Gedanken zu machen, wie ihr
Vaterhaus als Wohnraum für
sich und ihre Familien nutzbar
­gemacht werden könnte.
Als erstes wurde die Baustruk­
tur gründlich untersucht und
das Potenzial für eine mögliche
­Sanierung geprüft. Leider hat sich
­herausgestellt, dass die beste­
hende Bausubstanz nicht mehr
zu sanieren war. Zudem war der
spätere Anbau nicht mehr in ein
Gesamtraumkonzept zu integrie­
ren.
Darum fiel die Entscheidung für
den Abbruch des bestehenden
Gebäudes und den Neubau eines
Wohnhauses.
Städtebauliche Ausrichtung
Mit dem Entscheid für den Neu­
bau konnte der städtebaulichen
S­ ituation mehr Rechnung getra­
gen werden. Wir entschlossen uns
für ein Gebäude, das den Stras­
senraum stärken und aufwerten
soll. Das neue Volumen fügt sich
­harmonisch zwischen die beste­
henden Nachbar-Bauten ein.
Der Bau-Perimeter ist einer­
seits durch die anschliessenden,
nördlichen und südlichen Nach­
bargrundstücke und westlich
durch die Strasse definiert. Im
östlichen Bereich beeinflusst der
über­deckte Dorfbach mit dem
Bachabstand den Bauperime­
ter. Die wesentliche natürliche
Blick aus einer der beiden Attika-Maisonette-Wohnungen von der Küche auf die Türme des Klosters Einsiedeln
­ elichtung erfolgt über die WestB
und Ostfassade und teilweise
über die Südfassade. Die restli­
chen Fassadenflächen bleiben
fensterlos.
Diese Rahmenbedingungen wa­
ren bestimmend für den Entwurf.
Die Grundform des Hauses ent­
spricht einem einfachen vierge­
schossigen Volumen mit einem
zurückgesetzten Attikageschoss.
Im Sockelgeschoss sind neben
dem Eingang Autoabstellplätze
und Nebenräume untergebracht.
Die weiteren Geschosse dienen
zu Wohnzwecken.
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Baureportage haus weihern
Die Küche einer Attika-Maisonette-Wohnung von der Dachterrasse gesehen
Gestaltung
Eine moderne, verputzte Fassa­
de mit einspringenden Flächen
flankiert den Sagenplatz. Die
Terrassen sind als Loggien aus­
gebildet, die mit einer Winter­
gartenverglasung
geschlossen
werden können. Das Sockelge­
schoss ist farblich abgesetzt von
der übrigen Fassade. Der anthra­
zitfarbene Sockel vermittelt dem
Gebäude die Erdung. Die oberen
Geschosse sind in einem warmen
Pastellton gehalten. Die einsprin­
genden Gebäudeteile, sowie die
Fensterleibungen sind farblich
leicht heller abgesetzt. Das Haus
wird als Massivbau errichtet. Alle
Decken und tragende Wände sind
betoniert bzw. gemauert.
Die Wohnräume sind zum Sagen­
platz orientiert. Die grosszügigen
Fensterflächen und die Loggien
schaffen einen Bezug zum Sagen­
platz und lassen die Mittag- und
Abendsonne die Wohnräume er­
leuchten.
Die Schlafräume orientieren sich
überwiegend zur ruhigen Hinter­
hofzone. Der Hinterhof bietet die
Möglichkeit zur Nutzung als Gar­
tenanlage für Spiel und Freizeit.
Die Wohnungen weisen gross­
zügige, lichtdurchflutete Wohn­
räume auf. Das zeitgemässe Ener­
giekonzept mit Sonnenkollektoren
bietet besten Wohnkomfort und
garantiert Nachhaltigkeit.
Die Erschliessung erfolgt über ein
grosszügiges Treppenhaus. Alle
Geschosse könne auch über einen
Personenaufzug erreicht werden.
Ein barrierefreier Zugang aller
Etagen ist damit gewährleistet.
Die Bauarbeiten, beginnend mit
dem Abbruch bis zur Fertigstel­
lung der Gartenanlage verliefen
ohne Probleme und glücklicher­
weise auch unfallfrei.
Wohn-, Essbereich mit grosszügiger, offener Küche sorgen für ein modernes Wohnambiente
Das Bauen mitten im Dorf stellt
immer eine besondere Heraus­
forderung für alle Beteiligten
dar. Immissionen und Einschrän­
kungen sind bei grösster Sorgfalt
nicht vermeidbar. Dieser Umstand
verlangt auch viel Verständnis
von den Anwohnern. Für dieses
­Verständnis bedanken wir uns
bestens.
Ebenso gehört ein grosser Dank
an die Handwerker und die Bau­
leitung, die unter den knappen
Platzverhältnissen und den ein­
schränkenden Rahmenbedingun­
gen ihr Bestes gegeben haben.
Der Bauherrschaft danken wir für
den sehr interessanten Planungs­
auftrag und die schöne Zusam­
menarbeit. Wir hoffen, dass die
neuen Räume die gewünschten
Wohnbedürfnisse erfüllen.
Das Geländer einer Maisonette-Wohnung ist teilweise als Aquarium (hier noch ohne Fische) ausgebildet
Hanspeter Kälin & Partner AG Hanspeter Kälin
und Bauherrschaft Haus Weihern
Fassade
Situationsplan
Beteiligte Unternehmen
Dipl. Malermeister
Gipser • Maler • Gerüstbau
Zürichstrasse 13
8840 Einsiedeln
T 055 412 55 67
www.malerstrueby.ch
[email protected]
124-500 196
Die Baumeisterarbeiten wurden ausgeführt durch
Ausgeführte Arbeiten:
Flachdach und
Spenglerarbeiten
Spenglerei Walter Frei AG
Flachdach Blitzschutz – Sanitäranlagen
8840 Trachslau
Telefon 055 412 18 28
Fax
055 412 91 15
124-046 952
Wir bedanken uns bei der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag.
124-500 341
Wir freuen uns
mit der Bauherrschaft
über das gelungene
Bauwerk und
bedanken uns für
das Vertrauen
in unsere Firma.
124-500 203
Baureportage haus weihern
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Beteiligte Unternehmen
Biberbau - Ihr verlässlicher Partner für:
Verglasungen
Der Bauherrschaft danken wir
herzlich für den Auftrag zur
Ausführung der Balkonverglasungen.
Fenster & Türen
Verglasungen
Fassaden
8836 Biberbrugg
Tel. 055 418 45 45
www.biberbau.ch
124-500 238
124-500 224
124-047 753
Ausgeführte Arbeiten:
allgemeine Metallbauarbeiten
124-500 184
Wir danken der Bauherrschaft für das entgegengebrachte Vertrauen.
124-500 226
124-047 773
Wir danken der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag.
A. Iten AG
124-744 625
Sanitäre Anlagen
Bauspenglerei
Erlenbachstrasse 5
8840 Einsiedeln
Telefon: 055 418 80 20
E-Mail: [email protected]
Ausführung der sanitären Installationen und Wohnraumlüftung
124-500 281
Wir danken der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag!
124-500 281
124-500 226
124-047 721
124-047 735
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