Gramatički modeli u germanističkoj lingvistici Traditionelle Grammatiken Sammelbegriff für vorstrukturalistische“ Grammatiken, die in der Tradition der aristotelischen Logik und der lateinischen Grammatik stehen. a) die Kategorien und Termini sind an der griechischen Logik und der lateinischen Grammatik orientiert und werden auf die modernen Sprachen übertragen b) Ausgangspunkt ist zumeist formbezogen c) die Klassifikationskriterien sind uneinheitlich und nicht systematisch begründet d) die Arbeitsweise ist zumeist „intuitionistisch“, es gibt keine expliziten Regeln e) bei der Erklärung von Phänomenen der Gegenwartssprache werden vielfach synchronische und diachronische Aspekte vermischt f) sind zumeist normativ ausgerichtet g) Orientierung an geschriebener Sprache h) das Kernstück ist die Lehre von Wortarten und Satzgliedern Strukturalistische Grammatik Strukturalistische Grammatik oder Strukturalismus gilt als Sammelbegriff für verschiedene Schulen und Konzeptionen in der Sprachwissenschaft, die sich auf de Saussure berufen und sich gegen die ältere Sprachwissenschaft (Junggrammatiker, traditionelle Schulgrammatik) richten. Neues Paradigma, das auf folgenden Grundideen beruht. a) Sprache als System (langue) im Gegensatz zur Realisierung durch den Sprachgebrauch des Sprechers (parole) b) dieses System wird nur in der Synchronie wahrgenommen. Es wird nicht nur streng zwischen synchronischer und diachronischer Sprachwissenschaft unterschieden, sondern die synchronische Sprachwissenschaft wird als primär angesehen c) Sprache ist ein System von Zeichen. Ein Zeichen ist immer bilateral - Verbindung von Bezeichnetem In Bezeichnenden d) Das Zeichen ist eine Größe im internen Relationssystem der Sprache. Die Sprache hat eine immanente Struktur. Sie ist ein System von Werten. Die Elemente der Sprache bedingen sich gegenseitig. Verschiedene Schulen des „klassischen Strukturalismus“ (Prager funktionale Linguistik, Kopenhagener Glossematik, amerikanischer Deskriptivismus). Für den Fremdsprachenunterricht ist der Amerikanische Deskriptivismus am bedeutendsten. (Leonard Bloomfield, Language, 1933). Deskriptive Linguistik. Betrachtung der Form bzw. dessen was sichtbar und beobachtbar ist. Ausschluss der Bedeutung. Die Bedeutung wurde nicht als unwichtig angesehen, sondern weil man ihre exakte Beschreibung für unmöglich hielt. Wege für die exakte Beschreibung von Einzelsprachen und ein Inventar neuer Methoden. Distribution - Summe aller Umgebungen, in dene ein sprachliches Element auftreten kann Konstituentenanalyse - Analyse der unmittelbaren Konstituenten durch Segmentierung in Phrasen, die die Hierarchie der sprachlichen Struktur bloßlegt. Substitution – Ersatz einer sprachlichen Einheit im gleichen Kontext durch einen andere Transformation – Umwandlung von syntaktischen Einheiten ohne Veränderung der lexikalischen Elemente Permutation – Umstellung im Satz (Hans Glinz, ob Die innere Form des Deutschen, 1952.) Generative Grammatik / Generative Transformationsgrammatik (GTG) Die generative Grammatik ist aus dem amerikanischen Distributionalismus entstanden. Sehr bald führte sie jedoch über ihn hinaus und stellte sich in einem deutlichen Gegensatz zu ihm. Generativ bedeutet, dass die entsprechende Grammatik Erzeugungsregeln hat. Diese Regeln sollen genau alle korrekten Sätze der betreffenden Sprache erzeugen können. Der Terminus Transformation verweist darauf, dass die Grammatik einen Transformationsteil enthält. Transformation sind Operationen, die dazu dienen, bestimmte Strukturen in andere umzuwandeln. Grammatik ist in diesem Modell als die Summe aller an der Satzerzeugung beteiligten Operationen zu verstehen. Wichtigste Merkmale der GTG: keine bloße Segmentierung und Klassifizierung konkreter Sprachdaten abstrakte Theorie mit dem Ziel, das implizite Wissen des idealen Sprechers/Hörers von einer Sprache zu erfassen, das dem aktuellen Sprachgebrauch zugrunde liegt Trennung der grammatischen Sätze einer Sprache von den ungrammatischen die generative Grammatik versteht sich als Explizierung unserer Intuitionen über die Sprache mithilfe eines Regelmechanismus, der alle grammatischen Sätze einer Sprache – und nicht nur diese – erzeugt (generiert). bis heute mehrere unterschiedliche Versionen der generativen Grammatik (Transformationsgrammatik, Standardmodell, Standardtheorie, Erweiterte Standardtheorie, Government- and- Binding -Theorie, Universalgrammatik) Die erste Version hat CHOMSKY 1957 (Syntactic Structures) entwickelt. Dieses Grammatikmodell beruht auf einem formalisierten, rekursiven Verfahren zur Generierung von allen und nur den wohlgeformten Sätzen einer Sprache. Bis heute gibt es insgesamt fünf Versionen. In allen wird eine Explanation der menschlichen Sprachfähigkeit angestrebt, welche als ein genetisches Prinzipiengerüst (auch Universalgrammatik genannt) aufgefasst wird. Ziel einer generativen Syntax ist es demnach nicht nur, die Wohlgeformtheit von Sätzen einer Einzelsprache zu charakterisieren, sondern auch zu erklären, warum Kinder eine beliebige Einzelsprache in relativ kurzer Zeit wurde immer gleich geordneten Phasen erlernen können. Chomskys Hypothese zufolge ist dies nur möglich, wenn bestimmte Regelformate genetisch vorgegeben und somit angeboren sind. Hauptziel der generativen Grammatik ist daher die Erforschung notwendiger Restriktionen für mögliche Regeln, wodurch eine Charakterisierung des Begriffes der natürlichen Sprache überhaupt oder spezifisch menschlichen Sprachfähigkeit im Besonderen geleistet werden soll. Abhängigkeitsgrammatik und Valenztheorie Begründer ist Lucien Tesnière - (Eléments de la syntaxe structurale (1959), dt. Grundzüge der strukturalen Syntax 1980). Die Abhängigkeitsgrammatik versucht, die innere Struktur eines Satzes zu erfassen, indem sie die Abhängigkeit der Satzglieder voneinander beschreibt. Das Verb ist das strukturelle Zentrum des gesamten Satzes – im Unterschied zur binären SubjektPrädikat-Struktur der traditionellen Grammatik. Alle anderen Elemente sind unmittelbar vom Verb abhängig. Tesnière vergleicht die Fähigkeit eines Verbs, eine bestimmte Anzahl von Aktanten zu sich zu nehmen, mit der Wertigkeit eines Atoms (in der Chemie) und nennt sie Valenz. In der Sprachwissenschaft wird die Valenz verstanden als Fähigkeit von sprachlichen Ausdrücken (vor allem von Verben aber bald auch von weiteren Wortklassen), um sich herum bestimmte Leerstellen zu eröffnen, die zahlenmäßig festgelegt und obligatorisch oder fakultativ zu besetzen sind. besuchen - Ich besuche die Ausstellung. - 2 obligatorische Aktanten (Ergänzungen) nennen - Man nennt ihn den besten Fußballer aller Zeiten. - 3 obligatorische Aktanten essen - Er isst. / Er isst einen Apfel. - 1 obligatorischer Aktant. / 1 obligatorischer und 1 fakultativer Aktant. Ergänzungen sind nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ festlegbar. Qualitativ bedeutet: a. syntaktisch nach Satzgliedern und morphologischer Realisierung b. semantisch nach inhärenten Merkmalen (menschlich, belebt …). Deshalb entstanden Valenzwörterbücher zu Verben, Adjektiven und Substantiven. Es entstand – nicht nur für das Deutsche - eine umfangreiche Valenzlexikographie. Gerhard Helbig / Wolfgang Schenkel: Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Verben. 8., durchges. Aufl. Tübingen 1991. Das elektronische Valenzwörterbuch deutscher Verben des Instituts für Deutsche Sprache (IDS) Vertreter: Gerhard Helbig, Ulrich Engel Funktionale Grammatik Oft in Abgrenzung von formalen oder strukturellen Grammatiken. Hinter diesem Stichwort verbergen sich recht unterschiedliche Sachverhalte und Richtungen. Dies ist durch den die Mehrdeutigkeit des Funktionsbegriffes bedingt. a. Syntaktische Funktion - Subjekt, Objekt, Attribut usw. b. semantische Funktion - Agens, Patiens, Ziel, Rezipient c. Pragmatische Funktion – Thema, Rhema Ausgangspunkt: sprachliche Phänomene können nicht ohne Rückgriff auf ihre semantische und kommunikative Funktion erklärt werden. Dadurch bietet die funktionale Grammatik eine Alternative zu jenen Ansätzen, die sprachliche Phänomene formal (zum Beispiel autonom in der Syntax) zu erfassen versuchen. In der ehemaligen DDR, vor allem in Potsdam, wurde eine funktionale Grammatik entwickelt, bei der unter Funktion anfangs die inhaltliche Seite des sprachlichen Zeichens also die Bedeutung, später eher der intendierte Kommunikationseffekt (als Wirkung oder Leistung, also sprachextern verstanden wurde). Vertreter: Walter Schmidt, Wladimir Admoni. Literatur und Links: Arten und Typen von Grammatiken Helbig, G. (2001): „Arten und Typen von Grammatiken", in: Helbig, G. (u.a.) (Hrsg.): Deutsch als Fremdsprache. HSK 19.1. Berlin, New York: de Gruyter, 175-186. http://www.pragmatiknetz.de/wp-content/uploads/2010/05/ArtenundTypenvonGrammatiken.pdf Valenz http://www.teachsam.de/deutsch/d_lingu/synt/wort/Verb/verb_6_2.htm