PRESSEMITTEILUNG Stuttgart, 18.05.2015 Pressekontakte Thomas Koch (Direktor Kommunikation) T +49 (0) 711 20 32 515 F +49 (0) 711 20 32 202 [email protected] Claudia Hamann T +49 (0) 711 20 32 251 F +49 (0) 711 20 32 202 [email protected] PREMIERE Giuseppe Verdi Rigoletto Sonntag, 28. Juni 2015, 18 Uhr // Opernhaus Weitere Vorstellungen: 1. | 6. | 10. | 15. | 18. Juli 2015 Musikalische Leitung Regie und Dramaturgie Bühne Kostüme Licht Chor Sylvain Cambreling Jossi Wieler, Sergio Morabito Bert Neumann Nina von Mechow Lothar Baumgarte Johannes Knecht Besetzung Herzog von Mantua Rigoletto Gilda Graf von Monterone Graf von Ceprano Gräfin von Ceprano Marullo Borsa Sparafucile Maddalena Giovanna Page Atalla Ayan Markus Marquardt Ana Durlovski Roland Bracht Eric Ander Karin Torbjörnsdóttir Ashley David Prewett Daniel Kluge Liang Li Anaïk Morel Carmen Mammoser Thembinkosi Mgetyengana Staatsopernchor Stuttgart Staatsorchester Stuttgart Die letzte Premiere der Spielzeit 2014/15: Rigoletto Wieler/Morabito inszenieren, Sylvain Cambreling dirigiert Mit Giuseppe Verdis Meisterwerk Rigoletto beschließt die Oper Stuttgart am Sonntag, 28. Juni 2015, 18 Uhr den Premierenreigen der Spielzeit 2014/15. Das Produktionsteam, bestehend aus Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling (Musikalische Leitung), Jossi Wieler und Sergio Morabito (Regie), Bert Neumann (Bühnenbild), Nina von Mechow (Kostüme) und Lothar Baumgarte (Licht), hatte in Stuttgart zuletzt den preisgekrönten Schönberg/Janáček-Doppelabend Die glückliche Hand/Schicksal (2011/12) und Tristan und Isolde (2013/14) gemeinsam erarbeitet. Bert Neumann erhielt im April den Hein-Heckroth-Preis für Bühnenbild 2015; der vom Land Hessen, der Stadt Gießen und der HeinHeckroth-Gesellschaft vergebene Preis wird alle zwei Jahre an „herausragende Künstler und Bühnenbildner, die die Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst kreativ in ihre Arbeiten einfließen lassen“, verliehen. Als Rigoletto kehrt Markus Marquardt, der 1996 – 2000 zum Solistenensemble der Oper Stuttgart gehörte, an sein ehemaliges Stammhaus zurück. Hier interpretierte er zuletzt 2013/14 die Partie des Wanderers (Siegfried) und die Titelpartie in Der Fliegende Holländer (2011/12 und 2012/13). Jüngst gastierte das Ensemblemitglied der Semperoper an der Opéra National de Lyon (Duc Adorno in Die Gezeichneten), an der Deutschen Oper am Rhein (Der Fliegende Holländer) und am Teatro di San Carlo in Neapel (Jochanaan in Salome). Atalla Ayan aus dem Stuttgarter Solistenensemble wird sein Rollendebüt als Herzog von Mantua geben. Der brasilianische Tenor war in dieser Spielzeit in Stuttgart als Rodolfo (La Bohème), als Alfredo (La traviata) und Ismaele (Nabucco) zu erleben und gab seine Hausdebüts an der Nationale Opera in Amsterdam (La Bohème), an der Deutschen Oper Berlin (als Ruggiero in La Rondine) und am Festspielhaus Baden-Baden (in Rolando Villazóns Traviata-Inszenierung). Im Herbst 2015 wird er erstmals an der Mailänder Scala gastieren (als Nemorino in L’Elisir d’Amore). Ensemblemitglied Ana Durlovski interpretiert die Partie der Gilda. Neben ihren Rollendebüts als Berenice (Berenike, Königin von Armenien) und Sophie (Der Rosenkavalier) in Stuttgart war die mazedonische Sopranistin jüngst als Königin der Nacht an der Metropolitan Opera, der Bayerischen Staatsoper und der Oper Köln zu Gast. Liang Li übernimmt die Partie des Sparafucile. Gastauftritte führen den chinesischen Bass, der seit 2006 zum Ensemble der Oper Stuttgart zählt, u.a. regelmäßig an die Opernhäusern in Dresden, Berlin und Basel. Jüngst wirkte er in Michael Hanekes Don GiovanniInszenierung an der Opéra de Bastille als Commendatore mit und war als Daland (Der fliegende Holländer) in Luxemburg und Caen zu erleben. Anaïk Morel wird die Partie der Maddalena singen. Das ehemalige Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper debütierte bei den Salzburger Festspielen 2014 in der Uraufführung von Marc-André Dalbavies Charlotte Salomon und gastierte u.a. bei den BBC Proms und an der Mailänder Scala, der Opéra National de Lyon und der Staatsoper Berlin. In Stuttgart verkörperte die französische Mezzosopranistin bereits die Marguerite in Fausts Verdammnis und wird hier 2015/16 ihr Rollendebüt als Carmen geben. Kammersänger Roland Bracht interpretiert die Partie des Monterone. Neben seinem langjährigen Festengagement an der Stuttgarter Oper trat der Bass an den großen Opernhäusern in Deutschland sowie in Mailand, New York, Brüssel, Rom, Barcelona, San Francisco, Japan, Salzburg und München auf. Carmen Mammoser, die von 1985 bis 1994 zum Solistenensemble der Oper Stuttgart zählte und dem Haus eng verbunden geblieben ist, kehrt als Giovanna auf die Stuttgarter Opernbühne zurück. Seit 2008 ist Carmen Mammoser Stellvertretende Leiterin des Instituts für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Giuseppe Verdis Rigoletto basiert auf Victor Hugos Drama Der König amüsiert sich, das nach einmaliger Aufführung 1832 in Paris sofort verboten wurde und 50 Jahre lang nicht gespielt werden durfte. Verdi war bewusst, dass bei dieser Stückwahl Ärger mit der Zensur vorprogrammiert war. Dennoch gelang es ihm, seine Oper ohne wesentliche Eingriffe in die Dramaturgie Victor Hugos 1851 zu einer umjubelten Premiere zu führen. Nach der beispiellosen Erfolgsgeschichte der Oper, die bis heute international zu den meistgespielten Werken des Repertoires zählt, ist es nicht so einfach, ihr eigentliches Skandalon noch zu entdecken. Wieler, Morabito und Neumann gehen dieser Frage nach der gesellschaftlichen und politischen Radikalität des Hugoschen Diskurses in seiner Verdischen Brechung nach. Manches deutet darauf hin, dass diese Radikalität in einer beispiellosen Absage an die Idee eines Subjekts der Geschichte besteht. Der Herrscher ist ein jugendlicher Libertin, der nur dem Rausch und dem Vergnügen lebt, während er sich als politisches Subjekt von seinem Hofnarren vertreten lässt, der an seinem Hof ein Terrorregime führt. Das Scheitern zentraler Forderungen der Französischen Revolution („Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“), der Aufstieg und Fall Napoleons, die aus der JuliRevolution hervorgegangene neue kapitalistische Machtelite und deren Korruption, all das bündelt Hugo im Zerrspiegel seines Dramas zu einem finsteren Endspiel, in dem Geschichte zur Groteske erstarrt. Statt des Tyrannen mordet die Revolution in der Gestalt eines Narren ihre eigenen Kinder. Begleitveranstaltungen zu Rigoletto Öffentliche Probe Samstag, 13. Juni 2015, 9.45 – 11.30 Uhr im Opernhaus Die Regisseure Jossi Wieler und Sergio Morabito geben Einblicke in die Probenarbeit. Einführungsmatinee Sonntag, 21. Juni 2015, 11 Uhr im Opernhaus, Foyer I. Rang Das Produktionsteam gibt interessierten Opernbesuchern einen Einblick in die Konzeption der Neuinszenierung. Nach(t)gespräche Mittwoch, 1. Juli 2015 Mittwoch, 15. Juli 2015 Das Produktionsteam beantwortet im Anschluss an die Vorstellung Fragen der Zuschauer. Einführung vor jeder Vorstellung Eine Einführung findet vor jeder Vorstellung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Opernhaus, Foyer I. Rang statt.