Premiere - Oper Stuttgart

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PRESSEMITTEILUNG
Stuttgart, 18.05.2015
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PREMIERE
Giuseppe Verdi
Rigoletto
Sonntag, 28. Juni 2015, 18 Uhr // Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 1. | 6. | 10. | 15. | 18. Juli 2015
Musikalische Leitung
Regie und Dramaturgie
Bühne
Kostüme
Licht
Chor
Sylvain Cambreling
Jossi Wieler, Sergio Morabito
Bert Neumann
Nina von Mechow
Lothar Baumgarte
Johannes Knecht
Besetzung
Herzog von Mantua
Rigoletto
Gilda
Graf von Monterone
Graf von Ceprano
Gräfin von Ceprano
Marullo
Borsa
Sparafucile
Maddalena
Giovanna
Page
Atalla Ayan
Markus Marquardt
Ana Durlovski
Roland Bracht
Eric Ander
Karin Torbjörnsdóttir
Ashley David Prewett
Daniel Kluge
Liang Li
Anaïk Morel
Carmen Mammoser
Thembinkosi Mgetyengana
Staatsopernchor Stuttgart
Staatsorchester Stuttgart
Die letzte Premiere der Spielzeit 2014/15: Rigoletto
Wieler/Morabito inszenieren, Sylvain Cambreling dirigiert
Mit Giuseppe Verdis Meisterwerk Rigoletto beschließt die Oper Stuttgart am Sonntag, 28. Juni 2015,
18 Uhr den Premierenreigen der Spielzeit 2014/15. Das Produktionsteam, bestehend aus Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling (Musikalische Leitung), Jossi Wieler und Sergio Morabito (Regie), Bert
Neumann (Bühnenbild), Nina von Mechow (Kostüme) und Lothar Baumgarte (Licht), hatte in Stuttgart zuletzt den preisgekrönten Schönberg/Janáček-Doppelabend Die glückliche Hand/Schicksal
(2011/12) und Tristan und Isolde (2013/14) gemeinsam erarbeitet. Bert Neumann erhielt im April den
Hein-Heckroth-Preis für Bühnenbild 2015; der vom Land Hessen, der Stadt Gießen und der HeinHeckroth-Gesellschaft vergebene Preis wird alle zwei Jahre an „herausragende Künstler und Bühnenbildner, die die Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst kreativ in ihre Arbeiten einfließen lassen“, verliehen.
Als Rigoletto kehrt Markus Marquardt, der 1996 – 2000 zum Solistenensemble der Oper Stuttgart
gehörte, an sein ehemaliges Stammhaus zurück. Hier interpretierte er zuletzt 2013/14 die Partie des
Wanderers (Siegfried) und die Titelpartie in Der Fliegende Holländer (2011/12 und 2012/13). Jüngst
gastierte das Ensemblemitglied der Semperoper an der Opéra National de Lyon (Duc Adorno in Die
Gezeichneten), an der Deutschen Oper am Rhein (Der Fliegende Holländer) und am Teatro di San Carlo
in Neapel (Jochanaan in Salome). Atalla Ayan aus dem Stuttgarter Solistenensemble wird sein Rollendebüt als Herzog von Mantua geben. Der brasilianische Tenor war in dieser Spielzeit in Stuttgart als
Rodolfo (La Bohème), als Alfredo (La traviata) und Ismaele (Nabucco) zu erleben und gab seine Hausdebüts an der Nationale Opera in Amsterdam (La Bohème), an der Deutschen Oper Berlin (als Ruggiero in La Rondine) und am Festspielhaus Baden-Baden (in Rolando Villazóns Traviata-Inszenierung). Im
Herbst 2015 wird er erstmals an der Mailänder Scala gastieren (als Nemorino in L’Elisir d’Amore).
Ensemblemitglied Ana Durlovski interpretiert die Partie der Gilda. Neben ihren Rollendebüts als
Berenice (Berenike, Königin von Armenien) und Sophie (Der Rosenkavalier) in Stuttgart war die mazedonische Sopranistin jüngst als Königin der Nacht an der Metropolitan Opera, der Bayerischen Staatsoper und der Oper Köln zu Gast. Liang Li übernimmt die Partie des Sparafucile. Gastauftritte führen
den chinesischen Bass, der seit 2006 zum Ensemble der Oper Stuttgart zählt, u.a. regelmäßig an die
Opernhäusern in Dresden, Berlin und Basel. Jüngst wirkte er in Michael Hanekes Don GiovanniInszenierung an der Opéra de Bastille als Commendatore mit und war als Daland (Der fliegende Holländer) in Luxemburg und Caen zu erleben. Anaïk Morel wird die Partie der Maddalena singen. Das
ehemalige Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper debütierte bei den Salzburger Festspielen
2014 in der Uraufführung von Marc-André Dalbavies Charlotte Salomon und gastierte u.a. bei den BBC
Proms und an der Mailänder Scala, der Opéra National de Lyon und der Staatsoper Berlin. In Stuttgart
verkörperte die französische Mezzosopranistin bereits die Marguerite in Fausts Verdammnis und wird
hier 2015/16 ihr Rollendebüt als Carmen geben. Kammersänger Roland Bracht interpretiert die Partie
des Monterone. Neben seinem langjährigen Festengagement an der Stuttgarter Oper trat der Bass an
den großen Opernhäusern in Deutschland sowie in Mailand, New York, Brüssel, Rom, Barcelona, San
Francisco, Japan, Salzburg und München auf. Carmen Mammoser, die von 1985 bis 1994 zum Solistenensemble der Oper Stuttgart zählte und dem Haus eng verbunden geblieben ist, kehrt als Giovanna
auf die Stuttgarter Opernbühne zurück. Seit 2008 ist Carmen Mammoser Stellvertretende Leiterin des
Instituts für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
Giuseppe Verdis Rigoletto basiert auf Victor Hugos Drama Der König amüsiert sich, das nach einmaliger Aufführung 1832 in Paris sofort verboten wurde und 50 Jahre lang nicht gespielt werden durfte.
Verdi war bewusst, dass bei dieser Stückwahl Ärger mit der Zensur vorprogrammiert war. Dennoch
gelang es ihm, seine Oper ohne wesentliche Eingriffe in die Dramaturgie Victor Hugos 1851 zu einer
umjubelten Premiere zu führen. Nach der beispiellosen Erfolgsgeschichte der Oper, die bis heute
international zu den meistgespielten Werken des Repertoires zählt, ist es nicht so einfach, ihr eigentliches Skandalon noch zu entdecken. Wieler, Morabito und Neumann gehen dieser Frage nach der gesellschaftlichen und politischen Radikalität des Hugoschen Diskurses in seiner Verdischen Brechung
nach. Manches deutet darauf hin, dass diese Radikalität in einer beispiellosen Absage an die Idee eines
Subjekts der Geschichte besteht. Der Herrscher ist ein jugendlicher Libertin, der nur dem Rausch und
dem Vergnügen lebt, während er sich als politisches Subjekt von seinem Hofnarren vertreten lässt, der
an seinem Hof ein Terrorregime führt. Das Scheitern zentraler Forderungen der Französischen Revolution („Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“), der Aufstieg und Fall Napoleons, die aus der JuliRevolution hervorgegangene neue kapitalistische Machtelite und deren Korruption, all das bündelt
Hugo im Zerrspiegel seines Dramas zu einem finsteren Endspiel, in dem Geschichte zur Groteske erstarrt. Statt des Tyrannen mordet die Revolution in der Gestalt eines Narren ihre eigenen Kinder.
Begleitveranstaltungen zu Rigoletto
Öffentliche Probe
Samstag, 13. Juni 2015, 9.45 – 11.30 Uhr im Opernhaus
Die Regisseure Jossi Wieler und Sergio Morabito geben Einblicke in die Probenarbeit.
Einführungsmatinee
Sonntag, 21. Juni 2015, 11 Uhr im Opernhaus, Foyer I. Rang
Das Produktionsteam gibt interessierten Opernbesuchern einen Einblick in die Konzeption der Neuinszenierung.
Nach(t)gespräche
Mittwoch, 1. Juli 2015
Mittwoch, 15. Juli 2015
Das Produktionsteam beantwortet im Anschluss an die Vorstellung Fragen der Zuschauer.
Einführung vor jeder Vorstellung
Eine Einführung findet vor jeder Vorstellung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Opernhaus,
Foyer I. Rang statt.
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