ARV-Studie Umnutzungs- und Verdichtungspotential in ländlichen Gemeinden Renzo Casetti Februar 2009 Um- und Neubauen im Ortsbild 1 Beschränkte Neubaumöglichkeiten im Ortsbild und grosser Erneuerungsdruck auf Altbauten bringen schützenswerte Einzelobjekte, anerkannte Ensembles sowie Ortsbild- und Denkmalpflege zunehmend in Bedrängnis. Das muss nicht sein: Lösungsvorschläge Bauen in der Kernzone Die Bau- und Zonenordnungen der Gemeinden enthalten spezielle Gestaltungsvorschriften für Um- und Neubauten. Diese Vorschriften basieren auf dem Grundgedanken, dass Neubauten dem Formenvokabular der bestehenden Häuser anzupassen sind. Das Dogma der Anpassung stammt aus der Entstehungszeit des kantonalen Planungs- und Baugesetzes (PBG) vom 7. September 1975. Im Jahr des Denkmals (1975) und angesichts des damaligen Baubooms sollten Kernzonen möglichst vor „fremden“ Einflüssen verschont werden. Der Akzent wurde auf die „Ortsüblichkeit“ gelegt und richtete sich nach den „schönsten“ Gebäuden der Generation unserer Väter und Grossväter. Bei der praktischen Handhabung der Gestaltungsvorschriften wird der spezifischen Geschichte der einzelnen Gebäude des Dorfes und seiner Weiterentwicklung oftmals zu wenig Beachtung geschenkt. Die Vorschriften sind entweder sehr detailliert oder sie bieten zu vague Interpretationsspielräume. „Zeitgemässes“ Bauen bleibt mitunter auf der Strecke. Das an sich berechtigte konservatorische Anliegen bleibt immer noch aktuell, wenn man sich nicht den schnell wechselnden Modetendenzen unkritisch ausliefern will. Die Architekturtendenzen wechseln bekanntlich immer schneller. „Zeitgemäss“ ist nicht identisch mit „modernistisch“. Die Gestaltungsvorschrift von § PBG 238 eröffnet zwischen „keiner Beeinträchtigung“ „befriedigender Gesamtwirkung“, und „besonderer Rücksichtnahme“ eine grosse Bandbreite von kreativen Lösungsmöglichkeiten. Die nachfolgenden Beispiele zeigen eine differenzierte Anschauung und Handhabung im Umgang mit Um- und Neubauten in der Kernzone, um damit die Bereitschaft und Freude am Bauen im Ortsbild zu wecken.. 2 Verdichtung: Umbau und Ersatzbau Die innere Verdichtung von Gebäuden stellt eine dankbare architektonische Herausforderung dar. Wie wohnt man in einer Scheune? Worin lässt sich sonst noch überall wohnen und arbeiten? (Kirche, Stall, Spicher, Tabakscheune u.a.m.). Die folgenden Beispiele zeigen gelungene Umnutzungen, welche nach aussen vielleicht unauffällige, nach innen aber umso überraschendere Eindrücke bieten. - Nahsicht statt Seesicht -. Ein gelungener Umbau überliefert immer noch Aspekte seines Vorgängerbaus und macht ihn dadurch unverwechselbar. Der Ersatzbau muss grundsätzlich als Neubau bezeichnet werden, auch wenn gelegentlich Fragmente des Vorgängerbaus bestehen bleiben oder wiederverwendet werden. Der gelungene Ersatzbau darf in einem gewissen Kontrast zu seiner Umgebung stehen. Aber auch er tradiert noch die Bauform seines Vorgängers. Beim Umbau ist darf zu achten, dass der „Hausgeist“ nicht ganz verbannt wird. Beim Ersatzbau sollte der „Dorfgeist“ erkennbar bleiben. Verdichtung: Neubau in der Kernzone Die Baulandreserven in den Kernzonen auszuschöpfen ist ein schwieriges Unterfangen. Es scheitert im Wesentlichen an zwei Hindernissen. Einerseits widerspricht es dem Grundsatz der Erhaltung generell, denn Aussenräume sind an sich nicht weniger wertvoll als Innenräume. Zudem sind die Grundbesitzverhältnisse in Kernzonen vielfach kompliziert. Servitute wie Durchfahrtsrechte und unmittelbare nachbarschaftliche Uneinigkeit, wirken sich negativ auf die Bautätigkeit aus. Auch bei der Ausnützung der einzelnen Liegenschaften herrschen grosse Unterschiede. Es gibt diesbezüglich viele „Ungerechtigkeiten“. Die Gestaltungsbestimmungen zur Belichtung der Dachgeschosse zum Beispiel benötigen in den Kernzonenvorschriften eine gewisse Erweiterung. Die Qualität des Neubaus in der Kernzone liegt in seiner Zurückhaltung unter Einbezug der zeitgemässen Architektur. Schwierige Platzverhältnisse und besondere Rücksichtnahmen auf bestehende Gebäude können eine Lockerung der Bestimmungen rechtfertigen. 3 Inhalt Umbauten Abbruch bewilligt und trotzdem erhalten 1+2 Tabakscheune und Vielzweckbauernhaus Mitteldorfstrasse 1a und 2a, Hettlingen Zenital-Licht im Tenn - Kochen im ehemaligen Stall 3 Vielzweckbauernhaus Maurstrasse 30, Fällanden Licht durch das Scheunentor und Essen neben der 500-jährigen „heiligen Wand“ 4 Vielzweckkleinbauernhaus Oberdorf 17, Marthalen Mehrzweckhalle als Aufenthaltsraum und Boxen im ehemaligen Heustock 5 Vielzweckbauernhaus „im Flösch“ Hauptstrasse 5, Unterstammheim Wohnen in Scheune und Glaskubus 6 Vielzweckbauernhaus Hauptstrasse 2, Berg am Irchel Wohnen im Schopfanbau und Ferien im alten Wohnteil 7 Vielzweckbauernhaus Kirchgasse, Schlatt ZH Wohnen in der Scheune statt Schlafen im Stroh 8 Dachausbauten Stallscheune Tössriederenstrasse 82, Eglisau Neue Feuerstelle in alter Rauchkammer 9 Bürgerhaus „Alte Kanzlei“ Hauptstrasse 76, Oberstammheim Dachraum mit Panoramafenster 10 Ersatzbauten Ehemaliges Bauern- u. Handwerkerhaus Dorfstrass 32, Uhwiesen Ersatzbau … und trotzdem Heuaufzug im Treppenhaus 11 Stallscheune Berghaldenstrasse 76, Zürich Nach Abbruch … Reparatur im Ortsbild 12 Vielzweckbauernhaus Dorfstrasse 34b, Guntalingen Nach Abbruch … Ergänzung im Ortsbild 13 Neubauten Burgstrasse ausstehend Rücksicht statt Anbiederung 14 Laubistrasse 15, Tössriederen, Eglisau Tabakscheune und Vielzweckbauernhaus Mitteldorfstrasse 1a und 2a Hettlingen Abbruchbewilligt und trotzdem erhalten Zu den Gebäuden Ein Gutachten der kantonalen Denkmalpflegekommission aus dem Jahr 1988 misst der imposanten, 1948 erbauten Tabakscheune und dem Vielzweckbauernhaus heute Mitteldorfstrasse 1a und 1b keine kommunale Bedeutung zu. Das stattliche Bauernhaus mit Gewölbekeller entspricht einem Einheitstyp für intensivierte Graswirtschaft des 19. Jahrhunderts. Dieser Beurteilung der KDK entsprechend, beabsichtigte die Genossenschaft EIWOG 1992 die Errichtung eines Doppelhauses und von fünf Reihenhäuser an Stelle der Altbauten. Eine erfolgreiche private Einsprache gegen das bewilligte Projekt einerseits und Finanzierungsprobleme der Genossenschaft andrerseits verzögerten das Bauvorhaben erheblich. Im Jahr 2000 kaufte die Agensa AG alle drei Liegenschaften und baute sie zweckmässig um. 5 Neue Architekturelemente Das Wohnen in der Scheune stellt eine willkommene Alternative zum minimalisierten Grundriss von gängigen Reihenhäusern dar. Raumvolumen als Qualität und „günstiger Luxus“. Wer hat schon ein Badezimmer von 20m2 Bodenfläche? Die Holzkonstruktion der ehemaligen Tabakscheune Scheune wurde mit Gipskartonplatten verkleidet, während im Scheunenteil des Vielzweckbauernhauses massive Mauern und Betondecken zur Anwendung kamen. Isoliert wurden sie im Minergie-Standard, sodass sich der Ölverbrauch in Grenzen hält. Jeder Wohnteil hat seine eigene Heizung. Die Hausteile sind beliebt und wurden zum Teil bereits während dem Bau verkauft. Die Grosszügigkeit der Räume trägt zu diesem Erfolg bei. 6 Eigentümer und Bewohner In der ehemaligen Tabakscheune wohnen Sven Thali und Barbara Stalder mit Kind. Dieser Hausteil unterscheidet sich vom zweiten durch das Fehlen einer grossen gedeckten Terrasse, dafür ist mehr geheizte Wohnfläche vorhanden. Im Erdgeschoss befinden sich Wohnzimmer , Küche, separates WC und Keller. Der Treppenbereich wird über die grossen Korridore belichtet und die beiden oberen Geschosse dienen als Schlaf- und Arbeitszimmer. Im Kehlbodenbereich befindet sich ein durchgehender Raum mit schöner Aussicht nach Nordosten. Die bestehenden grossen Vordächer sind attraktiv und werden geschätzt. Peter Dönz erwarb das Haus 2a vor der Fertigstellung und hat als Baufachmann den Innenausbau selbst bestimmt. Er bewohnt das Haus mit seiner Partnerin Beatrice Bolt und ihren zwei erwachsenen Kindern. Schon im Eingangsbereich merkt man, dass hier reichlich Platz zur Verfügung steht. Der Wohnraum befindet sich unter dem bis aufs Erdgeschoss herunterreichenden Dach und ist im Innern zum grössten Teil zweigeschossig. Über eine Galerie sind die weiteren Wohnbereiche und Zimmer erschlossen. Ein Wasch- und Trockenraum wird indirekt über den Wohnraum belichtet. An der Stelle von Misthaufen und Scheunenvorfahrt liegt heute der Garten. 7 Ortsbildschutz Die gelungenen Umnutzungen zeigen, dass mehr erhaltenswert ist als ein Inventar vorgibt. Die Vielfalt der beiden individuellen und traditionellen Gebäude prägt die Mitteldorfstrasse. Die Materialisierung der verschiedenen Fassaden ist erhalten geblieben und auf Dachaufbauten wurde ganz verzichtet. Die anspruchsvollen und erschwerten äusseren Rahmenbedingungen führten letztlich zur Erhaltung eines individuellen, ortsspezifischen Ensembles. Die Gebäude sind nicht unterkellert. Das einzige neu errichtete Gebäude, eine Doppelgarage, wurde in traditioneller Art und Weise ausgeführt und fällt kaum auf. Architekt und Bauherr: Agensa AG, Maur Eigentümer: Sven Thali und Barbara Stalder Peter Dönz 8 Vielzweckbauernhaus Maurstrasse 30, Fällanden Zenital-Licht im Tenn – Kochen im ehemaligen Stall Zum Gebäude Das Bauernhaus mit Tennteil, Stall und Scheune wurde vor 1812 erbaut. Das einfache Gebäude liegt im Dorfzentrum dicht an der stark befahrenen Strasse nach Maur. Südostwärts ist ein weiteres Haus leicht versetzt angebaut. Das Vielzweckbauernhaus mit dem später errichteten Remiseanbau lässt sich leicht etappenweise umbauen. Den finanziellen Möglichkeiten folgend, wurden bis heute erst der Wohnteil, das Tenn sowie ein Teil der Ställe zu Wohnzwecken umgebaut. Die ehemalige Heubühne und der Remiseanbau werden gegenwärtig als grosse Stauräume genutzt. Die Volumenreserve reicht für eine weitere Wohneinheit. 9 Neue Architekturelemente Das Projekt übernimmt die gegebenen Räume so wie sie sind. Die Verlegung der Erschliessung in den Tennbereich stellt den einzigen inneren Eingriff in die bestehende Baustruktur dar. Am dadurch freigewordenen Platz der Treppe im Wohnteil befindet sich nun ein separates WC. Das ehemalige Tenn erhält mit der neuen Wendeltreppe aus Stahl ein zusätzliches architektonisches Element, welches die eindrückliche Höhe bis unter das Dach unterstreicht. Mit Hilfe eines durchgehenden Oberlichtbandes im Tenn entlang des Wohnteils wird der einst düstere Futterumschlagplatz zu einem hellen und imposanten Wohnraum. Die Dachräume des Wohnteils erhalten ebenfalls zusätzliches Licht über das Tenn. Das zweckmässige Projekt verzichtete auf kostspielige Unterkellerungen. 10 Eigentümer und Bewohner Für die Familie Eggenberger war die Umbauzeit mit sehr vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden. Wie lässt sich in einem Tenn wohnen und wie kann der enge und eher spärlich belichtete Wohnteil den heutigen Bedürfnis nach Licht gerecht werden? Kann Wohnen neben der Futterkrippe und Kochen im ehemaligen Stall attraktiv sein? Die „Heubrügi“ als Galeriegeschoss ist ebenfalls noch vorhanden und die ehemalige wurde Aufzugsöffnung wurde, um den Lichtfluss zu verstärken begehbar verglast. Auf kleinem Raum ergibt sich eine abwechslungsreiche Raumabfolge zwischen dem eigentlichen Wohnhaus und dem ehemaligen Ökonomieteil. 11 Ortsbildschutz Gegenüber dem öffentlichen Raum bleibt das Erscheinungsbild des Gebäudes bei geschlossenem Tenntor praktisch unverändert. Das im Absatz von Wohnund Scheunenteil angebrachte Lichtband tritt am Tag wenig in Erscheinung. Nachts dagegen zeigt es unmissverständlich, dass hier gewohnt wird. Die grosse Gebäudetiefe sehr vieler landwirtschaftlicher Gebäude erschwert eine gute Belichtung erheblich. Am vorliegenden Objekt wurden beide Scheuneneinfahrten verglast, wobei auf der Strassenseite das Tor erhalten blieb. Nach Bedarf bildet es nun einen angenehmen Schutz vor den Immissionen der Strasse und respektiert das Ortsbild tadellos. Architekt: Theo Wälty, Ettenhausen Bauherrschaft: Andreas und Sandra Eggenberger, Fällanden 12 Vielzweckkleinbauernhaus Oberdorf 17, Marthalen Licht durch das Scheunentor und Essen neben der 500-jährigen „heiligen“ Wand Zum Gebäude Das auf den ersten Blick unscheinbare Haus im Oberdorf von Marthalen beinhaltet einen bald 550-jährigen Kernbau. Im kleinen 1463 errichteten Haus verbirgt sich das älteste in Marthalen bekannte Gebäude. Das ursprüngliche Wohnhaus wurde in den Jahren 1530, 1620 und 1736 dreimal erweitert. Dieser Umstand wurde dem Eigentümer erst bei der Baueingabe bewusst, was eine Neuplanung unter Mithilfe der kantonalen Denkmalpflege zur Folge hatte. Kernstück der Erhaltung bildet die heute im Innern sichtbare Aussenwand des Kernbaus. Der Dachstuhl mit den verschiedenen Bauetappen und alle Aussenfassaden wurden integral erhalten. 13 Neue Architekturelemente Die neue Architektur beschränkt sich auf den Bereich der Scheuenerweiterung. Der alte Wohnteil blieb weitgehend unangetastet. Einzig die ungeschickte Erschliessung des oberen Geschosses wurde verbessert. Um im kleinen Scheunenteil Platz zu gewinnen, erfolgt die Erschliessung des neuen Einbaus ebenfalls über diese geradläufige Treppe. Dadurch entsteht ein interessantes Erschliessungssystem um die historische Wand herum. Man erlebt sie vom ehemaligen Scheuneneingang aus von unten, am Essplatz auf Augenhöhe und von einer Galerie aus in der Übersicht. Der neue Ausbau, im Scheunenbereich ist in Beton ausgeführt . Er dient zur Stabilisierung des ganzen Gebäudes und bildet gleichzeitig einen ästhetischen Kontrast zum Holzfachwerkbau. Durch das verglaste Scheunentor wird das an sich bescheiden belichtete Innere wirkungsvoll aufgewertet. 14 Eigentümer und Bewohner Als die heutigen Eigentümer im Jahr 2003 das Haus erwarben, ahnten sie nicht, dass es sich beim Kaufobjekt um einen typologisch seltenen Bautyp und um das älteste bekannte Gebäude Marthalens handelte. Die Familie Thomas und Christine Hausheer und ihre zwei Kinder fühlen sich nach einer langen Bauzeit wohl in ihrem Haus. Der Schwiegervater erbrachte als pensionierter Schreiner sehr viele Eigenleistungen und der Bauherr verputzte die Wände im alten Teil eigenhändig mit Lehm. 15 Ortsbildschutz Das Haus mit asymmetrischem Giebel hat vier sehr verschiedene Fassaden. Die Giebelfassade zur Strasse hin ist verputzt und die Nordwestfassade weist zwei Geschosse Fachwerk auf. Die schiefe Nordostfassade besteht ebenfalls aus einer Riegelwand mit sehr wenigen Öffnungen und auf der Südostseite reicht das Dach bis fast zum Boden. Diese Ansicht ist besonders empfindlich. Mit verschieden alten Ziegeln wieder eingedeckt, präsentiert sich das dominante Dach alles andere als eintönig. Mit der Beibehaltung des Schopfanbaus und der Inkaufnahme von beschränkten Belichtungsmöglichkeiten gelang es, ein prägnantes, immer selteneres ortsbildtypisches Haus in Marthalen zu erhalten. Architekt: Ernst Rüegg, Zürich / Emil Zingg, Hüttwilen Bauherrschaft: Thomas und Christine Hausheer 16 Vielzweckbauernhaus „im Flösch“ Hauptstrasse 5, Unterstammheim Mehrzweckhalle als Aufenthaltsraum – Boxen und Velofahren im ehem. „Heustock“ Zum Gebäude Die Entstehungsgeschichte der zusammengebauten Bauernhäuser geht auf die Familie Johannes Kappeler zurück. Zwischen 1821 und 1852 entstanden zwei Wohnhäuser und drei Ökonomieteile. Der westliche Hausteil wurde vor 10 Jahren umgebaut. Das Treppenhaus als MetallHolzkonstruktion steht in der ehemaligen Tenndurchfahrt und erschliesst das Oberund Dachgeschoss. Hier befindet sich heute auch der Hauptzugang des Hauses. Die dunkle Küche wurde um die fassadenseitige Kammer erweitert, um mehr Tageslicht ins Innere zu bringen. Der frühere Hauseingang dient heute als Ausgang auf den Gartensitzplatz. Schon beim Umbau des Wohnteils war vorgesehen, die Scheune zu einem späteren Zeitpunkt besser zu nutzen. 17 Neue Architekturelemente Der neue Mehrzweckraum entspricht genau dem ehemaligen Heustockvolumen. Die Westwand wurde aussenseitig isoliert und wieder mit einem traditionellen Eternitschild versehen. Durch das grosse Glasfenster heizt sich der Raum im Hochsommer auf. Das Dach ist innen isoliert, sodass die Sparren nicht mehr sichtbar sind. Der Raum ist nicht beheizt und besitzt das Klima eines grossen Wintergartens. Dem Betrachter fällt es leicht, sich weitere Einbauten vorzustellen. Die gut erhaltenen sichtbaren Holzriegel gliedern die Innenwände und die im Lot stehenden Fenster machen die schiefen Wände deutlich sichtbar. Der Raum bietet nach wie vor das attraktive Raumerlebnis eines leeren Heustock. 18 Bauherr und Bewohner Hanspeter und Anita Wepfer und ihre drei Kinder haben das Bauernhaus geerbt und in Etappen umgebaut. Mit den allermeisten Generationenwechseln erfahren Gebäude meist Veränderungen. Der Bauernbetrieb existiert nicht mehr und somit stellte sich die Frage nach einer geeigneten Nutzung. Die Scheune bietet heute Platz für Fitness, Boxen und Velofahren, Spiele, Versammlungen u.a.m. und kommt einem gedeckten Wohnplatz am nächsten. Die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten verleiht dem sehr grossen Raum seinen besonderen Reiz. 19 Ortsbildschutz Das Haus steht am westlichen Ende einer zusammengebauten Häuserzeile. Zusammen mit den davorliegenden gepflegten Gärten prägt die Gruppe den östlichen Dorfeingang. Durch den Verzicht auf Dachaufbauten bleibt der ehemalige Scheunencharakter erhalten. Die grosse Öffnung auf der Westfassade dient der Belichtung eines grossen Raumes. Die zusätzlichen Fenster auf der Südseite kommen mit einem minimalen Verlust an Füllungen aus und das Skelett bleibt ganz erhalten. Architekt: Walter Graf, Unterstammeim Bauherrschaft: Hans-Peter und Anita Wepfer 20 Vielzweckbauernhaus „Im Chloster“ Hauptstrasse 2, Berg am Irchel Wohnen in Scheune und Glaskubus Zum Gebäude Das ehemalige Bauernhaus „Im Chloster“ steht im Dorfkern dicht an der Hauptstrasse gegenüber der Kirche. Die Giebelfassade der Scheune ist gegen Süden gerichtet. Das Haus und Scheune stammen aus dem Jahr 1558/59. Die Nord- und Ostfassaden weisen Spuren von Wandmalereien und verschiedenen Farbfassungen des Riegelwerkes auf. Das Haus wurde 1768 gegen Norden in Firstrichtung und 1899 durch einen Quergiebel gegen Osten hin erweitert. Die Südfassade war vor dem Umbau mit einem Ziegelschild versehen. 21 Neue Architekturelemente Das starke architektonische Konzept des gläsernen Hauses im Haus macht das Innenleben einer Scheune zur spannenden „Aussicht“. Gegen Westen steht die Glaswand in gut begehbarem Abstand zur alten Aussenmauer, gegen Osten blickt man in die Räume späterer Anbauten und gegen Süden lässt sich die neue durchgehende Holzverschalung lammellenartig öffnen und schliessen. Licht- und Sichteinfall können je nach Bedürfnis eingestellt werden. Möglich ist diese Lösung nur dank einer leicht eingeschränkten Ausnützung des bestehenden Volumens. Im ehemaligen Stall befinden sich der Eingang sowie ein Schlafzimmer, in den beiden oberen Geschossen der Wohn- und Essraum mit Küche sowie ein Schlafraum mit Bad und WC. 22 Bauherrschaft und Bewohner Die Eigentümerin Maya Bühler liebt Bilder und trotzdem fühlt sie sich sehr wohl im Glashaus in der Scheune, auch ohne herkömmliche Wände. Die drei grossen „Wandbilder“ beschränken sich auf die geschichtsträchtige Bausubstanz der Aussenmauern und ihrer interessanten Spiegelungen. Diese werden immer wieder in verschiedenem Licht wahrgenommen. Die Veränderung der Patina am beweglichen Holzlamellenschild ist aus nächster Nähe im Streiflicht besonders reizvoll. Das Schutzobjekt wird zum Kunstgegenstand. Sie ist der Überzeugung, dass „die Architektur ohne Experimente nicht weiterkommt“ 23 Ortsbildschutz Das Ortsbild wird bei diesem Konzept kaum tangiert. Der grossflächige Ziegelschild wurde entfernt und durch eine vertikale Schalung mit durchgehender Brettern mit ähnlicher Wirkung ersetzt. Die Lichtausbeutung wird dadurch erst möglich und bei Nacht macht sich der leuchtende Glaskubus – dezent - nur durch die Abstände der Lamellen bemerkbar. Das Gebäude hat keinen eigentlichen Umschwung. Die Platzsituation auf der Ostseite mit Brunnen und Vorgärten kompensiert die ungünstige Lage an der Hauptstrasse. Architekt: Arnold Amsler, Winterthur Bauherrin: Maya Bühler 24 Vielzweckbauernhaus Kirchgasse, Schlatt ZH Zum Gebäude Das Wohnhaus mit Scheune bildet zusammen mit der Kirche und ihrem dazugehörigen imposanten Pfarrhaus ein imposantes wertvollen Ensemble. 1776 als Pfarr- und Zehntenscheune erstellt und 1839 teilweise zu Wohnzwecken umgebaut, erfuhr das Gebäude in den letzten 30 Jahren keine wesentlichen Veränderungen, denn der Kanton Zürich kaufte 1977 die Liegenschaft im Hinblick auf ein Strassenbauprojekt. 2002 verkaufte er das sanierungsbedürftige Vielzweckbauernhaus an Martin und Suzanne Kuhn mit gewissen denkmalpflegerischen Auflagen.: Im bestehenden Wohnteil müssen die Raumstruktur und der Kachelofen erhalten bleiben und der Dachstuhl von Wohnhaus und Scheune soll unbeheizt bleiben. Wohnhaus und Ferienhaus unter einem Dach 25 Neue Architekturelemente Das architektonische Konzept kommt den Ansprüchen von Bauherrschaft und Denkmalpflege sehr entgegen. Der aus denkmalpflegerischer Sicht unbedeutende Remiseanbau liegt an der schönsten Wohn- und Aussichtslage. Er dient dem Wohnen, Kochen und Schlafen, während das Badezimmer im Scheunenteil losgelöst von der Aussenwand untergebracht ist. Alter und neuer Wohnteil sind nur über den ungeheizten ScheunenRaum erreichbar. Die Belichtung des Badezimmers erfolgt geschickt über das Dach und den vom Eigentümer liebevoll genannten „Kreuzgang“. Die kreuzförmigen Lüftungsöffnungen der Zehntenscheune ergeben eine sakrale Stimmung. Zentral geheizt mit Erdwärme wird nur der Neubauteil. Auf dem Dach des kleinen ehemaligen Waschhauses wurden die Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung in die Ziegelebene eingebaut.. 26 Bauherrschaft und Bewohner Die Bauherrschaft richtete das Umbauprojekt und ihr Leben geschickt nach den eingeschränkten Vorgaben. Die Familie zog unmittelbar nach dem Kauf in den sanierungsbedürftigen Wohnteil ohne jeden Komfort ein. WC und Duschkabinen wurden ausserhalb des Gebäudes aufgestellt und geheizt wurde mit dem Kachelofen. Der Bauherr, Schreiner und Parkettleger, erbrachte grosse Eigenleistungen für den zeitgemässen Ausbau der Scheune und des Remiseanbaus, die die Bauzeit entsprechend verlängerten dafür aber die Kosten senkten. Die dreiköpfige Familie brauchte mehr Platz und betrachtet den alten Wohnteil heute als heimeliges „Ferienhaus“ im eigenen Haus. Das Nebeneinander von zwei verschiedenen Wohnformen, die Erhaltung der Tenndurchfahrt sowie die unausgebauten Teile der Scheune verleihen der Anlage eine spannende und abwechslungsreiche Stimmung. 27 Ortsbildschutz Das Gebäude ist von allen Seiten sehr gut einsehbar und steht neben den prominenten Schutzobjekten Kirche und Pfarrhaus. Die Zurückhaltung gegenüber Veränderungen an den Fassaden fällt nicht schwer, weil das Gebäude praktisch allen gefällt - und zwar so wie es ist. Durch die integrale Erhaltung der Fassaden des Hauptgebäudes fallen die Veränderungen am Remiseanbau kaum ins Gewicht. Architekt: Kuhn und Zehnder, Winterthur Bauherrschaft: Martin und Susanne Kuhn 28 Umbau Stallscheune Tössriederenstrasse 82, Eglisau Wohnen in der Scheune – Alte Stallwand als Blickfang Zum Gebäude Das Stallscheune ist vermutlich 200 Jahre alt und der jüngere Stalleinbau stammt aus dem Jahr 1907. Die einfach konstruierte Scheune wurde im Laufe der Zeit in ihrer Statik einige Male arg strapaziert. Das leichtfertige Entfernen von Konstruktionsteilen im Hinblick auf veränderte Nutzungen verursachten bei dem Umbau vor neun Jahren einiges Kopfzerbrechen mit entsprechenden Mehrkosten. 29 Neue Architekturelemente Am Volumen der Scheune wurde nichts verändert. Die Dreiteiligkeit des Gebäudes ist noch erlebbar. Der grösste Eingriff in die vorhandene Bausubstanz bildet die Betondecke über dem Erdgeschoss. Ansonsten handelt es sich aber wieder ausschliesslich um eine Holzkonstruktion. Die massive Westfassade wurde nicht verändert und die eindrücklich ausladenden, Vordächer nur im Bereich über dem ehemaligen Stall etwas gekürzt, was den Blick von der Wohnküche aus auf den Rhein ermöglicht. Im Treppenbereich ist die Höhe des ehemaligen Tenns noch spürbar. Die glatte, lasierte Schalung mit schmalen Brettern verweist auf die anspruchsvollere Anforderung der isolierten Aussenwände. Die Anordnung und Gestaltung der Fenster ist zweckmässig und führt zu einer schönen und abwechslungsreichen Belichtung der Innenräume. . 30 Eigentümer und Bewohner Der Eigentümer Eddie Borowski bewohnt seine Wohnscheune originell und eigenwillig. Im Erdgeschoss hat er den Stall mit einem eingefügten horizontalen Holzboden versehen ohne den alten Stallboden zu zerstören. Der Raum dient ihm als Lager, Werkstatt kurz als Ort der Inspiration. Das Gebäude ist nicht unterkellert, einzig ein Rübenkeller ausserhalb des Hauses wurde erst bei den Bauarbeiten entdeckt. Das Gebäude besitzt keinen Umschwung. Ohne die Möglichkeit der Pacht von siebzig Quadratmeter Gartenfläche auf der sonnigen Rückseite hätte er das Haus nicht erworben. Gegessen und geschlafen wird im ersten Obergeschoss. Der durchgehend offene Dachraum dient der Arbeit und Erholung. Die Erhaltung der Laufkatze zur Verteilung der Heu- und Strohballen war ihm ein Anliegen. 31 Ortsbildschutz Das Ortsbild des Strassendorfs von Tössriederen lebt einerseits von den Einzelobjekten entlang der Hauptstrasse und andrerseits von der gut einsehbaren geschlossenen Dachlandschaft. Beiden Gesichtspunkten wurde hier sehr sorgfältig Rechnung getragen. Das Dach wurde wieder mit den alten Ziegeln eingedeckt. Architekt: Urs Eberhard, Zürich Bauherr: Eddie Borowski 32 Dachausbau „Alte Kanzlei“ Hauptstrasse 76, Oberstammheim Neue Feuerstelle in alter Rauchkammer Zum Gebäude Die alte Kanzlei, auch als Zunftrichterhaus bekannt, wurde vermutlich 1630 errichtet. Von 1688-1839 waren Mitglieder der Familie Wehrli hier als Landschreiber tätig. Das repräsentative und wohlproportionierte Gebäude besitzt ein Erdgeschoss in Massivbauweise, zwei Obergeschosse in Fachwerkbauweise und einen grossen, in Eiche konstruierten Dachstuhl. Der Erkeranbau wurde über 200 Jahre später erstellt und zwar wieder in Fachwerkbauweis. 1957 wurde der Riegel der Westfassade freigelegt und 28 Jahre später zum Schutz wieder mit einem Ziegelschild geschützt. 33 Neue Architekturelemente Der ausgebaute Dachstuhl besteht nach wie vor aus zwei Grossräumen. Über die bestehende Treppe erreicht man neben der erhaltenen grossen, achteckigen Rauchkammer das Dachgeschoss. Die Galerie auf dem Kehlboden des östlichen Raumes bildet ein stimmungsvolles „Schlafzelt“. Da zwischen den Sparren isoliert wurde, sind nur noch die Binder sichtbar. Die durchgehende weisse Schalung dient der Aufhellung des Raumes und steht im Kontrast zu den wertvollen Täfer-Decken der unteren Geschosse. Durch die zurückversetzte Verglasung im Bereich der niedrigen Schleppgaube entsteht ein origineller trogartiger Aussenraum mit geschütztem Aussenklima. Die Aussicht auf die Dächer und ins Weinland ist sehr schön. Auf der westlichen Giebelseite wurden zusätzliche Fensteröffnungen erstellt. 34 Eigentümer und Bewohner Regula Langhard , Rico Zryd und ihre beiden Kinder nutzen das zweite Obergeschoss und den zweigeschossigen Dachstock, letzteren als Mehrzweckraum. Wohnen, arbeiten, spielen und schlafen überlagern sich hier wie einst die im Dachboden die gelagerten Güter. Das durch Glasschiebewände abgetrennte Bad mit Rundkiesboden und einer frei in den Raum gestellten Dampfdusche bringt sogar etwas Strandathmosphere in den Dachstuhl. Das Haus wird intensiv genutzt. Die Eigentümerin betreibt einen Coiffeursalon im Erdgeschoss und die Wohnung im ersten Obergeschoss ist vermietet. 35 Ortsbildschutz Das Haus „Zur alten Kanzlei“ steht sehr prominent am östlichen Dorfeingang von Oberstammheim. Zusammen mit dem Gasthof „Zum Hirschen“, dem grossen Remisegebäude, einem stattlichen Vielzweckbauernhaus und den zwei Brunnen bildet es ein Ensemble von höchster Qualität. Um die strassenseitige Ansicht des dominanten Hauses und seines grossflächigen Dachs nicht durch gängige Giebellukarnen zu beeinträchtigen entschloss man sich zu einer ungewöhnlichen Lösung. Der Dachabsatz gewährleistet die Belichtung des Dachraumes. Durch die Zurücksetzung der Verglasung in den Dachbereich wirkt der Absatz wie eine traditionelle Belüftungsgaube. Was wird hier wohl getrocknet? Architekt: Heinz Ulrich, Oberstammheim Bauherrschaft: Regula Langhard und Rico Zryd, Oberstammheim 36 Ehemaliges Bauern- u. Handwerkerhaus Dorfstrasse 32, Uhwiesen Zum Gebäude Der zweigeschossige Sichtfachwerkbau stammt im Gefüge aus dem 16/17 Jh. und wurde 1872 umfangreich umgebaut. Der nordwestlich, leicht zurückgesetzte Ökonomieanbau datiert aus dem Jahr 1908. Das Gebäude, das im Laufe des 19. Jh. zahlreiche Handwerker, wie Drechsler, Küfer und Schuster bewohnten, nimmt durch seine eigenwillige Stellung eine bedeutende Funktion im Uhwiesener Ortsbild ein. Das von den Eigentümern sanft renovierte Gebäude brannte am 21. Dezember 1995 lichterloh. Der Dachstuhl, Teile des Obergeschosses und des angebauten Ökonomiegebäudes sowie ein Schopfanbau wurden Opfer der Flammen. Das Gebäude wurde wieder in Stand gesetzt und gleichzeitig der Dachausbau realisiert. Erst zehn Jahre später baute der Eigentümer selbst die Scheune aus. Dachraum mit Panoramafenster 37 Neue Architekturelemente Beide Ausbauten erfolgten nicht in der üblichen, rustikalen Art und Weise. Der Dachstuhl wurde gänzlich mit Gipskartonplatten verkleidet und wirkt demzufolge sehr hell. Die Erinnerung an den Brand trug vielleicht zu dieser auch brandschutzmässig einwandfreien Lösung bei. Keine Veränderung am äusseren Bild gegenüber dem öffentlichen Raum und trotzdem eine hohe Wohnqualität im Innern bildet hier die Herausforderung der architektonischen Gestaltung. Die innenliegende Treppe wird über Dachflächenfenster auf der Rückseite belichtet. Die ausgebaute Scheune ist ganz nach Osten ausgerichtet. Als Wohn-und Essraum des Scheunenausbaus dient weiterhin der attraktive Dachraum mit Panoramafenster. . 38 Eigentümer und Bewohner Die Familie Markus und Regula Wildi bewohnen das Haus seit … Der Dachausbau erfolgte zur Steigerung des Wohnkomforts und im Hinblick auf den später geplanten Ausbau der Scheune. Der ausgebaute Dachraum stellt innerhalb der eher engen Räume der unteren Geschosse eine grosse Überraschung dar. Er ist nicht unterteilt und damit entfaltet das Panoramafenster seine ausserordentliche Wirkung. Die Erschliessung des Dachgeschosses erfolgte schon vor dem Scheunenumbau über den ehemaligen Tennbereich. Heute bewohnen die Eigentümer die ehemalige Scheune und das Dachgeschoss des Wohnteils. Der ursprüngliche Wohnteil wird fremdvermietet und die Bewohner benützen den schon immer bestehenden Hauseingang auf der südlichen Giebelseite. 39 Ortsbildschutz Die noch unversehrten geschlossenen Dächer der Nachbarhäuser und die dominante Lage des Hauses innerhalb des Ortsbildes verlangten nach einer diskreteren Lösung als die maximal mögliche Anzahl von GiebelLukarnen. Zur Vermeidung einer zu monumentalen Wirkung wurde nach einer andern Lösung gesucht. Die „Panoramafensterlösung“ bedurfte einer Ausnahmebewilligung. Der Eigentümer war bereit, auf dem Ökonomieteil keine zusätzlichen Dachaufbauten zu erstellen. Im Gegenzug wurde dem Eigentümer zugestanden einen verglasten Dachabsatz, das Panoramafenster, über dem ganzen Wohnteil zu realisieren. Mit dieser differenzierten Behandlung der Dachfläche bleibt Zweiteiligkeit zwischen Wohn- und ehemaligem Ökonomieteil weiter bestehen. Architekt: Willi Roost, Kleinandelfingen Bauherr : Markus und Regula Wildi, Uhwiesen 40 Stallscheune Ersatzbau Berghaldenstrasse 76, Zürich Ersatzbau … und trotzdem Heuaufzug im Treppenhaus Zum Gebäude Die freistehende Doppelscheune mit den Baudaten 1715 und 1795 gehörte einst zur grössten Hofstatt des Dorfes Witikon. Das dazugehörende stattliche Wohnhaus, erbaut 1649, mit grossem Quergiebel gilt als Bauwerk der lokalen Dorfaristokratie. Die Eigentümer bekleideten oft öffentliche Ämter und wirkten als Geschworene, Säckelmeister und später auch als Gemeinde- und Kantonsräte. Als bäuerliche Liegenschaft mit Wohnhaus und freistehender Scheune bildet die Häusergruppe zusammen mit der grossen Linde, einem Bauerngarten, der nahen Obstwiese und dem kleinen Waschhaus ein sehr empfindliches Ensemble im Kern des ehemals eigenständigen Dorfes Witikon und heutigen Aussenquartier der Stadt Zürich. 41 Neue Architekturelemente Das Mehrfamilienhaus umfasst fünf Wohneinheiten: auf der Nordseite firstgetrennt zwei dreigeschossige Hausteile und auf der Südseite drei zweigeschossige Maisonettwohnungen. Offene Wohn-EssBereiche sowie grosszügige Wohnräume im Dachgeschoss vermitteln “Loft-Charakter“. Alle Wohneinheiten werden durch das ehemalige Tenn erschlossen. In diesem sehr grossen „Treppenhaus“ ist das „Erlebnis Scheune“ für die Besucher immer noch erlebbar. Der Blick auf die wiederverwendeten Hölzer des ehemaligen Dachstuhls sowie die von der Bauherrschaft wieder eingebrachte alte Laufkatze unterstreichen diesen Eindruck. Die restriktive Übernahme der Volumetrie des Hauptgebäudes, die Typologie des Grundrisses und die äussere Materialisierung bilden in diesem Fall die Grundpfeiler der Einordnung im Ortsbild. Die Art der Befensterung macht die Scheune eindeutig zum Wohnhaus. 42 Bauherr und Bewohner Für die Geschwister Theres Fischer und Ulrich Fischer stellte das Bauvorhaben in der elterlichen Scheune eine Herausforderung dar. Das Resultat ist ein erkämpfter Kompromiss zwischen denkmalpflegerischer Erhaltung und zeitgenössischer Ansprüche an Architektur und Wohnkomfort. Je eine Wohnung bewohnen die Eigentümer selbst und für die drei andern fanden sie leicht die entsprechenden Liebhaber als Mieter. Die Planungszeit dauerte sechs Jahre und die Bauzeit eineinhalb Jahre. Das Gebäude kommt bei den Passanten gut an. Die Eigentümer erhalten für die gelungene Umnutzung immer wieder Komplimente. 43 Ortsbildchutz Der Dorfkern von Witikon ist durch einen Grüngürtel vom übrigen Baugebiet getrennt. Das Gebäude ist sowohl über die Wiese als auch vom Strassenraum aus ebenbürtig erlebbar. Dieser Ersatzbau ist durch die Erhaltung und Wiederverwendung einiger weniger Bauteile gut in seine Umgebung eingefügt. Die Materialisierung der Holzfassade, die Weiterführung des Sichtbacksteins in der Fortsetzung der erhaltenen Stallwand sowie die alten Ziegel auf dem imposanten Dach verleihen dem Gebäude die gewisse Unverwechselbarkeit einer ehemaligen Scheune. Im weitgehend intakten Ortsbild von Witikon stellt diese Art des „Neuen Bauens“ einen wertvollen Beitrag dar. Durch die Erhaltung weniger Teile wurden doch die Volumetrie strikte eingehalten und die Abfahrt zur Tiefgarage, welche in der Freihaltezone liegt, wurde weit genug vom Gebäude entfernt unauffällig angeordnet. Architekt: Staffelbach und Partner, Zürich Bauherrschaft: Therese Widmer-Fischer und Ulrich Fischer Zürich 44 Vielzweckbauernhaus Scheunen-Ersatzbau Dorfstrasse 34b, Guntalingen Nach Abbruch … Reparatur im Ortsbild Zum Gebäude Das Vielzweckbauernhaus „zum Freihof“ stammt aus dem Jahr 1819. Das Gebäude wurde im Stallbereich mehrfach verändert und erweitert. Die Scheune wurde ganz abgebrochen und rekonstruiert. An der Stelle eines baufälligen angebauten Remisegebäudes befindet sich heute gegen den Hang hin ein intimer Innenhof, der eine einwandfreie Belichtung der Wohnungen ermöglicht. 45 Neue Architekturelemente Bei diesem Ersatzbau wurde das Konstruktionsprinzip des Vorgängerbaus übernommen. Der Holzständerbau mit einem massiven Treppenhaus ist im Gegensatz zum Vorgängerbau unterkellert. Das grosse Fenster auf der Südseite hat seinen Ursprung in einem ehemaligen Tenntor an gleicher Stelle. Als Kompensation für das abgebrochene Volumen des Remiseanbaus konnte gegen Süden hin ein Quergiebelanbau realisiert werden, was für die Dachwohnung eine grosse Aufwertung bedeutet. Die attraktive Dachgeschosswohnung verfügt über eine grosse gedeckte Terrasse. Alle drei Wohnungen sind grosszügig konzipiert. Die Dachgeschosswohnung ist abwechslungsreich gestaltet. Gegen Norden besitzt sie ein einziges kleines Ochsenauge, das den Blick auf das Girsperger Schloss freigibt. 46 Eigentümer und Bewohner Die Eigentümer, die Geschwister Markus und …. Reutimann, haben nach der Aussiedlung ihres Landwirtschaftsbetriebes das Elternhaus nutzbringend umgebaut. Der neu erstellte Scheunenteil beinhaltet drei Mietwohnungen, die als Eigentumswohnungen konzipiert sind. Im ehemaligen Stallbereich ist eine Zweizimmerwohnung untergebracht. Die darüber liegende Wohnung ist um zwei Zimmer grösser und wird von der Mutter der Eigentümer bewohnt. Beide Wohnungen haben Zugang zum reizenden nach Süden orientierten Gartenhof und beide sind mit einer geräumigen Wintergarten-Veranda ausgestattet. Das Holz stammt ausschliesslich aus dem Wald des Eigentümers. 300m3 Weisstannenholz wurde verbaut. Portrait 47 Ortsbildschutz Der Architektenauffassung, dass jedes neue Gebäude dem Zeitgeist zu entsprechenden habe, wird hier nicht entsprochen. Dieser Vorschlag basiert auf der Überzeugung, dass das Ortsbild, so wie es ist, ein wertvolles Gut darstellt. Nach dem durch den Abbruch entstandenen „Totalschaden“ gilt es, das Ortsbild wieder zu reparieren. Bei einem Neubau ohne Rücksicht auf einen Vorgängerbau stellt sich diese Frage nicht. Die Autos werden sichtbar in einem offenen Unterstand abseits der Strasse untergebracht. Der neu erstellte Garten vor dem Gebäude, mit einer modernen Pergola an der Stelle des früheren Miststocks, verleiht der Anlage einen speziellen, unserer Zeit entsprechenden Reiz. Für die Pflege dieses Gartens wird keine Mühe gescheut. Architekt: Willi Roost, Kleinandelfingen Bauherrschaft: B. und M. Reutimann 48 Stallscheune Ersatzbau Burgstrasse 18 Eglisau Rücksicht statt Anbiederung Zum Gebäude Die Scheune ist gegen Westen einseitig angebaut. Auf der nördlichen Strassenseite gliedert sich die Fassade in Stall-, Tenn- und Heustockteil. Letzterer erstreckt sich über die ganze Länge des Gebäudes. Die dekorativen Belüftungsschlitze über dem Stallteil verleihen dieser Ansicht einen speziellen Ausdruck. Die beiden andern Fassaden sind mit einer geschlossenen Holzschalung versehen. Das Sockelgeschoss ist durchgehend gemauert und auf der Süd- und Westseite verputzt und auf der Strassenseite dagegen in Sichtbackstein ausgeführt. Das Belüftungssystem des Heustocks steht Pate für das Belichtungssystem des nachfolgenden Neubaus. 49 Neue Architektur Der Ersatzbau übernimmt exakt die Form des Vorgängerbaus. Zudem wurde er unterkellert.. Die Materialwahl Holz für die Fassaden vermittelt den Scheunencharakter. Die Verfremdung der Schalungsrichtung - horizontal statt vertikal - provoziert die Frage nach dem Aussehen des Vorgängerbaus stärker als eine konventionelle Lösung. Damit gibt sich der Neubau klar zu erkennen. Das grosse Vordach wurde nicht zu Gunsten einer konventionellen Belichtung weggelassen, sondern attraktiv in Szene gesetzt. Im Inneren des Neubaus kommt Sichtkalksteinmauerwerk und Holz zur Anwendung. Der Durchblick zwischen Strassenund Rheinseite verleiht den Wohnungen eine gewisse Grosszügigkeit und interessante Spannung. Die innere Erschliessungstreppe ist ebenfalls in Holz mit offenen Stufen konstruiert wie man sie auch in Scheunen antrifft. 50 Eigentümer und Bewohner Die drei Wohnungen sind vermietet. Die beiden über drei Geschosse reichenden 41/2 Zimmer Häuser werden von einer alleinstehenden Person und einem Ehepaar bewohnt. Die ebenerdige Einliegerwohnung nutzt die Eigentümerin. Alle Wohneinheiten haben Sicht auf den Rhein und sogar einen Zugang zum Ufer über einen eigenen Garten jenseits des kleinen öffentlichen Weges. Die offene Struktur entspricht nicht dem üblichen Wohnungsbau und wird von den Bewohnern geschätzt. Der grosse gedeckte Balkon wird als offenes Sommerzimmer genutzt. Die beiden Maisonettegrundrisse sind gespiegelt. Die Küchenfarben sind rot und grün und die Kalksandsteinsichtwände einmal roh belassen und einmal weiss getüncht. 51 Ortsbild Der Wert des mittelalterliche Städtchens Eglisau mit seinem urbanen Ausdruck ist unbestritten. Im ausserhalb des eigentlichen Städtchens liegenden Gebiet der Burgstrasse, findet man Wohnhäuser mit und ohne Ökonomieteile. Die Struktur von gemauertem Stall und der darüber liegenden Scheune in Holzkonstruktion wurde fallengelassen, weil das Haus nicht mehr horizontal genutzt wird. Auf Dachaufbauten wurde verzichtet und die Dachflächenfenster mittels Glasziegeln kaschiert. Als geschlossenen Holzfassade zwischen den benachbarten Riegelbauten behauptet sich der Neubau unaufdringlich. Architekt: Gerold Schurter und Christoph Stauffer, Herisau Bauherrschaft: Helen Deppeler-Angst, Eglisau 52 Neubau Laubistrasse 15, Tössrieferen, Eglisau Rücksicht statt Anbiederung Zum Gebäude Das Haus liegt im ehemaligen rückwärtigen Garten des Vielzweckbauernhauses Tössriederenstrasse 44. Das Gebäude hat eine Breite von 17.5m und eine Tiefe von lediglich 6m. Der Giebel verläuft über der kürzeren Gebäudeseite. Das Haus ist „breiter als lang“. Seine Form und Platzierung macht das Haus zu einem neuen „Nebengebäude“ Es belässt dem bestehende Vielzweckgebäude ein Maximum an Freiraum, was sich bei einem künftigen Umbau als vorteilhaft erweisen wird. 53 Neue Architektur Dieser Neubau setzt sich über einige gängige Vorschriften der Einordnung hinweg und fügt sich trotzdem gut ein in das vertraute Ortsbild - auch ohne Dachvorsprung, mit asymmetrischem Satteldach und flach geneigtem begrünbaren Dach auf dem Garagenbäude. Der geschlossene Charakter der Fassaden im Dachbereich entspricht mehr einer Scheune als einem Einfamilienhaus. Die indirekte Lichtführung wirkt attraktiv und reduziert die in Erscheinung tretenden Glasflächen erheblich. Das Haus verfügt auf drei Wohngeschossen über sehr abwechslungsreiche Räume. 54 Bauherr und Bewohner Die Planungsphase dauerte bei diesem Bauvorhaben sehr lange. Dank dem Durchhaltevermögen von Architekt und Bauherr wurden behördliche und gerichtliche Schwellen erfolgreich gemeistert. Die Familie Hirner fühlt sich hier sehr wohl. Die verschieden Niveaus im Innern stehen im direkten Zusammenhang mit der Dachform und dem gewachsenen Terrain. Der Wohnraum mit Küche erstreckt sich über zwei Drittel der Gebäudefläche und öffnet sich grosszügig gegen den Garten. Die Aussicht in die Glarner Alpen vom kleinen Balkon des Badezimmers wird von allen sehr geschätzt. 55 Ortsbildschutz Aus der Fernsicht wird das Gebäude kaum als Neubau war genommen. Der ungewöhnliche Verlauf des Giebels über der kürzeren Gebäudeseite macht Dachaufbauten überflüssig und verleiht dem Bau einen speziellen Ausdruck. Die dunkle Holzschalung und das geschlossene Dach richtet sich klar nach den bäuerlichen Vorbildern der unmittelbaren Nachbarschaft. Auf die Alterung der dunkel gestrichenen Holzschalung kann man ja wohl gespannt sein. Wird sie im Gegensatz zur Naturholzschalung im Laufe der Zeit wohl heller? Architekt: Rudolf Hofer Bauherr: Peter und Petra Hirner 56 Umbauen, neu Bauen und Einordnen als Abbild innerer Logik Die in dieser Broschüre vorgestellten Beispiele stehen in Ortsbildern von unterschiedlicher Bedeutung. Die Einstufung als Ortsbild von kommunaler oder überkommunaler Bedeutung hat bei der Auswahl keine Rolle gespielt. Gute Architektur ist überall erwünscht. Eine differenzierte Auslegung der Gestaltungsgrundsätze - im Sinne der Ortsbildpflege - muss überall möglich sein. Verdichtung Die innere Verdichtung oder höhere Ausnützung von Gebäuden in Kernzonen stellt im Allgemeinen eine schöne Herausforderung für Architekten und Bauherrschaften dar. Oft fehlt bei diesen Bauvorhaben ein angemessener Umschwung, dafür kann bisher ungenutztes Raumvolumen zu einem erweiterten Erlebnisbereich werden. Grosse Volumen ergeben luxuriöse Innenräume und erfordern innovative Lichtführungen. Sie bieten zudem eine Vielfalt von vertikalen Erschliessungsmöglichkeiten (Treppen und Lift). Umbau Die Beispiele zeigen: Je mehr vom ursprünglichen Gebäude erhalten bleibt und unter neuer Sichtweise erlebt werden kann, desto überzeugender wirkt das Resultat. Kachelöfen, Treppen und bestehende Konstruktionen bilden dankbare Orientierungshilfen beim Entwurf. Ein gelungener Umbau vertreibt den „Hausgeist“ nie gänzlich. Jeder Scheunenumbau bildet in der Kombination von alt und neu - „jung“ und „betagt“ - einen Einzelfall. Ersatzbau Beim Ersatzbau spielt die nähere Umgebung eine eminent wichtige Rolle. Je bedeutender die Situation im Ortsbild, desto grössere Zurückhaltung ist bei der Gestaltung des „neuen Altbaus“ angesagt. Die architektonische Diskretion des äusseren Ausdrucks wird zur Tugend – und die Überraschung im Innern wirkt dadurch umso stärker. Neubau Der Neubau im engeren Sinn, also ein Gebäude, an dessen Stelle kein Vorgänger gestanden hat, kann sich in seine Umgebung einfügen, ohne dass Details herkömmlicher bäuerlicher Bauweise übernommen werden. Einordnungskriterien wie Sprossenfenster und Jalousieläden sind hier weniger massgebend. Die Volumetrie und Materialisierung des Gebäudes, sowie das Verhältnis zwischen offenen und geschlossenen Fassaden fallen für seine aussenräumliche Wirkung bedeutend mehr ins Gewicht. 57 Gestaltungskriterien Die Volumetrie des Hauses beeinflusst das Ortsbild hierarchisch betrachtet am stärksten. Mit ein Grund weshalb die Dachlandschaft eine relativ grosse Bedeutung geniesst. (z.B. Dachausbauregelung d.h. keine, 1/5, 1/4, 1/3 der Gebäudelänge). Dann folgt die Ansicht und Gliederung der Fassade mit oder ohne Balkone oder Lauben. Dabei spielt auch die Materialisierung eine massgebende Rolle. Die Farbgebung besitzt Signalwirkung. Auch Einzelelemente wie Fenster, Jalousieläden- und Rolläden, sowie Gebäude-Reklamen, Sonnenkollektoren, Parabolspiegel dürfen in ihrer Wirkung nicht unterschätzt werden. Die Umgebung mit Vorgärten, Pflästerungen, Pflichtparkplätzen oder auch Abfahrtsrampen in Unterniveaugaragen sind ohne Zweifel ortsbildprägende Elemente. Ein missratenes Detail kann eine verheerende Wirkung entfalten - Kleinigkeiten sind keine Kleinigkeiten. Eine differenzierte Betrachtung für verschiedene Bauvorhaben und verschiedene Bautypen ist unabdingbar. Richtige Sprossenfenster beim Wohnteil des Bauernhauses und sprossenlose Fenster bei der zu Wohnzwecken umgenutzten Scheune vermitteln das Erscheinungsbild von einst besser als Fenster mit innenliegenden Sprossen am ganzen Gebäude. Die Unterscheidung von für das Ortsbild prägenden und sichtabgewandten Fassaden ist ein taugliches Mittel zur Erleichterung von Umbauvorhaben in den erhaltenswürdigen Kernzonen. Strengere Auflagen auf der gut einsehbaren öffentlichen Seite und grössere Freiheit auf den weniger exponierten Seiten eines Gebäudes ermöglichen dem Dorf ein differenziertes und lebendiges Innenleben. Die Beurteilung und Handhabung dieser Elemente darf nicht über einen Leist geschlagen werden. Die Kunst der Gestaltung liegt meistens in der Beschränkung bei der grossen Auswahl von Werkbaustoffen. Auch die Nutzung eines Um- oder Neubaus ist für dessen Erscheinungsbild von Bedeutung. Eine öffentliche Nutzung rechtfertigt gegebenenfalls eine gewisse „Ausgefallenheit“. Solche Lösungen müssen jedoch von einem grösseren Gremium (z.B. Architektur-Wettbewerb) erarbeitet oder getragen werden. Renzo Casetti, Februar 2009 58