Behagliche Wärme wo sie gebraucht wird Heizung

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Behagliche Wärme
wo sie gebraucht wird
Heizung
Technikmix aus Heizung und Wärmepumpen
Das richtige Heiz- und Lüftungssystem kann viele An-
abgegeben. Je nach Raumvolumen und bis zu einer Höhe
forderungen an Produktion und Gesundheitsschutz
von 40 Metern werden etwa 15 bis 20 Prozent der Fläche mit
sicher­stellen und gleichzeitig den Energiebedarf deutlich
Decken­strahlplatten ausgestattet.
Blockheizkraftwerke: Eine effiziente Alternative
Wärme- und ­senken. Vor allem sorgt eine gut geplante Hallenheizung
Kohlekraftwerk
Erdgas-Block-
und Heizölkessel
heizkraftwerk
immer da für Wärme, wo sie wirklich gebraucht wird. Sie
In Fußbodenheizungen fließt zentral erzeugtes Warmwasser
Stromversorgung lässt sich mit Torluftschleier, Wärmepumpen, Wärme-
durch Röhren. Die Temperaturen liegen bei industrieller Anwen-
Gebäude mit:
rückgewinnungs- und Lüftungsanlagen sowie Blockheiz-
dung im Niedrigtemperaturbereich (45°C). Diese Systeme eig-
kraftwerken kombinieren. Keine Halle ist wie die andere
nen sich besonders gut für Brennwertkessel, Wärmepumpen,
Primärenergieeinsatz
100 %
74 %
und jede unterstützt unterschiedliche Arbeitsbedingun-
solarthermische Anlagen und Prozessabwärme mit niedrigen
Staub
100 %
1%
gen. Daher sollte ein Heizungssystem immer auf den je-
Temperaturen.
Schwefeloxid
100 %
2%
Stickoxid
100 %
71 %
weiligen Produktionsprozess abgestimmt werden.
7% Abgasverlust
6% Strahlungsverlust
Abgas
WärmeTauscher
Verbrennungsmotor
Motorkühlung
Generator
Wärmepumpen
Kohlendioxid
100 %
42 %
Heizungsarten
Die Effizienz von Wärmepumpen hängt von der Temperatur
Energiekosten
100 %
80 %
Eine direkt befeuerte Warmluftheizung fördert Luft als Wär-
der zur Verfügung stehenden Wärmequelle (z. B. Außenluft,
meträger mit Ventilatoren durch die Räume. Je nach Außen-
Erd­wärme, industrielle Abwärme) und der benötigten Vorlauf-
Der Vorteil von Blockheizkraftwerken (BHKW) ist die parallele Produktion von Wärme und Strom. Gegenüber einer ge-
luftanteil wird die Luft vollständig oder teilweise im Kreislauf
temperatur ab. Je höher die Temperatur der Wärmequelle
trennten Erzeugung sinken die Schadstoffe sowie der Primärenergieeinsatz. Verbreitet sind Modelle mit einem Motor,
­geführt. Man unterscheidet zwischen dezentralen und zentralen
und je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur sind, desto
der einen Generator antreibt und elektrischen Strom erzeugt. Die Abgaswärme wird an ein Heizsystem übertragen
Warmlufterzeugern, die mit Strom, fossilen Brennstoffen aber
effizienter ist eine Wärmepumpe. Für die Wirtschaftlichkeit ist
(siehe auch Informationsblatt zur Kraft-Wärme-Kopplung).
zunehmend auch mit nachwachsenden Brennstoffen wie z. B.
das Verhältnis zwischen Strompreis und einem Brennstoff zur
Holzpellets betrieben werden. Warmluftheizungen haben die
konventionellen Wärmebereitstellung ausschlaggebend. In der
Vorteile, dass sie eine gleichmäßige Wärmeverteilung produzie-
Regel kann ein wirtschaftlicher Betrieb erreicht werden, wenn
ren und sich mit Lüftungssystemen und Luftreinigungsanlagen
der Strompreis maximal das dreifache des Brennstoffpreises
kombinieren lassen.
beträgt.
Strahlungsheizungen gibt es als Warmwasser- sowie In­fra­
Funktionsweise einer Wärmepumpe
50-57%
Wärme
30-70%
Strom
Moderne Heizanlagen sparen
bis zu 35 Prozent Energie
rotsysteme, die wiederum in Hell- und Dunkelstrahler unterteilt
sind. Hellstrahler erhitzen mit Gas eine Keramikplatte. Ein Re-
Die Effizienz der Wärmetechnik hat sich in den
Das Wärmeverteilnetz entscheidet mit über die Wirtschaft-
flektor lenkt die Wärmestrahlung gezielt auf die zu erwärmende
letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Deshalb loh-
lichkeit des gesamten Heizungssystems. Um eine optimale
Fläche. Je nach Größe und Ausrichtung des Reflektors können
nen sich Investitionen in Brennwertkessel und
Ausnutzung der zugeführten Energie zu erreichen, ist ein
großflächige Bereiche oder auch einzelne Sektoren punktgenau
Wärmepumpensysteme häufig.
hydraulischer Abgleich äußerst wichtig. Fehlende oder
beheizt werden. Hellstrahler haben einen Wirkungsgrad von
­geringe Wärmedämmung an Rohren und Schächten sollte
bis zu 95 Prozent. Sie werden in Hallen mit ­einer Deckenhöhe
Die Erdgas-Brennwerttechnik ist am effizientesten. Da-
von über acht Metern eingesetzt. In Dunkelstrahlern durch­
mit werden nahezu 100 Prozent der im Erdgas enthal-
strömen heiße Verbrennungsgase Stahlröhren. Sie arbeiten mit
tenen Energie in Heizwärme umgewandelt. Gegenüber
Außerdem sollten energieeffiziente Umwälzpumpen in-
einer geringeren Oberflächentemperatur und bieten eine gerin-
veralteten Systemen sind Einsparungen von bis zu 35
stalliert werden, deren Leistung auf den tatsächlichen
gere Heizintensität. Dafür versorgen sie aber größere Flächen
Prozent zu realisieren. Wichtig hierbei ist die Ausnut-
Bedarf abgestimmt ist. Vorhandene Pumpen sind viel-
und kommen ab einer Deckenhöhe von vier Metern zum Ein-
zung des Brennwertes, bei dem die Abgase auf 25 Grad
fach überdimensioniert und ungeregelt. Dies führt zu
nachgerüstet oder verstärkt werden.
satz. Bei häufig geöffneten Hallentoren führen Hell- und Dunkel-
Wärmepumpen erzeugen Wärme ohne Verbrennung. Das Prin-
abgekühlt werden und der darin enthaltene Wasser-
einem überhöhten Strombedarf, der sich um bis zu 70
strahler zu einem geringeren Wärmeverlust. Sie wirbeln anders
zip ist einfach: Aus niedriger Temperatur wird mittels mechani-
dampf kondensiert. Die freiwerdende Kondensations-
Prozent reduzieren lässt. Denn in Heizungssystemen
als Warmluftheizungen keinen Staub auf.
scher Arbeit (Kompression) in der Wärmepumpe Heizenergie
energie kann somit genutzt werden. Eine Steigerung der
wird nur während sechs Prozent der Heizperiode die
mit etwa 50 °C bereit gestellt. Elektrisch angetriebene Kom-
Energieeffizienz ist möglich, wenn das Heizsystem mit
ausgelegte Maximalumwälzmenge benötigt.
Deckenstrahlplatten durchströmt ein Medium wie Wasser,
pressions-Wärmepumpen arbeiten mit wenig Geräusch und
Abwärme und Wärmepumpen gekoppelt wird. Für den
Termoöl oder Dampf, das ein externer Wärmeerzeuger erhitzt.
niedrigem Wartungsaufwand.
Einsatz von Brennwerttechnik muss das Wärmeverteil-
Ungefähr 70 Prozent der erzeugten Wärme wird als Strahlung
netz optimiert sein.
Einsparpotenziale
Temperatur an Nutzung anpassen
einer Verringerung des Wärmeverlusts um bis zu 20 Prozent
Heizwärme soll immer so zur Verfügung stehen, wie Wärme be-
und vermeidet Zugerscheinungen in der Halle.
nötigt wird. Die benötigte Raumtemperatur (maximal 20°C) und
die tatsächliche Nutzungszeit sollten für alle Räume überprüft
Luftheizungen vermeiden
und angepasst werden. Nacht- und Wochenendabsenkung
Vor allem in Hallen mit über fünf Metern Deckenhöhe sind
lassen sich über Zeitschaltuhren regeln. Einspar­potenzial: Bis
Decken­
strahlplatten effektiver als Luftheizungen. Einspar­
zu acht Prozent.
potenzial: Bis zu 30 Prozent niedrigerer Primärenergiebedarf.
Hallen mit Schnelllauftoren ausrüsten
Heizkessel austauschen
In großen Lager- und Produktionshallen geht ständig Wärme
Alte und vor allem überdimensionierte Heizkessel sollten ausge-
verloren durch Anlieferung und Abholung von Produktions­
tauscht und durch moderne Brennwertkessel oder Blockheizkraft-
mitteln. Deshalb sind Schleusen mit Schnelllauftoren auszurüs-
werke ersetzt werden. Übrigens: Die Erzeugung von Strom in BHKW
ten, weil sie die Wärme nicht entweichen lassen. Dies führt zu
fördert der Staat. Einsparpotenzial: Zwischen 20 und 40 Prozent.
Vergleich Heizungsarten
Heizungsart
Minderbedarf in %
Mehrbedarf in %
-50-40-30-20-10 0 10 20 30
Niedertemperaturkessel
Konstanttemperaturkessel (oder Standardkessel)
Brennwertkessel außerhalb d. beheizt. Gebäudehülle
Brennwertkessel innerhalb d. beheizt. Gebäudehülle
Brennwertkessel mit Solaranlage
Brennwertkessel Lüftung mit Wärmerückgewinnung
Erdwärmepumpe mit Fußbodenheizung
Nah-, Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung
Mehr- und Minderbedarf (Primärenergie) verschiedener Heizungsarten im Vergleich zum Niedertemperaturkessel.
Glossar
Brennwertkessel: Nutzt den Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffs nahezu vollständig.
Umwälzpumpe: Pumpt das Warmwasser zu den Heizstrahlern und -körpern.
Blockheizkraftwerk: Erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom und hat deshalb einen besonders hohen Wirkungsgrad.
Weitere Infos im Web
Impressum
Herausgeber:
Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit
Geschäftsstelle bei der Klimaschutz- und
Energieagentur Niedersachsen
Osterstr. 60 | 30159 Hannover
www.nachhaltigkeitsallianz.de
Erstellung:
Rationalisierungs- und Innovationszentrum
der Deutschen Wirtschaft e.V.
Kompetenzzentrum
Düsseldorfer Straße 40 | 65760 Eschborn
• http://www.energie-im-unternehmen.
de/downloads/hallenheizung.pdf
Gefördert durch:
Bildnachweis:
© Frank Oppermann (www.iStockphoto.com)
Stand: August 2016
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