werbeAnlAgen in erlAngen

Werbung
werbeAnlagen
in Erlangen
Leitfaden für Gewerbetreibende
Bauaufsichtsamt
Inhalt
VORWORT
Warum ist Werbung gut und wichtig? 3
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Warum gibt es eine Werbeanlagensatzung? Wie Ihre Werbeanlage genehmigungsfähig wird 4
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KONKRETE BEISPIELE NACH GEBIETSARTEN Wohnbaufläche
Gemischte Baufläche mit überwiegendem Wohnen Gemischte Baufläche mit überwiegendem Handel Gemischte Baufläche mit überwiegender Dienstleistung Sonderbaufläche Gewerbliche Baufläche Gewerbliche Baufläche mit überwiegend industrieller Nutzung Impressum
Eine Broschüre des Baureferats/Bauaufsichtsamts der Stadt Erlangen
© Bauaufsichtsamt Erlangen 2012
Redaktion: Jan von Lackum, Christian Käßmaier
Fotos: Christian Käßmaier
Gestaltung: Nashornstudio Peter Hörndl, Erlangen
Druck: Druckhaus Haspel, Erlangen
Auflage: 2000 Exemplare
Stand: Juni 2012
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WARUM IST WERBUNG GUT UND WICHTIG?
Die Bebauung mit ihren Architekturen, den nicht bebauten Flächen, wie Straßen,
Plätze oder Grünzüge, also dem öffentlichen Raum, gestaltet unsere Umwelt.
Handels-, Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe wollen zu Recht auf sich auf­
merksam machen, sich präsentieren, Kunden und Geschäftspartner anziehen
und die Auffindbarkeit ihres Geschäftes für den Kunden einfacher gestalten.
Das ist gut so und auch wichtig. Dafür möchten sie mit Werbeanlagen an den
Fassaden des Gebäudes sowie mit freistehenden Werbeanlagen zum Beispiel
in Form von Pylonen oder Hinweisschildern auf ihren Grundstücken werben.
Dabei wird häufig leider nicht bedacht, dass Werbeanlagen im Kontext zu
Fassade und Umgebung gesehen werden müssen. Sie überlagern oft die Gebäude
und deren Architekturen und Fassaden, versuchen mit nicht angepassten Farbund Lichtwirkungen das Gebäude selbst wie dessen Umgebung zu übertrumpfen
und sich in den Vordergrund zu drängen. Dies geschieht vor allem auf Kosten
des baulichen und städtischen Umfeldes und Ortsbildes.
Bei einer Häufung und Dominanz von Werbeanlagen geht dies auch zu Lasten
bestehender Werbung. Werbung kann damit für den einzelnen Gewerbetreiben­
den nicht mehr zur Geltung kommen. Das Ziel der Werbung schlägt fehl.
Durch solche schlechten Beispiele entsteht eine langsame optische Störung
einzelner Häuser und Stadtteile und im Ergebnis wird die ganze Stadt abge­
wertet. Das Image einzelner Straßenzüge, Stadtteile oder der gesamten Stadt
leidet darunter.
Diese Broschüre gibt gute Beispiele, wie Werbung effizient und stadtbild­
verträglich gemacht werden kann.
Josef Weber
Baureferent
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 3
WARUM GIBT ES EINE
WERBEANLAGENSATZUNG?
Erwünschte und notwendige Werbung an Häusern und freistehende Werbe­
anlagen zuzulassen, wird von Seiten der Stadt unterstützt. Hierbei sind ein
qualitätvoller Umgang sowie gute und maßgeschneiderte Werbung und deren
Umsetzung entscheidend.
Deshalb hat die Stadt Erlangen, wie viele andere Städte, Anforderungen an
Qualität und Gestaltung von Werbung in Satzungen geregelt. Sie sollen Ihnen
helfen, Ihre Werbeanlagen gut und schnell zu realisieren.
Dies alles im Sinne des öffentlichen Raumes, der Stadt und letztlich der
Identifikation und Heimat von Einwohnern und Besuchern.
WIE IHRE WERBEANLAGE GENEHMIGUNGSFÄHIG WIRD, ERLÄUTERN DIE BEISPIELE
DER BROSCHÜRE
Die Broschüre soll anhand von ausgewählten Beispielen aufzeigen, wie Sie
Ihre Werbeanlagen mit dem Inhalt der Satzungen überein bringen können
und somit eine schnelle Genehmigung Ihrer Werbeanlage erreichen können.
Die Broschüre kann nicht jeden Einzelfall abdecken, soll jedoch als Hilfestellung
bei der Planung und für die Erstellung Ihres Bauantrages helfen. Wenn Sie die
dort aufgezeigten Grundsätze beachten, sind Sie mit einem großen Schritt der
raschen Realisierung Ihres Werbevorhabens näher gekommen.
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werbeanlagen in erlangen
Natürlich beraten wir Sie gerne und unterstützen Sie bei der Planung und
Genehmigung Ihrer Werbeanlage. Kommen Sie auf uns zu, damit wir gemeinsam zu einer Genehmigung und Sie zu einer qualitätvollen und gut gestalte­ten
Werbeanlage, mit der Sie sich präsentieren können, kommen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauaufsichtsamtes sind gerne für Sie da!
Die Werbeanlagensatzung (WaS) und die Gestaltungssatzung für Werbeanlagen
in der historischen Innenstadt (GestSW) sowie die Kontaktdaten und die zustän­
digen Mitarbeiter können Sie auf der Homepage der Stadt Erlangen abrufen.
Kontakt
Internet: www.erlangen.de/bauaufsichtsamt
Stadt Erlangen
Bauaufsichtsamt
Gebbertstraße 1
91052 Erlangen
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 5
WohnbauFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einem Wohngebiet.
Untergeordnet sind Handel und Dienstleistungen im Erdgeschoss.
In den darüberliegenden Geschossen befinden sich Wohnungen.
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werbeanlagen in erlangen
Die Fassade des Gebäudes ist mit
dem Sockelgeschoss, dem hervorspringenden Mittelteil und Fenster­
öffnungen gegliedert. Die Werbe­
anlage fügt sich in ihrer Materialund Farbwahl in diese Gliederung
der Fassade gut ein. Sie ordnet sich
in ihrer Größe der Fassadenfläche
unter und überdeckt die gliedernden
Architekturteile nicht. Auch ist sie
richtigerweise nicht über dem
Brüstungsfeld des 1. Obergeschosses
angebracht. Bei Bauflächen mit
überwiegender Wohnnutzung darf
Werbung maximal bis Höhe dieses
Brüstungsfeldes angebracht werden.
Der Werbeschriftzug ist in Einzelbuchstaben ausgeführt. Diese sind
mit Abstandshaltern einzeln an der
Fassade befestigt. Jeder Buchstabe
besteht aus einer dünnen licht­
undurchlässigen matten Metallfläche.
Die Beleuchtung erfolgt über den
auf der Rückseite angebrachten
Leucht­schirm aus Kunststoff. Dadurch
strahlt das Licht seitlich und nach
hinten auf die Fassade, jedoch
nicht nach vorne über die Metallbuchstaben. Es entsteht der Eindruck
einer Schattenschrift.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 7
GEMISCHTE
BAUFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einem Mischgebiet mit überwiegender
Wohnnutzung.
Handel und Dienstleistung befinden sich im Erdgeschoss.
In den darüberliegenden Geschossen wird gewohnt.
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werbeanlagen in erlangen
Das Gebäude liegt im Ensemble
der historischen Innenstadt und ist
ein Einzeldenkmal. Die Fassade des
Gebäudes ist durch hervortretende
vertikale wie horizontale Sandsteinvorsprünge und durch seine unter­schiedlich gehaltenen Öffnungen
zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss gegliedert. Die Werbeanlage
ist in ihrer Größe optimal gewählt
und nimmt Bezug auf das Maß der
Schaufenster. Sie ist im Erdgeschoss
unterhalb der Fassadengliederungs­
elemente richtig angebracht, da in
gemischten Bauflächen mit über­
wiegender Wohnnutzung Werbung
nicht höher als bis zum Brüstungsfeld
des 1. Obergeschosses angebracht
werden darf. Obwohl die Werbung
ausdrucksstark ist, passt sie sich gut
an das Erscheinungsbild der Fassade
an und stört nicht den Gesamteindruck des Denkmals.
Der Schriftzug ist in Einzelbuchstaben
ausgeführt. Jeder Buchstabe besteht
aus dünnem, mit Farbe beschichtetem
Metall. Farblich wird das Grau der
Fensterläden aufgenommen. Die
Buchstaben sind einzeln mit Abstands­haltern an der Fassade befestigt.
Es gibt keine Beleuchtung.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 9
GEMISCHTE
BAUFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einem Mischgebiet mit überwiegender
Handels- und Dienstleistungsnutzung. Handel und Dienstleistung
befinden sich im Erdgeschoss. In den darüberliegenden Geschossen
wird nur vereinzelt gewohnt.
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werbeanlagen in erlangen
Das Gebäude liegt im Ensemble
der historischen Innenstadt und ist
ein Einzeldenkmal. Die Fassade des
Gebäudes ist vertikal gespiegelt und
durch einheitliche Fensteröffnungen
gegliedert. Die Schriftzüge sind so
angeordnet, dass sie die Fenster­
achsen aufnehmen. Deren Breite
passt sich an das darüberliegende
Fensterelement an. Die Werbung ist
richtig angeordnet, da im Innenstadtensemble Werbeanlagen nur bis zum
Brüstungsfeld des 1. Obergeschosses
angebracht werden dürfen. Hier
wird durch die Ausführung und
Größe der Werbeanlagen das
Erscheinungsbild des Denkmals
nicht gestört. Sie wirken einfach
und zugleich hochwertig.
Der Werbeschriftzug ist in Einzelbuchstaben ausgeführt. Diese sind
einzeln ohne Abstand zur Fassade
befestigt. Jeder Buchstabe hat eine
Tiefenwirkung und besteht aus zwei
Materialien – vorne lichtundurchlässi­
ges Metall, dahinter lichtdurchlässiger
Kunststoff. Dadurch strahlt das Licht
bei Beleuchtung seitlich auf die
Fassade, jedoch nicht nach vorne
über die Buchstaben. Es entsteht
der Eindruck einer Schattenschrift.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 11
GEMISCHTE
BAUFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einer gemischten Baufläche mit überwiegender
Handels- und Dienstleistungsnutzung.
Handel und Dienstleistung befinden sich nahezu in allen Geschossen.
Vereinzelt gibt es im Umfeld Wohnungen.
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werbeanlagen in erlangen
Das Gebäude stellt sich mit einer
über alle Geschosse gezogenen
einheitlichen Fensterbandfassade
dar. Davor befindet sich eine vertikale Stabstruktur, die den Sonnenschutz führt. Deshalb kann auf den
Brüstungsfeldern des Gebäudes
keine Werbeanlage angebracht
werden, weil sonst gliedernde
Architekturteile überdeckt würden.
Die am besten geeignete Fläche für
die Anordnung einer Werbeanlage
an der Fassade ist der Eingangs­
bereich des Gebäudes, der als
Einschnitt in den Baukörper gestaltet
ist. Dann wird das Gesamtbild der
Fassade nicht negativ beeinflusst.
Hier darf die Werbeanlage über
der Brüstung des 1. Obergeschosses
angebracht werden, da sich das
Gebäude in einer nicht überwiegend durch Wohnen genutzten
gemischten Baufläche befindet.
Logo und Schriftzug sind in Einzelbuchstaben aus dünnem mattem
Metall ausgeführt. Diese sind einzeln
mit Abstand zur Fassade befestigt.
Die ganze Wand wird nachts
angestrahlt, so dass der auf die
Fassade geworfene Schatten der
Schrift Tiefenwirkung erzeugt.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 13
SonderbauFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einer Sonderbaufläche „Nahversorgungs­
zentrum“ mit ausschließlicher Handels- und Dienstleistungsnutzung.
Im Umfeld befinden sich überwiegend Wohnbauflächen auf
allen Geschossebenen.
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werbeanlagen in erlangen
Das Gebäude ist im Erdgeschoss
mit einer flächigen Verglasung als
Sockel und in den auskragenden
Obergeschossen mit einer groß­
zügig verglasten Lochfassade
gestaltet. Im Erdgeschoss ist bereits
eine Fläche als dunkles um das
Gebäude laufendes Band über der
Glasfassade integriert. Dieses Band
enthält bereits Befestigungsschienen.
Dadurch sind Ort der Anbringung
und Höhe von Werbeanlagen und
deren Maßstäblichkeit zur Fassade
vorgegeben.
Der Werbeschriftzug ist in Einzelbuchstaben auf den Befestigungsschienen angebracht. Jeder Buchstabe hat eine Tiefenwirkung.
Die Seitenflächen der Buchstaben
sind lichtundurchlässig, so dass
bei Beleuchtung das Licht nur
nach vorne hin austritt. Durch die
Farbgebung einzelner Buchstaben
auf dem dunklen Hintergrund
werden schöne Akzente erreicht.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 15
Gewerbliche
BauFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einer gewerblichen Baufläche mit
ausschließlicher Dienstleistungs- und Gewerbenutzung.
Dienstleistung und Gewerbe befinden sich in allen Gebäuden.
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werbeanlagen in erlangen
Die einfache Lochfassade des
Gebäudes wird an einigen Stellen
durch farbige Fassadenelemente
gegliedert. Die größere öffnungslose
Fassadenfläche der Stirnseite des
Gebäudes eignet sich hervorragend
zur Anbringung einer Werbeanlage.
Das größte Fensterformat der
Fassade dient als Maßstab für die
Werbeanlage. Die Werbung darf
im Bereich des 2. Obergeschosses
angebracht sein, da sich das
Gebäude in einer ausschließlich
gewerblich genutzten Baufläche
befindet.
Logo und Werbeschriftzug sind in
Einzelelementen aus dünnem Metall
in unterschiedlichen Farben gefertigt.
Während die Teilflächen des Logos
einzeln mit Abstandshaltern an der
Fassade befestigt sind, werden
die Buchstaben mit Abstand von
einer auf der Fassade angebrachten
Doppelschiene gehalten. Durch
die unterschiedliche Farbigkeit von
Fassade, Logo und Schriftzug auf
der großen weißen Fassadenfläche
werden wirkungsvolle Kontraste
erzielt. Die Werbeanlage ist nicht
beleuchtet.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 17
Gewerbliche
BauFLÄCHE
Das Vorhaben liegt in einer gewerblichen Baufläche mit Industrie­
nutzung. Alle Gebäude haben gewerbliche oder industrielle Nutzung.
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werbeanlagen in erlangen
Die Fassade des eingeschossigen
Gebäudes ist in eine verglaste
untere und eine darüberliegende
geschlossene Fläche gegliedert.
Auf letzterer wurde an jeder
Fassadenseite im Bereich der
Gebäudeecke eine Werbeanlage
angebracht. Die Größe der
Werbung ist im Verhältnis der
Gebäudehöhe und -länge unter­
geordnet. Durch die Anordnung
der Werbeanlagen, die bewusst
mit Abstand zu Gebäudeecke und
Dachrand gesetzt wurden, bleiben
die Gebäudekonturen erkennbar.
An Gebäuden, die in ausschließlich
gewerblichen Bauflächen liegen,
darf die Werbung so angebracht
werden. Werbung, die über den
Dachrand oder ganz auf dem Dach
angeordnet wird, ist allerdings nicht
erlaubt.
Die Werbeanlage ist als Leucht­
kasten konstruiert. Einzelbuchstaben
sind hier nicht zwingend, da das
Vorhaben in einer gewerblichen
Baufläche liegt. Die glatte Kasten­
vorderseite ist flächig mit dem
Werbemotiv beschichtet.
LEITFADEN FÜR GEWERBETREIBENDE 19
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