Praktikum zur Computertechnik Laborversuch: 1 Carl-Engler-Schule Karlsruhe BS, BK, FS Temperatur-Regelung Grundlagen Bei einem Regelkreis wird die Regelgröße x (hier Temperatur) ständig gemessen. Dies ist der Istwert. Er wird mit einem vorgegebenen Sollwert, der Führungsgröße w verglichen. Wenn der Istwert kleiner als der Sollwert ist, wird die Stellgröße y (hier Heizspannung) auf einen großen Wert gesetzt, sonst auf den Wert Null. Da hier nur zwei Werte für die Stellgröße möglich sind, spricht man von einer Zweipunkt-Regelung. Liegt der Sollwert über der Umgebungstemperatur kühlt sich die Platte bei ausgeschalteter Heizung von selbst ab. Eine Dreipunkt-Regelung könnte noch die Zusatzfunktion „Kühlen“ besitzen. Bei der Proportional-Regelung ist die Stellgröße proportional zur Temperaturdifferenz. Um das Verhalten eines Regelkreises zu testen, kann man einen Sprung (aufwärts bzw. abwärts) des Sollwertes vorgeben und und die Sprungantwort des Istwertes aufzeichnen. Ein weiterer Test ist die Aufzeichnung des Verhaltens bei einer dauernden oder einer zeitlich begrenzten Störung. Eine Störung ergibt sich meist durch Änderung der Umgebungsbedingungen. 2 Programm-Elemente Das Netzgerät E3640 hat einen Eingang für die Adresse, die Spannung (Volt) und den Maximalstrom (Ampere). Das cDAQ-Modul NI9219 liefert den jeweils aktuellen Temperaturwert in °C. Der Umschalter schaltet den oberen Eingang durch, wenn an seinem binären Eingang (grün) ein TRUE anliegt, sonst den unteren Eingang. Der Vergleicher gibt ein binäres TRUE aus, wenn der Istwert kleiner als der Sollwert ist. 3 Aufgaben 3.1 Aufbau Schließen Sie das cDAQ-Modul an den Computer an, definieren Sie einen Task zur Temperaturmessung mit dem Thermoelement Typ K (interner Ausgleich), schließen Sie das Thermoelement an, testen Sie es und speichern Sie anschließend den Task. zweipunktregler_lv.odt Geßler / Müller Seite 1 von 2 Praktikum zur Computertechnik Carl-Engler-Schule Karlsruhe BS, BK, FS Schließen Sie das Netzgerät über den IEC-USB-Adapter am Computer an und prüfen Sie beim Einschalten die eingestellte Geräteadresse. Die beiden Geräte müssen vor dem Laden von LabVIEW angeschlossen sein, damit die zugehörigen Treiber-Programme geladen werden. Erstellen Sie mit den oben beschriebenen Programmelementen ein Programm für eine Zweipunktregelung. Das Programm kann z.B. mit einer Sollwerteingabe oder mit Diagrammen für die einzelnen Größen ergänzt werden. 3.2 Untersuchung des Verhaltens a) Testen Sie die Funktion des Regelkreises bei zwei verschiedenen Sollwerten (z.B. 40°C und 50°C). b) Zeichnen Sie das Verhalten bei einem Sollwertsprung (aufwärts und abwärts) auf. Um den Sollwert, den Istwert und die Heizspannung in ein Diagramm zu bekommen, müssen die Signale durch das abgebildete Array-Element zusammengefasst werden. c) Untersuchen Sie das Verhalten des Regelkreises bei einer Störung (z.B. zeitlich begrenztes Auflegen eines Metallkörpers) bei konstantem Sollwert. Beschreiben Sie, wie sich die Einschaltzeiten bei der Heizung verändern. Kommentieren Sie Ihre Diagramme. 3.3 Regler mit Hysterese Von einer Hysterese spricht man, wenn der Einschalt- und der Ausschaltpunkt bei unterschiedlichen Werte liegen. Im Beispiel könnte die Heizung ausschalten, wenn 46°C überschritten sind, aber erst wieder einschalten, wenn 38°C unterschritten sind. Eine Hysterese ist erwünscht, wenn ein System nicht durch ständiges Umschalten belastet werden soll (z.B. Pumpe, Kranmotor). Im Programm wird dazu ein Flip-Flop (bistabile Kippstufe) verwendet. Am Eingang R „set“ kann der Ausgang Q nur eingeschaltet und nur am Eingang R „reset“ wieder ausgeschaltet werden. Man benötigt also zwei Vergleicher: am oberen Hysteresewert wird die Heizung aus- und am unteren Hysteresewert eingeschaltet. Das erforderliche Modul steht in der Datei sub_flipflop.vi Ändern Sie das Programm, untersuchen Sie die Eigenschaften und kommentieren Sie! zweipunktregler_lv.odt Geßler / Müller Seite 2 von 2