Ethik in der Forschung

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Ethik in der Forschung
Integrität, normative
Grenzbereiche und der Bezug
zur Geographie
Dipl. Geogr. & MAS Applied Ethics
Angelika Neudecker
Der rote Faden des Vortrags
• Ziel des Vortrags
• Die «Einleitungs-Fragen»
• Wissenschaftliche Integrität
• Ausführungen: Forschungsobjekt
• Normative Grenzbereiche der Forschung
• Folgen; Definition Ethik und Moral
Der rote Faden des Vortrags
• Ethik und Geographie
• Beispiel: Themen von Masterarbeiten
• Konzept Gerechtigkeit
• Umweltethische Positionen und Ansätze
• Anlaufstellen der Universität Bern
• Literaturhinweise
Ziel des Vortrags
• Was beinhaltet ethisch korrekte Forschung ?
• Welcher Bezug besteht zwischen Ethik und
Geographie ?
• Motivation für die Ethik und eventuell für die
Bearbeitung eines ethischen Themas.
Die «Einleitungs-Fragen»
«ICH FORSCHE…»
• Wie betreibe ich Forschung ?
• Was erforsche ich ?
Wie betreibe ich Forschung ?
• Hier kommt das Prinzip der
WISSENSCHAFTLICHEN INTEGRITÄT
zum Tragen
• Definition INTEGRITÄT:
Integrität fordert als ethisches Konzept die
Übereinstimmung von idealistischen Werten
und der tatsächlichen Lebenspraxis
Wissenschaftliche Integrität
Kein Erfinden von
Daten
Nennung aller
Datenquellen
Integrität
Aufbewahrung der
Primärdaten
Genaue
Dokumentation
der Primärdaten
Wissenschaftliche Integrität
Bei Umfragen:
‘informed consent’
Begründbarkeit
des Forschungsvorhabens
Integrität
Klarheit über Ziel
und Methoden der
Forschung
Einhalten von
Datenschutzbestimmungen
Wissenschaftliche Integrität
Autorenschaft:
Minimalansprüche
Wahrung der
Grundrechte
Integrität
Keine
Diskriminierung
Reflexion der
eigenen
Wertvorstellung
Die «Einleitungs-Fragen»
«ICH FORSCHE…»
• Wie betreibe ich Forschung ?
• Was erforsche ich ?
Was erforsche ich ?
• Vielfalt an Forschungsobjekten
• Durch wissenschaftliche Fortschritte eröffnen
sich normative Grenzbereiche und normatives
‘Neuland’, so z. B. durch
• die Präimplantationsdiagnostik (PID)
• die Möglichkeiten des Klonens
• die Stammzellforschung
Was erforsche ich ?
Was erforsche ich ?
Was erforsche ich ?
• Folge:
Spannung und Konflikte zwischen dem Grundsatz
der Forschungsfreiheit und der Werte einer
Gesellschaft
• Debatten über Menschenwürde, Verantwortung,
Gerechtigkeit (= ethische Konzepte)
• Einrichten von Ethik-Kommissionen, Erstellen von
Standards und Verabschiedung von Gesetzen
• An dieser Stelle kurzer Ethik-Exkurs:
Ethik-Exkurs:
Definition von Ethik und Moral
• Ethik ist Reflexion von Moral
• Moral ist die intuitive Haltung eines Individuums oder
einer Gesellschaft
(Selbstverständnis; z. B. «ich finde gut, dass…» ohne
direkt eine Begründung angeben zu können)
• Nicht zu verwechseln mit Tradition oder Geschmack
• Normative Ethik prüft kritisch die vorherrschende
Moral
• Metaethik analysiert die sprachlichen Elemente und
Formen moralischer Aussagen
• Es gibt eine Vielzahl an ethischen Theorien, so z.B.:
Ethische Theorien
Utilitarismus
Deontologie
Tugendethik
Ethische Theorien
Diskursethik
Kontraktualismus
Kohärentismus
Ethische Theorien
Eudaimonismus
Klugheitsethik
Werteethik
Die ethische Methode
• Logisch richtige Argumentation
• und der Diskurs.
Ethik und Geographie:
Masterarbeiten am CDE (Set A)
•
GIS and Remote Sensing contributing to integrated water resource management
planning in Muminabad District, Tajikistan
•
Untersuchung von Veränderungen von Landschaftselementen und deren
Ursachen
•
Mapping of land use systems, soil and water conservation/degradation and
impacts in the Citarum watershed in West Java
•
Modellierung des Ackerlandes der Schweiz mittels GIS für die
Erosionsgefährdungskarte der Schweiz
•
Historische Landnutzungskartierung zwischen "Crans-Montana und Sierre"
•
Modellierung des Gewässeranschlusses von potenziell erosionsgefährdeten
Flächen mittels GIS
Ethik und Geographie:
Masterarbeiten am CDE (Set B)
•
Die Zukunft der Welterberegion Jungfrau-Aletsch. Konzeptualisierung und
punktuelle Anwendung eines biophysischen Monitorings des UNESCO Welterbes
Swiss Alps Jungfrau-Aletsch zur Bewertung dessen ökologischer Nachhaltigkeit im
Zeitalter von Klima- und Strukturwandel
•
East of Mt. Kenya: Peasant farming between subsistence and globalisation
•
Small-scale farmers access to agricultural markets and its impact on welfare
•
Potential accessability to the basic consumer products in urban and rural context
in Kenya
•
Impact of Biofuel cultivation on food security in East Africa
•
Landschaftlicher Fussabdruck-Entwickeln eines Instrumentes zur Messung der
Auswirkungen von touristischen Resorts auf die Landschaft
Ethik und Geographie:
Masterarbeiten am CDE (Set B)
•
Die Zukunft der Welterberegion Jungfrau-Aletsch. Konzeptualisierung und
punktuelle Anwendung eines biophysischen Monitorings des UNESCO Welterbes
Swiss Alps Jungfrau-Aletsch zur Bewertung dessen ökologischer Nachhaltigkeit im
Zeitalter von Klima- und Strukturwandel
•
East of Mt. Kenya: Peasant farming between subsistence and globalisation
•
Small-scale farmers access to agricultural markets and its impact on welfare
•
Potential accessability to the basic consumer products in urban and rural context
in Kenya
•
Impact of Biofuel cultivation on food security in East Africa
•
Landschaftlicher Fussabdruck-Entwickeln eines Instrumentes zur Messung der
Auswirkungen von touristischen Resorts auf die Landschaft
Ethik und Geographie
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Relevante Konzepte – auch in der Geographie:
Intergenerationelle Gerechtigkeit
Klimagerechtigkeit
Global Justice
Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch, ökonomisch)
Green Economy etc.
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Bezug zu den elementare ethischen Konzepten:
Gerechtigkeit
Verantwortung
Menschenwürde
Klimagerechtigkeit
• Politisches Konzept (Angewandte Ethik)
• Emittierte Menge an Treibhausgasen soll auf
alle Menschen aufgeteilt werden
• Ausgleich der ungleichen Verteilung der
Folgen der Veränderung des Klimas
Global Justice
• Zentral: Die Frage nach der Verteilung von
Wohlstand
• Denken über die Grenzen des eigenen Staates
hinaus:
«Weltenbürger», «Cosmopolit»
• Relativierung der Argumentation, dass man
nur den ‘nahen’ Menschen gegenüber
verpflichtet sei (eigene Familie, Freunde,
Verwandte).
Gerechtigkeit
• «Ist es gerecht, wenn ein Kuchen in gleich
grosse Teile aufgeteilt wird ?»
• Oder Verteilung nach
erbrachter Leistung,
Körpergrösse, Bedarf ?
Jetzt sind wir bei der Ethik angekommen –
Beispiele für Gerechtigkeitskonzepte (!)
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Sokrates
Platon
Aristoteles
Epikur
Cicero
Augustinus
Thomas von Aquin
Martin Luther
Thomas Hobbes
John Locke
David Hume
Jean-Hacques Rousseau
Immanuel Kant
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Karl Marx
Walter Benjamin
F.A. von Hayek
John Rawls
Ronald Dworkin
Robert Nozick
Bruce Ackermann
David Gauthier
Thomas M. Scanion
Jürgen Habermas
Jacques Derrida
Axel Honneth
Amartya Sen
(Quelle: Wikipedia)
Umweltethische Ansätze
• Peter Singer: moralisches Prinzip der Gleichheit
an Rücksichtnahme ausgedehnt auf andere
Spezies
• Ursula Wolf: Mitleidsethik
• Tom Regan: Rechts-Ansatz: Auch Tiere haben
inhärenten Wert und somit Rechte
• Paul W. Taylor: Wohl als inhärenter Wert
• Aldo Leopold: Ausdehnung der moralischen
Gemeinschaft
• Hans Jonas: Prinzip der Verantwortung
Ethische Haltung speziell
der Umwelt gegenüber
Ökozentrismus, Holismus
Pathozentrismus, gefolgt von
Biozentrismus
Anthropozentrismus
Mein persönliches Schlusswort
• Der Anthropozentrist wird immer mehr zum
Holist, wenn er erkennt, wie sehr er in seine
Umwelt eingebettet und auf sie angewiesen
ist.
Anlaufstellen der Universität Bern
Anlaufstellen der Universität Bern
Literaturhinweise
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Düwell M. (2008): Handbuch Ethik.
Höffe O. (2002): Lexikon der Ethik.
Krebs A. (1997): Naturethik.
Schnell M.W. (2006): Forschungsethik.
Bolte G., Mielck A. (2004): Umweltgerechtigkeit.
Die soziale Verteilung von Umweltbelastungen.
• Neudecker A. (2011): Praxisband Angewandte
Ethik.
Thank you.
Bei Fragen:
[email protected]
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