Um harmonisch mit Hunden in unserer Gesellschaft

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Lernverhalten
Geschrieben von: Andreas Noll
Montag, 03. März 2008 16:00 - Aktualisiert Samstag, 03. April 2010 19:24
Um harmonisch mit Hunden in unserer Gesellschaft zusammenleben zu können, ist es nötig
gewisse Verhaltensregeln einzuhalten. Es ist nicht gewünscht, dass ein Hund – seiner Natur als
Hetzjäger entsprechend – Radfahrer und Jogger jagt, Nachbars Kleintiere aus den Freiläufen
frisst oder bei jedem Spaziergang wegläuft um ein wildes Abenteuer zu erleben. Es ist
notwendig, dass wir Menschen hier regelnd eingreifen. Es gibt unzählige Tipps und Vorschläge
wie man einen Hund erziehen sollte, teilweise ähneln sie sich, teilweise laufen sie völlig konträr.
Um beurteilen zu können ob eine Methode überhaupt von Erfolg gekrönt sein kann ist es
wichtig sich darüber bewusst zu sein wie Hunde denken, verknüpfen und lernen. Hat man diese
Grundsätze verinnerlicht so lernt man schnell die Spreu vom Weizen zu trennen in der schier
unübersichtlichen Flut der verschiedenen Erziehungskonzepte.
Es gibt eine Vielzahl an Lernformen die im Umgang mit dem Hund von Bedeutung sind. Selten
laufen sie in Reinform ab und oft sind die Übergänge fließend.
Wichtig ist es sich zu verinnerlichen, dass immer ein Lernprozess stattfindet. Ändert der Hund
nach einem Training sein Verhalten so ist der Lernerfolg offensichtlich. Verändert er sein
Verhalten jedoch nicht, so hat er ebenfalls gelernt! Er lernte – ob aus Überforderung, oder
sonstigen methodischen Fehlern – da jenes Kommando nicht befolgt werden muss.
Man muss sich als Besitzer drüber im Klaren sein, dass immer ein Lernziel erreicht wird, auch
wenn offensichtlich nichts zu sehen ist. Ist es nicht das Ziel welches wir uns wünschten,
müssen wir uns überlegen, wo wir den Fehler machten.
Ursache und Wirkung dürfen nur 0,5 – 1 Sekunde auseinander liegen um vom Hund verknüpft
werden zu können.
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Lernverhalten
Geschrieben von: Andreas Noll
Montag, 03. März 2008 16:00 - Aktualisiert Samstag, 03. April 2010 19:24
Die
bedeutendsten
Lernformen
im
alltäglichen
Umgang
mit
dem
Hund
sind:
Prägung
Hierunter
Bevorzugung
Orientierung
obliegt
Welpenkauf.
dem
versteht
Züchter
beinhaltet.
Prägungsobjektes
man
und
eine
Die
dem
Hauptverantwortung
zeitlich
neuen
begrenzte
und
Besitzer
eine
in
zum
sensible
den
für
späteren
eine
ersten
Phase
voll
Tagen
Zeitpunkt
ausgenutzte
welche
/dar.
Wochen
eine
nur
Prägungsphase
schwer
oft
nach
lebenslange
veränderbare
dem
Hauptziel
des
Leben
geprägter
Welpen
lang
muss
Hund.
auch
zu
provozieren.
eine
völlig
Prägung
neuen
Wird
Reizen
auf
die
möglichst
Prägungsphase
gelassener
viele
Umweltreize
gegenüber
gut
ausgenutzt
verhalten
sein
ohne
so
als
wird
eine
ein
der
Reizüberflutung
nachlässig
Hund
sich
ein–
Gewöhnung
(des
Habituation,
Sensitivierung,
Extinktion)
wird
Die
beispielsweise
verschiedenen
die
Bedeutung
unseren
Gewöhnungsarten
des
Hund
Kommandos
ohne
dass
für
stellen
den
sein
Hund
einfache
Nichtbefolgen
immer
Lernformen
schwächer.
des
Kommandos
Folgen
wir
hat
so
Gleiches
Unsicherheiten
Gewöhnung
bedeutungslosen
kennen
und
kann
eine
sein,
wird
Menschen
Umkonditionierung
Reiz
ein
bald
solange
wichtiger
in
einen
nicht
die
sie
mehr
Bestandteil
positiven
an
behutsam
einer
wahrgenommen
vorzunehmen
Autobahn
Reiz
bei
erfolgt.
umzuwandeln.
der
Behandlung
Wichtig
wohnen.
um
–
den
sie
gewöhnten
dabei
ursprünglich
Der
von
Geräuschpegel
ist
Ängsten
es
sich
jedoch
bedrohlichen
an
und
den
erst
ist
Reiz.
nach
ohne
der
nun
Das
genaue
Gegenteil
ist
die
Sensitivierung.
Bedeutung
gewinnt
hervorragendes
schaffen
der
um
–
Reiz
der
beispielsweise
Mittel
Gewöhnung
an
Bedeutung.
zur
Sensitivierung
weil
entgegenzuwirken
Er
ein
wird
Kommen
künftig
ist
es
des
Bekommt
immer
mit
und
Hundes
erhöhter
den
neuartige
das
Lernerfolg
eine
Aufmerksamkeit
Rufen
Trainingssituationen
Belohnung
des
möglichst
Hundes
hervorruft
beantwortet.
hoch
eine
zu
zu
–und
halten.
so
Ein
Extinktion
bezwecken
der
Endorphinausschüttung
das
zeigen.
Tür
bisher
zu
melden,
erfolgreiche
ist
mit
die
Ihrem
(scheinbare)
auf
Verhalten
den
Verhalten
bei
Sessel
der
Löschung
Jagt
stets
nicht
zu
zu
etwas.
gelangen,
mehr
verschaffen,
eines
Sei
zum
Verhaltens.
es
sich
Ziel
den
.....Entfällt
selbst
so
Hunger
wird
Hunde
eine
der
jedoch
zu
angenehme
Hund
sind
stillen,
diese
dies
Opportunisten
den
in
Bestätigung,
Erfahrung
Fremdling
Zukunft
und
weniger
durch
vor
führt
Dies
einer
Verhalten
logischerweise
diesen
Phasen,
abzustellen.
Verhalten
Situation
in
konsequent
immer
verstärkt
ausgesetzt
wird
ist
größeren
jedoch
ausprobieren.
er
hat
das
man
nicht
Abständen
in
Verhalten
der
große
endgültig
er
Er
keine
Chancen
hat
nun
wiederkehrenden,
ja
gelöscht.
andere
mit
gelernt
besonderer
das
adäquate
Sieht
unerwünschte
dass
der
der
als
Vehemenz
Lösung
Löschungstrotz
Erfolg
Hund
Verhalten
sich
der
hat
zeigen.
Methode
nach
wird
dauerhaft
bezeichneten
er
Wochen
Bleibt
das
sich
alte
man
abnutzte
erneut
in
Räumliches
Lernen
Räumliches
Lerntempo
ohne
Lernen
eigentliche
ist
in
sofern
Bestätigung
für
Hundetrainer
gekennzeichnet
oft
fatal
als
sind.
das
sie
durch
ein
hohes
Eine
Schlussfolgerungen
einzige
spezifische
über
Erfahrung
deren
Beziehung
reicht
aus
zueinander
um
aus
unterschiedlichen
gezogen
werden.
Ortselementen
zu
steigern
beim
und
räumlichen
zu
generalisieren.
lernen
ist
es
die
Ablenkungen
während
der
Übung
fortschrittsgemäß
Wichtig
unbedingt
man
ein
ist
optimales
vorher
es,
dass
erlaubt
Lernergebnis
der
Hund
werden
sich
beim
sich
auf
dort
Einstudieren
dem
umzusehen
Übungsgelände
neuer
und
Übungen
Bekanntschaften
sicher
fühlt
erwarten
–Rufen
es
sollte
zu
darf.
sammeln,
ihm
bevor
Nachahmung
Nachahmungslernen
soziale
Verhaltensweisen
ist
unter
eines
Hunden
Vorbildes
weit
zu
verbreitet
kopieren.
und
hat
die
Tendenz
motorische
oder
Untersuchungen
Ranghöhere.
ergaben
das
rangniedere
Hunde
eher
zur
Nachahmung
neigen
als
Nachahmung
eine
anderen
beschleunigen.
Antipathie
nutzt
begegnet
man
gegen
es
beispielsweise
Objekte
uns
sowohl
sich
von
im
in
positiven
einem
der
Hütehundeausbildung
auf
als
den
auch
anderen
im
negativen
Hund
um
übertragen
den
Sinne.
Lernfortschritt
Zum
–
zum
einen
zu
kann
Assoziationslernen
Assotiationslernen
ist
Verknüpfung.
eine
typische
„
wenn
ist
wohl
ich
eine
dies
der
wahrnehme
wichtigsten
oder
Lernformen
tue
–
geschieht
unter
Hunden.
unausweichlich
Assotiationslernen
jenes
“
Was
Umweltwahrnehmung.
geruchlich
dass
wirklich
Übungsplatzes
uns
der
auf
Hund
den
wahr
seine
Umgang
das
bezieht?
und
vollzogenen
Leckerchen
selbst
mit
Wir
dem
sind
wenn
Bewegungen
Assotiationslernen
Augentiere,
welches
wir
uns
wir
auf
Hunde
ihm
und
die
für
Augen
nicht
so
nehmen
ein
schwer
auf
korrekt
beschränken,
das
ihre
macht
Kaninchen
ausgeführtes
Welt
ist
wesentlich
können
unsere
am
„
Rande
PLATZ
wir
völlig
stärker
sicher
andere
des
“
geben
sein
Die
besonders
hundliche
schwer
Neigung
machen.
zum
Assotiationslernen
ist
eine
der
Neigungen
welche
es
uns
oft
Klassische
Konditionierung
Dieses
PAWLOW
welcher
Darbietung
Beispiel
Lernverhalten
zuverlässig
ist
1902
das
eines
beliebte
entdeckt.
zweiten
eine
welches
Clickertraining
unbewusste,
Reizes
Klassische
eng
der
zum
diese
Konditionierung
reflexartige
bei
Assotiationsverhalten
Hunden
Reaktion
Reaktion
in
ursprünglich
seiner
beinhaltet
hervorruft
Grundform.
gehört
einen
nicht
ist
und
unbedingten
hervorruft.
wurde
die
zeitlich
von
Prominentes
IWAN
Reiz,
nahe
Durch
Clickern
Klickgeräusch
gleichzeitiges
selbst
wäre
die
Futtererwartung
es
Klickern
jedoch
und
für
den
Füttern
auslösen.
Hund
des
bedeutungslos.
Ohne
Hundes
diese
wird
Konditionierung
nach
gewisser
Zeit
auf
das
schon
das
Operante
Konditionierung
Operante
zur
Reaktionen
klassischen
Konditionierung
verknüpft,
Konditionierung
sondern
wurde
zufällige,
1937
von
bei
bewusste
BURRHUS
der
operanten
oder
F.
freiwillige
SKINNER
Konditionierung
entdeckt.
nicht
verknüpft.
Im
unbewusste
Unterschied
Ist
Bestandteilen
Verhaltenskette
eingesetzt.
das
erwünschte
zusammengesetztes
aufeinander
Endziel
einer
operanten
Verhalten
trainieren
Konditionierung
so
sollte
(Shaping).
man
die
ein
Auch
einzelnen
komplexes,
dies
wird
Unterschritte
aus
im
Clickertraining
vielen
dieser
Instrumentelle
Konditionierung
Der
das
kann
Übungsdurchganges
Besitzer
Strecke
Ausgangspunkt
Unterschied
gewünschte
nicht
abzulegen
sich
ständig
entfernt.
zurückgebracht
zur
Verhalten
in
–
Operanten
Teilschritten,
er
wiederholt
Es
wird
ist
auszuführen
dem
–aufbauend
in
Konditionierung
werden
werden.
dieser
Hund
sondern
nicht
Form
oder
Beispiel
ausschließlich
möglich
zu
der
besteht
Unterlassen.
Konditionierung
ist
das
dem
darin,
PLATZ
innerhalb
Besitzer
Das
dass
bei
-Aktivitäten
gewünschte
zu
immer
einem
es
des
folgen
dem
gesamten
vom
Hund
Hund
und
Besitzer
Lernverhalten
während
auf
nicht
halber
freisteht
auf
der
den
Verstärkungsformen
Auch
Verstärkungsformen
die
Verstärkung
sind
bietet
folgende:
mächtige
Hilfsmittel
in
der
Hundeerziehung.
Die
wichtigsten
1)
Verstärkung
von
unvereinbarem
Verhalten:
Hier
wird
beispielsweise
einem
ziehendem
Hund
das
Kommando
Platz
gegeben.
Zweck:
Ball
Ein
im
liegender
Fang
zu
Hund
tragen
zieht
-Gelernte
ein
nicht.
tragender
Einem
Hund
andere
hat
Hunde
den
Fang
beißenden
nicht
frei,
Hund
wird
beigebracht
einen
2)
Alternativverhalten:
wird
verbindet
Wird
durch
genommen
sich
die
der
Konzentration
wenn
Reiz
mit
kein
dem
unvereinbares
auf
Alternativverhalten.
einen
neuen
Verhalten
Befehl
vom
möglich
Verhalten
ist.
Beispiel:
abgehalten.
Ein
Kläffender
Nach
und
Hund
nach
3)
Gezielte
Verstärkung
von
verschiedenem
Verhalten:
andere
er
erhält
Hunde
wenn
darum
er
aggressiv
sich
das
ruhig
Nichtauftreten
reagierendem
verhält.
einer
Hund
Verhaltensweise
wird
ein
Leckerli
zu
vor
Belohnen.
die
Nase
gehalten
Beispiel:
Einem
auf
4)Gezielte
herausragendem
Verhalten:
geben
Hier
geht
wenn
es
ein
drum
Befehl
das
besonders
zu
festigen
oder
und
sauber
dem
Hund
durchgeführt
das
gewohnte
wird.
Leckerli
nurwelches
noch
zu
Aus
das
unzählige
alle
den
Allheilmittel
oben
Möglichkeiten
genannten
in
der
verschenken.
Beispielen
Hundeerziehung
wird
deutlich
durchaus
wie
erfolgversprechend
komplex
hundliches
sein
Lernverhalten
können
aber
ist
und
So
beschneidet
gut
beispielsweise
es
den
Clickern
in
seinen
ist
–schnell
als
Möglichkeiten.
Religion
und
isoliert
als
alleinige
Erziehungsform
Text:
Andreas
Noll
/Hund
Lengerich
Buchtipps
zum
Thema:
2/3
Lernverhalten
Geschrieben von: Andreas Noll
Montag, 03. März 2008 16:00 - Aktualisiert Samstag, 03. April 2010 19:24
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