23 Zahlbereiche und Rechenoperationen ZAHLBEREICHE UND RECHENOPERATIONEN 1. Einführung Welche Bezeichnungen werden bei den Grundrechnungsarten verwendet? Die folgende Tabelle ist anhand von Zahlenbeispielen zu erklären! Grundrechnungsart: Glieder der Rechnung: Ergebnis: Addition Summand + Summand Summe Subtraktion Minuend – Subtrahend Differenz Multiplikation Faktor . Faktor Produkt Division Dividend : Divisor Quotient Rechenoperation: 1. Stufe 2. Stufe Beispiele für Potenzen: 4 ⋅ 4 = 42 (gesprochen: 4 hoch zwei bzw. 4 zum Quadrat) 2 ⋅ 2 ⋅ 2 = 23 (gesprochen: 2 hoch drei) 5 ⋅ 5 ⋅ 5 ⋅ 5 = 54 (gesprochen: 5 hoch vier) . . . a ⋅ a ⋅ a ⋅ ... ⋅ a = a n (n ∈N*) (gesprochen: a hoch n) 14 4244 3 n Faktoren Bemerkung: Die Basis muss keineswegs eine natürliche Zahl sein! Gegeben ist die Zahl 3. Das Quadrat von 3 ist 9: 32 = 9. Ist nun umgekehrt die Zahl 9 gegeben und es ist jene nichtnegative Zahl zu ermitteln, deren Quadrat 9 ist, so schreibt man: 9 = 3 (gesprochen: Quadratwurzel aus 9 ist gleich 3). Analog gilt: 23 = 8, wobei 2 die dritte Wurzel (Kubikwurzel) aus 8 ist: 3 8 = 2 (gesprochen: Dritte Wurzel aus 8 ist gleich 2). Weitere Beispiele: 16 = 4, weil 4 2 = 16 4 256 = 4, weil 4 4 = 256 Definition: Ausdrücke der Form an (n ∈N*) heißen Potenzen (mit Exponenten aus der Zahlenmenge N*). Potenzen werden zunächst als Abkürzung einer Multiplikation mit lauter gleichen Faktoren eingeführt. Dabei wird a als Basis oder Grundzahl und n als Exponent oder Hochzahl bezeichnet. Diese Rechenoperation heißt Potenzieren. Definition: Unter der n-ten Wurzel aus der nichtnegativen Zahl a (n ∈N*) versteht man jene nichtnegative Zahl b, deren n-te Potenz a ist. Man schreibt: n a = b (gesprochen: n-te Wurzel aus a ist gleich b). 3 27 = 3, weil 3 3 = 27 Bezeichnungen: 5 32 = 2, weil 2 5 = 32 a heißt Radikand. n heißt Wurzelexponent. b heißt Wurzel (Wurzelwert). Die Rechenoperation wird Wurzelziehen oder Radizieren genannt. ˙˙ n ≠ 0. Sonderfall: n 0 = 0 fur Addition und Subtraktion werden als „Rechenoperationen erster Stufe“ bezeichnet. Multiplikation und Division nennt man „Rechenoperationen zweiter Stufe“. Potenzieren und Wurzelziehen werden zu den „Rechenoperationen dritter Stufe“ gezählt. 24 Zahlbereiche und Rechenoperationen Rechenstufensymbol: Übersichtlich dargestellt: n Höhere Rechenstufe geht vor niedrigerer! Wollen wir dieses Grundgesetz bewusst umgehen, so müssen wir Klammern setzen! Definition: Die Klammer ist ein mathematisches Symbol, das eine Reihenfolge beim Rechnen angibt, und zwar, dass die in der Klammer stehende Rechnung vor den anderen ausgeführt werden soll. Potenzieren Wurzelziehen 3. Rechenstufe Multiplizieren Dividieren 2. Rechenstufe Addieren Subtrahieren 1. Rechenstufe n + () ÷ + – Wenn in einer Rechnung Rechenoperationen verschiedener Stufen vorkommen, so ist die Reihenfolge, in der sie ausgeführt werden, von größter Bedeutung: So erhält man als Resultat für die Berechnung von 2 ⋅ 5 + 3 einerseits 10 + 3 = 13, wenn man zuerst multipliziert und dann addiert, andererseits 2 ⋅ 8 = 16, wenn man zuerst addiert und dann multipliziert. Um Eindeutigkeit zu erzielen, verabreden wir: Die Rechenoperation höherer Stufe wird zuerst ausgeführt. Wenn die Rechenoperationen in anderer Reihenfolge ausgeführt werden sollen, müssen wir Klammern verwenden. Beispiel: 3 ⋅ (4 + 1) = 3 ⋅ 5 = 15 7 ⋅ 2 + 3 = 14 + 3 = 17 3 ⋅ 4 + 1 = 12 + 1 = 13 7 ⋅ (2 + 3) = 7 ⋅ 5 = 35 2. Rechnen mit natürlichen Zahlen N = {0, 1, 2, 3, ...} Für die Menge, die aus den natürlichen Zahlen mit Ausnahme der Zahl 0 besteht, schreiben wir N*: N * = {1, 2, 3, ...} „Die natürlichen Zahlen hat der liebe Gott gemacht, alles andere ist Menschenwerk“, sagte der Berliner Mathematiker Leopold KRONECKER (1823–1891). Damit wollte er ausdrücken, dass die natürlichen Zahlen in unserer Begriffswelt unmittelbar vorhanden sind und angeblich keiner Begründung bedürfen. Wir verwenden die natürlichen Zahlen, um zu zählen oder um eine Reihenfolge festzulegen.1) Wenn wir mit natürlichen Zahlen rechnen, geschieht dies mit einer Selbstverständlichkeit, die uns vergessen lässt, dass wir ja bestimmte Rechengesetze anwenden. Einige dieser Gesetze sind uns schon von der Volksschule her vertraut, z. B.: 5 + 12 = 12 + 5 = 17 3⋅4= 4 ⋅ 3 = 12 In diesem Kapitel wollen wir uns mit den Grundrechnungsarten und den für sie geltenden Rechengesetzen näher beschäftigen. Die Addition ist die einfachste Rechenoperation mit natürlichen Zahlen. Für die Addition natürlicher Zahlen gelten u. a. folgende Gesetze: (1) Die Reihenfolge der Summanden hat keinen Einfluss auf das Resultat; so ist z. B.: 3 + 4 = 4 + 3 = 7. Die Vertauschbarkeit der Summanden gilt für alle natürlichen Zahlen. Dieser Sachverhalt lässt sich kurz, unter Verwendung der Variablen a und b, ausdrücken: a+b=b+a (Kommutativgesetz2) der Addition) 1 ) Z. B.: der Erste, der Zweite, der Dritte usw. 2 ) commutare (lat.): vertauschen. 25 Zahlbereiche und Rechenoperationen (2) Wenn mehr als zwei Zahlen addiert werden sollen, können beliebige Teilsummen gebildet werden, z. B.: 3 + 5 + 7 = (3 + 5) + 7 = 8 + 7 = 15 3 + 5 + 7 = 3 + (5 + 7) = 3 + 12 = 15 Es gilt: (a + b) + c = a + (b + c) (Assoziativgesetz1) der Addition) (3) Die Kleinerrelation zwischen zwei natürlichen Zahlen bleibt erhalten, wenn zu beiden Zahlen die gleiche natürliche Zahl addiert wird, z. B.: 3 < 5 ⇒ 3 + 6 < 5 + 6 Es gilt: a<b⇒a+c<b+c (Monotoniegesetz der Addition) (4) a + 0 = 0 + a = a Insbesondere gilt: 0 + 0 = 0 (In diesem Zusammenhang heißt 0 das neutrale Element der Addition.) Die Addition ist in N stets ausführbar, d. h. die Summe zweier natürlicher Zahlen ist stets eine natürliche Zahl. Die Subtraktion ist die Umkehrung der Addition. Sie ist in N — im Gegensatz zur Addition — nur ausführbar, wenn der Minuend nicht kleiner als der Subtrahend ist, z. B.: 10 − 4 = 6, 10 − 10 = 0, 4 − 10 = ? Welche der unter (1) bis (4) aufgezeigten Gesetze für die Addition besitzen auch für die Subtraktion Gültigkeit? Die Multiplikation entsteht durch verkürzte Schreibweise der Addition von gleichen Summanden, z. B.: 3 + 3 + 3 + 3 = 4 ⋅ 3 = 12. Für die Multiplikation natürlicher Zahlen gelten u. a. folgende Gesetze: (1) Die Faktoren eines Produktes dürfen — ohne Einfluss auf das Resultat — vertauscht werden, z. B.: 2 ⋅ 3 = 3 + 3 = 6, 3 ⋅ 2 = 2 + 2 + 2 = 6 ⇔ 2 ⋅ 3 = 3 ⋅ 2 Durch Variable ausgedrückt: a⋅b=b⋅a (Kommutativgesetz der Multiplikation2)) (2) Wenn mehr als zwei Zahlen multipliziert werden sollen, können beliebige Teilprodukte gebildet werden, z. B.: 2 ⋅ 4 ⋅ 5 = (2 ⋅ 4) ⋅ 5 = 8 ⋅ 5 = 40, Es gilt: 2 ⋅ 4 ⋅ 5 = 2 ⋅ (4 ⋅ 5) = 2 ⋅ 20 = 40 (a ⋅ b) ⋅ c = a ⋅ (b ⋅ c) (Assoziativgesetz der Multiplikation) 1) 2) associare (lat.): sich verbinden. Das Kommutativgesetz der Multiplikation gilt keinesfalls für alle mathematischen Objekte, für die man sinnvoller Weise eine Multiplikation definieren kann. Leopold KRONECKER (1823–1891) war einer der einflussreichsten Mathematiker des 19. Jahrhunderts. Nach intensiven mathematischen Studien in Berlin verwaltete er (mit großem finanziellen Erfolg) das Erbe seines Onkels. Als wohlhabender Privatmann war er somit nicht gezwungen, einen Lehrstuhl in einer kleinen Stadt anzunehmen. In Berlin, dem deutschsprachigen Zentrum der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts, beschäftigte er sich mit vielen Teilgebieten der Mathematik. KRONECKER war ein Anhänger der sogenannten „konstruktiven“ Mathematik. Er hat seine Ansichten stets sehr fest vertreten. Dies führte zu Konflikten wie zum Beispiel mit CANTOR, den er als „Verderber der Jugend “ bezeichnete. 26 Zahlbereiche und Rechenoperationen (3) Die Kleinerrelation zwischen zwei natürlichen Zahlen bleibt erhalten, wenn beide Zahlen mit der gleichen natürlichen Zahl ungleich 0 multipliziert werden, z. B.: 2 < 3 ⇒ 2 ⋅ 5 < 2 ⋅ 5 Es gilt: a < b ⇒ a ⋅ c < b ⋅ c (c ≠ 0) (Monotoniegesetz der Multiplikation) (4) a ⋅ 0 = 0 ⋅ a = 0 und a ⋅ 1 = 1 ⋅ a = a z. B.: 4 ⋅ 0 = 0 ⋅ 4 = 0; 5 ⋅ 1 = 1 ⋅ 5 = 5 (In diesem Zusammenhang heißt 1 das neutrale Element der Multiplikation.) Die Multiplikation ist in N stets ausführbar, d. h. das Produkt zweier natürlicher Zahlen ist stets eine natürliche Zahl. Die Division ist die Umkehrung der Multiplikation. Sie ist in N nicht immer ausführbar, z. B.: 6 : 2 = 3, 6 : 7 = ? Die Division durch 0 ist nicht definiert! Wir wollen nun untersuchen, welche Rechenoperationen ohne Einschränkung mit zwei natürlichen Zahlen so durchgeführt werden können, dass das Ergebnis wieder eine natürliche Zahl ist. Man sagt dann in der Mathematik, die natürlichen Zahlen sind gegenüber dieser Rechenoperation abgeschlossen. In unserem Rechenstufensymbol werden die entsprechenden Felder schraffiert: n () × + Die Division durch 0 ist grundsätzlich unmöglich. Ist b ≠ 0 und wäre b0 = c, so müsste 0 ⋅ c = b sein, also 0 ⋅ c ≠ 0. Das ist aber nicht möglich. Die Division b0 hat daher keinen Sinn. Anhand selbstgewählter Beispiele ist zu zeigen: Das Kommutativgesetz und das Assoziativgesetz sind für die Division in N nicht gültig! Einen Zusammenhang zwischen Rechenoperationen verschiedener Stufen drückt das Distributivgesetz aus, z. B.: 3 ⋅ (4 + 2) = 3 ⋅ 6 = 18, aber auch 3 ⋅ 4 + 3 ⋅ 2 = 12 + 6 = 18, d. h. 3 ⋅ (4 + 2) = 3 ⋅ 4 + 3 ⋅ 2. Dieser Zusammenhang gilt für alle natürlichen Zahlen. Mit Variablen dargestellt: a ⋅ (b + c) = a ⋅ b + a ⋅ c (Distributivgesetz1)) n ÷ Beispiel: a) 2 ⋅ 9 2 − 4 ⋅ 5 + 7 = 2 ⋅ 81 − 20 + 7 = 162 − 20 + 7 = 149 − b) 2 ⋅ 9 2 − 4 ⋅ (5 + 7) = 2 ⋅ 81 − 4 ⋅ (12) = 162 − 48 = 114 c) 2 ⋅ (9 2 − 4 ⋅ 5 + 7) = 2 ⋅ (81 − 20 + 7) = 2 ⋅ (68) = 136 Welche Zahlen müssen wir „hinzu nehmen“, um auch ohne Einschränkung subtrahieren zu können? d) 2 ⋅ (9 2 − 4) ⋅ 5 + 7 = 2 ⋅ 5 ⋅ (81 − 4) + 7 = 10 ⋅ (77) + 7 = 770 + 7 = 777 e) (2 ⋅ 9 2 − 4) ⋅ 5 + 7 = (2 ⋅ 81 − 4) ⋅ 5 + 7 = (162 − 4) ⋅ 5 + 7 = = (158) ⋅ 5 + 7 = 790 + 7 = 797 1 ) distribuere (lat.): verteilen, auseinanderlegen. 27 Zahlbereiche und Rechenoperationen 3. Rechnen mit ganzen Zahlen Wir benötigen die positiven und die negativen Zahlen, um „gerichtete Unterschiede“ angeben zu können. Im täglichen Leben gibt es dafür viele Beispiele: Temperaturmessung: Wenn am Tag das Thermometer 4° C anzeigt und die Temperatur in der Nacht um 6° C fällt, so hat man 2° C „Kälte“. Man bezeichnet auch oft die „Wärmegrade“ mit einem positiven, die „Kältegrade“ mit einem negativen Vorzeichen. Dann hat man + 4° C − 6° C = − 2° C Durch Vereinigung der Menge der positiven ganzen Zahlen, der Null und der negativen ganzen Zahlen erhält man die Menge der ganzen Zahlen, die mit Z bezeichnet wird: Z = {…, − 3, − 2, − 1, 0, 1, 2, ...} Wirtschaft: Gewinne und Guthaben werden mit positiven Zahlen, Verluste und Schulden mit negativen Zahlen angegeben. Höhenangaben: Geländepunkte, die über dem Meeresspiegel liegen, werden durch positive Höhenangaben, Geländepunkte die unter dem Meeresspiegel liegen, durch negative Höhenangaben gekennzeichnet. Bei Ausführung von Rechenoperationen erster Stufe mit ganzen Zahlen ist es notwendig, Vorzeichen und Rechenzeichen1) zu unterscheiden. Es ist üblich — um der Unterscheidung gerecht zu werden — die ganzen Zahlen in Klammern einzuschließen. (Vgl. Außenspalte!) Ganze Zahlen können durch regelmäßig angeordnete Punkte auf der Zahlengeraden veranschaulicht werden. Man schreitet von links nach rechts zu immer größeren Zahlen fort: –5 –4 –3 –2 –1 0 1 2 3 4 Die ganzen Zahlen bilden einen Zahlbereich, in dem jede Subtraktionsaufgabe eine Lösung hat. Rechenzeichen ↑ ↑ Die Einführung der ganzen Zahlen ist notwendig, um einen Zahlbereich zu gewinnen, in dem außer der Addition und der Multiplikation auch die Subtraktion stets ausführbar ist. So hat z. B. die Subtraktion 4 − 10 = ? in N keine Lösung, während wir in Z diese Aufgabe lösen können. a Z.B.: (+ 5) − (− 2) + (− 4) ↑ ↑ ↑ Vorzeichen 5 Ganze Zahlen können aber auch durch Pfeile dargestellt werden, wie die nebenstehende Figur zeigt. Zu den Zahlen (− 2) und (+ 2) gehören zwei Pfeile, die die gleiche Länge haben (nämlich 2), aber entgegengesetzte Orientierung. Die Länge des Pfeiles bezeichnet man als den Betrag der Zahl und schreibt a . (− 2) und (+ 2) haben also den gleichen Betrag. Man schreibt: − 2 = + 2 = 2 Allgemein gilt für a ≥ 0 : 2) bzw. für a < 0: Z. B.: + 5 = 5; − 23 = 23, Definition: a = a, also z.B. 4 = 4 a = − a, also z.B. − 4 = − (− 4) = 4 0 = 0, − 1124 = 1124 usw. Zahlen mit gleichem Betrag, aber verschiedenen Vorzeichen bezeichnet man als entgegengesetzte Zahlen. + 2 und − 2, − 99 und + 99, ... sind Beispiele für entgegengesetzte Zahlen. 1 ) Das Vorzeichen wirkt nur auf die eine Zahl danach. Das Rechenzeichen hingegen verknüpft zwei Zahlen. Auf Taschenrechnern belegt das Minus als Vorzeichen und als Rechenzeichen verschiedene Tasten. 2 ) Das Zeichen „ ≥“ bedeutet „größer oder gleich“. Für „kleiner oder gleich“ schreibt man „ ≤“. Die „Größe“ einer Zahl unabhängig von ihrem Vorzeichen heißt Betrag oder Absolutwert der Zahl. Genauer: a = a, wenn a ≥ 0 a = − a, wenn a < 0 ⇔ a ist stets größer oder gleich 0. 28 Zahlbereiche und Rechenoperationen Wir wollen nun anhand von Beispielen die schon in der Hauptschule bzw. AHS-Unterstufe erklärten Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen wiederholen. Vorzeichenregeln: + (+ a) = + a + (− a) = − a − (+ a) = − a − (− a) = + a Beispiel: a) (− 2) + (+ 4) = − 2 + 4 = 2 b) (− 5) + (− 3) = − 5 − 3 = − 8 c) (+ 4) − (+ 3) = 4 − 3 = 1 d) (+ 17) − (− 8) = 17 + 8 = 25 e) (− 3) − (− 5) = − 3 + 5 = 2 f) (− 4) − (+ 1) = − 4 − 1 = − 5 Beispiel: (+ a) ⋅ (+ b) = + (a ⋅ b) (+ a) ⋅ (− b) = − (a ⋅ b) a) (+ 8) (+ 2) = 16 b) (+ 8) (− 4) = − 32 c) (− 9) (+ 3) = − 27 d) (− 10) (− 2) = 20 (− a) ⋅ (+ b) = − (a ⋅ b) e) (− 3) (+ 5) (− 1) = (− 15) (− 1) = 15 (− a) ⋅ (− b) = + (a ⋅ b) f) (− 3) (− 4) (− 1) = (+ 12) (− 1) = −12 Wenn bei einer Multiplikation die Anzahl der negativen Faktoren ungerade ist, dann ist das Produkt negativ, sonst ist es positiv! Für b ≠ 0 gilt: Beispiel: (+ a) : (+ b) = + (a : b) a) (+ 8) : (+ 2) = 4 b) (+ 8) : (− 4) = − 2 (− a) : (+ b) = − (a : b) c) (− 9) : (+ 3) = − 3 d) (− 10) : (− 2) = 5 (− a) : (− b) = + (a : b) e) 0 : (− 7) = 0 f) (− 3) : (+ 1) = − 3 (+ a) : (− b) = − (a : b) Bemerkung: Für alle a ≠ 0 gilt: 0 : a = 0, a : 1 = a Eine Potenz mit negativer Basis hat einen positiven Wert bei geradem Exponenten und einen negativen Wert bei ungeradem Exponenten. Beispiel: a) (+ 2)4 = 16 b) (+ 3)3 = 27 c) (− 2)4 = 16 d) (− 3)3 = − 27 e) (− 1)99 = − 1 f) (− 1)100 = 1 4. Teilbarkeit, Primfaktorenzerlegung, kgV, ggT Beispiel: Es sind alle „Teiler“ der Zahl 24 zu bestimmen. Definition: Eine natürliche Zahl a (a ≠ 0) wird Teiler einer natürlichen Zahl b genannt, wenn es eine natürliche Zahl q gibt, sodass a ⋅ q = b gilt. b nennen wir ein Vielfaches von a. Lösung: Die Zahl 24 kann durch jede der folgenden Zahlen ohne Rest dividiert werden: 1, 2, 3, 4, 6, 8, 12, 24. 1 und 24 sind die trivialen Teiler von 24. Die echten Teiler sind 2, 3, 4, 6, 8, 12. Gleichzeitig ist 24 ein Vielfaches von 1, 2, 3, 4, 6, 8, 12, 24. 29 Zahlbereiche und Rechenoperationen Zunächst einige Teilbarkeitsregeln: Eine natürliche Zahl ist genau dann — durch 2 bzw. 5 teilbar, wenn ihre Einerstelle durch 2 bzw. 5 teilbar ist. — durch 4 bzw. 25 teilbar, wenn die aus ihren zwei letzten Ziffern gebildete Zahl durch 4 bzw. 25 teilbar ist. — durch 8 bzw. 125 teilbar, wenn die aus ihren drei letzten Ziffern gebildete Zahl durch 8 bzw. 125 teilbar ist. — durch 3 bzw. 9 teilbar, wenn ihre Ziffernsumme durch 3 bzw. 9 teilbar ist. Es ist auch Aufgabe der Mathematik, Ordnung in die vielfach falsch verwendeten Begriffe „Zahl“ und „Ziffer“ zu bringen. Zahlen sind z. B. die Elemente von N und Z. Ziffern sind die Bausteine, aus denen Zahlen zusammengesetzt sind. Richtig: Beispiel: Sind die Zahlen a) 2 b) 3 c) 5 d) 25 Teiler der Zahl 4512? Diese Tabelle ist unleserlich, da die Ziffern zu klein sind. In dieser Zahl kommt die Ziffer 1 nicht vor. Lösung: a) 4512 ist durch 2 teilbar, weil ihre Einerziffer 2 durch 2 teilbar ist. Falsch: b) 4512 ist durch 3 teilbar, weil ihre Ziffernsumme 12 durch 3 teilbar ist: 4 + 5 + 1 + 2 = 12. Bei der Budgetdebatte ist von Ziffern die Rede, die sich niemand vorstellen kann. c) 4512 ist nicht durch 5 teilbar, weil ihre Einerziffer 2 nicht durch 5 teilbar ist. d) 4512 ist nicht durch 25 teilbar, weil das zweistellige Ende 12 nicht durch 25 teilbar ist. 24 = 8 ⋅ 3 (Wenn eine Zahl nicht durch 5 teilbar ist, ist sie selbstverständlich auch nicht durch ein Vielfaches von 5 — also etwa 25 — teilbar!) a Die Zahl 24 lässt sich wie in der Außenspalte dargestellt zerlegen. Somit kann man die Zahl 24 als Produkt von Primzahlen darstellen: 24 = 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ 3 Auch andere natürliche Zahlen kann man — wie man sagt — in „Primfaktoren zerlegen“. Es gilt sogar der nebenstehende Satz, dass für alle natürlichen Zahlen größer 1 die Primfaktorenzerlegung möglich ist. Wie man die Primfaktorenzerlegung ausführen kann, zeigt das nächste Beispiel. 4 ⋅2 2 ⋅2 Hauptsatz der Teilbarkeit1): Jede natürliche Zahl n, die größer als 1 ist, lässt sich — abgesehen von der Reihenfolge der Faktoren — eindeutig als Produkt von Primzahlen darstellen. Beispiel: Für die Zahl 624 ist die Primfaktorenzerlegung zu bestimmen. Lösung: Man schreibt zunächst: 624 und bestimmt sodann mit Hilfe der Teilbarkeitsregeln eine der Primzahlen, die in 624 enthalten ist. 624 ist sicher durch 2 teilbar. Es wird dividiert und der Quotient unter 624 geschrieben: 624 2 312 2 156 2 78 2 39 3 13 13 1 1 312 ist wieder durch 2 teilbar, desgleichen 156 und 78. 39 ist durch 3 teilbar. 13 ist eine Primzahl. ) Auf den Beweis wird verzichtet. Die Primfaktorenzerlegung von 624 lautet: 624 = 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ 3 ⋅ 13 = 24 ⋅ 3 ⋅ 13 30 Zahlbereiche und Rechenoperationen Beispiel: Für die nachstehenden Zahlen sind die Primfaktorenzerlegungen zu bestimmen: a) 6930 b) 54684 Soll eine Zahl n ∈N* in Primfaktoren zerlegt werden genügt es, bei allen Primzahlen p ≤ n zu probieren, ob sie Teiler von n sind. Lösung: a) 6930 3465 693 231 77 11 1 2 5 3 3 7 11 b) 54684 2 27342 2 13671 3 4557 3 1519 7 217 7 31 31 1 6930 = 2 ⋅ 3 ⋅ 3 ⋅ 5 ⋅ 7 ⋅ 11 = 54684 = 2 ⋅ 2 ⋅ 3 ⋅ 3 ⋅ 7 ⋅ 7 ⋅ 31 = 2 = 2 2 ⋅ 3 2 ⋅ 7 2 ⋅ 31 = 2 ⋅ 3 ⋅ 5 ⋅ 7 ⋅ 11 Ist es möglich, dass zwei verschiedene natürliche Zahlen gemeinsame Vielfache1) haben? Überlegen wir uns diese Frage anhand der Zahlen 4 und 6. Definition: Vielfache von 4: 4, 8, 12, 16, 20, 24, 28, 36, ... Das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) mehrerer natürlicher Zahlen ist jene kleinste Zahl, die alle gegebenen Zahlen als Teiler enthält. Vielfache von 6: 6, 12, 18, 24, 30, 36, ... Die Zahlen 12, 24, 36, ... sind gemeinsame Vielfache der Zahlen 4 und 6. Der größte gemeinsame Teiler (ggT) mehrerer natürlicher Zahlen ist jene größte Zahl, die Teiler aller gegebenen Zahlen ist. Teiler von 24: 1, 2, 3, 4, 6, 8, 12, 24. Ist von zwei Zahlen a und b der größte gemeinsame Teiler ggT (a, b) = 1, heißen a und b relativ prim. 12 ist das kleinste gemeinsame Vielfache der beiden Zahlen! Umgekehrt ist es auch möglich, dass zwei verschiedene natürliche Zahlen gemeinsame Teiler haben. Wir zeigen dies anhand der Zahlen 24 und 30. Teiler von 30: 1, 2, 3, 5, 6, 10, 15, 30. Die Zahlen 2, 3, 6 sind gemeinsame Teiler von 24 und 30. 6 ist der größte gemeinsame Teiler der beiden Zahlen! Beispiel: Man ermittle a) das kleinste gemeinsame Vielfache b) den größten gemeinsamen Teiler der Zahlen 28, 34 und 238. Kurzschreibweise: a) kgV (28, 34, 238) = ? b) ggT (28, 34, 238) = ? Lösung: Primfaktorenzerlegung: Das kgV erhält man als das Produkt der höchsten auftretenden Potenz aller vorkommenden Primfaktoren. 28 = 2 2 ⋅ 7 34 = 2 ⋅ 17 238 = 2 ⋅ 7 ⋅ 17 Den ggT erhält man als das Produkt der niedrigsten Potenz der in jeder Zahl vorkommenden Primfaktoren. 28 2 14 2 7 7 1 a) kgV (28, 34, 238) = 2 2 ⋅ 7 ⋅ 17 = 476 34 2 17 17 1 238 2 119 7 17 17 1 b) ggT(28, 34, 238) = 2 ) Da die Zahl 0 durch jede natürliche Zahl a ≠ 0 teilbar ist, ist die Zahl 0 auch ein Vielfaches von jeder natürlichen Zahl a ≠ 0, wird aber bei der Bestimmung von gemeinsamen Vielfachen nicht berücksichtigt. 1 31 Zahlbereiche und Rechenoperationen 5. Rechnen mit rationalen Zahlen 5 , 145 Beispiele für Bruchzahlen bzw. Brüche: 78 , − 122 2 , ... Brüche lassen sich auf verschiedene Weise darstellen. Zwei wichtige Deutungen sollen am Beispiel 23 gegeben werden: Einheit Einheit 7448 6144 74486144 Einheit 6144 7448 Zwei Drittel der Einheit: 2⋅ 1 3 = Ein Drittel von zwei Einheiten: 2 3 (2 ⋅ 1) : 3 = 2 : 3 So gesehen kann man also sagen: Der Bruchstrich ist eine andere Schreibweise für das Divisionszeichen bzw. ein Bruch ist eine nicht ausgeführte Division. Führt man die Division aus, erhält man eine Dezimalzahl: den Wert des Bruches. 3 4 = 0,75 5 18 = 0,27˙ 1) − 94 11 ˙ ˙ 2) = − 8,54 a Jeder Bruch hat die Form b für a, b ∈Z, b ≠ 0 (Die Division durch 0 hat ja keinen Sinn!): Zähler Bruchstrich Nenner ↑ ↑ ↑ Bruchzahlen werden eingeführt, um auch Teile von „ganzen Einheiten“ in Zahlen erfassen zu können, z. B. „ein halbes kg Äpfel“, „zwei Drittel der Klasse sind Mädchen“, ... a b Die Bruchzahlen (also diejenigen Zahlen, welche sich als Quotient ganzer Zahlen ergeben) heißen auch rationale Zahlen. Q= { ab a ∈ Z ∧ b ∈ Z \ {0}} Die Menge Q aller rationalen Zahlen enthält die Menge Z als echte Teilmenge: Z ⊂ Q Wert des Bruches Die so entstehenden Zahlen heißen rationale Zahlen. In der Menge der rationalen Zahlen kann man unbeschränkt addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren (wenn der Divisor ungleich Null ist). Wie man mit Brüchen rechnet, bestimmen die Regeln der Bruchrechnung. Diese wurden im Mathematikunterricht vergangener Jahre ausführlich behandelt. Wir beschränken uns auf eine kurze Wiederholung von Begriffen und Regeln3). — Ein Bruch, dessen Betrag kleiner als 1 ist, heißt echter Bruch, 7 z.B.: 21 , 35 , 10 , ... — Ein echter Bruch, dessen Zähler 1 ist, heißt Stammbruch, 1 z.B.: 21 , 31 , 51 , − 20 , ... Auch ganze Zahlen lassen sich als Bruchzahlen schreiben, 5 — Brüche mit ungleichen Nennern heißen ungleichnamig, z.B.: 45 , 75 , 19 , ... 3 1) 2) 3) 0,27˙ = 0,277777... ˙ ˙ = − 8,54545454... − 8,54 Bei den meisten Beispielen werden positive Brüche verwendet, trotzdem gilt alles sinngemäß auch für negative Brüche! 10 15 12 Das nachstehende „Struktogramm“, in dem a und b stellvertretend für ganze Zahlen stehen, gibt Auskunft über die Vorzeichenregeln bei Brüchen: Vorzeichen von a = Vorzeichen von b — Ein Bruch, dessen Nenner eine Zehnerpotenz ist, heißt Dezimal3 5 1701 bruch, z. B.: − 10 = − 0,3, 100 = 0,05, 1000 = 1,701, ... — Brüche mit gleichen Nennern heißen gleichnamig, z.B.: 45 , 75 , 95 , ... 8 5 = 1 = 2 = 3 usw. Die Menge aller Bruchzahlen bildet somit eine Erweiterung der ganzen Zahlen. — Ein Bruch, dessen Betrag größer als 1 ist, heißt unechter Bruch, z.B.: 52 , 17 , 128 , ... 9 127 — lst der Zähler eines Bruches gleich dem Nenner eines anderen und umgekehrt, so heißen die Brüche zueinander reziprok, z. B.: 37 und 73 , 15 und 19 , ... 19 15 4 z. B. 4 = 1 = 2 = 3 , Ja Vorzeichen a von b :+ Nein Vorzeichen a:– von b 32 Zahlbereiche und Rechenoperationen Was ist eine „gemischte Zahl“? Neben den in der Hauptspalte angeführten Formänderungen von Zahlen, die den Zahlenwert unverändert lassen, gibt es noch weitere: Da man jeden unechten Bruch in eine ganze Zahl und einen echten Bruch aufspalten kann, lässt sich jeder unechte Bruch als gemischte Zahl anschreiben, z. B.: 43 = 33 + 31 = 1 + 31 = 1 31 Zwischen der ganzen Zahl und dem echten Bruch hat man sich ein Additionszeichen zu denken! Umgekehrt kann natürlich jede gemischte + 75 = 17 Zahl als unechter Bruch geschrieben werden, z. B.: 2 75 = 10 5 5 Beispiel: Erweitern und Kürzen a) 54 ist mit 6 zu erweitern. b) 12 ist so weit wie möglich zu kürzen. 18 Erweitern heißt: Zähler und Nenner eines Bruches mit der gleichen Zahl a ≠ 0 (a ∈Z) multiplizieren. Kürzen heißt: Zähler und Nenner eines Bruches durch die gleiche Zahl a ≠ 0 (a ∈Z) dividieren1). Lösung: 5 5⋅6 30 :6 a) 4 = 4 ⋅ 6 = 24 b) 12 = 12 = 23 Der Bruch wurde „durch 6 gekürzt“. 18 18 : 6 Man beachte: Wenn man erweitert oder kürzt, ändert sich der Wert des Bruches nicht. Wann ist es sinnvoll, einen Bruch zu kürzen? Die Antwort lautet: Meistens, wenn es möglich ist. Denn durch das Kürzen rechnet man mit kleineren Zahlen und erspart sich viel Rechenarbeit. „Erst kürzen, dann rechnen“ ist ein Rat, den man wirklich befolgen sollte. Und was nützt es einen Bruch zu erweitern? Nun: Wenn Brüche mit verschiedenen Nennern, sogenannte ungleichnamige Brüche, auf einen gemeinsamen Nenner — den Hauptnenner — gebracht werden sollen, muss man die Brüche entsprechend erweitern. Beispiel: 3 5 9 , 34 , 238 Die Brüche 28 sind auf gemeinsamen Nenner zu bringen! Anders formuliert: Die gegebenen Brüche sind gleichnamig zu machen. Lösung: Jedes gemeinsame Vielfache der Nenner 28, 34 und 238 kann als gemeinsamer Nenner gewählt werden. Um die Zahlen aber möglichst klein zu halten, wählt man als Hauptnenner HN das kleinste gemeinsame Vielfache aller Einzelnenner. Es wird also zunächst das kgV (28, 34, 238) bestimmt: kgV (28, 34, 238) = ..... = 2 2 ⋅ 7 ⋅ 17 = 476 (vgl. Seite 30) Nun wird jeder Bruch mit genau den Faktoren erweitert, die seinem Nenner zum Hauptnenner „fehlen“. 3 ⋅ 17 51 = 476 17 ⋅ 2 2 ⋅ 7 5 70 = 2 ⋅52⋅ ⋅27⋅ ⋅717 = 476 34 9 18 = 17 ⋅92⋅⋅22 ⋅ 7 = 476 238 3 28 = (Erweiterungsfaktor: 17) (Erweiterungsfaktor: 2 ⋅ 7 = 14) (Erweiterungsfaktor: 2) Addition und Subtraktion von Brüchen Gleichnamige Brüche werden addiert bzw. subtrahiert, indem man die Zähler addiert bzw. subtrahiert, der Nenner bleibt unverändert. Ungleichnamige Brüche werden vor dem Addieren bzw. Subtrahieren gleichnamig gemacht, indem man sie auf den Hauptnenner (= das kleinste gemeinsame Vielfache) erweitert. Beispiel: a) 45 + 35 − 25 = 4 + 35 − 2 = 55 = 1 11 3 4 11 − 3 − 17 + 4 5 − 10 − 17 = − 10 = − 21 b) 10 10 + 10 = 10 Beispiel: a) 38 + 41 = 38 + 28 = 85 1) 3 21 16 5 − 71 = 112 − 112 = 112 b) 16 Genau genommen müssen Zähler und Nenner einen gemeinsamen Teiler haben, damit man durch diesen kürzen kann. 33 Zahlbereiche und Rechenoperationen Beispiel: a) 73 ⋅ 45 = 73 ⋅⋅ 54 = 12 35 8 5 2 b) 15 ⋅ 3 ⋅ 11 = 1 8 ⋅ 5/ ⋅ 2 15 / ⋅ 3 ⋅ 11 3 Multiplikation und Division von Brüchen = 16 99 Hinweis: Vor der Ausführung der Multiplikation wird — wenn es möglich ist — gekürzt! Beispiel: a) 73 : 45 = 73 ⋅ 54 = 15 28 ( 4 ) 1 8 5 2 8/ 3/ 11 44 ⋅ ⋅ b) 15 : 3 : 11 = 15 / 5 2/ = 25 5 1 Da wir die Division in Q auf die Multiplikation zurückgeführt haben, gilt: In der Menge der rationalen Zahlen ist jede Division — mit Ausnahme der durch 0 — durchführbar. Bruchzahlen lassen sich — wie die ganzen Zahlen — auch als Punkte oder Pfeile auf der Zahlengeraden darstellen. Es gilt: Je kleiner (größer) die Zahl ist, desto weiter links (rechts) liegt sie auf der Zahlengeraden. Wir wissen, dass sich jede Bruchzahl als Dezimalzahl schreiben lässt: 5 = 5 : 4 = 1,25; 1 = 1: 3 = 0,333... = 0,3˙ usw. 4 3 Außer den endlichen Dezimalzahlen können also dabei auch unendliche periodische Dezimalzahlen auftreten. Umgekehrt kann man jede endliche und jede periodische Dezimalzahl als Bruch schreiben: 3 7 1,37 = 1 + 10 + 100 = 137 100 ˙ ˙ = 32,3232 ... ⎫⎪ ˙ ˙ = 32 Erklärung: 100x = 32,32 x = 0,32 − 99 ˙ ˙ = 0,3232 ...⎬⎪ x = 0,32 ⎭ 99x = 32 x= 32 99 Die Menge Q der rationalen Zahlen ist also die Vereinigung der Menge der endlichen und der periodischen Dezimalzahlen. Gibt es jetzt überhaupt noch Zahlen, die wir bisher nicht berücksichtigt haben? Auf unserer Zahlengeraden bleibt doch — zumindest optisch — kein „Loch“ mehr frei! Das händische Quadratwurzelziehen wurde bis vor ca. 20 Jahren gelehrt. Ein einziges Mal wollen wir uns dieses Verfahren vor Augen führen: 2 = 1,414 1 00 24 ⋅ 4 4 00 281⋅ 1 119 00 2824 ⋅ 4 Wir erkennen: Der Divisor wird immer größer. Wir können deshalb, wenn die Wurzel „nicht aufgeht“ niemals auf eine Periode kommen, wie es bei nicht aufgehenden Brüchen immer der Fall war. 2 = 1,414 ... lässt sich nicht als Quotient zweier ganzer Zahlen darstellen.1) Es gibt also Dezimalzahlen, die nicht rational sind. Man nennt sie irrationale Zahlen, z. B. 0,20220222022220... Diese Zahl kann nicht rational sein, da sich beim Dividieren einer ganzen Zahl durch eine andere ganze Zahl (≠ 0) stets entweder eine endliche oder eine periodische Dezimalzahl ergibt! 1) Diese anschauliche Überlegung ist natürlich kein Beweis. Brüche werden multipliziert, indem man das Produkt der Zähler in den Zähler und das Produkt der Nenner in den Nenner setzt. Man dividiert durch einen Bruch, indem man den Dividenden mit dem reziproken Bruch des Divisors multipliziert. 35 15 –3 7 3 –2 2 13 . –1 9 15 0 . 15 9 2,3 1 1,6 2 36 10 0,6 3 4 3,6 In unserem Rechenstufensymbol schraffieren wir jene Rechenoperationen, die ohne Einschränkung mit rationalen Zahlen durchgeführt werden können, sodass das Ergebnis wieder eine rationale Zahl ist: ( )n n × ÷ + −