Zum 400. Todesjahr von William Shakespeare

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MEDIENMITTEILUNG
Von Hexen, Feen und Geistern –
Zum 400. Todesjahr von William Shakespeare
Bereits zum zweiten Mal spannen das englische Solovokalensemble „Solomon’s
Knot“ und das Berner Orchester für Alte Musik „Les Passions de l’Ame“
zusammen und präsentieren diesmal eine „Ode to Shakespeare“
Ob Hamlet, Macbeth oder Romeo und Julia, die Werke des englischen
Dramatikers William Shakespeare sind europaweit, wenn nicht gar weltweit,
bekannt und im Jubiläumsjahr 2016 auf den Spielplänen zahlreicher Theater.
Rund 150 Jahre nach Shakespeares Tod gab es bereits eine erste ShakespeareRenaissance, welche im Zusammenhang mit der damaligen politischen Situation
Europas und dem Geist der Aufklärung im späten 18. Jahrhundert zu sehen ist.
Auch Thomas Linleys „Lyric Ode on the Fairies, Aerial Beings and Witches of
Shakespeare“ ist in dieser Zeit entstanden. Linley, der bereits 22-jährig bei
einem Bootsunfall ums Leben kam und dessen Werke heute fast vergessen sind,
wurde einst in einem Atemzug mit Wolfgang Amadeus Mozart genannt, den er
persönlich in Italien kennenlernte. Wie Mozart war Linley ein Kinderstar, der
Violine spielte, tanzte und sang und damit das Publikum begeisterte.
Organisator und Manager im Hintergrund war sein Vater, der zudem auch
Komponist und musikalischer Leiter eines Londoner Theaters war. Dort gelangte
auch die „Ode to Shakespeare“ von Linley junior zur Uraufführung.
Auf der Basis eines Textes von French Laurence (1757-1809), in dem
Shakespeare auf Miltonsche Weise gelobt wird, ruft die Ode im ersten Teil den
‘Spirit of Avon’ und die zauberhafte Atmosphäre von A Midsummer Night’s
Dream hervor. Zu Beginn des zweiten Teils verdunkelt sich die Szenerie dann zu
einem gotischen Grauen à la Macbeth. Schliesslich bricht der Tag an und mit ihm
der Rationalismus des 18. Jahrhunderts. Die Ode schliesst mit einem Appell an
die Wunschträume der damaligen Zeit: möge ein weiterer Geist von Shakespeares
Format die Küsten Englands segnen. Thomas Linley junior war es durch seinen
verfrühten Tod nicht vergönnt diese Hoffnungen zu erfüllen.
Konzerte:
Donnerstag, 12.05.2016, 19:30 Uhr Kultur Casino Bern
Freitag, 13.05.2016, 19:30 Uhr Église Saint-François Lausanne
Montag, 16.05.2016, 20:00 Uhr Dreieinigkeitskirche Regensburg
(Tage Alter Musik Regensburg)
Konzertprogramm:
Thomas Linley
(1756-1778)
A Lyric Ode on the Fairies, Aerial Beings and Witches of Shakespeare
Ouverture Andante – Allegro
Minuetto
Teil I
1. Chor: O guardian of that sacred land
2. Rezitativ (Spirit of Avon): `Tis thine alone
3. Arie (Spirit of Avon): Come then, O fancy
4. Rezitativ (Fancy): At Shakespeare’s happy birth
5. Arie (Fancy): And now is come
6. Chor: Be Shakespeare born!
7. Rezitativ (Spirit of Avon): So spake the god
8. Arie (Spirit of Avon): There in old Arden’s inmost shade
9. Rezitativ (Spirit of Avon): And as before
10. Arie (Spirit of Avon): Thy hand his youthful footsteps led
11. Arie (Fancy): Some drive the clam’rous owl away
12. Chor: Some drive the clam’rous owl away
Teil II
13. Rezitativ (Fearful observer): But oh! What sudden gloom
14. Quartett: By the pale light
15. Rezitativ (Fearful observer): See, through the glimmering darkness
16. Chor: What howling whirlwinds
17. Rezitativ (Fearful observer): For whom at yonder livid flame
18. Arie (Fearful observer): Whither ye beldames
19. Chor & Arie Spirit of Avon: The tempests cease
20. Rezitativ (Spirit of Avon): No more the elves
21. Arie (Spirit of Avon): Ariel, who sees thee now
22. Rezitativ (Fancy): No more shalt thou
23. Duett (Fancy & Spirit of Avon): For who can wield
24. Chor: Yet, Fancy, once again
Besetzung:
Solomon’s Knot: 8 Sängerinnen und Sänger (Chor- und Solopartien)
Leitung: Jonathan Sells
Les Passions de l’Ame: 6 Violini, 2 Viole, 2 Violoncelli, Violone, Cembalo/Orgel,
Fagott, 2 Oboen, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke
Leitung (als Gast): Julia Schröder
Dramatisierung: Federay Holmes
Kontakt:
Les Passions de l’Ame
Carmen Däschner, Geschäftsführerin
E-Mail: [email protected]
Tel.: +41 (0)78 855 42 54
Unsere nächsten Projekte und Konzerte
« Head Hunter »
Berühmte Haydn-Sinfonien in der Kammermusikfassung von Johann Peter Salomon,
dem cleveren Geschäftsmann und Geiger.
22.10. 2016, 19:30h Yehudi Menuhin Forum Bern
23.10. 2016, 17:00h Schloss Schwarzenburg
« Dreamteam »
In vorweihnachtlicher Tradition erfüllen wir im Dezember immer Träume unseres
Publikums sowie gewichtige Marksteine der barocken Orchesterliteratur.
03.12. 2016, 19:30h Yehudi Menuhin Forum Bern
04.12. 2016, 17:00h Église Saint-François Laussane
Biographie Jonathan Sells
Jonathan Sells, Künstlerischer Leiter von Solomon’s Knot
In London aufgewachsen, organisiert Jonathan Sells seine Tätigkeit als Opern-,
Konzert- und Liedsänger sowie musikalischer Leiter von Bern aus. 2002 gründete er
während seines Musikwissenschaftsstudiums das damals einzige Barock-Ensemble
der Universität Cambridge und 2008 das jetzige Solomon's Knot baroque collective.
Seit 2011 ist er „Joint Artistic Director“ von Solomon's Knot und leitet das Kollektiv
von der Bass-Stimme aus bei Konzert-Projekten wie dem von allen Sängerinnen und
Sängern auswendig vorgetragenen „Kammer-Messias“, „WeihnachtsOratorium“, „Die Leipzig Verbindung“ (Kuhnau und J. S. Bach) und „Abendmusik“
(Buxtehude, Weckmann, Tunder, Schütz, Rosenmüller). Als Sänger studierte Jonathan
Sells an der Londoner Guildhall School of Music and Drama, wo er unter anderem
den „Wigmore Hall Recital Prize“ gewann. Seine Studien führten ihn auch an das
internationale Opernstudio des Zürcher Opernhauses. Er verkörperte zahlreiche
Opernrollen und sang an Opernhäusern u. a. in Paris, Madrid, Caen, Dijon und Nancy
sowie Glyndebourne und Wexford. In Konzerten sang er unter John Eliot Gardiner,
William Christie, Roger Norrington, Ton Koopman, Masaaki Suzuki und Richard
Egarr.
Biographie Solomon’s Knot
Solomon’s Knot, gelobt von der Financial Times als ein Ensemble, das sich durch
vitales Musizieren und intelligente Programmgestaltung auszeichnet, wurde 2008
gegründet. Es wird von den künstlerischen Leitern Jonathan Sells und James Halliday
von London und Bern aus betreut. Künstlerischer Schwerpunkt ist die Alte Musik, von
italienischer Kammermusik des 17. Jahrhunderts über das französische Barock bis zu
den großen Oratorien des 18. Jahrhunderts wie auch der Einfluss dieser Musik bis in
die Gegenwart. Im November 2015 feierte das Ensemble in London einen großen
Erfolg mit der Entdeckung und Aufführung der Oper „l’Ospedale“ eines anonymen
Komponisten des 17. Jahrhunderts.
Die Zusammenarbeit mit Les Passions de l’Ame begann 2015 mit dem
Kantatenzyklus „Die Tageszeiten“ von G. Ph. Telemann. Der Austausch von Ideen
und Inspirationen über geographische Grenzen hinweg ist für alle Beteiligten eine
große Bereicherung.
Im Juni 2016 gastiert Solomon's Knot beim Bachfest Leipzig mit dem „Magnificat“
BWV 243a und der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21 sowie beim
Aldeburgh-Festival mit Madrigalen von Gesualdo, seinen Zeitgenossen und neuen
Kompositionen von Mira Calix, der südafrikanischen Musikerin und
Musikproduzentin.
Für 2017 sind Aufführungen von Bachs Johannespassion und Händels Messias in
solistisch besetzten Aufführungen geplant. Solomon’s Knot tritt heute abend unter
der Regie der australischen Regisseurin Federay Holmes auch szenisch in Aktion. Als
Shakespeare-Expertin kann Federay Holmes der Aufführung vom schauspielerischen
und literarischen Ansatzpunkt her eine weitere Ebene erschließen. Die Sängerinnen
und Sänger von Solomon's Knot loten mit ihr in erster Linie die spontane und
improvisierte Darstellung des Werks aus. Es ist keine „feste Inszenierung“ sondern,
so weit möglich, eine „Live-Präsentation“, so dass die Künstlerinnen und Künstler
das Werk während der Aufführung gemeinsam mit dem Publikum neu „erfinden“.
Biographie Julia Schröder
Julia Schröder, Konzertmeisterin
Die Geigerin Julia Schröder wurde 1978 in eine niederbayrische Musikerfamilie in
Straubing hineingeboren. Mit 15 Jahren studierte sie als Jungstudentin im
Konservatorium "Gasteig" in München bei Urs Stiehler. Es folgten danach mehrere
Meisterkurse, unter anderem bei Ana Chumachenco, dem Melos Quartett, Saschko
Gawriloff und Adelina Oprean, bei der sie 1995 in der Musikhochschule Basel mit
dem Hauptfachstudium begann. Sie studierte u. a bei Chiara Banchini (Schola
Cantorum Basiliensis) Barockgeige. Sie war Solistin unter Leitung von Dirigenten wie
Christopher Hogwood, Reinhard Goebel, Giovanni Antonini, Christian Zacharias, Paul
McCreesh, Kristjan Järvi und Paul Goodwin. Sie ist Gast-Stimmführerin im Ensemble
„Il Giardino Armonico“ und Gastkonzertmeisterin des Orquestra Simfònica de
Barcelona i Nacional de Catalunya. Sie arbeitet regelmäßig mit dem Barockensemble
„Lautten Compagney Berlin“ zusammen. 2012 erschien ihre Aufnahme der
Violinsonaten von Händel bei Deutsche Harmonia Mundi, die preisgekrönt wurde.
Seit 2004 ist sie Konzertmeisterin und Leiterin des Kammerorchesters Basel. 2010
wurde sie zur Professorin für Violine an der Musikhochschule Freiburg/Breisgau
berufen.
Biographie Les Passions de l’Ame
Seit 2008 sorgt Les Passions de l’Ame, Berns Orchester für Alte Musik, unter der
künstlerischen Leitung der Geigerin Meret Lüthi für frisches Hinhören. Lebendige
Interpretation auf historischem Instrumentarium sind das Markenzeichen des
internationalen Orchesters mit Sitz in Bern, das «frischen Wind in den mitunter
spröden Klassikbetrieb bringt» (Berner Zeitung 2010).
Höhepunkte feierte Les Passions de l’Ame u.a. beim Lucerne Festival (2015), beim
London Handel Festival (2015), bei den Feierlichkeiten der Kulturhauptstadt Riga
(2014), dem Festival Oude Muziek Utrecht (2014), der Bach Academy Brugge (2013),
an den Berliner Tagen Alter Musik (2012), zusammen mit der Sopranistin Simone
Kermes am RheinfallFestival Schaffhausen (2012) und mit der Sopranistin Carolyn
Sampson beim Eröffnungskonzert des «Musikfestival Bern» (2011). Les Passions de
l’Ame war ausserdem beim traditionsreichen belgischen Festival für Alte Musik
«MAfestival Brugge» (2015 und 2011) und beim Festival «Bach en Combrailles»
(2011) in Frankreich zu Gast.
Die Musiker von Les Passions de l’Ame sind international tätige Spezialisten für Alte
Musik und arbeiten sowohl als Solisten, als Kammermusiker, als Orchestermusiker,
wie auch als Dozenten für Institutionen, wie das Freiburger Barockorchester, das
Belgian Baroque Orchestra Ghent B’Rock, das Konservatorium Antwerpen oder die
Hochschule der Künste Bern.
Mit spritzigen Programmkreationen wie «Passion Attacks», «Die Sieben Todsünden»
oder «PASTAcaglia» weckt das «Barockensemble der Spitzenklasse» (Schaffhauser
Nachrichten 2012) in seiner eigenen erfolgreichen Berner Konzertreihe «Alte Musik?
– Ganz neu!» die Neugierde auf unbekanntes und bekanntes Repertoire des 17. und
18. Jahrhunderts.
Der Name des Orchesters verweist auf einen Aufsatz von René Descartes aus dem
Jahre 1649. Darin spricht der Philosoph von der Leidenschaft, die zwischen Körper
und Seele vermittelt. Genau in dieser Vermittlerfunktion sieht das Ensemble auch die
Musik und macht im Konzert «les passions» zum unmittelbaren Erlebnis.
Das Schweizer Radio SRF 2 Kultur überträgt regelmässig die Konzerte von Les
Passions de l’Ame. Die erste CD «SPICY», erschienen bei SONY Music Switzerland,
wurde mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Von den zahlreichen enthusiastischen
Kritiken bestärkt, gab das Orchester im September 2014 seine zweite CD
«Bewitched» mit der zauberhaften Sopranistin Robin Johannsen heraus.
www.lespassions.ch
Biographie Federay Holmes
Federay Holmes ist „associate member“ der Londoner Theater-Truppe „The Factory“,
für die sie als Schriftstellerin, Regisseurin und Darstellerin tätig ist. Sie inszenierte „A
Midsummer Night’s Dream“ und „Romeo and Juliet“ für The Dutch Factory in
Amsterdam und hat letztes Jahr die „Sonnet Walks“ für das „Shakespeare’s Globe“Theater inszeniert. 2016 wird sie die „Sonnet Walks“ zum 400. ShakespeareJubiläum inszenieren.
Sie ist als Pädagogin und Regisseurin für verschiedene hochkarätige Londoner
Theater-Hochschulen tätig, und zwar als Spezialistin für Neues Theater und
Shakespeare.
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