Walliser Bote Dienstag, 16. Dezember 2014 SCHWEIZ KURZNACHRICHTEN Weniger Wasser verbraucht ZÜRICH | Der Wasserverbrauch geht in der Schweiz weiter zurück. Haushalte, Gewerbe und Industrie haben im vergangenen Jahr 309 Liter Wasser pro Einwohner bezogen, sieben Liter oder zwei Prozent weniger als im Vorjahr, wie der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfachs (SVGW) am Montag mitteilte. | sda 23 Bern | Travail.Suisse mit Verhandlungsergebnissen unzufrieden Löhne steigen 2015 im Schnitt um weniger als ein Prozent Die Lohnentwicklung in der Schweiz hinkt dem Wirtschaftswachstum hinterher: Gemäss Zahlen von Travail.Suisse steigen die Löhne für 2015 im Schnitt um weniCamenisch ger als ein Prozent. Das bleibt in Haft Bruttoinlandsprodukt LAUSANNE | Der als «Öko-Terro- dürfte gemäss SECOrist» bezeichnete Marco Came- Schätzung in diesem Jahr nisch bleibt in Haft, obwohl er um 1,8 Prozent wachsen. zwei Drittel seiner zuletzt verhängten Strafe abgesessen hat. Der Bündner hatte als militanter Gegner der Kernenergie vor rund 35 Jahren Sprengstoffanschläge auf Hochspannungsleitungen verübt. | sda Wetter bremst «Bus alpin» BERN | In der vergangenen Sommersaison hat der Verein «Bus alpin» insgesamt 28347 Passagiere transportiert. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 4,4 Prozent. Trotzdem ist der Verein mit dem Resultat sehr zufrieden, wie er mitteilte. Der Rückgang sei nämlich fast ausschliesslich auf das schlechte Sommerwetter zurückzuführen, wie Samuel Bernhard, der Geschäftsleiter von «Bus alpin» auf Anfrage sagte. | sda Luginbühl tritt wieder an BERN | Der Berner BDPStänderat Werner Luginbühl will sich bei den eidgenössischen Wahlen im kommenden Herbst zur Wiederwahl stellen. Luginbühl wird an der Parteiversammlung im kommenden Februar offiziell nominiert, wie die BDP des Kantons Bern mitteilte. | sda «Wachstum ist die Flut, die alle Boote hebt», sagte der frühere US-Präsident John F. Kennedy des Öfteren – auch wenn das Zitat ursprünglich nicht von ihm stammen soll. In der Schweiz hebt das Wachstum die Löhne – allerdings nicht um denselben Pegelstand wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) prognostiziert für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum um 1,8 Prozent. Die Schätzungen anderer Institute liegen im gleichen Bereich. Für 2015 erwartet das SECO ein weiteres Anziehen der Wirtschaft: Das BIP soll um 2,4 Prozent wachsen. Die Arbeitnehmer werden für das kommende Jahr durchschnittliche Lohnsteigerungen von weniger als einem Prozent erhalten. Die Spannbreite liegt zwischen null und 1,8 Prozent. Dies teilte der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse am Montag mit – und zeigte sich unzufrieden. sichtlich gewesen, durchschnittlich 1,5 Prozent herausholen zu können. «Nur wenige Lohnabschlüsse liegen über einem Prozent», sagte Fischer nun. Als positives Beispiel wurde die Swisscom genannt, welche die Löhne für das kommende Jahr um 1,8 Prozent erhöht. Dagegen steigen die Löhne für die 37 000 Mitarbeitenden der Bundesverwaltung um nur 0,2 Prozent. «Mehrheitlich unzufrieden» Tiefe Teuerung als Verhandlungsnachteil «Wir sind mehrheitlich unzufrieden mit der Lohnentwicklung in diesem Jahr», sagte Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse, an einer Medienkonferenz am Montag in Bern. Vor den Verhandlungen sei man zuver- Als Nachteil in den Verhandlungen – die äusserst zäh gewesen seien – habe sich die sehr tiefe Teuerung erwiesen, sagte Fischer. Diese liegt nahe null. So sieht etwa der Gesamtarbeitsvertrag für die Angestellten in Hotels, Restaurants und Cafés Ernüchternd. Die Lohnentwicklung hält nicht mit dem Wirtschaftswachstum mit. Lohnanpassungen entsprechend der Teuerung vor. Für 2015 bedeutet dies, dass die Arbeitnehmer monatlich gerade mal 7 Franken mehr erhalten. Zwar weist Travail.Suisse darauf hin, dass allfällige Lohnerhöhungen aufgrund der kaum existenten Inflation Reallohnerhöhungen entsprächen. Das bedeutet, dass die Kaufkraft der Arbeitnehmer tatsächlich steigt und die Lohnerhöhung nicht von höheren Preisen aufgefressen wird. Die Krankenkassenprämien – die gewohnheitsgemäss weiter steigen – fliessen allerdings nicht in das nationale Teuerungsmass, den Landesindex der Konsumentenpreise mit ein. Dies ist ein Punkt, der seit Längerem für politische Diskussionen sorgt. Lohnverhandlungen abgebrochen Gar keine Lohnerhöhungen gibt es für Zehntausende Arbeitnehmer im Maler- und Gipsergewerbe, im Bauhauptgewerbe und im Gleisbau. Die Arbeitgeber haben wegen eines Streits mit der Gewerkschaft Unia die Lohnverhandlungen abgebrochen. Dies kritisierte die Gewerkschaft Syna, ein Mitgliedsverband von Travail.Suisse, scharf. Lohnverhandlungen mit einem anderen sozialpartnerschaftlichen Streitpunkt zu verknüpfen, verstosse gegen Treu und Glauben, sagte SynaPräsident Arno Kerst. Individuelle Lohnerhöhungen Travail.Suisse kritisierte zudem die Tendenz zu indivi- THEMENFoTo KEySToNE duellen Lohnerhöhungen. «Vor drei Jahren erfolgte noch mehr als die Hälfte generell», sagte Fischer. Heute würden die Lohnerhöhungen mehrheitlich individuell gewährt. Ein Beispiel ist das Kantonsspital Aargau: Dieses erhöht die Löhne für 2015 um durchschnittlich 0,8 Prozent. Die Erhöhung erfolgt jedoch ausschliesslich individuell. Das bedeutet, dass die Lohnerhöhung für den einzelnen Mitarbeiter von seiner Beurteilung abhängt. «Wir lehnen dies nicht aus Prinzip ab», sagte Fischer. Es bestehe jedoch die Gefahr von Willkür und Bevorzugung, besonders wenn in den Betrieben keine transparenten Lohnsysteme existierten. | sda Zürich | Absage an die NZZ Bern | Drei Personen zurückgekehrt Somm bleibt bei der BaZ 62 Dschihad-Reisende seit 2001 Markus Somm wechselt nicht zur «Neuen Zürcher Zeitung». Dies teilte der Chef der «Basler Zeitung» am Montag mit. Somm war als Nachfolger von NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann im Gespräch gewesen, der auf Ende Jahr zurücktritt. In einer kurzen Mitteilung bestätigte Somm am Montag, es hätten Gespräche mit der Führung der NZZ-Mediengruppe stattgefunden. Dabei sei es um die Neubesetzung der NZZ-Chefredaktion gegangen. Er habe «nach reiflicher Überlegung» beschlossen, er wolle seine Tätigkeit als Chefredaktor und Verleger bei der BaZ unverändert weiterführen. In einer E-Mail wandte sich Somm an die Mitarbeitenden der BaZ. Er bedankte sich «für Eure Loyalität und Nervenstärke, die Ihr in diesen unruhigen Tagen bewiesen habt». FDP-Zeitung in SVP-Hände? Spillmanns Rücktritt auf Ende Jahr war am vergangenen Dienstag bekannt gegeben worden. Umgehend kam das Gerücht auf, der Verwaltungsrat werde Somm zum Nachfolger wählen. Dies rief weit herum Empörung und Besorgnis hervor. Befürchtet wurde, dass die traditionell der FDP nahestehende Zeitung der SVP ausgeliefert werden sollte. Somm ist selbst zwar FDP-Mitglied, steht aber dem Zürcher SVP-Politiker Christoph Blocher und dessen Partei nahe. Exponenten der FDP meldeten sich über das Wochenende zu Wort. Auch innerhalb der NZZ-Redaktion regte sich Widerstand, und «NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Felix E. Müller sprach sich in seiner Zeitung in klaren Worten gegen einen «Freisinn blocher’scher Prägung» aus. BaZ gehört Blocher, Bollmann und Somm Verschiedene Medien erinnerten an den Wirbel, der entstanden war, nachdem der damalige «Weltwoche«-Journalist In der Schweiz halten sich mindestens drei Personen auf, die von dschihadistisch motivierten Reisen zurückgekehrt sind. Dies geht aus den Zahlen des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) hervor. Kein Wechsel. BaZ-Chefredaktor Markus Somm gibt der NZZ einen Korb. FoTo KEySToNE Somm im August 2010 zum BaZ-Chefredaktor ernannt worden war. Seit Juni 2014 gehört die BaZ zu je einem Drittel Christoph Blocher – der zuvor schon rund 20 Prozent der Aktien gehalten hatte –, dem damaligen CEO Rolf Bollmann und Markus Somm. NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann verlässt die Zei- tung Ende Jahr. Hinter dem Abgang stehen unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Gruppe ihre publizistische Leitung im Geschäftsbereich NZZ neu organisieren soll. Zu diesem Geschäftsbereich gehören die «Neue Zürcher Zeitung», die «NZZ am Sonntag» und das Onlineportal nzz.ch | sda Als der Nachrichtendienst im November letztmals über die Zahl der Dschihad-Reisenden informierte, galt erst die Rückkehr von einer Person als bestätigt. In 16 Fällen gilt die Rückkehr gemäss einer Mitteilung vom Montag derzeit als nicht bestätigt – dies entweder, weil die dschihadistische Motivation nicht nachgewiesen werden konnte oder der Aufenthaltsort nicht bekannt ist. Der Nachrichtendienst geht den unbestätigten Fällen «weiterhin nach», wie es in der Mitteilung hiess. Acht neue Dschihad-Reisende Der NDB aktualisierte am Montag zudem die Zahl jener Personen, die seit 2001 Dschihad-Reisen aus der Schweiz unternommen haben. Demnach sind bislang insgesamt 62 Personen ausgereist, um sich am «heiligen Krieg» zu beteiligen. Das sind acht neue Fälle gegenüber Ende November. Zwei Fälle wurden seither von der Liste gestrichen. Von den 62 derzeit bekannten Dschihad-Reisenden sind mutmasslich acht gestorben – fünf dieser Todesfälle sind bestätigt. Die anderen Personen befinden sich entweder noch vor Ort, reisen in den Konfliktgebieten herum oder sind eben in die Schweiz zurückgekehrt. Die Mehrheit der bekannten Dschihad-Reisenden, nämlich deren 37, begaben sich nach Syrien oder in den Irak. Die anderen reisten nach Angaben des Nachrichtendienstes nach Afghanistan, Pakistan, Jemen oder Somalia. | sda