Informationen zur AUSLEIHE der Ausstellung »Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos« Version B Stabile Tafeln aus Verbundmaterial mit 2 Bohrlöchern Aufhängevorrichtung (z.B. Haken) 74,5 cm 74,5 cm Perlonschnur (mitgeliefert) Bohrloch Lüsterklemme (mitgeliefert) Verantwortung für das Glück auch des Partners Die Religionen Chinas Hinduismus Aus den großen alten religiösen und ethischen Traditionen der Menschheit aber vernehmen wir die Weisung: Du sollst die Sexualität nicht missbrauchen! Grundlage des Daoismus Damit ist aber auch schon ren Weisen Laotse (»Alter der Hinduismus kennt kein Meister«) zugeschrieben wurde von Europäern ge- Die vier klassischen LEBENSZIELE eines Hindus 1600 1200 1000 800 600 Muhammad 0 200 Dschuang­tse ? 400 Konfuzius Buddha Lao­tse ? 800 gelebte Religiosität aus­ macht. Gesetz, die Pflicht. Und es sind auch nicht eine einheitliche indische Damit ist aber nicht eine in erster Linie bestimmte Religion, sondern eine Fülle Rechtsordnung gemeint, Rechte gemeint, die man zum Teil recht unterschied­ sondern eine allumfassende hat gegenüber anderen. licher Religionen und philo­ kosmische Ordnung, die Sondern die große Bestim­ sophischer Systeme. alles Leben bestimmt und mung eines Menschen, die an die sich alle halten sollen, Pflichten, die ein Mensch unabhängig davon, in Die sieben modernen SOZIALEN SÜNDEN der Menschheit 200 Altindische Schriften (Veda) 1000 1200 Hindu-Asket (Sadhu) hat: die Pflichten gegenüber welcher Kaste oder Klasse Familie, Gesellschaft, Gott sie sind: alle Menschen. und den Göttern. Die Inder selber nennen Aborigines in Australien ihre Religion meist ewige finden kann: eine Grund­ Ordnung. In der alten, ordnung, die von vornherein, klassischen Sprache Indiens, von Anfang an gegeben ist. Varanasi dem Sanskrit: Sanatana dharma – ein Wort, sehr oft von Mahatma Gandhi Bahá’u’lláh 1800 Sri Aurobindo, 1872–1950 Die meisten Hindus glauben an einen Gott, ein Absolutes, das sie aber je nach Richtung verbinden mit einer ganz bestimmten göttlichen Offenbarungsgestalt, etwa des Shiva, des Vishnu oder der Shakti. Hindus sind davon überzeugt, dass die menschliche Seele ewig ist, dass sie mit dem Urgrund der Welt identisch ist und nach dem Gesetz des Karma mehrere irdische Existenzen durchläuft. Als klassische heilige Schriften der Hindus gilt der »Veda« (die vier »Veden« und die darauf auf bauenden philosophischen Texte, besonders die Upanishads). Äußerst populär ist aber auch die Bhagavad-Gita, ein Buch aus dem Epos Mahabharata, das Epos Ramayana, die Puranas (spirituelle Schriften einzelner Glaubensrichtungen) und andere Schriften. Tugenden des YOGA-WEGES 1200 1000 800 400 200 Jesus Daoistische Schriften 0 (aus dem Mahabharata) 2000 v. u. Z. Man sollte nicht nehmen, was anderen gehört, das ist eine ewige Verpflichtung. (aus dem Mahabharata) (Atharva Veda 3.30) (nach Patanjali) Man soll die Wahrheit sagen und soll sie so sagen, dass sie Gefallen erregt. Man soll die Wahrheit weder in ungefälliger Weise sagen, noch soll man die Unwahrheit sagen, nur weil sie Gefallen erregt; dies ist das ewige Gesetz. Patriarchalische steht im Ein- und Unterordnung (li) (Mit-) Menschlichkeit (ren) Pflichterfüllung (yi) Wissen um das Rechte (shi) Gegenseitigkeit, Toleranz (shu) Ehrfurcht, Erfüllung der Kindespflichten (xiao) gegenseitige Rücksicht- handelt. nahme (shu), wie er sie in Zentrum der Lehre des der Goldenen Regel erklärt: Konfuzius, sondern das »Was man mir nicht an- wahrhaft Menschliche. tun soll, will ich auch Mitmenschlichkeit (ren) nicht anderen Menschen ist in den Gesprächen des zufügen.« Damit lässt sich Konfuzius der am häufigsten ganz elementar gut und gebrauchte ethische Begriff. uralten Weisung: Der erste Teil ist dem Dao (»Weg«) gewidmet. Es wird und Böse. Nur zwei Wege als Urgrund und Prinzip des gibt es, soll Konfuzius gesagt Seins verstanden. haben: Menschlichkeit Als »Mutter aller Wesen« oder Unmenschlichkeit. bleibt es letztlich undefinier- Wahrsagen auf offener Straße bar, unnennbar und unbeschreibbar. Mitmenschlichkeit könnte Der zweite Teil handelt vom De (»Tugend«, urspr. Basis sein für ein Grund- »Kraft«). Er beschreibt ethos, nicht nur in China, 800 1400 1600 1800 2000 v. u. Z. Der MEISTER SPRACH: Mit fünfzehn hatte ich mich zum Lernen entschlossen, mit dreißig stand ich fest, mit vierzig war ich frei von Zweifeln, mit fünfzig erkannte ich den Willen des Himmels, mit sechzig war ich immer noch lernbegierig, mit siebzig konnte ich den Wünschen meines Herzens folgen, ohne gegen das Rechte zu verstoßen. das Ethos des Weisen. (Konfuzius, Gespräche 2,4) Ein Mensch ohne Menschlichkeit, was helfen dem die Riten? Ein Mensch ohne Menschlichkeit, was hilft dem die Musik? (Konfuzius, Gespräche 3,3) Laotse Himmelstempel in Peking Im Einklang mit der Natur, aus der Kraft der Stille und bestimmter Tugenden wie Bescheidenheit, Güte, Drei Werte habe ich, die mir heilig sind: der erste heißt: Güte, der zweite: Genügsamkeit, der dritte: Bescheidenheit. Güte gibt Kraft, Genügsamkeit gibt der Enge Weite, Bescheidenheit lässt einen zum Gefäß werden für das Wirken der ewigen Kräfte. (Daodejing, Kap. 67) Vertrauen und Menschenliebe handelt er. Letztlich ist das Tun des Weisen absichtslos. Er tut, ohne zu tun. Solches »Nicht-Handeln« (wu-wei) ist ein fester Begriff aller daoistischen Schriften geworden. Der weise Mensch häuft nicht an. Je mehr er für die Menschen tut, desto mehr hat er selbst. Je mehr er den Menschen gibt, desto mehr wird ihm selbst zuteil. seiner Sexualität zu erniedrigen, ihn in sexuelle Abhängigkeit zu bringen oder zu halten. Deshalb sollten schon junge Menschen in Familie und Schule lernen, dass Sexualität grundsätzlich keine negativ-zerstörende oder ausbeuterische, sondern eine schöpferisch-gestaltende Kölner Stadtanzeiger Kraft ist. Du bist Dreck. Eine tödliche Vergewaltigung in Neu Delhi verursacht in Indien – endlich – Aufruhr. Bevormundung oder Ausbeutung bestimmt sein, sondern durch Liebe, Partnerschaftlichkeit und Verlässlichkeit. Die chinesische Kultur ist mehr als 4000 Jahre alt. Sie war anfänglich geprägt von Schamanismus und Ahnenkult. Im Zentrum standen Opferriten, der Glaube an Geister und Götter sowie Orakeltechniken, wobei Frauen eine wichtige Rolle spielten. DIE ZEIT Aus der »Erklärung zum Weltethos« des Parlaments der Weltreligionen, Chicago 1993. Unter den vielen weisheitlichen Strömungen in der Folgezeit ragen zwei rivalisierende Richtungen heraus: die »Gelehrtenschule« (rujia) sowie die »Dao-Schule« (daojia), später von westlichen Forschern Konfuzianismus und Daoismus genannt. Diese ursprünglich philosophischen Geistesströmungen bildeten im Laufe der Jahrhunderte volksreligiöse Formen aus. Schande. Eine Untersuchung beweist: Das Kloster Ettal war für viele Schüler die blanke Hölle. Der Missbrauch hatte System. Achtet und liebet einander ! Als Begründer des Konfuzianismus gilt Kung-tse (wörtlich: »Meister Kung«, latinisiert zu »Konfuzius«, gest. 479 v. u. Z.). Er war ein praktischer Philosoph, dessen Schule im 2. Jahrhundert v. u. Z. ihren Siegeszug als staatstragende Lehre Chinas antrat. Die Philosophen Lao-tse und Dschuang-tse gelten als Begründer der Dao-Schule, deren Leitwert die Harmonie allen Seins ist. Die Gründerväter, deren Existenz umstritten ist, wurden später selbst als Gottheiten verehrt. Süddeutsche Zeitung Jugend ohne Jugend. Sie sehen Pornos mit 12, haben Sex mit 13, sind schwanger mit 14: Warum haben es unsere Kinder so schwer mit dem Erwachsenwerden? SZ Magazin (Mong-tse VII B,1) DIE ZEIT Prostitution: Das Milliarden­ geschäft mit dem Leid der Frauen. Freier schwärmen von Flatrate-Bordellen, Touristen buchen Puff-Touren durch die Republik. Spiegel Online Studie: Viele Lesben und Schwule erleben Gewalt, Isolation und Angst. Mehr als 25 Prozent wurden in den vergangenen fünf Jahren Opfer von Gewalt, und nur weniger als jedes fünfte Gewaltopfer hat Anzeige erstatet diestandard.at Der Kampf der Frauen Die arabische Männerwelt trifft zunehmend auf Widerstand. Es gibt etwa 1,4 Milliarden Chinesen. Die meisten von ihnen, sofern sie nicht areligiös sind, praktizieren eine oder mehrere der drei traditionellen Lehren. Dazu kommen Christen und Muslime. Der höchste Mensch gebraucht sein Herz wie einen Spiegel. Er geht den Dingen nicht nach und geht ihnen nicht entgegen; er spiegelt sie wider, aber hält sie nicht fest. Darum kann er die Welt überwinden und wird nicht verwundet. Er ist nicht der Sklave seines Ruhms; er hegt nicht Pläne; er gibt sich nicht ab mit den Geschäften; er ist nicht Herr des Erkennens. Er beachtet das Kleinste und ist doch unerschöpflich und weilt jenseits des Ichs. en (Dschuang-tse, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland VII,5) Tafel 2 Schlag auf Schlag. Fast zwei Drittel der deutschen Jugendlichen haben in ihrer Beziehung schon Gewalt erlebt. Süddeutsche Zeitung Betatscht und bedrängt. Jede fünfte Studentin an US-Unis wird sexuell missbraucht. Auch an deutschen Hochschulen werden Studentinnen belästigt. Süddeutsche Zeitung Bis heute unterscheidet man säkular-weisheitliche und volksreligiöse Formen der »drei Lehren« Konfuzianismus, Daoismus, Buddhismus, die sich im Alltag vermischen. Wie fast alle Länder Asiens kennt China eine lange Tradition des überwiegend harmonischen Miteinanders verschiedener Religionen. (Daodejing, Kap. 81) Der Gütige lässt die Art, wie er einen geliebten Menschen behandelt, auch den ungeliebten zuteil werden. (Manu Smriti 4.138) Tafel 1 Wenn Frauen ihre Männer schlagen In der Gesellschaft existiert ein anderes Bild, aber laut einer aktuellen Studie sind ebenso viele Männer Opfer von häuslicher Gewalt wie Frauen. Niemand täusche sich: Es gibt keine wahre Menschlichkeit ohne partnerschaftliches Zusammenleben! Die Beziehung zwischen Mann und Frau sollte nicht durch böse unterscheiden. Denn für die Chinesen gibt sehr wohl auch heute die ◗ Kein Mensch hat das Recht, einen anderen zum bloßen Objekt Chen Guofu, 1914–2000 Liu Xiaobo, geb. 1955 Dao-Priesterin es kein Jenseits von Gut sondern weltweit. 200 Dschuang-tse ? 400 Konfuzianische Konfuzius Schriften Buddha Lao-tse ? 1200 Wahrheit, Selbstbeherrschung, Askese, Großzügigkeit, Gewaltlosigkeit, Beständigkeit in der Tugend – dies sind die Mittel zum Erfolg, weder Kaste noch Familie. Nicht das Autoritär- Konfuzianische TUGENDEN 600 Muhammad 1000 Gewaltlosigkeit, Nicht­Verletzen (a-himsa) Wahrhaftigkeit (satya) Nicht­Stehlen (a-steya) Keuschheit, reiner Lebenswandel (brahmacharya) Begierdelosigkeit (a-parigraha) 1800 1600 Vorgesetzter — Untergebener Vater — Sohn Älterer Bruder — Jüngerer Bruder Ehemann — Ehefrau Freund — Freund 1400 Ich werde Euch die Einigkeit der Herzen und des Geistes und die Freiheit von Hass bringen. Liebet einander wie die Kuh das Kalb liebt, das sie geboren hat. Lasset den Sohn loyal dem Vater gegenüber sein und eines Sinnes mit seiner Mutter. Kein Bruder soll seinen Bruder hassen, keine Schwester ihre Schwester, sprecht Eure Worte einmütig, im selben Ziel vereint, in Freundlichkeit. 1400 Grundlage konfuzianischer Ethik sind FÜNF GRUNDBEZIEHUNGEN 1600 Guru Nanak Mit knapp 1 Milliarde Anhängern ist der Hinduismus nach Christentum und Islam die drittgrößte Religion. Ein Großteil der Hindus lebt in Indien. gebraucht. (nach Mahatma Gandhi) 2000 Svami Vivekananda, 1862–1902 Karma heißt, dass alle Taten Ursachen aus früheren Leben und Auswirkungen auf spätere Existenzen haben. etwas wie das Grundethos, das man schon bei den Politik ohne Prinzipien Geschäft ohne Moral Reichtum ohne Arbeit Erziehung ohne Charakter Wissenschaft ohne Menschlichkeit Genuss ohne Gewissen Religion ohne Opfer Konfuzius den richtigen Ritus, die Sitte – alles das, was Dharma bestimmt alles: Er meint die Ordnung, das Religionen. Man ist hier erinnert an so 400 Jesus Kandariya-Mahadev-Tempel, Khajuraho Dieser zentrale Begriff des prägt: als Sammelbegriff für die Vielzahl indischer In Wirklichkeit gibt es nicht Das Streben nach Angenehmem und Sinnen­ genuss (kama). Das Streben nach Nützlichem und der Erwerb von Wohlstand (artha). Das Bemühen um Rechtschaffenheit und Tugend (dharma). Das Streben nach Befreiung und Erlösung (moksha) aus dem Kreislauf von Geburt, Tod und Wiederverkörperung. 1400 wird und von der Gesinnung des weisen Menschen ? 1800 Mitmenschlichkeit ist nach Konfuzius zu verstehen als 125 cm gen Ramakrishna, 1836–1886 um das richtige Handeln, n? uche trü Der Name »Hinduismus« Shiva 2000 Guru Nanak Oder positiv: Achtet und liebet einander! Besinnen wir uns also wieder neu auf die Konsequenzen dieser Liang Qichao, 1873–1929 Tugend«, das dem legendä- men, um Rechtgläubigkeit; Lehramt. Sondern es geht Bahá’u’lláh »Buch vom Weg und von der Mahatma Gandhi, 1869–1948 be Glaubenssätze, um Dog­ Mou Zongsan, 1909–1995 ist das Daodejing: das klar: Im Hinduismus geht es nicht in erster Linie um … bis … ra missb erniedrigen twü rdi gen ? ? Tafel 15 DIE TAFELN Die 15 Tafeln der Ausstellung bestehen aus stabilem Alu-/Kunststoff-Verbundmaterial im Format 74,5 x 125 cm, die in 2 stabilen Holzkisten transportsicher verpackt sind. Jede Tafel besitzt unterhalb der Oberkante zwei Bohrlöcher zum Aufhängen und wiegt etwa 4 kg. AUSLEIHE, BETREUUNG UND KOSTEN Regionalbüro BERLIN: Regionalbüro NRW: Kontaktstelle DRESDEN: Kontaktstelle HAMBURG: Dr. Martin Bauschke, Tel. 030-28092994 • [email protected] Walter Lange, Tel. 02305-440126 • [email protected] Katrin Werner • [email protected] oder Gabriele Semmler • [email protected] Klaus-Georg Poehls • [email protected] Die Ausleihmodalitäten sind mit den jeweiligen Regionalbüros und Kontaktstellen abzustimmen. TRANSPORT Für den Transport kommt der Veranstalter auf (Selbstabholung oder Spediton). HAFTUNG Eine Ausleihvereinbarung regelt die Haftung, die der Veranstalter für die gesamte Dauer der Aus­ stellung übernimmt. KAUF Die Stiftung Weltethos bietet diese Version B auch zum Kauf an. Für größere öffentliche Foren bietet die Stiftung eine große, repräsentative Version mit Stellsystem an. Weitere Informationen dazu unter www.weltethos.org.