Sommertauglich entwerfen und bauen

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schützen
speichern
optimieren
kühlen
pflanzen
Impressum
Inhalt
4 Einleitung
10 Leitfaden
11 Städtebauliche Aspekte
11 Standort
12 Baukörper
13 Atrien
14 schützen
Verminderung des Wärmeeintrags
15 Verglasungsanteil
Impressum
O. Ö. Energiesparverband
Fassadenfarbe
Landstraße 45, A-4020 Linz
Glasqualitäten
Telefon: 07 32-77 20-1 43 80
16 Sonnenschutz
Fax: 07 32-77 20-1 43 83
17 Transmission durch nichttransparente Bauteile
Email: [email protected]
www.esv.or.at
Mit freundlicher Genehmigung der
Bremer Energie-Konsens GmbH
Exkurs: Berechnung des sommerlichen Klimas
18 Lüftung / Luftwechsel
Interne Wärmequellen
20 speichern
Wärme / Kühlespeicherung
Text
Klaus Beck
Jörg Probst
22 optimieren
Optimierung der Tageslichtversorgung
unter Mitwirkung von
23 Einstrahlungswinkel / Grundrissgestaltung
Jürgen Frantz, Patrick Jung,
24 Verglasungsanteile
Winfried Klimesch, Alex Lohr
Sonderfall Dachverglasung
25 Lichtlenkung
Redaktion
Martin Grocholl
Tim Schomacker
Exkurs: Doppelfassaden
26 kühlen
Technische Gebäudeausrüstung
Grafische Gestaltung
Designbüro Möhlenkamp, Bremen
27 Nachtkühlung
Marlis Schuldt, Jörg Möhlenkamp
28 Kühlung und Erwärmung von Gebäuden
29 Lüftungskamine
Luis Asín, Madrid (Titel, Seite 25)
Erdreichwärmetauscher / Luftkanäle im Erdregister
Klaus Beck (Seite 35)
Betonkernaktivierung
Werner Huthmacher (Seite 22, 32)
30 Erdsonden und Wärmepumpen
Steffi Kollmann (Seite 9, 13, 14)
Entfeuchtungskühlung
Ingo Lütkemeyer (Seite 28)
Kühlmöbel
Jörg Michaelis (Umschlag,
32 pflanzen
Seiten 6, 13, 14, 20, 26, 31, 33)
Palazzi Verlag Bremen (Seite 10)
35 Fazit
O. Ö. Energiesparverband (Seite 34)
Stadtkommunikation Linz (Seite 7)
36 Literatur
Druck
Asco Sturm Druck / Bremen, Jänner 2006
7
Sommertauglich Entwerfen und Bauen
Fotos
Einleitung
Um klimawirksame Treibhausgase zu
Seit Mies van der Rohe
reduzieren, wurden in Mitteleuropa in den
das erste Glas-Hochhaus
entwarf, müssen Archi-
vergangenen Jahrzehnten intensiv Möglich-
tekten über das Problem
des sommertauglichen
Bauens nachdenken.
keiten zur Verringerung von Heizwärmeverlusten bei Gebäuden diskutiert. So konnte
im Neubaubereich in Oberösterreich mit der
Einführung von Energiekennzahlen-Grenzwerten eine signifikante Reduzierung der
Wärmeverluste durch Transmission und
Lüftung erreicht werden. Gleichzeitig
kommen verstärkt energie-effiziente Wärmeerzeuger und Ökoenergieträger zum Einsatz.
In dieser Broschüre werden Entwurfsansätze und
Handlungsempfehlungen vorgestellt, die Wege zum Bau
sommertauglicher, energieoptimierter und nutzerorientierter Verwaltungsgebäude weisen sollen.
›Sommertauglich‹ meint: Gebäude bleiben bei optimaler Tageslichtversorgung weitgehend vor Überhitzung
und Blendung geschützt und ermöglichen auch in den
heißen Sommermonaten angenehme Raumtemperaturen
– und dies ohne erheblichen mechanischen Energieaufwand. Hierzu ist es unabdingbar, dem sommerlichen
Wärmeschutz schon in der Planungsphase große
Bedeutung beizumessen.
Es macht Sinn, dass bereits in der Planungsphase eines
Gebäudes der sommerliche Wärmeschutz mit einbezogen wird, damit bereits durch bauliche Maßnahmen
verhindert wird, dass unzumutbar hohe Innentemperaturen entstehen.
entwerfenbauen
Rückblende
›form follows climate‹
Die gesamte menschliche Baugeschichte ist geprägt
von der Anpassung an unterschiedliche klimatische
Verhältnisse. Der Mensch ist als einziges Lebewesen in
der Lage, sowohl unter den extremen Hitzebedingungen
sommertauglich – energieoptimiert – nutzerorientiert
Der hohe Energiebedarf aktiver
sommerlicher Kühlung fand und findet
des äquatorialen Raumes als auch in den Kältezonen
der Polregionen zu überleben und dauerhaft zu siedeln.
Dies wäre ohne seine Fähigkeit, Kleidungen und Be-
dagegen deutlich weniger Beachtung.
Und das, obwohl dieser Bedarf gerade im
hausungen herzustellen, kaum möglich. Klimagerechte
Architektur war somit notwendige Voraussetzung zur
Besiedlung vielfältiger Lebensräume.
modernen Verwaltungs- und Dienstleistungs-
Da der menschliche Organismus auf Temperaturen
bereich dem Aufwand für Heizung gleich-
besonders empfindlich reagiert, ist der Wärme-/Kältehaushalt von herausragender Bedeutung. Je nach klima-
kommt oder diesen sogar noch übertrifft.
tischer Situation orientierte sich die Entwicklung von
Gebäuden an einer rationellen Erwärmung (Iglu) oder
aber am Schutz vor Überhitzung. In vielen Regionen
Das Know-how für wintertaugliches
Entwerfen und Bauen ist unter Architekten
mussten Gebäude beiden klimatischen Situationen
gerecht werden, sofern nicht jeweils Winter- oder Som-
und Ingenieuren mittlerweile weit verbreitet
– sommertaugliche Gebäude ohne großen
Die wesentlichen Komponenten eines ›Entwurfs‹ – die
Stellung und Ausrichtung von Gebäuden, ihre Gestalt
und Form sowie die verwendeten Materialien – standen
technischen Aufwand sind dagegen immer
noch die Ausnahme.
4
stets im direkten Bezug zu den klimatischen Bedingungen. Kurz gesagt gilt: ›form follows climate‹.
5
Sommertauglich entwerfen und bauen
mersiedlungen bewohnt wurden.
Einleitung
Einstweilen aber blieben fossile Energien billig und der
manchmal die Rolle der Architekten und Ingenieure. Der
beinahe religiöse Glaube an technologische Lösungen
›Nutzer‹ wurde im schlimmsten Fall zum Störfaktor deg-
wie Kernenergie oder Wasserstofftechnologie ungebro-
radiert, der den ausgeklügelten Systemen der rationellen
chen. Eine frühzeitige Umsetzung energieeffizienter
Energieverwendung nicht gewachsen war.
Architektur im großen Stil wurde so verhindert. Dies galt
Parallel entstanden jedoch auch Tendenzen, die den
vor allem im gewerblichen und öffentlichen Bereich, da
Menschen als Bewohner und Benutzer von Gebäuden
dort die Energiekosten verglichen mit jenen für Personal,
stärker in den Blickpunkt rücken. Neue Perspektiven
Einrichtung und Unterhalt kaum nennenswert zu Buche
und Fragestellungen entstehen: Wie wirkt Architektur
schlugen.
auf die Umwelt? Und vor allem: Wie wirkt sie auf den
Deutlichere Anstrengungen waren im Wohngebäudebereich zu verzeichnen. In den 1980er Jahren wurde
Menschen?
Komfort, Behaglichkeit, Wohlbefinden, Gesundheit
erstmals der Niedrigenergie-Standard realisiert und
und Entwicklungsmöglichkeiten werden zu entscheiden-
zu Beginn der neunziger Jahre gelang mit den ersten
den Faktoren für die Entwurfskonzepte – in Rückbe-
Passivhäusern der Durchbruch zu hochenergieeffizienten
sinnung auf die Erkenntnis, dass Gebäude zunächst
Gebäuden. Der Energiebedarf konnte um den Faktor 10
Lebens- und Entwicklungsräume (›Biotope‹) für Men-
verringert werden.
schen sind.
Die Entwicklung dieser Gebäude wurde manchmal
so eng mit der Zielsetzung Energieeffizienz verknüpft,
dass eine Auseinandersetzung mit Architekturqualität in
den Hintergrund rückte. Der Entwurfsprozess wurde
zunehmend von bauphysikalischen Berechnungen geleitet, Bauphysiker übernahmen bei den Baukonzepten
Erst die Verfügbarkeit scheinbar unbegrenzter fossiler
denken, welchen Energiebedarf ein solches Gebäude
Energievorräte veränderte die klimatische Ausrichtung
für winterliche Erwärmung und sommerliche Kühlung
der Architektur. Der Wärme-/Kältehaushalt von Gebäu-
gehabt hätte. Gleichwohl gilt dieser Entwurfsansatz nach
den war nicht länger eine Frage von Entwurf und Form,
bald einem Jahrhundert immer noch als innovativ und
sondern richtete sich einseitig an technisch möglichen
bestimmt die Architektursprache vieler Verwaltungs-
Versorgungssystemen aus. Klimatisierung emanzipierte
gebäude.
sich gegenüber den äußeren Standortbedingungen und
Da Brennstoff ausreichend und preiswert zur Verfü-
löste sich schließlich aus dem architektonischen Ent-
gung stand, nahm man bei den im Zuge der Industria-
wurfsprozess. Die Sorge für die Temperierung und Klima-
lisierung errichteten Gebäuden wenig Rücksicht auf
tisierung von Gebäuden oblag nicht länger den Archi-
den Heizwärmebedarf. Und sommerliche Kühlung war in
tekten, sondern wurde Gebäudetechnikern und Ingeni-
Mitteleuropa kaum ein Thema.
euren übertragen.
›Die Grenzen des Wachstums‹
technik in den industrialisierten Ländern durch die groß-
Erst mit der sogenannten Ölkrise 1973 und nachdem der
technischen Einsatzmöglichkeiten der neuen Materialien
Club of Rome im selben Jahr seinen Bericht ›Die Grenzen
Stahl, Glas und Stahlbeton revolutioniert. Es dauerte
des Wachstums‹ veröffentlicht hatte, rückte das Wissen
allerdings noch rund ein halbes Jahrhundert, bis Ge-
um die begrenzte Verfügbarkeit fossiler Energieträger
wächshausarchitektur mit Glas als zentralem Baustoff
nachhaltig ins Bewusstsein. Auch in der Architektur
auch auf Gebäude für Menschen übertragen wurde.
begann ein zartes Nach- und Umdenken.
1922 entwarf Mies van der Rohe als Erster ein ganz
von Glas umschlossenes Hochhaus. Angesichts der
seinerzeit gängigen Einfachverglasung ist kaum auszu6
Passivhäuser
in der Solarcity Linz
7
Sommertauglich entwerfen und bauen
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Bau-
Einleitung
Glasarchitektur
(%) L e i s t u n g s f ä h i g k e i t
140
Unfälle
120
100
Leistungsfähigkeit und
Zufriedenheit von
Menschen sind stark
von der Raumtemperatur
abhängig.
80
rt
fe
60
r
ge
mung der inneren Oberflächen, von denen kurzwellige
Fassadenbaustoff immer größere Bedeutung zukommen.
Wärmestrahlung reflektiert wird. Diese kurzwelligen
In der offiziellen Architektursprache gelten Ganzglasge-
Strahlen können die Wärmeschutzverglasung nicht
bäude als Bedeutungsträger für einen bestimmten Wer-
durchdringen und erhitzen so das Gebäudeinnere. Bei
tekontext. Sie stehen für Transparenz, Offenheit, Kom-
der Tageslichtplanung wie beim sommerlichen Wärme-
munikation und Innovation. Nicht zuletzt darum werden
schutz ist davon auszugehen, dass im Regelfall nicht klare
viele dieser Gebäude realisiert, obwohl sie zwangsläufig
Sonneneinstrahlung, sondern diffuse Lichtverhältnisse
Innenklimaprobleme erzeugen, die nur mit erheblichem
bei bedecktem Himmel vorherrschen, deren Strahlungs-
technischen Aufwand gemeistert werden können.
anteil ebenso zu einer wesentlichen Erwärmung führt.
Diese Architektur steht für eine Entwicklung, bei der
Fin
steigenden Anzahl elektronischer Bürogeräte die inter-
der Wirkung auf den Nutzer oder die Auswirkungen auf
nen Wärmelasten kontinuierlich erhöht haben.
Wie Untersuchungen der vergangenen Jahre belegen,
formale und materialbezogene Architektursprache reali-
erfüllen nur wenige Gebäude die Anforderungen an
siert werden soll. Die wachsende Verbreitung dieser Glas-
eine sommertaugliche Nutzung.
architektur führte zwangsläufig zu einer intensiven AusZufriedene
10
15
Arbeitstakt
20
25
35 (0C)
30
Te m p e r a t u r ( 0 C )
bei sitzender Beschäftigung und sommerlicher Kleidung
einandersetzung mit dem sommerlichen Wärmeschutz
Dieser Leitfaden präsentiert eine Methodik zum som-
und der Vermeidung von Blendung und Überhitzung.
mertauglichen Entwerfen und Bauen und verdeutlicht
Dabei ist die Sonneneinstrahlung der wesentliche Faktor für die Erwärmung. Ursache des sogenannten ›Treib-
10
15
20
25
30 (0C)
bei leichter Beschäftigung und sommerlicher Kleidung
aus: ›Handbuch
Das wird dadurch verstärkt, dass sich mit der
zunächst nicht Fragen nach der Gebrauchstauglichkeit,
die Umwelt bedacht werden, sondern eine bestimmte
geistige
Arbeit
it
e
igk
Zahlreiche technologische Innovationen lassen Glas als
der passiven Kühlung‹
die Entwurfsansätze an realisierten Beispielen.
Die hier vorgestellten Konzepte orientieren sich an
hauseffektes‹ sind die in das Gebäude einstrahlenden
den durchschnittlichen klimatischen Bedingungen in
langwelligen Sonnenstrahlen. Diese elektromagnetischen
Mitteleuropa und müssen im Einzelfall an örtliche Gege-
Wellen werden absorbiert und führen zu einer Erwär-
benheiten angepasst werden.
Der Mensch als Maß der Dinge
Was für den privaten Wohnbereich gilt, trifft auf den
Diese zentralen Erkenntnisse bestimmen
gewerblichen Bereich nicht minder zu: Einsatzfreude,
diesen Leitfaden:
Gesundheit, Kreativität, Motivation und damit die
Produktivität der Gebäudenutzer (Mitarbeiter/innen) ist
vor allem bei Dienstleistern und Verwaltungen das
❚ Der Mensch ist der ›Indikator‹ für den nachhaltigen
›Effizienzerfolg‹ eines Gebäudes.
❚ Menschengemäß ›wohltemperierte‹ Gebäude
entscheidende Unternehmenskapital. Diesem Kapital
sind zunächst und vor allem anderen eine
muss auch die Entwicklung von Dienstleitungs-
Entwurfsaufgabe.
und Verwaltungsgebäuden Rechnung tragen.
Untersuchungen zeigen, dass die Leistungsfähigkeit
❚ Die Gebäudetechnik hat dienende Funktion.
❚ Die Gestaltung des Innenklimas wird zu einer heraus-
von Menschen eine deutliche Abhängigkeit von Raum-
ragenden integralen Entwurfsaufgabe. Das bezieht
temperaturen aufzeigt. So ist die geistige und körperliche
sich auf städtebauliche Entwicklung, Orientierung,
Leistungsfähigkeit bei 23°C Raumtemperatur am besten
Gebäudegestalt und -form, Grundrissgestaltung,
und sinkt bei steigender Temperatur.
Materialien und Konstruktion.
❚ Tageslichtversorgung und Temperierung sind
Leitfaden zu Grunde liegt – lautet folgendermaßen:
Entwurfsaufgaben.
❚ Passive, selbstregulierende Konzepte stehen im Mittel-
Gebäude, die sich weitgehend an den physiologischen
punkt des Architekturkonzeptes, aktive technische
Bedürfnissen des Menschen orientieren, erfüllen
Komponenten werden so weit wie möglich reduziert.
gleichermaßen das Gebot der Energieeffizienz.
❚ Nur menschengemäße Gebäude sind langfristig
auch energieeffizient.
Ein großzügiges Atrium
mit einem elektrochromen
Dach zeichnet das
ECOTEC V-Gebäude in
8
Bremen aus.
9
Sommertauglich entwerfen und bauen
Die entscheidende Erkenntnis – die auch diesem
Leitfaden
Städtebauliche Aspekte
Wesentliche Grundlagen sowohl für die thermischen
Bedingungen als auch für die Belichtung von Gebäuden
ergeben sich aus der städtebaulichen Situation.
Entwurfsziele sind die Berücksichtigung und Verbesserung des Stadtklimas, die Gestaltung eines förderlichen
Mikroklimas im gebäudenahen Bereich und die Bezugnahme auf die umgebende räumliche Situation in Form
von Topografie, Bebauung, Bepflanzung etc.
Unterschiedliche
thermische Verhältnisse
Innenstadträume heizen sich im Sommer stark auf.
zwischen Kernstadt
und Umland
Im Vergleich zum Umland sind Temperatursteigerungen
von bis zu über 10 K zu verzeichnen. Für das städtebauliche Konzept sind die Erhaltung von Frischluftkorridoren sowie großzügige Freiflächen mit Begrünungen
von zentraler klimatischer Bedeutung.
Leitfaden
Standort
Grundlage der konkreten Gebäudeplanung ist eine weitgehende Erforschung des Standortes. Das beinhaltet:
❚ Klärung planungsrechtlicher Vorgaben: Erschließung,
überbaubare Flächen, Festlegungen bezüglich Höhenentwicklung, Möglichkeiten nachbarlicher Bebauung,
Abstandsflächen etc.
❚ Bestandsaufnahme der umliegenden Gebäude
insbesondere in Hinblick auf Verschattung
Ziel der Gebäudeplanung ist eine optimale Temperierung.
❚ Überprüfung der Belichtung/Besonnung bzw.
Diese orientiert sich an den bekannten Wärme/Kälteverhältnissen des menschlichen Organismus’ (Behaglich-
Verschattung des Grundstücks zu unterschiedlichen
keit, thermischer Komfort) und ist verbunden mit einer
Jahreszeiten
❚ Überprüfung des vorhandenen Baumbestands
weitgehenden Ausleuchtung der Aufenthaltsräume
mit Tageslicht.
Im Entwurfsprozess ist der Konflikt zwischen dem
Wunsch nach Licht- (und damit Wärme-) Eintrag
und dem Wunsch, Überhitzung zu vermeiden, durch
architektonische Kunst zu meistern.
Die Entwurfsinstrumente sind die Orientierung des
transparenten und geschlossenen Fassadenflächen, die
Grundrissgestaltung, der Einsatz dämmender und
speichernder Materialien sowie die Berücksichtigung
nächtlicher Wärmeabfuhr.
Gleiche Baumassen
können je nach städtebaulicher Anordnung
sehr unterschiedliche
Belichtungssituationen
ermöglichen.
oben:
ursprünglicher Entwurf
rechts:
überarbeiteter Entwurf
aus: ›Natürliche
Klimatisierung‹
10
11
5
Sommertauglich entwerfen und bauen
Gebäudes, die Gestaltung des Verhältnisses von
Leitfaden
Vorentwurf
Verglaste Lichthöfe
Verschiedene Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten von Lichthöfen überlegen, dabei
dem Problem der Beschattung hohe Prioritäten
beimessen. Der Effekt der Tageslichtnutzung im
verglasten Lichthof hängt wesentlich von
der Beschattung ab.
(Keine oder ungenügende Beschattung:
Überhitzung, unangenehmes Raumklima.
Geschlossene Beschattung: Lichteinbuße)
Trichterförmiger
Lichthof
Für eine wirksame
Nutzung des Tageslichtes sollte die
Höhe weniger als
die doppelte
Durchschnittsbreite
betragen.
Lichthof
integriert im
Innenraum
Lichthof
für die Erschließung
und den Aufenthalt
Lichthof
als Erschließung und
zur Belichtung der
Innenräume
Lichthof
zur Belichtung
der Innenräume
Lichthof
als ›Lichtkerbe‹
zur Belichtung der
Verkehrszone
❚ Die flachstehende Ost- und Westsonne kann zu
Gute Tageslichtversorgung entscheidet sich teilweise
bereits in der städtebaulichen Situation. Durch Verschat-
erheblicher Blendwirkung führen
B
❚ Reine Nordfassaden weisen in der Regel keine
tung bedingte Minderungen des Lichteinfalls können
nicht durch gebäudebezogene Maßnahmen kompensiert
Blendungs- und Überhitzungsprobleme auf, die
werden. Ein Schutz vor Überhitzung hingegen ist durch
Tageslichtversorgung ist aber eingeschränkt
< 28
❚ Die Gebäudegliederung orientiert sich an der
Gestaltung der Fassade, Sonnenschutz und Kühlung
gebäudebezogen zu erreichen.
Optimierung der Belichtungssituation (z. B. in Form
eines Atriums)
❚ Raumtiefen auf Tageslichtnutzung abstimmen
Baukörper
Für die Stellung des Baukörpers auf dem Grundstück,
seine Ausrichtung und Orientierung gilt:
❚ Anordnung des Baukörpers unter höchstmöglicher
Wahrung ganzjährig verschattungsfreier Belichtung
der Hauptnutzflächen
❚ Wärmebelastung von Südfassaden ist im Sommer
geringer als bei Ost- oder Westfassaden, der steile
Einfallswinkel ermöglicht eine Reduzierung des
Wärmeeintrags durch feststehende waagerechte
Verschattungsmaßnahmen
aus: ›Tageslichtnutzung
in Gebäuden‹
600
Atrien
400
Einen Sonderfall der städtebaulichen Anordnung stellen
200
Atriumgebäude dar. Atrien ermöglichen eine Erhöhung
0
6
8
10
12
14
Sonnenzeit [h]
16
18
20
Belichtung der Räume. Grundsätzlich zu unterscheiden
Im Sommer entsteht der
Westfassaden, die südliche Sonneneinstrahlung
ist wegen des steilen
Einfallswinkels von
geringerer Bedeutung.
Die stärkste Wärmebelastung entsteht auf
Westfassaden. Die durch
Gesamtstrahlung [W/m2]
trag über die Ost- und
sind offene oder überdeckte Atrien.
Frühjahr/Herbst
maßgebliche Wärmeein-
die akkumulierten inter-
800
Atrien müssen im Sommer durch kontrolliertes Öffnen
600
von Lüftungsvorrichtungen und/oder beweglicher
400
Dachflächen vor Überhitzung geschützt werden. Die
200
Temperatur in Atrien, die bei unzureichender Lüftung im
0
4
6
8
nen Wärmelasten und
10
12
14
Sonnenzeit [h]
16
18
20
Gesamtstrahlung [W/m2]
geheizte Fassade wird
durch die tiefstehende
Nachmittags- und
Abendsonne zusätzlich
thermisch belastet.
Abb. aus: ›Energieger.
Bauen und
Modernisieren‹
12
Hochsommer Temperaturen von über 45°C erreichen
können, sollte auf max. 30°C begrenzt werden.
hohe Außentemperaturen
bereits ganztägig auf-
der Tageslichtversorgung und eine zweiseitige natürliche
Bei größeren Atrien sind Simulationsrechnungen zu
Winter
800
empfehlen, um die Steuerungsmöglichkeiten wie Ver-
600
glasungsqualität (z. B. Sonnenschutzglas), Dimensionierung und Anordnung der Lüftungsklappen bzw.
400
Verschattungselemente für die Temperaturbegrenzung
200
0
4
abzustimmen.
6
8
10
12
14
Sonnenzeit [h]
16
18
20
13
Sommertauglich entwerfen und bauen
Gesamtstrahlung [W/m2]
Sommer
800
schützen
PV-Lamellen dienen bei
ECOTEC V neben der
Stromerzeugung auch zur
Verschattung.
Verglasungsanteil
Glasqualitäten
Der Verglasungsanteil orientiert sich bei einer an Nut-
Von zentraler Bedeutung ist die Qualität der Verglasun-
zung, Wohlbefinden und Energieeffizienz ausgerichteten
gen. Sowohl mit Blick auf Wärme- und Energiefluss
Planung an der erforderlichen Belichtung und der
als auch bezüglich der Lichtdurchlässigkeit müssen sie die
Möglichkeit eines ausreichenden visuellen Außenbezugs.
widersprüchlichen Anforderungen des Winter- wie des
Das bedeutet einen transparenten Anteil von max.
Sommerbetriebs erfüllen.
50 Prozent der Fassadenfläche.
Grundsätzlich gilt, dass Ganzglasfassaden ohne tech-
Für das thermische Verhalten sind zwei wesentliche
Glaseigenschaften von Bedeutung. Zum einen der
nische Klimatisierung nur mit großem technischen und
Wärmedurchgang – beschrieben als Wärmedurchgangs-
finanziellen Aufwand zu beherrschen sind und an Süd-
koeffizient durch den U-Wert –, zum anderen
und Westseiten häufig keinen ausreichenden Schutz
der Gesamtenergiedurchlassgrad – beschrieben durch
vor sommerlicher Überhitzung gewährleisten können.
den g-Wert.
schützen
Für die Lichtversorgung ist die Lichtdurchlässigkeit
von Bedeutung, die der Transmissionswert (t-Wert)
beschreibt.
Wärme- und Energiedurchgang werden von Anzahl
und Dicke der Scheiben, Größe und Anzahl der
Scheibenzwischenräume, Füllungen der Scheibenzwi-
Entwurf /Ausführungsplanung
Bei Bürogebäuden tragen Verglasungen unterhalb der
Arbeitsfläche weder zur Belichtung noch zum Ausblick
Der Wärmeeintrag wird bestimmt von
❚ Besonnungszeit /Dauer des solaren Eintrags
Aus der Entscheidung über die Ausrichtung und
❚ Einstrahlungswinkel
Orientierung und damit der Lage auf dem Grundstück
❚ Verhältnis: Größe verglaste Fläche /Größe
bei, erhöhen aber den Wärmeeintrag bei solarer Ein-
erreichen, sollten Verglasungen einen geringen Wärme-
strahlung.
durchgang (= niedriger U-Wert) und einen niedrigen
Grundsätzlich lassen sich Lochfassaden thermisch bes-
eine gute Tageslichtversorgung ist ein hoher t-Wert
anzustreben.
nichttransparente Fläche
energetischen Gesichtspunkten ist die Ganzglasfassade
Erschließung und Verteilung der einzelnen Nutzungs-
(Tatsächlich sind die Wärmeerträge über die nicht-
immer die schlechtere Lösung.
bereiche.
transparenten Flächen im Vergleich zu den transparenten Flächen für den Sommerfall eher zu
Fassadenfarbe
Himmelsrichtung festgelegt. Daraus resultieren die
vernachlässigen, beim Wärmeabfluss im Winter
Auch die Fassadenfarbe hat Auswirkungen. Dunkle Far-
thermischen Bedingungen in Hinblick auf Lichteintrag
spielen sie allerdings eine wesentliche Rolle.)
ben bewirken höhere Oberflächentemperaturen, die bei
und solare Einstrahlung. Aus Wärmeeintrag und Wärmeabfuhr in Abhängigkeit von tages- und jahreszeitlichen
Klimabedingungen lässt sich das thermische Potenzial
sowie der potenzielle Tageslichteintrag der einzelnen
Räumlichkeiten ermitteln.
❚ Glasqualitäten: Transmissionsgrad,
Energiedurchlass (= hoher g-Wert) aufweisen. Für
ser regulieren und optimieren. Unter thermischen und
entwickelt sich die Grundrissgestaltung nebst der
Damit werden auch die Beziehungen der Räume zur
Um einen hohen sommerlichen Wärmeschutz zu
geöffneten Fenstern in die Räume eingetragen werden.
Energiedurchlassgrad und U-Wert
❚ Wärmedurchgang und Wärmekapazität
nichttransparenter Flächen
❚ Möglichkeiten der Verschattung durch Sonnenschutz,
auskragende Bauteile, Bepflanzung etc.
❚ interne Wärmequellen
(Personen, Beleuchtung, Geräte)
❚ Außenlufteintrag (Lüftung, Luftwechsel)
14
15
5
Sommertauglich entwerfen und bauen
Verminderung des Wärmeeintrags
schenräume sowie Beschichtungen der Gläser beeinflusst.
schützen
aus: ›Natürliche
Sonnenschutz
Klimatisierung‹
Bei Gebäuden ohne technische Klimatisierung ist auf
Als passiver Sonnenschutz dienen feststehende Über-
den besonnten Fassaden ein Sonnenschutz unverzicht-
stände, Auskragungen oder Schilde über den verglasten
bar. Beschichtungen von Gläsern gewährleisten bis
Öffnungen. Diese Maßnahmen wirken allerdings wegen
dato keinen ausreichenden Schutz vor Überhitzung.
des Einstrahlungswinkels nur auf der Südfassade, auf
Ein wirksamer Sonnenschutz in Kombination mit natür-
anderen Fassadenseiten verhindern sie die Sonnenein-
licher Lüftung ermöglicht unter hiesigen klimatischen
strahlung nicht, mindern aber den Tageslichtertrag.
Bedingungen den Verzicht auf technische Klimatisierung.
Zu unterscheiden ist zwischen
Aktive Sonnenschutzsysteme können
❚ Passivem, feststehendem Sonnenschutz
❚ vor der Fassade
❚ Aktivem, beweglichem Sonnenschutz
❚ im Scheibenzwischenraum
❚ innen
angeordnet werden.
Dabei können außenseitige Sonnenschutzsysteme
den Wärmeeintrag wesentlich stärker mindern als innenliegende.
6%
14%
27%
46%
27%
13%
)
16%
54%
5%
48%
86%
Strahlungsbilanz am
Fenster. Links mit innenliegender Jalousie,
rechts mit außenliegender Jalousie.
aus: ›Handbuch der
)
Die Schutzleistung der Sonnenschutzvorrichtungen vari-
E x k u r s : In Österreich gibt es seit vielen Jahren eine
iert je nach Wölbung, Einstellwinkel und Reflexionsgrad
Norm, nach der die Vermeidung der sommerlichen
der Lamellen. Neben ihrer Sonnen- und Blendschutz-
Überwärmung nachgewiesen werden kann. Dabei wird
Funktion können Lamellen auch lichtlenkend eingesetzt
die thermische Trägheit des Raumes – vorzüglich
werden. Zu beachten ist, dass ein außenliegender
des ungünstigsten Raumes – berechnet und dann in
Sonnenschutz bei größeren Gebäudehöhen wegen der
Abhängigkeit von Lüftungsmöglichkeiten und
Windbelastung nicht einsetzbar ist.
Immissionsflächen mit Anforderungen verglichen.
14%
Diese Anforderungen basieren auf einem ausgewählten
Transmission durch nichttransparente Bauteile
Sommerklima, das für Österreich ein statistisches
Bei gut gedämmten Konstruktionen ist die Transmission
Maximum darstellt, und der Annnahme, dass
durch Außenwände als Wärmeeintrag zu vernachlässi-
Menschen grundsätzlich an Wohlbefinden verlieren,
gen. Wärmeeinträge durch Dachflächen fallen deutlicher
wenn die Lufttemperatur über 27 Grad Celsius
ins Gewicht und sind gegebenenfalls in die Berechnun-
ansteigt. Allerdings setzt die Norm auch voraus, dass
gen einzubeziehen.
jedenfalls Lüftung zu einem Zeitpunkt stattfindet, wo
Bei freier Lüftung sind auch Lüftungsgewinne zu
dies überhaupt sinnvoll ist – also in den kühleren
berechnen, die sich durch den Eintrag erwärmter Außen-
Nachtstunden – und dass allenfalls innerhalb des Nach-
luft in das Gebäude ergeben.
weises verwendete Abschattungseinrichtungen auch
während der Immissionszeit in Verwendung kommen.
passiven Kühlung‹
16
17
Sommertauglich entwerfen und bauen
17%
13%
schützen
L e i s t u n g ( W / m 2)
25
Typischer Tagesgang der
Personen
internen Lasten bei
Beleuchtung
Ist ein Raum dicht mit Arbeitsplätzen belegt, wird man
administrativer Nutzung
20
Sonstiges
schwer ohne mechanische Klimatisierung auskommen.
Arbeitshilfen
Pro Computerarbeitsplatz sind ca. 150 Watt Wärme-
Abschattungsvorrichtung
abgabe zu veranschlagen. Moderne Computer mit
Keine Abschattungsvorrichtung
LCD/TFT-Bildschirmen verringern die Wärmeabgabe
Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousie-
um bis zu 50 Prozent. Zeitgleich mit wärmetechnischen
füllung (beweglich, unterlüftet, Belichtung
Verbesserungen sind die Gerätedichte und die Nut-
ohne künstliche Beleuchtung möglich)
0,27
zungsdauer elektronischer Geräte gestiegen, so dass
Zwischenjalousie
0,53
auch längerfristig mit entsprechendem Strombedarf
Innenjalousie (je nach Farbe und Material)
0,75
und Wärmeabgabe zu rechnen ist.
Beschattungswirksame Vordächer,
15
10
00
1:00
2:00
3:00
4:00
5:00
6:00
7:00
8:00
9:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
18:00
19:00
20:00
21:00
22:00
23:00
24:00
05
Ta g e s z e i t
Elektrische Beleuchtung als Wärmequelle lässt sich
Überhitzung
Bei einer Büroflächenvor-
Es können also maximal
0,32
durch Tageslichtnutzung wesentlich reduzieren. Zur
Markisen (seitlicher Lichteinfall möglich)
0,43
Beleuchtungsergänzung ist der Einsatz tageslichtabhän-
Rollläden, Fensterläden mit voller Füllung
0,32
giger Steuerungssysteme für Kunstlicht sinnvoll.
Helle Innenvorhänge, Reflexionsvorhänge
25 Personen auf 315 qm
Person ist ein Verzicht
arbeiten. Bei einer dich-
auf zusätzliche Kühlung
teren Belegung nimmt
denkbar. Die Fenster-
die Überhitzung rapide
lüftung hat dann das
zu. In diesem Fall macht
Potenzial zur Verhinde-
der Versuch, einen Raum
rung von zu hohen som-
ausschließlich über
merlichen Temperaturen.
freie Lüftung zu kühlen
abgibt. Der Verzicht auf mechanische Kühlung ist nur bis
Voraussetzung ist ein
keinen Sinn, es müssen
außenliegender Sonnen-
Kühlungsstrategien
zu einer Büroflächenvorhaltung von 12 m 2 je Person
schutz und ausreichende
oder Klimageräte geprüft
Für ein konventionelles Großraumbüro gilt, dass jeder
und Innenmarkisen
Nutzer täglich ca. 75 W Körperwärme an den Raum
0,75
Bepflanzung
0,50–1,00
Richtwerte für
Abschattungsfaktoren
gem. ÖNORM
und bei ausreichend Sonnenschutz und Speichermassen
werden.
1,00
Balkone und horizontale Lamellenblenden
haltung bis zu 12 qm/
Raumspeichermassen.
Faktor
sowie Fensterlüftung zur Kühlung lösbar. Bei dichterer
aus: Skript P. Jung
Belegung ist eine Kühlung über freie Lüftung nicht
15
20
25
30
35
Anzahl von Personen (Raumgrundfläche 315 qm)
Komfortgrenze
Häufigkeit von zu hoher Raumtemperatur
40
45
ausreichend.
Soll der Abminderungsfaktor 0,3 bei feststehenden
Verschattungselementen
angerechnet werden,
Lüftung /Luftwechsel
so fordert die NORM
Interne Wärmequellen
eine Verschattung, die
Bei der Beheizung von Gebäuden ist der Luftwechsel
Interne Wärmequellen spielen bei Verwaltungsgebäuden
eine direkte Besonnung
signifikant. Hohe Luftwechselraten ergeben durch den
eine entscheidende Rolle. Belegungsdichte, Beleuchtung
dert. Der erforderliche
Austausch warmer Innenluft gegen kalte Außenluft
sowie der Einsatz von Geräten tragen wesentlich zu einer
größere Wärmeverluste.
Aufheizung bei.
der Fensterfläche verhinAbdeckwinkel erfordert
1,50
1,50
in diesem Beispiel eine
Auskragung von 3 m.
Bei hohen Außentemperaturen, etwa im Sommer, gilt,
dass die Luftwechselrate tagsüber auf das hygienisch
Gerät ausgeschaltet
i n Wa t t
warmer Außenluft gering zu halten. Unkontrollierte
PC
< 30
< 1–5
natürliche Lüftung führt tagsüber häufig zu unerwünsch-
Monitor
< 5 –15
< 1–4
tem Wärmeeintrag. Der Großteil der Wärmelasten sollte
Tintenstrahl-
durch einen hohen Luftwechsel in den kühlen Nacht-
drucker
<5
<1
stunden aus dem Gebäude abgeführt werden.
Laserdrucker
< 5 –10
<1
Scanner
< 10 –15
<1
Im Gegensatz zur natürlichen Lüftung bieten mechanische Lüftungen – eine zuverlässige Gebäudedichtheit
(Klein-) Kopierer < 80 –100
vorausgesetzt – konstante und steuerbare Luftwechsel.
Faxgerät
ß2
ß1
< 1–2
Mechanische Lüftungsanlagen lassen sich mit anderen
Systemen verzahnen (Erdreichwärmetauscher, Wärmerückgewinnung für den Winterfall, Bauteilkühlung
etc.) und ermöglichen den Einsatz von Filtern (Pollen,
Quelle: Gertec
Schadstoffe etc.).
18
19
Sommertauglich entwerfen und bauen
StandbyL e i s t u n g i n Wa t t
2,50
Gerät
erforderliche Maß zurückgefahren wird, um den Eintrag
speichern
Schwereklassenbestimmung
Fensterflächenanteil Südfassade
1400
1200
1000
800
10 %
25 %
40 %
55 %
70 %
85 %
100 %
600
400
200
0
1
2
3
4
5
6
leicht
schwer
Für den Entwurfsprozess ist ein ›Gespür‹ für jenen
Gleichgewichtspunkt zu entwickeln, der sich zwischen
Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur
transparentem Fassadenanteil und Baukonstruktion ein-
ist die Speichermasse des Gebäudes. Die Speichermasse
stellt. So kann ein Gebäude mit großer Masse mit einem
berechnet sich aus Rohdichte x Wärmekapazität.
deutlich größeren prozentualen Fensterflächenanteil
Daneben spielt der Wärmeeindringkoeffizient (Maß für
sommertauglicher sein als ein leicht konstruiertes mit
die Geschwindigkeit des Eindringens von Wärme in
geringerem Fensteranteil.
einen Stoff) eine wichtige Rolle beim Dämpfen der Temperaturspitzen.
Sommertauglichkeit bei Fenster
speichern
Wärme / Kühlespeicherung
mit äußerem Sonnenschutz, U=1,3 W/m2K
6
5
4
3
Große Speichermasse und hoher Wärmeeindringkoeffizi-
wesentlich bessere thermische Eigenschaften.
Die Wärmekapazität
In der Regel ist durch ausreichenden Einsatz massiver
42
Bauteile (Betondecken, gemauerte Innenwände) ausrei-
Holz
780
330
chend Speichermasse gegeben, wenn diese nicht durch
Gips
779
353
Verkleidungen (z.B. abgehängte Decken etc.) von der
Spanplatten
1029
392
Eiche
1620
583
umströmenden kühlen Nachtluft abgeschirmt werden.
Anzustreben ist eine mindestens mittelschwere Bau-
Leichtbeton
1200
675
weise mit wirksamer Speichermasse von >300 kg/m .
Isoliersteine
1027
608
Praktisch bedeutet das, dass neben massiven Wänden
2
mindestens eine massive Decke oder Boden in direktem
steht für die potenziell
Ziegel
normal
1343
912
vorhandene Speicher-
Ziegel
voll
1501
1102
Kontakt zur Raumluft stehen müssen. Leichtbauweisen
1933
1309
wie etwa Gipskartonwände weisen bei abgehängten
masse, die Wärmeeindringzahl für die
Geschwindigkeit der
Wärmeaufnahme bzw.
Abgabe. Oft ist bei
natürlicher Lüftung letztere Eigenschaft ausschlaggebend.
aus: ›Handbuch
der passiven Kühlung‹
20
kungsvoller die Kühlespeicherung.
42
Wärmedämmung
Schwere Baustoffe haben
Wärmekapazität pc WärmeeindringM J / ( m 3· K )
k o e ff i z i e n t b
W s 1/2/ ( m 2· K )
Zementsteine
Stahlbeton
2637
2178
Decken eine zu geringe Speicherkapazität für eine
Granit
2621
3028
Nachtkühlung auf.
Stahl
3674
14 8 4 6
Ein direkter und berechenbarer Zusammenhang
10 %
25 %
40 %
55 %
Fensterflächenanteil in der Fassade
70 %
85 %
1
100 %
kühl
N o m o g r a m m z u r O p t i m i e ru n g
der Sommertauglichkeit (Serie A)
Ein Beispiel soll die
Einstufung auf Achse 6
Anwendung des Nomo-
und gleicher Fensterfläche
gramms erläutern:
– das Prädikat ›kühl‹,
Gegeben sei ein Fenster-
mit Innentemperaturen
in der Südfassade.
über 26°C nicht zu
nun beide Räume gedank-
so gilt Schwereklasse 1.
lich mit 70% Fensterflächenanteil ausgeführt
Achsen 1 und Fenster-
(zwei Felder nach rechts),
flächenanteil 40% lässt
so muss der Raum in ex-
sich ablesen, dass der
trem leichter Ausführung
Raum im Sommer als
als ›unzulässig heiß‹ ein-
›Warm‹, aber nicht
gestuft werden, wobei der
unzulässig heiß einge-
Raum in Beton seine Som-
besteht zwischen dem Fensterflächenanteil und der ther-
stuft wird. Der gleiche
mischen Masse eines Raumes.
führt ergibt – für eine
Raum in Beton ausge-
viel zu heiss
erwarten sind. Werden
Holzbauweise erstellt,
Am Schnittpunkt der
zu heiss
was bedeutet, dass Tage
flächenanteil von 40 %
Wird der Raum in reiner
warm
mertauglichkeit bewahrt.
aus: ›Beton in der
Solararchitektur‹
21
5
Sommertauglich entwerfen und bauen
Material
2
desto langsamer die Wärmeaufnahme und desto wir-
(1=leicht, 6=schwer)
rung von Kühle. Je träger das Temperaturverhalten,
Schwereklasse
ent ermöglichen eine optimale Aufnahme und Speiche-
optimieren
Physikinstitut Berlin,
Architekten
Augustin und Frank
Einstrahlungswinkel/Gundrissgestaltung
Inwieweit in einem Gebäude Tageslicht genutzt werden
kann, wird vorrangig durch die Entfernung von der
Lichtquelle sowie der Höhe des Lichteinfalls bestimmt.
Entscheidend sind die Lichtverhältnisse auf der Arbeitsfläche. Die Raumtiefen sollten max. 4–5 m betragen.
Als Regel gilt: Eine ausreichende Tageslichtversorgung
wird nur bis zu einer Entfernung entsprechend der
doppelten Höhe von der Oberkante der Verglasung
gewährleistet (z. B. Verglasungsoberkante 2,30 m, Tageslichtversorgung bis max. 4,60 m Raumtiefe).
Eine Erhöhung des Lichteintrags ist durch zweiseitige
Tageslichtversorgung möglich, beispielsweise durch eine
mögliche flurseitige Belichtung bei Atrien.
Auch die Dachflächen eines Gebäudes können im
darunter liegenden Geschoss zur Tageslichtversorgung
genutzt werden. Das Zenitlicht erbringt eine um mehr als
den Faktor 3 größere Lichtmenge.
optimieren
Die Tageslichtversorgung eines bestimmten Punktes
im Raum wird über den Tageslichtquotienten (auch:
Tageslichtfaktor, Daylight Factor) D angegeben. Dieser
ergibt sich aus dem Verhältnis von Beleuchtungsstärke
außen und Beleuchtungsstärke innen. Der in Prozent
angegebene Tageslichtquotient soll 3 Prozent für alle
Arbeitsflächen betragen.
Optimierung
der Tageslichtversorgung
Anforderungen an die Helligkeit:
Feinstarbeit
1000 – 2000 Lux
Büroarbeit
300 – 500 Lux
Verkehrsflächen
50 – 100 Lux
Die Tageslichtversorgung
wird bestimmt von:
❚ Besonnungszeit
❚ Einstrahlungswinkel
> 12 %
<12 %> 7 %
< 7 %> 4 %
< 4 %> 2 %
<2% > 1%
<1%
Tageslichtfaktor
sehr hoch
hoch
mittel
mäßig
schwach
sehr schwach
Betroffene Zone
Nahe bei den Fenstern
❚ Grundrissgestaltung
(z. B. Beziehung Sonnenlichteintrag/Raumtiefe)
Weit vom Fenster entfernt (ca. 3–4 mal Fensterhöhe)
❚ Größe der verglasten Fläche
❚ Glasqualität: Transmissionsgrad
Helligkeitseindruck
Hell bis sehr hell
Wenig beleuchtet bis hell
Dunkel bis wenig beleuchtet
❚ Verschattung/Verschmutzung
Visueller Eindruck
Diese Zone
…
scheint von dieser
…
getrennt zu sein
❚ Anordnung/Lage der transparenten Fläche
(je höher, desto raumtiefer der Lichteinfall;
Atmosphäre
Dieser Raum öffnet sich nach außen
Dieser Raum scheint geschlossen zu sein
Anhaltspunkt ist die Größe des Himmelsausschnitts,
der von der Arbeitsfläche sichtbar ist)
❚ Lichtlenkung
Quelle: Energieagentur NRW
22
23
5
Sommertauglich entwerfen und bauen
❚ Verhältnis Glas-/Rahmenanteil
optimieren
Lichtlenkung
Lichtumlenkung gründet auf drei verschiedenen
Ausgleich der Gebäude-
physikalischen Prinzipien:
verschattung durch
große Fensterflächen
lichen Verzicht auf künstliche Beleuchtung wird die
Wärmebelastung reduziert.
Wesentlichen Einfluss auf die Wirkung von Lichtlen-
❚ Reflexion (Einsatz von spiegelnden Flächen)
kung hat die Gestaltung der Decke. Nur helle reflektie-
❚ Brechung (Einsatz von Prismen)
rende Farben und Beschichtungen können das Tageslicht
❚ Beugung (holografische Beschichtungen auf
in die Raumtiefe umlenken.
der Glasfläche)
Lichtumlenkung kann auch die Tageslichtversorgung
Durch unterschiedliche Maßnahmen kann Tageslicht
von Nordräumen signifikant verbessern. Bei starken
in die Raumtiefe gelenkt werden:
Wandbauteilen erhöht eine Abschrägung der Sturz- und
❚ Lamellen von Sonnenschutz
Leibungsflächen den Lichteinfall.
❚ Feststehende oder bewegliche Reflektoren,
E x k u r s : D o p p e l f a s s a d e n Seit 1990 werden vor allem
außen oder innen
❚ Lichtlenkende Verglasungen
bei hohen Verwaltungsgebäuden Doppelfassaden
realisiert. Im Allgemeinen verursachen Doppelfassaden
eine Verschlechterung des sommerlichen Komforts,
Lichtlenkende Elemente sollten oberhalb der Augenhöhe
können aber bei besonderen Anforderungen und ent-
eingesetzt werden, um Blendung zu vermeiden. Es ergibt
sprechender Optimierung auch zu guten Ergebnissen
sich eine funktionale Teilung der Verglasungsflächen
führen. Grundsätzlich sind Doppelfassaden bei Hoch-
in Belichtungsfunktion (oben angeordnet) und Außen-
hauskonzepten von Bedeutung, da durch sie trotz star-
bezug (unterer Teil).
ker Windbelastung ein außenliegender Sonnenschutz
Lichtlenkende Elemente verhindern die direkte Be-
Grundsätzlich führen Dachverglasungen im Vergleich zu
der Fassade. Je nach städtebaulicher Situation kann
vertikalen Glasflächen zu einer deutlich höheren Ein-
in unteren Stockwerken die geringere Einstrahlung durch
strahlung im Sommer und starker Abstrahlung im Winter.
größere transparente Flächen ausgeglichen werden. Je
Entsprechend muss die Planung sehr detailliert auf den
nach Geschoss können unterschiedliche Anteile trans-
konkreten Einzelfall abgestimmt werden und ist beson-
parenter und geschlossener Flächen sinnvoll sein. Durch
deren Anforderungen unterworfen.
lichtversorgung optimieren, gleichzeitig aber auch zu
situation zuverlässig ermitteln.
deutlich steigenden Wärmelasten führen. Atrien, die
können. Glasdoppelfassaden sind hochspezialisierte
natürlichen Lichtes mit 100 –120 lm/W bei Sonne und
Planungsaufgaben, die nur für den jeweiligen Einzelfall
ca. 80 lm/W bei bedecktem Himmel höher als die künst-
in Abwägung bauphysikalischer, klimatischer und
licher Beleuchtung (60 –100 lm/W). Durch den mög-
technischer Anforderung konzipiert werden können.
im Sommer nicht intensiv belüftet werden, können im
sturzfreie Verglasungen. So reduziert ein Fenstersturz von
Hochsommer Temperaturen von deutlich über 45°C
40 cm Tiefe den Tageslichtfaktor in 5 m Raumtiefe um
erreichen. Deshalb ist eine ausreichende Lüftung von
bis zu 40 Prozent. Dagegen ergeben Verglasungen unter-
zentraler Bedeutung. Die Auslegung der Zu- und
halb der Arbeitsfläche keinen nennenswerten Beitrag
Abluftöffnungen reguliert die sommerliche Temperatur-
zur Tageslichtversorgung.
entwicklung. Die Verglasung (g-Wert) sowie die Anord-
Rahmenanteile, aber auch Verschmutzungen beein-
Raumbeleuchtung. Dabei ist die Lichtausbeute des
Auch überdeckte verglaste Atrien können die Tages-
bendem Lichteintrag in Abhängigkeit von der GebäudeDie optimale Lösung für Tageslichtversorgung sind
die Nutzer Fenster zum Fassadenzwischenraum öffnen
Sonderfall Dachverglasung
Optimale Verglasungsanteile liegen bei 20 – 40 Prozent
Simulationen lässt sich deren Verhältnis bei gleichblei-
strahlung des Arbeitsplatzes und nutzen das Licht zur
nung, Dimensionierung und Regelung/Steuerung der
flussen die Tageslichtversorgung deutlich. Anzustreben ist
Zu- und Abluftöffnungen wirken sich auf das sommer-
eine möglichst großflächige Verglasung der Rohbauöff-
liche Verhalten aus.
nung. Sind Überstände über den Fenstern nicht aus Gründen des Sonnenschutzes und der Vermeidung von Über-
Auditorium in Léon,
Architekten
hitzung notwendig, sollte auf diese verzichtet werden.
24
Mansilla und Tuñón
25
Sommertauglich entwerfen und bauen
Verglasungsanteile
im Fassadenzwischenraum angebracht werden kann und
kühlen
Nachtkühlung
Die einfachste Form passiver Kühlung ist die Nachtkühlung. Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur für
mindestens fünf Stunden unter 21°C liegt. Dies ist in
unseren Klimazonen nahezu immer gegeben.
Die Fensterlüftung als einfachste Form verlangt
allerdings ein entsprechendes Verhalten der Nutzer.
Durch Einsatz von Querlüftungen kann das Ergebnis
leicht optimiert werden.
Mit einem mechanischen Lüftungssystem können
Kühllasten nachts gezielter und gesteuert abgeführt werden, wobei der Hilfsenergieaufwand für den notwendi-
kühlen
gen Luftwechsel zu berücksichtigen ist. Zu Planen sind
Positionierung und Dimensionierung der Zu- und
Abluftöffnungen auch in Hinblick auf äußere Luftbelastung durch Schadstoffe oder Lärm. Die Planung derartiger Kühlungen muss Luftwechselrate und Speichermassen berücksichtigen. Bei natürlicher Lüftung können
die Luftwechselraten bis zu zehn Stunden betragen,
Technische Gebäudeausrüstung
Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen
bei mechanischer Lüftung sind sie wegen des Hilfsener-
Gebäude gekühlt werden. Dies kann durch passive,
giebedarfs nur bis vier Stunden sinnvoll.
hybride oder aktive Kühlung geschehen.
❚ A l s p a s s i v e K ü h l u n g bezeichnet man Systeme, die
Auch wenn damit die Anforderungen an eine
ausreichende Kühlung erfüllt werden könnten, ist für
ohne mechanische Antriebe arbeiten. Dazu gehören
größere Bürobauten unter Aspekten der Sicherheit
bauliche Vorkehrungen zum sommerlichen Wärme-
(Einbruch), der Nutzerabhängigkeit und der Zufälligkeit
schutz, Beschattung und Belüftung bzw. Gestaltung
der Wetterbedingungen (Wind, Regen etc.) die natür-
des Mikroklimas.
liche Fensterlüftung nicht als Regelfall zu empfehlen.
❚ H y b r i d e S y s t e m e gründen auf einfachen haustechnischen Komponenten und nutzen natürliche
Natürlich lüften ist effizient, aber schwierig zu steuern
und zu kontrollieren.
Kältequellen wie z. B. Erdreich, kühle Nachtluft,
Grundwasser in Verbindung mit Speichermedien wie
z. B. Betondecken.
Passive und hybride Systeme werden
❚ A k t i v e S y s t e m e wie z. B. Kältemaschinen müssen
dann eingesetzt werden, wenn aus Planungsdefiziten
oder speziellen Nutzungsansprüchen besondere
Wärmelasten entstehen, die mit Passivsystemen nicht
steuerbar sind. Diese Systeme werden in diesem
Leitfaden nicht dargestellt.
26
27
5
Sommertauglich entwerfen und bauen
als Passivsysteme bezeichnet.
kühlen
Lüftungskamine –
Kühlung und Erwärmung von Gebäuden
Freie und natürliche Belüftung
Erdreichwärmetauscher mit Wasser
In den beschriebenen Luftkanälen kann gerade im Sanie-
Bis vor wenigen Jahren wurde die Erwärmung von
Hierauf folgend lassen sich dann Erwärmungs- und
Zu den passiven Systemen zählt die Nutzung der freien
rungsfall die Erdwärme auch über erdverlegte Kunst-
Gebäuden und deren Kühlung sowohl im Verwaltungs-
Kühlpotenziale ermitteln und mit endogenen Potenzialen
Be- und Entlüftung von Räumen. Zurückgegriffen wird
stoffrohre mit Wasserfüllung gewonnen werden. Gerade
bereich als auch bei allen Sondernutzungen inhaltlich
in Verbindung bringen.
hierbei auf das physikalische Grundprinzip, dass durch
wenn Feuchtigkeitsprobleme bei Gebäuden bestehen
Temperaturunterschiede in der Luft eine Druckdifferenz
und deshalb der Sockel freigelegt werden muss, kann in
entsteht, die zu einem Schornsteineffekt (thermischer
einer Tiefe von 1–2 m und einer Breite von 1 m ein
Auftrieb) führt. Ab einer Gebäudehöhe von 10 m bieten
Rohrbündel mit Solefüllung verlegt werden, das der Lüf-
Treppenhäuser, Türme und andere vertikale Einrichtun-
tungsanlage über ein Register Erdwärme bzw. -kälte
gen die Möglichkeit, einen Luftzug zu erzeugen und
zuführt. So kann ein Erdkanal praktisch und mit optima-
somit Luft in den unteren Räumlichkeiten anzusaugen
len Ergebnissen simuliert werden. Dabei bietet sich die
Einsatz von Kühldecken erhöhte Raumhöhen ermög-
und über das Dach abzuführen. Allerdings können schon
Einbindung in notwendige Sanierungsmaßnahmen an,
lichen,
bei geringen Windgeschwindigkeiten in der umgeben-
da in jedem Falle Tiefbauarbeiten anstehen. Der Betrieb
den Landschaft umgekehrte Effekte entstehen, da der
der Anlagen ist einfacher als der des Luftkanals, da keine
natürliche Sog nur sehr sensible Druckverhältnisse
hygienischen Anforderungen entstehen.
und planerisch voneinander getrennt. Die Erwärmung
vollzog sich über Warmwasserverteilungen und Heizanlagen, die Kühlung erfolgte in der Regel durch die
So entstehen vernetzte Systeme, wenn z. B.
❚ Wärme aus thermischen Solaranlagen zur Kühlung
von Gebäuden genutzt wird,
❚ Abwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur
Lüftungsanlage.
In den letzten Jahren sind bei innovativen Verwaltungsgebäuden Systeme entwickelt worden, bei denen
die unterschiedlichen Nutzungen vernetzt sind.
Am Anfang eines vernetzten Systems steht dabei
nicht die Wahl der Technologie, sondern die Einschränkung und Steuerung der Bedarfssituation. Zunächst
Kühlung von Bürogebäuden genutzt wird,
❚ Minimierungen von Lüftungsanlagen durch den
❚ freie Kühltürme zur energieoptimierten Kühlung von
Verwaltungsgebäuden genutzt werden.
gilt es, den Energiebedarf des Gebäudes zu steuern und
die inneren Lasten zu minimieren.
Bis in die Organisation des Schreibtisches hinein, des-
erzeugt. Bereits ab 4–5 m/sec. Windgeschwindigkeit
Nur wenn die Aufgaben und Fragestellungen der Nutzer
kehren sich die Effekte um und die natürlichen Wirkprin-
und des Gebäudes vernetzt betrachtet werden, kann
zipien sind nicht mehr nutzbar.
sen Beleuchtung und dessen tageslichtabhängige Steue-
ein Mehrnutzen und damit eine Effizienz in der Energie-
rung, sind Optimierungsmaßnahmen durchzuführen.
versorgung und -anwendung entstehen.
Betonkernaktivierung
Im Rahmen der Betonkernaktivierung wird in die Betondecke ein Kunststoffrohr eingebracht, das mit Wasser
Erdreichwärmetauscher –
durchspült wird. Hierdurch wird die Speichermasse des
Luftkanäle im Erdregister
Gebäudes ›aktiviert‹, ein Potenzialausgleich zwischen
Die Nutzung von Luftkanälen wurde in der Schweiz ent-
den einzelnen Räumen kann stattfinden (z. B. indem
wickelt und ist mittlerweile auch in Österreich weit
Energiegewinne aus dem Serverraum zur Beheizung in
verbreitet. Hierbei wird in direkter Umgebung zu dem
andere Räume transportiert werden). Der wesentliche
tauscher des Schul-
Gebäude, zum Teil auch unter der Bodenplatte, ein
Nutzen der Betonkernaktivierung liegt jedoch in der
zentrums Sandwehen in
Luftkanal geführt, der zur Konditionierung der Zuluft
Zuführung von Umweltenergie über die Speicherkapa-
genutzt wird. Nach optimierter Auslegung über eine
zität der Masse.
Verstärkte Abwasserrohre
dienen beim Erdwärme-
Bremen als Lüftungsleitungen (unten).
Die Zuluft wird durch
zwei Edelstahlansaugtürme herangeführt
(oben).
Simulation entsteht dabei im Mittel eine sommerliche
Es entsteht so die Möglichkeit, den durch die Spei-
Kühlung und eine winterliche Erwärmung der Luft um
chermasse gegebenen Tag- und Nachtausgleich weiter
jeweils 3–5°C.
zu fördern und z. B. mit Erdwärme oder Umgebungs-
Diese Luft kann entweder direkt für die Belüftung der
Räume oder als Zufuhr für eine Lüftungsanlage eingesetzt werden (hierbei entfallen dann sonst notwendige
frostschützende Maßnahmen der Lüftungsanlage).
Bei einer Verlegung von 2–5 m ist eine Luftgeschwin-
energie aus nahegelegenen Teichen und Flüssen zu verbinden.
Die konstruktive Ausführung ist einfach, die Regelmechanismen sind vielfach erprobt. Lediglich die Verbindung zwischen Kühlung und Heizung in den Übergangs-
digkeit von 2 m/sec. ausreichend. Besonderer Aufmerk-
zeiten bedarf genauer Aufmerksamkeit. Nicht selten
samkeit bedarf die Lufthygiene. Die Rohrleitungen müs-
wird im Frühjahr am Vormittag im Verwaltungsgebäude
sen grundsätzlich mit Gefälle verlegt werden, so dass
noch Erwärmung benötigt, während ab der Mittagszeit
auftretendes Kondensat bei der Taupunktunterschreitung
ein Kühlbedarf entsteht.
abgeführt werden kann. Die zunehmenden hygienischen
dige Revisionsfähigkeit erschweren den Einsatz der
Luftkanäle.
28
29
Sommertauglich entwerfen
Entwerfen und bauen
Bauen
Anforderungen an luftführende Rohre und die notwen-
kühlen
Erdsonden
Durch – in der Regel – auf 100 m Tiefe ausgebrachte
Bohrungen wird ein Kunststoffrohr mit Hin- und Rückleitung installiert, in dem ein Energieaustausch mit der
Umgebung stattfindet. Dabei kann sowohl Wärme
aufgenommen (Winterfall) als auch Wärme abgegeben
werden. Erreicht die Fließgeschwindigkeit des umgebenden Grundwassers mehr als 50 cm pro Tag, findet ein
vollständiger Energieabtransport der saisonalen Zugewinne oder Entnahmeleistungen statt.
Entfeuchtungskühlung
ren Fließgeschwindigkeiten wird die Energie, die im
Die auch als adiabate Kühlung bezeichnete Konditionie-
Sommer in das Erdreich abgegeben wurde, im Winter
rung von Luft durch Verdunstung beruht auf dem
wieder aufgenommen.
natürlichen Effekt, dass mit der Verdunstung von Wasser
Häufig wird Erdwärme in Verbindung mit Wärmepumpen und in Vernetzung mit einer Betonkernaktivie-
die Temperatur der umgebenden Luft sinkt.
Dabei sind sowohl Systeme der direkten Nutzung
rung genutzt. Ein optimiertes Verhältnis entsteht bei
der Verdunstungskühlung im Einsatz, als auch die Ver-
einem Energiezugewinn durch Bauteilaktivierung von
wendung dieses Effekts durch Einzelaggregate in Klima-
50 Prozent und einem Energietransport durch Lüftung
anlagen, dem sogenannten Dessicant Cooling (DEC).
von ebenfalls 50 Prozent.
Über die Länge der Energiepfähle sowie deren Ent-
Im Rahmen des DEC-Verfahrens wird die Zuluft
zunächst durch einen sorptiven Prozess entfeuchtet.
nahmeleistungen entscheiden die Kriterien des geologi-
Hierbei erwärmt sich die Luft, so dass eine Abkühlung an
schen Gutachtens. Kurze Pfähle dienen eher zur Kühlung
der Außenluft ermöglicht wird. Die abgekühlte, aber
im Sommer, lange Pfähle werden zur Erwärmung im
trockene Luft, kann durch eine Befeuchtung wieder auf
Winter genutzt.
eine angemessene Raumluftkondition gebracht werden,
Kühlmöbel
Im Durchschnitt ist mit einer Wärmeleistung von
wodurch sie weiter heruntergekühlt wird. Die Besonder-
60 W/m Bohrtiefe zu rechnen, so dass eine überschlä-
heit des DEC-Verfahrens besteht darin, dass die wesentli-
Nach der Optimierung des Energiebedarfs durch innere
Entsprechend sind an verschiedenen Stellen Spezial-
gige Bemessung erfolgen kann.
che Energieaufwendung der Regeneration des sorptiven
Lasten verbleiben vor allem in Büro- und Verwaltungs-
anwendungen wie gekühlte Schreibtische entwickelt
Entfeuchters auch durch Solarenergie, Biomasse oder
gebäuden erhebliche Wärmeleistungen aus PCs. In spezi-
worden. Die Energie von drei bis fünf Computern pro
Fernwärme erfolgen kann.
ellen Anwendungen wie etwa in Handelsräumen von
Arbeitsplatz kann durch eine Kühltruhe mit Kaltwasser-
Banken, Leitzentralen von Feuerwehrstationen oder Ser-
anschluss in das Kühlsystem der Klimaanlage überführt
wendet. Sie bedürfen der detaillierten Planung und
verräumen muss diese Energie abtransportiert werden.
werden, wodurch Lüftungskanäle reduziert werden.
Simulation und einer korrekten Auslegung. Besondere
Um übermäßige Lüftungskanäle mit hohen Druckverlu-
Schwierigkeiten können hier durch die enormen Druck-
sten im Lufttransport und geringer Energiedichte im
nahme als wirkungsvoll. Durch die Reduktion der Luft-
verluste in den Wärmetauschern entstehen, die auch
Energietransport zu vermeiden, empfiehlt es sich hier,
mengen (die nicht mehr zum Energietransport benötigt
mit einer nicht unerheblichen Geräuschbelästigung am
die unvermeidliche Wärmeabfuhr mit dem Energieträger
werden) ist eine größere Deckenhöhe und somit eine
Aufstellungsstandort einhergehen.
Wasser durchzuführen.
neue Raumgestaltung möglich.
Dessicant Cooling-Systeme werden bisher kaum ver-
30
Speziell im Sanierungsfall erweist sich diese Maß-
31
Sommertauglich entwerfen
Entwerfen und bauen
Bauen
Auch die saisonale Nutzung ist möglich. Bei geringe-
pflanzen
Physikinstitut Berlin,
Architekten Augustin
und Frank, Vorsatzsüdfassade mit Rank-
In Ermangelung eines objektiven Temperaturmessorgans
hilfe aus Bambusstäben
empfindet der Mensch Temperatur als Zusammenspiel
unterschiedlicher Wahrnehmungsfaktoren. Bei kalten
Temperaturen sprechen die Meteorologen beispielsweise
vom Windchill, wenn gemessene Temperatur und Temperaturempfindung erheblich auseinanderliegen, weil
durch den Wind die Auskühlung sehr verstärkt empfunden wird.
Genauso wenig entspricht das Wärme- und Hitzeempfinden zwangsläufig den gemessenen Temperaturen.
Luftbewegung, Schatten, Feuchtigkeit oder sogar Wassergeräusche wirken auf das Hitzeempfinden. Pflanzen,
insbesondere in Form ausgedehnter Waldökosysteme
sind für das Makroklima von herausragender Bedeutung.
Aber auch das Mikroklima am und im Gebäude wird von
Pflanzen beeinflusst. Als ›lebendige‹ und damit organgemäße ›Schattierung‹ und Lichtfilterung spenden Pflanzen Schatten, sie regulieren durch Verdunstung auf den
pflanzen
Blattoberflächen den Feuchtehaushalt und tragen so zur
Kühlung von Räumen bei. Die Relevanz von Pflanzen
bezüglich des empfundenen Raumklimas unterstreichen
Forschungsreihen, in denen über 90 Prozent der befragten Mitarbeiter in einem ›Pflanzenbüro‹ im Vergleich
zu zwei unbegrünten Referenzräumen eine signifikante
Verbesserung des empfundenen Raumklimas angaben.
Auf die Frage: Haben Sie das Empfinden, dass die Pflanzen Einfluss auf die Luftqualität haben,
antworten 99% mit ja.
Die Fragen:
Fühlen Sie sich nach der Bepflanzung wohler als vorher? und:
Haben Sie das Gefühl, dass sich der Schallpegel veringert hat?
beantworteten jeweils 93% mit ja.
Ebenfalls 93% würden lieber in einem begrünten als in einem
herkömmlichen Büro arbeiten
Messungen
Innenraumemissionen (Formaldehyd, Aceton, Benzol, Butanol, Cyclohexal):
Pflanzenbüro 321ug/cbm, Referenzbüro 995ug/cbm
Keimbelastung in KB/cbm: Draußen: 360, Pflanzenbüro 220, Referenzbüro 560,
Klimabüro 660, Luftfeuchte: Pflanzenbüro: 40–55%, Klima- und Referenzbüro: 20–45%.
aus: Skript
Frantz /Klimesch
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Sommertauglich entwerfen und bauen
Ergebnisse
pflanzen
Fazit
Die Wirkung von Pflanzen beschränkt sich nicht nur auf
Eine Architektur, die sich der ›Pflanzenpower‹ bedient,
das subjektive Empfinden, sondern Pflanzen sind tatsäch-
kann bei geschickter Planung auf zahlreiche technische
lich ›Klimamacher‹. Obgleich es viele wichtige Vorteile
Komponenten verzichten, die sonst üblicherweise bei
von Pflanzen in Innenräumen gibt – Schallabsorption,
konventionellen Gebäuden notwendig wären, bzw.
Reduzierung von Schadstoffen in der Raumluft, Staub-
deren Umfang reduzieren.
bindung – ist in begrünten Innenräumen vor allem die
Zudem können Kosten eingespart werden. So kann
Kühlleistung der Pflanzen von Bedeutung. Pflanzen
zum Beispiel durch den Einsatz von Pflanzen ein aufwän-
kühlen durch Transpiration. Über die Blattunterseiten
diger Sonnenschutz oder in größeren Bürogebäuden eine
wird Wasser verdunstet und Kühlenergie erzeugt. Dabei
Klimaanlage vermieden werden.
ist die Klimawirksamkeit von Pflanzen sehr unterschied-
Der Einsatz von Pflanzen ist als eigenständiger
lich. Wichtig ist daher die richtige Auswahl leistungsstar-
Bestandteil des Entwurfsprozesses zu verstehen. Auswahl
ker, klimaaktiver Pflanzen. Mit zunehmendem Alter wird
der Pflanzen, mögliche Standorte, die klimatischen
das ›Pflanzenaggregat‹ dabei immer leistungsfähiger.
Bedingungen sowie die Pflege müssen fachkundig
Auch eine jahreszeitlich wechselnde Verschattung lässt
geplant werden. Pflanzen bedürfen bestimmter Lichtver-
sich für besonnte Fassaden mit Bäumen, Rank- oder
hältnisse, ausreichender Luftfeuchtigkeit, entsprechender
Kletterpflanzen erreichen.
Bewässerung und eines häufigen Luftwechsels zur Vermeidung von Kondensatbildung.
Tr a n s p i r a t i o n s l e i s t u n g v o n P f l a n z e n i m J a h r e s d u r c h s c h n i t t
Baum,
solitär
Baum,
solitär
TranspirattionsBlatto b e r f l ä c h e leistung pro Tag
pro Pflanze gesamt
3,5 cbm
7,0 qm
0,4 l/qm
2,8 l/qm
2 m 1,75 cbm
3,5 qm
0,4 l/qm
1,4 l/qm
Höhe
5–6 m
Büsche
1–1,5 m
Bodendecker
pro qm
Vo l u m e n
1 cbm
pro Tag
2,0 qm
0,4 l/qm
0,8 l/qm
1,5 qm
0,4 l/qm
0,6 l/qm
aus: Skript
Frantz /Klimesch
Bei einer auf den Men-
Hier wird die Einstrah-
schen abgestimmten
lung durch die Glas-
Gesamtwirkung als Ziel-
fassade von einer
vorgabe sollte ein
Stampflehmwand
Gebäudeentwurf auf
aufgenommen und
verschiedenen Ausgangs-
gespeichert, ein
Innerhalb eines Jahrhunderts hat sich der Mensch in
punkten gründen: Licht
intensiv bepflanzter
und Besonnung, Wärme-
Bachlauf auf der
seinen Gebäuden vollständig von den äußeren Klimaein-
/ Kühlespeicherung und
Innenseite der
Feuchteausgleich.
Glasfassade wirkt
Der Mensch im Zentrum
einer neuen Planungskultur
flüssen emanzipiert. Getragen von geringst möglichen
Ein gelungenes Beispiel
kühlend und feuch-
für das Zusammenspiel
Energiepreisen sowie aufwändiger Gebäudetechnik wur-
tigkeitsspendend.
dieser Aspekte stellt
den und werden gerade im Dienstleistungsbereich Bau-
das Foyer des Landeskrankenhauses Feldkirch
werke errichtet, die sich ausschließlich am technisch
(Foto) dar.
Machbaren orientieren. Grundsätzlich können bei entsprechendem Energieeinsatz unter allen denkbaren
klimatischen Außenbedingungen beheizte oder gekühlte
Innenräume realisiert werden. Im Sinne einer zukunft-
Dabei kann nicht länger die Frage nach der architektoni-
sorientierten Entwicklung ist dieser Weg jedoch falsch.
schen Ästhetik den Entwurf bestimmen. Vielmehr ist
In Hinblick auf den noch immer anhaltenden Trend zu
zunächst zu fragen, wozu das Gebäude dienen soll und
hochtransparenten Bauten ist im Sinne einer zukünftigen
sodann, was es dafür können muss. Am Beginn des
Entwicklung eine neue Planungskultur gefordert.
Entwurfs steht somit die Nutzungs- und Nutzeranalyse,
am Ende das ›Fähigkeitenpotenzial‹ des Gebäudes.
Das bedeutet aber keinesfalls einen geduldeten Verzicht
auf ästhetische Qualitäten, sondern steht vielmehr für
einen erweiterten Entwurfsprozess im Sinne tatsächlich
integraler Lösungen.
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Sommertauglich entwerfen
Entwerfen und bauen
Bauen
Pflanze
Literatur/Quellen
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Bundesamt für Energiewirtschaft (Hrsg.):
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der Energieagentur NRW. Berlin u.a. 2004.
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Center Forum. unveröffentlichtes Manuskript. o. J.
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Jung, Patrick: Skriptum Solararchitektur und
Energiegerechtes Bauen und Modernisieren.
energiedurchlassgrad von Verglasungen
Klima-Engineering. Herausgegeben vom Zentrum
Grundlagen und Beispiele für Architekten,
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Ingenieure und Bewohner. Herausgegeben von
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der Bundesarchitektenkammer. Berlin u. a. 1996.
Birkhäuser.
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DIN 5034
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Zimmermann, Mark:
aus dem Impuls-Programm ›Bau und Energie‹
Handbuch der passiven Kühlung. Stuttgart 2003.
der Energieagentur NRW. o. J.
Fraunhofer IRB-Verlag.
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ÖNORM 8110-3
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