H EI T ER E UND W E ITE R E G E S C H IC H TE N D E R H E IM ATBÜ HN E ST. A N DRÄ H E IM ATBÜHN E ST. A N DRÄ 1 9 59–2009 C H R O N IK ZUM 5 0 -J Ä HRIG EN BESTEHEN D A N KE AUTO N O M E P RO VI N Z B O ZE N SÜDTI RO L AM T F ÜR K AB I N E TTSAN GE L E GE N HE I TE N AM T F ÜR DE UTSCHE K ULTUR SÜDTI RO L E R THE ATE RVE RB AN D RAI F F E I SE N K ASSE E I SACK TAL B AU- & M Ö B E LTI SCHL E RE I GO L L E R F RAN Z GASSE R TRAN SP O RTE W E M A HE I ZUN GS- SAN I TÄR- UN D SO L ARAN L AGE N HAI TE C HO L Z- AL U- I N O X SO N DE RK O N STRUK TI O N E N F I N K M E TZGE RE I GO L M ARK E T B O DN E R K O L P I N G B AR- RE STAURAN T- M E N SA O SAN N A GE TRÄN K E ARTP RI N T - GRAP HI K - P RI N T- W E B AUTO B RE N N E R - CHRI STI AN DUM L HE L L A - J AL O USI E N . M ARK I SE N . RO L L L ÄDE N AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE 1959–2009 C H R O N IK Z U M 5 0 -J Ä H R IG E N BE S TE H E N Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur S a b in a K a s s la t t e r M ur 4 Liebe Theaterbegeisterte, Bis heute ist die Heimatbühne St. Andrä darum bemüht, die Heimatbühne St. Andrä begeht heuer ihr 50-jähri- dem Publikum ein möglichst abwechslungsreiches Pro- ges Jubiläum. Dazu gratuliere ich allen Mitgliedern des gramm zu bieten. Eines stand dabei immer im Vorder- Vereins ganz herzlich! grund: die große Begeisterung, das Engagement für Fünf Jahrzehnte lang – wenn auch unterbrochen durch die Welt des Theaters und damit verbunden die Freude eine Krise Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre – an der gemeinsamen kreativen Tätigkeit. hat die Laienbühne zur Freude der Dorfbevölkerung Die Mitglieder der Heimatbühne St. Andrä tragen mit jährlich zwei Stücke zur Aufführung gebracht. Das ihren Aufführungen zur Bereicherung des kulturellen Le- ist zweifellos ein Grund, zu feiern und Rückschau zu bens in der Ortschaft und darüber hinaus bei und erfül- halten. len damit eine wichtige kulturpolitische Aufgabe. Im Herbst 1959 begannen in St. Andrä die Bemühun- Allen, die auf und hinter der Bühne als SchauspielerIn- gen um den Aufbau einer Theaterbühne. Die Idee dazu nen, BühnenbauerInnen, TechnikerInnen und Masken- stammte von Hans Prosch und Hans Pedratscher, die bildnerInnen dabei sind, danke ich dafür. bei der Vereinsgründung das Amt des Obmanns bzw. Möge auch in Zukunft die Freude am Spiel stets im jenes des Spielleiters übernahmen. Sie warben im Dorf Vordergrund stehen! engagiert um weitere Vereinsmitglieder und so konnte schließlich das erste Theaterstück über die Bühne gehen. Seither wird in St. Andrä regelmäßig Theater gespielt. Nur einmal, nachdem der Spielleiter 1977 nach 18 erfolgreichen Theaterjahren seinen Abschied genommen hatte und der bisherige Auftrittsort, der Pfarrsaal, umgebaut wurde, blieben die „Bretter, die die Welt bedeuten“ für einige Jahre unbespielt. Sabina Kasslatter Mur Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur Präsident Südtiroler Theaterverband Kl a u s R u n e r Liebe Heimatbühne St. Andrä, Kommt das Theater noch mit einer anderen Kunst, näm- es ist beeindruckend, wenn man sich vor Augen führt, lich dem Gesang, zusammen, ergibt sich hieraus eine welch vielschichtige und umfangreiche Theaterarbeit ideale Konstellation der gelebten Kulturarbeit. Durch die Heimatbühne St. Andrä in einem halben Jahrhun- das Einbinden von Kindern und Jugendlichen in den dert geleistet hat. Ein rundes Jubiläum ist immer ein Verein wurde eine ideale Plattform des darstellenden Grund zum Feiern. Dies gilt insbesondere dann, wenn Spiels geschaffen. Dazu ist viel ehrenamtliches Enga- nicht nur die Zahl der zurückliegenden Jahre entschei- gement vonnöten und die Bereitschaft, zum Wohle det, sondern mehr noch das, was in dieser Zeit geleis- der Gesellschaft, Kraft und Leidenschaft zu investieren. tet worden ist. Menschen mit Humor, Menschen mit der Theaterarbeit ist auch immer eine Herausforderung, Bereitschaft sich zu engagieren, Menschen mit einem die alle mittragen und mit großem Enthusiasmus dem wachen Sinn für die Komik der Zeitereignisse, sie ha- Publikum nahe bringen. ben sich seit 1959 in der Heimatbühne St. Andrä zu- Möge die bisherige selbstlose und idealistische Ein- sammengefunden. Das Besondere dabei ist, dass die stellung auch weiterhin das Leben der Heimatbühne Mitglieder der Heimatbühne im Laufe der Zeit nichts St. Andrä erfüllen und möge die Treue der Mitglieder von ihrem Elan und ihrer Spielfreude eingebüßt haben, durch gute Zusammenarbeit und Unterstützung noch das beweisen ihre vielfältigen und vielseitigen Auftritte lange bestehen bleiben. und die breite Palette des künstlerischen Angebots, mit denen sie das kulturelle Leben weit über St. Andrä hinaus bereichern. Klaus Runer Präsident des Südtiroler Theaterverbandes 5 Obfrau Eisacktaler Volkstheater Obmann STV-Bezirk Eisacktal 6 Se p p M it t e r ut z ne r Wa lt ra ud Eng l Es ist beeindruckend, wenn man sich vor Augen führt, Die Heimatbühne St. Andrä hat in den letzten 50 was die Heimatbühne St. Andrä in den letzten fünf Jahr- Jahren oft bewiesen, wie stark das Volkstheater im zehnten an Tätigkeit geleistet hat. Kaum eine Bühne im Verein verwurzelt ist. Die Verantwortlichen der Bühne Bezirk Eisacktal kann mit einer derart vielfältigen Palet- haben sich mit viel Engagement für das Theater einge- te aufwarten. Mit „Der Bodenfrass“ und „Die Stumme“ setzt und haben – genauso wie alle Spielerinnen und wurden berührende Volksstücke geboten, in „Kein Platz Spieler ihre Liebe zum Theater gezeigt. Dieser Einsatz für Idioten“ hat man sich dem Thema Integration an- kam auch dem Eisacktaler Volkstheater (EVT) zugute. genommen, eine musikalische Herausforderung waren Christoph Gostner war einige Jahre dessen Obmann „Die Kathi“ und „Frösche und / oder Kröten“, ein tieri- und auch Mitspieler. Peter Stockner ist auch schon seit sches Spektakel nicht nur für Kinder – dies nur einige dem Bestehen des EVT dabei und leistet seinen Beitrag Beispiele der umfangreichen Tätigkeit. als Tribünen- und Bühnenbauer. In diesem Jahr feiert die Heimatbühne St. Andrä ihr Ein Jubiläum bietet die Möglichkeit, zurückzuschauen 50-jähriges Bestehen. Ein halbes Jahrhundert lang ha- und mit Genugtuung und Stolz das Geleistete zu ben theaterbegeisterte Menschen auf und hinter der betrachten und daraus wieder neue Kraft, Impulse und Bühne mit ihren Darbietungen für ein breites kulturelles Kreativität zu schöpfen. Angebot weit über die Ortsgrenzen hinaus gesorgt. Das EVT gratuliert der HB St. Andrä zum runden Solche Leistungen sind jedoch nur durch großes Enga- Jubiläum und wünscht weiterhin viel Freude am Theater gement und unermüdlichen Fleiß und Einsatz möglich. und viel Idealismus und hofft vor allem auf eine weitere Wenn die Freude am Theater und die Treue der Mit- gute Zusammenarbeit. glieder am Verein weiterhin die tragenden Säulen der Heimatbühne bleiben, braucht uns um die Zukunft nicht Obfrau des EVT Waltraud Engl bange zu sein. Obmann des STV Bezirkes Eisacktal Josef Mitterutzner Obmann Heimatbühne St. Andrä Abwechslung in der Südtiroler Theaterwelt. Nicht nur komödiantisch und lustig, sondern auch mit manch kritischem Hintergedanken gab das Stück Anstoß zum Lachen, Schmunzeln und Nachdenken. Mit der heutigen Jubiläumsfeier findet das 50-JahrBestehen seinen zweiten großen Augenblick. Ein Abend voller Erinnerungen, Erzählungen und eindrucksvoller Bilder soll vor Augen halten, welch Freude, Spaß aber auch wie viel Arbeit 62 verschiedene Saal- und Freilichtproduktionen brachten. Diese Chronik, in der im Ganzen die letzten 50 Jahre Heimatbühne St. Andrä dokumentiert werden, soll dies auch zu Ihnen nach Hause tragen. Es wurde sorgfältig recherchiert, Interviews geführt und Fotomaterial zusammengetragen. Hier möchte ich allen Mitgliedern der Heimatbühne H o r s t O b e r ra uch Als neuer Obmann der Heimatbühne St. Andrä freue ich mich ganz besonders auf dieses aufregende Jahr, in dem es gilt, 50 Jahre Heimatbühne St. Andrä zu feiern und gebührend in Szene zu setzen. Vor allem möchte ich mich im Voraus für das große Vertrauen von Seiten der ganzen Heimatbühne bedanken, denn als kompletter Neuling gleich am Anfang 50 Jahre Heimatbühne zu bewältigen, ist keine kleine Aufgabe. Dazu haben wir heuer noch unseren neuen Vereinsraum von der Gemeinde Brixen zugewiesen bekommen, wobei es diesen auch anständig einzurichten hieß. Der Gemeinde möchte ich auf diesem Weg einen großen Dank für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und die großartige Unterstützung bei der Raumeinrichtung aussprechen. Die Aufgaben waren groß und sind noch immer keine kleinen, aber die hervorragende Zusammenarbeit im Verein mit den einzelnen Ausschussmitgliedern und mit Hilfe der anderen Vereine im Dorf und der ganzen Dorfbevölkerung ist es ein Leichtes und vor allem eine Freude, diese Herausforderungen und Aufgaben meistern zu dürfen. Das bereits gespielte Theaterstück „RATSCH & TRATSCH“ Ende September war ein großer Erfolg und bot neben dem Dauerbrenner „Andreas Hofer“ ein wenig danken, dass sie so begeistert bei der Geschichtensammlung mitgemacht haben. Mit diesen wertvollen Einzelepisoden wird der Chronik ein schönes Stück Leben eingehaucht. 50 heitere und weitere Geschichten aus dem Theatertreiben und um die ganze Heimatbühne schildern eindrucksvoll, wie lebendig und lustig das „Theatern“ ist und sein kann. Hierbei möchte ich mich bei unseren Sponsoren und besonders beim Amt für Kultur für die großzügige Unterstützung bedanken. Im Frühsommer des nächsten Jahres werden wir den dritten Streich um das 50-Jahr-Jubiläum spielen. Ein ganztägiges Sommerfest mit bezirksübergreifendem Charakter soll zugleich Höhepunkt und Ausklang für ein halbes Jahrhundert Heimatbühne St. Andrä werden. Ich freue mich schon auf die nächsten Theaterproduktionen und verbleibe mit: WO GSPIELT WERD, MUASS GLOCHT WERDN! Obmann der Heimatbühne St. Andrä Horst Oberrauch 7 8 Th e a t e r in St . A nd rä Urgesteine der Heimatbühne St. Andrä: Max Palla, Gottfried Sader sen., Johann Prosch, Gottfried Sader jun., Luise Hofmann, Ägidius Sader, Katharina Frener, Paula Prosch, Gottfried Graber (von Cilli Stockner) Die St. Andräer waren schon seit jeher ein theater- Theaterspielen war vor der Gründung unseres Vereins freundliches und spielfreudiges Volk. Durch mündliche mit schwerer Vorarbeit verbunden. Für den Bau der Überlieferung weiß man, dass oft bis zu drei oder vier Bühne, welche keinen festen Ort hatte, gab es weder Theaterstücke im Jahr aufgeführt wurden. Dabei mussten Mittel noch Material. Die einzelnen Spieler finanzierten die Theaterbüchlein von überall her geliehen oder die Arbeiten und organisierten sich Bretter, Nägel und besorgt werden. Als Vater des Theaters in St. Andrä dergleichen und bauten die Bühne auf. Da es ja noch wird der Vigil Gostner, seines Zeichens Spenglermeister, keinen fixen Standort gab, mussten auch die Sitzplätze genannt. Aufführungsorte waren damals die Veranda für die Zuschauer jedesmal neu organisiert werden. vom Gasthof Gasser, der Schulausspeisungsraum, das Die damaligen Spieler waren beseelt von ihren Idealen Villhaus und zu einem späteren Zeitpunkt der Pfarrsaal und fanden dadurch immer wieder Mut und Kraft, im neu errichteten Andreashaus. Bis dahin jedoch diese Strapazen durchzuziehen. Die Spieler wollten war es ein langer Weg. Wie fast überall in unseren ererbtes Gut erhalten, belehren und besinnlich stimmen. deutschsprachigen Gemeinden wurde vor allem in der Der Lohn blieb nicht aus. Die Aufführungen konnten Schule Theater gespielt, besonders zur Weihnachts- sich stets eines zahlreichen und dankbaren Publikums zeit. Wir wissen zu berichten, dass bereits 1945 die erfreuen. Schulkinder in Klerant mit dem Lehrer Hans Pedratscher ein Theaterstück aufgeführt haben. Ent s t e hu n g d e s Ve re ins Immer wieder aufs Neue mussten die Spieler die angehender Tischler in die Gruppe aufgenommen. Auf Materialien für die Bühne zusammensuchen und diese Weise hatte Hans Pedratscher eine fünfköpfige, größtenteils auch wieder zurückgeben. Der Lehrer motivierte und einsatzbereite Mannschaft zum Start in Hans Pedratscher, der inzwischen vom Schulamt nach eine neue Theaterära zusammengeführt. St. Andrä versetzt wurde, wollte diesen Umstand um- Dies alles geschah im Herbst 1959. Dem folgte dann gehen und hatte deshalb die Idee, einen Verein zu das erste Theaterstück unter der Spielleitung von Hans gründen. Vorteile dabei waren viele: Es gab eine feste Pedratscher: „FÜRST WASTL“. Die Darsteller wurden Gruppe mit eigenem Inventar, die die Möglichkeit wiederum alle persönlich zum Mitwirken eingeladen hatte, Spielunterlagen vom Verband auszuleihen und und blieben dann auch als Mitglieder im Verein. Die auch finanzielle Hilfe zu beantragen. Er hatte hierzu Begeisterung wuchs und mit ihr ein neues Gefühl der eine gut durchdachte Vorstellung, wie so ein Verein Zusammengehörigkeit. Die Führung des Vereins wurde aussehen sollte und hat dann die Mitglieder alle alsbald erweitert und erneuert. Anhand von Statuten persönlich vom Mitmachen überzeugt. wurden die Funktionen des Vereins genau festgelegt und der Verein fortab als „Heimatbühne St. Andrä“ Hans Prosch „Baumann“, der schon bisher die Bühnen- bezeichnet. 1. Mitgliedsausweis der HB St. Andrä vom Johann Prosch bretter besorgte und mit seinem Eifer alle angesteckt Gründungsmitglieder der HB St. Andrä Hans Pedratscher und Peter Stockner hatte, wurde zum Obmann ernannt. Ein Schneider Darüber hinaus konnte kurz darauf bereits im neu im Verein ist immer gut: Ergo wurde Schneidermeister errichteten Pfarrsaal Theater gespielt werden. Das Büh- Gidl Sader angesprochen und zum Mitmachen nengerüst nahm allerdings bereits die Hälfte vom Saal ermutigt. Nächster Ansprechpartner war der Sepp ein. Zunächst enttäuscht, war man schließlich doch froh, Hofmann „Moser“, der für die Beleuchtung eine gute einen sicheren Spielplatz zu haben. Die Freude am Hand hatte und sich später zum hervorragenden Theaterspiel wurde dadurch nicht geschmälert, denn „Schminker“ entwickelte. Schließlich brauchte es auch das Lampenfieber ist auch auf einer kleinen Bühne ein einen Bühnenbauer. Dafür wurde Peter Stockner als besonderes Erlebnis. 9 Gründungsmitglieder der HB St. Andrä Josef Hofmann und Ägidius Sader v. l.: Prosch Marianna (Weinsberger), Pedratscher Hans, Gottfried Sader (Kitzloch), Max Palla, Ägidius Sader, Hermann Hofmann beim Michlwirt im hinteren Stübele Im Sommer lotste der Spielleiter seine Mannschaft nach Der Bund Südtiroler Volksbühnen, wie damals der Möglichkeit ins Freie. Die dafür errichteten Bühnen Südtiroler Theaterverband noch hieß, bot Unterstützung waren immer besonders groß und gaben dadurch den und Weiterbildung an. Lobenswerterweise haben Spielern ein neues Gefühl für Bewegung und Entfaltung. auch immer wieder Mitglieder des Vereins diese Die Kehrseite dessen waren die Launen des Wetter- Angebote genutzt. Die Gemeinschaft wuchs und das gottes. Wind und Sturm ließen manche Aufführung Niveau stieg dadurch. Da kommt es auch nicht von regelrecht ins Wasser fallen und wochenlange Bemühun- ungefähr, dass sich in dem engen Saal Unbehaglichkeit gen waren umsonst. Die Aufführungen im Freien fanden entwickelte. Die Vereinsführung hat sich diesbezüglich statt: auf der Liegewiese oberhalb vom Gasthof Gasser, sehr ins Zeug gelegt und immer wieder bei der auf der Terrasse vom Hotel Post, auf der Hinterseite des Gemeindeverwaltung von Brixen Vorschläge einge- Villhauses und beim Almdötscher in Obermellaun. bracht. Aus den Unterlagen geht hervor, dass 1968 nicht nur ein Bittgesuch eingereicht wurde, sondern Der Spielleiter Hans Pedratscher verstand es immer wie- auch ein bereits gut durchgedachter Plan, das Parterre der, die Spieler zu motivieren und ihnen ein Maximum des Schulhauses auszubauen. Der Kostenvoranschlag abzuverlangen. Der Erfolg war sicher und so kam der betrug 6.903.550 Lire. Die Gemeindemühlen mahlen Gedanke auf, wohl auch als logische Folge, das eigene aber leider langsam und es vergingen noch etliche Können einem breiteren Publikum vorzustellen. Damit Jahre. begannen die Gastspiele. Die Aufregung und das Herzklopfen waren dabei immer besonders groß und Solange ein Volk singt, musiziert und spielt – lebt es! die Strapazen noch größer, denn meistens wurden die Mit solchen Worten verstand es der Spielleiter, immer eigenen Requisiten und Möbelstücke mitgeführt. Die wieder seinen unerschütterlichen Optimismus weiter Genugtuung einer gelungenen Aufführung machte zu geben. Gerne waren die Spieler bereit, das letztendlich aber immer wieder alles Beschwerliche Theaterspielen als ernstzunehmende Aufgabe zu wett. Die Gastspiele führten uns nach Afers, Lüsen, Villnöß, betrachten und nicht bloße Klamaukerei zu betreiben. Sterzing, Pfitsch und zur Partnergemeinde nach Die Verpflichtung, der Dorfgemeinschaft gegenüber Marquartstein in Bayern. einen kulturellen Beitrag zu leisten, hielt sich der 10 Zeichnung des Almdötscherhofes als Titelseite der Einladung „Der verlorene Sohn“ Ausflug der Heimatbühne St. Andrä in den frühen 60er Jahren Ausflug der Heimatbühne St. Andrä zum Schloss Runkelstein Verein stets vor Augen. Zwei Theaterstücke pro Jahr Der schönste und interessanteste Ausflug war sicher wurden regelmäßig zum Besten gegeben. Hinzu kam seit die Fahrt zum Bodensee zur Operette „Hochzeit am 1970 jährlich ein bunter Abend mit Sketchen, Einaktern, Bodensee“ im Jahre 1969. Die Hinfahrt war durch- Musik, Gesang und Spiel. Die ideenreiche Einfälle des aus regnerisch, Blitz und Donner machten den Ausflug Spielleiters Hans Pedratscher, der bis zum 26.03.1977 trostlos. Zum Schrecken aller schlug auch noch ein Blitz für die Heimatbühne tätig war, machten auch diese in den Bus ein. Wie heißt es so schön? „Wenn Engel rei- Veranstaltung sehr beliebt, gleichermaßen bei Jung und sen, wird sich’s Wetter weisen!“ In Bregenz angekommen, Alt. Das Vereinsleben wurde geschätzt und gepflegt. verzogen sich langsam die Wolken und letzte Sonnen- Da inzwischen ein bestimmtes spielerisches Niveau strahlen heiterten die Gemüter wieder auf. Die riesige erreicht war, klingelte es auch angenehm in der Seebühne war dann auch entsprechend beeindru- Vereinskasse. Man sah sich nun in der Lage, durch ckend! gemeinsame Ausflüge den unentgeltlichen Einsatz der Spieler zu honorieren. Busfahrten mit Wanderungen Kellereibesichtigung bei Peter Sölva kombiniert waren beliebte Ziele. Es wird erinnert an: 1970: Meran, Schenna, Verdins mit der Seilbahn zur Taser, über Riffian zurück, wobei sich einige verlaufen haben. 1971: Montiggl-Kaltern-Tramin (mit Kellereibesichtigung bei Peter Sölva und Weinverkostung) 1972: Auer-Pinzon-Fußweg nach Neumarkt Das Gastspiel besonderer Art fand 1979 in der Partnerschaftsgemeinde Marquartstein statt. Vor einem so anspruchsvollen Publikum zu spielen und zu bestehen bedeutete, dass der Verein sich positiv entwickelt und die Spieler ihr Können erweitert hatten. Das Stück „DIE ANSTECKENDE GESUNDHEIT“, von Pfarrer Rudolf Grießer einstudiert, hat bestanden. 11 D e r N e u a n f ang Nach den vielen erfolgreichen Jahren kamen die Hermann Hofmann, Peter Stockner, Christoph Gostner, mageren. Für die HB begann 1977 eine Krisenzeit. Fritz Fischer, Rudi Psayer und Andreas Piok. Mancher Der Spielleiter Hans Pedratscher nahm seinen Abschied, Dorfbewohner glaubte schon nicht mehr an die da er nach Feldthurns übersiedelte. Die bisherige Existenz der HB. Unter der Führung von Andre- Zufluchtsstätte – der Pfarrsaal – wurde umgebaut. Der as Piok als Spielleiter begann im Herbst 1982 Theaterverein war plötzlich ein Waisenkind ohne das Theaterspielen mit dem Stück: „ALLES FÜR Zuhause. Einige Mitglieder haben MONIKA“ auf einer provisorisch errichteten Bühne in jedoch die Liebe zum Theater auch der Mehrzweckhalle der Vereine von St. Andrä erneut. in diesen schweren Jahren nicht Es folgte 1983 das Lustspiel „DREI FRAUEN UM Alfred Gostner (†) verloren und durch die Teilnahme DANIEL“ und endlich im Jubiläumsjahr 1984 das Stück an verschiedenen Veranstaltungen „STRASSENBLUT“, ein Schauspiel, das besondere immer wieder ein kleines Lebens- Erwähnung verdient. Zunächst nur als Gastspiel in zeichen gegeben. Mit viel Geduld Marquartstein gedacht, wurde es im August auf dem kam langsam der Verein wieder Schnagererhof mit Naturkulisse er- zum Atmen. Die treibende Kraft folgreich aufgeführt. Die Zeitung war vor allem Alfred Gostner (dies schrieb voll des Lobes. Die Kritiker hier zu erwähnen, empfinde ich äußerten ihre Anerkennung. Dies als dankbare Pflicht in Anbetracht bedeutet, dass es die HB geschafft seiner langen Mitgliedschaft bei hatte, wieder oben zu stehen. Der der HB). Seine Mitstreiter waren: Kampf hat sich gelohnt. 25-Jahr-Jubiläum der HB St. Andrä v. l.: Peter Stockner, Hermann Hofmann, Alfred Gostner, Christoph Gostner, Anna Goller, Siegi Götze mit zwei weiteren Theaterfreunden aus Marquartstein, Fritz Fischer, Hans Pedratscher Rudi Psayer 12 Mitgliedsausweis der HB St. Andrä vom Cilli Stockner aus der 25-Jahr-Chronik der HB St. Andrä entnommen 13 Einladung „STRASSENBLUT“ 1984 mit abgedruckten Karnerliedern von Luis Stefan Stecher … als Mammon beim Jedermann 1979–2009 14 (von Christoph Gostner oben …) Als ich 1979 nach meiner Lehrzeit in Innsbruck wie- die Tätigkeit für das Jahr 1982. So konnten wir bereits der nach St. Andrä kam, war ich sehr interessiert, wie- im Mai das Stück „ALLES FÜR MONIKA“ auf die Bühne der am Dorfgeschehen Anschluss zu finden. So kam bringen. Als Bühne und Saal diente uns der Raum ober- es, dass ich beim Bunten Abend 1981, veranstaltet halb der neu errichteten Feuerwehrhalle, in der uns die durch die Vereine von St. Andrä, eine Rolle bekam Bühnenbauer Peter Stockner und Wendelin Priller unter und dadurch wieder zur Heimatbühne zurückfand. Ob- tatkräftiger Mitarbeit vieler Bühnenmitglieder eine Bühne mann war zu der Zeit Hermann Hofmann. Er hielt auch und einen Zuschauerraum für ca. 120 Personen hinzau- die Kontakte mit dem Marquartsteiner Bauerntheater berten. Eine recht gefällige Theaterproduktion wurde und dem Theaterverein Margreid aufrecht. Hermann dem zahlreich lud mich ein, zu den Bezirks- und Landesversammlun- erschienenen gen mitzugehen. Dies waren jeweils Tagesausflüge. Publikum prä- Die Vereinstätigkeit, das Theaterspielen und die Gesel- sentiert. ligkeit machten mir große Freude. Am 07. Jänner 1982 wurde ich in den Ausschuss gewählt und übernahm Beim Vereins- dann das Amt als Obmann der HB St. Andrä. Keinen fest halfen wir fixen Spielleiter zu haben war sicher ein Problem, aber mit und gestal- auch eine Chance. teten einen Fest- Für das Jahr 1982 erklärte sich Andreas Piok bereit, wagen. ein Stück einzulernen. Sehr umfangreich gestaltete sich Wendelin Priller und Peter Stockner Der neu gewonnene Elan wurde gleich im Sommer mit stein eingerichtet, doch schon während der Proben einem Ausflug auf den Ackerboden belohnt. An die 30 wurde der Wunsch laut, dieses Stück als Freilicht- Personen nahmen daran teil. Mit der Seilbahn ging es aufführung zu spielen. Dies wurde auch mit großem nach Kreuztal, wo wir mit Msgr. Anton Agreiter eine Erfolg durchgesetzt und so die Tradition der Freilicht- Messe feierten und anschließend zum Ackerboden spiele fortgesetzt. Das erste Freilichtspiel fand auf einer wanderten. Nach ausgiebigem Essen (es gab Schwein, eigens dafür errichteten Bühne oberhalb der Gasser- vermerkt in unserem Vereinsbuch), verbrachten wir ei- kegelbahn im Jahre 1961 statt, und zwar das Stück nen unterhaltsamen Nachmittag. Im September war „STURM ÜBER DEM GIPFEL“. Somit sind wir sicher die das Marquartsteiner Bauerntheater zu Gast, mit dem Bühne mit der längsten Freilichttradition. Einige Spieler Stück „DER JAGER VON FALL“. Im Oktober spielten wir der HB St. Andrä wirkten auch bei dem neugegründe- das Stück „JATZ BRUADER HILF“ unter der Regie von ten Eisacktaler Volkstheater mit, beim Stück „DER WIRT Fritz Fischer. Zum Abschluss des Jahres 1982 wurde AN DER MAHR“. noch ein Törggelen veranstaltet. Das Jahr 1985 war ein sehr tätigkeitsreiches für den Fritz Fischer, Alfred Gostner und Renate Langhofer beim Umzug 1982 1983 wurde das Stück „DREI FRAUEN UM DANIEL“, Ausschuss, einige Mitglieder und besonders den Büh- ein Gastspiel vom Theaterverein Margreid, „DAS nenbau. Die neue Bühnenanlage musste geplant und GOLDENE KALB“, ein Bunter Abend und besonders zu errichtet werden. Mit viel Schweiß und Herzblut konn- erwähnen das Törggelen mit dem Leitgedanken, den ten wir im Herbst 1985 mit dem Stück „UM HAUS Gönnern und Freunden der HB einen geselligen Abend UND HOF“ (Spielleitung Landesspielleiter Peter Mitter- zu bieten, organisiert. Alle Veranstaltungen wurden rutzner) auf der neuen Bühne im Mehrzwecksaal der noch im Raum oberhalb der Feuerwehrhalle abgehalten. Grundschule spielen. Das 25-Jahr-Jubiläum 1984 wurde mit einer Frei- Mit dem Gastspiel der befreundeten Bühne „Deutscher lichtaufführung begangen. Zwar wurde das Stück Theaterverein Margreid“ begann das Jahr 1986, die „STRASSENBLUT“ zuerst für ein Gastspiel in Marquart- übrigens das gleiche Schicksal zu tragen hatte wie wir 15 Freilichtaufführung des Eisacktaler Volkstheaters auf dem Festplatz von St. Andrä bis ’85, nämlich keine eigene Spielstätte zu haben. Des von Peter Mitterrutzner mit, und der Rest war organi- Weiteren hatten wir das Marquartsteiner Bauerntheater satorisch tätig. Im Herbst hatten einige noch Lust aufs zu Gast und schließlich spielten wir selber noch das Theaterspielen und so wurde das Stück „LIEBE, GELD Stück „KRACH UM JOLANTE“. Auch am Fest der UND ALTPAPIER“ eingelernt und aufgeführt. Auch ein Vereine und am Bunten Abend, veranstaltet durch den weihnachtliches Singen und Musizieren wurde wieder Verein der Vereine, leisteten wir einen Beitrag. gegeben. Im Spätherbst luden die Bühnenbauer zum Richtfest bei der Satzingermühle. Die Vorbereitungen für das 1989 begannen wir unsere Tätigkeit mit einer Gast- Freilichtspiel waren schon weit voran. In der Weih- spielreise nach Marquartstein. Dort spielten wir unser nachtszeit wurde in Zusam- letztjähriges Stück „LIEBE, GELD UND ALTPAPIER“. Die menarbeit mit Hans Jocher Marquartsteiner und die Margreider waren bei uns zu alle Jahre ein weihnachtli- Gast. Den Höhepunkt dieses Jahres erarbeiteten wir ches Singen und Musizie- uns mit dem Freilichtstück „DIE BRENNENDE LIEB“ von ren geboten, abwechselnd Pfarrer Hans Pircher unter der Spielleitung von Andreas mit dem Titel „UND ES Piok. Dieses Stück handelt von der Optionszeit. Spielort BEGAB SICH“ oder „BALD war wie schon beim „STRASSENBLUT“ der Schnage- WIRD GROSSE FREUD VER- rerhof in Obermellaun. Das Stück kam sehr gut an und KÜNDET“. wir wurden eingeladen, es im Schlosshof von Schen- 1987 organisierten wir ei- Zweimal fuhren wir am Nachmittag mit Sack und Pack nen Hauskurs als Vorbreitung nach Schenna. Der Schlosshof bildete eine tolle Kulisse, für das Freilichtspiel „DIE unsere Spieler fühlten sich wie Profis und gaben ihr Bes- na, der Heimatgemeinde von Hans Pircher, zu spielen. Hans Jocher 16 ROGGENMÜHLE“ unter der tes. Herr Mitterutzner Josef (Bezirksobmann) sagte bei Leitung des damaligen Lan- der Jahresversammlung: „Das war der beste Beitrag desspielleiters zum Gedenkjahr 1989“. Peter Mitter- rutzner und aufgeführt bei der restaurierten Satzingermühle, was große Anforderun- 1990 begann unser Tun mit dem Gastspiel „SIBIRIEN“ gen an Bühnenbau und Spieler stellte. Ich denke da von Felix Mitterer. Durch eine Bravourleistung von Pe- an die Holztribüne und an die Schwierigkeiten, die ter Mitterrutzner war großes Welttheater auf unserer der Bach mit seinem Geräusch verursachte. Ohne Pro- bescheidenen Dorfbühne zu sehen. Im April wurde bleme hat Peter Stockner ein neues Mühlrad errichtet und es mit Wasser wieder in Gang gesetzt. Um Weihnachten wurde dem Publikum ein Weihnachtsabend mit vielen jungen Spielern dargebracht und 16 Spieler als Jugendspieler in das Protokollbuch eingetragen, darunter solche Größen wie Hermann Piok. 1988 war das Eisacktaler Volkstheater mit dem Freilichtspiel „IN EINER ZEIT, DIE KEINE GRENZEN KENNT“ von Luis Zagler zu Gast am Festplatz in St. Andrä. Gar einige Spieler unserer Bühne wirkten unter der Regie Peter Stockner beim Wasserrad-Bauen für die Satzinger-Mühle für Verpflegung war immer bestens gesorgt ein Grundkurs für Spieler mit guter jugendlicher Betei- Die erste Tätigkeit im Jahr ligung abgehalten. Als Referent wirkte Peter Mitterrutz- 1993 war der als Bezirks- ner. Am 1. Mai fand der tolle Ausflug mit der Bühne ball organisierte, dann aus Margreid auf den Fennberg statt. Noch gut in hoch gestufte Landesthe- Erinnerung geblieben ist der große Kessel Polenta mit aterball – eine alles in al- Würsten. Einige unserer jungen Spieler (8–14 Jahre) lem tolle Veranstaltung mit wirkten mit großer Begeisterung beim Kindertheater Theaterschaffenden des EVT „ZIRKUS HELIOS“ mit. Im Herbst wurde dann ganz Südtirol und dem be- mit den jungen Spielern das Stück „FLITTERWOCHEN rühmten Mimikstadl, der ZU SIEBT“ unter der Regie von Andreas Piok aufgeführt. so manchem neue Ge- Angeregt durch den guten heimatlichen Erfolg wurde sichtszüge dieses Stück auch in Terenten als Gastspiel wiederge- Ansonsten war das Jahr geben. Mit einem zur Tradition gewordenen besinnli- 1993 ein Jahr der Ruhe chen Weihnachtspiel beendeten wir das Tätigkeitsjahr. und Diskussionen. Am 2. Februar 1991 stand eine lustige Fasnachts- Mit viel Enthusiasmus und Freude ging der neue unter dem neuen Spielleiter Hubert Fischer das Stück Ausschuss (Obfrau Petra „MILLIONEN IM HEU“ aufgeführt und zugleich wurde Hofmann und der für die dieses Jahr das Jahr der Kursbesuche. Von Rhetorik bis Spielleitung verantwortli- „Theater total“ wurden 5 verschiedene Kurse von mehr che Christoph Gostner) Siegfried Kerschbaumer an die Arbeit und brach- Unter dem Titel „Bald wird große Freud verkündet – ten schließlich im Sommer Besinnliches zur Weihnachtszeit“ ging das Jahr zu Ende. 1994 das Freilichtspiel „DER BODENFRASS“ am Eine bezirksübergreifende Zusammenarbeit entstand Hermann Hofmann hervorlockte. unterhaltung auf dem Programm. Im Herbst wurde als zehn Mitgliedern besucht. Claudia Stockner beim Törggelen in Margreid aus Hubert Fischer Rutznerhof zur Aufführung. im Jahr 1992 durch das Mitwirken der Theatergruppe Der Bezirksspielleiter Hartmuth Überbacher bezeichnete Neustift und der Volksbühne Klausen. Es wurde ein die Aufführung als Höhepunkt des Theatersommers im Theaterabend vorbereitet, der an allen drei Spielorten Eisacktal. Anlässlich der Gesundheitswoche wurde das aufgeführt und musikalisch von Sepp Messner Wind- Stück „ANÄSTHESIEN“ zum Besten gegeben. schnur umrahmt wurde – eine tolle Idee und ein guter Erfolg. Den Hauskurs für Spielerschulung mit Sepp Dissertori besuchten 13 Spieler. Im Zuge der Vorbereitungen für das Eisacktaler Volkstheater wurden einige Kurse angeboten. Acht Mitglieder unserer Bühne besuchten auch diese Kurse. Etliche unserer Spieler und Mitglieder verbrachten den Sommer in Neustift bei dem Stück „DER DRITTE TAG“. Alle daran Beteiligten kamen mit vielen wertvollen Erfahrungen wieder zu unserer Bühne zurück. An der Produktion in Neustift wirkten über 90 Beteiligte mit. Als Herbstproduktion wurde „DER MEISTERLÜGNER“ gegeben. Am 14. November fuhren wir mit dem Bus nach Margreid zum Törggelen. Das Weihnachtsspiel am Stephanstag durfte natürlich nicht fehlen. Ausschusssitzung 1994 für die Theaterproduktion „DER BODENFRASS“: v. l.: Harald Duml, Evi Palla, Petra Hofmann, Christoph Gostner, Konrad Steinmann, Alfred Gostner, Peter Stockner 17 18 1995 wurde das Stück „ANÄSTHESIEN“ auch in einen Satzingermühle, die zum Sägewerk umfunktioniert wurde, Bunten Abend verpackt, den die Heimatbühne St. Andrä, aufzuführen. Der Tribünenaufbau war Schwerstarbeit, die Heimatbühne Lajen und die Theatergruppe Neustift und das Wasser des Trametschbaches war auch ein an allen drei Spielorten präsentierte, eine tolle Gemein- schier unüberwindliches Hindernis. Bei der Kollau- schaftsproduktion aus dem Bezirk Eisacktal. Mit dem dierung der Tribüne wollte Stück „GAUNERPECH“ gelang uns auch wieder eine uns dann noch die Polizei tolle Saalproduktion. Prügel in den Weg schmei- Auch 1996 beteiligten sich einige unserer Mitglieder endlich war es ein schöner Gruppenbild „DIE STUMME“ ßen, aber schließlich und beim Freilichtspiel des EVT in Feldthurns. Mit dem Stück Erfolg, der vielen in Erinne- „DIE WELT GEHT UNTER“, das bereits zum dritten Mal rung bleibt. Am 21. No- in unserer Theatergeschichte gespielt wird, hatten wir vember war dann die Premi- ebenfalls einen schönen Erfolg. ere des Stückes „DAS ENDE VOM ANFANG“. Es glänz- Im Jahr 1997 im März hatten wir die Theatergruppe ten Hubert Fischer, Hermann Truden mit dem Stück „DAS ELEKTRISCHE HERZ“ zu Piok und Claudia Stockner. Gast. Schon zeitig im Frühjahr wurde fleißig gearbeitet, um im Juli das Freilichtspiel „DIE STUMME“ bei der Hermann Piok 1998 war nach außen gesehen ein ruhiges Jahr, doch Ein Höhepunkt war sicher der Rückblick unseres im Ausschuss wurde fleißig vorbereitet: Die 40-Jahrfeier Ehrenmitgliedes und Gründers Hans Pedratscher, der 1999, das nächste Freilichtspiel, das der Herr Pfarrer anhand einiger Bilder und Flugzettel lustige Bege- Hans Pircher für die Heimatbühne geschrieben hat und benheiten aus der Anfangszeit erzählte. Ein weiterer eine Saalproduktion. Am Sonntag, den 27. September Höhepunkt des Jubeljahres war die Freilichtaufführung machten wir unseren Theaterausflug in den Vinschgau – „DAS URTEIL“ von unserem inzwischen verstorbenen gemeinsame Messfeier mit unserem Pfarrer Hans Pircher Pfarrer Hans Pircher unter der Regie von Helene in Obermais / St. Valentin, Mittagessen im Ober- Stockner, unterhalb vom Villhaus – ein schöner Erfolg, mosburgkeller in Goldrain, dann den Waalweg von der uns vor allem wieder einige junge Spieler zum Tschars nach Juval und wieder zurück. Verein brachte. Theaterausflug in den Vinschgau Das Lustspiel „SAYONARA“ im Oktober brachte die Lach- 19 muskeln zum Zittern, und vielen wird der Japaner Kusimi Takashima alias Hermann Piok in Erinnerung bleiben. Im April 1999 fand ein Hauskurs für Spieler mit Peter Mitterrutzner statt. Der 1. Bezirkstheatertag in Vahrn war von den Mitgliedern der Heimatbühne auch gut besucht. Am 27. Mai feierten wir 40 Jahre Heimatbühne St. Andrä. Ein gemeinsamer Gottesdienst, eine Fotoausstellung mit Aperitif, Ehrungen und Festansprachen sowie ein gemeinsames Mittagessen standen auf dem Programm. 40-Jahrfeier Ausschuss Schwank, der auch beim Publikum großen Anklang fand. gewählt und neue Ideen verwirklicht. So stand am „Weihnachten isch“ – unter diesem Motto wurde bei Am 28.01.2000 wurde ein neuer 13. August das 1. Theaterspektakel in St. Andrä auf dem der Satzingermühle weihnachtlich gesungen und Programm. Über 170 freiwillige Mitarbeiter und Mit- gespielt. Dieses weihnachtliche Spiel wurde von der glieder der Heimatbühne waren daran beteiligt, um Bevölkerung geradezu überlaufen und mit großem dieses Fest zu einem tollen Erfolg zu führen. Applaus bedacht. An unterschiedlichen Standorten waren verschiedene Dinge und Stücke zu bewundern. Es wurde gelacht und geweint – vor allem gelacht. „DER FIDELE HAUSL“, ein Schwank von Franz Schaurer mit musikalischen Einlagen, so stand es am Programmzettel 2003: ein nettes Singspiel mit guter Kritik. Bereits im Jänner 2001 hatte Harald Duml seine Regiepremiere mit dem Stück „DER DIEB, DER NICHT Das zweite Theaterspektakel stand 2004 auf dem ZU SCHADEN KAM“ – ein Lustspiel der Extraklasse, Programm. Einige lustige Theatereinlagen, ein Kinder- das die komödiantischen Talente unserer Gruppe her- theaterstück und zum Schluss noch das Männerballett vorkehrte. Ebenfalls ein Stück der Extraklasse hat sich wurden zum Besten gegeben, auch die musikalische Helene Stockner vorgenommen und zwar das Sing- und die kulinarische Seite kam nicht zu kurz. Ein Strei- spiel „DIE KATHI“ von Roman Pola. In Zusammenarbeit chelzoo und eine Schminkecke wurden für die Kinder mit dem Kirchenchor und einem extra dafür zusammen- geboten, und auch ein Clown zeigte seine Kunststücke. gestellten Orchester war das Stück ein voller Erfolg. Die Spielorte waren wie schon das letzte Mal der Schul- die Mellauner Musikanten hof, der Festplatz und die Satzingermühle. Es war wieTheaterausflug am Pfingstmontag, den 20.05.2002 der ein toller Tag, der alle Sinne zur Freude bewegte. am Gardasee entlang nach Verona in den Parco Das zahlreich erschienene Publikum dankte es der HB Giardino Sigurta, ein etwas verspätetes Mittagessen und dem rührigen Ausschuss. Sehr gut angekommen ist und eine gemütlich lustige Heimfahrt bleiben in Erinne- auch die Idee von Helene Stockner, eine Adventwan- rung. Am 22. September war dann die Premiere von derung zu machen. Vom Frener den alten Kirchsteig „EINE TANTE KOMMT SELTEN ALLEIN“, ein lustiger bis zum Mellauner Kirchl‘. Weisenbläser, Hirten und 20 Schwanentanz beim Theaterspektakel Sketch von Hubert Fischer und Hermann Piok Schafe, eine Klöckelgruppe und eine Flötenspielgruppe bzw. Zelt, nach einigen Runden frischem Münchner säumten den Weg. Mit einem abschließenden Hirten- Bier und einem gemütlichen Plausch traten wir wieder spiel entließ man die unzähligen Mitwanderer wieder die Heimreise (im Bus) an. Im Dezember fand wieder in die so stressige Vorweihnachtszeit. die schon von allen liebgewonnene Adventwanderung 2005 war wieder Freilicht angesagt und die Spielleite- erwähnen ist, dass in diesem Jahr nicht weniger als acht unter der Leitung von Helene Stockner statt. Noch zu rin Helene Stockner hatte ein sehr anspruchsvolles Stück Mitglieder unserer Bühne bei anderen Bühnen unseres ausgesucht, und zwar „KEIN PLATZ FÜR IDIOTEN“ von Bezirkes und beim Eisacktaler Volkstheater mitwirkten. Felix Mitterrer. Spielort war der neu überdachte FestHans Jocher und Martin Psayer mit den Alphörnern platz. Annegret Oberrauch hatte die schwierige Rolle Die Faschigsunterhaltung des geistig behinderten Wastl und Alfred Gostner die mit dem ASC Plose, dem des Plattl-Hans. Beide bewältigten ihre Rolle mit Bra- Kirchenchor und der Hei- vour. Dem Stück hatte es sicher gut getan, dass Maria matbühne leitete das Piok den Schlussakt etwas abgemildert hat. Es war ein Tätigkeitsjahr 2007 ein. Die Spielleitung der ge- schöner Erfolg. samten Beiträge lag in die Hirten mit den Schafen bei der Adventwanderung Als erstes stand im Jahre 2006 das Theaterstück „ALOIS den bewährten Händen IM WUNDERLAND“ an. Auch beim Faschingsauflauf, von Helene Stockner. Der veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Chor und dem Ausschuss hatte rege Tä- ASC Plose, konnten einige Mitglieder mit zum Teil tigkeit entwickelt. Der selbst gestalteten Beiträgen glänzen. Im September or- Spielleiter Christoph Gostner hatte Kontakte zu den ganisierte der neu gebildete Ausschuss mit der neuen Weiherspielen Markt Schwaben geknüpft und ein Obfrau Susi Goller einen Theaterausflug in die Bavaria Stück für Südtiroler Verhältnisse umgearbeitet. Das Filmstudios nach München: interessant, einmal hinter Freilichtspiel, ein tierisches Spektakel in 20 Bildern, die Kulissen der Filmarbeit zu schauen. Nach einem „FRÖSCHE UND / ODER KRÖTEN“ stand auf dem guten Essen in einem typischen Münchner Biergarten Spielplan. Spielort war der Platz an der Talstation der Helene Stockner 21 Weihnachtsspiel vor dem Mellauner Kirchlein bei der Weihnachtswanderung Ploseseilbahn. An die 70 Mitwirkende vor und hinter der Bühne mit Gesang, Tanz und musikalischer Begleitung gaben ihr Bestes. Unter großem Aufwand wurde eine zauberhafTanzeinlage von Sonja Oberrauch und ihrem Partner Georg Prosch te Kulisse gestaltet und extra dafür die „Trametschlacke“ ausgehoben. „Was taten mir, wenn mir in Peter (Stockner Peter und die vielen freiwilligen Helfer) net hätten!“ Viel Arbeit gab es für Bühnenbau und Technik. Ein Schauspiel, das sich für diesen Aufwand sicher ein paar Zuschauer mehr verdient hätte, aber trotzdem eine schöne Erfahrung für alle geboten hat. 22 Etwas ruhiger gestaltete sich das Jahr 2008. Einige unserer Mitglieder sammelten wieder auswärts Erfahrungen (EVT, MGV und so weiter). Im September stand dann der „SUPPENSTREIT“, ein Lustspiel unter der Regie von Christoph Gostner, auf dem Programm – ein recht lustiges Stück, das auch beim Publikum Anklang fand. Die Adventwanderung unter der Leitung von Helene führte diesmal vom Schulhaus über die hohe Brücke zum Festplatz und war sicher der Höhepunkt der vorweihnachtlichen Veranstaltungen. Christoph Gostner Spielleiter der HB St. Andrä Bühnenbild „FRÖSCHE UND / ODER KRÖTEN“ mit künstlich angelegtem Teich im Vordergrund Ausschuss der HB St. Andrä mit Ehrengäste v. l.: Obfrau des EVT Waltraud Engl, Spielleiter Christoph Gostner, Schriftführerin Hildegard Piok, Obmann Horst Oberrauch, Vizeobmann Günther Holzer, Zuständiger für Requisiten und Jugendbeauftragter Rainer Bielak, Kassierin Patrizia Lechner, Bühnenbau Peter Stockner und Bezirksobmann des STV Sepp Mitterutzner Das heurige Jahr begann für die HB mit der Jahres- 50-Jahr-Bestehen herauszugeben und dies, wie man hauptversammlung im März beim Torgglerhof in Karnol. gerade liest, ist auch gelungen. Neben zahlreicher Beteiligung der Mitglieder waren Im Herbst 2009 wurde das Lustspiel mit Musik auch die Obfrau des EVT Waltraud Engl und Bezirks- „RATSCH & TRATSCH“ aufgeführt und brachte neuen obmann des STV Sepp Mitterutzner gekommen. Auf Schwung und Biss in die Spielerreihen. Es wurde mit der Tagesordnung standen Neuwahlen und somit hat viel Enthusiasmus gearbeitet und immer wieder neue die HB ab heuer Horst Oberrauch als neuen Obmann Ideen konnten in die Tat umgesetzt werden. in ihren Reihen. Für die Zukunft gibt es nur eines zu sagen: Dass es Sofort ging es daran, die bevorstehenden Aufgaben gewünscht wird, in 50 Jahren eine zweite Ausgabe zu bewältigen und die Tätigkeit des Jahres 2009 zu dieser Chronik herauszubringen, um die sicherlich rege planen. Von der Gemeinde Brixen wurde der HB im Tätigkeit bis 2059 in gebührender Weise festzuhalten. Juni ein neuer Gemeinschaftsraum in der „Alten Schule“ zugesprochen. Dieser wurde den Anforderungen Horst Oberrauch der Ausschussmitglieder entsprechend eingerichtet: Obmann der HB St. Andrä Ein neuer Requisitenstauraum, Computer und Drucker und eine kleine Küche fanden auch noch Platz. Zudem hat sich die HB entschlossen, eine Chronik zum 23 Heimatbühne 2009 24 stehend von links nach rechts: Patrizia Oberhauser, Margarete Oberhauser, Christoph Gostner, Lisl Gostner, Helene Stockner, Petra Profanter, Claudia Stockner, Margit Prosch, Waltraud Ritsch, Simon Oberrauch, Alfred Gostner (†), Luise Hofmann, Antonia Oberrauch, Peter Stockner, Josef Hofmann, Andreas Piok, Ägidius Sader, Hermann Hofmann, Paul Oberhofer, Hermann Piok, Martin Plattner, Lisa Niedermair, Hubert Fischer, Hildegard Piok, Roselinde Stockner, Fritz Fischer, Hans Jocher, Albert Larcher, Josef Fischer 25 knieend von links nach rechts: Josef Graber, Roman Oberhauser, Kathrin Oberrauch, Angelika Steinmann, Rainer Bielak, Verena Gostner, Matthäus Agreiter, Günther Holzer, Elias Ellemunt, Tobias Gostner, Horst Oberrauch unsere Mitglieder seit 1959 nach Eintrittsjahr 26 Vor- & Zuname Eintrittsjahr Vor- & Zuname Eintrittsjahr Vor- & Zuname Eintrittsjahr Hans Pedratscher 1959 Robert Agreiter 1984 Siegfried Kerschbaumer 1993 Johann Prosch (†) 1959 Maria Psayer Stockner 1984 Stefan Lechner 1993 Josef Hofmann 1959 Hans Jocher 1984 Letizia Gostner 1994 Peter Jocher 1959 Franz Notdurfter 1984 Angelika Priller 1994 Peter Stockner 1959 Albert Agreiter 1986 Paul Oberhofer 1994 Ägidius Sader 1959 Albuin Oberhofer (†) 1986 Susi Garavelli Goller 1995 Max Palla (†) 1959 Laurenz Stockner 1986 Katharina Gostner 1995 Gottfried Sader 1959 Hubert Ellemunt 1986 Johann Pircher (†) 1996 Walter Pichler 1959 Markus Sader 1986 Pius Frener 1996 Hermann Hofmann 1960 Beatrix Piok 1986 Hansjörg Oberrauch 1996 Hanni Oberhofer 1962 Heidi Fischer 1986 Thomas Huber 1997 Andrä Ellemunt 1963 Johanna Oberhofer 1986 Horst Oberrauch 1998 Raimund Pedratscher 1963 Konrad Steinmann 1987 Günther Holzer 1999 Luise Hofmann 1964 Petra Hofmann 1987 Reinhard Lechner 1999 Cilli Stockner 1965 Irmgard Fischer 1988 Martin de Rossi 1999 Alfred Gostner (†) 1966 Antonia Oberrauch 1988 Hildegard Pircher 1999 Helene Stockner 1967 Georg Hofmann 1988 Annegret Oberrauch 1999 Albin Agreiter (†) 1968 Albert Larcher 1988 Verena Gostner 1999 Andreas Piok 1968 Hermann Piok 1988 Sepp Regele 2001 Gebhard Dejaco 1969 Hubert Fischer 1988 Barbara Ramoner 2001 Fritz Fischer 1969 Roman Oberhauser 1988 Renate Fischer 2001 Stefan Pichler 1969 Lisl Gostner 1989 Stephan Oberhauser 2002 Christoph Gostner 1969 Filomena Profanter 1989 Rainer Bielak 2002 Rudolf Grießer 1977 Claudia Stockner 1989 Margit Prosch 2002 Anna Goller 1977 Margit Piok 1989 Hildegard Piok 2006 Hermann Stockner 1977 Arnold Piok 1989 Josef Graber 2006 Florian Oberhauser 1978 Martin Plattner 1989 Margarete Oberhauser 2007 Hubert Agreiter 1978 Patrizia Lechner 1990 Kathrin Fink 2008 Rudolf Psayer 1982 Harald Duml 1990 Angelika Steinmann 2008 Wendelin Priller 1982 Josef Fischer 1990 Lisa Niedermair 2008 Herbert Niederkofler 1982 Peter Fischer 1990 Matthäus Agreiter 2008 Christine Langhofer 1982 Silvia Oberrauch 1992 Elias Ellemunt 2008 Stefania Goller 1982 Evi Palla 1992 Armin Frener 2008 Renate Langhofer 1983 Doris Mitterutzner 1992 Simon Oberrauch 2008 Reinhard Prentki 1983 Barbara Moroder 1992 Roselinde Stockner 2009 Waltraud Ritsch 1984 Veronika Moroder 1992 Petra Profanter 2009 Sepp Ellemunt 1984 Tobias Gostner 1992 Martin Jocher 1984 Elmar Hofmann 1992 Eintrittsjahr Vor- & Zuname Jubeljahr Vereinsjahre Josef Hofmann 1959 Thomas Huber 1997 Max Palla (†) 1999 40 Peter Stockner 1959 Horst Oberrauch 1998 Andrä Ellemund 2004 40 Ägidius Sader 1959 Günther Holzer 1999 Luise Fischer 2004 40 Hermann Hofmann 1960 Reinhard Lechner 1999 Hermann Hofmann 2004 40 Hanni Oberhofer 1962 Martin de Rossi 1999 Alfred Gostner (†) 2006 40 Andrä Ellemunt 1963 Annegret Oberrauch 1999 Andreas Piok 2008 40 Luise Hofmann 1964 Verena Gostner 1999 Peter Stockner 2009 50 Helene Stockner 1967 Sepp Regele 2001 Josef Hofmann 2009 50 Andreas Piok 1968 Renate Fischer 2001 Ägidius Sader 2009 50 Fritz Fischer 1969 Stephan Oberhauser 2002 Christoph Gostner 2009 40 Christoph Gostner 1969 Rainer Bielak 2002 Fritz Fischer 2009 40 Renate Langhofer 1983 Margit Prosch 2002 Waltraud Ritsch 1984 Hildegard Piok 2006 Vor- & Zuname von bis Hans Jocher 1984 Josef Graber 2006 Johann Prosch (†) 1959 1966 Hubert Ellemunt 1986 Margarete Oberhauser 2007 Peter Jocher 1966 1972 Konrad Steinmann 1987 Kathrin Fink 2008 Max Palla (†) 1972 1975 Antonia Oberrauch 1988 Angelika Steinmann 2008 Cilli Stockner 1975 1978 Albert Larcher 1988 Lisa Niedermair 2008 Hermann Hofmann 1978 1982 Hermann Piok 1988 Matthäus Agreiter 2008 Christoph Gostner 1982 1993 Hubert Fischer 1988 Elias Ellemunt 2008 Petra Hofmann 1993 1996 Lisl Gostner 1989 Armin Frener 2008 Christoph Gostner 1996 1999 Filomena Profanter 1989 Simon Oberrauch 2008 Fritz Fischer 1999 2006 Claudia Stockner 1989 Roselinde Stockner 2009 Susi Goller 2006 2009 Martin Plattner 1989 Petra Profanter 2009 Horst Oberrauch 2009 Patrizia Lechner 1990 Harald Duml 1990 Vor- & Zuname von Josef Fischer 1990 Hans Pedratscher 1959 1977 Peter Fischer 1990 Andreas Piok 1977 1993 Doris Mitterutzner 1992 Christoph Gostner 1993 1999 Tobias Gostner 1992 Helene Stockner 1999 2006 Siegfried Kerschbaumer 1993 Christoph Gostner 2006 Letizia Gostner 1994 Paul Oberhofer 1994 Susi Garavelli Goller 1995 Katharina Gostner 1995 Pius Frener 1996 Jubilare 40 Jahre und mehr Vor- & Zuname Obmänner–frauen Eintrittsjahr 27 … bis … Spielleiter/innen aktive Mitglieder 2009 Vor- & Zuname Produktionen der Heimatbühne und Erinnerungen dazu 28 1) Fürst Wastl . . . . . . . . . . . . . . 1959 32) Alles für Monika. . . . . . . . . . . . 1982 2) Der verkaufte Großvater . . . . . . . . 1960 34) Iatz Bruader hilf . . . . . . . . . . . . 1982 3) Sturm überm Gipfel . . . . . . . . . . 1961 33) Drei Frauen um Daniel . . . . . . . . . 1983 4) Das Kirchlein von Hochmonten . . . . . 1962 35) Straßenblut . . . . . . . . . . . . . . 1984 5) Die Ledigensteuer . . . . . . . . . . . 1963 36) Um Haus und Hof . . . . . . . . . . . 1985 6) Die Jungesellensteuer . . . . . . . . . 1964 37) Krach um Jolanthe . . . . . . . . . . . 1986 7) Schwur in der Waldkapelle . . . . . . 1964 38) Die Roggenmühle . . . . . . . . . . . 1987 8) Die Welt geht unter . . . . . . . . . . 1965 39) Liebe, Geld und Altpapier . . . . . . . 1988 9) Der Satan vom Brandnerhof . . . . . . 1965 40) Die brennende Lieb . . . . . . . . . . 1989 10) Thomas auf der Himmelsleiter . . . . . . 1966 41) Flitterwochen zu siebt . . . . . . . . . 1990 11) Die Heimat ruft . . . . . . . . . . . . 1966 42) Millionen im Heu . . . . . . . . . . . 1991 12) Die drei Eisbären . . . . . . . . . . . 1966 43) Der Meisterlügner . . . . . . . . . . . 1992 13) Rosen und Dornen, Liebe und Hass . . . 1967 44) Der Bodenfraß . . . . . . . . . . . . 1994 14) Alles steht Kopf . . . . . . . . . . . . 1967 45) Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . 1994 15) Glocken vom Himmelhof . . . . . . . . 1967 46) Gaunerpech . . . . . . . . . . . . . 1995 16) Herz am rechten Fleck . . . . . . . . . 1968 47) Die Welt geht unter . . . . . . . . . . 1996 17) No amol a Lausbua sein . . . . . . . 1968 48) Die Stumme . . . . . . . . . . . . . 1997 18) Die Geieregger . . . . . . . . . . . . 1969 49) Das Ende vom Anfang . . . . . . . . . 1997 19) Der Föhn . . . . . . . . . . . . . . . 1969 50) Sayonara . . . . . . . . . . . . . . 1998 20) Rosmarie kommt aus Wildwest . . . . . 1970 51) Das Urteil . . . . . . . . . . . . . . 1999 21) Hurra Zwillinge . . . . . . . . . . . . 1970 52) 1. Theaterspektakel . . . . . . . . . . 2000 22) Bergkristall . . . . . . . . . . . . . . 1970 53) Der Dieb, der nicht zu Schaden kam . . 2001 23) Der Meisterlügner . . . . . . . . . . . 1971 54) Die Kathi . . . . . . . . . . . . . . . 2001 24) Der sparsame Bartbauer . . . . . . . . 1972 55) Eine Tante kommt selten allein. . . . . . 2002 25) Der verlorene Sohn . . . . . . . . . . 1972 56) Der fidele Hausl. . . . . . . . . . . . 2003 26) Alles für Monika. . . . . . . . . . . . 1973 57) 2. Theaterspektakel . . . . . . . . . . 2004 27) Der Hallodri . . . . . . . . . . . . . 1974 58) Kein Platz für Idioten . . . . . . . . . . 2005 28) Vinzenz in Nöten . . . . . . . . . . . 1975 59) Alois im Wunderland . . . . . . . . . 2006 29) S`schwarze Fleckerl . . . . . . . . . . 1976 60) Frösche und / oder Kröten . . . . . . . 2007 30) Bruder Martin. . . . . . . . . . . . . 1976 61) Suppenstreit . . . . . . . . . . . . . 2008 31) Die ansteckende Gesundheit . . . . . . 1978 62) Ratsch & Tratsch. . . . . . . . . . . . 2009 … und eine ganze Reihe an Weihnachtsspielen, Einaktern und Kurzspielen zur Faschingszeit! Deshalb bin ich beim Theater Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Es beginnt 1. Theater unterliegt keinem bereits in der frühesten Kindheit, wenn wir in der Schule Leistungsprinzip, das Ge- lernen, dass es für eine bessere Leistung auch bessere genteil ist der Fall: Entsteht Noten gibt. Später, in der Berufswelt gilt weiter: Leistungsdruck, schadet dies Für mehr Leistung gibt es höhere Positionen, mehr der Kreativität. Entlohnung usw. Und ist es in der Freizeit anders? Sportvereine trainieren für Leistungssteigerung, Feuer- 2. Theater erlaubt es mir, wehren haben Sportkampfgruppen, Musikbegeisterte in kürzester Zeit in eine spielen um Bronze-, Silber- oder Goldauszeichnungen. Harald Duml komplett andere Welt einzusteigen. Theater lässt mich spielerisch erleben was, wäre wenn … Zugegeben, ich bin ein absoluter Befürworter dieses sogenannten „Leistungsprinzips“, immer dem Moto 3. Theater gibt mir Applaus. Jeder, der auf der Bühne treu: „Von nichts kommt nichts“. Aber keiner schafft es, steht, die Aufregung vor dem Auftritt verspürt und immer nur erfolgreich zu sein, in der Regel sind Nie- nachher Applaus bekommt, wird mir recht geben, es ist derlagen häufiger als Siege. Die Folge davon sind ein wahnsinnig tolles Gefühl, Applaus zu ernten. Jeder längere Durststrecken, welche dann schon ziemlich Mensch will gelobt werden und Applaus ist für mich deprimierend sein können. die höchste Form des Lobes. Aus diesem Grund möchte ich erzählen, wie Theater All das gibt mir das Theater, zum Theater kam ich durch mir hilft, mit unserer Leistungsgesellschaft umzugehen. die HB St. Andrä und dafür danke ich an dieser Stelle Theater ist für mich eine kleine Insel, wo ich mich unserer Bühne. ausruhen kann. Drei grundlegende Punkte sind für mich hier nennenswert: 19 65 1966 29 is b ä r e n D ie d r e i E 196 6 D i e H ei m a t r u ft (auf der Terrasse des Hotel Post) Peter Jocher, Cilli Stockner, Hilda Sade r, Max Palla 196 7 Josef Niederkofler, Konrad Piok, Max Palla, Josef Hofmann R os en un d D o r n e n, L ie b e u n d Ha ss (auf der Terrasse des Hotel Post) 30 Andreas Posch, Gottfried Sader, Ägidius Sader, Hilda Sader Sader Peter Jocher, Andreas Posch, Ägidius 196 9 D e r F öh n (hinter dem Widum) v. l.: Josef Niederkofler, Luise Jocher, Peter Jocher, Raimund Pedratscher, Helene Stockner, Fritz Fischer, Walter Pichler, Gertraud Thaler, Gottfried Sader sen., Josef Hofmann Beim Freilichtspiel … … „DER FÖHN“ durfte ich das erste Mal mitspielen. Das „Jockele“ war ein etwas zurückgebliebener Bub, der auf der Bühne 31 erstochen und im dritten Akt im offenen Sarg, mit einem weißen Leintuch bedeckt, aufgebahrt wurde. Dann kam die „Lahn“ und die Kulissen wurden gebeutelt. Oberhalb von meinem Kopf im Herrgottswinkel stand unter dem Kreuz ein schöner tönerner Geranientopf. Durch das Beuteln der Kulissen schob Christoph Gostner sich dieser Topf bedrohlich weit nach vorne. Durch das Leintuch konnte ich das gut beobachten. Ich versuchte mich bei Helene, die damals meine Mutter spielte und neben dem Sarg betete, bemerkbar zu machen. Bange Sekunden vergingen, bis sie auf die Gefahr aufmerksam wurde und den Blumentopf in Sicherheit brachte. Ich war knapp davor, meine Stellung aufzugeben und aus dem Sarg zu klettern. Nicht auszudenken welche Wirkung das gehabt hätte, zumal doch das Drama mit der „Lahne“ seinen Höhepunkt hatte! v. l.: Hans Engl, Andrä Ellemund, Raimund Pedratscher, Sepp Niederkofler, Fritz Fischer, Peter Priller G u a t e Würscht Als wir noch im alten (damals der neue) Pfarrsaal, eine willkommene Gele- unsere Stücke zum Besten brachten, hatten wir nicht genheit, ein bisschen Ab- einmal eine Tür, um während der Aufführungen von der wechslung zu erfahren. Bühne ungesehen abzugehen, so klein und eng war Damals war noch der Bau- der Raum. Es nahm ja schon die Bühne die Hälfte des mann-Hans bei uns und ganzen Raumes ein und da fanden gerade noch 50 hat uns immer unterstützt, bis 60 Theaterbegeisterte einen Sitzplatz. Somit hatten wo es nur ging. Nach einer wir keine andere Möglichkeit, als durch das Fenster der vielen Aufführungen hinter der Bühne abzugehen – oder besser abzuklet- kam er zu uns in den Umkleideraum und hat uns tern, um in den Umkleideraum zu gelangen. Luise Hofmann „guate Würscht“ – gebracht zur Stärkung für die strenge und intensive Bühnenarbeit. Nur hat danach Damals waren alle Aufführungen bis zum letzten Platz nie mehr jemand seinen Bernhardinerhund zu Ge- ausverkauft, denn Fernsehen gab es für viele noch nicht sicht bekommen; trotzdem: „Die Würscht sein guat und ansonsten ist man auch nicht so viel unterwegs gewesn!“ gewesen und so boten die Theateraufführungen immer 1968 32 19 6 7 19 6 9 197 0 R os mar i e k o m m t a u s W il d we st (hinter dem Widum) Sader, Engl Hans, Helene Stockner v. l.: Fischer Fritz, Cilli Stockner, Hilda v. l.: Andreas Piok, Cilli Stockner, Hilda Sader, Ägidius Sader, Alfred Gostner, Helene Stockner, Fritz Fischer 33 hinten stehend v. l.: Hans Engl, Hans Pedratscher, Helene Stockner, Peter Jocher, Alfred Gostner, Stefan Pichler, Ägidius Sader, Fritz Fischer vorne sitzend v. l.: Cilli Stockner, Andreas Piok, Hilda Sader 197 2 D e r v er l o r e n e S o h n (auf dem Hof des Almdötscher - Obermellaun) die gesamte Mannschaft der Freilichtproduktion „Der verlohrene Sohn“ vor dem Eingang zum Almdötscherhof Fritz Fischer 34 Helene Stockner, Fritz Fischer, Andreas Piok Gabi Ellemund, Fritz Fischer, Eduard Kircher, Peter Stockner, Hermann Hofmann 19 7 8 1976 1974 19 72 35 198 2 Al l es f ür M o nika (oberhalb der Feuerwehrhalle – heutiges Musikprobenlokal) Fritz Fischer, Alfred Gostner Steffi Goller, Fritz Fischer 36 Renate Langhofer, Christoph Gostner Alfred Gostner, Renate Langhofer, Christoph Gostner, hauser Fritz Fischer, Steffi Goller, Roman Ober 198 3 D r e i F r au e n u m Da nie l (oberhalb der Feuerwehrhalle – heutiges Musikprobenlokal) Paul Kircher, Steffi Goller, Hermann Hofmann, Anna Goller Rudi Psayer, Christoph Gostner 37 Hermann Hofmann, Robert Agreiter Christine Langhofer, Paul Kircher 198 4 S tr aß e n bl u t (am Schnagererhof in Obermellaun) Zum Tiroler Gedenkjahr 1984 38 Martin Jocher, Marialuise Psayer, Christoph Gostner, Hans Jocher, Peter Stockner, Reinhart Prentki, Andreas Piok, Christine Langhofer, Rudi Psayer, Helene Stockner, Hermann Hofmann, Luise Hofmann, Waltraud Ritsch, Fritz Fischer, Florian Oberhauser Als Höhepunkt im Theaterleben der Heimat- Peter Mitterrutzner war als erfahrener Theaterfachmann bühne zählt zweifelsohne die Freilichtauffüh- bei der Regie behilflich und gab uns wertvolle Ratschläge. rung des Stückes „Straßenblut“ im Sommer In den Pausen sangen Marialuise Psayer und Hans des Jahres 1984. Im Spiel wird das Leben Jocher die zum Stück passenden, hintergründigen der Karner in Berührung mit der „zivilisierten“ Karnerlieder (siehe Seite 17) von Luis Stefan Stecher. Welt dargestellt. Diese Außenseiter ziehen Theaterfreunde waren voll des Lobes, dass es uns mit ihren Karren von Hof zu Hof, stiften Un- gelungen war, mit einfachen Mitteln und natürlichem ruhe, werden nur widerwillig geduldet, miss- Spiel die Zuschauer anzusprechen. Oft kam der achtet und mit vielen Vorurteilen bedacht. Gedanke auf, das Stück zu gegebenem Anlass Die Aufführungen vor genau 25 Jahren Wiederholung kam. Die Aufführungen waren einmalig waren ein sehr wertvoller Beitrag zu den 175-Jahr-Fei- und so soll man es auch bewenden lassen. Spieler und ern der Tiroler Freiheitsbewegung. Das Stück regt zum Mitwirkende haben lange nachgeeifert, gar einige wiederholen. Ich glaube es war gut, dass es zu keiner Andreas Piok Nachdenken an. Es geht um die Gesellschaft in Tirol Male waren wir mit dem Karren unterwegs, um in einer und wie diese mit Leuten umgeht, die kein „normales“ Schupfe oder auch im Freien nachzufeiern. Marialuise Leben führen. Es geht um die untere soziale Schicht, und Hans sangen auch hier wieder die Karnerlieder, die um ihre Existenz kämpft. Werden diese Menschen deren letzte Strophe uns immer wieder lange nachge- toleriert oder erfahren sie nur Spott und Verachtung? klungen ist: Das Stück beeindruckte. Es passte mehr oder weniger „Und bleibm weard dir a die Noat alles. Der Innenhof am Schnagerer bildete eine und dein Karrn holbats hin wunderbare Naturkulisse. Die Rollen waren passend iatz tutsch lei zua, mei Tschurele verteilt, die Spieler begeistert und gaben ihr Bestes. und schlof lai woala in.“ 198 5 U m Haus u nd H o f (in der Grundschule von St. Andrä) v. l.: Rudi Psayer, Christoph Gostner, Laurenz Stockner, Konrad Goller, Hermann Hofmann, Alfred Gostner, Helene Stockner, Reinhart Prentki, Fritz Fischer, Albert Agreiter, Andreas Piok, Hanni Oberhofer, Albuin Oberhofer, Luise Hofmann Helene Stockner, Laurenz Stockner, Konrad Goller, Reinhart Prentki kner, Andreas Piok Fritz Fischer, Helene Stoc 19 86 1987 39 198 8 Li ebe , G e l d u n d A l t p a p ie r (in der Grundschule von St. Andrä) Hubert Fischer Georg Hofmann, r, Fritz Fischer, Antonia Oberrauch, v. l.: Hubert Fischer, Irmgard Fische Luise Hofmann ann, Hofm ann Herm ofer, Langh te Rena Nix mehr g’heart Noch oander von de vieln Proben für’s Stickl „Liebe, Geld und Altpapier“ isch‘s wieder amol spot wordn. und 40 geregnet hot’s in Strömen. Net amol an Schirm hon i mit g’hob. Schnell entschlossn bin i flux hoam gerennt; sein jo lei a poor Meter. Dahoam unkemm, will i die Haustür aufsperrn und find den verflixtn Haustürschlissl net. Isch jo gleich, hon i mir gedenkt, es gib jo a Antonia Oberrauch no a Glogge. Und eben gib‘s ba ins Antonia Oberrauch dahoam lei a normale Hausglogge, weil ba mein Monn in Hermann brauchat‘s a Feierwehrsirene, denn sobold er schloft, heart er net amol wenn man ihm Ober der Hermann isch oanfoch net augewocht. Rich- is Bett untern Orsch wecktrogat. Die Glogge wor am tig sierig bin i gewordn und dawirgn hätt i ihn gekennt. Ende durchgebrennt, geregnt hot’s olm no und nor isch Is leschte Stoandl in meiner Hond, sozusogn meine mir epas Neues ingfolln. Vor’n Haus wor domols a leschte Hoffnung, nor weard Licht in der Stube, da Her- riesn Holzmeiler. A Hond voll Schoder in die Hosnsäck mann schaug gonz verschlofn ban Fenster außer, i wia inne und aubm afn Haufn wor die Devise. I hon schun a begossener Pudl ban Fenster inne und sein oanziger Ongscht k‘hop, die Scheibm brechn in tausend Stuck, soffl Spruch wor: Jo wenn du koan Schlissl mitnimmsch! hon i do Schtoandlan zi de Scheibm zuarngschmettert. 198 9 D i e br en n e n d e L ie b (am Schnagererhof in Obermellaun) F a m il ie u nd The a t e r Vor 20 Jahr, bei der „brennenden Liab“ Die Premiere a voller Erfolg, gonz uhne Regn, hon i die erste Theaterrolle gekriag. ober nor hot er ins verlossn, der Wettersegn. Ban Pforrer Hons sein Stickl mitzutian isch Sogor der Londesvoter Luis hot gmiat untern Schirm huckn, mir Ehr und Verpflichtung net minder, noch der Aufführung für die Kinder die Geldtasche zuckn. muaß holt der Alfred amol schaugn af insere Kinder. Er zwinkert mit die Augn: „A de werdn amol groaß, im Vordergrund Renate Langhofer, gian nor zi die Wohln – wer woaß!“ Thomas Huber, Helene Stockner „Der Alfred“ … gonz nervös werd der Regisseur, der Ander: „Des geat net, den brauch i ba die Mander. Gern denkn mir af den Theatersummer zrug, Er isch der Bauer, du sei Diarn, de Zeit wor so wertvoll und fein, enkere Kinder werdn mir a no unterkriagn.“ weil mir hobm geterft als Familie dabei sein. De jubln und schrein: „Nicht tian mir liaber!“ Schun wor die Familie im Theaterfiaber. Der Schnogererhof isch als Naturkulisse zu hobm, ungfongen werd gschwind mit de vieln Probm. großes Bild oben v. l.: Christoph Gostner, Martin Plattner, Katharina Gostner, Horst Oberrauch, Christine Thaler, Renate Langhofer, Helene Stockner, Alfred Gostner, Filomena Profanter, Thomas Huber, Matthias Stockner, Fritz Fischer, Johanna Stockner, Verena Gostner, Hanni Oberhofer, Tobias Gostner, Luise Hofmann, Lisl Gostner, Hubert Fischer A Aufregung, a Freid, ba jedn hot sich‘s gschtaut, dass man ban Spieln jo nicht versaut. Lisl Gostner 41 199 0 F l i tter wo c h e n z u s ie b t (in der Grundschule von St. Andrä) Claudia Stockner v. l.: Claudia Stockner, Petra Hofmann, Hubert Fischer, Patrizia Lechner, Laurenz Stockner, Harald Duml, Marg it Prosch Verliebte Beleuchter 42 Unser leider allzu früh verstor- des Stücks muss das Licht sofort bene, langjährige Gönner und ausfallen als sogenannter „Spot Freund Hochwürden Hans Pircher aus“. Endlich war es soweit, am schrieb für die Heimatbühne ein goldenen Sonntag Abend war Weihnachtsstück. Mit großer Be- Premiere. Die Beleuchter waren geisterung wurde das Stück von auf ihren Plätzen und neben ihnen einigen Spielern und Kindern der saßen zwei junge Zuschauerinnen. 5. Klasse Grundschule einstudiert Alles lief gut, die Spieler gaben ihr und geprobt. Der Aufführungs- Bestes und der letzte Satz war ge- termin näherte sich, nur noch ein paar technische Proben waren not- sprochen. Doch oh Schreck, das Helene Stockner wendig. Unsere Beleuchter, zwei Licht, es ging und ging nicht weg. Das Publikum begriff die Panne junge, kompetente Burschen, machten ihre Arbeit sehr schnell und spendete fleißig Applaus, da ging dann gewissenhaft und genau, montierten Scheinwerfer, leg- auch ganz langsam das Licht aus. Des Rätsels Lösung, ten Kabel und bedienten gekonnt das Schaltpult. Sie wie konnte sowas sein? besprachen noch einige Details und machten sich mit einem roten Stift eine wichtige Notiz: Am Ende Verliebt waren die Burschen, alle zwei! 199 1 Mi l l i o n e n im H e u (in der Grundschule von St. Andrä) Harald Duml, Petra Hofmann, Beatrix Piok Hermann Piok, Hubert Ellemunt, Claud ia Stockner 43 Josef Fischer, Hermann Piok Claudia Stockner, Hermann Piok 199 2 D e r Me i st e r l ü g n e r (in der Grundschule von St. Andrä) Antonia Oberrauch, Josef Fischer Improvisier t … 44 Es war, glaube ich, im Jahr Das Stück sollte so ungefähr zehn Minuten dauern. Vor 1992 im Winter (Fasching), der alles entscheidenden Pointe (Schlusssatz von Bea) als ich und Hermann Piok hatten ich und Platscho noch einen Dialog, mit dem alias Platscho mit unserer wir die Spannung für die Schlusspointe erzeugen soll- Erfahrung gebeten wurden, ten. Durch unsere Vorgeschichte beim Rutznerhof hatten bei einem Seniorennachmit- wir sichtlich Spaß, für die Senioren zu spielen und wir tag einen kurzen!!! Einakter fingen an zu improvisieren, was absolut nicht auffiel, zu spielen. sondern den Senioren gefiel und die Stimmung im Saal wurde immer besser. Josef Fischer Soweit so gut … Bea verstand nicht mehr ganz, in welchem Stück Als 3. Person spielte mit uns sie sich nun befand, lauerte jedoch mit ihrer Schluss- Beatrix Piok von der Bäckerei, für die das Theaterspielen pointe, bis die richtigen Worte fielen, die dann auch Neuland bedeutete. Nach zwei bis drei Proben sollten einwandfrei passte. wir nun an dem famosen Faschingssonntag um 15.00 Uhr iesen Einakter aufführen. Nun gut … Aus heute noch ungeklärten Gründen begab es sich Es wurde ein voller Erfolg, nur das Stück dauerte unge- jedoch, dass ich und Platscho um 14.45 Uhr noch fähr die doppelte Zeit wie vorgesehen; die Senioren ziemlich heiter beim Rutznerhof waren (im Skigewand) waren hellauf begeistert und die Heimatbühne St. Andrä und im Saal die Nervosität stieg. war um zwei Improvisationstalente reicher. Als wir jedoch um 14.55 Uhr in der Garderobe auftauchten, um in Windeseile in die Klamotten zu hüpfen, wurden wir nochmals auf Text und Szenen aufmerksam gemacht; und schon ging’s dann los. 199 4 D e r B o de nfr a ß (im Innenhof des Niederrutznerhofes) 45 Hermann Hofmann, Martin Plattner, Hermann Piok Alfred Gostner, Stefan Lechner Harald Duml Fritz Fischer, Antonia Oberrauch Fritz Fischer, Lisl Gostner An Unglück isch gschechn … Af den Sotz wer i mi mein gonzes Lebm zrugerinnern. Af der Bühne, oder besser gsog im Innenhof ban Des wor mein erschter Sotz ban an Theaterstickl, und Niederrutzner wor sem lei der Fischer Fritz, der den sell wor beim „Bodenfraß“. beasn und gierign Groaßbauer gschpielt hot. Den Aufgeregt bin i durch des wahnsinnig beasn Blick, wos er mir sem zuageworfn groaße schware Tor beim hot, wer i a nia mehr vergessn. Niederrutznerhof innegelafn und hon schrein gemiasst Und jedes Mol wenn mir ins heint treffn, kimp olm der so laut es möglich wor: „An gleiche Spruch: „An Unglück isch gschechn“. Unglück isch gschechn“. Horst Oberrauch großes Bild oben v. l.: Albuin Oberhofer, Hermann Piok, Antonia Oberrauch, Harald Duml, Alfred Gostner, Stefan Lechner, Hermann Hofmann 199 4 An äs th e s ie (in der Grundschule von St. Andrä) Hubert Fischer, Herman n Piok ann Piok Claudia Stockner, Hubert Fischer, Herm 46 Lampenfieber Hubert Fischer, Claudia Stockner, Hermann Piok A Stoßgebet zum Himmel schicken, schnell die Hosen flicken, die Zigaretten suachen Recken und strecken und Kniebeign mochen, und wenn man’s Feuerzeug net find, gor fluachen. des braucht’s, dass die Boander net a so krochen. Über die Schulter spucken, oder gonz still af an Bankl hucken. Des Wichtigste sein die Baldriantropfen, de hinter an Stoan sein versteckt. Den Text aufsogen, Gott sei Dank hat de no koander entdeckt. in Regisseur schnell no epas frogen. Schnell a poor Schluck, die Wirkung tritt in. Af’s Klo rennen, und ausnluagn, ob woll Zuschauger kemmen. Net a jeder hot vom Lampenfieber Respekt, deswegn hobm erfahrene Spieler ihr eigenes Rezept: In der frischen Luft a poor Schritte gian, tiaf durchschnaufen, nor wieder stian. I hon gor nia gewisst, dass im Weißwein isch Baldrian drin. Geplatzt! 199 5 Es war das Stück „Die Welt geht unter“, es war im Jahr Dem Hermann war das so 1995 und ich musste die Ehefrau vom Piok Hermann zu blöd, dem ist das rich- spielen. tig auf die .... gegangen. Im zweiten Akt bei einer Szene sollte er mir eine runter- Er konnte ja nichts dafür. hauen. Ich sagte noch zu ihm er solle sich ruhig trauen, Er hat mich einfach mit der damit es auch echt aussehe. Jedenfalls hat er mich beim hohlen Hand genau aufs Wort genommen und mir dermaßen Ohr getroffen. Das kann ja eine Ohrfeige verpasst, dass mir da- passieren. Susi Goller bei das Trommelfell geplatzt ist. Ich weiß nicht mehr, wie ich die Szene Irgendwie haben wir das Stück zu Ende gespielt und den zweiten Akt zu Ende ge- und anschließend bin ich ins Krankenhaus gefahren. spielt habe. Hören konnte ich kaum Dr. Goller von der HNO-Abteilung im Brixner Kranken- noch etwas. Als ich hinausging, haus hat sich krummgelacht, als ich ihm sagte, wie sagte ich sofort zu den anderen, das passiert ist. Naja, beim Theaterspielen kann eben dass mir das Trommelfell geplatzt sei. allerlei geschehen. 1996 47 199 7 D i e S tum m e (vor der Satzingermühle) Naturkulisse Satzinger-Mühle Susi Goller Lachkrampf 48 Ich spielte in diesem Stück einen „Ich komme gerade vom Fischen.“ Architekten, der einem stummen Sie antwortete mir mit einer Frage Mädchen die Gebärdensprache in ihrem Dialekt: „Do obn?“. Sie beibringen möchte. Das Theater- meinte wohl, ich war bei der stück spielte in der „Satzinger Stummen im Zimmer. Wir bekamen Mühle“. Eine Szene war nur mit mir einen und der Gostner Lisl besetzt. Mein der sich von Probe zu Probe wie- Auftritt: Ich kam vom 1. Stock mit derholte, sodass die Spielleiterin meiner Fischerausrüstung auf die Helene Stockner uns nach ein Bühne. Die Lisl schaute mich mit einem besorgten Blick an und regelrechten Lachkrampf, paar Proben zur Ernsthaftigkeit Roman Oberhauser fragte mich in ihrem Schenna-Dialekt: „Wo kommen sie denn her?“ Ich blieb auf der ermahnen musste. Wir taten uns sehr schwer, diese Szene regel- recht ohne Lachen über die Bühne zu bringen. Stiege stehen und antwortete in der Schriftsprache: Hans Jocher Alfred Gostner, Doris Mitterrutzner, Paul Oberhofer Doris Mitterrutzner, Antonia Oberrauch Lisl Gostner, Fritz Fischer Susi Goller, Alfred Gostner 199 7 D as E n de vo m A n f a n g (in der Grundschule von St. Andrä) Hermann Piok Hermann Piok, Hubert Fischer 49 Hermann Piok Hubert Fischer, Claudia Stockner 199 8 S ay o n ar a (in der Grundschule von St. Andrä) v. l.: Helene Stockner, Roman Profanter, Luise Hofmann, Pius Frener, Horst Oberrauch, Susi Goller, Katharina Gostner, Patrizia Lechner, Hermann Piok, Doris Mitterrutzner 50 Susi Goller, Roman Oberhauser Luise Hofmann 199 9 D as U r teil (auf dem Parkplatz unter dem Widum) Urteilsverkündung bei der Freilichtproduktion „DAS URTEIL“ Kollektive Sache Schuld ist eine kollektive Sache, die uns alle betrifft, sagte damals unser Herr Pfarrer Hans Pircher, der die Uraufführung seines Stücks „DAS URTEIL“ nicht mehr 51 sehen durfte. Plözlich und unverhofft erlag er bei seinem Kuraufenthalt in Montegrotto einem Herzleiden. Das Stück, das er anlässlich der 40 Jahre Heimatbühne schrieb, umfasste alle die Themen, die ihm am meisten am Herzen lagen: Schuld und Sühne verpackt in aktuellen und prisanten Themen wie Alkoholismus, Gewalt in der Familie, Abtreibung und Pädophilie. 27 Darsteller Claudia Stockner, Fritz Fischer standen damals auf der Bühne, viele davon das erste Mal, und es war sicherlich kein Leichtes, diese ganzen Themen gekonnt zu inszinieren, so Regisseurin Helene Stockner. Doris Mitterrutzn er, Alfred Gos tner Katharina Gostner, Günther Holzer, Roman Oberhauser 2001 D er D i e b, d e r nic h t z u Sc h ad e n ka m (in der Grundschule von St. Andrä) Hubert Fischer, Hermann Piok, Petra Hofmann Hermann Piok, Hubert Fischer 52 Barbara Ramoner, Hubert Fischer, Hermann Piok, Petra Hofmann hinten v. l.: Petra Hofmann, Doris Mitte rrutzner, Barbara Ramoner vorne v. l.: Horst Oberrauch, Hube rt Fischer, Hermann Piok 2001 D i e K ath i (in der Grundschule von St. Andrä) t und spielt ne St. Andrä sing die Heimatbüh die Kathi Roman Pola Singspiel von Uhr Beginn: 20.30 l im Mehrzwecksaavon St. Andrä der Grundschule gen: Aufführ21.un September ‘01 Freitag, (Premiere) 23. September ‘01 (um 16.00 Uhr) 25. September ‘01 Dienstag, September ‘01 Donnerstag, 27. 28. September ‘01 Freitag, September ‘01 30. Sonntag, Sonntag, Kartenvorverkauf:Andrä üro St. im Tourismusb Samstag von Montag bis Uhr von 9.00 - 11.30 008 Tel. 0472 850 0.Eintritt: Lire 18.00 0.ßigt: Lire 10.00 für Kinder ermä rä n St. And Theater i Souffleuse Als Souffleuse hon i ban Theaterstickl I stea daneben, der „DIE KATHI“ die Aufgobe kriag, hong soll folln, interessant, ober hot a gemocht gonz schian miad. der Einsotz kimp net, iaz Die Regisseurin hot mir ungsog jede Menge Sochn, muasch die Nerven koltn. vergongen isch mir bold is Lochn. „Du muasch ziachn“ kimps Noch vielen Proben, der Text sitzt no net: es miaßt aus meinem Mund, mein learn, so weard nia nix draus wearn. Theaterkollege moant: „Olls Die Spieler beobochtn und gleichzeitig afn Text schaugn, mit Ruhe, für Hektik gibt‘s Der Einsotz hot jedes Mol gsuacht mit frogenden Augn. af sich wortn gelosst, ober Wo isch mein Plotz, wenn’s los geat, hon i gfrog; Die leschte Probe mit Liacht, Requisiten und ollem Drum und Drun, der Vorhong muaß a auf und zua, a sem stelln mir schun jemand un. Annegret Oberrauch, Paul Oberhofer 53 koan Grund.“ wenn’s gstockt hot, hobm sie mi wollt net in des Loch do oidn, hon i gsog. Rainer Bielak, Doris Mitterrutzner, Renate Fischer v. l.: Katharina Gostner, Michaela Oberrauch, Hermann Piok, Margit Prosch, Luise Hofmann, Ägidius Sader, Josef Fischer, Fritz Fischer, Renate Fischer, Rainer Bielak, Doris Mitterrutzner, Annegret Oberrauch, Paul Oberhofer, Lisl Gostner, Herta Oberrauch, Patrizia Lechner, Susi Goller, Martin Plattner, Alfred Gostner, Josef Frener, VorStefan Pichler, Thomas Huber mit mein Einsotz hot er‘s Claudia Stockner dechter jedes Mol gschofft. Seitdem woaß i, dass man als Souffleuse net für’n Text isch zuaständig, a hinter der Bühne muasch einsogn, a gonz notwendig. Josef Fischer Paul Oberofer Stefan Pichler, Susi Goller 2002 E i n e Tan te ko m m t s e l t e n a l l e in (in der Grundschule von St. Andrä) stehend v. l.: Fritz Fischer, Filomena Profanter, Rainer Bielak, Lisl Gostner, Ägidius Sader, Luise Hofmann, Paul Oberhofer, Susi Goller, Katharina Gostner, Horst Oberrauch, Margit Prosch, Martin Plattner, Hermann Piok sitzend v. l.: zwei Musikerinnen, Claudia Stockner, Josef Hofmann, Helene Stockner, Doris Mitterrutzner, Siegfried Kerschbaumer 54 Ägidius Sader, Fritz Fischer Susi Goller, Hermann Piok Lisl Gostner, Horst Oberra uch Filomena Profanter, von vorne nach hinten: Luise Hofmann, Martin Plattner, Horst Oberrauch 2003 D er f i del e H a u s l (in der Grundschule von St. Andrä) Hermann Piok, Paul Oberhofer Susi Goller, Hermann Piok 55 Katharina Gostner, Fritz Fischer, Hermann Piok Horst Oberrauch 2004 2 . T h eate r s p e kt a k e l (am Festplatz, bei der Satzinger-Mühle und vor dem Schulhaus) Mellauner Musikanten: Ägidius Sader, Michael Ramoner, Alfred Gostner, Christoph Gostner, Hans Jocher Peter Stockner, Filomena Profanter 56 … eine starke Truppe in der Küche: Hubert Prader, Andrä Ellemund, Martin Plattner, Paula, Markus Prader en: Christoph Gostner … das Instrument in Sicherheit bring 2004 Was s er M a r s ( Sketch beim Theaterspektakel im Trametschbach) Hermann Piok, Hubert Fischer Hubert Fischer 57 Hermann Piok, Hubert Fischer Hubert Fischer, Hermann Piok 2005 K ei n Pl a t z fü r I d io t e n (am Festplatz) Alfred Gostner, Annegret Oberrauch, Verena Gostner Alfred Gostner, Annegret Oberrauch Geschockt! Sobald ich erfuhr, dass wir – die Heimatbühne St. Andrä – das Stück „KEIN PLATZ FÜR IDIOTEN“ spielen, war ich 58 irgendwie überrascht, aber um so mehr freute ich mich auf das Stück. Schulkinder beim Musizieren Doch wer soll den „IDIOT“ spielen? Meine Freundin Annegret Oberrauch! Da war ich nicht mehr überrascht, sondern geschockt! Schafft sie das wirklich, so eine Katharina Gostner schwierige Rolle zu spielen? Doch am Ende war ich glücklich, denn wir hatten großen Erfolg mit dieser Produktion und meine Freundin war als „Mandl“ einfach super genial. Sie spielte sehr überzeugend, einfach großartig. Doch nicht nur sie war in ihrer Rolle aufgegangen, auch „da Tati“ (mein Vater) war eine Klasse für sich. Ich war sehr stolz auf ihn. Ein super Theaterspieler sagte einmal zu mir: „Wenn man so wia da Fred spielt, isch man gonz oben!“ Genau so sehe ich das auch. 2006 Al oi s i m Wu nd e r l a n d (in der Grundschule von St. Andrä) Katharina Gostner, Hubert Ellemunt Hildergard Piok, Hubert Fischer AND L R E D N WU M I S I O L A drä: T RÄ ZEIG ST. AND E N H Ü B AT DIE HEIM SOLLEDER ON THEO AKTEN V 3 IN K N WA EIN SCH le St. An undschu r G r e d MIERE) ngen in Uhr (PRE 0 Aufführu .3 0 2 006 20.01.2 hr Freitag, 18.00 U 1.2006 .0 2 2 , Uhr Sonntag 6 20.30 0 0 .2 1 , 24.0 0 Uhr Dienstag 06 20.3 0 .2 1 .0 , 28 0 Uhr Samstag 06 20.3 0 .2 1 .0 , 29 Sonntag 59 er 2006 16. Jänn rkauf ab e rv vo n hr Karte 84 13.00 U 2 835 4 9.00 bis n vo Tel. 047 ag bis Samst Montag Eintritt 0 ne: 7,0 Erwachse ,00 4 r: e Kind Hermann Piok, Hubert Fischer, Martin Plattner Hubert Fischer, Hermann Piok 2007 F r ö s c h e u nd / o d e r Kr ö t e n (auf dem Parkplatz der Talstation Ploseseilbahn) im Juni 2007! Wir Theaterspieler Zähneklappern standen teilweise mit Windstopper, Winterjacke und dicken Socken 60 Vor nun zwei Jahren fand das Frei- auf der Bühne. Statt Wasser und lichtspektakel „FRÖSCHE UND / Bier wünschte sich so mancher ODER KRÖTEN“ auf dem Park- Tee und Glühwein! Böse Zungen platz der Plose-Seilbahn statt. Die behaupteten später, einige Lieder Proben auf der eigens dazu errich- hätten ein wenig an das Zähne- teten Seebühne mit dazugehörigem Teich waren allerdings nicht Margarete Oberhauser Margit Prosch klappern erinnert … vielleicht lag es einfach nur an den Mikros, die immer ganz so einfach: Normalerweise kann man da- einfach nicht störungsfrei funktionieren wollten. Schluss- von ausgehen, im Juni abends mit Flip Flops und T-Shirt, endlich hatte der liebe Wettergott doch noch Mitleid eventuell noch mit einem dünnen Pullover bekleidet, mit uns und bescherte uns zur Prämiere und allen weite- das Haus verlassen zu können. Tja, dem ward nicht so ren Aufführungen herrlich warme Sommerabende. Katharina Gostner Hubert und Elias Ellemun t er Hubert Fischer, Hans Joch Katharina, Lisl und Alfred Gostner einen Gastspiel bleiben würde, Astreines Deutsch aber da hatte ich mich getäuscht. Mittlerweile bin ich 7 Jahre dabei, Als „Zugereister“, den die Liebe halt Rainer Bielak so zufällig nach Südtirol verschlagen Petra Fischnaller, Sara Bielak, Hermann Piok einen „Deutschen“ vom Dienst hat, hatte ich eigentlich nie damit gerechnet, jemals in (Gott sei Dank). Anschließend an eine Aufführung ist einer Theatergruppe zu spielen, noch dazu, da ich mir etwas Lustiges passiert: Ein Zuschauer gratulierte aus Duisburg im Ruhrgebiet komme. (Duisburg liegt mir zu meinem akzentfreien, nicht mundartlich gefärb- am Rande des niederbergischen Hügellandes in ten Deutsch und meiner guten Aussprache. Nachdem Nordrhein-Westfalen). Irgendwann brauchte die The- ich ihn aufgeklärt hatte, dass ich eben ein echter Bun- atergruppe dann einen, der astreines Hochdeutsch desdeutscher bin und Hochdeutsch von Kindesbeinen spricht. Da sind sie auf mich gekommen. Das Ganze an spreche, konnte er nur noch lachen. Vielleicht spiele hat mir dann von Anfang an viel Spaß gemacht und ich ja mal eine Rolle im Südtiroler Dialekt und keiner ich habe mir eigentlich gedacht, dass es bei diesem merkt, dass ich kein Einheimischer bin. Petra Profanter 61 denn irgendwie braucht es immer Schlangentänzerinnen an Profanter Angelika Steinmann, Rom Alfred Gostner, Martin Plattner 2008 D er S up p e n s t r e it (in der Grundschule von St. Andrä) Rainer Bielak, Roselinde Stockner Petra Fischnaller, Hermann Piok S‘Fluigile Is leschte Johr hobm mir in „Suppenstreit“ in da Turnhalle von der Schuale 62 augfiart. Schun is zwoate Mol hot a die Petra Fischnaller, inser „Fluigile“ wieder mitgspielt (Da sel Nume isch ihr vom Freilichtspiel „Frösche und / oder Kröten“ honggebliebm). Sein tuat sie jo ban der Mühlbacher Theatergruppe, isch ober olm gearn in St. Onders do zu theatern. Hermann Piok Af olle Fälle sein mir noch an Aufführung vom hobm mir do untn so zu sogn „Suppenstreit“ – bin mir nimmer gonz sicher, glab a Zusotzaufführung gemocht. ober es wor da Somstig – in voller Mondur, also net Bold‘s nor Zeit wor, sein mir umgekleidet und net ogschminkt, schnur strax noch gongen um Hoamzufohrn und Milland zur „Luschtigen Witwe“. Wenn oander net olle sein mir ins Auto vor in- wissen sollte, isch sel das Inlokal in Milland und gstiegn und a gebleibm, weil Umgebung. Is Fluigile als olte Oma, i mit mein roatn koander von is hot gewellt Bort und da Hubi als Wirt mit sein weisn Schurz, hintn bleibm. 2009 R ats c h un d Tr a t s c h (in der Grundschule von St. Andrä) Petra Profanter ner, Melanie Pedevilla, Susi Goller, v. l.: Hubert Fischer, Roselinde Stock rina Gostner, Hermann Piok hinten: Annegret Oberrauch, Katha I kannt des nia … I bin olm schun gern Theaterstickln un- i hon versuacht, mi bei die Proben olm mehr in die schaugn gongen, vor ollem luschtige Stickln. „Burgl“ einizufühln. In Unfong wors net leicht, obo mit Und i hon di Schauspieler olm bewundert. do Zeit und mit die vieln Tipps, wos mir die ondern „Wia viel sich de Text merkn kennen“, hon i gebn hobm, isch es olm besser gongen. Noch di erstn mir olm gedenkt. „I kannt des nia, i voges- Proben hon i gor nimmer schlofn gekennt, weil i soffl sat sicher in gonzn Text, verlauter nervös!“ aufgereg und begeistert wor! Des isch a gonz neue Obo nor hot mi a Kollege gfrog, ob i net wia is Stickl longsom zu leben unfong. 63 Erfohrung für mi und es isch a super Gfühl, wenn sigsch, amol probiern will mitzuspieln. „Na, keine er Sauhund Sauhund scheinheilig scheinheiliger s man von Bisch narrisch, a so aBisch narrisch, a so aepas, des muas na so Melanie Pedevilla de Leit hearn Chance“, hon i in Unfong gsog.von Obo norhearn Und iaz bin i die „Burgl“, N MENSCH de Leit dn DES GLAB JO KOA koan Mensch na so epas, des muass man mechsch epas los wer Des glab jo epas los werdn h DIE ARSCHE ZUA hsc KT’S mec LUC BER WEI wor i decht neigierig und bin hingongen zu a KT’S do Text sitzt und i frei mi ZUA CHE DIE ARS ’S DIR’S AUSSERGEDRUCKT WEIBER LUC WIA AN EITER HOT neigierig Probe. Und nor hot man mir oanfoch a Heftl in die Hond Wieso bischen soffl af mein Auftritt! man von de Leit hearn des muass na so epas,Sauhu nd EDRUCKT SERG ch, a so a scheinheiliger S AUS ’S DIR’ HOT R EITE ANim neigierig Bisch narris fl gedruckt, und i wor di „Burgl“ und WIA mittndrin Stickl. sof hen bisc so WieSchublode ingeklemp Hopis schun gheart, UCKT EDR ’se inSSt. Hot’s dir die Gosch in der AUS AndräSERG DIR’ für an ingek lemp R HOT’Swosn Schublode WIA AN EITE sch Hot’s dir die Gosch in der gierig Des glab jo koan Men nei Wieso bischen soffl mit freundlicher Unter stützung von I wor in unfong schun nervös, obo di ondern Spieler heisse ingetrucknte Taubensc Bluat von da Kotz gierigs los wer dn soffl nei bischen epa h Wiesovon hsc mec de Leit hearn ’S DIR’S AUSSERGEDRU AN EITER HOT RATSCHWIA & T RWEIABERT SLUCCKT’SHDIE ARSCHE ZUA ingeklemp na so epas, des muass man die Gosch in der Schublode Hot’s dir worn olle so nett, und di Stimmung wor super! Nor T SERGEDRUCK S AUSund DIR’ HOT R in T hon i ungfongen, dohoam eißig Text’S zu lernen WIA AN flEITE ’S DIR’S AUSSERGEDRUCK rig WIA AN EITER HOT bischen soffl neigieKotz Wieso Bluat von da Kotz Bluat von da na so epas, des muass man von de Leit hearn undingeklemp inheiliger Sauhlode a sche Bisch narrisch, a soHot’s dir die Gosch in der Schub CHE ZUA dn WEIBER LUCKT’S DIE ARS mechsch epas los wer KOAN MENSCH DES GLAB JO ingetrucknte Taubenscheisse aufiarn, des miass mir ingeklemp lode Schub der in ins unbed ZUA ingt unsch Hot’s dir die Gosch CHE sch augn gian! Men n DIE ARS koa KT’S LUC BER WEI Des glab jo iliger Sauhund a scheinhe Bisch narrisch, a so Bluat von da Kotz R HOT’S DIR’S AUSSERGEDRUCKT EITE Ein herzliches Dankeschö de Leit hearn hearn WIA AN man von n an unser desdenmuassepas, so epas, nae Feuer wehr für des muass man von de Leit soffl neigierig RESTAURANT | MENSA | BAR so ienst naParkd Kotz Wieso bischen Bluat von da Komö die mit Musik nd Sauhu in 3 er heilig Akten Taubenscheisse ingetrucknte von Peter Landstorfer knte Bisch narrisch, a so a schein | Musik se ingetruc von heis Andrelemp as Löscher Taubensc lode ingek DIE ARSCHE ZUA neigierigHot’s dir die Gosch in der Schub WEIBER LUCKT’S Wieso bischen soffl dn mechsch epas los wer H EI M AT B ÜH N E S T. A N D R Ä 1 95 9– 2 0 0 9 C H R ONI K ZUM 50 - JÄ H R IG E N BE S TE H E N Impressum: Herausgeber: Heimatbühne St. Andrä Texte: Cilli Stockner, Christoph Gostner, Horst Oberrauch Bilder: Archiv Heimatbühne St. Andrä