heitere und weitere geschichten der heimatbühne st. andrä

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H EI T ER E UND W E ITE R E G E S C H IC H TE N D E R H E IM ATBÜ HN E ST. A N DRÄ
H E IM ATBÜHN E ST. A N DRÄ
1 9 59–2009
C H R O N IK ZUM 5 0 -J Ä HRIG EN BESTEHEN
D A N KE
AUTO N O M E P RO VI N Z B O ZE N SÜDTI RO L
AM T F ÜR K AB I N E TTSAN GE L E GE N HE I TE N
AM T F ÜR DE UTSCHE K ULTUR
SÜDTI RO L E R THE ATE RVE RB AN D
RAI F F E I SE N K ASSE E I SACK TAL
B AU- & M Ö B E LTI SCHL E RE I GO L L E R F RAN Z
GASSE R TRAN SP O RTE
W E M A HE I ZUN GS- SAN I TÄR- UN D SO L ARAN L AGE N
HAI TE C HO L Z- AL U- I N O X SO N DE RK O N STRUK TI O N E N
F I N K M E TZGE RE I
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K O L P I N G B AR- RE STAURAN T- M E N SA
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AUTO B RE N N E R - CHRI STI AN DUM L
HE L L A - J AL O USI E N . M ARK I SE N . RO L L L ÄDE N
AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL
PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE
1959–2009
C H R O N IK Z U M 5 0 -J Ä H R IG E N BE S TE H E N
Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur
S a b in a K a s s la t t e r M ur
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Liebe Theaterbegeisterte,
Bis heute ist die Heimatbühne St. Andrä darum bemüht,
die Heimatbühne St. Andrä begeht heuer ihr 50-jähri-
dem Publikum ein möglichst abwechslungsreiches Pro-
ges Jubiläum. Dazu gratuliere ich allen Mitgliedern des
gramm zu bieten. Eines stand dabei immer im Vorder-
Vereins ganz herzlich!
grund: die große Begeisterung, das Engagement für
Fünf Jahrzehnte lang – wenn auch unterbrochen durch
die Welt des Theaters und damit verbunden die Freude
eine Krise Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre –
an der gemeinsamen kreativen Tätigkeit.
hat die Laienbühne zur Freude der Dorfbevölkerung
Die Mitglieder der Heimatbühne St. Andrä tragen mit
jährlich zwei Stücke zur Aufführung gebracht. Das
ihren Aufführungen zur Bereicherung des kulturellen Le-
ist zweifellos ein Grund, zu feiern und Rückschau zu
bens in der Ortschaft und darüber hinaus bei und erfül-
halten.
len damit eine wichtige kulturpolitische Aufgabe.
Im Herbst 1959 begannen in St. Andrä die Bemühun-
Allen, die auf und hinter der Bühne als SchauspielerIn-
gen um den Aufbau einer Theaterbühne. Die Idee dazu
nen, BühnenbauerInnen, TechnikerInnen und Masken-
stammte von Hans Prosch und Hans Pedratscher, die
bildnerInnen dabei sind, danke ich dafür.
bei der Vereinsgründung das Amt des Obmanns bzw.
Möge auch in Zukunft die Freude am Spiel stets im
jenes des Spielleiters übernahmen. Sie warben im Dorf
Vordergrund stehen!
engagiert um weitere Vereinsmitglieder und so konnte
schließlich das erste Theaterstück über die Bühne
gehen.
Seither wird in St. Andrä regelmäßig Theater gespielt.
Nur einmal, nachdem der Spielleiter 1977 nach 18
erfolgreichen Theaterjahren seinen Abschied genommen hatte und der bisherige Auftrittsort, der Pfarrsaal,
umgebaut wurde, blieben die „Bretter, die die Welt
bedeuten“ für einige Jahre unbespielt.
Sabina Kasslatter Mur
Landesrätin für Bildung und deutsche Kultur
Präsident Südtiroler Theaterverband
Kl a u s R u n e r
Liebe Heimatbühne St. Andrä,
Kommt das Theater noch mit einer anderen Kunst, näm-
es ist beeindruckend, wenn man sich vor Augen führt,
lich dem Gesang, zusammen, ergibt sich hieraus eine
welch vielschichtige und umfangreiche Theaterarbeit
ideale Konstellation der gelebten Kulturarbeit. Durch
die Heimatbühne St. Andrä in einem halben Jahrhun-
das Einbinden von Kindern und Jugendlichen in den
dert geleistet hat. Ein rundes Jubiläum ist immer ein
Verein wurde eine ideale Plattform des darstellenden
Grund zum Feiern. Dies gilt insbesondere dann, wenn
Spiels geschaffen. Dazu ist viel ehrenamtliches Enga-
nicht nur die Zahl der zurückliegenden Jahre entschei-
gement vonnöten und die Bereitschaft, zum Wohle
det, sondern mehr noch das, was in dieser Zeit geleis-
der Gesellschaft, Kraft und Leidenschaft zu investieren.
tet worden ist. Menschen mit Humor, Menschen mit der
Theaterarbeit ist auch immer eine Herausforderung,
Bereitschaft sich zu engagieren, Menschen mit einem
die alle mittragen und mit großem Enthusiasmus dem
wachen Sinn für die Komik der Zeitereignisse, sie ha-
Publikum nahe bringen.
ben sich seit 1959 in der Heimatbühne St. Andrä zu-
Möge die bisherige selbstlose und idealistische Ein-
sammengefunden. Das Besondere dabei ist, dass die
stellung auch weiterhin das Leben der Heimatbühne
Mitglieder der Heimatbühne im Laufe der Zeit nichts
St. Andrä erfüllen und möge die Treue der Mitglieder
von ihrem Elan und ihrer Spielfreude eingebüßt haben,
durch gute Zusammenarbeit und Unterstützung noch
das beweisen ihre vielfältigen und vielseitigen Auftritte
lange bestehen bleiben.
und die breite Palette des künstlerischen Angebots, mit
denen sie das kulturelle Leben weit über St. Andrä hinaus bereichern.
Klaus Runer
Präsident des Südtiroler Theaterverbandes
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Obfrau Eisacktaler Volkstheater
Obmann STV-Bezirk Eisacktal
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Se p p M it t e r ut z ne r
Wa lt ra ud Eng l
Es ist beeindruckend, wenn man sich vor Augen führt,
Die Heimatbühne St. Andrä hat in den letzten 50
was die Heimatbühne St. Andrä in den letzten fünf Jahr-
Jahren oft bewiesen, wie stark das Volkstheater im
zehnten an Tätigkeit geleistet hat. Kaum eine Bühne im
Verein verwurzelt ist. Die Verantwortlichen der Bühne
Bezirk Eisacktal kann mit einer derart vielfältigen Palet-
haben sich mit viel Engagement für das Theater einge-
te aufwarten. Mit „Der Bodenfrass“ und „Die Stumme“
setzt und haben – genauso wie alle Spielerinnen und
wurden berührende Volksstücke geboten, in „Kein Platz
Spieler ihre Liebe zum Theater gezeigt. Dieser Einsatz
für Idioten“ hat man sich dem Thema Integration an-
kam auch dem Eisacktaler Volkstheater (EVT) zugute.
genommen, eine musikalische Herausforderung waren
Christoph Gostner war einige Jahre dessen Obmann
„Die Kathi“ und „Frösche und / oder Kröten“, ein tieri-
und auch Mitspieler. Peter Stockner ist auch schon seit
sches Spektakel nicht nur für Kinder – dies nur einige
dem Bestehen des EVT dabei und leistet seinen Beitrag
Beispiele der umfangreichen Tätigkeit.
als Tribünen- und Bühnenbauer.
In diesem Jahr feiert die Heimatbühne St. Andrä ihr
Ein Jubiläum bietet die Möglichkeit, zurückzuschauen
50-jähriges Bestehen. Ein halbes Jahrhundert lang ha-
und mit Genugtuung und Stolz das Geleistete zu
ben theaterbegeisterte Menschen auf und hinter der
betrachten und daraus wieder neue Kraft, Impulse und
Bühne mit ihren Darbietungen für ein breites kulturelles
Kreativität zu schöpfen.
Angebot weit über die Ortsgrenzen hinaus gesorgt.
Das EVT gratuliert der HB St. Andrä zum runden
Solche Leistungen sind jedoch nur durch großes Enga-
Jubiläum und wünscht weiterhin viel Freude am Theater
gement und unermüdlichen Fleiß und Einsatz möglich.
und viel Idealismus und hofft vor allem auf eine weitere
Wenn die Freude am Theater und die Treue der Mit-
gute Zusammenarbeit.
glieder am Verein weiterhin die tragenden Säulen der
Heimatbühne bleiben, braucht uns um die Zukunft nicht
Obfrau des EVT
Waltraud Engl
bange zu sein.
Obmann des STV Bezirkes Eisacktal
Josef Mitterutzner
Obmann Heimatbühne St. Andrä
Abwechslung in der Südtiroler Theaterwelt. Nicht nur
komödiantisch und lustig, sondern auch mit manch
kritischem Hintergedanken gab das Stück Anstoß zum
Lachen, Schmunzeln und Nachdenken.
Mit der heutigen Jubiläumsfeier findet das 50-JahrBestehen seinen zweiten großen Augenblick. Ein
Abend voller Erinnerungen, Erzählungen und eindrucksvoller Bilder soll vor Augen halten, welch Freude, Spaß
aber auch wie viel Arbeit 62 verschiedene Saal- und
Freilichtproduktionen brachten. Diese Chronik, in der im
Ganzen die letzten 50 Jahre Heimatbühne St. Andrä
dokumentiert werden, soll dies auch zu Ihnen nach
Hause tragen. Es wurde sorgfältig recherchiert, Interviews geführt und Fotomaterial zusammengetragen.
Hier möchte ich allen Mitgliedern der Heimatbühne
H o r s t O b e r ra uch
Als neuer Obmann der Heimatbühne St. Andrä freue
ich mich ganz besonders auf dieses aufregende Jahr,
in dem es gilt, 50 Jahre Heimatbühne St. Andrä zu
feiern und gebührend in Szene zu setzen. Vor allem
möchte ich mich im Voraus für das große Vertrauen von
Seiten der ganzen Heimatbühne bedanken, denn als
kompletter Neuling gleich am Anfang 50 Jahre Heimatbühne zu bewältigen, ist keine kleine Aufgabe. Dazu
haben wir heuer noch unseren neuen Vereinsraum von
der Gemeinde Brixen zugewiesen bekommen, wobei
es diesen auch anständig einzurichten hieß. Der Gemeinde möchte ich auf diesem Weg einen großen
Dank für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und
die großartige Unterstützung bei der Raumeinrichtung
aussprechen.
Die Aufgaben waren groß und sind noch immer keine
kleinen, aber die hervorragende Zusammenarbeit im
Verein mit den einzelnen Ausschussmitgliedern und mit
Hilfe der anderen Vereine im Dorf und der ganzen
Dorfbevölkerung ist es ein Leichtes und vor allem
eine Freude, diese Herausforderungen und Aufgaben
meistern zu dürfen.
Das bereits gespielte Theaterstück „RATSCH & TRATSCH“
Ende September war ein großer Erfolg und bot
neben dem Dauerbrenner „Andreas Hofer“ ein wenig
danken, dass sie so begeistert bei der Geschichtensammlung mitgemacht haben.
Mit diesen wertvollen Einzelepisoden wird der Chronik
ein schönes Stück Leben eingehaucht. 50 heitere und
weitere Geschichten aus dem Theatertreiben und um
die ganze Heimatbühne schildern eindrucksvoll, wie
lebendig und lustig das „Theatern“ ist und sein kann.
Hierbei möchte ich mich bei unseren Sponsoren und
besonders beim Amt für Kultur für die großzügige
Unterstützung bedanken.
Im Frühsommer des nächsten Jahres werden wir den
dritten Streich um das 50-Jahr-Jubiläum spielen. Ein
ganztägiges Sommerfest mit bezirksübergreifendem
Charakter soll zugleich Höhepunkt und Ausklang für ein
halbes Jahrhundert Heimatbühne St. Andrä werden.
Ich freue mich schon auf die nächsten Theaterproduktionen und verbleibe mit: WO GSPIELT WERD, MUASS
GLOCHT WERDN!
Obmann der Heimatbühne St. Andrä
Horst Oberrauch
7
8
Th e a t e r in St . A nd rä
Urgesteine der Heimatbühne St. Andrä: Max Palla, Gottfried Sader sen.,
Johann Prosch, Gottfried Sader jun., Luise Hofmann, Ägidius Sader,
Katharina Frener, Paula Prosch, Gottfried Graber
(von Cilli Stockner)
Die St. Andräer waren schon seit jeher ein theater-
Theaterspielen war vor der Gründung unseres Vereins
freundliches und spielfreudiges Volk. Durch mündliche
mit schwerer Vorarbeit verbunden. Für den Bau der
Überlieferung weiß man, dass oft bis zu drei oder vier
Bühne, welche keinen festen Ort hatte, gab es weder
Theaterstücke im Jahr aufgeführt wurden. Dabei mussten
Mittel noch Material. Die einzelnen Spieler finanzierten
die Theaterbüchlein von überall her geliehen oder
die Arbeiten und organisierten sich Bretter, Nägel und
besorgt werden. Als Vater des Theaters in St. Andrä
dergleichen und bauten die Bühne auf. Da es ja noch
wird der Vigil Gostner, seines Zeichens Spenglermeister,
keinen fixen Standort gab, mussten auch die Sitzplätze
genannt. Aufführungsorte waren damals die Veranda
für die Zuschauer jedesmal neu organisiert werden.
vom Gasthof Gasser, der Schulausspeisungsraum, das
Die damaligen Spieler waren beseelt von ihren Idealen
Villhaus und zu einem späteren Zeitpunkt der Pfarrsaal
und fanden dadurch immer wieder Mut und Kraft,
im neu errichteten Andreashaus. Bis dahin jedoch
diese Strapazen durchzuziehen. Die Spieler wollten
war es ein langer Weg. Wie fast überall in unseren
ererbtes Gut erhalten, belehren und besinnlich stimmen.
deutschsprachigen Gemeinden wurde vor allem in der
Der Lohn blieb nicht aus. Die Aufführungen konnten
Schule Theater gespielt, besonders zur Weihnachts-
sich stets eines zahlreichen und dankbaren Publikums
zeit. Wir wissen zu berichten, dass bereits 1945 die
erfreuen.
Schulkinder in Klerant mit dem Lehrer Hans Pedratscher
ein Theaterstück aufgeführt haben.
Ent s t e hu n g d e s Ve re ins
Immer wieder aufs Neue mussten die Spieler die
angehender Tischler in die Gruppe aufgenommen. Auf
Materialien für die Bühne zusammensuchen und
diese Weise hatte Hans Pedratscher eine fünfköpfige,
größtenteils auch wieder zurückgeben. Der Lehrer
motivierte und einsatzbereite Mannschaft zum Start in
Hans Pedratscher, der inzwischen vom Schulamt nach
eine neue Theaterära zusammengeführt.
St. Andrä versetzt wurde, wollte diesen Umstand um-
Dies alles geschah im Herbst 1959. Dem folgte dann
gehen und hatte deshalb die Idee, einen Verein zu
das erste Theaterstück unter der Spielleitung von Hans
gründen. Vorteile dabei waren viele: Es gab eine feste
Pedratscher: „FÜRST WASTL“. Die Darsteller wurden
Gruppe mit eigenem Inventar, die die Möglichkeit
wiederum alle persönlich zum Mitwirken eingeladen
hatte, Spielunterlagen vom Verband auszuleihen und
und blieben dann auch als Mitglieder im Verein. Die
auch finanzielle Hilfe zu beantragen. Er hatte hierzu
Begeisterung wuchs und mit ihr ein neues Gefühl der
eine gut durchdachte Vorstellung, wie so ein Verein
Zusammengehörigkeit. Die Führung des Vereins wurde
aussehen sollte und hat dann die Mitglieder alle
alsbald erweitert und erneuert. Anhand von Statuten
persönlich vom Mitmachen überzeugt.
wurden die Funktionen des Vereins genau festgelegt
und der Verein fortab als „Heimatbühne St. Andrä“
Hans Prosch „Baumann“, der schon bisher die Bühnen-
bezeichnet.
1. Mitgliedsausweis der HB St. Andrä
vom Johann Prosch
bretter besorgte und mit seinem Eifer alle angesteckt
Gründungsmitglieder der HB St. Andrä
Hans Pedratscher und Peter Stockner
hatte, wurde zum Obmann ernannt. Ein Schneider
Darüber hinaus konnte kurz darauf bereits im neu
im Verein ist immer gut: Ergo wurde Schneidermeister
errichteten Pfarrsaal Theater gespielt werden. Das Büh-
Gidl Sader angesprochen und zum Mitmachen
nengerüst nahm allerdings bereits die Hälfte vom Saal
ermutigt. Nächster Ansprechpartner war der Sepp
ein. Zunächst enttäuscht, war man schließlich doch froh,
Hofmann „Moser“, der für die Beleuchtung eine gute
einen sicheren Spielplatz zu haben. Die Freude am
Hand hatte und sich später zum hervorragenden
Theaterspiel wurde dadurch nicht geschmälert, denn
„Schminker“ entwickelte. Schließlich brauchte es auch
das Lampenfieber ist auch auf einer kleinen Bühne ein
einen Bühnenbauer. Dafür wurde Peter Stockner als
besonderes Erlebnis.
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Gründungsmitglieder der HB St. Andrä
Josef Hofmann und Ägidius Sader
v. l.: Prosch Marianna (Weinsberger), Pedratscher Hans, Gottfried Sader (Kitzloch), Max Palla, Ägidius Sader, Hermann Hofmann
beim Michlwirt im hinteren Stübele
Im Sommer lotste der Spielleiter seine Mannschaft nach
Der Bund Südtiroler Volksbühnen, wie damals der
Möglichkeit ins Freie. Die dafür errichteten Bühnen
Südtiroler Theaterverband noch hieß, bot Unterstützung
waren immer besonders groß und gaben dadurch den
und Weiterbildung an. Lobenswerterweise haben
Spielern ein neues Gefühl für Bewegung und Entfaltung.
auch immer wieder Mitglieder des Vereins diese
Die Kehrseite dessen waren die Launen des Wetter-
Angebote genutzt. Die Gemeinschaft wuchs und das
gottes. Wind und Sturm ließen manche Aufführung
Niveau stieg dadurch. Da kommt es auch nicht von
regelrecht ins Wasser fallen und wochenlange Bemühun-
ungefähr, dass sich in dem engen Saal Unbehaglichkeit
gen waren umsonst. Die Aufführungen im Freien fanden
entwickelte. Die Vereinsführung hat sich diesbezüglich
statt: auf der Liegewiese oberhalb vom Gasthof Gasser,
sehr ins Zeug gelegt und immer wieder bei der
auf der Terrasse vom Hotel Post, auf der Hinterseite des
Gemeindeverwaltung von Brixen Vorschläge einge-
Villhauses und beim Almdötscher in Obermellaun.
bracht. Aus den Unterlagen geht hervor, dass 1968
nicht nur ein Bittgesuch eingereicht wurde, sondern
Der Spielleiter Hans Pedratscher verstand es immer wie-
auch ein bereits gut durchgedachter Plan, das Parterre
der, die Spieler zu motivieren und ihnen ein Maximum
des Schulhauses auszubauen. Der Kostenvoranschlag
abzuverlangen. Der Erfolg war sicher und so kam der
betrug 6.903.550 Lire. Die Gemeindemühlen mahlen
Gedanke auf, wohl auch als logische Folge, das eigene
aber leider langsam und es vergingen noch etliche
Können einem breiteren Publikum vorzustellen. Damit
Jahre.
begannen die Gastspiele. Die Aufregung und das
Herzklopfen waren dabei immer besonders groß und
Solange ein Volk singt, musiziert und spielt – lebt es!
die Strapazen noch größer, denn meistens wurden die
Mit solchen Worten verstand es der Spielleiter, immer
eigenen Requisiten und Möbelstücke mitgeführt. Die
wieder seinen unerschütterlichen Optimismus weiter
Genugtuung einer gelungenen Aufführung machte
zu geben. Gerne waren die Spieler bereit, das
letztendlich aber immer wieder alles Beschwerliche
Theaterspielen als ernstzunehmende Aufgabe zu
wett. Die Gastspiele führten uns nach Afers, Lüsen, Villnöß,
betrachten und nicht bloße Klamaukerei zu betreiben.
Sterzing, Pfitsch und zur Partnergemeinde nach
Die Verpflichtung, der Dorfgemeinschaft gegenüber
Marquartstein in Bayern.
einen kulturellen Beitrag zu leisten, hielt sich der
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Zeichnung des Almdötscherhofes
als Titelseite der Einladung
„Der verlorene Sohn“
Ausflug der Heimatbühne St. Andrä in den frühen 60er Jahren
Ausflug der Heimatbühne St. Andrä zum Schloss Runkelstein
Verein stets vor Augen. Zwei Theaterstücke pro Jahr
Der schönste und interessanteste Ausflug war sicher
wurden regelmäßig zum Besten gegeben. Hinzu kam seit
die Fahrt zum Bodensee zur Operette „Hochzeit am
1970 jährlich ein bunter Abend mit Sketchen, Einaktern,
Bodensee“ im Jahre 1969. Die Hinfahrt war durch-
Musik, Gesang und Spiel. Die ideenreiche Einfälle des
aus regnerisch, Blitz und Donner machten den Ausflug
Spielleiters Hans Pedratscher, der bis zum 26.03.1977
trostlos. Zum Schrecken aller schlug auch noch ein Blitz
für die Heimatbühne tätig war, machten auch diese
in den Bus ein. Wie heißt es so schön? „Wenn Engel rei-
Veranstaltung sehr beliebt, gleichermaßen bei Jung und
sen, wird sich’s Wetter weisen!“ In Bregenz angekommen,
Alt. Das Vereinsleben wurde geschätzt und gepflegt.
verzogen sich langsam die Wolken und letzte Sonnen-
Da inzwischen ein bestimmtes spielerisches Niveau
strahlen heiterten die Gemüter wieder auf. Die riesige
erreicht war, klingelte es auch angenehm in der
Seebühne war dann auch entsprechend beeindru-
Vereinskasse. Man sah sich nun in der Lage, durch
ckend!
gemeinsame Ausflüge den unentgeltlichen Einsatz der
Spieler zu honorieren. Busfahrten mit Wanderungen
Kellereibesichtigung bei
Peter Sölva
kombiniert waren beliebte Ziele. Es wird erinnert an:
1970: Meran, Schenna, Verdins mit der Seilbahn zur
Taser, über Riffian zurück, wobei sich einige verlaufen
haben.
1971: Montiggl-Kaltern-Tramin (mit Kellereibesichtigung
bei Peter Sölva und Weinverkostung)
1972: Auer-Pinzon-Fußweg nach Neumarkt
Das Gastspiel besonderer Art fand 1979 in der Partnerschaftsgemeinde Marquartstein statt. Vor einem so
anspruchsvollen Publikum zu spielen und zu bestehen
bedeutete, dass der Verein sich positiv entwickelt und
die Spieler ihr Können erweitert hatten.
Das Stück „DIE ANSTECKENDE GESUNDHEIT“, von
Pfarrer Rudolf Grießer einstudiert, hat bestanden.
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D e r N e u a n f ang
Nach den vielen erfolgreichen Jahren kamen die
Hermann Hofmann, Peter Stockner, Christoph Gostner,
mageren. Für die HB begann 1977 eine Krisenzeit.
Fritz Fischer, Rudi Psayer und Andreas Piok. Mancher
Der Spielleiter Hans Pedratscher nahm seinen Abschied,
Dorfbewohner glaubte schon nicht mehr an die
da er nach Feldthurns übersiedelte. Die bisherige
Existenz der HB. Unter der Führung von Andre-
Zufluchtsstätte – der Pfarrsaal – wurde umgebaut. Der
as Piok als Spielleiter begann im Herbst 1982
Theaterverein war plötzlich ein Waisenkind ohne
das Theaterspielen mit dem Stück: „ALLES FÜR
Zuhause. Einige Mitglieder haben
MONIKA“ auf einer provisorisch errichteten Bühne in
jedoch die Liebe zum Theater auch
der Mehrzweckhalle der Vereine von St. Andrä erneut.
in diesen schweren Jahren nicht
Es folgte 1983 das Lustspiel „DREI FRAUEN UM
Alfred Gostner (†)
verloren und durch die Teilnahme
DANIEL“ und endlich im Jubiläumsjahr 1984 das Stück
an verschiedenen Veranstaltungen
„STRASSENBLUT“, ein Schauspiel, das besondere
immer wieder ein kleines Lebens-
Erwähnung verdient. Zunächst nur als Gastspiel in
zeichen gegeben. Mit viel Geduld
Marquartstein gedacht, wurde es im August auf dem
kam langsam der Verein wieder
Schnagererhof mit Naturkulisse er-
zum Atmen. Die treibende Kraft
folgreich aufgeführt. Die Zeitung
war vor allem Alfred Gostner (dies
schrieb voll des Lobes. Die Kritiker
hier zu erwähnen, empfinde ich
äußerten ihre Anerkennung. Dies
als dankbare Pflicht in Anbetracht
bedeutet, dass es die HB geschafft
seiner langen Mitgliedschaft bei
hatte, wieder oben zu stehen. Der
der HB). Seine Mitstreiter waren:
Kampf hat sich gelohnt.
25-Jahr-Jubiläum der HB St. Andrä v. l.: Peter Stockner,
Hermann Hofmann, Alfred Gostner, Christoph Gostner,
Anna Goller, Siegi Götze mit zwei weiteren Theaterfreunden
aus Marquartstein, Fritz Fischer, Hans Pedratscher
Rudi Psayer
12
Mitgliedsausweis der HB St. Andrä
vom Cilli Stockner
aus der 25-Jahr-Chronik der HB St. Andrä entnommen
13
Einladung „STRASSENBLUT“ 1984 mit abgedruckten Karnerliedern von Luis Stefan Stecher
… als Mammon beim Jedermann
1979–2009
14
(von Christoph Gostner oben …)
Als ich 1979 nach meiner Lehrzeit in Innsbruck wie-
die Tätigkeit für das Jahr 1982. So konnten wir bereits
der nach St. Andrä kam, war ich sehr interessiert, wie-
im Mai das Stück „ALLES FÜR MONIKA“ auf die Bühne
der am Dorfgeschehen Anschluss zu finden. So kam
bringen. Als Bühne und Saal diente uns der Raum ober-
es, dass ich beim Bunten Abend 1981, veranstaltet
halb der neu errichteten Feuerwehrhalle, in der uns die
durch die Vereine von St. Andrä, eine Rolle bekam
Bühnenbauer Peter Stockner und Wendelin Priller unter
und dadurch wieder zur Heimatbühne zurückfand. Ob-
tatkräftiger Mitarbeit vieler Bühnenmitglieder eine Bühne
mann war zu der Zeit Hermann Hofmann. Er hielt auch
und einen Zuschauerraum für ca. 120 Personen hinzau-
die Kontakte mit dem Marquartsteiner Bauerntheater
berten. Eine recht gefällige Theaterproduktion wurde
und dem Theaterverein Margreid aufrecht. Hermann
dem zahlreich
lud mich ein, zu den Bezirks- und Landesversammlun-
erschienenen
gen mitzugehen. Dies waren jeweils Tagesausflüge.
Publikum prä-
Die Vereinstätigkeit, das Theaterspielen und die Gesel-
sentiert.
ligkeit machten mir große Freude. Am 07. Jänner 1982
wurde ich in den Ausschuss gewählt und übernahm
Beim Vereins-
dann das Amt als Obmann der HB St. Andrä. Keinen
fest halfen wir
fixen Spielleiter zu haben war sicher ein Problem, aber
mit und gestal-
auch eine Chance.
teten einen Fest-
Für das Jahr 1982 erklärte sich Andreas Piok bereit,
wagen.
ein Stück einzulernen. Sehr umfangreich gestaltete sich
Wendelin Priller und Peter Stockner
Der neu gewonnene Elan wurde gleich im Sommer mit
stein eingerichtet, doch schon während der Proben
einem Ausflug auf den Ackerboden belohnt. An die 30
wurde der Wunsch laut, dieses Stück als Freilicht-
Personen nahmen daran teil. Mit der Seilbahn ging es
aufführung zu spielen. Dies wurde auch mit großem
nach Kreuztal, wo wir mit Msgr. Anton Agreiter eine
Erfolg durchgesetzt und so die Tradition der Freilicht-
Messe feierten und anschließend zum Ackerboden
spiele fortgesetzt. Das erste Freilichtspiel fand auf einer
wanderten. Nach ausgiebigem Essen (es gab Schwein,
eigens dafür errichteten Bühne oberhalb der Gasser-
vermerkt in unserem Vereinsbuch), verbrachten wir ei-
kegelbahn im Jahre 1961 statt, und zwar das Stück
nen unterhaltsamen Nachmittag. Im September war
„STURM ÜBER DEM GIPFEL“. Somit sind wir sicher die
das Marquartsteiner Bauerntheater zu Gast, mit dem
Bühne mit der längsten Freilichttradition. Einige Spieler
Stück „DER JAGER VON FALL“. Im Oktober spielten wir
der HB St. Andrä wirkten auch bei dem neugegründe-
das Stück „JATZ BRUADER HILF“ unter der Regie von
ten Eisacktaler Volkstheater mit, beim Stück „DER WIRT
Fritz Fischer. Zum Abschluss des Jahres 1982 wurde
AN DER MAHR“.
noch ein Törggelen veranstaltet.
Das Jahr 1985 war ein sehr tätigkeitsreiches für den
Fritz Fischer, Alfred Gostner
und Renate Langhofer
beim Umzug 1982
1983 wurde das Stück „DREI FRAUEN UM DANIEL“,
Ausschuss, einige Mitglieder und besonders den Büh-
ein Gastspiel vom Theaterverein Margreid, „DAS
nenbau. Die neue Bühnenanlage musste geplant und
GOLDENE KALB“, ein Bunter Abend und besonders zu
errichtet werden. Mit viel Schweiß und Herzblut konn-
erwähnen das Törggelen mit dem Leitgedanken, den
ten wir im Herbst 1985 mit dem Stück „UM HAUS
Gönnern und Freunden der HB einen geselligen Abend
UND HOF“ (Spielleitung Landesspielleiter Peter Mitter-
zu bieten, organisiert. Alle Veranstaltungen wurden
rutzner) auf der neuen Bühne im Mehrzwecksaal der
noch im Raum oberhalb der Feuerwehrhalle abgehalten.
Grundschule spielen.
Das 25-Jahr-Jubiläum 1984 wurde mit einer Frei-
Mit dem Gastspiel der befreundeten Bühne „Deutscher
lichtaufführung begangen. Zwar wurde das Stück
Theaterverein Margreid“ begann das Jahr 1986, die
„STRASSENBLUT“ zuerst für ein Gastspiel in Marquart-
übrigens das gleiche Schicksal zu tragen hatte wie wir
15
Freilichtaufführung des Eisacktaler Volkstheaters auf dem Festplatz von St. Andrä
bis ’85, nämlich keine eigene Spielstätte zu haben. Des
von Peter Mitterrutzner mit, und der Rest war organi-
Weiteren hatten wir das Marquartsteiner Bauerntheater
satorisch tätig. Im Herbst hatten einige noch Lust aufs
zu Gast und schließlich spielten wir selber noch das
Theaterspielen und so wurde das Stück „LIEBE, GELD
Stück „KRACH UM JOLANTE“. Auch am Fest der
UND ALTPAPIER“ eingelernt und aufgeführt. Auch ein
Vereine und am Bunten Abend, veranstaltet durch den
weihnachtliches Singen und Musizieren wurde wieder
Verein der Vereine, leisteten wir einen Beitrag.
gegeben.
Im Spätherbst luden die Bühnenbauer zum Richtfest
bei der Satzingermühle. Die Vorbereitungen für das
1989 begannen wir unsere Tätigkeit mit einer Gast-
Freilichtspiel waren schon weit voran. In der Weih-
spielreise nach Marquartstein. Dort spielten wir unser
nachtszeit wurde in Zusam-
letztjähriges Stück „LIEBE, GELD UND ALTPAPIER“. Die
menarbeit mit Hans Jocher
Marquartsteiner und die Margreider waren bei uns zu
alle Jahre ein weihnachtli-
Gast. Den Höhepunkt dieses Jahres erarbeiteten wir
ches Singen und Musizie-
uns mit dem Freilichtstück „DIE BRENNENDE LIEB“ von
ren geboten, abwechselnd
Pfarrer Hans Pircher unter der Spielleitung von Andreas
mit dem Titel „UND ES
Piok. Dieses Stück handelt von der Optionszeit. Spielort
BEGAB SICH“ oder „BALD
war wie schon beim „STRASSENBLUT“ der Schnage-
WIRD GROSSE FREUD VER-
rerhof in Obermellaun. Das Stück kam sehr gut an und
KÜNDET“.
wir wurden eingeladen, es im Schlosshof von Schen-
1987 organisierten wir ei-
Zweimal fuhren wir am Nachmittag mit Sack und Pack
nen Hauskurs als Vorbreitung
nach Schenna. Der Schlosshof bildete eine tolle Kulisse,
für das Freilichtspiel „DIE
unsere Spieler fühlten sich wie Profis und gaben ihr Bes-
na, der Heimatgemeinde von Hans Pircher, zu spielen.
Hans Jocher
16
ROGGENMÜHLE“ unter der
tes. Herr Mitterutzner Josef (Bezirksobmann) sagte bei
Leitung des damaligen Lan-
der Jahresversammlung: „Das war der beste Beitrag
desspielleiters
zum Gedenkjahr 1989“.
Peter
Mitter-
rutzner und aufgeführt bei der
restaurierten Satzingermühle, was große Anforderun-
1990 begann unser Tun mit dem Gastspiel „SIBIRIEN“
gen an Bühnenbau und Spieler stellte. Ich denke da
von Felix Mitterer. Durch eine Bravourleistung von Pe-
an die Holztribüne und an die Schwierigkeiten, die
ter Mitterrutzner war großes Welttheater auf unserer
der Bach mit seinem Geräusch verursachte. Ohne Pro-
bescheidenen Dorfbühne zu sehen. Im April wurde
bleme hat Peter Stockner ein neues
Mühlrad errichtet und es mit Wasser
wieder in Gang gesetzt. Um Weihnachten wurde dem Publikum ein
Weihnachtsabend mit vielen jungen
Spielern dargebracht und 16 Spieler
als Jugendspieler in das Protokollbuch
eingetragen, darunter solche Größen
wie Hermann Piok.
1988 war das Eisacktaler Volkstheater mit dem Freilichtspiel „IN EINER
ZEIT, DIE KEINE GRENZEN KENNT“
von Luis Zagler zu Gast am Festplatz
in St. Andrä. Gar einige Spieler unserer Bühne wirkten unter der Regie
Peter Stockner beim Wasserrad-Bauen für die Satzinger-Mühle
für Verpflegung war immer
bestens gesorgt
ein Grundkurs für Spieler mit guter jugendlicher Betei-
Die erste Tätigkeit im Jahr
ligung abgehalten. Als Referent wirkte Peter Mitterrutz-
1993 war der als Bezirks-
ner. Am 1. Mai fand der tolle Ausflug mit der Bühne
ball organisierte, dann
aus Margreid auf den Fennberg statt. Noch gut in
hoch gestufte Landesthe-
Erinnerung geblieben ist der große Kessel Polenta mit
aterball – eine alles in al-
Würsten. Einige unserer jungen Spieler (8–14 Jahre)
lem tolle Veranstaltung mit
wirkten mit großer Begeisterung beim Kindertheater
Theaterschaffenden
des EVT „ZIRKUS HELIOS“ mit. Im Herbst wurde dann
ganz Südtirol und dem be-
mit den jungen Spielern das Stück „FLITTERWOCHEN
rühmten Mimikstadl, der
ZU SIEBT“ unter der Regie von Andreas Piok aufgeführt.
so manchem neue Ge-
Angeregt durch den guten heimatlichen Erfolg wurde
sichtszüge
dieses Stück auch in Terenten als Gastspiel wiederge-
Ansonsten war das Jahr
geben. Mit einem zur Tradition gewordenen besinnli-
1993 ein Jahr der Ruhe
chen Weihnachtspiel beendeten wir das Tätigkeitsjahr.
und Diskussionen.
Am 2. Februar 1991 stand eine lustige Fasnachts-
Mit viel Enthusiasmus und
Freude ging der neue
unter dem neuen Spielleiter Hubert Fischer das Stück
Ausschuss (Obfrau Petra
„MILLIONEN IM HEU“ aufgeführt und zugleich wurde
Hofmann und der für die
dieses Jahr das Jahr der Kursbesuche. Von Rhetorik bis
Spielleitung verantwortli-
„Theater total“ wurden 5 verschiedene Kurse von mehr
che Christoph Gostner)
Siegfried Kerschbaumer
an die Arbeit und brach-
Unter dem Titel „Bald wird große Freud verkündet –
ten schließlich im Sommer
Besinnliches zur Weihnachtszeit“ ging das Jahr zu Ende.
1994 das Freilichtspiel
„DER BODENFRASS“ am
Eine bezirksübergreifende Zusammenarbeit entstand
Hermann Hofmann
hervorlockte.
unterhaltung auf dem Programm. Im Herbst wurde
als zehn Mitgliedern besucht.
Claudia Stockner beim
Törggelen in Margreid
aus
Hubert Fischer
Rutznerhof zur Aufführung.
im Jahr 1992 durch das Mitwirken der Theatergruppe
Der Bezirksspielleiter Hartmuth Überbacher bezeichnete
Neustift und der Volksbühne Klausen. Es wurde ein
die Aufführung als Höhepunkt des Theatersommers im
Theaterabend vorbereitet, der an allen drei Spielorten
Eisacktal. Anlässlich der Gesundheitswoche wurde das
aufgeführt und musikalisch von Sepp Messner Wind-
Stück „ANÄSTHESIEN“ zum Besten gegeben.
schnur umrahmt wurde – eine tolle Idee und ein guter
Erfolg. Den Hauskurs für Spielerschulung mit Sepp
Dissertori besuchten 13 Spieler. Im Zuge der Vorbereitungen für das Eisacktaler Volkstheater wurden einige Kurse
angeboten. Acht Mitglieder unserer Bühne besuchten
auch diese Kurse. Etliche unserer Spieler und Mitglieder
verbrachten den Sommer in Neustift bei dem Stück „DER
DRITTE TAG“. Alle daran Beteiligten kamen mit vielen
wertvollen Erfahrungen wieder zu unserer Bühne zurück.
An der Produktion in Neustift wirkten über 90 Beteiligte
mit. Als Herbstproduktion wurde „DER MEISTERLÜGNER“ gegeben. Am 14. November fuhren wir mit dem
Bus nach Margreid zum Törggelen.
Das Weihnachtsspiel am Stephanstag durfte natürlich
nicht fehlen.
Ausschusssitzung 1994 für die Theaterproduktion „DER BODENFRASS“: v. l.: Harald Duml, Evi Palla,
Petra Hofmann, Christoph Gostner, Konrad Steinmann, Alfred Gostner, Peter Stockner
17
18
1995 wurde das Stück „ANÄSTHESIEN“ auch in einen
Satzingermühle, die zum Sägewerk umfunktioniert wurde,
Bunten Abend verpackt, den die Heimatbühne St. Andrä,
aufzuführen. Der Tribünenaufbau war Schwerstarbeit,
die Heimatbühne Lajen und die Theatergruppe Neustift
und das Wasser des Trametschbaches war auch ein
an allen drei Spielorten präsentierte, eine tolle Gemein-
schier unüberwindliches Hindernis. Bei der Kollau-
schaftsproduktion aus dem Bezirk Eisacktal. Mit dem
dierung der Tribüne wollte
Stück „GAUNERPECH“ gelang uns auch wieder eine
uns dann noch die Polizei
tolle Saalproduktion.
Prügel in den Weg schmei-
Auch 1996 beteiligten sich einige unserer Mitglieder
endlich war es ein schöner
Gruppenbild „DIE STUMME“
ßen, aber schließlich und
beim Freilichtspiel des EVT in Feldthurns. Mit dem Stück
Erfolg, der vielen in Erinne-
„DIE WELT GEHT UNTER“, das bereits zum dritten Mal
rung bleibt. Am 21. No-
in unserer Theatergeschichte gespielt wird, hatten wir
vember war dann die Premi-
ebenfalls einen schönen Erfolg.
ere des Stückes „DAS ENDE
VOM ANFANG“. Es glänz-
Im Jahr 1997 im März hatten wir die Theatergruppe
ten Hubert Fischer, Hermann
Truden mit dem Stück „DAS ELEKTRISCHE HERZ“ zu
Piok und Claudia Stockner.
Gast. Schon zeitig im Frühjahr wurde fleißig gearbeitet,
um im Juli das Freilichtspiel „DIE STUMME“ bei der
Hermann Piok
1998 war nach außen gesehen ein ruhiges Jahr, doch
Ein Höhepunkt war sicher der Rückblick unseres
im Ausschuss wurde fleißig vorbereitet: Die 40-Jahrfeier
Ehrenmitgliedes und Gründers Hans Pedratscher, der
1999, das nächste Freilichtspiel, das der Herr Pfarrer
anhand einiger Bilder und Flugzettel lustige Bege-
Hans Pircher für die Heimatbühne geschrieben hat und
benheiten aus der Anfangszeit erzählte. Ein weiterer
eine Saalproduktion. Am Sonntag, den 27. September
Höhepunkt des Jubeljahres war die Freilichtaufführung
machten wir unseren Theaterausflug in den Vinschgau – „DAS URTEIL“ von unserem inzwischen verstorbenen
gemeinsame Messfeier mit unserem Pfarrer Hans Pircher
Pfarrer Hans Pircher unter der Regie von Helene
in Obermais / St. Valentin, Mittagessen im Ober-
Stockner, unterhalb vom Villhaus – ein schöner Erfolg,
mosburgkeller in Goldrain, dann den Waalweg von
der uns vor allem wieder einige junge Spieler zum
Tschars nach Juval und wieder zurück.
Verein brachte.
Theaterausflug in den Vinschgau
Das Lustspiel „SAYONARA“ im Oktober brachte die Lach-
19
muskeln zum Zittern, und vielen wird der Japaner Kusimi
Takashima alias Hermann Piok in Erinnerung bleiben.
Im April 1999 fand ein
Hauskurs für Spieler mit
Peter Mitterrutzner statt. Der
1. Bezirkstheatertag in Vahrn
war von den Mitgliedern
der
Heimatbühne
auch
gut besucht. Am 27. Mai
feierten
wir
40
Jahre
Heimatbühne St. Andrä.
Ein gemeinsamer Gottesdienst, eine Fotoausstellung
mit Aperitif, Ehrungen und
Festansprachen sowie ein
gemeinsames Mittagessen
standen auf dem Programm.
40-Jahrfeier
Ausschuss
Schwank, der auch beim Publikum großen Anklang fand.
gewählt und neue Ideen verwirklicht. So stand am
„Weihnachten isch“ – unter diesem Motto wurde bei
Am
28.01.2000
wurde
ein
neuer
13. August das 1. Theaterspektakel in St. Andrä auf dem
der Satzingermühle weihnachtlich gesungen und
Programm. Über 170 freiwillige Mitarbeiter und Mit-
gespielt. Dieses weihnachtliche Spiel wurde von der
glieder der Heimatbühne waren daran beteiligt, um
Bevölkerung geradezu überlaufen und mit großem
dieses Fest zu einem tollen Erfolg zu führen.
Applaus bedacht.
An unterschiedlichen Standorten waren verschiedene
Dinge und Stücke zu bewundern. Es wurde gelacht
und geweint – vor allem gelacht.
„DER FIDELE HAUSL“, ein Schwank von Franz Schaurer
mit musikalischen Einlagen, so stand es am Programmzettel 2003: ein nettes Singspiel mit guter Kritik.
Bereits im Jänner 2001 hatte Harald Duml seine
Regiepremiere mit dem Stück „DER DIEB, DER NICHT
Das zweite Theaterspektakel stand 2004 auf dem
ZU SCHADEN KAM“ – ein Lustspiel der Extraklasse,
Programm. Einige lustige Theatereinlagen, ein Kinder-
das die komödiantischen Talente unserer Gruppe her-
theaterstück und zum Schluss noch das Männerballett
vorkehrte. Ebenfalls ein Stück der Extraklasse hat sich
wurden zum Besten gegeben, auch die musikalische
Helene Stockner vorgenommen und zwar das Sing-
und die kulinarische Seite kam nicht zu kurz. Ein Strei-
spiel „DIE KATHI“ von Roman Pola. In Zusammenarbeit
chelzoo und eine Schminkecke wurden für die Kinder
mit dem Kirchenchor und einem extra dafür zusammen-
geboten, und auch ein Clown zeigte seine Kunststücke.
gestellten Orchester war das Stück ein voller Erfolg.
Die Spielorte waren wie schon das letzte Mal der Schul-
die Mellauner Musikanten
hof, der Festplatz und die Satzingermühle. Es war wieTheaterausflug am Pfingstmontag, den 20.05.2002
der ein toller Tag, der alle Sinne zur Freude bewegte.
am Gardasee entlang nach Verona in den Parco
Das zahlreich erschienene Publikum dankte es der HB
Giardino Sigurta, ein etwas verspätetes Mittagessen
und dem rührigen Ausschuss. Sehr gut angekommen ist
und eine gemütlich lustige Heimfahrt bleiben in Erinne-
auch die Idee von Helene Stockner, eine Adventwan-
rung. Am 22. September war dann die Premiere von
derung zu machen. Vom Frener den alten Kirchsteig
„EINE TANTE KOMMT SELTEN ALLEIN“, ein lustiger
bis zum Mellauner Kirchl‘. Weisenbläser, Hirten und
20
Schwanentanz beim Theaterspektakel
Sketch von Hubert Fischer
und Hermann Piok
Schafe, eine Klöckelgruppe und eine Flötenspielgruppe
bzw. Zelt, nach einigen Runden frischem Münchner
säumten den Weg. Mit einem abschließenden Hirten-
Bier und einem gemütlichen Plausch traten wir wieder
spiel entließ man die unzähligen Mitwanderer wieder
die Heimreise (im Bus) an. Im Dezember fand wieder
in die so stressige Vorweihnachtszeit.
die schon von allen liebgewonnene Adventwanderung
2005 war wieder Freilicht angesagt und die Spielleite-
erwähnen ist, dass in diesem Jahr nicht weniger als acht
unter der Leitung von Helene Stockner statt. Noch zu
rin Helene Stockner hatte ein sehr anspruchsvolles Stück
Mitglieder unserer Bühne bei anderen Bühnen unseres
ausgesucht, und zwar „KEIN PLATZ FÜR IDIOTEN“ von
Bezirkes und beim Eisacktaler Volkstheater mitwirkten.
Felix Mitterrer. Spielort war der neu überdachte FestHans Jocher und
Martin Psayer mit den Alphörnern
platz. Annegret Oberrauch hatte die schwierige Rolle
Die Faschigsunterhaltung
des geistig behinderten Wastl und Alfred Gostner die
mit dem ASC Plose, dem
des Plattl-Hans. Beide bewältigten ihre Rolle mit Bra-
Kirchenchor und der Hei-
vour. Dem Stück hatte es sicher gut getan, dass Maria
matbühne leitete das
Piok den Schlussakt etwas abgemildert hat. Es war ein
Tätigkeitsjahr 2007 ein.
Die Spielleitung der ge-
schöner Erfolg.
samten Beiträge lag in
die Hirten mit den Schafen
bei der Adventwanderung
Als erstes stand im Jahre 2006 das Theaterstück „ALOIS
den bewährten Händen
IM WUNDERLAND“ an. Auch beim Faschingsauflauf,
von Helene Stockner. Der
veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Chor und dem
Ausschuss hatte rege Tä-
ASC Plose, konnten einige Mitglieder mit zum Teil
tigkeit entwickelt. Der
selbst gestalteten Beiträgen glänzen. Im September or-
Spielleiter Christoph Gostner hatte Kontakte zu den
ganisierte der neu gebildete Ausschuss mit der neuen
Weiherspielen Markt Schwaben geknüpft und ein
Obfrau Susi Goller einen Theaterausflug in die Bavaria
Stück für Südtiroler Verhältnisse umgearbeitet. Das
Filmstudios nach München: interessant, einmal hinter
Freilichtspiel, ein tierisches Spektakel in 20 Bildern,
die Kulissen der Filmarbeit zu schauen. Nach einem
„FRÖSCHE UND / ODER KRÖTEN“ stand auf dem
guten Essen in einem typischen Münchner Biergarten
Spielplan. Spielort war der Platz an der Talstation der
Helene Stockner
21
Weihnachtsspiel vor dem Mellauner Kirchlein bei der Weihnachtswanderung
Ploseseilbahn. An die
70 Mitwirkende vor
und hinter der Bühne
mit Gesang, Tanz und
musikalischer Begleitung gaben ihr Bestes.
Unter großem Aufwand
wurde eine zauberhafTanzeinlage von Sonja
Oberrauch und ihrem
Partner Georg Prosch
te Kulisse gestaltet und
extra dafür die „Trametschlacke“ ausgehoben. „Was taten mir, wenn mir in Peter (Stockner
Peter und die vielen freiwilligen Helfer) net hätten!“ Viel
Arbeit gab es für Bühnenbau und Technik. Ein Schauspiel, das sich für diesen Aufwand sicher ein paar Zuschauer mehr verdient hätte, aber trotzdem eine schöne Erfahrung für alle geboten hat.
22
Etwas ruhiger gestaltete sich das Jahr 2008. Einige
unserer Mitglieder sammelten wieder auswärts Erfahrungen (EVT, MGV und so weiter). Im September stand
dann der „SUPPENSTREIT“, ein Lustspiel unter der
Regie von Christoph Gostner, auf dem Programm – ein
recht lustiges Stück, das auch beim Publikum Anklang
fand. Die Adventwanderung unter der Leitung von
Helene führte diesmal vom Schulhaus über die hohe
Brücke zum Festplatz und war sicher der Höhepunkt
der vorweihnachtlichen Veranstaltungen.
Christoph Gostner
Spielleiter der HB St. Andrä
Bühnenbild „FRÖSCHE UND / ODER KRÖTEN“ mit künstlich angelegtem Teich im Vordergrund
Ausschuss der HB St. Andrä mit Ehrengäste v. l.: Obfrau des EVT Waltraud Engl, Spielleiter Christoph Gostner,
Schriftführerin Hildegard Piok, Obmann Horst Oberrauch, Vizeobmann Günther Holzer,
Zuständiger für Requisiten und Jugendbeauftragter Rainer Bielak, Kassierin Patrizia Lechner,
Bühnenbau Peter Stockner und Bezirksobmann des STV Sepp Mitterutzner
Das heurige Jahr begann für die HB mit der Jahres-
50-Jahr-Bestehen herauszugeben und dies, wie man
hauptversammlung im März beim Torgglerhof in Karnol.
gerade liest, ist auch gelungen.
Neben zahlreicher Beteiligung der Mitglieder waren
Im Herbst 2009 wurde das Lustspiel mit Musik
auch die Obfrau des EVT Waltraud Engl und Bezirks-
„RATSCH & TRATSCH“ aufgeführt und brachte neuen
obmann des STV Sepp Mitterutzner gekommen. Auf
Schwung und Biss in die Spielerreihen. Es wurde mit
der Tagesordnung standen Neuwahlen und somit hat
viel Enthusiasmus gearbeitet und immer wieder neue
die HB ab heuer Horst Oberrauch als neuen Obmann
Ideen konnten in die Tat umgesetzt werden.
in ihren Reihen.
Für die Zukunft gibt es nur eines zu sagen: Dass es
Sofort ging es daran, die bevorstehenden Aufgaben
gewünscht wird, in 50 Jahren eine zweite Ausgabe
zu bewältigen und die Tätigkeit des Jahres 2009 zu
dieser Chronik herauszubringen, um die sicherlich rege
planen. Von der Gemeinde Brixen wurde der HB im
Tätigkeit bis 2059 in gebührender Weise festzuhalten.
Juni ein neuer Gemeinschaftsraum in der „Alten Schule“
zugesprochen. Dieser wurde den Anforderungen
Horst Oberrauch
der Ausschussmitglieder entsprechend eingerichtet:
Obmann der HB St. Andrä
Ein neuer Requisitenstauraum, Computer und Drucker
und eine kleine Küche fanden auch noch Platz.
Zudem hat sich die HB entschlossen, eine Chronik zum
23
Heimatbühne 2009
24
stehend von links nach rechts: Patrizia Oberhauser, Margarete Oberhauser, Christoph Gostner, Lisl Gostner, Helene Stockner, Petra Profanter, Claudia Stockner, Margit Prosch, Waltraud Ritsch,
Simon Oberrauch, Alfred Gostner (†), Luise Hofmann, Antonia Oberrauch, Peter Stockner, Josef Hofmann, Andreas Piok, Ägidius Sader, Hermann Hofmann, Paul Oberhofer, Hermann Piok,
Martin Plattner, Lisa Niedermair, Hubert Fischer, Hildegard Piok, Roselinde Stockner, Fritz Fischer, Hans Jocher, Albert Larcher, Josef Fischer
25
knieend von links nach rechts: Josef Graber, Roman Oberhauser, Kathrin Oberrauch, Angelika Steinmann, Rainer Bielak, Verena Gostner, Matthäus Agreiter, Günther Holzer, Elias Ellemunt, Tobias
Gostner, Horst Oberrauch
unsere Mitglieder seit 1959 nach Eintrittsjahr
26
Vor- & Zuname
Eintrittsjahr
Vor- & Zuname
Eintrittsjahr
Vor- & Zuname
Eintrittsjahr
Hans Pedratscher
1959
Robert Agreiter
1984
Siegfried Kerschbaumer
1993
Johann Prosch (†)
1959
Maria Psayer Stockner
1984
Stefan Lechner
1993
Josef Hofmann
1959
Hans Jocher
1984
Letizia Gostner
1994
Peter Jocher
1959
Franz Notdurfter
1984
Angelika Priller
1994
Peter Stockner
1959
Albert Agreiter
1986
Paul Oberhofer
1994
Ägidius Sader
1959
Albuin Oberhofer (†)
1986
Susi Garavelli Goller
1995
Max Palla (†)
1959
Laurenz Stockner
1986
Katharina Gostner
1995
Gottfried Sader
1959
Hubert Ellemunt
1986
Johann Pircher (†)
1996
Walter Pichler
1959
Markus Sader
1986
Pius Frener
1996
Hermann Hofmann
1960
Beatrix Piok
1986
Hansjörg Oberrauch
1996
Hanni Oberhofer
1962
Heidi Fischer
1986
Thomas Huber
1997
Andrä Ellemunt
1963
Johanna Oberhofer
1986
Horst Oberrauch
1998
Raimund Pedratscher
1963
Konrad Steinmann
1987
Günther Holzer
1999
Luise Hofmann
1964
Petra Hofmann
1987
Reinhard Lechner
1999
Cilli Stockner
1965
Irmgard Fischer
1988
Martin de Rossi
1999
Alfred Gostner (†)
1966
Antonia Oberrauch
1988
Hildegard Pircher
1999
Helene Stockner
1967
Georg Hofmann
1988
Annegret Oberrauch
1999
Albin Agreiter (†)
1968
Albert Larcher
1988
Verena Gostner
1999
Andreas Piok
1968
Hermann Piok
1988
Sepp Regele
2001
Gebhard Dejaco
1969
Hubert Fischer
1988
Barbara Ramoner
2001
Fritz Fischer
1969
Roman Oberhauser
1988
Renate Fischer
2001
Stefan Pichler
1969
Lisl Gostner
1989
Stephan Oberhauser
2002
Christoph Gostner
1969
Filomena Profanter
1989
Rainer Bielak
2002
Rudolf Grießer
1977
Claudia Stockner
1989
Margit Prosch
2002
Anna Goller
1977
Margit Piok
1989
Hildegard Piok
2006
Hermann Stockner
1977
Arnold Piok
1989
Josef Graber
2006
Florian Oberhauser
1978
Martin Plattner
1989
Margarete Oberhauser
2007
Hubert Agreiter
1978
Patrizia Lechner
1990
Kathrin Fink
2008
Rudolf Psayer
1982
Harald Duml
1990
Angelika Steinmann
2008
Wendelin Priller
1982
Josef Fischer
1990
Lisa Niedermair
2008
Herbert Niederkofler
1982
Peter Fischer
1990
Matthäus Agreiter
2008
Christine Langhofer
1982
Silvia Oberrauch
1992
Elias Ellemunt
2008
Stefania Goller
1982
Evi Palla
1992
Armin Frener
2008
Renate Langhofer
1983
Doris Mitterutzner
1992
Simon Oberrauch
2008
Reinhard Prentki
1983
Barbara Moroder
1992
Roselinde Stockner
2009
Waltraud Ritsch
1984
Veronika Moroder
1992
Petra Profanter
2009
Sepp Ellemunt
1984
Tobias Gostner
1992
Martin Jocher
1984
Elmar Hofmann
1992
Eintrittsjahr
Vor- & Zuname
Jubeljahr
Vereinsjahre
Josef Hofmann
1959
Thomas Huber
1997
Max Palla (†)
1999
40
Peter Stockner
1959
Horst Oberrauch
1998
Andrä Ellemund
2004
40
Ägidius Sader
1959
Günther Holzer
1999
Luise Fischer
2004
40
Hermann Hofmann
1960
Reinhard Lechner
1999
Hermann Hofmann
2004
40
Hanni Oberhofer
1962
Martin de Rossi
1999
Alfred Gostner (†)
2006
40
Andrä Ellemunt
1963
Annegret Oberrauch
1999
Andreas Piok
2008
40
Luise Hofmann
1964
Verena Gostner
1999
Peter Stockner
2009
50
Helene Stockner
1967
Sepp Regele
2001
Josef Hofmann
2009
50
Andreas Piok
1968
Renate Fischer
2001
Ägidius Sader
2009
50
Fritz Fischer
1969
Stephan Oberhauser
2002
Christoph Gostner
2009
40
Christoph Gostner
1969
Rainer Bielak
2002
Fritz Fischer
2009
40
Renate Langhofer
1983
Margit Prosch
2002
Waltraud Ritsch
1984
Hildegard Piok
2006
Vor- & Zuname
von
bis
Hans Jocher
1984
Josef Graber
2006
Johann Prosch (†)
1959
1966
Hubert Ellemunt
1986
Margarete Oberhauser
2007
Peter Jocher
1966
1972
Konrad Steinmann
1987
Kathrin Fink
2008
Max Palla (†)
1972
1975
Antonia Oberrauch
1988
Angelika Steinmann
2008
Cilli Stockner
1975
1978
Albert Larcher
1988
Lisa Niedermair
2008
Hermann Hofmann
1978
1982
Hermann Piok
1988
Matthäus Agreiter
2008
Christoph Gostner
1982
1993
Hubert Fischer
1988
Elias Ellemunt
2008
Petra Hofmann
1993
1996
Lisl Gostner
1989
Armin Frener
2008
Christoph Gostner
1996
1999
Filomena Profanter
1989
Simon Oberrauch
2008
Fritz Fischer
1999
2006
Claudia Stockner
1989
Roselinde Stockner
2009
Susi Goller
2006
2009
Martin Plattner
1989
Petra Profanter
2009
Horst Oberrauch
2009
Patrizia Lechner
1990
Harald Duml
1990
Vor- & Zuname
von
Josef Fischer
1990
Hans Pedratscher
1959
1977
Peter Fischer
1990
Andreas Piok
1977
1993
Doris Mitterutzner
1992
Christoph Gostner
1993
1999
Tobias Gostner
1992
Helene Stockner
1999
2006
Siegfried Kerschbaumer
1993
Christoph Gostner
2006
Letizia Gostner
1994
Paul Oberhofer
1994
Susi Garavelli Goller
1995
Katharina Gostner
1995
Pius Frener
1996
Jubilare 40 Jahre und mehr
Vor- & Zuname
Obmänner–frauen
Eintrittsjahr
27
…
bis
…
Spielleiter/innen
aktive Mitglieder 2009
Vor- & Zuname
Produktionen der Heimatbühne
und Erinnerungen dazu
28
1) Fürst Wastl . . . . . . . . . . . . . . 1959
32) Alles für Monika. . . . . . . . . . . . 1982
2) Der verkaufte Großvater . . . . . . . . 1960
34) Iatz Bruader hilf . . . . . . . . . . . . 1982
3) Sturm überm Gipfel . . . . . . . . . . 1961
33) Drei Frauen um Daniel . . . . . . . . . 1983
4) Das Kirchlein von Hochmonten . . . . . 1962
35) Straßenblut . . . . . . . . . . . . . . 1984
5) Die Ledigensteuer . . . . . . . . . . . 1963
36) Um Haus und Hof . . . . . . . . . . . 1985
6) Die Jungesellensteuer . . . . . . . . . 1964
37) Krach um Jolanthe . . . . . . . . . . . 1986
7) Schwur in der Waldkapelle . . . . . . 1964
38) Die Roggenmühle . . . . . . . . . . . 1987
8) Die Welt geht unter . . . . . . . . . . 1965
39) Liebe, Geld und Altpapier . . . . . . . 1988
9) Der Satan vom Brandnerhof . . . . . . 1965
40) Die brennende Lieb . . . . . . . . . . 1989
10) Thomas auf der Himmelsleiter . . . . . . 1966
41) Flitterwochen zu siebt . . . . . . . . . 1990
11) Die Heimat ruft . . . . . . . . . . . . 1966
42) Millionen im Heu . . . . . . . . . . . 1991
12) Die drei Eisbären . . . . . . . . . . . 1966
43) Der Meisterlügner . . . . . . . . . . . 1992
13) Rosen und Dornen, Liebe und Hass . . . 1967
44) Der Bodenfraß . . . . . . . . . . . . 1994
14) Alles steht Kopf . . . . . . . . . . . . 1967
45) Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . 1994
15) Glocken vom Himmelhof . . . . . . . . 1967
46) Gaunerpech . . . . . . . . . . . . . 1995
16) Herz am rechten Fleck . . . . . . . . . 1968
47) Die Welt geht unter . . . . . . . . . . 1996
17) No amol a Lausbua sein
. . . . . . . 1968
48) Die Stumme . . . . . . . . . . . . . 1997
18) Die Geieregger . . . . . . . . . . . . 1969
49) Das Ende vom Anfang . . . . . . . . . 1997
19) Der Föhn . . . . . . . . . . . . . . . 1969
50) Sayonara . . . . . . . . . . . . . . 1998
20) Rosmarie kommt aus Wildwest . . . . . 1970
51) Das Urteil . . . . . . . . . . . . . . 1999
21) Hurra Zwillinge . . . . . . . . . . . . 1970
52) 1. Theaterspektakel . . . . . . . . . . 2000
22) Bergkristall . . . . . . . . . . . . . . 1970
53) Der Dieb, der nicht zu Schaden kam . . 2001
23) Der Meisterlügner . . . . . . . . . . . 1971
54) Die Kathi . . . . . . . . . . . . . . . 2001
24) Der sparsame Bartbauer . . . . . . . . 1972
55) Eine Tante kommt selten allein. . . . . . 2002
25) Der verlorene Sohn . . . . . . . . . . 1972
56) Der fidele Hausl. . . . . . . . . . . . 2003
26) Alles für Monika. . . . . . . . . . . . 1973
57) 2. Theaterspektakel . . . . . . . . . . 2004
27) Der Hallodri . . . . . . . . . . . . . 1974
58) Kein Platz für Idioten . . . . . . . . . . 2005
28) Vinzenz in Nöten . . . . . . . . . . . 1975
59) Alois im Wunderland . . . . . . . . . 2006
29) S`schwarze Fleckerl . . . . . . . . . . 1976
60) Frösche und / oder Kröten . . . . . . . 2007
30) Bruder Martin. . . . . . . . . . . . . 1976
61) Suppenstreit . . . . . . . . . . . . . 2008
31) Die ansteckende Gesundheit . . . . . . 1978
62) Ratsch & Tratsch. . . . . . . . . . . . 2009
… und eine ganze Reihe an Weihnachtsspielen, Einaktern und Kurzspielen zur Faschingszeit!
Deshalb bin ich beim Theater
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Es beginnt
1. Theater unterliegt keinem
bereits in der frühesten Kindheit, wenn wir in der Schule
Leistungsprinzip, das Ge-
lernen, dass es für eine bessere Leistung auch bessere
genteil ist der Fall: Entsteht
Noten gibt. Später, in der Berufswelt gilt weiter:
Leistungsdruck, schadet dies
Für mehr Leistung gibt es höhere Positionen, mehr
der Kreativität.
Entlohnung usw. Und ist es in der Freizeit anders?
Sportvereine trainieren für Leistungssteigerung, Feuer-
2. Theater erlaubt es mir,
wehren haben Sportkampfgruppen, Musikbegeisterte
in kürzester Zeit in eine
spielen um Bronze-, Silber- oder Goldauszeichnungen.
Harald Duml
komplett andere Welt einzusteigen. Theater lässt mich
spielerisch erleben was, wäre wenn …
Zugegeben, ich bin ein absoluter Befürworter dieses
sogenannten „Leistungsprinzips“, immer dem Moto
3. Theater gibt mir Applaus. Jeder, der auf der Bühne
treu: „Von nichts kommt nichts“. Aber keiner schafft es,
steht, die Aufregung vor dem Auftritt verspürt und
immer nur erfolgreich zu sein, in der Regel sind Nie-
nachher Applaus bekommt, wird mir recht geben, es ist
derlagen häufiger als Siege. Die Folge davon sind
ein wahnsinnig tolles Gefühl, Applaus zu ernten. Jeder
längere Durststrecken, welche dann schon ziemlich
Mensch will gelobt werden und Applaus ist für mich
deprimierend sein können.
die höchste Form des Lobes.
Aus diesem Grund möchte ich erzählen, wie Theater
All das gibt mir das Theater, zum Theater kam ich durch
mir hilft, mit unserer Leistungsgesellschaft umzugehen.
die HB St. Andrä und dafür danke ich an dieser Stelle
Theater ist für mich eine kleine Insel, wo ich mich
unserer Bühne.
ausruhen kann. Drei grundlegende Punkte sind für mich
hier nennenswert:
19 65
1966
29
is b ä r e n
D ie d r e i E
196 6
D i e H ei m a t r u ft
(auf der Terrasse des Hotel Post)
Peter Jocher, Cilli Stockner, Hilda Sade
r, Max Palla
196 7
Josef Niederkofler, Konrad Piok, Max Palla, Josef Hofmann
R os en un d D o r n e n, L ie b e u n d Ha ss
(auf der Terrasse des Hotel Post)
30
Andreas Posch, Gottfried Sader, Ägidius Sader, Hilda Sader
Sader
Peter Jocher, Andreas Posch, Ägidius
196 9
D e r F öh n
(hinter dem Widum)
v. l.: Josef Niederkofler, Luise Jocher, Peter Jocher, Raimund Pedratscher, Helene Stockner, Fritz Fischer, Walter Pichler, Gertraud Thaler, Gottfried Sader sen., Josef Hofmann
Beim Freilichtspiel …
… „DER FÖHN“ durfte ich das erste Mal
mitspielen. Das „Jockele“ war ein etwas
zurückgebliebener Bub, der auf der Bühne
31
erstochen und im dritten Akt im offenen Sarg,
mit einem weißen Leintuch bedeckt, aufgebahrt wurde. Dann kam die „Lahn“ und die
Kulissen wurden gebeutelt. Oberhalb von
meinem Kopf im Herrgottswinkel stand unter
dem Kreuz ein schöner tönerner Geranientopf. Durch das Beuteln der Kulissen schob
Christoph Gostner
sich dieser Topf bedrohlich weit nach vorne.
Durch das Leintuch konnte ich das gut beobachten. Ich
versuchte mich bei Helene, die damals meine Mutter
spielte und neben dem Sarg betete, bemerkbar zu
machen. Bange Sekunden vergingen, bis sie auf die
Gefahr aufmerksam wurde und den Blumentopf in Sicherheit brachte. Ich war knapp davor, meine Stellung
aufzugeben und aus dem Sarg zu klettern. Nicht auszudenken welche Wirkung das gehabt hätte, zumal doch
das Drama mit der „Lahne“ seinen Höhepunkt hatte!
v. l.: Hans Engl,
Andrä Ellemund,
Raimund Pedratscher,
Sepp Niederkofler,
Fritz Fischer,
Peter Priller
G u a t e Würscht
Als wir noch im alten (damals der neue) Pfarrsaal,
eine willkommene Gele-
unsere Stücke zum Besten brachten, hatten wir nicht
genheit, ein bisschen Ab-
einmal eine Tür, um während der Aufführungen von der
wechslung zu erfahren.
Bühne ungesehen abzugehen, so klein und eng war
Damals war noch der Bau-
der Raum. Es nahm ja schon die Bühne die Hälfte des
mann-Hans bei uns und
ganzen Raumes ein und da fanden gerade noch 50
hat uns immer unterstützt,
bis 60 Theaterbegeisterte einen Sitzplatz. Somit hatten
wo es nur ging. Nach einer
wir keine andere Möglichkeit, als durch das Fenster
der vielen Aufführungen
hinter der Bühne abzugehen – oder besser abzuklet-
kam er zu uns in den Umkleideraum und hat uns
tern, um in den Umkleideraum zu gelangen.
Luise Hofmann
„guate Würscht“ – gebracht zur Stärkung für die
strenge und intensive Bühnenarbeit. Nur hat danach
Damals waren alle Aufführungen bis zum letzten Platz
nie mehr jemand seinen Bernhardinerhund zu Ge-
ausverkauft, denn Fernsehen gab es für viele noch nicht
sicht bekommen; trotzdem: „Die Würscht sein guat
und ansonsten ist man auch nicht so viel unterwegs
gewesn!“
gewesen und so boten die Theateraufführungen immer
1968
32
19 6 7
19 6 9
197 0
R os mar i e k o m m t a u s W il d we st
(hinter dem Widum)
Sader, Engl Hans, Helene Stockner
v. l.: Fischer Fritz, Cilli Stockner, Hilda
v. l.: Andreas Piok, Cilli
Stockner, Hilda Sader,
Ägidius Sader,
Alfred Gostner, Helene
Stockner, Fritz Fischer
33
hinten stehend v. l.: Hans Engl, Hans Pedratscher, Helene Stockner, Peter Jocher, Alfred Gostner, Stefan Pichler, Ägidius Sader, Fritz Fischer
vorne sitzend v. l.: Cilli Stockner, Andreas Piok, Hilda Sader
197 2
D e r v er l o r e n e S o h n
(auf dem Hof des Almdötscher - Obermellaun)
die gesamte Mannschaft der Freilichtproduktion „Der verlohrene Sohn“ vor dem Eingang zum Almdötscherhof
Fritz Fischer
34
Helene Stockner, Fritz Fischer, Andreas Piok
Gabi Ellemund, Fritz Fischer, Eduard Kircher, Peter Stockner, Hermann Hofmann
19 7 8
1976
1974
19 72
35
198 2
Al l es f ür M o nika
(oberhalb der Feuerwehrhalle – heutiges Musikprobenlokal)
Fritz Fischer, Alfred Gostner
Steffi Goller, Fritz Fischer
36
Renate Langhofer, Christoph Gostner
Alfred Gostner,
Renate Langhofer, Christoph Gostner,
hauser
Fritz Fischer, Steffi Goller, Roman Ober
198 3
D r e i F r au e n u m Da nie l
(oberhalb der Feuerwehrhalle – heutiges Musikprobenlokal)
Paul Kircher, Steffi Goller,
Hermann Hofmann, Anna Goller
Rudi Psayer, Christoph Gostner
37
Hermann Hofmann, Robert Agreiter
Christine Langhofer, Paul Kircher
198 4
S tr aß e n bl u t
(am Schnagererhof in Obermellaun)
Zum Tiroler Gedenkjahr 1984
38
Martin Jocher, Marialuise Psayer, Christoph Gostner, Hans Jocher, Peter Stockner,
Reinhart Prentki, Andreas Piok, Christine Langhofer, Rudi Psayer, Helene Stockner,
Hermann Hofmann, Luise Hofmann, Waltraud Ritsch,
Fritz Fischer, Florian Oberhauser
Als Höhepunkt im Theaterleben der Heimat-
Peter Mitterrutzner war als erfahrener Theaterfachmann
bühne zählt zweifelsohne die Freilichtauffüh-
bei der Regie behilflich und gab uns wertvolle Ratschläge.
rung des Stückes „Straßenblut“ im Sommer
In den Pausen sangen Marialuise Psayer und Hans
des Jahres 1984. Im Spiel wird das Leben
Jocher die zum Stück passenden, hintergründigen
der Karner in Berührung mit der „zivilisierten“
Karnerlieder (siehe Seite 17) von Luis Stefan Stecher.
Welt dargestellt. Diese Außenseiter ziehen
Theaterfreunde waren voll des Lobes, dass es uns
mit ihren Karren von Hof zu Hof, stiften Un-
gelungen war, mit einfachen Mitteln und natürlichem
ruhe, werden nur widerwillig geduldet, miss-
Spiel die Zuschauer anzusprechen. Oft kam der
achtet und mit vielen Vorurteilen bedacht.
Gedanke auf, das Stück zu gegebenem Anlass
Die Aufführungen vor genau 25 Jahren
Wiederholung kam. Die Aufführungen waren einmalig
waren ein sehr wertvoller Beitrag zu den 175-Jahr-Fei-
und so soll man es auch bewenden lassen. Spieler und
ern der Tiroler Freiheitsbewegung. Das Stück regt zum
Mitwirkende haben lange nachgeeifert, gar einige
wiederholen. Ich glaube es war gut, dass es zu keiner
Andreas Piok
Nachdenken an. Es geht um die Gesellschaft in Tirol
Male waren wir mit dem Karren unterwegs, um in einer
und wie diese mit Leuten umgeht, die kein „normales“
Schupfe oder auch im Freien nachzufeiern. Marialuise
Leben führen. Es geht um die untere soziale Schicht,
und Hans sangen auch hier wieder die Karnerlieder,
die um ihre Existenz kämpft. Werden diese Menschen
deren letzte Strophe uns immer wieder lange nachge-
toleriert oder erfahren sie nur Spott und Verachtung?
klungen ist:
Das Stück beeindruckte. Es passte mehr oder weniger
„Und bleibm weard dir a die Noat
alles. Der Innenhof am Schnagerer bildete eine
und dein Karrn holbats hin
wunderbare Naturkulisse. Die Rollen waren passend
iatz tutsch lei zua, mei Tschurele
verteilt, die Spieler begeistert und gaben ihr Bestes.
und schlof lai woala in.“
198 5
U m Haus u nd H o f
(in der Grundschule von St. Andrä)
v. l.: Rudi Psayer, Christoph Gostner,
Laurenz Stockner, Konrad Goller,
Hermann Hofmann, Alfred Gostner,
Helene Stockner, Reinhart Prentki,
Fritz Fischer, Albert Agreiter, Andreas Piok,
Hanni Oberhofer, Albuin Oberhofer,
Luise Hofmann
Helene Stockner, Laurenz Stockner,
Konrad Goller, Reinhart Prentki
kner, Andreas Piok
Fritz Fischer, Helene Stoc
19 86
1987
39
198 8
Li ebe , G e l d u n d A l t p a p ie r
(in der Grundschule von St. Andrä)
Hubert Fischer
Georg Hofmann,
r, Fritz Fischer, Antonia Oberrauch,
v. l.: Hubert Fischer, Irmgard Fische
Luise Hofmann
ann,
Hofm
ann
Herm
ofer,
Langh
te
Rena
Nix mehr g’heart
Noch oander von de vieln Proben
für’s Stickl „Liebe, Geld und Altpapier“
isch‘s wieder amol spot wordn. und
40
geregnet hot’s in Strömen. Net amol
an Schirm hon i mit g’hob. Schnell entschlossn bin i flux hoam gerennt; sein
jo lei a poor Meter. Dahoam unkemm,
will i die Haustür aufsperrn und find
den verflixtn Haustürschlissl net. Isch jo
gleich, hon i mir gedenkt, es gib jo a
Antonia Oberrauch
no a Glogge. Und eben gib‘s ba ins
Antonia Oberrauch
dahoam lei a normale Hausglogge, weil ba mein
Monn in Hermann brauchat‘s a Feierwehrsirene, denn
sobold er schloft, heart er net amol wenn man ihm
Ober der Hermann isch oanfoch net augewocht. Rich-
is Bett untern Orsch wecktrogat. Die Glogge wor am
tig sierig bin i gewordn und dawirgn hätt i ihn gekennt.
Ende durchgebrennt, geregnt hot’s olm no und nor isch
Is leschte Stoandl in meiner Hond, sozusogn meine
mir epas Neues ingfolln. Vor’n Haus wor domols a
leschte Hoffnung, nor weard Licht in der Stube, da Her-
riesn Holzmeiler. A Hond voll Schoder in die Hosnsäck
mann schaug gonz verschlofn ban Fenster außer, i wia
inne und aubm afn Haufn wor die Devise. I hon schun
a begossener Pudl ban Fenster inne und sein oanziger
Ongscht k‘hop, die Scheibm brechn in tausend Stuck, soffl
Spruch wor: Jo wenn du koan Schlissl mitnimmsch!
hon i do Schtoandlan zi de Scheibm zuarngschmettert.
198 9
D i e br en n e n d e L ie b
(am Schnagererhof in Obermellaun)
F a m il ie u nd The a t e r
Vor 20 Jahr, bei der „brennenden Liab“
Die Premiere a voller Erfolg, gonz uhne Regn,
hon i die erste Theaterrolle gekriag.
ober nor hot er ins verlossn, der Wettersegn.
Ban Pforrer Hons sein Stickl mitzutian isch
Sogor der Londesvoter Luis hot gmiat untern Schirm huckn,
mir Ehr und Verpflichtung net minder,
noch der Aufführung für die Kinder die Geldtasche zuckn.
muaß holt der Alfred amol schaugn af insere Kinder.
Er zwinkert mit die Augn: „A de werdn amol groaß,
im Vordergrund
Renate Langhofer,
gian nor zi die Wohln – wer woaß!“
Thomas Huber, Helene Stockner
„Der Alfred“ … gonz nervös werd der Regisseur, der Ander:
„Des geat net, den brauch i ba die Mander.
Gern denkn mir af den Theatersummer zrug,
Er isch der Bauer, du sei Diarn,
de Zeit wor so wertvoll und fein,
enkere Kinder werdn mir a no unterkriagn.“
weil mir hobm geterft als Familie dabei sein.
De jubln und schrein: „Nicht tian mir liaber!“
Schun wor die Familie im Theaterfiaber.
Der Schnogererhof isch als Naturkulisse zu hobm,
ungfongen werd gschwind mit de vieln Probm.
großes Bild oben v. l.: Christoph Gostner,
Martin Plattner, Katharina Gostner,
Horst Oberrauch, Christine Thaler,
Renate Langhofer, Helene Stockner,
Alfred Gostner, Filomena Profanter,
Thomas Huber, Matthias Stockner,
Fritz Fischer, Johanna Stockner,
Verena Gostner, Hanni Oberhofer,
Tobias Gostner, Luise Hofmann,
Lisl Gostner, Hubert Fischer
A Aufregung, a Freid, ba jedn hot sich‘s gschtaut,
dass man ban Spieln jo nicht versaut.
Lisl Gostner
41
199 0
F l i tter wo c h e n z u s ie b t
(in der Grundschule von St. Andrä)
Claudia Stockner
v. l.: Claudia Stockner, Petra Hofmann,
Hubert Fischer, Patrizia Lechner,
Laurenz Stockner, Harald Duml, Marg
it Prosch
Verliebte Beleuchter
42
Unser leider allzu früh verstor-
des Stücks muss das Licht sofort
bene, langjährige Gönner und
ausfallen als sogenannter „Spot
Freund Hochwürden Hans Pircher
aus“. Endlich war es soweit, am
schrieb für die Heimatbühne ein
goldenen Sonntag Abend war
Weihnachtsstück. Mit großer Be-
Premiere. Die Beleuchter waren
geisterung wurde das Stück von
auf ihren Plätzen und neben ihnen
einigen Spielern und Kindern der
saßen zwei junge Zuschauerinnen.
5. Klasse Grundschule einstudiert
Alles lief gut, die Spieler gaben ihr
und geprobt. Der Aufführungs-
Bestes und der letzte Satz war ge-
termin näherte sich, nur noch ein
paar technische Proben waren not-
sprochen. Doch oh Schreck, das
Helene Stockner
wendig. Unsere Beleuchter, zwei
Licht, es ging und ging nicht weg.
Das Publikum begriff die Panne
junge, kompetente Burschen, machten ihre Arbeit sehr
schnell und spendete fleißig Applaus, da ging dann
gewissenhaft und genau, montierten Scheinwerfer, leg-
auch ganz langsam das Licht aus. Des Rätsels Lösung,
ten Kabel und bedienten gekonnt das Schaltpult. Sie
wie konnte sowas sein?
besprachen noch einige Details und machten sich
mit einem roten Stift eine wichtige Notiz: Am Ende
Verliebt waren die Burschen, alle zwei!
199 1
Mi l l i o n e n im H e u
(in der Grundschule von St. Andrä)
Harald Duml, Petra Hofmann, Beatrix Piok
Hermann Piok, Hubert Ellemunt, Claud
ia Stockner
43
Josef Fischer, Hermann Piok
Claudia Stockner, Hermann Piok
199 2
D e r Me i st e r l ü g n e r
(in der Grundschule von St. Andrä)
Antonia Oberrauch, Josef Fischer
Improvisier t …
44
Es war, glaube ich, im Jahr
Das Stück sollte so ungefähr zehn Minuten dauern. Vor
1992 im Winter (Fasching),
der alles entscheidenden Pointe (Schlusssatz von Bea)
als ich und Hermann Piok
hatten ich und Platscho noch einen Dialog, mit dem
alias Platscho mit unserer
wir die Spannung für die Schlusspointe erzeugen soll-
Erfahrung gebeten wurden,
ten. Durch unsere Vorgeschichte beim Rutznerhof hatten
bei einem Seniorennachmit-
wir sichtlich Spaß, für die Senioren zu spielen und wir
tag einen kurzen!!! Einakter
fingen an zu improvisieren, was absolut nicht auffiel,
zu spielen.
sondern den Senioren gefiel und die Stimmung im Saal
wurde immer besser.
Josef Fischer
Soweit so gut …
Bea verstand nicht mehr ganz, in welchem Stück
Als 3. Person spielte mit uns
sie sich nun befand, lauerte jedoch mit ihrer Schluss-
Beatrix Piok von der Bäckerei, für die das Theaterspielen
pointe, bis die richtigen Worte fielen, die dann auch
Neuland bedeutete. Nach zwei bis drei Proben sollten
einwandfrei passte.
wir nun an dem famosen Faschingssonntag um 15.00 Uhr
iesen Einakter aufführen.
Nun gut …
Aus heute noch ungeklärten Gründen begab es sich
Es wurde ein voller Erfolg, nur das Stück dauerte unge-
jedoch, dass ich und Platscho um 14.45 Uhr noch
fähr die doppelte Zeit wie vorgesehen; die Senioren
ziemlich heiter beim Rutznerhof waren (im Skigewand)
waren hellauf begeistert und die Heimatbühne St. Andrä
und im Saal die Nervosität stieg.
war um zwei Improvisationstalente reicher.
Als wir jedoch um 14.55 Uhr in der Garderobe auftauchten, um in Windeseile in die Klamotten zu hüpfen,
wurden wir nochmals auf Text und Szenen aufmerksam
gemacht; und schon ging’s dann los.
199 4
D e r B o de nfr a ß
(im Innenhof des Niederrutznerhofes)
45
Hermann Hofmann, Martin Plattner,
Hermann Piok
Alfred Gostner, Stefan Lechner
Harald Duml
Fritz Fischer, Antonia Oberrauch
Fritz Fischer, Lisl Gostner
An Unglück isch gschechn …
Af den Sotz wer i mi mein gonzes Lebm zrugerinnern.
Af der Bühne, oder besser gsog im Innenhof ban
Des wor mein erschter Sotz ban an Theaterstickl, und
Niederrutzner wor sem lei der Fischer Fritz, der den
sell wor beim „Bodenfraß“.
beasn und gierign Groaßbauer gschpielt hot. Den
Aufgeregt bin i durch des
wahnsinnig beasn Blick, wos er mir sem zuageworfn
groaße schware Tor beim
hot, wer i a nia mehr vergessn.
Niederrutznerhof innegelafn
und hon schrein gemiasst
Und jedes Mol wenn mir ins heint treffn, kimp olm der
so laut es möglich wor: „An
gleiche Spruch: „An Unglück isch gschechn“.
Unglück isch gschechn“.
Horst Oberrauch
großes Bild oben v. l.: Albuin Oberhofer,
Hermann Piok, Antonia Oberrauch,
Harald Duml, Alfred Gostner,
Stefan Lechner, Hermann Hofmann
199 4
An äs th e s ie
(in der Grundschule von St. Andrä)
Hubert Fischer, Herman
n Piok
ann Piok
Claudia Stockner, Hubert Fischer, Herm
46
Lampenfieber
Hubert Fischer, Claudia Stockner, Hermann Piok
A Stoßgebet zum Himmel schicken,
schnell die Hosen flicken,
die Zigaretten suachen
Recken und strecken und Kniebeign mochen,
und wenn man’s Feuerzeug net find, gor fluachen.
des braucht’s, dass die Boander net a so krochen.
Über die Schulter spucken,
oder gonz still af an Bankl hucken.
Des Wichtigste sein die Baldriantropfen,
de hinter an Stoan sein versteckt.
Den Text aufsogen,
Gott sei Dank hat de no koander entdeckt.
in Regisseur schnell no epas frogen.
Schnell a poor Schluck, die Wirkung tritt in.
Af’s Klo rennen,
und ausnluagn, ob woll Zuschauger kemmen.
Net a jeder hot vom Lampenfieber Respekt,
deswegn hobm erfahrene Spieler ihr eigenes Rezept:
In der frischen Luft a poor Schritte gian,
tiaf durchschnaufen, nor wieder stian.
I hon gor nia gewisst,
dass im Weißwein isch Baldrian drin.
Geplatzt!
199 5
Es war das Stück „Die Welt geht unter“, es war im Jahr
Dem Hermann war das so
1995 und ich musste die Ehefrau vom Piok Hermann
zu blöd, dem ist das rich-
spielen.
tig auf die .... gegangen.
Im zweiten Akt bei einer Szene sollte er mir eine runter-
Er konnte ja nichts dafür.
hauen. Ich sagte noch zu ihm er solle sich ruhig trauen,
Er hat mich einfach mit der
damit es auch echt aussehe. Jedenfalls hat er mich beim
hohlen Hand genau aufs
Wort genommen und mir dermaßen
Ohr getroffen. Das kann ja
eine Ohrfeige verpasst, dass mir da-
passieren.
Susi Goller
bei das Trommelfell geplatzt ist. Ich
weiß nicht mehr, wie ich die Szene
Irgendwie haben wir das Stück zu Ende gespielt
und den zweiten Akt zu Ende ge-
und anschließend bin ich ins Krankenhaus gefahren.
spielt habe. Hören konnte ich kaum
Dr. Goller von der HNO-Abteilung im Brixner Kranken-
noch etwas. Als ich hinausging,
haus hat sich krummgelacht, als ich ihm sagte, wie
sagte ich sofort zu den anderen,
das passiert ist. Naja, beim Theaterspielen kann eben
dass mir das Trommelfell geplatzt sei.
allerlei geschehen.
1996
47
199 7
D i e S tum m e
(vor der Satzingermühle)
Naturkulisse Satzinger-Mühle
Susi Goller
Lachkrampf
48
Ich spielte in diesem Stück einen
„Ich komme gerade vom Fischen.“
Architekten, der einem stummen
Sie antwortete mir mit einer Frage
Mädchen die Gebärdensprache
in ihrem Dialekt: „Do obn?“. Sie
beibringen möchte. Das Theater-
meinte wohl, ich war bei der
stück spielte in der „Satzinger
Stummen im Zimmer. Wir bekamen
Mühle“. Eine Szene war nur mit mir
einen
und der Gostner Lisl besetzt. Mein
der sich von Probe zu Probe wie-
Auftritt: Ich kam vom 1. Stock mit
derholte, sodass die Spielleiterin
meiner Fischerausrüstung auf die
Helene Stockner uns nach ein
Bühne. Die Lisl schaute mich mit
einem besorgten Blick an und
regelrechten
Lachkrampf,
paar Proben zur Ernsthaftigkeit
Roman Oberhauser
fragte mich in ihrem Schenna-Dialekt: „Wo kommen sie denn her?“ Ich blieb auf der
ermahnen musste. Wir taten uns
sehr schwer, diese Szene regel-
recht ohne Lachen über die Bühne zu bringen.
Stiege stehen und antwortete in der Schriftsprache:
Hans Jocher
Alfred Gostner, Doris Mitterrutzner,
Paul Oberhofer
Doris Mitterrutzner,
Antonia Oberrauch
Lisl Gostner, Fritz Fischer
Susi Goller, Alfred Gostner
199 7
D as E n de vo m A n f a n g
(in der Grundschule von St. Andrä)
Hermann Piok
Hermann Piok, Hubert Fischer
49
Hermann Piok
Hubert Fischer, Claudia Stockner
199 8
S ay o n ar a
(in der Grundschule von St. Andrä)
v. l.: Helene Stockner, Roman Profanter, Luise Hofmann, Pius Frener, Horst Oberrauch, Susi Goller, Katharina Gostner, Patrizia Lechner, Hermann Piok, Doris Mitterrutzner
50
Susi Goller, Roman Oberhauser
Luise Hofmann
199 9
D as U r teil
(auf dem Parkplatz unter dem Widum)
Urteilsverkündung bei der Freilichtproduktion „DAS URTEIL“
Kollektive Sache
Schuld ist eine kollektive Sache, die uns alle betrifft,
sagte damals unser Herr Pfarrer Hans Pircher, der die
Uraufführung seines Stücks „DAS URTEIL“ nicht mehr
51
sehen durfte. Plözlich und unverhofft erlag er bei
seinem Kuraufenthalt in Montegrotto einem Herzleiden. Das Stück, das er anlässlich der 40 Jahre
Heimatbühne schrieb, umfasste alle die Themen, die
ihm am meisten am Herzen lagen: Schuld und Sühne
verpackt in aktuellen und prisanten Themen wie Alkoholismus, Gewalt in der Familie, Abtreibung und
Pädophilie. 27 Darsteller
Claudia Stockner, Fritz Fischer
standen damals auf der
Bühne, viele davon das erste
Mal, und es war sicherlich
kein Leichtes, diese ganzen
Themen gekonnt zu inszinieren,
so Regisseurin Helene Stockner.
Doris Mitterrutzn
er, Alfred Gos
tner
Katharina Gostner, Günther Holzer, Roman Oberhauser
2001
D er D i e b, d e r nic h t z u Sc h ad e n ka m
(in der Grundschule von St. Andrä)
Hubert Fischer, Hermann Piok, Petra
Hofmann
Hermann Piok, Hubert Fischer
52
Barbara Ramoner, Hubert Fischer, Hermann Piok, Petra Hofmann
hinten v. l.: Petra Hofmann, Doris Mitte
rrutzner, Barbara Ramoner
vorne v. l.: Horst Oberrauch, Hube
rt Fischer, Hermann Piok
2001
D i e K ath i
(in der Grundschule von St. Andrä)
t und spielt
ne St. Andrä sing
die Heimatbüh
die Kathi
Roman Pola
Singspiel von
Uhr
Beginn: 20.30
l
im Mehrzwecksaavon St. Andrä
der Grundschule
gen:
Aufführ21.un
September ‘01
Freitag,
(Premiere)
23. September ‘01
(um 16.00 Uhr)
25. September ‘01
Dienstag,
September ‘01
Donnerstag, 27.
28. September ‘01
Freitag,
September ‘01
30.
Sonntag,
Sonntag,
Kartenvorverkauf:Andrä
üro St.
im Tourismusb Samstag
von Montag bis Uhr
von 9.00 - 11.30
008
Tel. 0472 850
0.Eintritt: Lire 18.00
0.ßigt: Lire 10.00
für Kinder ermä
rä
n St. And
Theater i
Souffleuse
Als Souffleuse hon i ban Theaterstickl
I stea daneben, der
„DIE KATHI“ die Aufgobe kriag,
hong soll folln,
interessant, ober hot a gemocht gonz schian miad.
der Einsotz kimp net, iaz
Die Regisseurin hot mir ungsog jede Menge Sochn,
muasch die Nerven koltn.
vergongen isch mir bold is Lochn.
„Du muasch ziachn“ kimps
Noch vielen Proben, der Text sitzt no net: es miaßt
aus meinem Mund, mein
learn, so weard nia nix draus wearn.
Theaterkollege moant: „Olls
Die Spieler beobochtn und gleichzeitig
afn Text schaugn,
mit Ruhe, für Hektik gibt‘s
Der Einsotz hot jedes Mol
gsuacht mit frogenden Augn.
af sich wortn gelosst, ober
Wo isch mein Plotz, wenn’s los geat, hon i gfrog;
Die leschte Probe mit Liacht, Requisiten und
ollem Drum und Drun,
der Vorhong muaß a auf und zua,
a sem stelln mir schun jemand un.
Annegret Oberrauch,
Paul Oberhofer
53
koan Grund.“
wenn’s gstockt hot, hobm sie mi
wollt net in des Loch do oidn, hon i gsog.
Rainer Bielak, Doris Mitterrutzner,
Renate Fischer
v. l.: Katharina Gostner, Michaela Oberrauch, Hermann Piok, Margit Prosch,
Luise Hofmann, Ägidius Sader, Josef Fischer, Fritz Fischer,
Renate Fischer, Rainer Bielak, Doris Mitterrutzner,
Annegret Oberrauch, Paul Oberhofer, Lisl Gostner,
Herta Oberrauch, Patrizia Lechner, Susi Goller,
Martin Plattner, Alfred Gostner, Josef Frener,
VorStefan Pichler, Thomas Huber
mit mein Einsotz hot er‘s
Claudia Stockner
dechter jedes Mol gschofft.
Seitdem woaß i, dass man als Souffleuse
net für’n Text isch zuaständig,
a hinter der Bühne muasch einsogn,
a gonz notwendig.
Josef Fischer
Paul Oberofer
Stefan Pichler, Susi Goller
2002
E i n e Tan te ko m m t s e l t e n a l l e in
(in der Grundschule von St. Andrä)
stehend v. l.: Fritz Fischer, Filomena Profanter, Rainer Bielak, Lisl Gostner, Ägidius Sader, Luise Hofmann, Paul Oberhofer, Susi Goller, Katharina Gostner, Horst Oberrauch, Margit Prosch, Martin Plattner, Hermann Piok
sitzend v. l.: zwei Musikerinnen, Claudia Stockner, Josef Hofmann, Helene Stockner, Doris Mitterrutzner, Siegfried Kerschbaumer
54
Ägidius Sader, Fritz Fischer
Susi Goller, Hermann Piok
Lisl Gostner, Horst Oberra
uch
Filomena Profanter,
von vorne nach hinten: Luise Hofmann,
Martin Plattner, Horst Oberrauch
2003
D er f i del e H a u s l
(in der Grundschule von St. Andrä)
Hermann Piok, Paul Oberhofer
Susi Goller, Hermann Piok
55
Katharina Gostner, Fritz Fischer, Hermann Piok
Horst Oberrauch
2004
2 . T h eate r s p e kt a k e l
(am Festplatz, bei der Satzinger-Mühle und vor dem Schulhaus)
Mellauner Musikanten: Ägidius Sader, Michael Ramoner,
Alfred Gostner, Christoph Gostner, Hans Jocher
Peter Stockner, Filomena Profanter
56
… eine starke Truppe in der Küche: Hubert Prader, Andrä Ellemund, Martin Plattner, Paula, Markus Prader
en: Christoph Gostner
… das Instrument in Sicherheit bring
2004
Was s er M a r s ( Sketch beim Theaterspektakel im Trametschbach)
Hermann Piok, Hubert Fischer
Hubert Fischer
57
Hermann Piok, Hubert Fischer
Hubert Fischer, Hermann Piok
2005
K ei n Pl a t z fü r I d io t e n
(am Festplatz)
Alfred Gostner, Annegret Oberrauch, Verena Gostner
Alfred Gostner, Annegret Oberrauch
Geschockt!
Sobald ich erfuhr, dass wir – die Heimatbühne St. Andrä – das Stück „KEIN
PLATZ FÜR IDIOTEN“ spielen, war ich
58
irgendwie überrascht, aber um so
mehr freute ich mich auf das Stück.
Schulkinder beim Musizieren
Doch wer soll den „IDIOT“ spielen?
Meine Freundin Annegret Oberrauch!
Da war ich nicht mehr überrascht, sondern
geschockt! Schafft sie das wirklich, so eine
Katharina Gostner
schwierige Rolle zu spielen?
Doch am Ende war ich glücklich, denn wir hatten
großen Erfolg mit dieser Produktion und meine Freundin
war als „Mandl“ einfach super genial. Sie spielte sehr
überzeugend, einfach großartig. Doch nicht nur sie
war in ihrer Rolle aufgegangen, auch „da Tati“ (mein
Vater) war eine Klasse für sich. Ich war sehr stolz auf ihn.
Ein super Theaterspieler sagte einmal zu mir: „Wenn
man so wia da Fred spielt, isch man gonz oben!“
Genau so sehe ich das auch.
2006
Al oi s i m Wu nd e r l a n d
(in der Grundschule von St. Andrä)
Katharina Gostner, Hubert Ellemunt
Hildergard Piok, Hubert Fischer
AND
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Samstag
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Montag
Eintritt
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Erwachse ,00
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Kind
Hermann Piok, Hubert Fischer, Martin Plattner
Hubert Fischer, Hermann Piok
2007
F r ö s c h e u nd / o d e r Kr ö t e n
(auf dem Parkplatz der Talstation Ploseseilbahn)
im Juni 2007! Wir Theaterspieler
Zähneklappern
standen teilweise mit Windstopper,
Winterjacke und dicken Socken
60
Vor nun zwei Jahren fand das Frei-
auf der Bühne. Statt Wasser und
lichtspektakel „FRÖSCHE UND /
Bier wünschte sich so mancher
ODER KRÖTEN“ auf dem Park-
Tee und Glühwein! Böse Zungen
platz der Plose-Seilbahn statt. Die
behaupteten später, einige Lieder
Proben auf der eigens dazu errich-
hätten ein wenig an das Zähne-
teten Seebühne mit dazugehörigem Teich waren allerdings nicht
Margarete Oberhauser
Margit Prosch
klappern erinnert … vielleicht lag
es einfach nur an den Mikros, die
immer ganz so einfach: Normalerweise kann man da-
einfach nicht störungsfrei funktionieren wollten. Schluss-
von ausgehen, im Juni abends mit Flip Flops und T-Shirt,
endlich hatte der liebe Wettergott doch noch Mitleid
eventuell noch mit einem dünnen Pullover bekleidet,
mit uns und bescherte uns zur Prämiere und allen weite-
das Haus verlassen zu können. Tja, dem ward nicht so
ren Aufführungen herrlich warme Sommerabende.
Katharina Gostner
Hubert und Elias Ellemun
t
er
Hubert Fischer, Hans Joch
Katharina, Lisl und Alfred Gostner
einen Gastspiel bleiben würde,
Astreines Deutsch
aber da hatte ich mich getäuscht.
Mittlerweile bin ich 7 Jahre dabei,
Als „Zugereister“, den die Liebe halt
Rainer Bielak
so zufällig nach Südtirol verschlagen
Petra Fischnaller,
Sara Bielak, Hermann Piok
einen „Deutschen“ vom Dienst
hat, hatte ich eigentlich nie damit gerechnet, jemals in
(Gott sei Dank). Anschließend an eine Aufführung ist
einer Theatergruppe zu spielen, noch dazu, da ich
mir etwas Lustiges passiert: Ein Zuschauer gratulierte
aus Duisburg im Ruhrgebiet komme. (Duisburg liegt
mir zu meinem akzentfreien, nicht mundartlich gefärb-
am Rande des niederbergischen Hügellandes in
ten Deutsch und meiner guten Aussprache. Nachdem
Nordrhein-Westfalen). Irgendwann brauchte die The-
ich ihn aufgeklärt hatte, dass ich eben ein echter Bun-
atergruppe dann einen, der astreines Hochdeutsch
desdeutscher bin und Hochdeutsch von Kindesbeinen
spricht. Da sind sie auf mich gekommen. Das Ganze
an spreche, konnte er nur noch lachen. Vielleicht spiele
hat mir dann von Anfang an viel Spaß gemacht und
ich ja mal eine Rolle im Südtiroler Dialekt und keiner
ich habe mir eigentlich gedacht, dass es bei diesem
merkt, dass ich kein Einheimischer bin.
Petra Profanter
61
denn irgendwie braucht es immer
Schlangentänzerinnen
an Profanter
Angelika Steinmann, Rom
Alfred Gostner, Martin Plattner
2008
D er S up p e n s t r e it
(in der Grundschule von St. Andrä)
Rainer Bielak, Roselinde Stockner
Petra Fischnaller, Hermann Piok
S‘Fluigile
Is leschte Johr hobm mir in „Suppenstreit“ in da Turnhalle von der Schuale
62
augfiart. Schun is zwoate Mol hot a
die Petra Fischnaller, inser „Fluigile“
wieder mitgspielt (Da sel Nume isch ihr
vom Freilichtspiel „Frösche und / oder
Kröten“ honggebliebm). Sein tuat sie
jo ban der Mühlbacher Theatergruppe,
isch ober olm gearn in St. Onders do
zu theatern.
Hermann Piok
Af olle Fälle sein mir noch an Aufführung vom
hobm mir do untn so zu sogn
„Suppenstreit“ – bin mir nimmer gonz sicher, glab
a Zusotzaufführung gemocht.
ober es wor da Somstig – in voller Mondur, also net
Bold‘s nor Zeit wor, sein mir
umgekleidet und net ogschminkt, schnur strax noch
gongen um Hoamzufohrn und
Milland zur „Luschtigen Witwe“. Wenn oander net
olle sein mir ins Auto vor in-
wissen sollte, isch sel das Inlokal in Milland und
gstiegn und a gebleibm, weil
Umgebung. Is Fluigile als olte Oma, i mit mein roatn
koander von is hot gewellt
Bort und da Hubi als Wirt mit sein weisn Schurz,
hintn bleibm.
2009
R ats c h un d Tr a t s c h
(in der Grundschule von St. Andrä)
Petra Profanter
ner, Melanie Pedevilla, Susi Goller,
v. l.: Hubert Fischer, Roselinde Stock
rina Gostner, Hermann Piok
hinten: Annegret Oberrauch, Katha
I kannt des nia …
I bin olm schun gern Theaterstickln un-
i hon versuacht, mi bei die Proben olm mehr in die
schaugn gongen, vor ollem luschtige Stickln.
„Burgl“ einizufühln. In Unfong wors net leicht, obo mit
Und i hon di Schauspieler olm bewundert.
do Zeit und mit die vieln Tipps, wos mir die ondern
„Wia viel sich de Text merkn kennen“, hon i
gebn hobm, isch es olm besser gongen. Noch di erstn
mir olm gedenkt. „I kannt des nia, i voges-
Proben hon i gor nimmer schlofn gekennt, weil i soffl
sat sicher in gonzn Text, verlauter nervös!“
aufgereg und begeistert wor! Des isch a gonz neue
Obo nor hot mi a Kollege gfrog, ob i net
wia is Stickl longsom zu leben unfong.
63
Erfohrung für mi und es isch a super Gfühl, wenn sigsch,
amol probiern will mitzuspieln. „Na, keine
er Sauhund Sauhund
scheinheilig
scheinheiliger s man von
Bisch narrisch, a so aBisch
narrisch, a so aepas,
des muas
na so
Melanie Pedevilla
de Leit hearn
Chance“, hon i in Unfong
gsog.von
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norhearn Und iaz bin i die „Burgl“,
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wor i decht neigierig und bin hingongen zu a KT’S
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Probe. Und nor hot man mir oanfoch a Heftl in die Hond
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af mein Auftritt!
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gedruckt, und i wor di „Burgl“ und WIA
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I wor in unfong schun nervös, obo di ondern Spieler
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Ein herzliches Dankeschö
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RESTAURANT | MENSA
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Kotz Wieso bischen
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Bisch narrisch, a so a schein
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WEIBER LUCKT’S
Wieso bischen soffl
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mechsch epas los wer
H EI M AT B ÜH N E S T. A N D R Ä
1 95 9– 2 0 0 9
C H R ONI K ZUM 50 - JÄ H R IG E N BE S TE H E N
Impressum:
Herausgeber: Heimatbühne St. Andrä
Texte: Cilli Stockner, Christoph Gostner, Horst Oberrauch
Bilder: Archiv Heimatbühne St. Andrä
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