il postino - Vereinigte Bühnen Wien

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IL POSTINO
Europäische Erstaufführung
Pressegespräch, 7. Dezember 2010
KS Plácido Domingo
Israel Lozano
Daniel Catán
Komponist
Roland Geyer
Intendant des Theater an der Wien
Hauptsponsor des Theater an der Wien
Theater an der Wien: IL POSTINO
Daniel Catán: IL POSTINO
Europäische Erstaufführung
Koproduktion mit der Los Angeles Opera (Uraufführung am 23. 9. 10)
und dem Théâtre du Châtelet
Premiere: 9. Dezember 2010, 19.00 Uhr
„In jedem steckt ein Poet, solange er nur das Herz sprechen lässt.“ Die europäische
Erstaufführung des Stoffes war schon als Film höchst erfolgreich und zum Oscar
nominiert. Das Stück steht ganz im Zeichen von Annäherung und Entfernung: In den
1950er Jahren lebt der Nobelpreisträger und Dichter Pablo Neruda mit seiner Frau auf der
Insel Cala di Sotto im Exil. Von den Briefen seiner Anhänger wird er geradezu überrollt.
Der schüchterne Fischer Mario Ruoppolo wird deshalb als Privat-Briefträger für Neruda
engagiert, um die tägliche Post zu bringen - darunter unzählige Liebesbriefe. Zwischen
den ungleichen Männern entwickelt sich langsam eine tiefe Freundschaft. Angespornt von
Nerudas Erfolg bei Frauen beginnt Mario, dessen Gedichte zu lesen und erkennt dabei
seine Liebe zur Dichtung. Mario fasst schließlich den Mut, um die unnahbare Beatrice zu
werben, mit Nerudas Worten, die er als seine eigenen ausgibt. Es gelingt ihm, sie für sich
zu gewinnen. Sie feiern Hochzeit, und Neruda ist Trauzeuge. Gleichzeitig erhält der
Exilant die Nachricht, wieder in seine Heimat zurückkehren zu dürfen. Jahre später kehrt
Neruda zu einem Besuch auf die Insel zurück …
Diese Oper des mexikanischen Komponisten Daniel Catán wird am Theater an der Wien
unter dem Dirigenten Jesús López-Cobos mit Plácido Domingo (als Pablo Neruda)
und Israel Lozano (Mario Ruoppolo) ihre europäische Erstaufführung in spanischer
Sprache erleben. Der erfahrene Mann und sein Schüler, die Macht der Poesie - nahezu
aus dem Leben gegriffen scheint die Besetzung für die Bühne, war Israel Lozano doch
Preisträger des von Plácido Domingo ins Leben gerufenen „Operalia“-Gesangswettbewerbes. Die Inszenierung stammt von Ron Daniels, der in den U.S.A. zu den
gefragtesten Regisseuren zählt.
Mit Mario werden wir Schüler von Neruda. Wir erleben die Geburt von Dichtung, wir
hören und sehen, wie die Schönheit der Natur in Sprache und Musik gerinnt und was sie
bei anderen Menschen zu bewirken vermag: Der Zauber lyrischer Sprache erweckt bei
Beatrice die Liebe zu dem armen Briefträger. Daniel Catán fasst das alles in fulminante
Musik und schildert in dieser fiktiven Episode aus Nerudas Leben bewegend die Macht der
Poesie.
Mit einem zeitgenössischen Stück in spanischer Sprache kehrt Plácido Domingo an
die Wienzeile zurück. „Daniel Catáns Opern sind in den Vereinigten Staaten und
anderswo sehr populär. Seine Oper Florencia en el Amazonas war 1997 ein großer Erfolg
in der Los Angeles Opera“, schildert Domingo seine Beziehung zum mexikanischamerikanischen Komponisten. „Bereits seit mehreren Jahren wollten wir gemeinsam ein
neues Werk erarbeiten. Als er mir erzählte, dass er an einer Opernfassung von Il Postino
arbeitet, spürte ich sofort, dass Pablo Neruda eine Rolle war, die ich unbedingt zum
Leben erwecken wollte.“ Für seine vierte Oper ließ sich Komponist Catán vom
gleichnamigen Film von Michael Radford aus dem Jahr 1994 und vom Roman Ardiente
Paciencia von Antonio Skármeta, auf dem der Film basierte, inspirieren. „Schon als ich
den Film zum ersten Mal sah, erkannte ich sofort, dass Il Postino ein geeignetes Thema
für eine Oper war“, sagt Daniel Catán. „Es geht um Kunst und Liebe: Den Grundlagen,
auf denen wir unser Leben aufbauen. Liebe ist, was uns zu Menschen macht. Kunst ist
unser anspruchvollstes Werkzeug, um Menschlichkeit zu erreichen. Und Oper ist eine der
komplexesten Kunstformen, die wir erdacht haben, da sie Musik und Poesie vereint.“
Theater an der Wien: IL POSTINO
Il Postino
Oper in drei Akten (2010)
Musik und Text von Daniel Catán
Basierend auf der Novelle von Antonio Skármeta und dem Film von Michael Radford
In spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Inszenierung
Ausstattung
Licht
Projektion
Choreografie
Jesús López-Cobos
Ron Daniels
Riccardo Hernández
Jennifer Tipton
Philip Bußmann
David Bridel
Pablo Neruda
Matilde Neruda
Mario Ruoppolo
Giorgio
Beatrice
Donna Rosa
Di Cosimo
Marios Vater
Cura
Pablito
Plácido Domingo
Cristina Gallardo-Domâs
Israel Lozano
Federico Gallar
Amanda Squitieri
Géraldine Chauvet
Gregorio González
Gabriel Lautaro Osuna
Alexander Kaimbacher
Mateo Karazman/
Alexander Castello
Sebastian Bobik
Telegrammbote
Wiener Symphoniker
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Bühnenmusik und Statisterie des Theater an der Wien
Europäische Erstaufführung
Koproduktion mit der Los Angeles Opera (Uraufführung am 23. 9. 10)
und dem Théâtre du Châtelet
Premiere: Donnerstag, 9. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Aufführungen: 11., 14., 18. & 21. Dezember 2010, 19.00 Uhr
Alle Vorstellungen sind ausverkauft. Restkarten an der Abendkasse.
Website: www.theater-wien.at
Info-Telefon: +43 1 588 30-200
Der ORF sendet Il postino am 18.12.10 ab 19.30 Uhr im Programm Ö1.
Theater an der Wien: IL POSTINO
Handlung
1. Akt
Auf der italienischen Fischerinsel Cala di Sotto lebt der junge Mario. Die Bewohner der
Insel sind arm, es gibt kein Trinkwasser. Momentan herrscht Wahlkampf.
Der chilenische Dichter Pablo Neruda musste sein Heimatland verlassen, weil er dort als
Kommunist nicht erwünscht ist. Er geht mit seiner Frau Matilde ins Exil auf die Insel Cala
di Sotto. Mario arbeitet als Briefträger, wobei er nur ein Haus zu betreuen hat:
das von Pablo Neruda.
Mario bemerkt, dass Neruda fast ausschließlich Briefe von Frauen erhält. Als Mario wieder
einmal zu Neruda kommt, fragt er ihn, wie man Dichter wird, denn er möchte es auch
gerne sein, damit die Mädchen sich alle in ihn verlieben. An einem seiner eigenen
Gedichte demonstriert Neruda Mario Rhythmus und Bildsprache der Lyrik. Mario erfährt,
was eine Metapher ist, und Neruda ermutigt ihn, sich auf der Suche nach eigenen
Metaphern die Schönheit der Insel anzusehen.
Im Café des Dorfes trifft Mario Beatrice Russo, die dort als Kellnerin arbeitet. Er verliebt
sich sofort in sie. Früh am nächsten Morgen bittet er Neruda um ein Gedicht für die
Geliebte. Neruda lehnt ab. Mario versucht erfolglos, selbst zu dichten, und benutzt
schließlich eines von Nerudas Gedichten, um Beatrice seine Liebe zu erklären.
2. Akt
Beatrices Tante, Doña Rosa, findet bei ihrer Nichte einen Zettel von Mario mit einem
Gedicht und konfisziert ihn.
Der Politiker Di Cosimo verspricht den Bürgern, eine Trinkwasserleitung auf die Insel
legen zu lassen, wenn er gewählt wird.
Neruda erhält von seinem Verleger eine Tonbandbotschaft mit guten Nachrichten über
den Verkauf seines Canto General. Als Antwort wünscht Neruda, dass Mario die Schönheit
seiner Insel auf Tonband schildert, aber ihm fällt nichts außer „Beatrice Russo“ ein.
Da Doña Rosa nicht lesen kann, lässt sie sich vom Priester das gefundene Gedicht
vorlesen. Er kommt nicht weit, schon das erste Wort – „nackt“ – versetzt sie in Zorn.
Inzwischen bekommt Neruda schreckliche Neuigkeiten aus Chile: Eine friedliche
Demonstration ist gewalttätig niedergeschlagen worden. Er ist sehr traurig, trotzdem
sehnen sich er und Matilde nach ihrer Heimat. Doña Rosa taucht mit einem Gewehr auf.
Sie erzählt Neruda, dass Mario ihre Nichte mit Metaphern vergiftet hat, und dass sie ihn
erschießen wird, wenn sie ihn erwischt.
In der Nacht treffen sich Mario und Beatrice wieder. Als Folge dieses nächtlichen Ausflugs
kommt es zur Heirat von Mario und Beatrice. Bei der Feier erfährt Neruda, dass er nach
Chile zurückkehren darf.
3. Akt
Mario hilft Neruda und Matilde bei den Reisevorbereitungen. Der Dichter verspricht, Mario
zu schreiben, und reist ab.
Die Zeit vergeht, Mario wartet auf Nachricht von seinem berühmten Freund, aber er hört
von ihm nur aus der Presse.
Obwohl Di Cosimo die Wahl gewonnen hat, tut sich nichts. Als Beatrice Mario mitteilt,
dass sie schwanger ist, träumt er davon, mit seiner Familie nach Chile auszuwandern.
Endlich trifft ein Brief aus Chile ein, aber er stammt von Nerudas Sekretär, der bittet, die
restlichen Besitztümer Nerudas nachzusenden. Enttäuscht macht sich Mario an die Arbeit.
Zusammen mit seinem Freund Giorgio nimmt er mit dem Tonbandgerät aus Nerudas
Haus die Geräusche der Insel als Botschaft für den Dichter auf: Das Rauschen der
Wellen, das Tosen des Sturms, das Läuten der Glocken und die Herztöne von Marios
ungeborenem Sohn aus Beatrices Bauch.
Jahre später kommen Pablo und Matilde zurück auf die Insel. Im Café treffen sie auf
Marios kleinen Sohn Pablito und auf Beatrice. Mario ist tot. Er wurde erschossen auf einer
kommunistischen Versammlung, die außer Kontrolle geriet, und in Gewalt und Chaos
endete. Dort wollte er eines seiner ersten Gedichte vortragen zu Ehren Pablo Nerudas.
Beatrice übergibt Neruda eine Botschaft Marios, worin er dem Dichter dankt, dass er die
Poesie in sein Leben gebracht hat.
Theater an der Wien: IL POSTINO
Daniel Catán
Komponist
Daniel Catán wurde 1949 in Mexico City geboren. Schon früh begann er mit dem
Klavierspiel und plante zunächst eine Laufbahn als Pianist. Er studierte in England an der
Universität von Sussex Philosophie, in Southhampton Musik. Später setzte er seine
Studien in Princeton/USA fort. Während er studierte, kristallisierte sich sein Wunsch,
Komponist zu werden, heraus. Als er nach Mexico zurückkehrte, war er zunächst
Musikalischer Leiter des Mexico City’s Palace of Fine Arts. Nebenbei etablierte er sich als
Musik-Essayist. In dieser Zeit wandte sich sein Interesse mehr und mehr der Oper zu.
1994 wurde in San Diego seine Oper La Hija de Rappacini (Rappaccinis Tochter)
uraufgeführt. Sein nächstes Bühnenwerk war 1996 Florencia en el Amazonas, das in
Zusammenarbeit mit Gabriel García Márquez entstand. Das Libretto basiert auf dessen
Roman Die Liebe in den Zeiten der Cholera. Zur Feier seines fünfzigsten Geburtstags
erhielt Catán von der Huston Grand Opera den Kompositionsauftrag zu Salsipuedes, A
Tale of Love, War and Anchovies. 2004 fand die Uraufführung statt. Catáns lyrischer,
romantischer Stil eignet sich sehr gut für die menschliche Stimme, was sich in den
meisten seiner Werke deutlich zeigt. Seine künstlerischen Absichten sind nobel und kühn.
In den Augen von Publikum und Kritik – die seiner Arbeit Ehrlichkeit, Schönheit und
Feingefühl für den dramatischen Effekt attestieren – erreicht er seine Ziele.
Seine Musik ist mit der von Claude Debussy, Richard Strauss und Giacomo Puccini
verglichen worden. Catán ist glücklich über dieses weite Spektrum von Einflüssen: „In
meinem Werk, so bin ich stolz sagen zu können, kann man entdecken, was ich alles den
Komponisten von Monteverdi bis hin zu Alban Berg verdanke. Aber vielleicht verdanke ich
am meisten der Erkenntnis, dass eine Oper nicht die Ablehnung unserer Tradition
benötigt (das wäre, als ob man blindlings sich darüber freut, ein Waisenkind zu sein),
sondern eine solide Anverwandlung der Tradition, um die engste Einheit zwischen Text
und Musik zu erreichen.“
Außer seinen Opern hat Daniel Catán Kammermusik, ein Ballett, Ausencia de Flores,
etliche Orchesterwerke mit und ohne Gesang sowie die Musik zu dem Film I’m losing you
(Regie: Bruce Wagner) 1998 geschrieben.
Theater an der Wien: IL POSTINO
Fünf Fragen an den Komponisten Daniel Catán
Wie sind Sie auf diesen Stoff gestoßen? Wann hatten Sie zum ersten Mal das Gefühl,
dass er sich für eine Oper eignet?
Als ich 1994 den Film gesehen habe, war mir sofort klar, dass dieser Stoff sich für eine
Oper eignet. Damals steckte ich gerade mitten in der Arbeit an Florencia en el Amazonas
und war daher nicht auf der Suche nach einem Libretto. Als mir die Geschichte 15 Jahre
später wieder einfiel, habe ich mich entschlossen, mit der Arbeit daran zu beginnen.
Inzwischen war ich aber älter geworden und identifizierte mich mehr mit der Person von
Neruda. Das war ganz interessant, diese neue Perspektive zu sehen.
Neruda befindet sich in einer extremen Phase seines Lebens, er ist im Exil und leidet sehr
darunter. In Ihrem Libretto kommt dieser Aspekt stärker zum Tragen als im Film. Warum
ist das so?
Ich wollte die Geschichte in ihrem sozialen Zusammenhang schildern. Der italienische
Film setzt in erster Linie die Liebesgeschichte um. Ich wollte über die Liebesgeschichte
hinaus auch die soziale Tragweite zeigen. Ich wollte den Schmerz Nerudas zeigen und
aus ihm eine eigenständige Figur machen. Er sollte nicht nur der Auslöser für Marios
Verwandlung sein.
War es schwierig, aus einem Drehbuch für einen Film ein Opernlibretto zu machen?
Ja, das war schwierig, weil das zwei sehr unterschiedliche Kunstformen sind. Die Oper
entfaltet ihre Schönheit in den Arien, Duetten und anderen Ensembles. Bei einem
Filmdrehbuch gibt es nichts von alldem. Es gibt Dinge, die nur über die Musik
ausgedrückt werden können und wenn ich aus einem Drehbuch ein Opernlibretto mache,
dann setze ich dort an.
War es schwer, Nerudas Gedichte zu vertonen?
Zuerst dachte ich, es würde mir schwer fallen, diese wundervolle Poesie umzusetzen.
Aber dann stellte ich fest, dass sie voller Musik ist und dass es leichter von der Hand
ging, als ich ursprünglich dachte. Das war eine sehr angenehme Überraschung.
Sie sagen, dass Sie von einer spanischen Operntradition träumen und ein Teil davon sein
möchten. Was sind Ihre Inspirationsquellen in der Musikgeschichte, in der
zeitgenössischen Musik und in der traditionellen lateinamerikanischen/spanischen Musik?
Was die spanische Oper angeht, ist Manuel de Falla mein Lieblingskomponist. Leider hat
er nicht viele Opern geschrieben und sie sind nicht im Repertoire vertreten. Auch
Benjamin Britten hat großen Einfluss auf mich. Er hat sehr schöne Opern geschrieben
und mit ihm hat sich eine neue englische Operntradition herausgebildet. Er ist Vorbild
und tief greifende Inspiration für mich. Ich hoffe, dass wir eines Tages auch von einer
lebendigen spanischen Operntradition sprechen können.
Auszüge aus einem Interview für das Programmheft „Il postino“,
das Dramaturgin Karin Bohnert mit Daniel Catán führte.
Theater an der Wien: IL POSTINO
Plácido Domingo singt in der europäischen Erstaufführung von Il Postino den
chilenischen Dichter Pablo Neruda.
Er sei sehr aufgeregt, an der Uraufführung der Oper von einem der wichtigsten
Komponisten der Gegenwart beteiligt zu sein, sagte der spanische Tenor Plácido
Domingo, Direktor der Los Angeles Opera, über seine Rolle als chilenischer Dichter und
Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda. Dabei bringt Domingo soviel Erfahrung mit, wie
kein anderer Opernsänger je erlangen konnte. Sein Repertoire umfasst rund 130
Bühnenrollen und weit mehr als 100 Einspielungen, er hat sämtliche Verdi-Arien
für Tenor aufgenommen und in mehr als 50 Musikvideos mitgewirkt.
Grenzgänge scheute Domingo nie und synchronisierte sich selbst für die Zeichentrickserie
Die Simpsons. Seine umfangreiche Aufnahmetätigkeit brachte ihm elf Grammy Awards
ein. Diesen Herbst erhielt er den Latin Grammy Award in der Hauptkategorie Persona del
Año für seine beruflichen und philanthropischen Leistungen auf dem Gebiet der
lateinamerikanischen Musik. Als Sohn zweier Zarzuelasänger begleitet ihn diese Musik
seit Kindheitstagen, die er 2008 auch gerne nach Wien brachte. Im Theater an der Wien
sang er in der Zarzuela Luisa Fernanda die männliche Hauptrolle.
„Wenn ich ruhe, roste ich“, steht groß gesetzt und urheberrechtlich geschützt auf
Domingos Website. Er könne sich nicht vorstellen, wie andere Opernsänger eine
Abschiedstournee anzukündigen und in den Ruhestand zu treten, meinte Domingo in der
New York Times. Vielmehr denke er sich, dass es eines Abends nach einer Vorstellung an
der Zeit sein werde zu sagen: ‚Das war’s.‘ Dass es für den 1941 in Madrid geborenen
Sänger noch lange nicht so weit ist, zeigte das große Interesse an Daniel Catáns neuer
Oper und an Domingos Darstellung des Pablo Neruda. „Ich bin von der unglaublichen
Reaktion des Publikums auf diese wunderbare neue Oper absolut begeistert“, meinte
Plácido Domingo anlässlich der Uraufführung in Los Angeles. So lange er sich in guter
Verfassung befinde, müsse man Plácido Domingo nicht bitten weiter zu singen. Er werde
keinen Tag länger singen, als er sollte, doch er verspricht seinem Publikum: „Aber ich
sollte keinen Tag weniger singen, als ich kann.“
Auszüge aus einem Artikel für das Theater an der Wien-Magazin STAGIONE von Johannes Penninger.
Theater an der Wien: IL POSTINO
KS Plácido Domingo
Pablo Neruda
Plácido Domingo ist weltweit als multitalentierter Künstler bekannt. Mit ihm verbindet
man einen der besten und wichtigsten Singschauspieler in der Opernwelt, einen
geachteten Dirigenten und einen versierten künstlerischen Leiter in seiner Funktion als
General Director of Washington National Opera und Los Angeles Opera. Als Sänger
umfasst Plácido Domingos Repertoire 130 Bühnenrollen – eine Zahl, die bislang noch kein
anderer Tenor von Weltrang erreicht hat. Seine mehr als 100 Aufnahmen von Opern,
Arien und Duett- Alben sowie Crossover-CDs beinhalten u.a. bei der Deutschen
Grammophon eine Anthologie aller Verdi Arien für Tenor und bei EMI Alben mit WagnerRollen, welche er nicht auf der Bühne gesungen hat: Siegfried (Siegfried und
Götterdämmerung) und Tristan in einer Gesamtaufnahme von Tristan und Isolde. Seine
umfangreiche Aufnahmetätigkeit hat ihm elf Grammy Awards, zwei in der neu etablierten
Kategorie Latin Grammy Awards, und über fünfzig Musikvideos eingebracht. Weiters hat
er in drei heute legendären Verfilmungen von Opern mitgewirkt: Carmen, La Traviata
und Otello, er lieh seine Stimme der Rolle "Monte," dem Chihuahua leader, in Disneys
Beverly Hills Chihuahua, trat in der TV Show The Simpsons auf. Sein Auftreten in der TVÜbertragung von Tosca an Originalschauplätzen wurde von über einer Billion Menschen in
117 Ländern gesehen. Als Dirigent ist er oft an der Metropolitan Opera, am Royal Opera
House Covent Garden, an der Wiener Staatsoper und an der Los Angeles Opera
aufgetreten. Er ist u.a. mit Orchestern wie dem Chicago Symphony Orchestra, National
Symphony Orchestra London und mit den Berliner Philharmonikern auch in Konzerten
aufgetreten. Er hat den Rekord von Enrico Caruso mit Auftritten bei den
Eröffnungsvorstellungen an der Metropolitan Opera gebrochen und singt diese Spielzeit
das 40.Jahr seit seinem Debüt an der Met.
Er wurde 1941 als Sohn zweier Zarzuela - Sängern geboren und kam mit acht Jahren
nach Mexiko. Dort studierte er am Mexico City Conservatory of Music anfänglich Klavier
und Dirigieren und begann mit Gesangsunterricht, sobald seine Stimme dort entdeckt
wurde. Mit 18 Jahren debütierte er als Borsa (Verdi: Rigoletto) an der Mexico National
Opera, seine erste große Rolle (Alfredo in La Traviata) sang er in Monterrey mit zwanzig.
Kurz nach seiner Hochzeit mit Marta reiste das junge Paar nach Israel, wo sie als
Sopranistin erfolgreich auftrat. Heute ist Marta Domingo eine geschätzte Regisseurin.
Nach drei Spielzeiten an der Israel National Opera in Tel Aviv, wo er 280 Aufführungen in
12 Rollen sang begann Plácido Domingos internationale Karriere 1965. Seit damals singt
er an den wichtigsten Opernhäusern der Welt.
1993 gründete er Operalia, einen jährlich einmal statt findenden internationalen
Gesangswettbewerb, welcher vielen jungen Sängern geholfen hat, ihre Laufbahn zu
beginnen und welche heute wichtige Künstler in der Opernwelt darstellen. Er hat ebenso
das Washington National Opera's Domingo-Cafritz Young Artist Program und das Los
Angeles Opera's Domingo-Thornton Young Artist Program ins Leben gerufen, welche
beide die Funktion erfüllen, jungen Sängern Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und
Karrieren so wie die Operntradition zu pflegen. Domingo ist weiters auch Artistic Advisor
des Youth Orchestra of the Americas. Plácido Domingo ist Träger der Presidential Medal
of Freedom in den U.S.A., Commandant of the Legion of Honor in Frankreich, Honorary
Knight des Vereinten Königreichs sowie Grande Ufficiale und Cavaliere di Gran Croce of
the Order of Merit in Italien. Er ist Ehrendoktor der Oxford University und der New York
University für seinen lebenslangen Einsatz für Musik und Kunst.
Er hat Millionen Dollar in Benefizkonzerten ersungen, u.a. um die Erdbebenopfer in
Mexico 1985 zu unterstützen, die Opfer der Hurricanes Paulina in Guerrero und Yucatán,
auch in Mexico und in El Salvador sowie in New Orleans, wo 2009 die Bühne des Mahalia
Jackson Theatre for the Performing Arts nach ihm benannt wurde. 2006 dirigierte er
Verdis Requiem in Warschau anläßlich des ersten Todestages von Papst Johannes Paul II.
Obwohl er nicht vor hatte das Stimmfach zu wechseln, fügte er 2009/10 Verdis Simon
Boccanegra – eine der größten und gleichermaßen musikalisch wie emotional herausTheater an der Wien: IL POSTINO
forderndsten Baritonrollen – seinem Repertoire hinzu und sang diese Rolle an der Met,
am Teatro alla Scala, am Royal Opera House Covent Garden und am Teatro Real in
Madrid.
Newsweek und andere internationale Zeitschriften beschreiben Plácido Domingo als
"König der Oper", "einen echten Renaissance-Mann der Musik" und "den größten
Opernkünstler unserer Zeit."
Am Theater an der Wien debütierte er 2004 als Menottis Goya, dirigierte die Inauguration
2006 sowie Lehars Der Graf von Luxemburg und war zuletzt in Moreno-Torrobas Luisa
Fernanda zu erleben.
Israel Lozano
Mario Ruoppolo
Der in Madrid geborene spanische Tenor Israel Lozano begann seine Gesangsausbildung
bei der Sopranistin Emelina Lopez, bei Tenor Alfredo Kraus und an der Superior School of
Music sowie Queen's Superior School of Music in Spanien. Er debütierte auf der
Opernbühne mit zweiundzwanzig Jahren als Conte Almaviva (Rossini: Il Barbiere di
Siviglia) sowie am National Symphony Auditorium Madrid. Er schloss sein Studium mit
einem G.P.D für Oper am Peabody Conservatory und an der John Hopkins University bei
Dr. Stanley Cornett ab. 2002 bis 2004 komplettierte er seine Ausbildung im Rahmen des
Domingo-Cafritz Young Artist Program und erarbeitete, war Cover und sang Rollen an der
Washington National Opera unter der künstlerischen Leitung von Plácido Domingo.
Israel Lozano wurde von der "La Fundación y Protección del Arte" unterstützt.
Er sang eine im TV übertragene Konzert - Gala mit Tenor Plácido Domingo (Operalia
Concert Winners) auf der Insel Mainau, nachdem er drei Mal den International Operalia
Competition 2003 gewonnen hatte. Diese Auszeichnungen umfassten Oper, Zarzuela und
den prestigeträchigen Publikumspreis. Sein Repertoire umfasst die lyrischen Tenorrollen
wie u.a. Alfredo (Verdi: La Traviata), Des Grieux (Massenet: Manon), Nemorino
(Donizetti: L’elisir d’Amore), Tamino (Mozart: Die Zauberflöte), Edgardo (Donizetti: Lucia
di Lammermoor), Alfred ( Strauß: Die Fledermaus), Don Ottavio ( Mozart: Don Giovanni),
Rodolfo ( Puccini: La Bohème), il Duca di Mantova (Verdi: Rigoletto) sowie Rollen in
Zarzuelas und im Repertoire der Spanischen lyrischen Oper.
In den U.S.A. sang er tragende Rollen an der Baltimore Opera, an der Washington
National Opera, der Los Angeles Opera, der Palm Beach Opera, an der Carnegie Hall in
New York City und mit dem National Symphony Orchestra U.S.A.
Sein Europa – Debüt machte er 2004 am Teatro Real in Madrid als Belfiore (Rossini: Il
Viaggio a Reims), und als Alfredo (La Traviata) bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen.
Er ist u.a. als Paco (de Falla: La vida breve) an der Opera Carolina, Sarasota Opera,
Teatro Real Madrid, an der Washington National Opera und am Teatro Liceu Barcelona
aufgetreten. Weitere Engagements beinhalten sein Debüt als Rodolfo (La Bohème) an der
Los Angeles Opera und an der Palm Beach Opera sowie Konzerttourneen durch Spanien
und Mexiko. Er singt er am National Symphony Auditorium in Madrid u.a. Duca di
Mantova und Edgardo.
Seine Zukunftspläne sind u.a. La Traviata mit Gustavo Dudamel und dem Young
Orchestra Simon Bolivar.
Am Theater an der Wien debütierte er 2008 in Moreno-Torrobas Luisa Fernanda als Javier
und singt erstmals Mario Ruoppolo (Catan: Il Postino) in der Europäischen Erstaufführung
hier.
Theater an der Wien: IL POSTINO
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Öffnungszeiten: täglich 10.00 bis 19.00 Uhr
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erhältlich.
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Bestellungen über das Internet sind ausschließlich mit Kreditkarte möglich.
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Ö1 Club-Mitglieder erhalten auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine
Ermäßigung von 10%. Die Ermäßigung gilt für alle Eigenproduktionen. Bei
Abonnements
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Mitgliedsnummer erhältlich.
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(täglich 10.00 bis 19.00 Uhr)
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(täglich 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr)
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(täglich 10.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr)
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