Creditreform Kundenreport 2008 / 2009

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Erfahrung gibt
Sicherheit
Creditreform Kundenreport
2008/2009
Creditreform Kundenreport
2008/2009
Vorwort
Zusammen wachsen
Integriertes Kredit- und Risikomanagement entlang der
gesamten Prozesskette des Kunden
Das Kredit- und Risikomanagement spielt für Unternehmen jeder Größenklasse eine immer
zentralere Rolle. Gefordert werden mehr Umsatz, mehr Ertrag und mehr Liquidität. Gefragt
ist somit eine Unternehmenspolitik, die finanziellen Ausfällen aktiv vorbeugt und Forderungsverluste minimiert – gerade in Zeiten eines harten globalen Wettbewerbs und großer
Unsicherheiten im Hinblick auf die Finanzierung und ihre Quellen. Die Sicherung dieser
Unternehmensziele beginnt mit der Akquisition solventer Kunden, der permanenten Überwachung des Kundenbestandes und geht über die Prüfung und Bewertung von Kundenrisiken bis hin zu der professionellen Beitreibung offener Forderungen.
Creditreform ist mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent Marktführer in Deutschland im
Bereich Wirtschaftsauskünfte und gleichzeitig größter deutscher Anbieter von Wirtschaftsinformationen und Inkasso-Dienstleistungen aus einer Hand. Aufbauend auf diesen Kerngeschäftsfeldern werden ständig neue Dienstleistungen entlang der Kundengeschäftsprozesse
entwickelt. Die Beteiligungsunternehmen der Creditreform AG ergänzen mit ihren Leistungsangeboten die traditionellen Creditreform Leistungen und bieten ein umfassendes und integriertes Produktspektrum von der Kundenakquisition bis hin zum Zahlungseingang.
Erstmals möchten wir Ihnen mit diesem Creditreform Kundenreport einen Ausschnitt unseres Leistungsspektrums anhand ausgewählter erfolgreicher Kundenprojekte vorstellen.
Dabei konzentrieren wir uns in der ersten Ausgabe auf Projekte aus den Bereichen Marketing
Services sowie Kredit- und Risikomanagement. In Zukunft soll es darüber hinaus um Projekte
aus dem Forderungsmanagement ergänzt werden.
Volker Ulbricht
Dr. Carsten Uthoff
Vorstand Creditreform AG
Vorstand Creditreform AG
Unser besonderer Dank gilt dabei unseren Geschäftspartnern und ihren Projektverantwortlichen, die sich als Mitautoren am Zustandekommen dieses Kundenreports beteiligt haben
und damit ihr Vertrauen in unsere Zusammenarbeit unterstreichen. Durch ihr Mitwirken
haben sie Einblicke in die internen Strukturen ihrer Unternehmen gewährt und dargelegt,
welchen Nutzen die erzielten Projekterfolge für ihre Geschäftsmodelle haben. Auch unseren
Mitarbeitern und den beteiligten Vereinen Creditreform schulden wir größten Respekt. Sie
haben mit ihrer Erfahrung und Professionalität, ihrem fachlichen Know-how und nicht zuletzt
durch persönlichen Einsatz maßgeblichen Anteil an diesen Erfolgen.
Inhalt
Marketing Services
Mittelbayerische Zeitung
Näher am Leser – Mit Microgeographie zur detaillier ten Wachstumsstrategie
______________________
9
Sodexho Pass GmbH
Erschließung neuer Kundenpotenziale und Steigerung der Effizienz
_____________________________________________
12
Saalesparkasse
Intelligente Methoden zur Qualifizierung von privaten Potenzialkunden
__________________________________
14
_ __________________________________________________________________________________________
18
TOP-Werbemittel
Senkung steigender Mahn- und Inkasso-Kosten
veovia GmbH
Erleichterungen für das Neukundengeschäft durch effiziente Datenbereinigung
und Adressen mit SELECT-Qualität _______________________________________________________________________________________________________________________ 20
Stadt München
Städtischer Bildungsbericht auf Basis microgeographischer Analyse
_____________________________________________
23
_______________________________________________________________________
26
Kredit- und risikomanagement
TeamBank AG
Gute Geschäfte dank eines gesunden Kundenpor tfolios
Mercator Leasing
Integrier tes Risikomanagement als Reaktion auf steigende Marktanforderungen
______________
29
_____________________________________________________________________________________
33
_____________________________________________________________________________________________________________________________________
36
Zeppelin GmbH
Transparenz durch externes Unternehmensrating
OMV Bayern
Effizientere Prozessgestaltung
ETL Beteiligungsgesellschaft
Risikosteuerung durch die Ermittlung valider Ausfallwahrscheinlichkeiten
_______________________________
38
__________________________________________________________________________________________________________________
42
Delticom AG
Neue Profile dank bestätigter Bonität
Marketing Services
Mittelbayerische Zeitung
Näher am Leser – Mit Microgeographie
zur detaillierten Wachstumsstrategie
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die „Mittelbayerische Zeitung“ (MZ) ist das zentrale Verlagsprodukt des Mittelbayerischen
Verlags. Aufgrund des wachsenden Wunsches der Leserschaft nach or tsbezogener Information ist die Zeitung in den vergangenen Jahren immer „lokaler“ geworden. Jedes Stadtgebiet, jede Region hat einen festen Platz in der Zeitung. Mit ihren 13 regionalen Ausgaben
in der Oberpfalz und großen Teilen Niederbayerns ist die Mittelbayerische Zeitung das
Medium Nummer eins und erreicht mit einer Auflage von über 130.000 Exemplaren täglich rund 371.000 Leser. Doch was ist ihr Erfolgsrezept? Betrachtet man die steigenden
Bevölkerungszahlen im Verbreitungsgebiet mit einer Prognose von 5,15 % Zuwachs für
Regensburg Stadt und Umland bis 2016, scheint die Frage oberflächlich schon beantwor tet.
Ein starker Wettbewerbsdruck im Marktgebiet sowie eine sinkende Zahl junger Personen
als Nachwuchspotenzial lassen das Bild allerdings differenzier ter erscheinen. Der Mittelbayerische Verlag handelte frühzeitig und testete verschiedene Methoden, um eine funktionierende Neukundengewinnungsstrategie für die Zukunft zu entwickeln. Daraus resultier ten verschiedene Maßnahmen zur Abonnentengewinnung.
Martina Reinartz,
Claudia Rasche (v. l.)
Vorgehen
Am Anfang der Maßnahmenidentifikation standen zwei entscheidende Fragen: Welche
Wachstumspotenziale gibt es für die MZ und wie lässt sich der potenzielle Abonnent
beschreiben? Zur Beantwor tung wurden verschiedene Methoden herangezogen. Doch
von der groben Potenzialanalyse durch Rasterfahndung, bei der die potenziellen Abonnenten anhand von bestellrelevanten Daten beschrieben wurden, über Schätzwer te durch
interne Exper ten bis hin zu Korrelationsanalysen im Rahmen einer Diplomarbeit liefer te
keine der Methoden die gewünschten Ergebnisse. Daher wurden weitere externe Daten
hinzugezogen und auf Basis einer Kundenprofilanalyse durch das Unternehmen microm
ein neues Potenzial errechnet. Die Neukunden der letzten zwei Jahre bildeten die Basis
für die Analyse, damit ausschließlich aktuelle Zuwächse und nicht die alten Stammleser
betrachtet wurden. Diese wurden mit den so genannten MOSAIC Daten von microm
angereicher t und bewer tet. Die so gewonnenen Adressen wurden dann mit allen Haus
Marketing Services
halten des Verbreitungsgebiets verglichen. In einem letzten Schritt wurde pro Adresse
Besitz eines Gar tens. Pro Postleitzahl wurde dieses Potenzial errechnet und ausgewiesen.
ein Score-Wer t vergeben. Dadurch entstand ein genaues Modell des potenziellen MZ-
Im Vergleich zu der Marktausschöpfung in diesen Gebieten treten die Regionen, in denen
Abonnenten.
Handlungsbedarf besteht, auf der Kar te (vgl. Abb.) deutlich hervor.
Auf Grundlage dessen konnte der Mittelbayerische Verlag zur Konkretisierung des Hand-
Fazit
lungsbedarfs jeder PLZ eine von fünf Marktstrategien zuordnen und für jedes PLZ-Gebiet
ein theoretisches Wachstumspotenzial ermitteln. Parallel zu den Marktbearbeitungs-
Einen starken Einfluss auf das Modell hatten die MOSAIC Milieus, die als psychografischer
strategien im Lesermarkt entwickelt auch die Redaktion strategische Leitlinien. Die
Faktor die Wer tvorstellungen und Lebensweisen der Abonnenten mit in die Analyse
Umsetzung des Marktbearbeitungskonzepts anhand der fünf Strategien beginnt und wird
einfließen lassen und auch die Grundlage für weitere Schritte der Potenzialausschöpfung
durch weitere Aktionen wie die Anpassung der Preispolitik oder die „lebenslange Beglei-
und optimalen Marktbearbeitung bieten. „Konservative“, „Etablier te“ und die „Bürgerliche
tung der MZ-Abonnenten“ mit Fokus auf die ersten fünf Jahre und die Entwicklung eines
Mitte“ sind demnach die Milieus mit der höchsten Affinität für die Mittelbayerische Zei-
datenbankgestützten CRM-Systems in 2009 for tgesetzt.
tung. Sie wohnen in Ein- oder Zweifamilienhäusern und leben eher auf dem Land oder in
kleinen bis mittelgroßen Städten. Die Wahrscheinlichkeit eines Abonnements der Mittelbayerischen Zeitung steigt erfahrungsgemäß mit der Gründung einer Familie und dem
Projektverantwortung:
Alexandra Maul [Mittelbayerischer Verlag]
Claudia Rasche, Mar tina Reinar tz, Andreas Strade [microm]
Geografische Verteilung der affinsten Milieus
Susan Groba [Creditreform Regensburg]
Schwandorf
Neumarkt i. d. OPf.
Cham
Regenstauf
Regensburg
Kehlheim
Neustadt
a. d. Donau
Mainburg
Die am wenigsten affinen Milieus*
Die affinsten Milieus*
* Daten wurden für die Grafik verfremdet.
10
11
Marketing Services
Mailings. Dazu galt es eine umfangreiche Analysedatenbank zu erstellen, die für interne
Abgleiche sowie die daraus resultierenden Neubestellungen nutzbar sein sollte.
Vorgehen
Zunächst galt es, eine auf die individuellen Anforderungen von Sodexo angepasste Analysedatenbank für Deutschland zu entwickeln und zu programmieren. Sie beinhaltete eine Potenzialübersicht gemäß den gewünschten Selektionskriterien inklusive einer Auflistung der
lieferbaren Zusatzinformationen. Diese Übersicht wurde intern mit der eigenen Datenbank
abgeglichen. Anschließend gab das Unternehmen selektiv die gewünschten Potenziale in
André Schmidt,
Ekkehart Schmidt,
Tanja Jacob,
Michael Färbinger,
Daniel Wrieden (v. l.)
Auftrag. Im Verlauf der nächsten anderthalb Jahre lieferten bedirect sowie ein Wettbewerber,
der bereits im Vorfeld für das Unternehmen tätig gewesen war, weitere Adressen. Nach
kurzer Zeit war zu beobachten, dass der Anteil der über bedirect bezogenen Daten stärker
zunahm als der des Mitbewerbers. Innerhalb dieses Zeitraums vergrößerte sich der Datenbestand des Kunden aus zugekauften Adressen, Response aus Neukundenaktionen sowie dem Tagesgeschäft von 50.000 auf 140.000 Datensätze. Aufgrund der entstandenen
Datenfülle erfolgte ein Abgleich mit dem Ursprungsdatenbestand, um fehlerhafte und unbrauchbare Adressen sowie Dubletten zu eliminieren. Außerdem unterzog bedirect den
gesamten Datenbestand einem Komplettabgleich. Unter Einsatz des so genannten bedirect
PROFILER ident und mittels Anreicherung der so genannten bedirect Firmen-ID als Referenznummer konnten alle Adressen überschneidungsfrei geliefert werden.
Sodexho Pass GmbH
Erschließung neuer Kundenpotenziale
und Steigerung der Effizienz
Fazit
Die Programmierung einer individuellen Analysedatenbank eröffnete Sodexo neue Marktpotenziale. Durch den Einsatz von bedirect PROFILER ident konnte die Arbeit mit der
Sodexo internen Datenbank deutlich in ihrer Effizienz und Schnelligkeit gesteiger t werden.
Die Verwendung von Adressen in SELECT-Qualität bewirkte einen kontinuierlichen Mehr-
Ausgangssituation und Zielsetzung
umsatz, da mehr Neukunden angesprochen, Streuverluste minimier t, Produktionskosten
eingespar t und Bonitätsrisiken reduzier t wurden. Zusätzlich ist jedes zukünftige Update
Die Sodexho Pass GmbH (Sodexo) ist Teil der weltweit marktführenden Sodexo Gruppe,
dank bedirect Firmen-ID einfacher und somit günstiger ; neue Adressen können netto
die Verpflegungseinrichtungen in 80 Ländern bewir tschaftet und mit ihren Dienstleistun-
überschneidungsfrei geliefer t werden.
gen täglich 40 Millionen Menschen erreicht. Sie bietet Unternehmen und dem öffentlichen
Sektor maßgeschneider te Leistungen und Full Service von der Bestellung bis zur Abrech-
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nung verschiedener Dienstleistungsschecks und -kar ten an. Dazu gehör t unter anderem
Projektverantwortung:
der „Restaurant Pass“, der von den teilnehmenden Unternehmen als bargeldloser Essens-
Konstantinos Sigas, Leiter Marketing & Business Development [Sodexho Pass]
zuschuss an die Mitarbeiter ausgegeben wird. Zur Identifizierung potenzieller Neukunden
Norber t Kleinegrauthoff [bedirect]
wünschte Sodexo eine Offenlegung der bislang nicht abgedeckten Marktpotenziale für
Armin Weiss [Creditreform Frankfur t/Main]
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Marketing Services
Die viel zitier ten „Trüffelkunden“, also viele Nebenbankkunden bei Sparkassen, werden
durch diese Ver teilung erfahrungsgemäß nur unzureichend erkannt, segmentier t und
entsprechend ihrem Bedürfniskatalog betreut. Auch die Saalesparkasse vermutete, dass
gerade in dem Bestand der Retail-Kunden noch hohe Potenziale für die gehobene Betreuung bei den Individualkundenberatern schlummer ten, die es zu identifizieren galt.
Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen zeb/ und dem Unternehmen microm hat sich
die Saalesparkasse diesem Problem gestellt und ein Verfahren zur Erkennung und Priorisierung von privaten Potenzialkunden – den vermeintlichen „Trüffelkunden“ – umgesetzt.
Bastian Neuwöhner,
Christoph Saebel,
Andreas Strade (v. l.)
Vorgehen
Als Basis für die systematische Identifikation der „Trüffelkunden“ diente eine Datenbank,
bestehend aus den Rohdaten der Sparkasse, die vor allem Marktaufträge der FinanzIT
beinhalten. Diese „internen“ Daten wurden mit „externem“ Datenmaterial, den microgeographischen Daten von microm, angereicher t. Mithilfe dieser konsolidier ten Datenbank
wurden die Potenzialkunden durch Aggregation der Ergebnisse aus verschiedenen Analysemethoden sehr flexibel ermittelt.
Analyse durch technische Verbundbildung und Segmentierung
Saalesparkasse
Intelligente Methoden zur Qualifizierung
von privaten Potenzialkunden
Nach Verarbeitung der Daten und Aufbau der Datenbank wurde über den Gesamtkundenbestand der Sparkasse eine technische Verbundbildung durch einen Abgleich von
Namen, Adressen und Alterskriterien durchgeführ t. Zudem wurden bestehende technische Beziehungen als Grundlage der Familien-Verbundbildung herangezogen.
Anschließend wurde die Produktnutzung (für Privatgirokonten und mindestens ein weiteres Sparkassenprodukt) ausgewer tet. Durch eine Zahlungsstromanalyse auf Basis von so
Ausgangssituation und Zielsetzung
genannten ZAVES-Daten wurden jene Verbünde identifizier t, die z. B. durch mindestens
ein Fremdprodukt „Sparen“ und kein eigenes Sparprodukt ein hohes Potenzial erwar ten
Die Saalesparkasse ist dieses Jahr aus der Stadt- und Saalekreissparkasse Halle und der
lassen.
Kreissparkasse Merseburg-Querfur t hervorgegangen und zählt mit über 180.000 Privatkundenverbünden zu den großen Sparkassen in Ostdeutschland. Im Zuge der Fusion wurden die beiden Altkundensegmentierungen im Privatkundengeschäft harmonisier t. Ergeb-
Microgeographische Analyse
nis dieser Segmentierungsvereinheitlichung war eine klassische Pyramidenver teilung in
A-, B- und C-Kunden mit den entsprechenden Betreuungsverantwor tungen in den dezen-
Bei der Analyse der microgeographischen Daten wurden die bereits vorliegenden har ten
tralen Filialen oder der zentralen Individualkundenbetreuung.
Daten unter Einbindung des Unternehmens microm durch weiche Informationen wie
Wohnlage, Kaufkraft, Konsumverhalten, Lebensstil, Produktaffinitäten und Er tragspoten-
14
15
Marketing Services
ziale der Kunden ergänzt. Um potenzielle Kunden für die SVM-Betreuung zu ermitteln, war
anschließend in einer Scoring-Tabelle abgebildet. Erst das Zusammenspiel der verschie-
es erforderlich, den „Zielkunden“ genauer zu charakterisieren. Anhand von rund 100 mi-
denen Analysemethoden ermöglichte ein ganzheitliches Durchleuchten der „Black Box“
crogeographischen Einzelvariablen (z. B. Sinus-Milieus, Haustyp, Pkw-Typologie, Kündiger-
und die Identifikation schlummernder Potenziale (siehe Grafik S.16).
quote etc.) wurden zunächst die Individualkunden der Sparkasse analysier t. Hierdurch
konnten die Variablen ermittelt werden, die den Individualkunden in Abgrenzung zum
Retail-Kunden am besten beschreiben. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurde anschlie-
Fazit
ßend der Bestand der Retail-Kunden analysier t und bewer tet. Die Zuordnung der Daten
erfolgte über die vorhandenen und validen Adressen der Kunden. Im Ergebnis erhielt ein
Wesentliches Ergebnis der Potenzialanalyse ist eine Scoring-Tabelle, in der alle Kunden-
Kundenverbund – wie auch bei den vorherigen Methoden – das Gewichtungskennzeichen
verbünde entsprechend ihrer Potenziale bewer tet und in ein Ranking überführ t wurden.
„A“ als Zeichen für ein sehr hohes Potenzial.
Auf diese Weise hat die Saalesparkasse Kundenverbünde identifizier t – darunter auch Topund Individualkunden –, die durch herkömmliche Selektionsmethoden verborgen geblie-
Im Gegensatz zu den har ten internen Daten können microgeographische externe Infor-
ben wären. Die Wahrscheinlichkeit, dass die identifizier ten Kunden Potenzialkunden sind,
mationen aufgrund des Datenschutzes nur aggregier t auf fünf Haushalte zugeordnet
wird ersten Erkenntnissen zufolge zwischen 70 % und 80 % liegen. Darüber hinaus konnte
werden.
durch diese Maßnahme folgender Nutzen für die Saalesparkasse erzielt werden:
Durch die microgeographische Analyse ist es im Projekt gelungen, zusätzliche wichtige
nDurch die Anwendung der verschiedenen Analysemethoden konnten potenzielle
weiche Informationen über die Kunden – vor allem mit Nebenbankverbindung – zu erhalten und auf diese Weise die Analyseergebnisse weiter zu „veredeln“, sodass die Treffergenauigkeit erhöht wird.
Kundenverbünde für das Individualkundensegment identifizier t werden.
nDie
Erweiterung der bisherigen Datenbasis erhöht die Transparenz über diese Kunden.
nDie
Ergebnisse liefern der Ver triebsunterstützung zusätzliche Informationen für eine
differenzier te Marktbearbeitung.
Scoring aller Analysemethoden
nMit
den Ergebnissen lässt sich die Umsetzung von Produktkampagnen und -themen
bezogen auf die analysier ten Kundenverbünde optimieren.
Die Einzelergebnisse der vier Analysemethoden wurden in einem so genannten ScoreVerfahren durch Hypothesenbildung mit Ver triebsmitarbeitern zusammengeführ t und
nInsgesamt
des Kundenbestands heben.
nDie
Übersicht der Score-Verteilung
lassen sich mit den Ergebnissen weitere Potenziale im unteren Segment
Analyseergebnisse geben Anlass dazu, für 2009 weitere Maßnahmen zur
Potenzialhebung im Bestandskundengeschäft zu formulieren.
1.
Aufgrund der
Segmentierung/
Verbundbildung
Annahme:
Eigene harte Daten
besitzen höchste
Priorität
A
BCD
2.
Aufgrund der
Zahlungsströme
Annahme:
Fremde harte Daten
besitzen zweithöchste
Priorität
A
B
CD
3.
Aufgrund der
microgeographischen
Daten Annahme:
Fremde weiche Daten
besitzen mittlere
Priorität
AB
C
D
4.
Aufgrund der
Produktnutzung
Annahme: Produktnutzung bereits über
Segmentierung
gewichtet, somit nach
microgeographischen
Daten
ABC
D
Dass sich die Suche nach „Trüffelkunden“ im eigenen Bestand für Sparkassen lohnt, beweisen die Ergebnisse des Projekts bei der Saalesparkasse. Die Strategie der Bestandskundenidentifikation und -durchdringung sollte somit für viele Sparkassen hohe Priorität
genießen.
Projektverantwortung:
Henning Krüger [Saalesparkasse]
Kundenverbünde werden entsprechend ihrer Priorisierung/Gewichtung in der Datenbank
aufgelistet, d. h., AAAA-Kunden stehen oben auf der Liste. Quelle: zeb/
Klaus Dennstedt, Dr. Hans-Jörg Kuttler [zeb/]
Bastian Neuwöhner, Christoph Saebel, Andreas Strade [microm]
16
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Marketing Services
wurde ein Testeinsatz von bedirect Adressen nach den individuellen Selektionswünschen
des Kunden vereinbar t.
Vorgehen
Mithilfe des bedirect PROFILER check wurde der Datenbestand analysiert und hinsichtlich
Aktualität sowie weiterer adressbezogener Strukturinformationen visualisiert. Zur Entscheidungsfindung trugen die Analyseergebnisse bzgl. Unternehmensgröße und Branchenzugehörigkeit bei. Diese Erkenntnisse wurden für eine individualisierte Zielgruppenselektion
sowie die Restpotenzialanalyse verwendet.
Der PROFILER check zeigte außerdem, dass ein nicht unerheblicher Teil der Kunden aus
einem Betriebsgrößenbereich kam, den TOP-Werbemittel bisher nicht als Kernzielgruppe
identifizier t hatte. Im nächsten Schritt wurden genau diese Adressen und weitere ZielMichael Färbinger,
Daniel Wrieden,
Tanja Jakob (v. l.)
gruppen – solche mit guter und sehr guter Bonität – von bedirect angemietet und erfolgreich eingesetzt.
Fazit
Der Ausschluss von Unternehmen mit schlechter Bonität hat die Anzahl der Forderungs-
TOP-Werbemittel GmbH
Senkung steigender Mahn- und
Inkasso-Kosten
ausfall- bzw. Mahn- und Inkasso-Kosten stark verringer t. Gleichzeitig wurde eine neue lukrative Zielgruppe identifizier t, die für profitables Neugeschäft sorgte: „Erstklassige Adressqualität ist unverzichtbar für effizientes Dialogmarketing. Mit den AdressmanagementLösungen von bedirect konnten neben der Reduzierung unserer Forderungsausfallrisiken
versteckte Umsatzpotenziale gewonnen werden“, resümier te Ralf Wendel, Geschäftsführer der TOP-Werbemittel GmbH, nach erfolgreicher Beendigung des Projekts.
Ausgangssituation und Zielsetzung
Projektverantwortung:
Bei der TOP-Werbemittel GmbH in Hambach handelt es sich um einen der größten
Ralf Wendel, Geschäftsführer [TOP-Werbemittel]
deutschen Werbemittelversender. Das Unternehmen spricht gewerbliche Kunden aller
Michael Färbinger [bedirect]
Branchen und Betriebsgrößen per Katalog und via Online-Shop an. Pro Jahr werden über
Achim Lederer, Raymond Polyak [Creditreform Würzburg]
eine Million Mailings an Bestands- und Neukunden verschickt. Basis hierfür ist die jährliche Anmietung von mehr als 500.000 Geschäftsadressen.
Wegen der steigenden Mahn- und Inkasso-Quote zeigte TOP-Werbemittel Anfang 2006
großes Interesse, die Kosten durch den Einsatz bonitätsgeprüfter Adressen zu senken. Es
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19
Marketing Services
veovia GmbH
Erleichterungen für das Neukundengeschäft durch effiziente Datenbereinigung
und Adressen mit SELECT-Qualität
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die veovia GmbH ist ein auf den Ver trieb von Telekommunikationslösungen an Geschäftskunden spezialisier tes, herstellerunabhängiges Unternehmen mit 60 Mitarbeitern und
über 2.000 Kunden. Zum Leistungsspektrum gehören die Beratung zu Telekommunikationslösungen, die Vorbereitung und Ausführung von Lösungen, die finale Implementierung
sowie der Suppor t. Einen aktuellen Schwerpunkt der Unternehmensstrategie stellt die
Expansion im Segment Mobilfunk dar. Dabei wurde jedoch deutlich, dass die Qualität der
Ekkehart Schmidt,
Tanja Jacob,
André Schmidt (v. l.)
zu akquirierenden Unternehmensdaten stark optimierungsbedürftig war. In Zusammenarbeit mit bedirect wurde daher die Integration der kompletten Adressdatenpflege von der
Erfassungsoptimierung bis zur laufenden Pflege der Daten in das vorhandene CRM-System
Michael Färbinger
Daniel Wrieden
Tanja Jakob (v. l.)
angestrebt.
Vorgehen
Mithilfe des so genannten bedirect PROFILER wurde zunächst eine Analyse und Bereinigung der etwa 10.000 Adressen aktiver Kunden und Leads durchgeführ t. Zusätzlich wurden
die Datensätze um wichtige Merkmale wie Umsatz- und Mitarbeiterzahlen sowie Kommunikationsdaten angereicher t. Im nächsten Schritt liefer te bedirect knapp 100.000 Adressen
mit vorher vereinbar ten Merkmalen, aufgeteilt nach den jeweiligen Ver triebsgebieten.
Seither bilden sie zusammen mit den bereinigten Datensätzen die Basis für alle Akquisitionsmaßnahmen des Unternehmens. Auch erfolgt die umfangreiche Adressdatenüberwachung durch bedirect, was eine erhebliche Erleichterung für das Unternehmen bedeutet,
bis die vollständige Implementierung der Adressoptimierung in das veovia-System abgeschlossen ist. Durch die Kooperation ist eine kontinuierliche Pflege der Adressdaten möglich, zudem können die Daten bei Neuerfassungen direkt ins CRM-System übernommen
werden. Mittelfristig soll zudem eine Web-Applikation zur Adress-Selektion von Neupotenzialen in das CRM-System integrier t werden.
20
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Marketing Services
Fazit
Insbesondere der Außendienst profitier t von der gestiegenen Qualität der aufbereiteten
und ergänzten Adressbestände. Zusätzlich konnten die Kosten für die Pflege der Adressbestände gesenkt werden. Die Implementierung der integrier ten Lösung zur Adressoptimierung wird das Adressmanagement von veovia zudem weiter verbessern und vereinfachen. Damit ist veovia in der Lage, neben der Forcierung der Neukundengewinnung
auch die Betreuung der Bestandskunden zu intensivieren und so die Kundenzufriedenheit
zu optimieren.
„Als Unternehmen, das sich sehr ambitionierte Wachstumsziele gesteckt hat, sehen wir
in unseren Vertriebsbeauftragten unsere wertvollste, aber auch teuerste Ressource. Mit
ständig aktualisierten Adress- und Unternehmensdaten über unsere Kunden und Akquisitionsziele liefern wir unseren Mitarbeitern eine wesentliche Voraussetzung für effizientes
und gewinnbringendes Arbeiten. Damit sind wir in der Lage, neben der massiven Neukundengewinnung noch genügend Freiraum für die Betreuung unserer Bestandskunden zu
Rolf Küppers,
Beate Senftleben,
Christian Frisch (v. l.)
haben und unser Versprechen bezüglich einer maximalen Kundenzufriedenheit zu erfüllen“,
so Jens Cichetzki, Gründer und Geschäftsführer der veovia GmbH.
Projektverantwortliche:
Jens Cichetzki, Gründer und Geschäftsführer [veovia GmbH]
André Schmidt [bedirect]
Stadt München
Städtischer Bildungsbericht auf Basis
microgeographischer Analyse
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die PISA-Studien haben gezeigt, dass u. a. Bildungsgrad und Einkommen der Eltern maßgeblich die Bildungschancen der Kinder bestimmen. Vor diesem Hintergrund gab die Stadt
München eine Analyse in Auftrag, deren Erkenntnisse für den gezielten Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder aus sozio-ökonomisch schwachen Gebieten genutzt werden sollten. Zu diesem Zweck wurde der soziale Status der elterlichen Haushalte in den Münchener Grundschulsprengeln mit dem Instrumentarium des Geomarketings untersucht.
22
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Marketing Services
Vorgehen
Das Münchener Stadtgebiet glieder t sich in 152 so genannte Grundschulsprengel, die das
Einzugsgebiet der Schulen definieren und in der Regel festlegen, wo ein Kind eingeschult
wird. Die Schulsprengel als geografische Einheiten mit Stadtteilen und Straßennamen
wurden mit Daten zum Bildungsstand der elterlichen Haushalte bestückt. Diese Daten
liefer ten das sozio-oekonomische Panel des Deutschen Instituts für Wir tschaftsforschung
und die Variable „Sozio“ des Datensystems MOSAIC von microm. Das Variablenpaket
„MOSAIC Sozio“ enthält u. a. Angaben zu Status, Familienstruktur, Durchschnittsalter des
Haushaltsvorstandes und Ausländeranteil. Es ermöglicht Aussagen zu Bildung und Einkommen und lässt sich, wie das gesamte MOSAIC System, bis auf die Hausebene anwenden.
Aus Gründen des Datenschutzes werden mehrere, zu einem Wohnumfeld gehörende
Häuser zu einem so genannten microgeographischen Segment gebündelt, das mindestens
fünf, durchschnittlich acht Haushalte umfasst.
Die MOSAIC Daten sind ein Instrument zur raumbezogenen Zielgruppenbestimmung, das
klassischerweise eingesetzt wird, um (Direkt-)Marketingaktionen zu optimieren. Für den
Münchener Bildungsbericht wurden sie genutzt, um über die Adresse die Bildungsstruktur
eines jeden Grundschulsprengels zu analysieren. Dazu wurden die elterlichen Haushalte in
einem Wer tebereich von 1 bis 9 betrachtet, wobei der Wer t 1 den niedrigsten Status und
der Wer t 9 den höchsten markier te.
Fazit
Der microgeographische Ansatz bestätigte die Annahme, dass die Haushalte mit eher niedrigem Bildungs- und Einkommensstatus in Einzugsgebieten von Grundschulen mit einer
unterdurchschnittlichen Über trittsquote zu Realschulen und Gymnasien liegen. Die Analyse bildete die Basis für den ersten städtischen Bildungsbericht Deutschlands in dieser
differenzier ten Systematik. Er soll den politisch Verantwor tlichen im Münchener Rathaus
als fundier te Entscheidungshilfe dienen, um die Bildungschancen von Kindern aus sozioökonomisch schwachen Gebieten durch gezielte Fördermaßnahmen zu verbessern. Der
Bericht mit der Bildungsstrukturanalyse, beauftragt infolge der PISA-Studie und vom Rat
der Stadt offiziell freigegeben, wird von nun an turnusmäßig durchgeführ t, um die Wirkung
der Maßnahmen zu überprüfen und die Bildungsentwicklung zu verfolgen.
Projektverantwortung:
Elmar Huss, Stellver tretender Leiter [Statistisches Amt der Stadt München]
Christian Frisch, Rolf Küppers, Beate Senftleben [microm]
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25
Kredit- und Risikomanagement
TeamBank AG
Gute Geschäfte dank eines gesunden
Kundenportfolios
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die TeamBank AG mit Sitz in Nürnberg ist eine Spezialbank mit dem Schwerpunkt im Konsumentenkreditgeschäft. Sie entstand Anfang 2007 durch Umfirmierung aus der norisbank
AG, die wiederum aus der Fusion der Franken WKV Bank mit der Noris Verbraucherbank
hervorgegangen war. Als erster Anbieter im Markt wurde bereits im Jahr 2000 der Ratenkredit mit Online-Sofor t-Zusage eingeführ t, der heutige easyCredit, das Kernprodukt
der TeamBank. Die nach wie vor anhaltende Marktakzeptanz von easyCredit als fairer Kredit
Deutschlands, die Erfüllung der Regelungen nach Basel II für den IRB-Retail-Ansatz und die
Athanasios Groszos,
Jennifer Merbecks,
Brunhilde Hackenbruch,
Detlef Hölzen (v. l.)
Mindestanforderungen an das Kreditmanagement (MaK) erfordern bei der TeamBank neben
hoch effizienten maschinellen Prozessen auch ein integrier tes Risikomanagement für voll
automatisier te Kreditentscheidungen. Die TeamBank bedient sich hierzu externer Dienstleister, die ergänzende Informationen zur Bewer tung von Kreditengagements liefern.
Vorgehen
Monatlich werden bei der TeamBank in einer fast sechsstelligen Anzahl von Fällen neue
Kreditentscheidungen getroffen. Pro Kreditnehmer werden im Rahmen der Antragstellung
bis zu 300 Datenfelder bearbeitet. Ein monatliches Bestandskunden-Scoring dient zusätzlich
der Steuerung des gesamten Kreditportfolios. „Ein Portfoliovolumen von mehr als vier
Milliarden Euro erfordert die ständige Kontrolle und Steuerung der Ausfallrisiken“, so Frank
Neidiger, Leiter Risiko- und Preismanagement. „Die Einbindung einer bzw. mehrerer Auskunfteien als externe Informationsgeber ist daher unverzichtbar.“ Durch die Nutzung der
CEG-Bonitätsinformationen im Rahmen der Neukundenprüfungen stehen der TeamBank
sowohl branchenübergreifende Zahlungserfahrungen, laufende und abgeschlossene Creditreform Inkassoverfahren als auch Hinweise auf gewerbliche Aktivitäten einer Privatperson
zur Verfügung.
Die Bündelung und Verdichtung dieser externen Informationen und Scores erfolgt dabei
über ein internes System im Rahmen des Verkaufs-Scorings. Die verdichteten Informationen
werden einer Bonitätsklasse zugeordnet, welche in den Kreditentscheidungsprozess ein26
27
Kredit- und Risikomanagement
fließt und über die Höhe sowie den Preis (Kondition) des jeweiligen Kreditengagements
entscheidet. Die von der TeamBank offerierten Kreditlimits sind somit risikogenau adjustiert.
Kann das gewünschte Kreditlimit aufgrund der vorliegenden Informationen zum aktuellen
Zeitpunkt nicht zugesagt werden, wird dem Kunden ein alternatives, für ihn mögliches
Kreditlimit angeboten.
Die permanente Portfoliosteuerung setzt ein hohes Maß an Datenqualität bei den externen Lieferanten voraus. So führt die TeamBank regelmäßig Leistungsvergleiche unter den
eingesetzten Auskunfteien durch. Diese Tests zeigen, dass die CEG im Vergleich mit den
Detlef Hölzen,
Nicole Reinisch,
Thorsten Berg (v. l.)
anderen von der TeamBank genutzten Auskunfteien eine im Zeitverlauf steigende Trefferquote bietet und in den Prozessen stabil den zweiten Platz belegt.
Anteil auskunfteispezifischer Information
Leistungsvergleich der Auskunfteien
30%
Auskunftei 1
20%
CEG
Auskunftei 3
10%
Auskunftei 4
0%
SP 2007
Jan 08
Feb 08
Quelle: TeamBank AG, 2008
Ebenso machte eine andere Auswer tung deutlich, dass der Einsatz mehrerer Auskunfteien
– die richtige Auswahl vorausgesetzt – einen informativen Mehrwer t für das Kreditinstitut
liefer t. Jede Auskunftei verfügt über komplementäre und oft auch exklusive Informationen
und sorgt so für eine qualitative Verdichtung der Kreditentscheidung.
MFL Mercator Leasing
Integriertes Risikomanagement
als Reaktion auf steigende Marktanforderungen
Fazit
Auch zukünftig wird die TeamBank auf die Weiterentwicklung ihres Risikomanagements
großen Wert legen. „Nach wie vor ist die Zusammenarbeit mit mehreren externen
Dienstleistern wichtig, damit wir auf vielschichtige und aktuelle Daten zugreifen können“,
stellt Frank Neidiger fest.
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die MLF Mercator Leasing ist seit 1991 erfolgreich im Mobilienleasing- und Mietgeschäft
tätig. Die Gesellschaft ist neben dem Stammhaus in Würzburg/Werneck mit sieben weiteren Standor ten bundesweit ver treten. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist das
28
Projektverantwortung:
Ver triebsleasing mit Projektschwerpunkten in der IT, Telekommunikation, Maschinen-
Frank Neidiger, Risiko- und Preismanagement [TeamBank]
und Medizintechnik. Leasingnehmer und Mieter sind Unternehmen, Selbstständige und
Athanasios Groszos, Brunhilde Hackenbruch, Detlef Hölzen, Jennifer Merbecks [CEG]
Kommunen. Neben klassischen Leasing- und Mietkonstruktionen realisier t Mercator Lea-
Bernhard Lotter [Creditreform Nürnberg]
sing auch individuelle und an die Bedürfnisse der Kunden und der jeweiligen Branche an29
Kredit- und Risikomanagement
gepasste Ver tragslösungen. Dabei sieht sich das Unternehmen wesentlichen Abwicklungs-
konforme Repor ting durch die Finanzierungsbanken erfüllt werden können. Da die Daten
anforderungen des Marktes im Ver triebsleasing gegenübergestellt. Neben einem um-
von Creditreform schon immer die Grundlage der Entscheidungen waren, sollte auch die
fassenden Leistungs- und Ver tragskonzept, der Qualifikation der Mitarbeiter, marktspe-
automatische Bonitätsprüfung auf Auskünfte von Creditreform abgestellt werden. Mercator
zifischem Know-how sowie umfassenden Dienstleistungen stehen Schnelligkeit, Erreich-
Leasing entschied sich für den Einsatz der Lösung CrefoSystem.
barkeit und Information im Vordergrund.
Um den beschriebenen Anforderungen gerecht zu werden, wurde CrefoSystem als KernMit dem Fokus auf den gewerblichen Bereich steht Mercator Leasing vor einer speziellen
system in den gesamten Prozess integrier t. Die Lösung wurde so definier t, dass CrefoSys-
Situation in der Informationsbeschaffung und -auswer tung. Denn gerade bei Einzelun-
tem in Zukunft schon bei der Anlage neuer Kunden und Geschäftskontakte als Identifi-
ternehmern, Selbstständigen und Freiberuflern besteht ein sehr enger Zusammenhang
kations- und Validierungssystem genutzt wird. Dazu wurden Online-Schnittstellen zum
zwischen Betriebs- und Privatvermögen bzw. betrieblichem und privatem Zahlungsver-
Leasinghauptsystem und zum Webpor tal eingerichtet. So können alle Ver tragsalternativen
halten. Aus diesem Grund war es zwingend erforderlich, einen Par tner für die Bonitäts-
durch CrefoSystem weitgehend online entschieden werden. Aufgrund der komplexen
prüfung zu finden, der in der Lage ist, diese Zusammenhänge qualitativ darzustellen.
Kompetenzregeln und des vollständig implementier ten „Vier-Augen-Prinzips“ innerhalb
Neben har ten Negativmerkmalen sollten vor allem Zahlungserfahrungen von anderen
des Entscheidungsvorgangs war dabei die Abbildung eines mehrstufigen Rating- und
Unternehmen und Branchen, z. B. Mobilfunkanbietern und Energieversorgern, sowie die
Scoring-Verfahrens sowie ein ausgeprägtes Workgroups-Management notwendig. Darü-
Inkasso-Daten von Creditreform über die Entwicklung des Zahlungsverhaltens des Kunden
ber hinaus dienen neben Creditreform Normalauskünften und CEG Privatpersonen-
informieren und als Frühindikatoren fungieren: „Bei der Beur teilung von Bonitätsanfragen
auskünften auch individuelle Bankauskünfte, die über Eingabe eines Fragebogens berück-
zu Privatpersonen, Einzelunternehmern und Gewerbetreibenden sowie Freiberuflern
sichtigt werden, sowie Bilanzauskünfte und Blacklist-Informationen als Entscheidungs-
haben wir uns für den Einsatz der Personenauskünfte von der CEG Creditreform Consumer
grundlagen.
GmbH entschieden. Der Grund liegt in der Verknüpfung der Merkmale zu einer Person
mit den Firmeninformationen von Creditreform“, erklär t Matthias Schneider, Prokurist
Zusätzlich zur Implementierung einer integrier ten Systemlösung wurde von Mercator
bei Mercator Leasing.
Leasing ein ganzheitlicher Überblick über die aktuelle Por tfoliostruktur gewünscht. Mittels
des Kreditrisikoberichts mit integrier ter Marktpotenzialanalyse der Creditreform Rating
Um den strategischen Ausbau der Geschäftsfelder sowohl unter Er trags- als auch Risiko-
AG wurde das strukturelle Por tfoliorisiko nach relevanten Strukturmerkmalen wie z. B.
gesichtspunkten zu fokussieren, suchte Mercator Leasing zusätzlich nach einer integrier ten
Rechtsform, Mitarbeiter, Umsatz, Branche etc. ermittelt. Um besondere Risiken in Form
Systemlösung im Risikomanagement, die die notwendigen Prozesse bei Kreditentschei-
von Klumpenrisiken zu identifizieren, wurde eine Por tfolioanalyse auf Basis der im Kun-
dungen der Leasinganfragen effizient unterstützt. Denn die bis dahin manuell getroffenen
denstamm enthaltenen Branchen in Bezug auf Bonität und Ver tragsvolumen durchgeführ t.
Entscheidungen über die Annahme eines Leasingver trages unter Berücksichtigung von Bo-
Im Rahmen der integrier ten Marktpotenzialanalyse wurde der relevante Markt der
nitätsinformationen und die ebenfalls manuell durchgeführ ten Ver tragsabwicklungsar-
Mercator Leasing nach gleichen Kriterien auf mögliche Potenziale untersucht. Unter
beiten verursachten aufgrund des steigenden Auftragsvolumens und der Nachfrage der
Berücksichtigung von Branchenkorrelationen im Rahmen der Por tfoliosteuerung erfolgte
Händler zunehmend eine Überlastung der Mitarbeiter.
eine Gegenüberstellung des Leasingpor tfolios mit dem jeweils regionalen Marktpor tfolio
nach Branchen, um so die Potenziale im Markt ermitteln zu können. Die Ergebnisse des
Creditreform Kreditrisikoberichts wurden unter anderem als Basis herangezogen, um
Vorgehen
konkrete Anforderungen an mögliche Kriterien im Risikomanagementprozess der Mercator
Zunächst wurde ein Webpor tal für Fachhandelspar tner und Hersteller implementier t, das
Leasing in Bezug auf einzelne Risikofelder ableiten zu können.
es ermöglicht, Bonitätsanfragen online an Mercator Leasing zu stellen und Ver träge elektronisch zu erstellen. Zusätzlich sollte eine elektronische Plattform eingeführ t werden, die
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rationelle und effektivere Entscheidungsroutinen und Automatismen in der Abwicklung
Fazit
gewährleisten kann und so die Mitarbeiter entlastet. Die Standardgeschäfte sollten zu-
Durch den Einsatz von CrefoSystem und die gesamtheitliche Integration sämtlicher Infor-
künftig mit einem automatisier ten Bonitätsprüfungssystem entschieden werden. Des
mationen der Creditreform Gruppe wurden sowohl die Bedürfnisse von Mercator Leasing
Weiteren sollten die im Jahr 2006 deutlich gestiegenen Anforderungen an das Basel II-
als auch die Anforderungen des Marktes erfüllt. Die Implementierung der integrier ten
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Kredit- und Risikomanagement
Risikomanagement-Systemlösung CrefoSystem ermöglicht Mercator Leasing die Nutzung
einer Kernanwendung, die alle Belange rund um das Thema Geschäftspar tnermanagement
abdeckt. Dazu gehör t die Kontaktidentifikation, die Adressvalidierung und Dublettenprüfung sowie eine Risikomanagementlösung zur automatisier ten und manuellen Ver tragsentscheidung. Die Systemlösung ermöglicht zudem eine deutliche Verbesserung der
Arbeitsabläufe, gleichzeitig wurde die Kapazitätsauslastung gesteiger t, sodass jetzt weitaus
mehr Leasinganfragen mit gleicher Personalstärke bearbeitet werden können. Quantitativ
macht sich diese Steigerung in sinkenden Stückkosten pro Leasinganfrage bemerkbar, zusätzlich wirkt sich dieses Ergebnis aber auch vor teilhaft auf die Mitarbeiterzufriedenheit
Dr. Michael Munsch,
Christian Konieczny (v. l.)
aus. Im Ergebnis wurde durch die Einführung automatisier ter Bonitätsprüfungsprozesse
mit CrefoSystem die Effektivität in der Bonitätsprüfung gesteiger t – und dies ohne erkennbare Erhöhung der Risiken im Vergleich zur manuellen Prüfung. Durch die standardisier ten
Prüfungsprozesse im Mengengeschäft ist die Sicherheit bei den Entscheidungen gewährleistet.
Geplant ist noch eine Integration des Creditreform Bilanzratings und einer Objektbewertung. Um auch den Merkmalskranz für Frühwarnindikatoren erweitern zu können, ist eine
Anbindung des Zahlungserfahrungspools für Firmenkunden von Creditreform (ZaC-Datenpool) geplant. Über die Einbindung der Verflechtungsdatenbank soll der Informationsstand zu Konzernverflechtungen einzelner Kunden optimier t werden.
ZEPPELIN GmbH
Projektverantwortung:
Rolf Hahn, Matthias Schneider [Mercator Leasing]
Nicole Reinisch [Creditreform Rating AG]
Transparenz durch
externes Unternehmensrating
Thorsten Berg [Verband Creditreform – Bereich CrefoSystem]
Detlef Hölzen [CEG]
Raymond Polyak [Creditreform Würzburg]
Ausgangssituation und Zielsetzung
Der ZEPPELIN Konzern ist die führende Baumaschinen-Handelsorganisation Europas.
Daneben gehör t ZEPPELIN bezüglich der Herstellung von Silos und Anlagen für Schüttgüter zu den weltweit führenden Anbietern. ZEPPELIN ist ein international agierender
Konzern mit über 6.000 Mitarbeitern weltweit, der im Handelsbereich mit Bau- und
Agrarmaschinen zudem Serviceleistungen sowie im Anlagenbau Engineering-Dienstleistungen erbringt.
Als die Neufassung der Basler Eigenkapitalvereinbarung zur Stabilisierung des Bankwesens
(Basel II) in Kraft trat, stellte sich auch für ZEPPELIN die Frage, wie diese sich auf die individuelle Unternehmenszukunft auswirken würde. Um dieser Entwicklung aktiv zu begegnen,
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Kredit- und Risikomanagement
entschloss sich ZEPPELIN, als Ergänzung zum Bankenrating ein externes Rating erstellen
stellung der Zukunftsfähigkeit eingesetzt und trug dazu bei, für das Unternehmen günstige
zu lassen. Diese unabhängige Bonitätseinschätzung sollte die Position des Unternehmens
Zinskonditionen zu realisieren. Als Instrument der Finanzkommunikation nutzt die Kon-
in Kreditvergabeprozessen stärken und u. a. seine Finanzierungsoptionen erweitern.
zernführung das Rating, um das Ver trauen in das Unternehmen weiter zu steigern. Unabhängig von der spezifischen finanzmarktbezogenen Zielsetzung ist das Rating für ZEPPELIN
Ratingskala der Creditreform Rating AG
ein wichtiger Teil der Kommunikation mit unterschiedlichen Geschäftspar tnern. Der Aufbau
neuer strategischer Geschäftsverbindungen, die über eine Kunden- oder Lieferantenbeziehung hinausgehen, wurde mithilfe des Ratings flankier t. Auch bei der erfolgreichen Teilnahme an Ausschreibungen zur Durchführung langfristiger Projekte im Industriebereich
(Anlagenbau) des Konzerns bot das Rating ein zusätzliches Argument. Im Personalbereich
wird das Rating genutzt, um das Anwerben/Halten von Mitarbeitern zu unterstützen. Es
ist hier Indikator für die Reputation und Bestandsfestigkeit des Arbeitsplatzes und wird
regelmäßig in der internen Kommunikation wie der Mitarbeiterzeitschrift eingesetzt, um
die Identifikation des Personals mit dem Unternehmen zu erhöhen.
Gemäß KonTraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) müssen sich die AG-Vorstände umfassend über die Risiken der Unternehmung informieren
und ein Risikomanagementsystem einführen. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen
auf nicht börsennotier te mittelständische Unternehmen wie ZEPPELIN. Die Stärken-
Vorgehen
Schwächen-Analyse des Creditreform Ratings wurde von der Geschäftsführung auch dazu
verwendet, Risikopotenziale zu identifizieren und zu beur teilen.
Im Rahmen des Rating-Prozesses von ZEPPELIN wurden zahlreiche erfolgsrelevante Faktoren identifizier t und unter Chancen- und Risikoaspekten beur teilt. Hierzu gehör ten die
Auswer tung der Jahresabschlüsse sowie eine Analyse der Organisationsstrukturen, des
Fazit
Managements und der Mitarbeiter, der strategischen Konzepte in Verbindung mit den betriebswir tschaftlichen und finanziellen Planungen. Ebenfalls betrachtet wurden die Produkte
Bereits im ersten Jahr konnte der Konzern die Ratingnote A erreichen, die eine gute Bo-
und das Marktumfeld, das Rechnungswesen, das Controlling sowie Finanz- und Risikomana-
nität bescheinigt. Das externe Rating ist für den ZEPPELIN Konzern zu einem festen
gement. Aus dem neutralen und objektiven Blickwinkel der Rating-Analysten wurden im
Bestandteil der Unternehmensführung und Unternehmenskommunikation geworden. Es
Rahmen des Rating-Prozesses Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken des
wurde in das fundamentale Zielsystem des Unternehmens aufgenommen. Dies wird zu-
Unternehmens transparent. Verbesserungspotenziale wurden in verschiedenen Bereichen
dem dadurch belegt, dass ZEPPELIN die Creditreform Rating AG auch 2008 beauftragt
sichtbar.
hat, ein Rating zu erstellen.
Das Bedürfnis weiterer Par tner wie Leasinggesellschaften und Hauptlieferanten sowie von
ZEPPELIN hat die positiven Erfahrungen mit dem Creditreform Rating in den Konzern-
Großkunden nach transparenter, neutraler Information ist auch im Umfeld von ZEPPELIN
Lageberichten 2006 und 2007 gewürdigt: „Die Konditionen für die Inanspruchnahme von
in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Hier konnte die Geschäftsführung das
Krediten wurden im Geschäftsjahr durch das neuerlich mit A+ bestätigte Rating der Credit-
aktuelle Rating und die Dokumentation der Rating-Historie zeitnah einsetzen. Geschäfts-
reform Rating AG begünstigt.“
par tner und Kreditgeber waren bestrebt, Informationen über die Risiken der Geschäftsbeziehung zu erheben und zu interpretieren, um entsprechende risikopolitische Entschei-
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dungen treffen zu können. In diesem Zusammenhang verhalf das Rating dem Unternehmen,
Projektverantwortung:
die Finanzierungsoptionen zu erweitern. Im Rahmen einer ABS-Transaktion und bei der
Alexander Bautzmann, Geschäftsführer Finanzen [Zeppelin]
durch Banken begleiteten Emission von Schuldscheindarlehen wurde das Rating zur Dar-
Christian Konieczny, Dr. Michael Munsch [Creditreform Rating AG]
35
Kredit- und Risikomanagement
Als erstes bayerisches Unternehmen wurde die OMV Bayern GmbH mit dem RAL-Gütezeichen Energiehandel ausgezeichnet, das die Lieferung qualitativ hochwer tigen Heizöls,
transparente Preise, kompetente Beratung und eine genaue Mengenabrechnung garantier t.
„Der Wettbewerbsdruck im Markt der bayerischen Energieversorger ist sehr hoch“, so
Adam Kucharz, Prokurist der OMV Bayern. Darum wollte man sich bei der OMV Bayern
im Bereich der Heizölbelieferung von Endverbrauchern keinem unnötigen Risiko von Zahlungsausfällen aussetzen. Die OMV Bayern GmbH suchte daher nach einem geeigneten
Instrument zur Absicherung der Heizöllieferungen. Motivation für den Einsatz des Produktes CEG-Score war einerseits die Reduzierung von Forderungsausfällen und andererseits die Bündelung der verschiedenen Risiko-Informationsquellen im Rahmen des Antragsprozesses, um Mitarbeitern die Bearbeitung unter Einhaltung der UnternehmensrisikoDirk Goorißen,
Klaus Kimpel,
Christiane Fischer (v. l.)
richtlinien zu erleichtern.
Vorgehen
Bei dem CEG-Score handelt es sich um einen Credit-Risk-Score, der eine Prognose der
Ausfallwahrscheinlichkeit mittels personenbezogener Bonitätsinformationen ermöglicht. In
den CEG-Score fließen alle vorhandenen Negativinformationen der CEG mit ein. Das
OMV Bayern
Score-Ergebnis zeigt an, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der angefragte Kunde
Effizientere Prozessgestaltung
tausch erfolgt durch eine elektronische Online-Anbindung der OMV Bayern an die CEG-
innerhalb der folgenden zwölf Monate eine Zahlungsstörung verursacht. Der DatenausDatenbank und ermöglicht dadurch den Echtzeitzugriff der OMV auf die Bonitätsinformationen der CEG.
Ausgangssituation und Zielsetzung
Fazit
Die OMV Bayern GmbH wurde 2004 als Gesellschaft für den Heizöl-Direktver trieb der
OMV Deutschland GmbH gegründet. Unter der Marke OMV ver treibt das Unternehmen
In der Zusammenarbeit mit Creditreform und CEG wurde erreicht, dass nun im Rahmen
mit Sitz in München bayernweit hochwer tige Heizölprodukte. Neben eigenen Verkaufs-
der Neubestellungen alle nötigen Bonitätsinformationen in einem System gebündelt den
niederlassungen wird der Ver trieb mit derzeit zehn OMV Markenpar tnern komplettier t.
Bearbeitungsprozess optimieren. Der Sachbearbeiter greift jetzt während des Antragspro-
Private und gewerbliche Kunden werden in ganz Bayern nahezu flächendeckend mit OMV
zesses gleichzeitig auf alle benötigten Informationen zu. „Der Fokus der Bearbeitung liegt
Heizöl versorgt. Als Innovationsführer im Wärmebereich ist die OMV Bayern GmbH
damit wieder auf der Kernaufgabe, nämlich der Versorgung des Kunden. Gleichzeitig ha-
maßgeblich an der Entwicklung und Markteinführung eines Heizöls mit biologischen
ben wir schlankere Prozesse und verkürzen die Bearbeitungszeiten, was sowohl für den
Komponenten beteiligt und gilt als Vorreiter in der Entwicklung umweltschonender Brenn-
Kunden als auch für die OMV positiv ist“, sagt Adam Kucharz, Prokurist der OMV.
stoffe. Beispielsweise ermöglicht das schwefelarme Heizöl OMV econPlus eine nahezu
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schadstofffreie Verbrennung, die dank minimaler Emissionen die Umwelt nachhaltig entlas-
Projektverantwortung:
tet. Viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit investier te die OMV Bayern GmbH auch in
Adam Kucharz, Prokurist [OMV Bayern GmbH]
das Premium-Heizöl OMV futurPlus. Hier verhindern spezielle Wirkstoffe Heizungsstö-
Dirk Goorißen, Klaus Kimpel, Sabrina Moll [CEG]
rungen und garantieren so eine längere Lebensdauer der Heizungsanlage.
Wilhelm Rieber [Creditreform München]
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Kredit- und Risikomanagement
ETL Beteiligungsgesellschaft
Risikosteuerung durch die Ermittlung
valider Ausfallwahrscheinlichkeiten
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die ETL Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Essen wurde Anfang 2006
gegründet. Gesellschafter sind die ETL European Tax and Law e. V., ein Verbund aus Steuerberatern, Wir tschaftsprüfern und Rechtsanwälten, sowie mittelbar die Sparkasse Essen
und die Stadtsparkasse Düsseldorf.
Im Rahmen ihrer Mezzanine-Programme beteiligt sich die ETL Beteiligungsgesellschaft
mittels Genussrechtskapital in einer Größenordnung von 50.000 bis 250.000 Euro an
kleinen und mittleren Unternehmen. Im Fokus stehen hierbei Unternehmen in der WachsStephan Schüttrumpf,
Huynh Hoa Doan (v. l.)
tumsphase, die u. a. ihre wir tschaftliche Eigenkapitalausstattung verbessern und ihren
Finanzierungsspielraum erweitern möchten.
Der Begriff „Mezzanine“ stammt aus dem Italienischen und beschreibt in der Architektur
ein Zwischengeschoss (Mezzanino) zwischen zwei Hauptstockwerken. Über tragen auf die
Finanzwelt bezeichnet der Begriff Mezzanine-Kapital eine Finanzierungsform, die sowohl
Eigen- als auch Fremdkapital enthalten kann. Mezzanine selbst ist kein Finanzierungsinstrument, sondern ein Oberbegriff, der eine Vielzahl von Finanzierungsprodukten beschreibt,
die handelsrechtliche und steuerliche Vor teile von Eigen- und Fremdkapital verbindet.
Unabhängig vom Verwendungszweck – Investitionsfinanzierung oder Betriebsmittelbedarf – ermöglicht die ETL Beteiligungsgesellschaft somit insbesondere kleinen und mittleren
Unternehmen den Zugang zu alternativen Finanzierungsformen in bedarfsgerechten Größen und zu marktgerechten Konditionen.
Vor diesem Hintergrund ist die ETL Beteiligungsgesellschaft an die Creditreform Rating
AG herangetreten, um das Ausfallrisiko aus der Vergabe des Genussrechtskapitals adäquat und mit einer hohen Genauigkeit zu messen. Hierfür bietet die Creditreform Rating
AG als Lösungsansatz eine auf Jahresabschlüssen beruhende Bewer tungssystematik an: das
Creditreform Bilanzrating.
38
39
Kredit- und Risikomanagement
Vom ersten Kontakt bis zur Auszahlung
von Jahresabschlüssen liegen strukturier t und zentral vor. Der Zugriff erfolgt über das
Internet. Ein umfassendes Berechtigungssystem ermöglicht einen zielgerichteten Zugriff
Auszahlung
Vertragsabschluss
auf die Daten. Das Handeln nach dem Vieraugenprinzip wird unterstützt.
Damit der Finanzanalysebericht in den Vergabeprozess der ETL Beteiligungsgesellschaft
eingebunden werden kann, sind inhaltliche Anpassungen an der strukturier ten Aufbe-
Unternehmensanalyse und Entscheidung über Aufnahme
reitung der Jahresabschlusszahlen und am Berichtslayout vorgenommen worden. Die Ratingergebnissystematik der Creditreform Rating AG hat sich hierdurch nicht veränder t.
Anfrage per Formular zur Aufnahme in das ETL-Eigenkapitalprogramm
4-6 Wochen
max. 6 Wochen
Einholung der Auskünfte und Erstellung der Finanzanalyse
Kontakt mit dem ETL-Steuerberater/Gewerbe- bzw. Firmenkundenberater der
Sparkasse Essen oder der Stadtsparkasse Düsseldorf
Fazit
Die ETL Beteiligungsgesellschaft verwendet einen individuell angepassten Ratingbericht für
die Entscheidungsfindung im Vergabeprozess des Mezzanine-Kapitals und die Weitergabe
an den Programmteilnehmer. Ein Creditreform Bilanzratingergebnis von mindestens CR10
ist Voraussetzung für die Teilnahme an einem der Mezzanine-Programme.
Das Creditreform Bilanzrating ermöglicht der ETL Beteiligungsgesellschaft eine fundier te
Vorgehen
und standardisier te Beur teilung der antragstellenden Unternehmen. Auf Basis der ermittelten Ratingnoten ist eine Risikosteuerung des Por tfolios und des jeweiligen Betei-
Vor der Auftragsvergabe gab es Abstimmungsgespräche über Inhalte des Ratingberichts
ligungsnehmers mittels einer validen Ausfallwahrscheinlichkeit möglich. Zusätzlich gewähr-
und die Vorgehensweise bei der Erstellung des Ratingergebnisses. Im Zuge dieser Ge-
leistet das Rating eine risikogerechte und nachvollziehbare Bepreisung in Abhängigkeit der
spräche wurden Unternehmen aus bestehenden Programmen zu Testzwecken von der
Ratingnote.
Creditreform Rating AG bewer tet. Die Gespräche und die Testergebnisse haben dazu
geführ t, dass die ETL Beteiligungsgesellschaft im Vergabeprozess des Mezzanine-Kapitals
auf die Ratingergebnisse ver traut und diese als Basis für die Entscheidungsfindung heranzieht.
Projektverantwortung:
Stefan Rosenbauer, Frank Ryl [ETL Beteiligungsgesellschaft]
Die Erfassung der Jahresabschlüsse und die Prüfung der Ratingergebnisse werden von der
Huynh Hoa Doan, Stephan Schüttrumpf [Creditreform Rating AG]
ETL Beteiligungsgesellschaft selbst durchgeführ t. Zur Einhaltung der Erfassungsvorgaben
Harald Löffler [Creditreform Essen]
für das Creditreform Bilanzrating hat die Creditreform Rating AG ein Schulungsprogramm
entwickelt. In der Schulung wird insbesondere darauf eingegangen, welche Auswirkungen
eine von den Vorgaben abweichende Erfassung auf das Bilanzratingergebnis hat. Dieses
Schulungsprogramm hat jeder Mitarbeiter der ETL Beteiligungsgesellschaft, der sich mit
der Erfassung der Jahresabschlüsse und der Erstellung des Ratings beschäftigt, zu durchlaufen.
Der gesamte Prozess – von der Erfassung der Jahresabschlussinformationen über die Analyse bis zur Ratingberichterstellung – wird dabei durch eine von der Creditreform Rating AG
speziell entwickelte Ratinganwendung unterstützt. Alle Informationen für die Auswer tung
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Kredit- und Risikomanagement
Delticom AG
Neue Profile dank bestätigter Bonität
Ausgangssituation und Zielsetzung
Die Delticom AG mit Sitz in Hannover wurde 1999 als Online-Händler für Reifen tätig. Mit
mehr als 90 Online-Shops in 35 Ländern werden von dem Unternehmen sowohl Privatals auch Geschäftskunden bedient. Das Produktangebot besteht aus mehr als 100 Reifenmarken und 25.000 Modellen und reicht von Pkw-, Motorrad- und Lkw-Reifen bis hin zu
Industrie- und Busreifen sowie ausgewählten Ersatz- bzw. Zubehör teilen. Mit einem Umsatz von 215,5 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2007 erreichte das Unternehmen eine
Steigerung von knapp 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2006: 173 Millionen Euro) und
konnte damit den positiven Trend der vergangenen Jahre for tsetzen.
Seit Anfang 2000 bietet die Delticom AG unter anderem Pkw-Reifen für Endkunden in
Deutschland über das Online-Por tal www.ReifenDirekt.de an. Da der E-Commerce-BeMarion Lanaro,
Andreas Wobser,
Nadine Wermke,
Marc Leske (v. l.)
reich für Delticom den Schwerpunkt für die Vermarktung darstellt, benötigte das Unternehmen einen externen Par tner mit zuverlässigen und aktuellen Bonitätsinformationen
zur Absicherung der Online-Warenkreditgeschäfte mit Privatkunden.
Vorgehen
Die Integration der externen Bonitätsdaten sollte automatisier t und im Hintergrund der
eigentlichen Bestellanwendung erfolgen. Wichtig war für Delticom, dass die bestehenden
Systeme ergänzt und nicht ersetzt wurden, sodass keine zusätzlichen Systemkosten entstanden. Bei der Delticom wurde die Schnittstellenanbindung per XML realisier t. Die Bonitätsprüfungen von Neu-/Bestandskunden im Rahmen der Bestellabwicklung können so
jederzeit automatisier t über die CEG erfolgen.
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Delticom-Anforderungen und CEG-Leistungen
Anforderung Delticom AG
Leistung CEG
Bonitätsprüfung in Echtzeit
7 x 24h/Antwort innerhalb
weniger Sekunden
Automatisierte Risikosteuerung
Online-Anbindung an die CEGDatenbank/Rücklieferung Score-Wert
Aktualität der Daten
Minimierung der Kreditausfälle
Tagesaktueller Datenpool mit harten
und weichen Negativ-/Positivinformationen zu Privatpersonen,
Vernetzung privater und gewerblicher
Merkmale
„CEG erfüllte nach der Testphase alle Erwar tungen zu unserer vollsten Zufriedenheit und
ist daher seit 2002 unser Par tner für Bonitätsinformationen zu Privatpersonen in Deutschland“, so Dr. Andreas Prüfer, Gründer und Aktionär von Delticom. „Als Risikolösung wurde der CEG-Score in das interne Entscheidungssystem von Delticom integrier t. Die eingerichtete elektronische Schnittstelle zur CEG-Datenbank ermöglicht uns in unseren Online-Shops bonitätsgeprüfte Verkäufe rund um die Uhr mit Bonitätsergebnissen binnen
weniger Sekunden.“ Der Score-Wer t steuer t dabei mithilfe der von Delticom justier ten
Parameter je nach Risikoeinstufung die dem Besteller anzubietenden Zahlungsar ten (Vorauskasse, Rechnung, Lastschrift oder Kreditkar te).
Fazit
Durch regelmäßige Repor tings und die laufende Anpassung der Prozesse konnte ein
wichtiger Beitrag zum gesunden Umsatzwachstum der Delticom AG geleistet werden. Bis
heute wurde eine Verzehnfachung der CEG-Anfragemengen verzeichnet. „CEG unterstützt
Delticom seit vielen Jahren in der erfolgreichen Umsetzung eines validen Risikomodells.
Wir sehen daher der weiterhin wachsenden Unternehmensentwicklung sehr optimistisch
entgegen“, resümier t Prüfer.
Projektverantwortung:
Dr. Andreas Prüfer, Gründer und Aktionär [Delticom AG]
Marion Lanaro, Marc Leske, Andreas Wobser, Nadine Wermke [CEG]
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Erfahrung gibt
Sicherheit
impressum
Buchtitel
Creditreform AG
Hellersbergstr. 12
41460 Neuss
Fon: 02131/109-0
www.creditreform.de
[email protected]
Creditreform Rating AG
Hellersbergstr. 11
41460 Neuss
Fon: 02131/109-626
www.creditreform-rating.de
[email protected]
bedirect GmbH & Co. KG
Carl-Bertelsmann-Str. 105–107
33311 Gütersloh
Fon: 05241/80-45 600
www.bedirect.de
[email protected]
microm Micromarketing-Systeme
und Consult GmbH
Hellersbergstr. 11
41460 Neuss
Fon: 02131/109-701
www.microm-online.de
[email protected]
CEG Creditreform Consumer GmbH
Hellersbergstr. 11
41460 Neuss
Fon: 02131/109-501
www.ceg-plus.de
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Herausgeber:
Creditreform AG
Redaktion:
Brigitta Vogelpohl, Petra Zug
Gestaltung und Realisation:
Reiss . Visuelle Kommunikation, Köln
Fotos:
Jan Tepass, Köln
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Sicherheit
Creditreform Kundenreport
2008/2009
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