Wissensrepräsentation und Schlussfolgern Wissensrepräsentationshypothese: (B. Smith) Die Verarbeitung von Wissen lässt sich trennen in: Repräsentation von Wissen, wobei dieses Wissen eine Entsprechung in der realen Welt hat; und in einen Inferenzmechanismus, der Schlüsse daraus zieht.“ KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 1 Repräsentations- und Inferenz-Systeme Komponenten: 1. Eine Formale Sprache Symbole, Formeln einer Wissensbasis, Anfragen Wissensbasis ist Multimenge von Formeln. 2. Semantik formale Sprache 7→ Bedeutung 3. Eine Inferenz-Prozedur (operationale Semantik) kann neue Schlüsse (Formeln) aus einer Wissensbasis Inferenzen müssen korrekt bzgl. der Semantik sein! KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 2 Logik: Motivation und Verwendung • Fixiere Logikformalismus, der passend zur Aufgabe des Systems ist • Schon bekanntes Wissen entspricht Menge von Formeln • Inferenzen: {Formeln} 7→ neue Formel KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 3 Aussagenlogik: Syntax A ::= X | (A ∧ A) | (A ∨ A) | (¬ A) | (A ⇒ A) | (A ⇔ A) | 0 | 1 Prioritätsreihenfolge : ¬, ∧, ∨, ⇒, ⇔. A ∧ B: A ∨ B: A ⇒ B: A ⇔ B: ¬A: A A Konjunktion (Verundung). Disjunktion (Veroderung). Implikation . Äquivalenz. negierte Formel. Atom, falls A eine Variable ist. Literal, falls A Atom oder negiertes Atom. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 4 Aussagenlogik: Semantik Zunächst pro Operation ¬, ∧, ∨, ⇒, ⇔ eine Funktion fop gemäß folgender Tabelle. A 1 1 0 0 B ¬A ∧ ∨ ⇒ 1 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 0 1 1 0 0 0 1 KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 5 NOR 0 0 0 1 NAND 0 1 1 1 ⇔ 1 0 0 1 XOR 0 1 1 0 Interpretation Definition Eine Interpretation I ist eine Funktion I : {aussagenlogische Variablen} → {0, 1}. Eine Interpretation I liefert Wahrheitswert von Aussagen: • I(0) := 0, I(1) := 1 • I(¬A) := f¬(I(A)) • I(A op B) := fop(I(A), I(B)), wobei op ∈ {∧, ∨, ⇒, ⇔ . . .} I(F ) = 1 wird notiert als I |= F . Sprechweisen für I |= F : I ist ein Modell für F , KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 6 F gilt in I, I macht F wahr Definition: Tautologie usw. • A ist eine Tautologie (Satz, allgemeingültig) gdw. für alle Interpretationen I gilt: I |= A. • A ist ein Widerspruch (widersprüchlich, unerfüllbar) gdw. für alle Interpretationen I gilt: I(A) = 0. • A ist erfüllbar (konsistent) gdw. es eine Interpretationen I gibt mit: I |= A. • ein Modell für eine Formel A ist eine Interpretation I mit I(A) = 1. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 7 Beispiele für Tautologie usw. • X ∨ ¬X ist eine Tautologie. • (X ⇒ Y ) ⇒ ((Y ⇒ Z) ⇒ (X ⇒ Z)) ist eine Tautologie. • X ∧ ¬X ist ein Widerspruch. • X ∨ Y ist erfüllbar. • I mit I(X) = 1, I(Y ) = 0 ist ein Modell für X ∧ ¬Y KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 8 Äquivalenzen von Aussagen F, G sind äquivalent (F ∼ G), gdw. F ⇔ G ist eine Tautologie ist. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 9 Tautologien/ Widersprüche: Komplexität Satz • Die Frage “Ist A Tautologie“ ist entscheidbar • Die Frage “Ist A erfüllbar?“ ist N P-vollständig. • Die Frage “Ist A Tautologie (Widerspruch)?“ ist co-N P-vollständig. Für N P-vollständig und co-N P-vollständig: Es sind nur worst-case exponentielle Algorithmen bekannt N P-vollst. co-N P-vollst. Algorithmen sind gutartig und optimierbar Algorithmen sind nicht gutartig und wenig optimierbar KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 10 Folgerungen: Anwendung Gegeben bzw bekannt: Frage: Fakten, Regeln, Zusammenhänge Was gilt dann auch noch?? Was weiss man noch (implizit) Wenn das aussagenlogisch formulierbar ist, dann entspricht das genau den Folgerungen KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 11 Folgerungsbegriffe Zwei verschiedene Begriffe der Folgerungen für Logik: • semantische Folgerung Basis-Begriff; definiert über Modelle • syntaktische Folgerung (Herleitung, Ableitung) Algorithmus meist ein nicht-deterministischer Kalkül, auf Formeln / Formelmengen mögliche Ziele: Erkennung von Tautologien Erkennung von Folgerungsbeziehungen KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 12 Folgerungsbegriffe in der Aussagenlogik Definition Sei F eine Menge von (aussagenlogischen) Formeln und G eine weitere Formel. G folgt semantisch aus F Notation: F |= G gdw. ∀ Interpretationen I : ∀F ∈ F : I(F ) = 1 impliziert I(G) = 1. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 13 Deduktionstheorem in der Aussagenlogik Satz (Deduktionstheorem) {F1, . . . , Fn} |= G gdw. F1 ∧ . . . ∧ Fn ⇒ G ist Tautologie. Beachte: F und G sind äquivalent gdw. ∀I : I |= F gdw. I |= G KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 14 Kalüle / Verfahren • • • • • • Wahrheitstafeln Davis-Putnam Algorithmus und Varianten (schnelle SAT-Solver) BDD: binary decision diagrams Tableau Kalküle Erzeugungsalgorithmen für Tautologien (Hilbert Kalküle) Heuristische Suchen für SAT KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 15 Aussagenlogische Sätze ∧ und ∨ sind kommutativ, assoziativ, und idempotent: F ∧G F ∧F F ∧ (G ∧ H) F ∨G F ∨ (G ∨ H) F ∨F KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 16 ⇔ G∧F ⇔ F ⇔ (F ∧ G) ∧ H ⇔ G∨F ⇔ (F ∨ G) ∨ H ⇔ F Äquivalenzen: ¬(¬A)) (A ⇒ B) (A ⇔ B) ¬(A ∧ B) ¬(A ∨ B) A ∧ (B ∨ C) A ∨ (B ∧ C) (A ⇒ B) A ∨ (A ∧ B) A ∧ (A ∨ B) ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ ⇔ A (¬A ∨ B) ((A ⇒ B) ∧ (B ⇒ A)) ¬A ∨ ¬B (DeMorgansche Gesetze) ¬A ∧ ¬B (A ∧ B) ∨ (A ∧ C) Distributivität (A ∨ B) ∧ (A ∨ C) Distributivität (¬B ⇒ ¬A) Kontraposition A Absorption A Absorption KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 17 Normalformen disjunktive Normalform (DNF). Disjunktion von Konjunktionen von Literalen. (L1,1 ∧ . . . ∧ L1,n1 ) ∨ . . . ∨ (Lm,1 ∧ . . . ∧ Lm,nm ) konjunktive Normalform (CNF). Konjunktion von Disjunktionen von Literalen. (L1,1 ∨ . . . ∨ L1,n1 ) ∧ . . . ∧ (Lm,1 ∨ . . . ∨ Lm,nm ) (Literal = Variable oder negierte Variable) KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 18 Transformation in Klauselnormalform Prozedur: 1. 2. Elimination von ⇔ und ⇒: F ⇔ G → F ⇒ G ∧ G ⇒ F und F ⇒ G → ¬F ∨ G Negation ganz nach innen schieben: ¬¬F ¬(F ∧ G) ¬(F ∨ G) 3. → → → F ¬F ∨ ¬G ¬F ∧ ¬G Distributivität (und Assoziativität, Kommutativität) iterativ anwenden, um ∧ nach außen zu schieben (“Ausmultiplikation“). F ∨ (G ∧ H) → (F ∨ G) ∧ (F ∨ H) KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 19 Transformation in Klauselnormalform Resultat: Konjunktion von Disjunktionen von Literalen D.h. eine CNF Eigenschaften • Die Resultat- CNF ist äquivalent zur eingegebenen Formel • Der Algorithmus ist worst-case exponentiell (Zeit und Platz) • Die Anzahl der Literale in der CNF kann exponentiell sein. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 20 Transformation in Klauselnormalform Gründe für die Explosion: Verdoppelung von Unterformeln bei den Transformationsschritten: • • die Elimination von ⇔: Ausmultiplikation mittels Distributivgesetz: Beispiele: (A1 ⇔ A2) ⇔ (A3 ⇔ A4) ; (A1 ⇒ A2 ∧ A2 ⇒ A1) ⇔ (A3 ⇒ A4 ∧ A4 ⇒ A3) (A1 ∧ . . . ∧ An) ∨ B2 ∨ . . . ∨ Bm ; ((A1 ∨ B2) ∧ . . . ∧ (An ∨ B2)) ∨ B3 . . . ∨ Bn KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 21 CNF-Algorithmus: Beispiel ((A ∧ B) ⇒ C) ⇒ C → ¬(¬(A ∧ B) ∨ C) ∨ C → (A ∧ B) ∧ ¬C) ∨ C → (A ∨ C) ∧ (B ∨ C) ∧ (¬C ∨ C) Weitere Simplifikationen sind möglich. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 22 Resolution für Aussagenlogik Resolutionsverfahren: • Erkennt Widersprüchlichkeit • benötigt eine Klauselmenge als Eingabe. • Löst Ist ¬F Widerspruch?“ statt Ist F Tautologie?“ ” ” Lemma Eine Formel A1 ∧ . . . ∧ An ⇒ F ist allgemeingültig gdw. A1 ∧ . . . ∧ An ∧ ¬F widersprüchlich ist. semantisch formuliert: {A1, . . . , An} |= F gdw. es keine Interpretation I gibt, so dass I |= {A1, . . . , An, ¬F } KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 23 Resolutionsverfahren für Aussagenlogik Gegeben eine Menge M von Klauseln Iteriere folgende Operation: Wähle (nichtdeterministisch) 2 Klauseln K, L aus M . Falls es eine Resolvente R von K, L gibt, füge R zu M hinzu Stoppe erfolgreich, wenn die leere Klausel erzeugt wurde. Stoppe nicht widersprüchlich, wenn alle Resolventen schon in M sind, aber die leere Klausel nicht in M ist. Klauseln werden als Mengen dargestellt! KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 24 Resolution für Aussagenlogik Resolutions-Regel: A ∨B1 ∨ . . . ∨ Bn ¬A ∨C1 ∨ . . . ∨ Cm B1 ∨ . . . ∨ Bn ∨ C1 ∨ . . . ∨ Cm zwei Eingabe- Klauseln sind die Elternklauseln die neu hergeleitete Klausel ist die Resolvente. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 25 Resolution: Eigenschaften Aussage Wenn C → C 0 mit Resolution, dann ist C äquivalent zu C 0. Aussage Resolution terminiert Grund: Es gibt nur endlich viele mögliche Klauseln, da Resolution keine neuen Variablen einführt. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 26 Resolution: Eigenschaften Resolution ist nicht gut geeignet um Modelle von Formeln zu berechnen: {{A, B}, {A, ¬A}, {B, ¬B}, {¬A, ¬B}} Die Formelmenge ist erfüllbar und abgeschlossen bzgl Resolution. besser Methoden zur Modellberechnung: Davis-Putnam-Prozedur oder Tableaukalkül KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 27 Resolution: Eigenschaften Satz In der Aussagenlogik gilt: Für eine unerfüllbare Klauselmenge findet Resolution nach endlich vielen Schritten die leere Klausel. Beweis geht mit Induktion nach (Anzahl der Literale) - (Anzahl der Klauseln) Satz In der Aussagenlogik gilt: Resolution erkennt unerfüllbare Klauselmengen. D.h. Resolution ist vollständig. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 28 Resolution: Eigenschaften, Bemerkungen Optimierung der Resolution durch Elimination von Redundanzen: • • Löschung von Tautologien Löschen von redundanten Klauseln: solche mit isolierte Literalen (kein Resolutionsgegenpart) Subsumtion: Klauseln sind redundant, wenn sie Obermengen von anderen Klauseln sind KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 29 Resolution: Komplexität Untere Abschätzung der Komplexität im schlimmsten Fall von ( A. Haken 1985): Herleitungen können exponentiell lang dauern: Es gibt Folge von Formeln (die sogenannten Taubenschlag-formeln (pigeon hole formula, Schubfach-formeln), mit exponentiell langen Resolutionsherleitungen KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 30 Davis-Putnam Algorithmus DP (·) Ist ein Resolutionsverfahren, algorithmisiert mit Fallunterscheidungen für Literale (A gilt oder A gilt nicht) und Erkennung isolierter Literale KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 31 Davis-Putnam Algorithmus DP (·) 1 1 2. a. b. a b 3. 4 Wenn leere Klausel in C: RETURN true. Wenn C leere Klauselmenge: RETURN false. wenn 1-Klausel {P } (bzw. {¬P }) ex: Lösche Klauseln in denen P (bzw. ¬P ) vorkommt. Lösche Literale ¬P (bzw. P ) in Klauseln ergibt Klauselmenge C 0. RETURN DP (C 0) Wenn isolierte Literale existieren: Lösche Klauseln, in denen isolierte Literale vorkommen. resultierende Klauselmenge: C 0. RETURN DP (C 0) Sonst: wähle eine ex. Variable P aus. RETURN DP (C ∪ {{P }}) ∧ DP (C ∪ {{¬P }}) KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 32 Beispiel für DP P, ¬P, P, ¬P, P, ¬P, P, ¬P, Q Q ¬Q, ¬Q, Q, Q, ¬Q, ¬Q, R R R ¬R ¬R ¬R ¬R Fall 1: Addiere die Klausel {P }. nach einigen Schritten: Q, R ¬Q, R Q, ¬R ¬Q, ¬R KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 33 Fall 1.1: Addiere {Q}: ergibt die leere Klausel. Fall 1.2: Addiere {¬Q}: ergibt die leere Klausel. Fall 2: Addiere die Klausel {¬P }. Nach einigen Schritten: Q ¬Q R Q ¬R ¬Q ¬R Weitere Schritte für Q ergeben R ¬R ergibt leere Klausel. Raymond Smullyan: Wer ist der Pfefferdieb? Rätsel von Raymond Smullyan vor: Es gibt drei Verdächtige: Den Hutmacher, den Schnapphasen und die (Hasel-)Maus. Folgendes ist bekannt: • Genau einer von ihnen ist der Dieb. • Unschuldige sagen immer die Wahrheit • Schnapphase: der Hutmacher ist unschuldig. • Hutmacher: die Hasel-Maus ist unschuldig KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 35 Kodierung: H, S, M 1. 2. 3. 4. 5. 6. H ∨S∨M H ⇒ ¬(S ∨ M ) S ⇒ ¬(H ∨ M ) M ⇒ ¬(H ∨ S) ¬S ⇒ ¬H ¬H ⇒ ¬M Klauselmenge: {{H, S, M }, {¬H, ¬S}, {¬H, ¬M }, {¬S, ¬M }, {S, ¬H}, {H, ¬M }} KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 36 Kodierung: H, S, M : Resultat pfefferdieb = "((H \\/ /\\ (S => /\\(-S => dp S \\/ M) /\\ (H => -(S \\/ M)) -(H \\/ M)) /\\ (M => -(H \\/ S)) -H) /\\ (-H => -M))" Modell: S, -M, -H" KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 37 Schneller CNF-Algorithmus CNF-Herstellung kann man beschleunigen zu polynomiell: fast O(n). Trick: komplexe Subformeln iterativ durch neue Variablen abkürzen. ABER: Formel F ist nicht äquivalent zur berechneten CNF(F ). Es gilt: F erfüllbar gdw. CNF(F ) erfüllbar. Das reicht aus für Beweisverfahren und semantische Herleitungen KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 38 Schneller CNF-Algorithmus Wesentlicher Schritt: Gegeben H1 ∧ . . . ∧ Hn wobei Hj eine Tiefe ≥ 4 hat: Ersetze in Hj alle Subformeln G1, . . . , Gm von Hj in Tiefe 3 durch neue Variablen Ai: D.h. Hj [G1, . . . , Gm] ; (G1 ⇔ A1) ∧ . . . ∧ (Gm ⇔ Am) ∧ Hj [A1, . . . , Am] Iteriere diesen Schritt, bis er nicht mehr durchführbar ist. (G1 ⇔ A1) ∧ . . . ∧ (Gm ⇔ Am) ∧ H1 ∧ . . . ∧ Hj [A1, . . . , Am] ∧ . . . ∧ Hn KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 39 Schnelle CNF-Herstellung Hj [G1, . . . , Gm] ; (G1 ⇔ A1) ∧ . . . ∧ (Gm ⇔ Am) ∧ Hj [A1, . . . , Am] Man sieht, dass Erfüllbarkeit erhalten bleibt. Gegen-Beispiel zur Äquivalenz: (A ∨ ¬A) ; (X ⇔ (A ∨ ¬A)) ∧ X Die rechte Formel ist keine Tautologie: X = 0 ist eine Interpretation, die die rechte Formel falsch macht. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 40 Eine Logelei aus die Zeit“ ” Abianer sagen die Wahrheit, Bebianer lügen. Aussagen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Knasi: Knisi ist Abianer. Knesi: Wenn Knösi Bebianer, dann ist auch Knusi ein Abianer. Knisi: Wenn Knusi Abianer, dann ist Knesi Bebianer. Knosi: Knesi und Knüsi sind beide Abianer. Knusi: Wenn Knüsi Abianer ist, dann ist auch Knisi Abianer. Knösi: Entweder ist Knasi oder Knisi Abianer. Knüsi: Knosi ist Abianer. A <=> I E <=> (-OE => U) I <=> (U => -E) O <=> (E /\ UE) U <=> (UE => I) OE <=> (A XOR I) UE <=> O KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 41 Logelei: Lösung Die Eingabe in den Davis-Putnam-Algorithmus ergibt: abianer1Expr = "((A <=> I) /\\ (E <=> (-OE => U)) /\\ (I <=> (U => -E)) /\\ (O <=> (E /\\ UE)) /\\ (U <=> (UE => I)) /\\ (OE <=> -(A <=> I)) /\\ (UE <=> O))" Resultat: "Modell: -OE, -O, -UE, E, U, -I, -A" Damit sind Knesi und Knusi Abianer, die anderen sind Bebianer. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 42 Ein weiteres Rätsel von Raymond Smullyan: Hier geht es um den Diebstahl von Salz. Die Verdächtigen sind: Lakai mit dem Froschgesicht, Lakai mit dem Fischgesicht, Herzbube. Die Aussagen und die bekannten Tatsachen sind: • Frosch: der Fisch wars • Fisch: ich wars nicht • Herzbube: ich wars • Genau einer ist der Dieb • höchstens einer hat gelogen KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 43 Kodierung des Problems Wir verwenden Variablen mit folgenden Namen und Bedeutung: FRW FIW HBW FID FRD HBD Frosch sagt die Wahrheit Fisch sagt die Wahrheit Herzbube sagt die Wahrheit der Fisch ist der Dieb der Frosch ist der Dieb der Herzbube ist der Dieb KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 44 Kodierung des Frosch-Fisch-Problems höchstens einer hat gelogen: ¬F RW ⇒ F IW ∧ HBW ¬F IW ⇒ F RW ∧ HBW ¬HBW ⇒ F RW ∧ HIW genau einer ist der Dieb: F ID ∨ F RD ∨ HBD F ID ⇒ ¬F RD ∧ ¬HBD F RD ⇒ ¬F ID ∧ ¬HBD HBD ⇒ ¬F ID ∧ ¬F RD Die Aussagen: F RW ⇒ F ID F IW ⇒ ¬F ID HBW ⇒ HBD KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 45 Frosch-Fisch: DP-Algorithmus: dpalle "((-FRW => FIW /\\ HBW) /\\ (-FIW => FRW /\\ HBW) /\\ (-HBW => FRW /\\ HIW) /\\ (FID => -FRD /\\ -HBD) /\\ (FRD => -FID /\\ -HBD) /\\ (HBD => -FID /\\ -FRD) /\\ (FRW => FID) /\\ (FIW => -FID) /\\ (HBW => HBD))" Die (einzige) berechnete Lösung ist: HBD, −F ID, HBW, F IW, −F RW, −F RD D.h FRW ist falsch, d.h. der Lakai mit dem Froschgesicht hat gelogen und der Herzbube war der Dieb. KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 46 Das n-Damen Problem Platziere auf einem n × n Schachbrett n Damen so, dass keine Dame die andere sofort schlagen kann Zug- und Schlagmöglichkeiten der Schach-Dame: oben, unten, rechts, links diagonal noch rechts oben, links oben, rechts unten, links unten Jeweils beliebig viele Felder KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 47 Das n-Damen Problem aussagenlogisch Funktion zum Erzeugen der aussagenlogischen Bedingungen: Ausgabe im Fall n = 4: [[1, 2, 3, 4], [5, 6, 7, 8], [9, 10, 11, 12], [13, 14, 15, 16], [1, 5, 9, 13], [2, 6, 10, 14], [3, 7, 11, 15], [4, 8, 12, 16], [-1, -5], [-1, -9], [-1, -13], [-1, -2], [-1, -6], [-1, -3], [-1, -11], [-1, -4], [-1, -16], [-5, -9], [-5, -13], [-5, -2], [-5, -6], [-5, -10], [-5, -7], [-5, -15], [-5, -8], [-9, -13], [-9, -6], [-9, -10], [-9, -14], [-9, -3], [-9, -11], [-9, -12], [-13, -10], [-13, -14], [-13, -7], [-13, -15], [-13, -4], [-13, -16], [-2, -6], [-2, -10], KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 48 [-2, -14],[-2, -3], [-2, -7], [-2, -4], [-2, -12], [-6, -10], [-6, -14], [-6, -3], [-6, -7], [-6, -11], [-6, -8], [-6, -16], [-10, -14], [-10, -7], [-10, -11], [-10, -15],[-10, -4], [-10, -12], [-14, -11], [-14, -15], [-14, -8], [-14, -16], [-3, -7], [-3, -11], [-3, -15], [-3, -4], [-3, -8], [-7, -11], [-7, -15], [-7, -4], [-7,-8], [-7, -12], [-11, -15], [-11, -8], [-11, -12], [-11, -16], [-15, -12], [-15, -16], [-4, -8], [-4, -12], [-4, -16], [-8, -12], [-8, -16], [-12, -16]] Das n-Damen Problem aussagenlogisch Das Ergebnis der DP-Prozedur sind zwei Interpretationen: [[-4, -8, -15, 5, -13, 14, -6, -2, 12, -9, -1, 3, -16, -10, -7, -11], [-4, 2, 8, -6, -1, 9, -12, -14, -13, -5, 15, -3, -16, -10, -7, -11]] Zwei mögliche Platzierungen im Fall n = 4: *DPexamples> dpqueensAlle 4 1. - D - - D D - D - KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 50 2. - D - D - - D D - Das n-Damen Problem aussagenlogisch Der Aufruf dpqueens 8 ergibt nach kurzer Zeit: D - D - D - D - D - D D - D - KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 51 n-Damen Problem, Torus-Variante Variante: die Bedrohung über die Diagonalen wirken so, also ob das Brett, oben, unten, rechts, links nochmal einandergeklebt ist. Keine d-Damen-Torus-Lösung ist: D - D - D - D - D - D D - D - KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 52 n-Damen Problem, Torus-Variante Polya: es gibt eine Lösung des n-Damen Torus-Problems wenn n ≥ 5 und n teilerfremd zu 6 ist. Lösungen für n = 5, 7, 11, 13, 17, .. keine Lösungen für n = 4, 6, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 16, . . .. Eine Lösung: D - D - D - D D - dpqueenscyl n KI, SS 11, Folien Aussagenlogik , Seite 53