Fragen und Antworten zur SAP-Kalkulation

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Fragen und Antworten zur SAP-Kalkulation
1.1
Allgemeines zur Kalkulation
Im Rahmen der Kalkulation geht es darum sehr schnell belastbare
Kalkulationsergebnisse bezüglich der Herstell- und Selbstkosten zu erhalten.
Im Zuge einer Angebotserstellung ist es manchmal nicht sinnvoll komplette
Stammdaten aufwendig in SAP anzulegen, bevor es zum Auftrag kommt.
In diesen Fällen ist die Einzelkalkulation und nicht die Erzeugniskalkulation angesagt.
Bei der Erzeugniskalkulation werden die kalkulationsrelevanten Stammdaten
(Materialstämme, Stücklisten und Arbeitspläne) in den SAP-Stammdaten angelegt und
kalkuliert. Dazu müssen Kontenplan, Sachkonten, Kostenstellen, Kostenarten,
Leistungsarten und Leistungstarife angelegt sein.
Die Herstell- und Selbstkosten werden basierend auf der Kostenarten-/
Kostenstellenrechnung sowie den Mengengerüsten der Produktionsplanung
(Stücklisten, Arbeitspläne) ermittelt.
Die geplanten Kostensätze und die Preise aus der Materialbewegung werden genutzt
um das Mengengerüst zu bewerten.
Die Herstellkosten setzen sich zusammen aus Material- und Fertigungskosten und
Gemeinkostenzuschlägen.
Die Selbstkosten setzen sich zusammen aus Herstellkosten, Vertriebs- und
Verwaltungsgemeinkosten.
1.2
Was ist der Materialstammsatz?
Der Materialstammsatz beinhaltet alle kalkulationsrelevanten Informationen der Artikel
und Teile.
Ein Materialstammsatz setzt sich aus den unterschiedlichsten Informationen der
folgenden Bereiche zusammen.
• Buchhaltung
• Disposition
• Einkauf
• Konstruktion
• Lagerung
• Prognose
• Vertrieb
Der Materialstammsatz setzt sich aus werksspezifischen Datenanteilen zusammen.
Zu einem Materialstammsatz gehören Daten mit einem beschreibenden sowie einem
steuernden Charakter.
Über die Kontenfindung wird jedes Material einem Sachkonto und somit auch einer
primären Kostenart zugeordnet.
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1.3
Was ist die Stückliste?
Bei der Stückliste handelt es sich grundsätzlich um ein Verzeichnis mit formalem
Aufbau, das sämtliche Angaben zu einem Material, wie z.B. Menge, Bezeichnung,
Mengeneinheit ausweist.
Die jeweiligen Bestandteile werden als Position bezeichnet.
In der Erzeugniskalkulation werden ausschließlich Materialstücklisten bearbeitet.
Die Stücklistenpositionen sind standardmäßig als kalkulationsrelevant gekennzeichnet.
Die Kalkulationsrelevanz kann pro Position ein- und ausgeschaltet werden.
1.4
Was ist der Arbeitsplan?
Ein Arbeitsplan beschreibt einen Fertigungsablauf. Ein Arbeitsplan kann aus X
Vorgängen bestehen, die jeweils Angaben zum Arbeitsplatz, zu den Rüst- und
Fertigungszeiten etc. beinhalten.
Die Fertigungskosten werden anhand der in den verschiedenen Arbeitsplanvorgängen
hinterlegten Arbeitsplätzen, an denen die Vorgänge durchgeführt werden, die
Kostenstellen, sowie die jeweils relevanten Leistungsarten ermittelt.
Die Arbeitsplanpositionen sind standardmäßig als kalkulationsrelevant gekennzeichnet.
Die Kalkulationsrelevanz kann pro Position ein- und ausgeschaltet werden.
1.5
Was sind Arbeitsplätze, Leistungsarten, Tarife?
Die Arbeitsplätze müssen in den SAP-Stammdaten angelegt sein.
Gleiches gilt für die Leistungsarten und Leistungstarife.
Ein Arbeitsplatz ist ein räumlicher Bereich in dem ein bestimmter Arbeitsvorgang
ausgeführt wird.
Arbeitsplätze werden in Arbeitsplänen verwendet und sind immer einer Kostenstelle
zugeordnet.
Anhand der Arbeitsplatzart wird festgelegt welche Stammdatenanteile zu pflegen sind
und welche Funktionen der Arbeitsplatz erfüllen soll (Einstellungen über
Steuerschlüssel).
Die verschiedenen Arten von Leistungen, die von einer Kostenstelle erbracht werden
können, werden in Leistungsarten eingeteilt.
Die Leistungsarten werden mit einem Verrechnungssatz (Tarif) bewertet, der sich aus
einem fixen (arbeitsunabhängigen) und einem variablen (arbeitsabhängigen) Anteil
zusammensetzt. Damit kann berechnet werden, mit welchen Kosten ein Produkt
belastet wird, wenn es eine bestimmte Leistung der Kostenstelle in Anspruch nimmt.
Jedem Vorgabewert kann im Arbeitsplatz eine Leistungsart als Vorschlagswert
zugeordnet werden.
1.6
Was ist eine Kostenstelle?
Eine Kostenstelle ist die organisatorische Einheit, in der Kosten entstehen.
Ein Arbeitsplatz verweist auf genau eine Kostenstelle.
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Pro Kostenstelle wird u.a. geplant:
•
welche Leistungen von der Kostenstelle erbracht werden
•
mit welchen Kosten ein Produkt belastet wird, wenn es Leistungen der
Kostenstelle in Anspruch nimmt
Für die Vorlalkulation muss die zeitliche Gültigkeit der Kostenstelle mit dem
Bewertungstermin der Kalkulation übereinstimmen.
1.7
Was sind Leistungsarten?
Die Leistung der Kostenstelle wird in Leistungsarten ausgedrückt. Sie geben im
Arbeitsplatz an, welche Leistungsarten zur Fertigung des Produkts in Anspruch
genommen werden. Die Zuordnung von Leistungsarten zu Kostenstellen erfolgt über
die Leistungartenplanung in der Kostenstellenrechnung.
Leistungen werden durch Tarife bewertet, die Sie entweder politisch setzen, oder
die aufgrund einer Kostenplanung im Rahmen einer iterativen Tarifermittlung vom
System ermittelt werden.
Dabei werden die den Leistungsarten zugeordneten Plankosten einer
Kostenstelle durch die Planleistung (oder je nach Systemeinstellung auch durch
die Kapazität) geteilt, um iterative Tarife zu erhalten.
1.7.1
Zusammenhang Kostenstelle, Leistungsarten, Arbeitsplatz und Arbeitsplan
Kostenstelle (Fertigung)
Leistungsarten / Tarife zur Kostenstelle
PER 80,00 €
MAS 90,00 €
RUE 70,00 €
SON 50,00 €
Arbeitsplatz 1234 mit Leistungsarten
RUE
PER
Arbeitsplan Vorgang 001 mit Arbeitsplatz
1234
Der Kostenstelle Fertigung sind vier Leistungsarten zugeordnet. Jede Leistungsart ist
mit einem Verrechnungssatz (Tarif) bewertet, z.B. kostet eine Rüststunde (Leistungsart
RUE) 70,00 €.
Durch die Zuordnung zur Kostenstelle können im Arbeitsplatz die für die Kostenstelle
zugelassenen Leistungsarten den Vorgabewerten zugeordnet werden, hier z.B. die
Leistungsarten RUE und PER den Vorgabewerten Rüsten und Personal im
Arbeitsplatz 1234. Diese Leistungsarten werden im Arbeitsplan Vorgang 001
vorgeschlagen, wenn der Arbeitsplatz 1234 dem Vorgang 001 zugeordnet ist.
Außerdem kann im Arbeitsplatz jedem Vorgabewert eine Formel für die Kalkulation
zugeordnet werden. Mit den Formeln werden aus den allgemeinen Vorgangsdaten und
den Vorgabewerten im Vorgang die Leistungen für die Vorgangsmenge berechnet.
Über die Leistungsarten können die Kosten für diese Leistungen berechnet werden.
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1.8
Wie wird ein Material im Materialstamm angelegt?
Für jede Materialnummer die in einer Stückliste vorkommt, muß ein Materialstamm angelegt
werden.
Wenn das gleiche Material mehrfach in einer oder mehreren Stücklisten vorkommt, wird
dieses Material trotzdem nur einmal im Materialstamm angelegt.
1.9
Welche Daten werden für ein Material, bei der Neuanlage aus einer
Stückliste heraus, im Materialstamm automatisch angelegt?
Kalkulations-Schlüssel
Produktionswerk
Materialnummer
Bezeichnung
Basis-Mengeneinheit
Alle weiteren für eine Kalkulation relevanten Daten müssen manuell nachgepflegt werden.
Das sind grundsätzlich:
Materialart
Sonderbeschaffungsschlüssel
Preis (bei Fremdteilen)
Preiseinheit
Bewertungsklasse
Weitere kalkulationsrelevante Daten können manuell nachgepflegt werden.
1.10
Wird ein Material im Materialstamm wieder gelöscht, wenn es in keiner
Stückliste mehr vorkommt?
Nein! Die Materialien bleiben im Materialstamm immer erhalten.
1.11
Wofür ist der Sonderbeschaffungsschlüssel notwendig?
Normalerweise steuert die Materialart (Beschaffungsart) ob ein Material als Eigenfertigung
oder als Fremdbeschaffung anzusehen ist.
Für jedes Eigenfertigungs-Material muss dann in der Regel eine Stückliste und ein
Arbeitsplan angelegt sein.
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Wenn keine Stückliste und nur ein Arbeitsplan vorhanden ist, kann im
Sonderbeschaffungsschlüssel ein E eingegeben werden. (Setzt Customizing des Schlüssels
voraus). Durch dieses E wird dann nur der Arbeitsplan kalkuliert.
Wenn nur eine Stückliste und kein Arbeitsplan vorhanden ist, kann das Material über den
Sonderbeschaffungsschlüssel als Dummy-Baugruppe gekennzeichnet werden. Bei der
Kalkulation werden dann alle Materialkomponenten der Stückliste (Baugruppe) bewertet und
der kalkulierte Wert der Stückliste (Baugruppe) im Materialstamm unter der Materialnummer
der Stückliste (Baugruppe) abgelegt.
Wenn ein Material über die Materialart als Eigenfertigung definiert ist und man das Material
als Fremdbeschaffung kalkulieren möchte, muss nur der Sonderbeschaffungsschlüssel im
Materialstamm entsprechend geändert werden. Der Sonderbeschaffungsschlüssel
übersteuert die Materialart.
1.12
Wofür dient die Preissteuerung?
Im SAP-Materialstamm (Buchhaltungsbild) können Materialien mit der Preissteuerung
V (Gleitender Durchschnittspreis = GLD) oder S (Standardpreis) versehen werden.
Diese Kennzeichnung wird für die Materialbewertung benötigt. Die beiden Arten der
Preissteuerung unterscheiden sich durch die Bestandswertermittlung bei
Wareneingang bzw. Rechnungseingang.
1.12.1
Bewertung zum Standardpreis
Eine Bewertung zum Standardpreis (S) bedeutet, dass alle wertmäßigen
Bestandsbuchungen zu einem im Materialstammsatz festgelegten Preis durchgeführt
werden.
Neuer Bewertungspreis = Alter Bewertungspreis
Neuer Bestandswert = Bewertungspreis x Neue Bestandsmenge
Die Differenz aus dem Einstandspreis und dem Bewertungspreis wird als Aufwand
oder Ertrag verbucht.
Der GLD wird auch bei einer Bewertung zum Standardpreis mitgeführt um einen
Überblick zu haben, wie stark der Einstandspreis-Durchschnitt vom Standardpreis
abweicht.
1.12.2
Bewertung zum Gleitenden Durchschnittspreis
Eine Bewertung zum Gleitenden Durchschnittspreis (V) bedeutet, dass alle
wertmäßigen Bestandsbuchungen zu dem zum Zeitpunkt der Buchung neu ermittelten
GLD im Materialstammsatz durchgeführt werden. Der GLD wird zur Anpassung von
Preisschwankungen beim Einstandspreis verwendet.
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Neuer Bewertungspreis
= (Alter Bestandswert + Zugangsmenge x Einstandspreis) / (Alte Menge +
Zugangsmenge)
Neuer Bestandswert
= Neuer Bewertungspreis x Neue Bestandsmenge
Beispiel
Zugang
Bestand
Preissteuerung S
Preissteuerung V
Menge: 100
Bewertungspreis: 20,00 €
Bestandswert: 2.000,00 €
Menge: 100
Bewertungspreis: 20,00 €
Bestandswert: 2.000,00 €
Menge: 120
Bewertungspreis: 20,00 €
Bestandswert: 2.400,00 €
Aufwand:
200,00 €
Menge: 120
Bewertungspreis: 21,67 €
Bestandswert: 2.600,40 €
Menge: 20
Einstandspreis: 30,00 €
1.12.3
Änderung der Preissteuerung im Buchhaltungsbild
Änderung von S nach V
Dieses ist ohne Bedingungen möglich. Der GLD nimmt zum Start den Wert vom
Standardpreis an.
Änderung von V nach S
Nur möglich wenn das Material nicht getrennt bewertet wird, also Teilbestände des Materials
andere Bewertungen aufweisen.
Nicht möglich wenn der Standardpreis aus einer Kalkulation stammt und ungleich dem GLD
ist.
1.13 Was ist die Automatische Sachkontenfindung?
Ziel der automatischen Sachkontenfindung ist das automatische Bebuchen von Konten der
Finanzbuchhaltung
und
der
Kostenrechnung
entsprechend
den
jeweiligen
Mengenbuchungen in der Materialwirtschaft.
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Nachdem man in der Kalkulation davon ausgeht, das ein Produkt gefertigt wird, handelt es
sich bei den eingesetzten Materialien um Warenausgänge, die vom Lager für die Fertigung
des Endprodukts abgezogen werden.
Für die Vorgänge der Bestandsführung gibt es Vorgangsschlüssel. Für den Warenausgang
den Vorgang BSX.
Über die Bewegungsart 261 wird festgelegt, das es sich um einen Warenausgang für einen
Fertigungsauftrag handelt.
Wenn ein Halbfabrikat-Material aus dem Lager abgezogen wird, um es für die
Herstellung eines anderen Materials zu verwenden, dann verwendet das System die
Bewegungsart 261.
Dieser Bewegungsart ist im Customizing der Materialwirtschaft (MM) in der
Materialkontenfindung die Kontomodifikationskonstante VBR zugeordnet.
In Verbindung mit der in der im Materialstammsatz hinterlegten Bewertungsklasse
7900 findet das System das Konto 890000 "Verbrauch Halbfabrikate".
Zu diesem Konto ist eine Primärkostenart angelegt. Diese Kostenart können Sie als
Basis zur Berechnung der Herstellkosten eines Materials verwenden, zu dessen
Herstellung das Material ABC verbraucht wird.
1.14 Von der Bewertungsklasse zur Kostenart
1.14.1
Bewertungsklasse
Mit der Bewertungsklasse haben Sie die Möglichkeit, die automatische Kontenfindung
materialabhängig zu definieren.
Die Bewertungsklasse legt fest auf welches (Bestands-) Konto eine Warenbewegung
gebucht wird. Die Bewertungsklasse ermöglicht synchron zur mengenmäßigen
Bestandsbuchung in der Materialwirtschaft auch die wertmäßige Verbuchung.
Wenn ein Benutzer ein Material anlegt, so muss er in den Buchhaltungsdaten die
Bewertungsklasse des Materials eingeben. Das R/3-System prüft aufgrund Ihrer
Einstellungen, ob die Bewertungsklasse für die Materialart zulässig ist.
Die Bewertungsklasse ist eine Gruppierung von Materialien, die eine gemeinsame
Kontenfindung haben. Wenn ein Vorgang je nach Bewertungsklasse auf
unterschiedliche Konten gebucht werden soll, so legen Sie im Arbeitsschritt
Automatische Buchungen einstellen eine Kontenfindung für jede Bewertungsklasse an.
Die zulässigen Bewertungsklassen sind von der Materialart abhängig. Für eine
Materialart sind in der Regel mehrere Bewertungsklassen zulässig. Eine
Bewertungsklasse kann aber auch für mehrere Materialarten zulässig sein.
Die Verbindung zwischen den Bewertungsklassen und den Materialarten wird über die
Kontoklassenreferenz hergestellt.
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1.14.2
Materialart
Die Materialart dient zur Gruppierung verschiedener Materialien die gleiche
Eigenschaften aufweisen.
Die Materialart ROH z.B. gruppiert Rohmaterialien. Rohmaterialien sind in der Regel
fremdbeschafft und werden weiterverarbeitet.
1.14.3
Kontoklassenreferenz
Die Kontoklassenreferenz ist eine Zusammenstellung von Bewertungsklassen. Einer
Materialart wird genau eine Kontoklassenreferenz zugeordnet.
1.14.4
Kostenart
Die Kostenart klassifiziert den betriebszweckbezogenen bewerteten Verbrauch von
Produktionsfaktoren innerhalb eines Kostenrechnungskreises. Einer Kostenart
entspricht eine kostenrelevante Kontenplanposition.
Man unterscheidet zwischen primären Kosten- und Erlösarten sowie sekundären
Kostenarten.
1.14.5
Primäre Kostenart
Eine primäre Kostenart bzw. Erlösart ist eine kosten- bzw. erlösrelevante Position des
Kontenplans, für die im Finanzwesen ein entsprechendes Sachkonto vorhanden ist.
Sie kann nur dann angelegt werden, wenn sie zuvor im Kontenplan als Sachkonto
verzeichnet und im Finanzwesen als Konto angelegt wurde. Beim Anlegen prüft das
SAP-R/3-System, ob ein entsprechendes Konto im Finanzwesen angelegt wurde.
Beispiele für primäre Kostenarten sind:
Materialkosten
Personalkosten
Energiekosten
1.14.6
Sekundäre Kostenart
Sekundäre Kostenarten lassen sich ausschließlich in der Kostenrechnung anlegen
und verwalten. Sie dienen der Abbildung des innerbetrieblichen Werteflusses z.B. bei
innerbetrieblichen
Leistungsverrechnungen,
Zuschlagsrechnungen
und
Abrechnungsvorgängen.
Beim Anlegen von sekundären Kostenarten prüft das System, ob das Konto bereits im
Finanzwesen vorhanden ist. Ist dies der Fall, so kann die sekundäre Kostenart in der
Kostenrechnung nicht angelegt werden.
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Beispiele für sekundäre Kostenarten sind:
Kostenarten für die Umlage
Kostenarten für die innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Kostenarten für die interne Auftragsabrechnung
1.14.7
Bewertungsstruktur
Daten eines Materials werden nach folgender Struktur bewertet:
Bewertungskreis
Bewertungsklasse
Bewertungstyp
Bewertungsart
Materialart
Bewegungsart
1.14.8
Bewertungskreis
Organisationsebene, auf der die Bewertung von Materialien durchgeführt wird.
Ein Bewertungskreis kann wie folgt festgelegt sein:
Bewertungskreis = Buchungskreis
Zu jedem Material werden alle Bestände, die in diesem Buchungskreis vorhanden sind,
einheitlich bewertet.
Bewertungskreis = ein Werk
Zu jedem Material wird der Bestand, der in diesem Werk vorhanden ist, bewertet.
Die Bestände anderer Werke werden in diesem Bewertungskreis nicht berücksichtigt.
Über das Customizing ist festgelegt, auf welcher Ebene Sie die Bewertung
durchführen.
1.15
Was ist die Kalkulationsvariante?
Eine Kalkulation wird immer mit Hilfe einer Kalkulationsvariante durchgeführt.
In der Kalkulationsvariante sind sämtliche Steuerungsparameter zur Erlangung von
Herstell- und Selbstkosten hinterlegt.
Die Kalkulationsvariante enthält die Kriterien für die Kalkulation.
Über die Kalkulationsvariante wird festgelegt, welche Preisfindungsstrategie das
System für die Kalkulation verwendet und wie die Gemeinkostenzuschläge ermittelt
werden.
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Die Höhe der Gemeinkostenzuschläge für die Plankosten werden über das
Kalkulationsschema festgelegt. Das Kalkulationsschema wird im Einführungsleitfaden
des Projektsystems definiert und der Kalkulationsvariante über die Bewertungsvariante
zugeordnet.
Die Kalkulationsvariante besteht aus
•
•
einer Kalkulationsart und
einer Bewertungsvariante
Die Kalkulationsart legt fest, für welches Objekt die Kalkulation erstellt wird.
Die Bewertungsvariante enthält die Wertansätze für die Materialien und
Leistungsarten, die in der Kalkulation aufgeführt werden
In der Bewertungsvariante wird auch das Kalkulationsschema für die GemeinkostenZuschlagsberechnung hinterlegt.
1.16 Wozu dient die Bewertungsvariante?
Die Bewertungsvariante gibt an,
•
welcher Preis bei der Kalkulation für ein Material in der Stückliste aus dem
Materialstammsatz übernommen wird
•
welcher Plantarif für die Eigenleistungen verwendet wird
•
welches Kalkulationsschema für die Ermittlung von Gemeinkosten verwendet
wird
•
ob und in welchem Umfang eine Stücklistenposition oder ein Vorgang des
Arbeitsplanes kalkulationsrelevant ist
1.17 Was ist die Kostenschichtung?
Die Ergebnisse der Kalkulation werden in Form von Kostenelementen, einer
sogenannten Kostenschichtung, fortgeschrieben.
Die Kostenschichtung stellt die kalkulierten Kosten der Kalkulation über alle
Fertigungsstufen hinweg gegliedert nach Kostenelementen dar.
.
Die Kostenelemente gliedern die Kosten eines Materials über die gesamte
Fertigungsstruktur z.B. in die Bereiche Materialkosten, Fertigungskosten,
Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten und sonstige Kosten auf.
Die Kosten für Eigenleistungen fließen i.d.R. unter sekundäre Kostenarten in die
Kostenschichtung ein.
Um die Primärkosten für Eigenleistungen darstellen zu können, kann eine alternative
Gliederung der Kostenelemente in einer Primärkostenschichtung erfolgen.
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Mit der Kostenschichtung können Sie den Kostenursprung über mehrere
Fertigungsstufen hinweg analysieren. Sie können die Wertschöpfung innerhalb einer
mehrstufigen Fertigungsstruktur analysieren.
Die Kosten der Hauptstufe bestehen aus den
Gemeinkosten, die auf der betrachteten Stufe anfallen.
Eigenleistungen
und
den
Zu den Kosten der Vorstufe zählen die eingesetzten Materialien und Rohstoffe.
Die Summe der Kosten für die Hauptstufe und Vorstufe entspricht den Gesamtkosten
für die betrachtete Produktionsstufe.
Durch die Elementesicht legen Sie fest, welche Kostenbestandteile im Bericht
angezeigt werden. So können Sie z.B. die Herstellkosten, die Selbstkosten oder die
bestandsbewertungsrelevante Kosten anzeigen.
Sie können dazu unterschiedliche Elementesichten per Customizing anlegen.
Pro Kostenelement entscheiden Sie, welcher Anteil der darin enthaltenen Kosten (fix,
variabel, gesamt) in welcher Elementesicht angezeigt werden soll.
Bei der Kalkulation schreibt das System eine Kostenschichtung für jedes kalkulierte
Material aus den diversen Stücklisten automatisch fort.
Hierfür müssen Sie vorher per Customizing ein Elementeschema definiert haben.
1.18 Was ist ein Elementeschema?
Ein Elementeschema legt fest, welche Kosten die Kostenschichtung enthält.
Sie legen in einem Elementeschema fest:
•
•
nach welchen Kostenelementen die kalkulierten Kosten gegliedert werden sollen
welche Kostenarten zu welchem Kostenelement zusammengefasst werden
Das Elementeschema wird über die Organisationseinheiten Buchungskreis, Werk und
Kalkulationsvariante selektiert.
Wenn Sie mit einer bestimmten Kalkulationsvariante kalkulieren, ermittelt das System
das Elementeschema zu dieser Kalkulationsvariante und bildet dementsprechend die
Kostenschichtung für die Kalkulationsergebnisse.
1.19 Was ist ein Kostenelement?
Die Zusammenfassung von Kostenarten mit oder ohne Herkunftsgruppen.
Die Kosten, die bei einer Kalkulation ermittelt werden, werden Kostenarten und
Kostenelementen zugeordnet.
Herkunftsgruppen können Sie in den Materialstammsätzen verwenden, um die
Materialkosten innerhalb einer Kostenart zu unterteilen.
Herkunftsgruppen und auch Kostenelemente werden im Customizing eingestellt.
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.
Kostenelemente werden in einem Elementeschema gruppiert. Sie können maximal 40
Kostenelemente in einem Elementeschema gruppieren. Wenn die Kostenelemente
sowohl fixe als auch variable Kosten enthalten, können Sie maximal 20
Kostenelemente in einem Elementeschema gruppieren.
1.20 Was ist die Kostenwälzung?
Zweck der Kostenwälzung ist, die Herstellkosten für alle Materialien in einer
mehrstufigen Fertigungsstruktur in der Kalkulation des übergeordneten Materials zu
berücksichtigen.
Die Kostenwälzung erfolgt anhand der Kalkulationsstufen automatisch.
Zuerst werden die Kosten für die Materialien in der untersten Kalkulationsstufe
ermittelt und den Kostenelementen zugeordnet.
Dann werden die Kosten für alle Materialien in der nächsthöheren Kalkulationsstufe
ermittelt.
Die Kosten für die zuerst kalkulierten Materialien werden nach oben gewälzt und
bilden einen Teil der Herstellkosten in der nächst höheren Kalkulationsstufe.
Dieser Prozess wiederholt sich, bis die Kalkulationsergebnisse des obersten
Materials die Herstellkosten für jedes Material in der Fertigungsstruktur
enthalten.
Für die Kalkulation ordnen Sie im Customizing die Kosten verschiedenen
Kostenelementen zu. Die Kostenelemente gliedern die Kosten eines Materials.
Bei der Kostenwälzung werden die Daten für diese Kostenelemente in den
Kalkulationsergebnissen zum übergeordneten Material weitergegeben.
Es kann innerhalb einer mehrstufigen Fertigungsstruktur auch Kosten geben, die
nicht nach oben gewälzt werden sollen.
Im Customizing legen Sie pro Kostenelement fest, ob die zugeordneten
Kalkulationsergebnisse gewälzt werden sollen.
Materialien in einer Stückliste nennt man Stücklistenkomponenten. Dabei kann es
sich um ein Material ohne eigene Stückliste (Einsatzmaterial, Kaufteil, Rohstoff) oder
ein Material mit einer eigenen Stückliste (Baugruppe) handeln.
Wenn das Erzeugnis eine mehrstufige Struktur hat, werden die Kosten für die
Einsatzmaterialien ermittelt und bei der Kalkulation der nächsthöheren Baugruppe
berücksichtigt.
Die Struktur der Stückliste legt fest, in welcher Reihenfolge die Materialien kalkuliert
werden. Das System löst die Stückliste von oben nach unten auf, vergibt
Kalkulationsstufen und kalkuliert dann von unten nach oben.
Die Stücklistenkomponenten mit der niedrigsten Kalkulationsstufe werden als erstes
kalkuliert, dann die Stücklistenkomponenten (die Baugruppen) mit der nächsthöheren
Kalkulationsstufe, usw. bis hin zum obersten Material.
Die ermittelten Kosten werden dabei nach oben gewälzt.
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Für jede kalkulierte Stücklistenkomponente wird eine Kostenschichtung erzeugt, die
die Kosten nach z.B. Materialkosten, Fertigungskosten, und Kosten für Fremdbezug
unterscheidet.
Das Kostenelement Materialkosten für die oberste Stückliste enthält somit alle
Materialeinsatzkosten der untergeordneten Stücklistenkomponenten. Die Struktur
dieser Kostenschichtung wird im Customizing über ein Elementeschema festgelegt.
Die Kalkulation kann die Herstellkosten auch für Materialien ermitteln, die in einem
anderen Werk gefertigt werden, solange die zwei Werke demselben
Kostenrechnungskreis zugeordnet sind und die Buchungskreise der Werke dasselbe
Elementeschema verwenden. In diesem Fall muss die Struktur der Kostenschichtung
in beiden Werken gleich sein.
1.21 Was ist der Einzelnachweis?
Ein Bericht, der die kalkulierten Kosten gliedert und detaillierte Informationen über
Kostenursprung und Zusammensetzung der Kosten enthält.
Bei der Kalkulation wird für jede kalkulierte Stückliste ein Einzelnachweis aufgebaut.
Diese Einzelnachweise werden gesichert und lassen sich jederzeit aufrufen und
analysieren.
Die Herkunftsgruppe gibt Detailinformationen zur Quelle der Materialkosten oder zur
Herkunft der Gemeinkostenzuschläge.
Bei Materialkosten wird die Herkunftsgruppe im Materialstammsatz eingetragen.
Bei den Gemeinkosten wird die Herkunftsgruppe im Entlastungsschlüssel des
Kalkulationsschemas eingetragen und bietet nähere Informationen über die Herkunft
der Gemeinkostenzuschläge.
Die Materialkosten, Fremdleistungen und Nichtlagermaterialien werden primären
Kostenarten zugeordnet und in dieser Darstellung unter der vom System ermittelten
Kostenart ausgewiesen.
Die Kosten für Eigenleistungen werden unter der Verrechnungskostenart der
Leistungsart ausgewiesen, die im Stammsatz der Leistungsart hinterlegt wurde.
Gemeinkostenzuschläge werden ebenfalls unter sekundären Kostenarten
ausgewiesen.
Standardmäßig wird der Einzelnachweis mit Layout Positionstypen (gruppiert)
angezeigt. Hier sind die Kalkulationspositionen nach Positionstypen gegliedert
dargestellt. Die Positionstypen geben z.B. an, ob es sich um ein Material (M), eine
Eigenleistung (E) oder Gemeinkostenzuschläge (G) handelt.
Die Kalkulationsposition für ein Material (M) gibt das Werk, die relevante
Materialnummer, den Text im Materialstammsatz, den Wert des Materials und die
eingesetzte Menge an.
Die Kalkulationsposition für eine Eigenleistung (E) gibt die Kostenstelle, den
Arbeitsplatz, die Leistungsart, einen Text, den Wert der Leistung und die eingesetzte
Menge an.
Für Arbeitsvorgänge in den Arbeitsplänen, werden die Kosten mit Hilfe der
Kostenstellenrechnung ermittelt.
Gemeinkostenzuschläge werden prozentual auf Basis der Einzelkosten (Material oder
Fertigung) oder der Herstellkosten ermittelt. Die Bedingungen für die Ermittlung
dieser Zuschläge werden in einem Kalkulationsschema hinterlegt, das im
Customizing definiert wird.
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1.22 Was sind Gemeinkosten
Gemeinkosten sind die Kosten, die dem Produkt nur indirekt zugerechnet werden
können, wie z.B. Stromkosten oder allgemeine Lagerkosten. Diese Gemeinkosten
können mit Hilfe von Gemeinkostenzuschlägen verrechnet werden.
Bei der klassischen Zuschlagsberechnung werden die Gemeinkosten über
prozentuale bzw. mengenbezogene Zuschläge auf das Bezugsobjekt verrechnet.
Die Verrechnung erfolgt über Kalkulationsschemata.
Folgende Schritte sind notwendig:
• im Customizing ein Kalkulationsschema anlegen
• im Customizing das Kalkulationsschema der Bewertungsvariante zuordnen
• im Einstiegsbild der Kalkulation eine Kalkulationsvariante eingeben, die auf
diese Bewertungsvariante verweist
Um besondere Zuschlagsbedingungen für bestimmte Bezugsobjekte festzulegen,
müssen Sie zusätzlich
• eine Gemeinkostengruppe im Materialstammsatz eintragen
• im Kalkulationsschema einen Zuschlagsschlüssel eintragen, der im
Customizing der Kalkulation mit dieser Gemeinkostengruppe verknüpft
ist.
Die Gemeinkostenzuschläge werden auf Basis der Informationen im Einzelnachweis
zum kalkulierten Material ermittelt. Weil das System einen Einzelnachweis für jede
Elementesicht fortschreibt, können Sie Gemeinkostenzuschläge für eine bestimmte
Elementesicht ermitteln.
Gemeinkosten werden nur auf eine Basis gerechnet, z.B. Herstell- oder Selbstkosten.
In der Regel bilden die Herstellkosten die Basis für die Zuschlagsberechnung. Diese
Zuordnung treffen Sie in der Kalkulationsart im Customizing.
Das System fügt bei der Berechnung des Zuschlags eine Kalkulationsposition vom
Typ G ein.
Die Gemeinkostenzuschläge werden unter den Kostenarten fortgeschrieben, die Sie
im Kalkulationsschema im Customizing der Produktkosten-Controlling festgelegt
haben.
In der Kalkulation werden die Zuschläge vom System automatisch ermittelt,
wenn Sie die Kalkulation durchführen.
1.23 Was ist ein Kalkulationsschema?
Ein Kalkulationsschema verbindet alle Teile der Zuschlagsrechnung.
Im Kalkulationsschema legen Sie fest:
• welche Einzelkosten bezuschlagt werden (Berechnungsbasis)
• unter welchen Bedingungen ein Zuschlag berechnet wird (Abhängigkeit)
• ob ein prozentualer oder ein mengenbezogener Zuschlag verrechnet wird
• wie hoch der prozentuale Zuschlag ist bzw. welcher Betrag pro Mengeneinheit
erhoben wird (Zuschlag)
• für welchen Zeitraum der Zuschlag gelten soll
• welche Kostenstelle unter welcher Kostenart (bei Istbuchungen) entlastet wird
(Entlastungsschlüssel)
Das Kalkulationsschema enthält folgende Teile:
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1.23.1
Berechnungsbasis
Die Berechnungsbasis bezeichnet eine Gruppe von Kostenarten, die nach denselben
Bedingungen (Konditionen) bezuschlagt werden sollen.
Dies
geschieht
durch
die
Zuordnung
einzelner
Kostenarten
oder
Kostenartenintervalle pro Kostenrechnungskreis zu einer Berechnungsbasis.
Sie können die fixen und variablen Kostenanteile der gleichen Basiskostenart
unterschiedlich bezuschlagen. Außerdem können Sie die Höhe der
Gemeinkostenzuschläge nicht nur von den Einzelkosten abhängig machen,
sondern auch vom Material selbst. Sie können materialspezifische
Berechnungsbasen definieren, indem Sie in den Materialstammsatz
Herkunftsgruppen eintragen und diese in den Berechnungsbasen angeben.
1.23.2
Zuschlagssätze
Über den Zuschlag legen Sie fest, ob es ein mengenabhängiger oder
prozentualer Zuschlag auf die Berechnungsbasis sein soll.
Sie legen außerdem die zeitliche Gültigkeit und die Bedingungen, unter denen
der Zuschlag berechnet werden soll, fest. Das System errechnet den
Zuschlagsbetrag aus einem Zuschlagsprozentsatz bzw. einer Zuschlagsmenge.
Die Bedingungen, unter denen ein Zuschlag gerechnet wird, werden über
Konditionstabellen festgelegt. Die Standardkonditionstabellen verweisen auf
einen Kostenrechnungskreis, eine Zuschlagsart (Plan oder Ist) und ein weiteres
Feld des Objektstammsatzes (z.B. Werk, Zuschlagsschlüssel).
Die Bedingungen für die Zuschlagsrechnung können sich daher entweder auf
alle Bezugsobjekte einer Organisationseinheit oder einen Zuschlagsschlüssel
beziehen.
1.23.3
Entlastungsschlüssel
Die Zuschlagszeilen enthalten auch einen Entlastungsschlüssel. Die Entlastung
legt fest, unter welcher (Gemein-)Kostenart der Zuschlag fortgeschrieben wird
und welche Kostenstelle dabei entlastet wird. Sie können außerdem festlegen,
welcher Anteil der Gemeinkosten als fixe Kosten ausgewiesen werden sollen.
1.23.4
Summenzeilen
Diese Zeilen dienen als Zwischensummen.
1.23.5
Zuschlagsschlüssel
Der Zuschlagsschlüssel legt fest, mit welchem Zuschlag ein Bezugsobjekt (z.B.
Material) bezuschlagt wird, und stellt so die Verbindung her zwischen bestimmten
Zuschlagskonditionen und einem bestimmten Materialstammsatz.
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Um einzelne Materialien mit bestimmten Zuschlagskonditionen zu verknüpfen,
müssen Sie:
• eine Gemeinkostengruppe in der Kalkulationssicht des Materialstammsatzes
eintragen
• im Kalkulationsschema einen Zuschlagsschlüssel eintragen, der im Customizing der
Kalkulation Produktkosten-Controllings mit dieser Gemeinkostengruppe verknüpft ist
Mit dem Zuschlagsschlüssel wird einem bestimmten Material über die
Gemeinkostengruppe in der Kalkulationssicht des Materialstammsatzes die Höhe der
Gemeinkosten zugeordnet.
Gemeinkostengruppe und Zuschlagsschlüssel werden in der Kalkulation
berücksichtigt
1.24 Was sind Kalkulationstermine?
Folgende Termine sind für die Kalkulation und den Kalkulationslauf von Bedeutung:
• Auflösungstermin
• Bewertungstermin
Im Customizing der Kalkulation bestimmen Sie über die Terminsteuerung
• welche Termine vorgeschlagen werden
• ob der Anwender die vorgeschlagenen Termine ändern darf
Die Terminsteuerung wird einer Kalkulationsvariante zugeordnet.
1.24.1
Auflösungstermin
Der Auflösungstermin bestimmt, wie das gültige Mengengerüst aus den SAPStammdaten selektiert wird. Auf Basis dieses Termins werden die entsprechenden
Stücklisten und die entsprechenden Arbeitspläne selektiert und kalkuliert.
1.24.2
Bewertungstermin
Der Bewertungstermin bestimmt welche
Kostenstellenplanung genommen werden.
Tarife
für
Leistungsarten
aus
der
1.25 Infos zu Einkaufsstammdaten
Der Einkauf enthält Informationen für die Beschaffung eines Materials oder einer
Dienstleistung bei einem bestimmten Lieferanten, z.B. die mit dem Lieferanten
ausgehandelten Konditionen. Im Rahmen der Kalkulation können Sie auf diese
Informationen zugreifen für die
• Bewertung von Materialien
16
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
• Rohstoffkalkulation
• Bewertung von lohnbearbeiteten Materialien
• Bewertung von Fremdbearbeitung
Um bei der Datenladung auf Preise aus dem Einkauf (Einkaufsinfosatz oder
Bestellung) zugreifen zu können, müssen Sie im Customizing der Kalkulation
• in der Bewertungsvariante
− für die Materialbewertung die Strategie L (Preis aus Einkaufsinfosatz) hinterlegen
− für die Bewertung der Lohnbearbeitung und Fremdbearbeitung eine Strategie
hinterlegen
• in der Kalkulationsvariante, die Sie für die Kalkulation verwenden wollen, diese
Bewertungsvariante hinterlegen
Im Einkauf wird die Verbindung zwischen Material/Leistung und Lieferant hergestellt.
Der Einkauf verwaltet die Informationen über einen Lieferant und die Materialien und
Leistungen, die von diesem Lieferanten bezogen werden, z.B. Angaben über Mengen,
Preise, Preisänderungen und sonstige Kosten.
Sie können auf folgende Preise zugreifen:
• auf den Preis aus dem Arbeitsvorgang im Arbeitsplan
• aus dem Einkaufsinfosatz (Angebot) auf den
− Effektivpreis aus Angebot
− Effektivpreis aus Angebot ohne Fixkosten
− Nettoangebotspreis
− Bruttoangebotspreis
• aus der Bestellung auf den
− Effektivpreis aus Bestellung
− Effektivpreis aus Bestellung ohne Fixkosten
− Nettobestellpreis
− Bruttobestellpreis
Sie legen im Customizing der Kalkulation fest, welcher Preis selektiert wird, indem
Sie eine Bewertungsvariante definieren und diese der Kalkulationsvariante zuordnen.
Die Bewertungsvariante enthält eine Suchfolge, die maximal drei Preise in Betracht
ziehen kann.
Sie definieren z.B. folgende Strategiefolge für die Bewertung der Fremdleistungen:
Nettoangebotspreis
Nettobestellpreis
Preis aus Vorgang
Wenn ein Nettoangebotspreis im Einkaufsinfosatz vorhanden ist, übernimmt das
System diesen Preis. Wenn das System keinen Nettoangebotspreis findet, übernimmt
das System den Nettobestellpreis aus der Bestellung. Wenn keine Bestellung für den
Vorgang erfasst wurde, übernimmt das System den im fremdbearbeiteten Vorgang
des Arbeitsplanes hinterlegten Preis
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
17
1.26 Infos zu Arbeitsplätzen
Der Arbeitsplatz ist die organisatorische Einheit, an der ein Vorgang ausgeführt wird.
Ein Arbeitsplatz verweist auf genau eine Kostenstelle und verschiedene
Leistungsarten.
In der Kalkulation wird der Arbeitsplatz über den Arbeitsplan berücksichtigt.
Folgende Daten sind für die Kalkulation relevant:
1.26.1
Arbeitsplatzart
Die Arbeitsplatzart bestimmt, welche Daten Sie im Arbeitsplatz pflegen können und
welche Werte vorgeschlagen werden. Sie definieren die Arbeitsplatzart im
Customizing der Produktion.
1.26.2
Vorgabewertschlüssel
Dieser Schlüssel bestimmt, wie viele Vorgabewerte (maximal sechs) Sie pflegen
können, und ordnet den Vorgabewerten eine Bedeutung (z.B. Rüstzeit,
Maschinenzeit, Personalzeit) und eine Dimension (z.B. Minuten) zu.
Vorgabewerte werden in Formeln zur Ermittlung der Durchführungszeit, des
Kapazitätsbedarfes und der Fertigungskosten verwendet.
Sie definieren den Vorgabewertschlüssel im Customizing der Produktion.
1.26.3
Zeitgradschlüssel
Der Zeitgrad ist das Verhältnis zwischen vorgegebener Sollzeit und erzielter Istzeit. In
der Kalkulation können Sie die Vorgabewerte über den Zeitgradschlüssel korrigieren.
Sie definieren den Zeitgradschlüssel im Customizing der Produktion.
Beispiel:
Der Zeitgrad ist 150% und die Vorgabezeit beträgt 120 Minuten für einen Vorgang.
Der Tarif für die Leistungsart ist 60 €/h.
Die Plankosten zum Vorgang werden auf
folgende Weise ermittelt:
120min/150% x 100% = 80min (Planzeit)
Die Plankosten für den Vorgang betragen 80 Euro.
Im Arbeitsplatz können Sie Vorschlagswerte für den Arbeitsplan hinterlegen. Wenn
Sie einen Vorgang im Arbeitsplan diesem Arbeitsplatz zuordnen, werden diese
Vorschlagswerte in den Vorgang übernommen.
Für die Kalkulation sind folgende Vorschlagswerte von Bedeutung:
18
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
1.26.4
Steuerschlüssel
Der Steuerschlüssel gibt an, ob
− der Vorgang in der Kalkulation berücksichtigt wird
− der Vorgang eigen- oder fremdbearbeitet wird
− rückgemeldet wird und in welcher Form
1.26.5
Referenzkennzeichen
Wenn Sie dieses Kennzeichen setzen, verhindern Sie, dass der Steuerschlüssel im
Arbeitsplan geändert wird.
1.27 Infos zu Kostenstellen und Leistungsarten
Die Kostenstellenrechnung ermittelt die in den einzelnen Kostenstellen
entstandenen oder entstehenden Kosten nach Art und Höhe. Die Produkte werden
in dem Maße mit diesen Kosten belastet, wie sie die Leistungen der Kostenstellen in
Anspruch genommen haben.
In der Kalkulation wird die Kostenstelle über den Arbeitsplatz berücksichtigt.
Die Kostenstelle ist die organisatorische Einheit, in der Kosten entstehen. Der
Arbeitsplatz verweist auf genau eine Kostenstelle.
Pro Kostenstelle wird u.a. geplant:
• welche Leistungen von der Kostenstelle erbracht werden
• mit welchen Kosten ein Produkt belastet wird, wenn es Leistungen der
Kostenstelle in Anspruch nimmt
Für die Kalkulation muss die zeitliche Gültigkeit der Kostenstelle mit dem
Bewertungstermin übereinstimmen.
Die Leistung der Kostenstelle wird in Leistungsarten ausgedrückt. Sie geben im
Arbeitsplatz an, welche Leistungsarten zur Fertigung des Produkts in Anspruch
genommen werden. Die Zuordnung von Leistungsarten zu Kostenstellen erfolgt über
die Leistungsartenplanung in der Kostenstellenrechnung.
Leistungen werden durch Tarife bewertet, die Sie entweder politisch setzen, oder die
aufgrund einer Kostenplanung im Rahmen einer iterativen Tarifermittlung vom System
ermittelt werden.
Dabei werden die den Leistungsarten zugeordneten Plankosten einer Kostenstelle
durch die Planleistung (oder je nach Systemeinstellung auch durch die Kapazität)
geteilt, um iterative Tarife zu erhalten.
Maßgebend für die Kalkulation sind:
• Leistungsartentyp
Der Leistungsartentyp bestimmt, ob die Leistungsart bei der Kalkulation
berücksichtigt werden soll.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
19
• Kostenart
Die Leistungsart muss einer sekundären Kostenart zugeordnet sein, damit die
Kosten für diese Leistungsart in die Kalkulation unter dieser Kostenart
einfließen können. Diese Kostenart muss den Kostenartentyp 43
(innerbetriebliche Leistungsverrechnung) haben.
Die zeitliche Gültigkeit der Kostenart muss mit dem Bewertungstermin der Kalkulation
übereinstimmen.
1.28 Bewertungen
1.28.1
Materialbewertung
Die Herstellkosten eines Produktes setzen sich zusammen aus Material-, Fertigungsund Gemeinkosten.
Die Materialkosten werden
• im Einzelnachweis als Positionen vom Typ M ausgewiesen
• in der Kostenschichtung im Kostenelement Materialkosten ausgewiesen
Um die Materialkosten zu ermitteln, müssen die zur Fertigung benötigten Materialien
ermittelt und mit einem Preis bewertet werden. Bei der Kalkulation werden
Materialien automatisch über die Auflösungssteuerung ermittelt.
Sie können zur Bewertung eines Materials auf den Preis im Materialstammsatz
zugreifen.
1.28.2
Bewertung der Fertigungsleistungen
Die Herstellkosten eines Produktes setzen sich zusammen aus Material-, Fertigungsund Gemeinkosten.
Die Fertigungskosten werden im Einzelnachweis als Positionen vom Typ E
(Eigenleistung) ausgewiesen und können in der Kostenschichtung z.B. dem
Kostenelement Fertigungskosten zugeordnet werden.
Um die Fertigungskosten zu ermitteln, müssen die zur Fertigung in Anspruch
genommenen Leistungen mit einem Tarif bewertet werden.
Sie legen im Customizing der Kalkulation fest, welcher Tarif selektiert wird, indem Sie
eine Bewertungsvariante definieren und diese der Kalkulationsvariante zuordnen.
Die Kosten für die Eigenleistungen werden über folgende Einträge ermittelt:
• die Formel und den Zeitgradschlüssel im Arbeitsplatz
• die Vorgabewerte zum Vorgang im Arbeitsplan
• die Tarife für die Leistungsarten in der Kostenstellenrechnung
20
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
1.28.3
Bewertung von Lohnbearbeitung
Die Sonderbeschaffungsart im Materialstammsatz gibt an, dass eine Lohnbearbeitung
für das Material durchgeführt werden soll.
Sie legen im Customizing der Kalkulation fest, welcher Preis aus den SAPStammdaten für die Lohnbearbeitung ausgewählt wird, indem Sie eine
Bewertungsvariante definieren und diese der Kalkulationsvariante zuordnen.
Sie können auf folgende Preise zugreifen:
• aus dem Einkaufsinfosatz (Angebot) auf den
− Effektivpreis aus Angebot
− Effektivpreis aus Angebot ohne Fixkosten
− Nettoangebotspreis − Bruttoangebotspreis
• aus der Bestellung auf den
− Effektivpreis aus Bestellung
− Effektivpreis aus Bestellung ohne Fixkosten
− Nettobestellpreis
− Bruttobestellpreis
1.29 Buchungskreisübergreifende Kalkulation
Ein Material kann aus Komponenten bestehen, die nicht aus demselben Werk wie das
Fertigprodukt stammen, sondern aus einem anderen Werk, das evtl. sogar einem
anderen Buchungskreis zugeordnet ist.
In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, innerhalb eines Kostenrechnungskreises die
Kalkulation
buchungskreisübergreifend
durchzuführen.
Eine
Kostenrechnungskreisübergreifende Kalkulation wird jedoch nicht unterstützt.
Voraussetzungen:
Sie aktivieren die buchungskreisübergreifende Kalkulation im Customizing der
Kalkulation.
Mit
der
buchungskreisübergreifenden
Kalkulation
können
Sie
auf
Herstellkostenschichtungen
in
mehreren
Buchungskreisen
eines
Kostenrechnungskreises zugreifen und diese übernehmen.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
21
1.30 Kalkulation von Ausschuss
Ausschuss ist der Anteil des Materials, der den Qualitätsanforderungen nicht
entspricht und nicht nachgearbeitet wird. Ausschuss, der bei der Fertigung erwartet
wird, können Sie in den Stammdaten planen. Der Materialbedarf kann gemäß dem
Ausschuss entsprechend erhöht bzw. reduziert werden.
Die geplante Ausschussmenge wird bei der Kalkulation berücksichtigt.
Sie können verschiedene Arten von Ausschuss planen:
• Baugruppenausschuss im Materialstammsatz
• Komponentenausschuss im Materialstammsatz oder in der
Stückliste
• Vorgangsausschuss in der Stückliste oder im Arbeitsplan
Die verschiedenen Ausschussarten in den verschiedenen Stammdaten haben
unterschiedliche Wirkung:
• Ausschuss in Materialstamm bzw. Stückliste erhöht den Bedarf einer
Komponente oder aller Komponenten einer Baugruppe und damit die
Materialkosten.
• Ausschuss im Vorgang des Arbeitsplanes verringert die Vorgangsmenge
nachfolgender Vorgänge und damit die Fertigungskosten.
Die Kalkulation berücksichtigt die Kosten für geplanten Ausschuss, indem sie das
Mengengerüst (Arbeitsplan und Stückliste) anhand der Einträge zu Ausschuss in den
Stammdaten aufbaut. Der Mengen- und Leistungsverbrauch wird anhand dieses
Mengengerüsts kalkuliert.
Wenn Sie den Preis für ein Material über die Kalkulation ermitteln, dann enthält
dieser Preis somit auch die Kosten für den geplanten Ausschuss.
1.30.1
Baugruppenausschuss
Ausschuss, der während der Fertigung eines Materials voraussichtlich immer anfällt,
wenn das Material als Baugruppe verwendet wird.
Eine Baugruppe ist ein Material mit einer Stückliste, d.h. eine fertigungstechnisch
zusammengehörende Menge von Komponenten eines Erzeugnisses. Die Baugruppe
kann selbst wieder als Komponente in einer anderen Baugruppe enthalten sein.
Wenn bei der Herstellung einer Baugruppe immer eine bestimmter Anteil an
Ausschuss anfällt, muss der Mengen- und Leistungsverbrauch vom System erhöht
werden, damit trotzdem die gewünschte Losgröße gefertigt werden kann.
Um die Losgröße der Baugruppe zu erhöhen, können Sie im ID-Materialstammsatz
einen pauschalen Baugruppenausschuss (in %) hinterlegen.
Dieser Baugruppenausschuss wird auf alle untergeordneten Komponenten
übertragen.
22
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Das System erhöht die zu fertigende Menge um die berechnete Ausschussmenge.
Dabei wird sowohl der Mengen- als auch der Leistungsverbrauch erhöht.
Beispiel:
Sie fertigen 100 Platinen. Es fällt bei der Fertigung immer 10% Ausschuss an, den Sie
im ID-Materialstamm der fertigen Platine als Baugruppenausschuss hinterlegt haben.
Wenn Sie die Platine herstellen, wird der Mengen- und Leistungsverbrauch vom
System erhöht, damit die gewünschte Losgröße von 100 Stück kalkuliert bzw.
gefertigt werden kann.
Wenn Sie die Platinen fertigen, erhöht die Bedarfsplanung den Bedarf für die Platine
auf 110 Stück. Dadurch wird auch der Bedarf für die eingehenden Komponenten
erhöht. D.h., der Mengen- und Leistungsverbrauch für die untergeordneten
Komponenten wird so erhöht, als würde man 110 Platinen kalkulieren bzw. herstellen.
Das System kalkuliert die 100 Platinen auf Basis von 110 Stück und errechnet eine
Ausschussmenge von 10 Stück für die drei untergeordneten Komponenten. Auch der
Leistungsverbrauch an den beiden Vorgängen wird um 10% auf 110 Stunden erhöht.
1.30.2
Baugruppen- und Vorgangsausschuss
Sie können den Baugruppenausschuss auch vom System
Vorgangsausschuss ermitteln lassen. Das System errechnet
Baugruppenausschuss aus den Vorgängen im Arbeitsplan.
über
dann
den
den
Beispiel:
Sie fertigen 100 Platinen. Im ID-Materialstamm der fertigen Platine haben Sie einen
Baugruppenausschuss von 10% hinterlegt, im ID-Materialstamm des Prozessors
einen Komponentenausschuss von 5%.
Das System kalkuliert die 100 Platinen auf Basis von 110 Stück und errechnet eine
Ausschussmenge von 10 Stück für die untergeordneten Komponenten.
Das System ermittelt aufgrund des Komponentenausschusses für den Prozessor eine
Ausschussmenge von insgesamt16 Stück, der sich aus 10 Stück
Baugruppenausschuss und 6 Stück Komponentenausschuss zusammensetzt. Der
Leistungsverbrauch wird ebenfalls entsprechend erhöht.
Beispiel:
Sie haben im Materialstamm der fertigen Platine sowohl Baugruppen- als auch
Komponentenausschuss hinterlegt (10% bzw. 5%). Welcher der beiden
Ausschussangaben vom System berücksichtigt wird, hängt davon ab, ob die fertige
Platine als Baugruppe oder als Komponente verwendet wird. Wenn die Platine als
Komponente
verwendet
wird,
berücksichtigt
das
System
den
Komponentenausschuss.
1.30.3
Komponentenausschuss
Ausschuss, der beim Einsatz eines Materials in der Fertigung voraussichtlich immer
anfällt, wenn das Material eine Komponente ist.
Der Komponentenausschuss wird in der Materialdisposition zur Ermittlung der
Einsatzmengen der Komponenten verwendet. Wenn Sie eine Baugruppe mit dieser
Komponente herstellen, muss die Komponenteneinsatzmenge vom System erhöht
werden, damit Sie die gewünschte Losgröße herstellen können. Sie können dazu
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
23
einen Komponentenausschuss in der Stücklistenposition oder im Materialstamm
hinterlegen.
Bei der Stücklistenauflösung erhöht das System die Einsatzmengen der
Komponenten um die berechnete Ausschussmenge.
Für Komponenten in einer Baugruppe mit Baugruppenausschuss gilt:
• Das System errechnet zuerst den Baugruppenausschuss, danach den
Komponentenausschuss. Die errechneten Ausschussmengen werden
addiert und die Einsatzmenge wird entsprechend erhöht.
Sie haben folgende Möglichkeiten, den Komponentenausschuss zu pflegen:
• in der Stücklistenposition
In diesem Fall ist der Komponentenausschuss nur für diese einzelne
Stückliste maßgebend.
• im Materialstammsatz
In diesem Fall ist der Komponentenausschuss für alle Stücklisten
maßgebend, in denen das Material erscheint.
Ist in der Stückliste ein Komponentenausschuss eingetragen, gilt der dort
angegebene Wert. Anderenfalls gilt der im Materialstammsatz angegebene Wert.
Wenn Sie Komponentenausschuss in der Stücklistenposition und im
Materialstammsatz pflegen, hat die Angabe in der Stückliste eine höhere Priorität.
Komponentenausschuss hat keinen Einfluss auf die Fertigungszeiten.
Beispiel:
Für die Komponente Rohstoff C des Halbfabrikates H ist ein Komponentenausschuss
von 10% im ID-Materialstamm hinterlegt. Das System kalkuliert 100 St des
Fertigprodukts deshalb nicht mit 250 g von Rohstoff C, sondern mit 275 g (250 +
10%). Der Komponentenausschuss beträgt 25 g.
Für die Komponente Rohstoff X des Fertigfabrikats ist ein Komponentenausschuss
von 10% im ID-Materialstamm hinterlegt. Das System kalkuliert mit 110 Stück von
Rohstoff X (100 St + 10%). Der Komponentenausschuss beträgt 10 Stück.
1.30.4
Vorgangsausschuss
Ausschuss, der bei einem Vorgang während der Fertigung voraussichtlich immer
anfällt
Vorgangsausschuss wird z.B. bei hochwertigen Materialien verwendet, um die
geplanten Einsatzmengen in Folgearbeitsgängen zu verringern und den genauen
Baugruppenausschuss zu ermitteln.
Sie können Vorgangsausschuss (in %) im Arbeitsplan und in der Stückliste
hinterlegen.
Der im Arbeitsplan eingetragene Arbeitsvorgangsausschuss bezieht sich auf die
eingesetzte Leistungsmenge.
Der in der Stückliste eingetragene Arbeitsvorgangsausschuss auf die eingesetzte
Materialmenge. Das Nettokennzeichen muss in diesem Fall gesetzt sein.
24
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
• im Vorgang im Arbeitsplan
Wenn Sie nur im Arbeitsplan des kalkulierten Materials (und nicht in der Stückliste)
Vorgangsausschuss hinterlegen, dann wird die Kalkulationslosgröße um diesen
Prozentsatz reduziert.
• in der Stücklistenposition
Wenn der Vorgangsausschuss in der Stückliste gepflegt ist, dann wird die geplante
Einsatzmenge (nicht die Outputmenge) entsprechend erhöht und eventuell
hinterlegter Baugruppenausschuss relativiert.
Wenn kein Vorgangsausschuss in der Stückliste gepflegt ist, verwendet das System
den Baugruppenausschuss aus dem Materialstammsatz.
Wenn in der Stückliste ein Vorgangsausschuss gepflegt ist, dann wird der
Baugruppenausschuss vom System ignoriert. d.h. Wenn ein Material in einer
Baugruppe erscheint, in der ein Baugruppenausschuss gepflegt ist, wird dieser
Baugruppenausschuss ignoriert und der Vorgangsausschuss aus der Stückliste
verwendet. Der Vorgangsausschuss in der Stückliste übersteuert den
Baugruppenausschuss im Materialstamm.
Beispiel: Wirkung verschiedener Ausschussdaten
Zur Herstellung von 100 Platinen werden laut Stückliste 100 unbestückte Platinen,
100 Prozessoren und 100 BIOS-Baugruppen benötigt.
Der Arbeitsplan zur Herstellung der fertigen Platine enthält 2 Vorgänge, an denen
Fertigungsleistungen in Anspruch genommen werden.
Unbestückte Platinen und Prozessoren werden am Vorgang 1 eingebaut, die BIOSBaugruppen werden erst am Vorgang 2 eingebaut.
Zur Herstellung von 100 Platinen werden tatsächlich 104 BIOS-Baugruppen benötigt.
Deshalb ist für die BIOS-Baugruppe in der Stückliste oder im Materialstamm ein
Komponentenausschuss von
4% hinterlegt. Wenn dieser Ausschuss im IDMaterialstamm eingetragen ist, gilt er für alle Materialien, in die die BIOS-Baugruppe
als Komponente eingeht. Wenn dieser Ausschuss in der Stückliste eingetragen ist, gilt
er nur für diese Stückliste.
Es wurde nun festgestellt, dass bei der Fertigung am Vorgang 1 immer
Vorgangsausschuss von 10% anfällt, am Vorgang 2 sogar 20%. Dies wollen Sie bei
der Kalkulation der Herstellkosten berücksichtigen, deshalb hinterlegen Sie im
Arbeitsplan zum jeweiligen Vorgang den entsprechenden Ausschuss. Damit erreichen
Sie, dass die Menge der benötigten Fertigungsleistungen an die tatsächlich zu
bearbeitende Komponentenmenge angepasst, d.h. verringert wird.
Ziel ist es nun, 100 Stück fehlerfreie Platinen herzustellen, nicht nur 72. Im
Arbeitsplan hinterlegter Vorgangsausschuss verringert die eingesetzte Menge
nachfolgender Vorgänge. Um trotz dieser Ausschüsse 100 Platinen zu erhalten, muss
von einer höheren Anfangsmenge ausgegangen werden. Es muss also noch ein
Baugruppenausschuss für die Platine im Materialstamm hinterlegt werden, der die
Mengen der eingesetzten Komponenten so erhöht, dass trotz des
Vorgangsausschusses 100 Platinen gefertigt werden (38, 89%).
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
25
Diesen Baugruppenausschuss können Sie ermitteln,
Baugruppenausschuss in den Materialstamm übernehmen.
wenn
Sie
den
Um zu erreichen, dass auch die benötigten Komponentenmengen angepasst werden,
hinterlegen Sie auch in der Stückliste Vorgangsausschuss. Der im Arbeitsplan
hinterlegte Ausschuss beeinflusst nur die Menge der Fertigungsleistungen, nicht die
Mengen der eingesetzten Komponenten. Um nun zu erreichen, dass am Vorgang 2
nur die tatsächlich benötigte Menge an BIOS-Baugruppen entnommen wird,
hinterlegen Sie in der Stückliste noch einen Vorgangsausschuss von 20 %:
Ohne Komponentenausschuss für die BIOS-Baugruppe würden am Vorgang 2 nur
120 Stück benötigt:
26
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Glossar
2
Nachfolgende Begriffe kommen aus den SAP-Modulen Controlling und
Produktkosten-Controlling, die beide eng mit der Erzeugniskalkulation verbunden sind
und bei Nachfragen, Diskussionen und Aufgabenstellungen sehr hilfreich sein
können.
2.1 Abgrenzungsart
Schlüssel, der den Fortschritt bestimmt
• eines Auftrages
• eines Produktionskostensammlers
• einer Vertriebsbelegsposition
• eines Projektes
Dazu wird Ware in Arbeit bzw. das bereits vorhandene Ergebnis ermittelt.
2.2 Abgrenzungsauftrag
Element zur Überwachung der periodenbezogenen Abgrenzung zwischen den in der
Finanzbuchhaltung gebuchten Aufwendungen und den in der Kostenrechnung
belasteten kalkulatorischen Kosten.
Die in der Finanzbuchhaltung erfassten Aufwendungen können so als kalkulatorische
Kosten auf mehrere Perioden verteilt werden.
Die Abgrenzungskostenart ist mit dem Kostenartentyp
Abgrenzungskostenart/Zuschlag
oder
Abgrenzungskostenart/Soll=Ist
anzulegen.
Beispiel:
Urlaubsentgeld und Weihnachtsgeld, die in der Kostenstellenrechnung ermittelt
werden. Sie werden auf der entsprechenden Kostenstelle belastet und auf einen
Abgrenzungsauftrag entlastet.
2.3 Abgrenzungsdaten
Daten, die ermittelt werden durch die Ergebnisermittlung im Rahmen des
Kundenauftrags−Controllings, im Projektsystem und für Innenaufträge.

Die Ermittlung von Ware in Arbeit für Fertigungsaufträge, Prozessaufträge und
Produktkostensammler
Für die ermittelte Ware in Arbeit und für die Rückstellungen können durch die
Abrechnung Buchungen in der Finanzbuchhaltung (FI) vorgenommen werden.
Manche Abgrenzungsdaten, die im Rahmen der Ergebnisermittlung ermittelt werden
können, können auch die Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA)
abgerechnet werden. Dies sind:
• errechnete Kosten des Umsatzes
• errechneter Erlös
• Rückstellungen für drohenden Verlust
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
27
2.4 Abgrenzungskategorie
Element, über das Kosten definiert werden können; ob eine Gruppe von Kosten
aktivierungspflichtig oder nicht aktivierungsfähig ist.
2.5 Abgrenzungskostenart, technische
Kostenart, die zu internen Zwecken angelegt wurde
für die Ermittlung von Ware in Arbeit
für die Ergebnisermittlung
2.6 Abgrenzungsschlüssel
Schlüssel, der festlegt, dass das Objekt bei der Ergebnisermittlung bzw. der Ermittlung
von Ware in Arbeit berücksichtigt werden soll. Verschiedene Steuerungsparameter für
die Bewertung sind mit diesem Schlüssel verknüpft.
2.7 Abgrenzungsversion
Mit Hilfe von Abgrenzungsversionen werden im Rahmen der Ergebnisermittlung und
der Ermittlung von Ware in Arbeit mehrere Bewertungen desselben Objektes (zum
Beispiel einer Kundenauftragsposition) ermöglicht.
Beispiel:
Für bilanzielle Zwecke wird das Objekt auf Basis einer Methode bewertet, die den Wert
der unfertigen Erzeugnisse auf Basis der bisher entstandenen Istkosten ermittelt. Auf
Basis der ermittelten Werte werden Buchungen in der Finanzbuchhaltung
vorgenommen.
Für interne Analysezwecke wird der Wert der unfertigen Erzeugnisse mit einer
Methode ermittelt, die die noch nicht realisierten Gewinne berücksichtigt.
2.8 Abrechnung
Vollständige oder teilweise Weiterverrechnung der ermittelten Kosten eines Objekts an
ein anderes Objekt.
Folgende Objekte können Abrechnungssender sein:
• Innenauftrag
• Instandhaltungsauftrag
• CO−Fertigungsauftrag
• Fertigungsauftrag
• Prozessauftrag
• Serviceauftrag
• Kostenträger−allgemein
• Kundenauftragsposition
• Netzplan
• Projekt
Folgende Objekte können Abrechnungsempfänger sein:
Anlage
Innenauftrag
Ergebnisobjekt
Kostenstelle
Kundenauftragsposition
Material
Netzplan
28
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.9
Projekt
Sachkonto
Abrechnungsanteil
Angabe der Prozentzahl oder Äquivalenzziffer, zu der die Kosten der Senderobjekte an
den jeweiligen Abrechnungsempfänger abgerechnet werden.
Beispiel:
Die Kosten auf einem Senderobjekt werden in einem Fall zu 40% und in einem
anderen Fall zu fünf Teilen (Äquivalenzziffer 5) abgerechnet.
Der Abrechnungsanteil
• bei der prozentualen Abrechnung beträgt 40 %
• bei der proportionalen Abrechnung beträgt fünf Teile der Gesamtkosten
2.10 Abrechnungsart
Im R/3−System sind folgende Abrechnungsarten definiert:
• Periodische Abrechnung (PER):
Periodengerechte Abrechnung von Kosten. Es werden nur die Kosten einer
Abrechnungsperiode berücksichtigt.
• Gesamtabrechnung (GES):
Abrechnung aller Kosten, die bis zur Buchungsperiode der Abrechnung auf einem
Senderobjekt angefallen sind.
• Aktivierung auf Anlage−im−Bau (AIB):
Periodische Abrechnung von Investitonsmaßnahmen an Anlagen−im−Bau. Diese
Abrechnungsart wird vom R/3−System automatisch generiert.
• Vorabrechnung (VOR):
Auf Investitonsmaßnahmen gebuchte Belastungen können vor der periodischen
Abrechnung auf eine Anlage−im−Bau auf CO−Empfänger abgerechnet werden.
• Einzelpostenabrechnung Anlage−im−Bau (EPA):
Einzelpostenabrechnung von einzelpostengeführten Anlagen−im−Bau. Diese
Abrechnungsart wird vom R/3−System automatisch gesetzt (nicht für
Investitionsmaßnahmen).
2.11 Abrechnungsbeleg
Eigene Belegart, die für die Abrechnungen und für die Stornierung von Abrechnungen
benötigt wird.
2.12 Abrechnungsempfänger
Kontierungsobjekt, auf das die Kosten eines Senderobjekts abgerechnet werden.
2.13 Abrechnungsform
Abrechnungsparameter einer Auftrags− bzw. Projektposition. Diese Position legt fest,
wie die abzurechnenden Kosten bestimmt werden:
• aus den Kostensegmenten (Summenabrechnung)
• aus den Einzelposten (Einzelpostenabrechnung)
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
29
2.14 Abrechnungskostenart
Kostenart, unter der die Kosten auf einem Objekt an ein anderes Objekt abgerechnet
werden.
2.15 Abrechnungsparameter
Steuerungsdaten, die für die Auftragsabrechnung erforderlich sind.
Abrechnungsparameter bestehen aus:
• Abrechnungskreis
• Abrechnungskostenart
• Abrechnungsempfänger
2.16 Abrechnungsprofil
Voraussetzung für das Erfassen einer Abrechnungsvorschrift. Folgende Parameter
der Abrechnung werden darin festgelegt:
• erlaubte Empfänger (z.B. Kostenstelle, Anlage)
• Vorschlagswerte für Abrechnungsschema und Ergebnisschema
• Bezugsgrößen für die Festlegung der Abrechnungsanteile (Prozent und/oder
Äquivalenzziffern)
• maximale Anzahl der Aufteilungsregeln
• Residenzzeit der Abrechnungsbelege
• Belegart für buchhaltungs− bzw. bilanzrelevante Abrechnungen
• Festlegungen für die Abrechnung von Istkosten bzw. Kosten des Umsatzes
2.17 Abrechnungsschema
Dient dazu, die auf einem Sender angefallenen Kosten je nach Kostenart bzw.
Kostenartengruppe an unterschiedliche Empfänger abzurechnen.
Die Abrechnungszuordnung definiert die Zuordnung der Kostenartengruppe zu einer
Abrechnungskostenart. In einem Abrechnungsschema werden mehrere solcher
Abrechnungszuordnungen zusammengefasst.
Ein Abrechnungsschema muss folgenden Kriterien genügen:
• Vollständigkeit:
Damit eine Abrechnung ordnungsgemäß erfolgen kann, müssen alle Kostenarten,
unter denen Kosten anfallen, in einem Abrechnungsschema repräsentiert sein.
• Einmaligkeit:
Eine Kostenart darf nur einmal in einem Abrechnungsschema vorhanden sein.
2.18 Abrechnungsvorschrift
Vorschrift, die festlegt, welche Anteile der Kosten auf einem Sender an welche(n)
Empfänger abgerechnet werden sollen. Jedem Abrechnungssender wird hierzu eine
oder mehrere Aufteilungsregel(n) zugeordnet. Pro Empfänger gibt es normalerweise
eine Aufteilungsregel.
30
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.19 Abrechnungszuordnung
Werkzeug, das die Zuordnung der Kostenart bzw. Kostenartengruppe, unter der
Kosten auf einem Objekt anfallen, zu einer Abrechnungskostenart definiert.
Die Abrechnungszuordnung ist Bestandteil des Abrechnungsschemas.
2.20 Abstimmbuchung
Buchung, mit der die folgenden Buchungen automatisch an die Finanzbuchhaltung
weitergeleitet werden:
• buchungskreisübergreifende Buchungen
• geschäftsbereichsübergreifende Buchungen
• funktionsbereichsübergreifende Buchungen
Diese Buchung ist deshalb nötig, da sich die genannten übergreifenden Buchungen
bei der Aktivierung von Kosten auf die Gewinn− und Verlustrechnung auswirken
können.
2.21 Abstimmledger
Buch zur verdichteten Darstellung von Werten, die in detaillierter Form in den
Verkehrszahlen dargestellt sind.
Das Abstimmledger hat folgende Aufgaben:
• Es dient dazu, das CO mit der Finanzbuchhaltung abzustimmen.
• Es stellt Berichte zur Verfügung, um die Abstimmung des CO mit der
Finanzbuchhaltung kontenweise zu überwachen.
• Ein Wertefluss der im CO über die Grenzen von Buchungskreisen,
Funktionsbereichen oder Geschäftsbereichen gebucht wurde, kann ermittelt
und ausgewiesen werden.
Dieser Wertefluss kann in der Finanzbuchhaltung als Basis für
summarische Ausgleichsbuchungen genutzt werden. Ausgleichsbuchungen
vollziehen Werteflüsse innerhalb des CO nach, die Auswirkungen auf die
gesetzlichen Abschlüsse (Bilanz, Gewinn− und Verlustrechnung) eines
Unternehmens haben. Ausgleichsbuchungen können entweder anhand der
ermittelten Werte eingegeben oder vom R3−System automatisch
durchgeführt werden.
• Es bietet einen Überblick über alle angefallenen Kosten.
Die Berichte zum Abstimmledger bieten einen Überblick über die Kosten und sind
daher ein geeigneter Einstieg zu deren Analyse. Beispielsweise kann eine Position
der Gewinn− und Verlustrechnung, die im Financial Information System (FIS)
angezeigt wird, in Berichten des Abstimmledgers hinsichtlich der zugeordneten
Kosten untersucht werden. Zur detaillierteren Analyse können aus den Berichten des
Abstimmledgers Berichte aus anderen Komponenten des CO aufgerufen werden.
2.22 Abschlussperiode
Periode, die den Lebenszyklus eines Abgrenzungsobjekts in offene und
abgeschlossene Perioden unterteilt.
Die Abgrenzungsdaten zwischen dem Abgrenzungsbeginn und dem Ende der
Abschlussperiode bleiben eingefroren.
Abgrenzungsdaten für Perioden nach der Abschlussperiode können neu ermittelt
werden.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
31
2.23 Abweichung
Differenz, die sich aus der Gegenüberstellung von Sollkosten und zu kontrollierenden
Kosten ergibt und die es in der Kostenrechnung zu analysieren gilt. Die Sollkosten
können sich beispielsweise auf der Basis von Standardkosten oder von Plankosten
berechnen. Die zu kontrollierenden Kosten können beispielsweise den Istkosten
entsprechen.
2.24 Abweichungsermittlung
Verfahren, das im Rahmen des Periodenabschlusses dazu dient, die Abweichungen
auszuweisen auf
• Kostenstellen
• Produktkostensammlern
• Fertigungsaufträgen
• Prozessaufträgen
• Kostenträgerhierarchien
Dadurch können beispielsweise die Auswirkungen folgender Faktoren ermittelt
werden:
• die eingesetzte Menge der verbrauchten Materialien hat sich verändert
• der Preis der verbrauchten Materialien hat sich verändert
• Änderungen zur Beschäftigung der Kostenstelle
2.25 Abweichungskategorie
Einteilung von Abweichungen nach ihren Ursachen.
Folgende Abweichungskategorien können auf der Einsatzseite ermittelt werden:
• Ausschussabweichung (nur im Produktkosten−Controlling (CO−PC))
• Einsatzpreisabweichung
• Strukturabweichung
• Einsatzmengenabweichung
• Einsatzrestabweichung
Folgende Abweichungskategorien können auf der Verrechnungsseite ermittelt
werden:
• Fixkostenabweichung (nur im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM))
• Mischpreisabweichung (nur im CO−PC)
• Verrechnungspreisabweichung
• Verrechnungsmengenabweichung (nur im CO−OM)
• Losgrößenabweichung (nur im CO−PC)
• Restabweichungen
32
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.26 Abweichungsschlüssel
Schlüssel, der festlegt, dass das Objekt bei der Abweichungsermittlung berücksichtigt
werden soll.
Ferner bestimmt dieser Schlüssel, ob die Ausschussabweichungen separat
ausgewiesen werden sollen.
2.27 Abweichungsvariante
Die Abweichungsvariante bestimmt, welche Abweichungskategorien ermittelt werden.
2.28 additive Kalkulation
Materialkalkulation, in der Sie Kosten in Form einer Einzelkalkulation (manuell)
eingeben können, um eine (automatische) Kalkulation mit Mengengerüst zu
ergänzen.
2.29 additive Version
Istversion, die beim Führen von parallelen Bewertungen zusätzlich zur operativen
Version eine weitere Bewertung enthält.
2.30 Ad−hoc Kalkulation
Kalkulation mit dem Easy Cost Planning, für die Sie kein zu beplanendes Objekt (mit
Stammdaten) im System anlegen müssen.
2.31 aktivierungsfähige Kosten
Kosten, für die das Aktivierungswahlrecht gilt. Dies sind die Kostenanteile, die nach
Handelsrecht oder Steuerrecht aktiviert werden können, aber nicht aktiviert werden
müssen.
Hinsichtlich der Ermittlung von Ware in Arbeit und der Ergebnisermittlung kann
festgelegt werden, dass für bestimmte Werte ein Aktivierungswahlrecht besteht.
2.32 aktivierungspflichtige Kosten
Kosten, für die die Aktivierungspflicht gilt. Dies sind Kostenanteile, die nach
Handelsrecht oder Steuerrecht aktiviert werden müssen.
Hinsichtlich der Ermittlung von Ware in Arbeit und der Ergebnisermittlung wird
festgelegt, in welcher Höhe Kosten aktivierungspflichtig sind.
2.33 aktuelle Kalkulation
Kalkulation, die Sie jederzeit durchführen können, um das aktuelle Mengengerüst mit
den aktuellen Preisen zu bewerten.
Die Ergebnisse der aktuellen Kalkulation können Sie mit den Ergebnissen der
Plankalkulation vergleichen, um
• Entscheidungen im Bereich der Fertigung zu unterstützen.
• in den Materialstammsatz übernehmen und als Basis für die Bewertung des
Lagerzugangs bei Materialien mit V−Preis−Steuerung (Gleitender
Durchschnittspreis) heranziehen.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
33
2.34 Anderskosten
Kosten, die sich aus betrieblichem Aufwand ableiten. Anderskosten werden in der
Kostenrechnung anders bewertet oder zeitlich anders auf die Perioden verteilt als in
der Finanzbuchhaltung.
Beispiel:
• In der Kostenrechnung wird die Abschreibung in anderer Höhe gebucht als in
der Finanzbuchhaltung (kalkulatorische Abschreibung).
• Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld werden in der Kostenrechnung gleichmäßig
auf die Geschäftsjahresperioden verteilt.
2.35 anonymer Bestand
Materialien, die im anonymen Lager geführt werden.
2.36 anonymes Lager
Ort, an dem die Materialien geführt werden, die nicht mit Bezug zu einem
Kundenauftrag oder zu einem Projekt hergestellt wurden.
2.37 Äquivalenzziffer
Information über den Anteil an den Gesamtkosten des Kuppelproduktionsprozesses,
der auf ein einzelnes Kuppelprodukt entfällt
Äquivalenzziffern werden im Aufteilungsschema im Materialstamm des führenden
Kuppelproduktes hinterlegt.
2.38 Auflösung Musterkalkulation
Funktion in der Einzelkalkulation, mit der Positionen, die auf eine Musterkalkulation
verweisen, durch deren Kalkulationspositionen ersetzt werden.
2.39 Auflösungssteuerung
Automatisches Verfahren in der Materialkalkulation, nach dem das Mengengerüst
(z.B. Stückliste und Arbeitsplan) ermittelt wird.
2.40 Auflösungsstufe
Ebene in einer hierarchischen Struktur, bis zu der Daten vom System angezeigt
werden.
Die Auflösungsstufe können Sie beispielsweise bei der Auflösung von
Musterkalkulationen festlegen.
2.41 Auflösungstermin
Termin, an dem für ein Erzeugnis eine Stückliste und ein Arbeitsplan ermittelt werden.
34
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.42 Aufteilungsmethode
Aufteilung der Gesamtkosten des Kuppelproduktionsprozesses auf die
Hauptprodukte.
Der Kostenanteil kann pro Hauptprodukt unterschiedlich sein. Die Aufteilung der
Kosten erfolgt anhand eines Aufteilungsschemas.
2.43 Aufteilungsregel
Bestandteil der Abrechnungsvorschrift. Für einen Abrechnungssender legt die
Aufteilungsregel folgendes fest:
• Abrechnungsempfänger
• Abrechnungsanteil (prozentual oder proportional)
• Abrechnungsart (periodisch oder gesamt)
• Gültigkeitsdauer der Aufteilungsregel
2.44 Aufteilungsschema
Schema, das die Aufteilung der Gesamtkosten für ein Material auf die einzelnen
Kuppelprodukte festlegt.
2.45 Auftrag
Element, das eine einfache Maßnahme innerhalb eines Kostenrechnungskreises
beschreibt. Durch die Verwendung von Aufträgen können Kosten aktionsorientiert
geplant, überwacht und verrechnet werden.
2.46 Auftrag mit Erlösen
Element, das für folgende Zwecke eingesetzt werden kann :
• Wenn der Vertrieb (SD) nicht im Einsatz ist, können Aufträge mit Erlösen die
kostenrechnerischen Teile der SD−Kundenaufträge ersetzen.
• Wenn nicht automatisch fakturiert wird, können Aufträge mit Erlösen für eine
Erlös/Kosten−Gegenüberstellung verwendet werden. Dies wird häufig bei den
sonstigen Erlösen der Fall sein, also bei solchen, die nicht das Kerngeschäft
des Unternehmens betreffen.
Aufträge mit Erlösen sind spätestens am Ende der Periode an ein Ergebnisobjekt
abzurechnen.
2.47 Auftrag, statistischer
Auftrag, der nicht kostenwirksam belastet wird. Ein statistischer Auftrag kann nicht
abgerechnet werden. Jeder Auftrag in der Kostenrechnung kann als statistischer
Auftrag geführt werden.
2.48 Auftragsgruppe
Gruppierung von Aufträgen
Die Auftragsgruppe kann überall dort genutzt werden, wo mehrere Aufträge
gleichzeitig bearbeitet werden.
Beispiele:
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
35
•
•
Auftragsplanung
Auftragsberichte
2.49 Auftragshierarchie
Hierarchie, die dazu dient, die Werte in den Aufträgen stufenweise zu verdichten.
Die einzelnen Stufen der Hierarchie werden über Merkmale (z.B.
Kostenrechnungskreis, Werk, Geschäftsbereich) aufgebaut. Für jeden Merkmalswert
(z.B. Werk 1000, Werk 1100, Werk 1200) werden Summen gebildet.
Summiert werden folgende Daten:
• Plankosten
• Istkosten
• Sollkosten
• Ware in Arbeit
• Abweichungen
• Obligos
2.50 Auftragsphase
Systemtechnisches Instrument zur Steuerung der Auftragsstammdaten.
Phasen unterteilen den Lebenszyklus eines Auftrags in mehrere Abschnitte und
bestimmen, welche Aktivitäten auf dem Auftrag im jeweiligen Abschnitt erlaubt sind.
Ein Auftrag kann folgende Phasen durchlaufen:
• eröffnet
• freigegeben
• fertiggestellt
• abgeschlossen
2.51 Auftragsbezogenes Produkt−Controlling
Diese Komponente ermöglicht ein Produkt−Controlling auf Auftragsebene. Dabei
können Fertigungsaufträge oder Prozessaufträge als Kostenträger genutzt werden. In
der Regel werden die Kosten der Produktionsaufträge kumuliert betrachtet.
2.52 Auftragsplanmenge
Menge des zu produzierenden Materials, die mit einem bestimmten Auftrag zu
produzieren geplant ist.
2.53 Auftragsstatus
Instrument zur Steuerung der Planbarkeit und Bebuchbarkeit von Aufträgen.
Der Auftragsstatus kennzeichnet den organisatorischen Realisierungsgrad eines
Auftrages und bestimmt
• ob Einzelposten bei der Kostenartenplanung geschrieben werden
• die betriebswirtschaftlichen Vorgänge, wie Planung, Istkostenbuchungen, etc.,
die im jeweiligen Status erlaubt sind
• wann der Auftrag zum Löschen vorgemerkt werden kann
36
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.54 Auftragsstücklistenkalkulation
Kalkulation einer zur Kundenauftragsposition hinterlegten Stücklistenstruktur, die
außerhalb des Kundenauftrags durchgeführt wird.
Die Auftragsstücklistenstruktur kann zu allen einzelbedarfsgesteuerten Materialien der
Stücklistenstruktur durchgeführt werden.
2.55 Auftragsverdichtung
Methode der Datenverdichtung, die Aufträge zu Hierarchien zusammenfasst, damit
die Auftragskosten auf höherer Ebene analysiert werden können.
2.56 Auftragsvorkalkulation
Kalkulation zu einem Auftrag, die auf dem Mengengerüst des Auftrages basiert.
Die Auftragsvorkalkulation kann zur Berechnung von dispositionsbedingten
Abweichungen und von Produktionsabweichungen herangezogen werden.
2.57 Ausgleichskonto
Gewinn− und Verlustkonto, das die Abstimmbuchungen zwischen den Komponenten
Controlling (CO) und Finanzwesen (FI) im Rahmen des Abstimmledgers sammelt.
Diese Konten können beliebig detailliert angelegt werden, um die
buchungskreisübergreifenden bzw. geschäftsbereichübergreifenden Buchungen im
CO in Finanzbuchhaltung auszuweisen nach
• Soll/Haben
• Controllingvorgang
• Controllingbereich
2.58 Ausschussabweichung
Die Ausschussabweichung entspricht dem Wert der ungeplanten Ausschussmengen.
Zur Ermittlung dieses Wertes werden die ungeplanten Ausschussmengen mit den um
die geplanten Ausschusskosten bereinigten Sollkosten bewertet. Die ungeplante
Ausschussmenge entspricht der Differenz aus IstAusschussmenge und
SollAusschussmenge eines Vorgangs.
2.59 Ausschussmenge, relevante
Ausschussmenge, die für die Berechnung der Ware in Arbeit relevant ist.
Durch die Rückmeldungen von Ausschuss an Folgezählpunkten können zu einem
Zählpunkt rückgemeldete Gutmengen zu relevantem Ausschuss werden.
2.60 Basiskonditionsart
Schlüssel, der die Einzelkosten differenziert, auf die ein Zuschlag erhoben wird, z.B.
Materialkosten, Lohnkosten, usw.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
37
2.61 Basiszeile
Enthält den Betrag oder die Menge, auf die ein Zuschlag erhoben wird.
2.62 Bauteil
Bezugsobjekt der Einzelkalkulation, die als Baustein in einer Kalkulation und als
Vorlage bei der Planung von anderen Objekte im CO−System verwendet werden
kann.
2.63 Bauteilauflösung
Funktion in der Einzelkalkulation, mit der Positionen, die auf eine Bauteilkalkulation
verweisen, durch deren Kalkulationspositionen ersetzt werden.
2.64 Bauteilkalkulation
Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung, bei dem Sie Positionen in Form einer
Einzelkalkulation manuell eingeben.
Diese Kalkulation kann als Baustein in einer Kalkulation und als Vorlage bei der
Planung von anderen Objekten im R/3−System verwendet werden.
2.65 Beleg
Nachweis einer kostenrechnungsrelevanten Buchung. Diese Buchung kann sowohl
innerhalb (z.B. Verteilung) als auch außerhalb (Primärbuchung im Finanzwesen (FI))
des CO erfolgen.
2.66 Belegdatum
Datum, an dem der Originalbeleg (z.B. bei der Planung von Primärkosten auf einer
Kostenstelle) erstellt wurde.
2.67 Berechnungsbasis
Gruppe von Kostenarten, die gemeinsam bezuschlagt werden sollen.
Im Customizing ordnen Sie den Berechnungsbasen einzelne Kostenarten oder
Kostenartenintervalle bzw.
2.68 Berechnungsmotiv
Kriterium, nach dem im Rahmen der Serviceabwicklung Kosten und Erlöse
differenziert werden können.
Neben der Unterscheidung nach Kostenarten dient das Berechnungsmotiv als
zusätzliches Unterscheidungskriterium. Damit können anfallende Kosten und erzielte
Erlöse beispielsweise nach Umsatz, Garantie oder Kulanz ausgewiesen werden.
2.69 bereinigte Istkosten
Istkosten, bereinigt um den Wert von Ausschuss und Ware in Arbeit. Bereinigte
Istkosten dienen bei der Berechnung von Produktionsabweichungen und der
Gesamtabweichungen als Vergleichsgröße gegenüber den Sollkosten.
38
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.70 bereinigte Sollkosten
Bereinigte Sollkosten werden im Rahmen der Abweichungsermittlung im Periodischen
und im Auftragsbezogenen Controlling ermittelt. Es gilt
• im Periodischen Produkt−Controlling:
Bereinigte Sollkosten = Sollkosten − Ware in Arbeit zu Sollkosten −
Ausschussabweichung
• im Auftragsbezogenen Produkt−Controlling:
Bereinigte Sollkosten = Sollkosten − Ausschussabweichung
Bereinigte Sollkosten können in allen Sollversionen ermittelt werden, die Sollkosten
und Istkosten miteinander vergleichen. Dies sind in der Standardauslieferung die
Sollversionen 0, 1 und 3.
2.71 Berichtsvariante
Kriterium, das das Aussehen eines Kostenberichtes festlegt.
Über die Berichtsvariante wird gesteuert, was beim Einstieg in einen Kostenbericht
angezeigt wird:
• welche Zeilen
• welche Zeilentexte
• welche Spalten (Listvarianten) etc.
2.72 Berichtswesen
Gesamtheit aller Ausarbeitungen einer Organisation inklusive der Regelung zu ihrer
Erstellung und Verteilung.
2.73 Beschäftigung
Die in einer Periode geplante bzw. realisierte Leistung einer Kostenstelle.
Die Beschäftigung bildet die Ausbringung und wird u.a. gemessen durch
• Ausbringungsmengen
• Fertigungszeiten
• Maschinenstunden
2.74 Beschäftigungsgrad
In Prozent ausgedrücktes Verhältnis von Istleistung zu Planleistung.
Der Beschäftigungsgrad gibt den tatsächlichen Auslastungsgrad einer Leistungsart
auf einer Kostenstelle an.
2.75 Beschaffungsalternative
Eine Beschaffungsalternative stellt die verschiedenen Möglichkeiten der Beschaffung
dar. Sie können den Detaillierungsgrad wählen, auf dem Beschaffungsalternativen
gebildet werden, indem Sie die Controlling−Ebene festlegen. Es werden je nach
Prozesstyp einstufige und mehrstufige Beschaffungsalternativen unterschieden,
beispielsweise ist "Bestellung" eine einstufige und "Fertigung" eine mehrstufige
Beschaffung.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
39
2.76 Beschaffungs-Prozess
Ein Beschaffungs-Prozess wird im Produktkosten−Controlling verwendet, um die
Kosten der Beschaffung von Materialien zu ermitteln und darzustellen.
Beschaffungsprozesse kennzeichnen den Vorgang der Beschaffung, evt. für mehrere
Materialien. Aus einem Prozess können mehrere Materialien hervorgehen, z.B. bei
Kuppelproduktion, während die Beschaffungsalternative die Beschaffung für genau
ein Material darstellt. Je nach Prozesstyp gibt es einstufige und mehrstufige
Beschaffungsprozesse, beispielsweise ist "Bestellung" eine einstufige und "Fertigung"
eine mehrstufige Beschaffung. Der Detaillierungsgrad eines Beschaffungsprozesses
kann durch die Wahl der Controlling−Ebene bestimmt werden.
2.77 Bestand Fertigerzeugnisse
Bestand an eigengefertigten fertigen Erzeugnissen.
2.78 Bestand, einzelgefertigter
Bestand, der im Rahmen der Kundenauftragsfertigung oder der Projektfertigung
hergestellt wurde.
2.79 Bestandsdeltakonto
Bei der Abschlussbuchung zur Kumulation wird die Differenz der
Endbestandsbewertung aus der periodischen Istkalkulation und der Kumulation auf
ein Bestandsdeltakonto im FI gebucht. Die Gegenbuchung erfolgt auf ein
Umbewertungskonto.
2.80 betriebswirtschaftlicher Vorgang
Beispiele für betriebswirtschaftliche Vorgänge sind
• Kostenplanung
• Rechnungsbuchung
• Zuschlagsrechnung
2.81 bewertete Strukturstückliste
Hierarchische Übersicht der Werte zu allen Positionen eines kalkulierten Materials
gemäß seinem kalkulierten Mengengerüst (Stückliste und Arbeitsplan). Es werden die
Einzelnachweise zu diesem kalkulierten Mengengerüst dargestellt.
2.82 bewerteter Kundenauftragsbestand
Bestand an Materialien zur Ausführung eines Kundenauftrages, dessen Wertdurch die
Bewertung der Materialbewegungen in Echtzeit errechnet wird.
2.83 Bewertungsstrategie
Strategie für die Bewertung von Materialien, Eigenleistungen und Fremdleistungen in
der Kalkulation.
Sie hängt von der Kalkulationsvariante und der Bewertungsvariante ab.
40
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.84 Bewertungstermin
Datum, mit dem die Materialien, Eigenleistungen und Fremdleistungen in der
Kalkulation bewertet werden.
2.85 Bewertungsvariante
Produktkostenplanung
Schlüssel, der festlegt, welche Preise selektiert werden, um das Mengengerüst der
Materialkalkulation oder des Auftrags bzw. die Kalkulationspositionen der
Einzelkalkulation zu bewerten.
Die Bewertungsvariante bestimmt die Wertansätze für die Materialien und Leistungen,
die in der Kalkulation aufgeführt werden.
Die Bewertungsvariante gibt an,
• welcher Preis bei der Kalkulation für ein Material in der Stückliste aus dem
Materialstammsatz (z.B. Standardpreis) bzw. Einkaufsinfosatz (z.B.
Nettobestellpreis) übernommen wird
• welcher Plantarif oder Isttarif für die Eigenleistungen verwendet wird
• welche Version aus der Kostenstellenrechnung bei der Bewertung von
Eigenleistungen verwendet wird
• welches Kalkulationsschema für die Ermittlung von Gemeinkosten verwendet
wird
• ob und in welchem Umfang eine Stücklistenposition oder ein Vorgang des
Arbeitsplanes kalkulationsrelevant ist
Die einzelnen Wertansätze für Materialien, Eigenleistungen, Fremdbearbeitung und
Lohnbearbeitung werden als Strategiefolgen hinterlegt.
Eine globale Bewertungsvariante gilt für alle Werke. Eine lokale Bewertungsvariante
gilt für ein bestimmtes Werk. Bewertungsvarianten definieren Sie im Customizing des
Produktkosten−Controllings.
Kostenträgerrechnung
In der Kostenträgerrechnung gibt es eine Bewertungsvariante, die für die Bewertung
von Ware in Arbeit zu Sollkosten und von Ausschussabweichungen herangezogen
werden kann.
In dieser Bewertungsvariante für Ware in Arbeit und Ausschuss definieren Sie, welche
Kalkulation zur Sollkostenermittlung herangezogen wird
2.86 Bewertungssicht
Beschreibt die unterschiedlichen Blickwinkel auf die Geschäftsvorfälle aus Sicht des
Einzelunternehmens, des Konzerns und des Profit Centers.
Im Rahmen der Parallelen Wertansätze/Transferpreise ist es möglich folgende
Sichten zu definieren:
• Legale Bewertungssicht
• Konzern−Bewertungssicht
• Profit−Center−Bewertungssicht
In Kombination mit einem Währungstypen und einer Währung bildet die
Bewertungssicht einen sogenannten Wertansatz.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
41
2.87 Bezugsbasis
Anwenderdefinierter Schlüssel zur Ermittlung der
Mengenzurechnung bei periodischen Verrechnungen.
Kostenzurechnung
und
2.88 Bezugsgröße
Messgröße für die Kostenverursachung.
Über Bezugsgrößen werden die im R/3−System erbrachten betrieblichen Leistungen
gemessen, erfasst und verrechnet.
2.89 Bezugsnebenkostenschema
Bietet die Möglichkeit, Bezugsnebenkosten (wie Fracht) auf Konten zu buchen, die die
Bewertung des Materialbestands nicht beeinflussen.
2.90 Bezugswert
Kriteritum, dass bei der Abrechnung von Senderobjekten festlegt, ob die Belastungen
prozentual oder proportional (nach Äquivalenzziffern) an den jeweiligen
Abrechnungsempfänger abgerechnet werden.
2.91 Buchungskreisverrechnungskonto
Konto zur Verrechnung von Abstimmbuchungen zwischen dem CO und dem
Finanzwesen (FI), die aufgrund buchungskreisübergreifender Verrechnungen erfolgt
sind.
2.92 Buchungsregel
Regel die festlegt, welche Abgrenzungsdaten wie beispielsweise Ware in Arbeit auf
welches Sachkonto mit der Abrechnung an die Finanzbuchhaltung weitergeleitet
werden.
2.93 Budget
Vorgegebener Kostenrahmen für eine Maßnahme oder ein Projekt innerhalb eines
bestimmten Zeitraums.
Die Budgetierung unterscheidet sich von der Kostenplanung durch ihre
Verbindlichkeit:
Während in der Planungsphase die Kosten möglichst genau geschätzt werden
müssen, werden in der Genehmigungsphase die Mittel in Form des Budgets
vorgegeben..
2.94 CO−Interface
Programm zur Steuerung der Kommunikation zwischen verschiedenen
Anwendungskomponenten,
insbesondere
mit
den
Komponenten
des
Rechnungswesens.
Die Programme, mit denen vom Benutzer Daten erfasst werden, bieten zu definierten
Zeitpunkten (z.B. wenn Kontierungen zu einer Belegzeile eingegeben sind)
konsistente Datenbestände zur Verprobung oder Verarbeitung an andere Programme
an.
42
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Das CO−Interface dient dabei als Vermittler. Es ermittelt alle Programme, die zu
diesem Zeitpunkt angesprungen werden müssen.
Mittels der Programmsteuertabellen des CO−Interfaces können Sie einstellen, welche
R/3−Anwendungskomponenten oder kundeneigenen Schnittstellen zu einem
Zeitpunkt angesprungen werden.
2.95 Controlling
Führungsinstrument für unternehmerische Entscheidungsprozesse.
Die Controlling−Phasen
• planen
• kontrollieren
• berichten
• beraten
• informieren
sind für die einzelnen Controlling−Funktionen wie
• Finanz−Controlling
• Investitions−Controlling
• Kosten− und Erfolgs−Controlling
aller betrieblichen Sachfunktionen (Beschaffung, Produktion, Absatz, etc.) in Form
eines Regelkreises als integrierte Softwarelösung unternehmensweit durchzuführen.
2.96 Controlling−Objekt
Organisationseinheit in der Komponente Controlling (CO):
• Kostenrechnungskreis
• Kostenart
• Erlösart
• Profit Center
• Investment Center
• Kostenstelle
• Leistungsart
• Auftrag
• Projekt
• Vorgang
• Projektstrukturplan−Element (PSP−Element)
• Kostenträger
• Geschäfts-Prozess
• Ergebnisbereich
• Ergebnisobjekt
• Objektklasse
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
43
2.97 Controlling für immaterielle Güter und Dienstleistungen
Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) zu immateriellen Gütern und Dienstleistungen,
die auf der Ebene von allgemeinen Kostenträgern periodisch oder kumuliert
durchgeführt wird.
2.98 Controlling−Ebene
Durch die Controlling−Ebene können Sie im Produktkosten−Controlling festlegen, auf
welcher Ebene Sie zu einem Material
• Planwerte ermitteln können
• Istwerte sammeln können
• Sollwerte ermitteln können
• Kosten analysieren können
Zu einem Material existiert je Werk und Prozesstyp genau eine Controlling−Ebene,
die über unterschiedliche Merkmale den Detaillierungsgrad der angelegten
Beschaffungsalternativen bestimmt. Die Standardeinstellung der Controlling−Ebene
ist durch die Merkmale "Material/Werk" festgelegt. Die Controlling−Ebene kann
beispielsweise beim Prozesstyp "Fertigung" durch das zusätzliche Merkmal
"Fertigungsversion" detaillierter dargestellt werden.
2.99 Darstellung, prozesskonforme
Liste der Kalkulationsergebnisse der Erzeugniskalkulation− und der Nachkalkulation.
In dieser Liste sind die Kalkulationsergebnisse nach den Arbeitsvorgängen sortiert.
2.100
Dateibeschreibung
Definiert die Zuordnung zwischen Zellen einer Microsoft−Excel−Datei und
R/3−Objekten, damit beim Import eine Excel−Datei korrekt in das R/3−System
eingelesen wird. Die Dateibeschreibung enthält Informationen darüber, welchen Inhalt
einzelne Zellen einer Excel−Datei haben, und wie dieser Inhalt mit Objekten des
R/3−Systems zusammenhängt.
Beispiel
Zelle B:3 −> Kostenstelle
Spalte A, Zeile 6 bis 20 −> Kostenarten
2.101
Defaultregel
Instrument, das festlegt, wie die für eine Abrechnung im Controlling (CO)
vorgegebene Aufteilungsregel aufgebaut ist. Die Defaultregeln sind von SAP
vordefiniert und Sie können vom Anwender nicht verändert werden.
2.102
Deltabuchung
Die Deltabuchung bildet die Differenz zwischen der Endbestandsbewertung aus der
periodischen Istkalkulation und der Kumulation. Die Deltabuchung erfolgt auf ein
Deltakonto zum Bestandskonto des Materials, die Gegenbuchung erfolgt auf ein
Umbewertungskonto.
44
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.103
Direct Partner
Partner, der seine Lieferung oder Leistung unmittelbar an einen anderen Partner
abgibt.
Für jeden Partner wird im Rahmen der Konzernkalkulation eine Kostenschichtung
erzeugt, die alle Wertschöpfungsanteile transparent darstellt. Sollen die
Wertschöpfungsanteile, die der Direct−Partner selbst von anderen bezogen hat, bei
der Weitergabe an den empfangenden Partner nicht transparent angezeigt werden,
2.104
Dispositionsabweichung
Abweichung, die bereits in der Disposition entsteht.
2.105
Easy Cost Planning
Kalkulationsmethode zur Durchführung einer einfachen und schnellen Kostenplanung,
die verwendet werden kann bei der Kostenplanung für z.B.
• Innenaufträge
• PSP−Elemente
• Interne Serviceanfragen
• Maßnahmenanforderungen
Das Prinzip dieser Kalkulationsmethode beruht auf der Bereitstellung von
Kalkulationsmodellen, mit deren Hilfe die einfache Kostenplanung durch den
Planenden ermöglicht wird.
2.106
Einsatzmaterial
Material ohne eine eigene Stückliste.
In der Produktkostenplanung gibt es eine Unterscheidung zwischen Baugruppen
(Materialien mit eigenen Stücklisten) und Einsatzmaterialien (Materialien ohne eigene
Stücklisten).
Weil diese Unterscheidung in der Produktionsplanung nicht notwendig ist, werden
beide Arten von Materialien als Materialkomponenten bezeichnet.
2.107
Einsatzmengenabweichung
Differenz aus Sollkosten und Istkosten, die auf Unterschiede zwischen den geplanten
und tatsächlichen Verbrauchsmengen der Verbrauchsgüter zurückzuführen ist.
Beispiel:
Mehr Rohstoffe werden für einen Fertigungsauftrag vom Lager entnommen als
geplant oder weniger Leistungen werden auf einer Kostenstelle benutzt als geplant.
2.108
Einsatzpreisabweichung
Differenz aus Sollkosten und Istkosten, die auf Unterschiede zwischen den geplanten
Preisen und den tatsächlichen Preisen der Verbrauchsgüter bzw. zwischen den
geplanten Tarifen und den Isttarifen der Leistungen zurückzuführen ist.
Die Einsatzpreisabweichung wird in der Regel durch Multiplikation der Differenz
zwischen Planwert und Istwert mit der tatsächlich in Anspruch genommenen Menge
ermittelt.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
45
2.109
Einsatzrestabweichung
Abweichung der Einsatzseite, die keiner der folgenden Abweichungskategorien
zugeordnet werden kann:
• Einsatzpreisabweichung
• Einsatzmengenabweichung
• Strukturabweichung
• Ausschuss
2.110
Einsatzseite
Stellt im Rahmen der Abweichungsermittlung die Belastungen dar
• der Kostenstelle
• des Geschäftsprozesses
• des Auftrags
• der Kostenträgerhierarchie
Abweichungen auf der Einsatzseite entstehen aufgrund von Istbuchungen aus
• Finanzwesen (FI)
• Materialwirtschaft (MM)
• Controlling (CO)
• Produktionsplanung und −steuerung (PP).
Beispiel:
• Ausschussabweichung (nur im Produktkosten−Controlling (CO−PC))
• Einsatzpreisabweichung
• Einsatzmengenabweichung
• Strukturabweichung
• Einsatzrestabweichung
2.111
einzelbedarfsgesteuerter Bestand
Bestand, der im Rahmen der Kundenauftragsfertigung oder der Projektfertigung
hergestellt werden soll oder hergestellt wurde.
Ein einzelbedarfsgesteuertes Material wird für den Kundenauftragsbestand oder den
Projektbestand gefertigt. Das einzelbedarfsgesteuerte Material wird nicht an das
anonyme Lager gelegt. Im Gegensatz zum einzelbedarfsgesteuerten Material werden
sammelbedarfsgesteuerte Materialien im anonymen Lager geführt. Ob ein Material
einzelbedarfsgesteuert oder sammelbedarfsgesteuert ist, wird im Materialstammsatz
definiert.
2.112
Einzelbestandssegment
Bestandssegment, in dem die bewertungsrelevanten Daten einzelgefertigter
Materialien fortgeschrieben werden.
Einzelgefertigte Materialien werden im Rahmen der Projektfertigung oder der
Kundenauftragsfertigung produziert.
Voraussetzung für die Fortschreibung von Daten im Einzelbestandssegment ist, dass
Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand oder mit dem bewerteten
Projektbestand arbeiten.
46
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Beispiel:
Im Einzelbestandssegment eines kundenauftragsgefertigten Materials werden unter
anderem folgende Daten fortgeschrieben:
• Materialnummer
• Vertriebsbeleg
• Vertriebsbelegposition
• Preissteuerung
• V−Preis
• Standardpreis
• Gesamtbestand (Menge)
• Gesamtwert
2.113
Einzelfertigung
Produktionstyp, bei dem ein Produkt speziell für einen bestimmten Kunden gefertigt
wird.
Die Einzelfertigung umfasst die Kundenauftragsfertigung und die Projektfertigung.
2.114
Einzelkalkulation
Kalkulationsinstrument ohne Rückgriff auf Stücklisten und Arbeitspläne.
Die Einzelkalkulation wird dazu eingesetzt, Musterkalkulationen anzulegen oder die
Detailplanung von Objekten zu unterstützen z.B. von
• Materialkalkulationen ohne Mengengerüst
• Additiven Kosten
• Aufträgen
• Kostenträgern
• Projekten
• Vertriebsbelegpositionen
2.115
Einzelkosten
Kosten, die einem Bezugsobjekt unmittelbar und vollständig gemäß dem
Verursachungsprinzip zuordnet werden können.
Da sich der Einzelkostencharakter oft in Abhängigkeit des Zuordnungsobjektes (z.B.
Kostenträger) oder Zeitraumes (z.B. Monat) ergibt, spricht man häufig auch von
relativen Einzelkosten.
2.116
Einzelnachweis
Detaillierte Daten über eine Kalkulationsposition.
Beispiele:
Für ein Material werden die folgenden Daten hier abgespeichert:
• Material und Text
• W erk
• eingesetzte Menge
• Preis des Materials
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
47
Für eine Eigenleistung werden die folgenden Daten hier abgespeichert:
• Kostenstelle und Text
• eingesetze Menge
• Leistungsart
• Tarif
2.117
Einzelposten
Vorgangsorientierte und belegnummernorientierte Darstellung von Buchungen.
2.118
Einzelpostenbericht
Liste der gebuchten Einzelposten, z.B. für eine vom Anwender auszuwählende
Kostenstellen− oder Kostenartengruppe
2.119
Elementegruppe
Zusammenfassung von Kostenelementen, die der komprimierten Darstellung von
Kostenelementen im Infosystem dient. Sie wird im Customizing definiert. Die
Elementegruppe ist nicht identisch mit der Kostenelementegruppe für
Report−Writer−Berichte.
2.120
Elementeschema
Steuert, wie die Ergebnisse der Tarifermittlung oder der Materialkalkulation
gespeichert werden.
Das Elementeschema fasst Kostenarten zu Kostenelementen zusammen, um
folgendes transparent zu machen:
• die Tarife einer Leistungsart
• die Kosten eines Prozesses
• die Plankosten eines Produkts
Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) legt das Elementeschema Attribute für die
Übernahme folgender Kosten fest:
• Materialkosten, die als Standardpreis oder Inventurpreis in die
Materialbewertung übernommen werden
• Herstellkosten, die in die Ergebnisrechnung übernommen werden
2.121
Elementesicht
Gliederung der Ergebnisse der Materialkalkulation nach den Anforderungen anderer
Bereiche des R/3−Systems.
Sie legt pro Kostenelement fest, welcher Anteil der darin enthaltenen Kosten in der
Elementesicht angezeigt wird.
Beispiel:
• Herstellkosten
• Selbstkosten
• Vertriebskosten− und Verwaltungskosten
• Inventur (handelsrechtlich)
• Inventur (steuerrechtlich)
48
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
•
2.122
Bestandsbewertung
Endabgrenzung
Kennzeichen, das angibt, wie die restlichen Abgrenzungsdaten bei einem bestimmten
Systemstatus auszuwerten sind.
2.123
Endkostenstelle
Kostenstelle ohne untergeordnete Kostenstellen.
2.124
Erfassungsvariante
Legt fest, welche Eingabefelder angezeigt werden, wenn folgende Istbuchungen
durchgeführt werden:
• Manuelle Umbuchung Kosten
• Manuelle Umbuchung Erlöse
• Direkte Leistungsverrechnung
• Statistische Kennzahlen
• Manuelle Kostenverrechnung
2.125
Ergebnisermittlung
Periodische Bewertung langfristiger Aufträge und Projekte.
Die Ergebnisermittlung bewertet das Verhältnis von Kosten und einer Maßgröße für
den Auftragsfortschritt, wie beispielsweise Erlös oder produzierte Menge.
Beispiel:
Wird der Auftragsfortschritt über den Isterlös festgestellt, werden die Kosten des
Umsatzes ermittelt, die diesem Erlös gegenübergestellt werden können. Der Erlös,
die Kosten des Umsatzes und ggf. Rückstellungen für drohenden Verlust stellen das
Ergebnis des Auftrags für die Periode dar und werden an die Ergebnisrechnung
abgerechnet.
Die errechneten Kosten des Umsatzes werden den Istkosten gegenübergestellt und
Ware in Arbeit bzw. Rückstellungen für fehlende Kosten in Höhe der Differenz
gebildet. Buchungen für diese Werte werden in der Finanzbuchhaltung
vorgenommen.
2.126
Ergebnisermittlungsmethode
Methode, die angibt, wie bei der Ergebnisermittlung die Abgrenzungsdaten, wie z.B.
Kostenanteil im Bestand oder Kosten des Umsatzes errechnet werden.
Die Ergebnisermittlungsmethode ergibt sich aus der Kombination von Abgrenzungsart
und Gewinnkennzeichen.
2.127
Ergebnis− und Marktsegmentrechnung
In der Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA) werden folgende Formen der
Ergebnisrechung unterstützt:
• kalkulatorische Ergebnisrechnung
• buchhalterische Ergebnisrechnung
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
49
Die Ergebnisrechnung im CO−PA erfolgt nach dem Umsatzkostenverfahren.
2.128
Ergebnisschema
Vorschrift zur Zuordung von Kosten und Erlösen zu den Mengen− und Wertfeldern
der Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA).
Das Ergebnisschema wird bei der Auftragsabrechnung, bei der Direktbuchung auf ein
Ergebnisobjekt im FI oder MM und bei der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
im CO verwendet.
Ein Ergebnisschema besteht aus beliebig vielen Ergebniszuordnungen. Eine
Ergebniszuordnung beschreibt die Zuordnung für konkrete Kosten− oder Erlösarten
zu den gewünschten Wert− bzw. Mengenfeldern. Dabei werden die
Kosten−/Erlösarten
durch
Kosten−/Erlösartenartengruppen
oder
Abweichungskategorien bestimmt.
Ein Ergebnisschema muss folgenden Kriterien genügen:
• Vollständigkeit
Damit eine Zuordnung ordnungsgemäß erfolgen kann, müssen alle
Kosten−/Erlösarten, unter denen Kosten/Erlöse anfallen, in einem Ergebnisschema
repräsentiert sein.
• Einmaligkeit
Eine Kosten−/Erlösart darf nur einmal in einem Ergebnisschema vorhanden sein.
2.129
Erlös
Die zu Marktpreisen bewertete betriebliche Leistungseinheit, ausgedrückt in der
jeweiligen Währung und Absatzmengeneinheit (Menge x Erlös = Umsatz).
2.130
Erlös, errechneter
Wert, der den auf einem Auftrag angefallenen Istkosten entspricht und durch die
Ergebnisermittlung errechnet
wird.
Er errechnet sich aus den Istkosten multipliziert mit dem Verhältnis aus Planerlösen
und Plankosten.
2.131
Erlösart
Erlösarten klassifizieren den bewerteten Absatz betriebszweckbezogener Leistungen
innerhalb eines Kostenrechnungskreises.
Einer Erlösart entspricht eine erlösrelevante Kontenplanposition.
2.132
Erlöse
Die Umsatzerlöse fließen direkt in die GuV ein. Hier bestehen also keine
Unterschiede zwischen Gesamtkosten− und Umsatzkostenverfahren.
2.133
erlösfähiger Bestand
Noch zu erwartender Erlös für bereits realisierte Kosten.
Die Ergebnisermittlung errechnet den erlösfähigen Bestand für Gewinnaufträge.
50
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Der erlösfähige Bestand entspricht der Differenz aus errechnetem Erlös und Isterlös,
wenn der errechnete Erlös den Isterlös überschreitet. Er wird ermittelt durch die
POC−Methode der Ergebnisermittlung.
Der erlösfähige Bestand teilt sich auf in
• Kostenanteil im Bestand und
• Gewinnanteil im Bestand
2.134
Erlösplan
Planung von Erlösen auf erlöstragenden Objekten, wie z.B. Kundenauftrag, Projekt.
2.135
Erlösüberschuß
Differenz, die sich aus dem auf den Auftrag gebuchten Erlös und dem aufgrund des
Fertigstellungsgrades errechneten Erlös ergibt.
Der Erlösüberschuß wird bei Anwendung der Percentage−of−Completion−Methode
(POC−Methode) ermittelt und entspricht einer Rückstellung.
2.136
errechnete Kosten
Kosten, die im Kundenauftrags−Controlling im Verhältnis zu einer Maßgröße für den
Auftragsfortschritt durch die Ergebnisermittlung errechnet werden.
Wenn diese Maßgröße beispielsweise der Erlös ist, dann sind die errechneten Kosten
gleich dem Isterlös multipliziert mit dem Verhältnis aus Planerlös und Plankosten.
Wenn die Maßgröße für den Auftragsfortschritt die produzierte Menge ist, dann sind
die errechneten Kosten die mit der Istmenge multiplizierten Plankosten je
Mengeneinheit.
Die oben beschriebenen Methoden zur Ermittlung der errechneten Kosten führen zu
Gewinnrealisierung bei Aufträgen, deren Planerlöse die Plankosten übersteigen.
Werden die errechneten Kosten ohne Gewinnrealisierung ermittelt, dann sind sie
immer gleich dem Isterlös, da ohne Gewinnrealisierung das Verhältnis Planerlös zu
Plankosten gleich eins angenommen wird.
Die Ergebnisermittlung stellt die errechneten Kosten den Istkosten gegenüber und
bildet entweder
• einen erlösfähigen Bestand (Istkosten > errechnete Kosten)
• Rückstellungen für fehlende Kosten (Istkosten < errechnete Kosten).
2.137
Erzeugnis
Zu kalkulierendes Produkt, das der obersten Baugruppe entspricht.
2.138
Erzeugniskalkulation
Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung.
Die Erzeugniskalkulation dient dazu, die Herstell− und Selbstkosten pro
Erzeugniseinheit zu ermitteln. Sie erfolgt automatisch auf Basis der Daten aus der
Produktionsplanung (Stückliste und Arbeitsplan oder Planungsrezept).
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
51
2.139
Execution Service
FolgeProzess einer Kostenplanung mit dem Easy Cost Planning. Für Innenaufträge,
PSP−Elemente und interne Serviceanfragen können Sie direkt nach der Planung auf
Basis der Kalkulationsdaten folgende Prozesse auslösen:
• Bestellanforderung
• Bestellung
• Reservierung
• W arenausgang
• Interne Leistungsverrechnung mit und ohne Workflow
2.140
Exception−Regel
Vorschrift mit einem Schwellwert.
2.141
Extrakt
Datei, die die benötigten Berichtsdaten enthält.
Wenn Sie Berichte in einem Extrakt sichern, können Sie die in diesem Extrakt
abgelegten Berichtsdaten jederzeit aufrufen, ohne Daten aus der Datenbank neu
auswählen zu müssen.
2.142
Fakturierungselement
PSP−Element, auf das fakturiert werden kann.
Auf einem Fakturierungselement können Erlöse geplant und gebucht werden.
2.143
Feld, zeitabhängiges
Feld, das steuert, ob für den jeweiligen Stammsatz − bei Änderungen eines dieser
Felder in einem bestimmten Zeitraum (Buchungsperiode, Geschäftsjahr) − ein
weiterer Datensatz erzeugt wird oder nicht.
2.144
Fertigungsart
Verfahren der Fertigung, beispielsweise Werkstattfertigung oder Serienfertigung.
2.145
Fertigungsgemeinkosten
Kosten, die im Bereich der Fertigung anfallen, und die dem einzelnen Kostenträger
nicht direkt zugerechnet werden (können).
2.146
Fertigungsauftrag im CO
Innenauftrag, der einen Fertigungsauftrag aus Sicht der Kostenrechnung abbildet.
2.147
Fertigungseinzelkosten
Die am Periodenende auf den noch nicht abgeschlossenen Fertigungsaufträgen
stehenden Bestände werden auf ein Konto 'Ware in Arbeit' (nicht wie beim
Gesamtkostenverfahren auf ein Konto 'Bestandsänderungen') gebucht. Für die
52
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
abgeschlossenen Aufträge wird geprüft, ob dort, z.B. durch Nachkontierungen
Beträge stehen, die dann als Abweichungen gebucht werden.
Wird ein Fertigungsauftrag an Lager abgerechnet, werden ggf. die am Ende der
Vorperioden erfolgten Buchungen der Ware in Arbeit (siehe oben) zurückgenommen.
Anschließend wird das Material mit gleitendem Durchschnittspreis (GLD−Preis)
bewertet. Der Bestand wird mit den aufgelaufenen Istkosten erhöht.
Ist das zu belastende Material standard−preisgesteuert, wird der Bestand
entsprechend dem Standardpreis erhöht. Die Differenz zu den aufgelaufenen
Istkosten wird auf ein Konto Auftragsabweichung gebucht. Die Gegenbuchung erfolgt
auf das Bestandskonto für Fertigerzeugnisse.
2.148
Fertigungsgemeinkosten
Kosten, die im Bereich der Fertigung anfallen, und die dem einzelnen Kostenträger
nicht direkt zugerechnet werden (können).
2.149
Fertigungshilfsmittel
Nichtstationäres Betriebsmittel, das in der Fertigung oder Instandhaltung eingesetzt
wird.
2.150
Fertigungskosten
Anteil der Herstellkosten, der aus den folgenden Kosten besteht:
• Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne)
• Fertigungsgemeinkosten
• Sondereinzelkosten der Fertigung
2.151
FertigungsProzess
Der FertigungsProzess ist ein BeschaffungsProzess vom Prozesstyp "Fertigung".
2.152
Fertigungsversion
Die Fertigungsversion bestimmt die verschiedenen Fertigungstechniken, nach denen
ein Material gefertigt werden kann; sie legt folgendes fest:
• die Stücklistenalternative für Stücklistenauflösung
• den Plantyp, die Plangruppe und den Plangruppenzähler für die Zuordnung zu
Plänen
• Losgrößenrestriktionen und Gültigkeitsbereich
2.153
Fertigungszyklus
Fertigungsverfahren, bei dem der Output der letzten Fertigungsstufe gleichzeitig als
Input niedrigerer Fertigungsstufen des gleichen Prozesses dient.
Beispiel:
Ein Teil des hergestellten Papiers wird aufgelöst und als Rohstoff im selben Prozess
verwendet.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
53
2.154
Festpreiskuppelprodukt
Kuppelprodukt (Hauptprodukt), das mit einem fixen Preis an der Kalkulation teilnimmt.
Die Kosten für ein Kuppelprodukt werden (ähnlich wie bei Nebenprodukten) mit Hilfe
der Restwertmethode von den gesamten Kuppel-Prozesskosten subtrahiert.
2.155
fixe Kosten
Anteil der Gesamtkosten, der unabhängig vom Beschäftigungsgrad und der Losgröße
gleich bleibt.
Beispiel:
Rüstkosten sind in der Regel fixe Kosten. Sie fallen bei unterschiedlichen Losgrößen
in gleicher Höhe an.
2.156
Fixkostenabweichung
Differenz zwischen fixen Plankosten und fixen verrechneten Istkosten.
Fixkostenabweichungen ergeben sich daraus, dass ein Teil der fixen Plankosten nicht
durch die Entlastungen gedeckt werden.
Fixkostenabweichungen können nur im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) ermittelt
werden.
Beispiel:
Zinsen, Mieten und Abschreibungen bleiben für ein Fabrikgebäude gleich,
unabhängig davon, ob produziert wird oder nicht.
2.157
Fixkostenvorverteilung
Aufteilung der fixen Plankosten pro Leistungsart als Istwerte auf die Kostenstellen
bzw. Geschäftsprozesse, die die Leistungsaufnahmen geplant haben. Die Aufteilung
erfolgt proportional zu den geplanten Leistungsaufnahmemengen.
Die Fixkostenvorverteilung berücksichtigt somit, dass im Rahmen eines abgestimmten
Leistungsplans Senderkostenstellen bzw. Sendergeschäftsprozesse
• Leistungen bereitstellen, weil deren Aufnahme von anderen Kostenstellen
bzw. Geschäftsprozessen geplant wurde
• dass die leistende Kostenstelle bzw. der leistende Geschäfts-Prozess die
Fixkosten für die Bereitstellung der Leistung nicht verursacht hat
2.158
Funktion
Funktionen erlauben es, dass Templates auf Daten zugreifen können. Es sind
Auswertungsverfahren, mit denen Sie Werte eines Feldes oder Ergebnisse eines
Funktionsbausteins abrufen können.
Funktionen sind durch Umgebung, Namensraum und logischen Funktionsnamen
eindeutig zu identifizieren. Sie werden bei der Definition von Methoden und Formeln
für Templates benutzt, um z.B. Objekte, Mengen oder Aktivierungsbedingungen
dynamisch ermitteln zu können. Sie sind immer Umgebungen oder Subumgebungen
zugeordnet und können in Funktionsbäumen gegliedert werden.
2.159
Freigabe
Organisatorische Maßnahme in der Materialkalkulation.
54
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Wenn Sie eine Plankalkulation zu einem Material freigeben, werden die Ergebnisse
dieser Kalkulation als laufender Planpreis und als laufender Standardpreis in den
Materialstammsatz fortgeschrieben.
Voraussetzung für die Freigabe der Plankalkulation ist die Vormerkung.
2.160
Gemeinkosten
Kosten, die sich keiner bestimmten Bezugsgröße (z.B. einem Produkt) exakt
zurechnen lassen.
Dazu zählen auch Kosten, die theoretisch zwar direkt als Einzelkosten auf die
Kostenträger oder Kostenstellen zugerechnet werden könnten (z.B. Schrauben), aber
aus Wirtschaftlichkeitsgründen mit Hilfe von Schlüsseln verrechnet werden.
2.161
Gemeinkosten−Controlling
Komponente, die die Koordination, Überwachung und Optimierung indirekter Kosten
unterstüzt.
Durch die Analyse von Verantwortungsbereichen (Kostenstellen) sowie einzelner
Aufträge und Projekte dient das Gemeinkosten−Controlling der Aufbereitung
betriebswirtschaftlicher Informationen für strategische Unternehmensentscheidungen.
2.162
Gemeinkostengruppe
Schlüssel, der die Materialien für
Gemeinkostenbezuschlagung gruppiert.
2.163
eine
gleichartige
Auswertung
bei
der
Gemeinkostenzuschlag
Pauschaler, prozentualer oder betragsmäßiger Aufschlag auf Einzelkosten, der eine
verursachungsgerechte
Zurechnung der Gemeinkosten auf Kostenrechnungsobjekte ermöglicht.
Gemeinkostenzuschläge werden beispielsweise auf Kosten der Materialkostenstellen
erhoben, indem sie entsprechend der Materialentnahmen für einen Auftrag diesem als
Zuschlag belastet und den Materialkostenstellen gutgeschrieben werden.
Weitere gebräuchliche Zuschläge sind Verwaltungsgemeinkostenzuschläge und
Vertriebsgemeinkostenzuschläge.
2.164
Gemeinkostenzuschlagssatz
Prozentualer oder mengenbezogener Aufschlag auf Einzelkosten, der eine
verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf Kostenrechnungsobjekte
ermöglicht.
2.165
generischer Dateiname
Bildet beim Einlesen einer PC−Datei die Verbindung zwischen der PC−Datei und
einer Dateibeschreibung.
Die Verbindung wird folgendermaßen hergestellt:
Einer Dateibeschreibung wird ein generischer Dateiname (z.B. NAME*.TXT)
zugeordnet. Der PC−Datei muss dann ein Name gegeben werden, der dem
generischen Dateinamen entspricht (z.B. NAME1.TXT).
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
55
2.166
Gesamtabrechnung
Abrechnungsart, die dazu dient, alle bestehenden Kosten eines Auftrags oder
Projekts abzurechnen.
2.167
Gesamtkostenverfahren
Verfahren, um die Kosten einer Periode auszuweisen.
Im Gegensatz dazu werden beim Umsatzkostenverfahren dem Erlös die dazu
gehörigen Kosten zugeordnet.
2.168
Grenzkosten
Die leistungsabhängigen Fertigungskosten. Die variablen Kosten sind die
Materialeinzelkosten und Fertigungslohnkosten sowie den variablen Anteil der
Gemeinkosten.
2.169
Grundliste
Liste, die unter anderem angibt
• wie viele Objekte in einem Verarbeitungsschritt bearbeitet wurden
• nach welchen Kriterien die Objekte selektiert wurden
• wie erfolgreich die Verarbeitung der Objekte war
2.170
Hauptkostenstelle
Kostenstelle, die ihre Kosten weiterverrechnet, ohne weiterverrechnete Kosten von
anderen Kostenstellen zu bekommen.
2.171
Hauptprodukt, führendes
Outputmaterial, das im Rahmen der Kuppelproduktion gewünscht ist (Hauptausbeute)
und zu dem folgendes angelegt wurde:
• Stückliste
• Materialliste
• Arbeitsplan bzw. Rezept
2.172
Herkunft
Detailinformationen zur Quelle der Kosten, die einer Kostenart zugeordnet sind.
Beispiel:
• Materialnummern bei Materialkosten
• Kostenstellen und Leistungsarten bei Eigenleistungen
2.173
Herkunftsgruppe
Detailinformationen zur Quelle der Materialkosten oder zur Herkunft der
Gemeinkostenzuschläge, die neben der Kostenart im Informationssystem angezeigt
werden.
Bei Materialkosten wird die Herkunftsgruppe im Materialstammsatz eingetragen und
kann verwendet werden bei der Definition von:
56
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
• Berechnungsbasen für die Gemeinkostenzuschläge
• Kostenelementen für die Materialkalkulation
• Aktivierungsregeln für die Ermittlung der Ware in Arbeit
Bei den Gemeinkosten wird die Herkunftsgruppe im Entlastungsschlüssel des
Kalkulationsschemas eingetragen und bietet Ihnen nähere Informationen über die
Herkunft der Gemeinkostenzuschläge an.
2.174
Herstellkosten
Summe der Materialkosten und der Fertigungskosten eines produzierten Materials.
2.175
Herstellkosten, geplante
Summe aus Materialkosten und Fertigungskosten eines Materials, die in der
Materialkalkulation ermittelt werden.
2.176
Herstellkostenschichtung
Struktur, die die Kosten eines Materials nach Kostenelementen gliedert. Im
Gegensatz zu einer Primärkostenschichtung fließen die Eigenleistungen unter
sekundären Kostenarten in die Struktur ein.
Die Herstellkostenschichtung kann über eine (Plan−)Kalkulation angelegt werden, um
einen Standardpreis für das Material zu bilden und Herstell− oder Selbstkosten für die
Ergebnisrechnung bereitzustellen.
2.177
Hierarchie
Hierarchische Struktur beliebiger Objekte (z.B. Kostenstellen, Aufträge, Gruppen,
PSP−Elemente etc.)
Hierarchien (z.B. Kostenstellenhierarchien) weisen folgende Besonderheiten auf:
Bei allen Knoten, die keine Endknoten sind, handelt es sich um reine
Verdichtungsbegriffe.
Die eigentlich zu strukturierenden Größen (z.B. Kostenstellen) heißen Einzelwerte
und dürfen nur den Endknoten in der Hierarchie zugeordnet werden.
2.178
Hierarchieknoten
Knoten einer Kostenträgerhierarchie. Es handelt sich entweder um einen
Kostenträgerknoten oder um ein der Kostenträgerhierarchie zugeordnetes
Einzelobjekt (z.B. Material).
Beispiel:
Wird im Ist schneller gefertigt als im Plan, ändert sich der Kostenansatz für die
Leistungsart entsprechend. Diese Änderung führt zu einer Intensitätsabweichung auf
der Kostenstelle oder dem Auftrag
2.179
Hilfskostenstelle
Kostenstelle, die andere Kostenstellen bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten
unterstützt.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
57
2.180
indirekte Leistungsverrechnung
Periodisches Verrechnungsverfahren, um aus Sicht der Leistungsempfänger die
Inanspruchnahme von indirekt verrechenbaren Leistungen des Senders
(Kostenstelle/Leistungsart) über Bezugsbasen zu ermitteln.
Wenn die Planung bzw. Erfassung des Leistungsbezuges zu aufwendig bzw.
unmöglich
ist,
können
Sie
dieses
Verfahren
verwenden,
um
die
Gesamtleistungsmenge vom Sender auf die Empfänger zu verteilen
2.181
Innenauftrag
Instrument, das dazu dient, Teile der Kosten und unter Umständen der Erlöse des
Unternehmens zu überwachen.
Sie können einen Innenauftrag anlegen zur
• Überwachung der Kosten einer zeitlich begrenzten Maßnahme
• Überwachung der Kosten und ggf. der Erlöse für die Erbringung einer Leistung
• dauernden Überwachung von Kosten
Es gibt folgende Arten von Innenaufträgen:
• Gemeinkostenauftrag
Ein Gemeinkostenauftrag dient zur zeitlich begrenzten Überwachung von
Gemeinkosten, die bei der Durchführung eine Maßnahme anfallen, oder zur
dauernden Überwachung von Teilen der Gemeinkosten.
Gemeinkostenaufträge können unabhängig von der Kostenstellenstruktur und den
Prozessen des Unternehmens die anfallenden Plankosten und Istkosten sammeln,
wodurch es möglich wird, die Kosten fortlaufend zu kontrollieren.
• Investitionsauftrag
Ein Investitionsauftrag dient zur Überwachung aktivierungsfähiger Investitionskosten,
die ins Anlagevermögen abgerechnet werden können.
• Abgrenzungsauftrag
Ein Abgrenzungsauftrag dient zur Überwachung der periodenbezogenen Abgrenzung
zwischen den in der Finanzbuchhaltung gebuchten Aufwendungen und den in der
Kostenrechnung belasteten kalkulatorischen Kosten.
• Auftrag mit Erlösen
Ein Auftrag mit Erlösen dient zur Überwachung von Kosten und Erlösen, die für
Leistungen für Partner außerhalb des Unternehmens anfallen oder für Leistungen des
Unternehmens, die nicht das Kerngeschäft des Unternehmens umfassen.
2.182
innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Innerbetriebliches Kostenverrechnungsverfahren, bei dem bewertete Leistungen
(Bezugsgrößen) von Kostenstellen verursachungsgerecht auf die Kostenempfänger
weiterverrechnet werden können.
Die Leistungen bzw. Bezugsgrößen stellen den mengenmäßigen Output einer
Kostenstelle dar (z.B. Fertigungsstunden, Maschinenstunden). Im SAP−System
werden sie durch Leistungsarten repräsentiert. Die Bewertung der Leistungsarten
erfolgt durch Tarife. Tarife können vom Anwender (politisch) gesetzt werden,
oder aufgrund einer Kostenplanung durch das SAP−System im Rahmen einer
iterativen Tarifermittlung bestimmt werden. Bei der iterativen Tarifermittlung werden
die den Leistungsarten zugeordneten Plankosten einer Kostenstelle durch die
Planleistung (oder je nach Systemeinstellung auch durch die Kapazität) geteilt.
58
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Bei der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung wird die erbrachte Leistung der
Kostenstelle mit dem geplanten Tarif der Leistungsart multipliziert. Das Ergebnis sind
die zu verrechnenden Kosten. Die Senderstelle wird um diesen Betrag entlastet, das
Empfängerobjekt belastet.
2.183
Input−Material
Material, das über eine einstufige Beschaffungsalternative oder über einen
mehrstufigen Beschaffungs-Prozess verbraucht wird.
2.184
Intensitätsabweichung
Abweichung, die auftritt, wenn die realisierte Intensität sich gegenüber der geplanten
Intensität ändert.
2.185
Inventurkalkulation
Kalkulationsverfahren, nach dem die Materialien im Bestand für die Bilanzerstellung
bewertet werden.
2.186
Investitionsauftrag
Investitionsaufträge dienen dazu, innerbetriebliche Maßnahmen, die in das
Anlagevermögen abgerechnet werden sollen, zu kontrollieren. Investitionsaufträge
können vorkalkuliert, durch Buchungen belastet und an Anlage−im−Bau abgerechnet
werden. Bei Fertigstellung der Maßnahme wird an eine oder mehrere Anlagen
abgerechnet.
2.187
Investment Center
Durch den Ausweis des gebundenen Vermögens kann ein Profit Center zu einem
Investment Center erweitert werden. Investment Center werden deshalb im
SAP−System nicht als eigenständige Entität abgebildet, sondern als Profit Center mit
entsprechender Kennzeichnung. Abhängig von dieser Kennzeichnung können
unterschiedliche Positionen des Anlage− oder Umlaufvermögens zugeordnet werden.
2.188
IstAusschussmenge
Tatsächlich angefallene Ausschussmenge in einem Vorgang.
2.189
Istbelastung
Die Istbelastung entspricht dem Wert, mit dem ein Objekt tatsächlich belastet ist.
In der Kostenträgerrechnung kann eine Istbelastung beispielsweise durch
Materialentnahmen,
Leistungsverrechnungen und Gemeinkostenzuschläge entstehen.
2.190
Isteinsatzmenge
Menge an Materialien und Leistungen, die zur Fertigung der produzierten Menge
eines Materials inklusive Ware in Arbeit und Ausschuss verbraucht wurde.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
59
2.191
Istentlastung
Tatsächliche Entlastung einer Kostenstelle, eines Geschäftsprozesses oder eines
Auftrags.
Die Istentlastung wird folgendermaßen berechnet:
• Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) berechnet sich die Istentlastung aus
der Istleistung multipliziert mit dem Verrechnungstarif.
• In der Kostenträgerrechhnung (CO−PC−OBJ) entspricht die Istentlastung der
Entlastung eines Auftrags durch Wareneingangsbuchungen.
• Bei Preissteuerungskennzeichen "S" im Materialstamm entspricht die
Istentlastung der Sollentlastung (Sollentlastung = abgelieferte Menge x
Standardpreis), sofern der Standardpreis nicht verändert wurde.
• Bei Preissteuerungskennzeichen "V" im Materialstamm entspricht die
Istentlastung der Istleistungsmenge multipliziert mit dem in der
Bewertungsvariante festgelegten Preis (z.B. gleitender Durchschnittspreis).
• Die Differenz zwischen Sollentlastung und Istentlastung ergibt die
Verrechnungspreisabweichung. Die Istentlastung beinhaltet in der
Abweichungsermittlung nicht Entlastungen aufgrund von Abrechnungen.
2.192
Istergebnisermittlung
Abgrenzung von Istdaten.
2.193
Isterlös
Der Isterlös entspricht dem tatsächlich angefallenen Erlös.
In der Kostenträgerrechnung kann der Isterlös auf Kundenauftragspositionen und auf
erlösführenden Innenaufträgen fortgeschrieben werden. Dadurch kann das System
beispielsweise das Ergebnis je Kostenträger ermitteln.
2.194
Istgewinn
Der Istgewinn ist der tatsächlich angefallene Gewinn. Er ergibt sich aus der
Gegenüberstellung von Isterlösen und Istkosten.
2.195
Istkalkulation
Alternative zur Standardkostenrechnung, in der Sie die angefallenen Kosten der
Periode den Materialien direkt zuordnen können.
Die Istkalkulation im R/3−System bezieht sich auf Materialien, die zu einem
vorläufigen Standardpreis bewertet werden und mit der Preisdifferenz der Istkosten
nachbewertet werden.
Bei jedem bewertungsrelevanten Vorgang (z.B. Wareneingang, Rechnungseingang,
Abrechnung eines Fertigungsauftrags) werden der vorläufige Standardpreis und
Abweichungen zu diesem Preis (z.B. Preisdifferenzen, Kursdifferenzen) systemintern
gesammelt. Am Ende einer Periode können Sie diese Abweichungen den
Materialbeständen und Verbräuchen der vergangenen Periode zurechnen. Dies
geschieht über mehrere Fertigungsstufen hinweg. Somit erreichen Sie eine
Materialbewertung, die auf zeitbezogenen Istwerten basiert.
60
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.196
Istkalkulation, mehrstufige
Verfahren, nach dem Differenzen zum vorläufigen Bewertungspreis eines Materials
weitestgehend dem Materialbestand und dem Verbrauch zugerechnet werden. Dies
wird mit den Funktionen der einstufigen und mehrstufigen Materialabrechnung
realisiert.
2.197
Istkosten
Die Istkosten entsprechen den tatsächlich angefallenen Kosten.
2.198
Istversion
Ermöglicht das parallele Führen unterschiedlicher Istdaten für dasselbe Objekt.
2.199
Istmengengerüst
Das Istmengengerüst wird aus Warenbewegungen und den damit verbundenen
Mengenflüssen im Ist aufgebaut und bildet sich über die Beschaffungsalternativen
und Beschaffungsprozesse. Es wird für die mehrstufige Materialpreisermittlung in der
Istkalkulation benötigt.
2.200
Input−Material
Material, das über eine einstufige Beschaffungsalternative oder über einen
mehrstufigen BeschaffungsProzess verbraucht wird.
2.201
Intensitätsabweichung
Abweichung, die auftritt, wenn die realisierte Intensität sich gegenüber der geplanten
Intensität ändert.
Beispiel:
Wird im Ist schneller gefertigt als im Plan, ändert sich der Kostenansatz für die
Leistungsart entsprechend. Diese Änderung führt zu einer Intensitätsabweichung auf
der Kostenstelle oder dem Auftrag.
2.202
Iterationsschritt
Einzelne Aktion in einem Verfahren oder einer Formel, die zur Ermittlung von Tarifen
oder Mengen als Teil der indirekten Leistungsverrechnung verwendet wird.
2.203
Jahresabrechnung
Die Abrechnungsart "Jahresabrechnung" dient dazu, Investitionsaufträge, die am
Jahresende noch nicht abgeschlossen sind, an Anlagen im Bau abzurechnen.
2.204
Kalkulation
Aufstellung von Kosten zu einem Kostenkalkulationsobjekt.
Verfahren, mit dem die Herstellkosten bzw. Selbstkosten eines Produktes oder eines
Kostenträgers ermittelt werden.
Die Kalkulation dient als Basis zur Ermittlung
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
61
• der Sollkosten
• der Abweichungen der produzierten Materialien
• eines Deckungsbeitrags für die abgesetzten Materialien
Die Kalkulation erfolgt auf Basis der Auftragsmenge oder der im Materialstammsatz
festgelegten Kalkulationslosgröße.
2.205
Kalkulation mit Mengengerüst
Funktion zur Kostenplanung und Preisbildung für Materialien auf Basis ihrer Daten
aus der Produktionsplanung.
Diese Daten (das Mengengerüst) werden automatisch vom System ermittelt.
Das Mengengerüst kann folgendes sein:
• Stückliste und Arbeitsplan (Losfertigung)
• Stückliste und Linienplan (Serienfertigung)
• Planungsrezept (Prozessfertigung)
2.206
Kalkulation ohne Mengengerüst
Funktion zur Kostenplanung und Preisbildung für Materialien ohne Bezug auf Daten
der Produktionsplanung und −steuerung (PP). Positionen wie Materialien und
Leistungen können Sie dann in Form einer Einzelkalkulation eingeben.
2.207
Kalkulationsart
bestimmt die technischen Eigenschaften einer Kalkulation, z.B.
• für eine Materialkalkulation wie eine Kalkulation verwendet wird bzw. in
welches Feld des Materialstammsatzes die Ergebnisse der Materialkalkulation
übernommen werden können, z.B. Standardpreis, handelsrechtlicher oder
steuerrechtlicher Preis
• welche Kosten als Basis für die Zuschlagsberechnung verwendet werden
sollen
• welche Bewertungssicht kalkuliert wird (legale Sicht, Konzernsicht oder
Profit−Center−Sicht)
• für eine Musterkalkulation
welche Bewertungssicht kalkuliert wird
2.208
Kalkulationslauf
Möglichkeit, mehrere Materialien auf einmal zu kalkulieren.
In der Komponente Produktkostenplanung handelt es sich um eine Kalkulation auf
Basis von Plandaten. Dieser Kalkulationslauf setzt sich aus einem benutzerdefinierten
Namen und einem Datum zusammen.
In der Komponente Istkalkulation/Material−Ledger handelt es sich um eine Kalkulation
auf Basis von Istdaten.
Dieser Kalkulationslauf setzt sich aus einem Kalkulationslaufprofil und einer Periode
zusammen.
62
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.209
Kalkulationslaufprofil
Vorlage für den Kalkulationslauf der Istkalkulation, in der Sie die
Organisationseinheiten für die mehrstufige Materialabrechnung definieren können.
2.210
Kalkulationsmethode
Verfahren, mit dem abhängig von den im System zur Verfügung stehenden Daten und
dem Einsatzzweck die Kalkulation durchgeführt wird. Sie können folgende
Kalkulationsmethoden verwenden:
• Erzeugniskalkulation (automatische Kalkulation)
• Einzelkalkulation (manuelle Kalkulation)
• Mehrstufige Einzelkalkulation
• Easy Cost Planning
Bei der Kalkulation von Vertriebsbelegpositionen können Sie zwischen den beiden
ersten Kalkulationsmethoden auswählen.
2.211
Kalkulationsmodell
Planungsvorlage für eine einfache Kostenplanung. Im Kalkulationsmodell werden
Planungen vorgedacht angelegt, die in ähnlicher Weise immer wieder durchgeführt
werden. Dabei werden die realen Kostenverursacher (Merkmale) in die
Einzelkalkulation übersetzt. Dies geschieht dadurch, dass die Kalkulationspositionen
der Einzelkalkulation aus den Merkmalen abgeleitet werden. Die Merkmale prägt der
Planungsverantwortliche aus, wenn er das Kalkulationsmodell nutzt. Die
Ausprägungen der Merkmale können vordefiniert werden. Zu jedem Merkmal werden
Regeln für die Zuordnung zu Daten im SAP System definiert.
Beispiel
Merkmale: Anzahl der Mitarbeiter, Art der Anreise, Ausstattung
Ausprägung: 4, PKW (vordefiniert), Laptop (vordefiniert)
2.212
Kalkulationsobjekt
Bezugsobjekt einer Kalkulation.
Bezugsobjekte, die kalkuliert werden können, sind z.B.:
• Materialien
• Kostenträger−Identnummer
• Fertigungsaufträge
• Verkaufsbelegpositionen (Anfrage, Angebot, Kundenauftrag)
• Projekte (Projektstrukturplan−Elemente (PSP−Element))
• Innenaufträge
• Primärkostenarten
2.213
Kalkulationsposition
Zeile in einer Kalkulation. Die Daten, die diese Zeile enthält, sind vom Positionstyp
abhängig.
Beispiel:
Die Kalkulationsposition für ein Material enthält:
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
63
• das Material
• das Werk
• die Menge
• die Mengeneinheit
• den Wert
Die Kalkulationsposition für eine Eigenleistung enthält:
• die Kostenstelle
• die Leistungsart
• die Menge
• den Wert
2.214
Kalkulationsrelevanz
Bestimmung, ob ein Vorgang bzw. Untervorgang in einem Arbeitsplan und ob eine
Stücklistenposition kalkuliert wird.
Festlegung des Anteils der fixen und variablen Kosten, der kalkuliert wird.
2.215
Kalkulationsstufe
Ebene der Kalkulation, die die Reihenfolge steuert, in der die Materialien kalkuliert
werden, um die Kostenwälzung über mehrere Stufen zu ermöglichen.
2.216
Kalkulationsvariante
fasst sämtliche Steuerungsdaten für eine Kalkulation zusammen, z.B. wie eine
Kalkulation durchgeführt und mit welchen Preisen bzw. Tarifen die
Kalkulationspositionen bewertet werden
In der Materialkalkulation (Kalkulation mit und ohne Mengengerüst) bestimmt die
Kalkulationsvariante u.a.
• für welchen Zweck die Kalkulation verwendet wird (Kalkulationsart)
• welche Preise ausgewählt werden, um das Mengengerüst zu bewerten und
wie die Gemeinkosten ermittelt werden (Bewertungsvariante)
• welche Termine für die Kalkulation selbst und für die Auflösung und
Bewertung des Mengengerüsts gelten (Terminsteuerung)
• wie die Stücklisten und Arbeitspläne zum Aufbau des Mengengerüsts
ausgewählt werden (Auflösungssteuerung, nur relevant für die Kalkulation mit
Mengengerüst)
• wie die Kalkulation nach bereits vorhandenen Kalkulationen suchen soll, um
bestehende Kalkulationsdaten in andere Kalkulationen zu übernehmen
(Übernahmesteuerung)
In der Einzelkalkulation (Musterkalkulation und Einzelkalkulation zu Aufträgen)
bestimmt die Kalkulationsvariante:
• für welchen Zweck die Kalkulation verwendet wird (Kalkulationsart)
• welche Preise ausgewählt werden, um die einzelnen Kalkulationspositionen zu
bewerten (Bewertungsvariante)
• ob die einzelnen Kalkulationspositionen Kostenarten zugeordnet werden.
Im Easy Cost Planning bestimmt die Kalkulationsvariante:
• für welchen Zweck die Kalkulation verwendet wird (Kalkulationsart)
64
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
•
welche Preise ausgewählt werden, um die einzelnen Kalkulationspositionen zu
bewerten (Bewertungsvariante)
für Innenaufträge, PSP−Elemente und Ad−hoc−Kalkulationen:
• welche Termine für die Kalkulation gelten (Terminsteuerung). Bei
PSP−Elementen können die Termine durch die Termine des PSP−Elementes
übersteuert werden.
Kalkulationsvarianten
definieren
Sie
im
Customizing
der
jeweiligen
Anwendungskomponente.
2.217
Kalkulationsvariantentyp
Kennzeichen, das angibt, auf Basis welcher Kalkulation die Sollkosten ermittelt
werden.
2.218
Kalkulationsversion
Methode zur Unterscheidung von Kalkulationen zum gleichen Material, mit deren Hilfe
Sie mehrere Kalkulationen zum gleichen Material mit der gleichen
Kalkulationsvariante durchführen und auf der Datenbank sichern können
• In diesem Fall verwenden Sie die Kalkulationsversion ohne weitere
Customizing−Einstellungen.
Andere
Steuerungsparameter
(Transferpreisvariante,
Kurstyp
zur
Währungsumrechnung bzw. Mengengerüsttyp für die Mischkalkulation) für die
Kalkulation verwenden können, ohne dafür eine neue Kalkulationsvariante verwenden
zu müssen
In diesem Fall hinterlegen Sie im Customizing diese Steuerungsparameter in der
Kalkulationsversion.
2.219
Kalkulationsmodell
Planungsvorlage für eine einfache Kostenplanung. Im Kalkulationsmodell werden
Planungen vorgedacht angelegt, die in ähnlicher Weise immer wieder durchgeführt
werden. Dabei werden die realen Kostenverursacher (Merkmale) in die
Einzelkalkulation übersetzt. Dies geschieht dadurch, dass die Kalkulationspositionen
der Einzelkalkulation aus den Merkmalen abgeleitet werden. Die Merkmale prägt der
Planungsverantwortliche aus, wenn er das Kalkulationsmodell nutzt. Die
Ausprägungen der Merkmale können vordefiniert werden. Zu jedem Merkmal werden
Regeln für die Zuordnung zu Daten im SAP System definiert.
Beispiel
Merkmale: Anzahl der Mitarbeiter, Art der Anreise, Ausstattung
Ausprägung: 4, PKW (vordefiniert), Laptop (vordefiniert)
2.220
Kalkulationsschema
Legt die Regeln für die Berechnung der zu buchenden Werte fest.
Ein Kalkulationsschema besteht aus jeweils einer oder mehreren der folgenden
Zeilen:
• Basiszeile
enthält den Betrag, auf den ein Zuschlag erhoben wird
• Rechenzeile
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
65
enthält den Prozentsatz, der auf die Basiszeile zugeschlagen wird
• Summenzeile
enthält die Summe von Basisbetrag und Zuschlagsbetrag
Kalkulationsschemata werden verwendet
• in der Komponente Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA) für die
Bewertung kalkulatorischer Werte
• in der Komponente Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) für die
Ressourcenpreisfindung
Im Kalkulationsschema für die Ressourcenplanung ist festgelegt, welche
Konditionssätze in welcher Reihenfolge bei der Preisfindung berücksichtigt werden.
2.221
kalkulatorische Kosten
Kosten, die keinen betrieblichen Aufwand darstellen (Zusatzkosten), oder die in der
Kostenrechnung anders bewertet bzw. zeitlich anders auf die Perioden verteilt werden
als in der Finanzbuchhaltung (Anderskosten).
2.222
Kapazität
Gibt die technisch mögliche Ausbringung einer Kostenstelle und Leistungsart für eine
bestimmte Periode an.
2.223
Kategorie
Einteilung der Material−Ledger−Daten in:
• Anfangsbestand
• Zugänge
• Kumulierter Bestand
• Verbrauch
Endbestand
2.224
komplexe Kundeneinzelfertigung
Einzelfertigung, bei der für einen Kunden ein bestimmtes Produkt auf einmalige Weise
hergestellt wird.
Das Produkt, das nur einmal in genau dieser Form hergestellt wird, wird durch die
Auftragsstückliste der Kundenauftragsposition abgebildet.
Bei komplexer Kundeneinzelfertigung werden Sie in der Regel ein
Kundenauftrags−Controlling durchführen.
Dabei dient die Kundenauftragsposition als Kostenträger.
2.225
Konditionsart
In der Zuschlagsrechnung unterscheidet man
• Basiskonditionsarten, die definieren, worauf ein Zuschlag gerechnet wird
• Zuschlagskonditionsarten, die definieren, wie hoch der Zuschlagsprozentsatz
ist
66
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
In der Ressourcenplanung legt die Konditionsart fest, welche Arten von
Ressourcenpreisen im System abgelegt sind. Dies können z.B. absolute oder
prozentuale Werte sein.
2.226
Kontenfindung
Verfahren, mit dem Sie manuell oder automatisch mit der Substitution
Ausgleichskonten für die Abstimmbuchungen zwischen CO und Finanzwesen (FI)
ermitteln können.
2.227
Kontierungsgruppe
Zusammenfassung von Belastungskostenarten,
Abrechnungskostenart abgerechnet werden.
2.228
die
unter
der
gleichen
Kontierungsobjekt
Objekt, auf das im Controlling Kosten oder Mengen gebucht werden.
Kontierungsobjekte sind z.B. Kostenstellen, Innenaufträge, Projekte
Geschäftsprozesse.
2.229
oder
Kontierungstyp
Kennzeichen, das Abrechnungsempfänger spezifiziert.
Beispiel
• Anlage
• Kostenstelle
• Kostenträger
• Sachkonto
2.230
Kontrolleinsatzmenge
Menge an Materialien und Leistungen, die in der Abweichungsermittlung mit der
Solleinsatzmenge verglichen wird.
Die Kontrolleinsatzmenge kann sein:
• die um die Einsatzmengen für Ware in Arbeit und Ausschuss bereinigte
Isteinsatzmenge
• die auf Basis einer Vorkalkulation zum Auftrag ermittelte Einsatzmenge.
Wie sich die Kontrolleinsatzmenge errechnet, ist abhängig von der Sollversion.
2.231
Kontrollkosten
Kosten, die in der Abweichungsermittlung den Sollkosten gegenübergestellt werden.
Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) entsprechen die zu kontrollierenden Kosten
immer den Istkosten.
In der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) entsprechen die zu kontrollierenden
Kosten in Abhängigkeit von der Sollversion den um Ware in Arbeit und Ausschuss
bereinigten Istkosten oder den Kosten aus der Vorkalkulation zum Auftrag.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
67
2.232
Kontrollmenge
Menge, die in der Abweichungsermittlung der Sollmenge gegenübergestellt wird.
• Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) entspricht die Kontrollmenge der
Istleistung.
• In der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) kann die Kontrollmenge in
Abhängigkeit von der Sollversion beispielsweise gleich der um die
Isteinsatzmengen für Ware in Arbeit und Ausschuss bereinigte
Isteinsatzmenge sein. Die Kontrollmenge kann in der Kostenträgerrechnung
auch der Gutstückmenge entsprechen.
2.233
Kontrollverrechnungsmenge
Menge, die bei der Abweichungsermittlung der Sollverrechnungsmenge (d.h. der
Menge, die an das Lager hätte geliefert werden sollen) gegenübergestellt werden
kann.
Die Kontrollverrechnungsmenge ergibt sich in Abhängigkeit von der Sollversion. Sie
kann beispielsweise der an das Lager gelieferten Gutstückmenge entsprechen.
2.234
Konzernkalkulation
Buchungskreisübergreifende Kalkulation über Unternehmensgrenzen hinweg, die die
Wertschöpfung über mehrere Profitcenter in mehreren Buchungskreisen sichtbar
macht. Hierzu wird für jeden Partner (Buchungskreis, Werk, Profitcenter,
Geschäftsbereich) eine Kostenschichtung erzeugt. Die Kostenschichtung enthält
• die Herstellkosten eines Materials
• die zusätzlichen Kosten für Fracht, Versicherung usw.
• den internen Gewinn
In einer parallelen Sichtweise kann der feste Transferpreis angezeigt werden, der
zwischen den Partnern vereinbart wurde.
2.235
Kosten, additive
Materialbezogene Kosten, die Sie in Form einer Einzelkalkulation (manuell) eingeben
können, um eine (automatische) Kalkulation mit Mengengerüst zu ergänzen.
2.236
Kosten, nicht aktivierungsfähige
Kosten, für die das Aktivierungsverbot gilt. Dies sind die Kostenanteile, die nach
Handelsrecht oder Steuerrecht nicht aktiviert werden dürfen.
Hinsichtlich der Ermittlung von Ware in Arbeit und der Ergebnisermittlung kann
festgelegt werden, dass für bestimmte Werte ein Aktivierungsverbot besteht.
2.237
Kostenanteil im Bestand
Differenz aus Istkosten und den errechneten Kosten eines Auftrags, die durch die
Ergebnisermittlung errechnet wird.
Ein Kostenanteil im Bestand wird ermittelt, wenn die Istkosten die errechneten Kosten
überschreiten.
Bei Verlustaufträgen vermindert sich der so errechnete Wert um den realisierten
Verlust.
68
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.238
Kostenart
Klassifiziert
den
betriebszweckbezogenen
bewerteten
Verbrauch
Produktionsfaktoren innerhalb eines Kostenrechnungskreises.
Einer Kostenart entspricht eine kostenrelevante Kontenplanposition.
2.239
von
Kostenartengruppe
Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung gleichartiger Kostenarten.
Eine Kostenartengruppe kann beispielsweise beim Aufbau von Berichten oder zur
Bearbeitung mehrerer Kostenarten in einem Vorgang genutzt werden.
2.240
Kostenartennachweis
Bericht, der die einzelnen Kalkulationspositionen nach Kostenarten (z.B.
Materialkosten, Personalkosten) gliedert.
Ist im Materialstammsatz eine Herkunftsgruppe eingetragen, dann können Sie die
Kosten pro Materialkostenart zusätzlich nach Herkunftsgruppen auseinandersteuern.
2.241
Kostenartenplanung
Planung primärer und sekundärer Kosten auf
• einer Kostenstelle
• einem Innenauftrag
• einem Projekt.
Bei der Primärkostenplanung werden die Kosten erfasst, die durch den Verbrauch von
Gütern und Dienstleistungen entstanden sind und dem Unternehmen von außen
zugeführt werden.
Primärkosten können wertmäßig und mengenmäßig geplant werden.
• Bei der mengenmäßigen Primärkostenplanung werden die geplanten
Verbräuche erfasst und mit den Plankosten je Verbrauchseinheit bewertet.
• Bei der wertmäßigen Primärkostenplanung werden nur die geplanten Kosten
je Kostenart erfasst.
Die Planung sekundärer Kosten resultiert aus der Tatsache, dass Kostenstellen
Leistungen von anderen Kostenstellen aufnehmen, um selbst Leistungen erbringen zu
können.
Sekundäre Kosten können über die Planumlage mengenmäßig und über die
Leistungsaufnahme wertmäßig geplant werden.
2.242
Kostenartenrechnung
Teil der Kostenrechnung, in dem mit Hilfe des Abstimmledgers Buchungen, die
innerhalb des CO ausgeführt wurden, gesammelt und verdichtet werden.
Buchungskreisübergreifende und geschäftsbereichsübergreifende Buchungen werden
an
die
Finanzbuchhaltung
weitergeleitet.
Darüber
hinaus
können
CO−applikationsweise Kostenanalysen erstellt werden.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
69
2.243
Kostenartenschema
Schema, das den Zeilenaufbau des Berichts nach Kostenarten festlegt.
2.244
Kostenartentyp
Klassifikation der Kostenarten nach ihrer Verwendung oder Herkunft.
Beispiel:
• Materialkostenarten
• Auftragsabrechnungskostenarten
Kostenarten für interne Leistungsverrechnungen
2.245
Kostenbezugsgröße
Menge, auf der die angezeigten Kosten basieren.
2.246
Kosten des Umsatzes
Herstellkosten der abgesetzten Produkte, die den Umsatzerlösen gegenübergestellt
werden.
Die Kosten des Umsatzes beinhalten nicht die Kosten für Bestände fertiger und
unfertiger Erzeugnisse.
Die Kosten des Umsatzes werden in der Regel zum Zeitpunkt des Warenausganges
ermittelt. Die Buchung erfolgt hier nicht wie beim Gesamtkostenverfahren gegen
"Bestandsänderungen", sondern gegen ein Konto "Kosten des Umsatzes". Dies kann
durch entsprechendes Customizing der Kontenfindung beim Warenausgang
eingestellt werden.
2.247
Kostenelement
Zusammenfassung von Kostenarten, die dazu dient,
• Kosten eines Materials, einer Leistungsart oder eines Prozesses transparent
zu machen
• die Kosten eines Materials nach den Anforderungen der Materialbewertung
oder der Ergebnisrechnung zu gliedern
2.248
Kostenelementegruppe
Zusammenfassung aller Kostenelemente, die in einem Report−Writer−Bericht
angezeigt werden sollen.
Die Kostenelementegruppe ist eine Abschrift des Elementeschemas. Sie kann bis zu
40 Kostenelemente enthalten. Die Kostenelementegruppe ist nicht identisch mit der
Elementegruppe.
2.249
Kostenplanung
Instrument, mit dessen Hilfe die Kosten, die für die Durchführung eines Vorhabens
voraussichtlich anfallen, erfasst werden.
Ein Vorhaben kann abgewickelt werden im Rahmen
• eines Auftrags
70
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
• einer Kostenstelle
• eines Projektes
Man unterscheidet folgende Planungsformen:
• Grobplanung oder auch strukturorientierte Planung
Die Kosten werden für den Auftrag oder für ein Element eines Projektstrukturplans
(PSP−Element) geschätzt.
• Kostenartenplanung
• Einzelkalkulation
2.250
Kostenrechnungsbeleg
Nachweis über wertmäßige und mengenmäßige Veränderungen innerhalb eines
Kostenrechnungskreises
aufgrund
eines
Geschäftsvorfalls.
Der
Kostenrechnungsbeleg kann einen oder mehrere Einzelposten umfassen, welche die
Veränderungen ausweisen.
2.251
Kostenrechnungskreis
Organisatorische Einheit innerhalb eines Unternehmens, für die eine vollständige, in
sich geschlossene Kostenrechnung durchgeführt werden kann.
Ein Kostenrechnungskreis kann einen oder mehrere, ggf. unterschiedliche
Währungen führende Buchungskreise umfassen. Die zugehörigen Buchungskreise
müssen alle denselben operationalen Kontenplan nutzen.
Alle innerbetrieblichen Verrechnungen beziehen sich nur auf Objekte desselben
Kostenrechnungskreises.
2.252
Kostenrechnungskreiswährung
Währung, in der die Kostenrechnung durchgeführt wird.
Die Kostenrechnungskreiswährung wird als Vorschlagswährung in den
Kostenrechnungsobjekten (z.B. den Kostenstellen) angezeigt, kann dort jedoch
jederzeit überschrieben werden.
2.253
Kostenschichtung
Einteilung der Kosten in betriebswirtschaftlich aussagekräftige Einheiten, die sog.
Kostenelemente. Sie können die Kosten eines Materials, eines Prozesses oder einer
Leistungsart schichten.
Beispiele für Kostenelemente einer Kostenschichtung
• Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) und in der Ergebnis− u.
Marktsegmentrechnung (CO−PA):
• Material
• Eigenleistungen
• Fremdleistungen
• Gemeinkosten
• Sonstige
• Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM):
• Energie
• Personal
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
71
• Rohstoffe
• Sonstige
Es gibt zwei Arten von Kostenschichtungen:
• Herstellkostenschichtung (nicht im CO−OM)
• Primärkostenschichtung
Durch die Zusammenfassung mehrerer Kostenarten zu einem Kostenelement
erleichtern Sie die Analyse der Kosten für z.B. folgende Fragestellungen:
• Im CO−PC und CO−PA: Sind die gestiegenen Herstellkosten hauptsächlich
auf die Erhöhung der Kosten für Material oder auf erhöhte Personalkosten
zurückzuführen?
• Im CO−OM: Wie hoch ist der Anteil der Materialkosten am Tarif einer
Leistungsart?
• Im CO−PC und CO−PA kann die Kostenschichtung zur Kostenwälzung
genutzt werden. Dadurch wird die erbrachte Wertschöpfung für jede
Fertigungsstufe darstellbar.
• Im CO−PC (und fürs CO−PA) wird eine separate Kostenschichtung (die
Partnerschichtung) für jeden Partner erzeugt, der eine Ressource für das
Produkt bereitgestellt hat. Mögliche Partner sind:
• Buchungskreis
• Werk
• Profit Center
• Geschäftsbereich
Im CO−OM können Sie bei der Leistungsverrechnung zur Tarifermittlung mit Hilfe
eines Switchschemas die Kosten beim Empfänger in andere Kostenelemente
einfließen lassen als beim Sender.
2.254
Kostenstelle
Organisatorische Einheit innerhalb eines Kostenrechnungskreises, die einen eindeutig
abgegrenzten Ort der Kostenentstehung darstellt. Die Abgrenzung kann nach
folgenden Aspekten vorgenommen werden:
• funktional
• abrechnungstechnisch
• räumlich
• Kostenverantwortung
2.255
Kostenstellenart
Bestimmt die Art einer Kostenstelle.
Beispiel:
• F = Fertigungskostenstelle
• H = Hilfskostenstelle
2.256
Kostenstellengruppe
Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung mehrerer Kostenstellen nach
bestimmten Kriterien.
72
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.257
Kostenstellenhierarchie
Hierarchische Struktur, in der mehrerer Kostenstellen nach bestimmten Kriterien
zusammengefasst sind.
2.258
Kostenstellenwährung
Währung, in der die Kosten einer Kostenstelle berichtet werden.
2.259
Kostenträger
Kostenträger sind die Leistungseinheiten des Wertschöpfungsprozesses, denen
entsprechend ihrer Verursachung Kosten periodengerecht zugerechnet werden.
Kostenträger
können
entweder
eigenständige
Entitäten
(sog.
Kostenträger−Identnummern) sein oder andere Entitäten, wie Aufträge, Projekte, o.ä.
darstellen.
Für jeden Kostenträger kann eine Vorkalkulation, eine mitlaufende Kalkulation und
eine Nachkalkulation durchgeführt werden.
Im SAP−System können unter anderem folgende Kostenträger verwendet werden:
• Produktkostensammler
• Fertigungsaufträge
• Prozessaufträge
• Kostenträger−Identnummern
• Kundenauftragspositionen
2.260
kosten− und erlösführende Kundenauftragsposition
Kundenauftragsposition, die als Kostenträger verwendet wird.
Wenn Sie eine Kundenauftragsposition als Kostenträger verwenden, dann führen Sie
ein Kundenauftrags−Controlling durch.
2.261
Kostenträger allgemein
Frei verwendbarer, eigenständiger Kostenträger zur Planung, Erfassung und
Abrechnung von Kosten.
2.262
Kostenträgerart
Unterscheidung von Kostenträger−Identnummern im Hinblick auf ihren
Verwendungszweck.
Beispiel
• im Periodischen Produkt−Controlling als Kostenträgerknoten einer
Kostenträgerhierarchie
• im Controlling (CO) für immaterielle Güter und Dienstleistungen als
Kostenträger−allgemein
• im Informationssystem des Produktkosten−Controllings als Produktgruppe CO
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
73
2.263
Kostenträgerhierarchie
Menge von Kostenträgerknoten, die einander hierarchisch zugeordnet sind. Wenn
Kosten nicht direkt auf der Ebene von Aufträgen oder Materialien zugeordnet werden
können, dann können Sie eine Kostenträgerhierarchie nutzen für eine Analyse von
• Sollkosten
• Istkosten
• Abweichungen
Den Kostenträgerknoten können Sie folgendes zuordnen:
• Material / Werk
• Material / Werk / FertigungsProzess
Über diese Zuordnung können die Produktkostensammler und Produktionsaufträge
selektiert werden, die zu diesem Kostenträgerknoten gehören.
Auf der Ebene der Kostenträgerhierarchie können Preisdifferenzen an den Bestand in
der Finanzbuchhaltung und in die Ergebnisrechnung abgerechnet werden.
Alternativ dazu können die Kosten auch auf die zugeordneten Aufträge verteilt werden
und von dort aus abgerechnet werden.
2.264
Kostenträger−Identnummer
Objekt der Kostenrechnung, dem Kosten entsprechend ihrer Verursachung
zugerechnet werden können.
Beispiele
• Im Controlling(CO) für immaterielle Güter und Dienstleistungen wird die
Kostenträger−Identnummer verwendet, um beispielsweise ein immaterielles
Gut abzubilden. Man nennte die Kostenträger−Identnummer dort
Kostenträger−allgemein.
• Im Controlling für immaterielle Güter und Dienstleistungen heißt sie
Kostenträger−allgemein.
• Im Periodischen Produkt−Controlling werden Kostenträger−Identnummern
verwendet, um Kostenträgerhierarchien aufzubauen. Man nennt die
Kostenträger−Identnummer dort Kostenträgerknoten.
• Im Informationssystem des Periodischen Produkt−Controllings und des
Auftragsbezogenen
Produkt−Controllings
können
Sie
Kostenträger−Identnummern verwenden, um Produktgruppen−CO anzulegen.
Produktgruppen−CO können Sie zu Berichtszwecken im Informationssystem
anlegen.
• Bei statistischem Einsatz der Prozesskostenrechnung (CO−OM−ABC) wird die
Kostenträger−Identnummer verwendet, um die Kostenträger darzustellen, an
denen die Prozesskosten verrechnet werden.
2.265
Kostenträgerknoten
Kostenträger, der fester Bestandteil einer Kostenträgerhierarchie ist.
2.266
Kostenträgerprofil
Zusammenfassung von Vorschlagswerten für die Produktkostenrechnung.
Folgende Werte werden beispielsweise auf Basis des Kostenträgerprofils in den
Stammsatz der Kostenträger−Identnummer vorgeschlagen:
74
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
•
•
•
2.267
Kalkulationsschema
Zuschlagsschlüssel
Abrechnungsprofil
Kostenträgerrechnung
Teilbereich der Kostenrechnung, der dazu dient, die im Unternehmen angefallenen
Kosten den Leistungseinheiten des Betriebes zuzuordnen.
Auf der Grundlage dieser Informationen können beispielsweise
• die Istkosten mit den Plankosten verglichen werden
• Soll−/Ist−Vergleiche durchgeführt werden
• die Bestandswerte von fertigen und unfertigen Erzeugnissen ermittelt werden
Die Kostenträgerrechnung im SAP−System stellt zudem unter anderem Daten bereit
für
• die Istkalkulation/Material−Ledger
• die Finanzbuchhaltung
• die Profit−Center−Rechnung
• die Ergebnis− und Marktsegmentrechnung
2.268
Kostenträgertyp
Werkzeug, das die technischen Eigenschaften einer Kostenträger−Identnummer
festlegt. Der Kostenträgertyp gibt an, welcher Anwendungskomponente eine
Kostenträger−Identnummer zugeordnet ist und steuert, welche Funktionen
durchführbar sind.
Zu jedem Kostenträgertyp kann es mehrere Kostenträgerarten geben. Eine
Kostenträgerart muss einem Kostenträgertyp zugeordnet sein.
2.269
Kostenwälzung
Verfahren der Materialkalkulation. Die Kosten untergeordneter Fertigungsstufen
werden auf die oberste Stufe übernommen. Die Kosten werden pro Kostenelement
gewälzt. D.h. dass Kosten, die z.B. in der Vormontage für Eigenleistungen entstehen,
auch in den Herstellkosten des Endproduktes als Eigenleistungskosten ausgewiesen
werden können und nicht als Kosten für Einsatzmaterialien (in diesem Fall für
Halbfabrikate). Kosten in Kostenelementen, die nicht gewälzt werden, werden bei der
Kalkulation höherer Kalkulationsstufen nicht berücksichtigt.
2.270
kumulierte Verrechnung
Verrechnungsmethode, die es ermöglicht, Schwankungen der Bezugsbasen oder der
zu
verrechnenden
Senderbeträge
auszugleichen.
Dadurch
ist
eine
verursachungsgerechte Zuordnung der verrechneten Kosten möglich. Die kumulierte
Verrechnung glättet die Verrechnung über die Perioden.
Eine kumulierte Verrechnung können Sie durchführen für
• Umlagen
• Verteilungen
• periodische Umbuchungen
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
75
2.271
Kundenauftragsbestand, unbewerteter
Bestand an Materialien zur Ausführung eines Kundenauftrages, dessen Wert durch
die Ergebnisermittlung am PeriodenAbschluss errechnet wird.
2.272
kundenauftragsbezogene Massenfertigung
Einzelfertigung, bei der kundeneinzelgefertigte Produkte mehrmals hergestellt
werden.
In der Regel handelt es sich bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung um
Variantenfertigung ohne zusätzliche Modifikation.
Bei
kundenauftragsbezogener
Massenfertigung
muss
kein
Kundenauftrags−Controlling durchgeführt werden.
2.273
Kundenauftrags−Controlling
Komponente, die ein kundenauftragsspezifisches Controlling ermöglicht. Dabei dient
die Vertriebsbelegsposition (Position einer Anfrage, eines Angebotes oder eines
Kundenauftrages) als Kostenträger, für den Kosten und Erlöse im Plan und im Ist
ermittelt werden können. Das Kundenauftrags−Controlling ist bei komplexer
Kundeneinzelfertigung sinnvoll.
2.274
Kundenauftragsfertigung
Produktionstyp, bei dem ein Produkt speziell für einen bestimmten Kunden gefertigt
wird.
Grundsätzlich kann bei Kundenauftragsfertigung zwischen kundenauftragsbezogener
Massenfertigung und komplexer Kundeneinzelfertigung unterschieden werden.
Als Kundenauftragsfertiger können Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand
oder mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten.
• Bei Einsatz des unbewerteten Kundenauftragsbestandes wird der Wert des
Bestands am Periodenende mit der Ergebnisermittlung ermittelt.
Sie haben als Kundenauftragsfertiger in Abhängigkeit von der betriebswirtschaftlichen
Abwicklung die Möglichkeit
• ein Kundenauftrags−Controlling auf der Ebene von Vertriebsbelegspositionen
durchzuführen
• ein Produkt−Controlling durchzuführen
2.275
Kundenauftragskalkulation
Kalkulation einer Kundenauftragsposition, die im Kundenauftrag angestoßen wird.
Mit der Kundenauftragskalkulation können auch Positionen von Anfragen und von
Angeboten kalkuliert werden.
2.276
Kuppelproduktauftrag
Produktionsauftrag, mit dem Kuppelprodukte hergestellt werden.
76
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.277
Leerkostenabweichung
Summe
von
Beschäftigungsabweichung
und
dem
fixen
Anteil
der
Verrechnungspreisabweichung. Dazu müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
• Für die Leistung wurden periodische Tarife auf Basis der Kapazität ermittelt.
• Es findet keine Nachbewertung im Ist statt.
Die Leerkostenabweichung wird im R/3−System nicht direkt ermittelt.
2.278
Leistung, disponierte
Menge einer bestimmten Leistung, die zur Aufnahme auf den Empfänger geplant ist.
2.279
Leistungsart
Einheit innerhalb eines Kostenrechnungskreises, der die Leistungen einer
Kostenstelle klassifiziert.
Beispiel:
Leistungsarten von Kostenstellen im Bereich der Fertigung sind Maschinenstunden
oder gefertigte Einheiten.
2.280
Leistungsartengruppe
Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung mehrerer Leistungsarten.
2.281
Leistungsartentyp
Kennzeichen, das bestimmt, wie eine Leistungsart verrechnet wird.
Eine Leistungsart kann auf folgende Arten verrechnet werden:
• direkt
• über Fixkostenvorverteilung
• indirekt (Wertdeckung)
• gar nicht
Anstelle der Verrechnung erfolgt nur die Erfassung geleisteter Mengen auf den
Sendern.
2.282
Leistungsaufnahme
Vorgang zur mengenmäßigen Planung sekundärer Kosten einer Empfängerstelle, die
von einer Senderstelle Leistung beansprucht.
2.283
Leistungsaufnahmenplanung
Werkzeug, mit dem für ein Empfängerobjekt die Aufnahme von Leistungen geplant
wird, z.B. für
• eine Kostenstelle
• einen Auftrag
• einen Geschäfts-Prozess
• ein Projektstrukturplan−Element (PSP−Element)
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
77
2.284
Leistungserbringung
Erzeugung eines Planentlastungssatzes unter einer Verrechnungskostenart auf den
Senderkostenstellen. Dies geschieht im Rahmen der Tarifplanung einer Leistungsart.
2.285
Losgrößenabweichung
Differenz zwischen fixen Plankosten und fixen verrechneten Istkosten.
Losgrößenabweichungen entstehen, weil ein Teil der Gesamtkosten für einen Auftrag
oder eine Kostenträgerhierarchie sich bei der Änderung der Herstellmenge nicht
verändert.
Beispiel:
Die Fixkosten eines Vorganges (z.B. Rüstkosten) bleiben gleich, unabhängig davon
wie oft der Vorgang wiederholt wird.
2.286
manuell gesetzter Tarif
Preis einer Leistung oder eines Geschäftsprozesses, der manuell gesetzt und nicht
iterativ berechnet wird.
2.287
Materialauflösung
Funktion in der Einzelkalkulation, mit der Positionen, die auf Materialien verweisen,
durch deren Stücklistenpositionen ersetzt werden.
2.288
Materialfortschreibungsschema
Instrument, das bestimmt, wie die Werte aus bewertungsrelevanten Vorgängen im
Material−Ledger gesammelt werden, um die Ermittlung von neuen Bewertungspreisen
und die Abschlussbuchungen bei der einstufigen und mehrstufigen
Materialpreisermittlung zu beeinflussen.
2.289
Materialgemeinkosten
Kosten, die den einzelnen Materialien nicht direkt zugerechnet werden.
Beispiel:
• Beschaffungskosten
• Lagerkosten für ein Lager, in dem mehrere Materialien gelagert sind
2.290
Materialkalkulation
Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung für Materialien.
Die Materialkalkulation dient dazu, die Herstellkosten und Selbstkosten
Erzeugniseinheit zu ermitteln und bildet die Basis der Materialbewertung
Standardpreisen über sämtliche Anwendungsbereiche hinweg.
Die Materialkalkulation erfolgt entweder automatisch auf Basis der Daten
Produktionsplanung und −steuerung (PP) (Kalkulation mit Mengengerüst) oder
Basis manueller Eingaben im Controlling (CO)(Kalkulation ohne Mengengerüst).
78
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
pro
zu
der
auf
2.291
Materialkalkulation, alternative
Kalkulation, die nicht die Plankalkulation zur Ermittlung des Standardpreises eines
Materials ist.
Alternative Materialkalkulationen sind die Sollkalkulation und die aktuelle Kalkulation.
2.292
Material−Ledger
Werkzeug, das Bewegungsdaten für Materialien sammelt, deren Stammdaten im
Materialstamm abgelegt sind.
Auf Basis dieser Daten errechnet das Material−Ledger Preise für die Bewertung
dieser Materialien.
Das Material−Ledger bildet die Grundlage für die Istkalkulation und ermöglicht die
Bestandsbewertung
in
mehreren
Währungen
anhand
verschiedener
Bewertungansätze.
2.293
Material−Ledger−Abrechnung
Verfahren im Rahmen der Materialbewertung mit dem Material−Ledger, in dem das
System
• Materialbestände in mehreren Währungen bzw. Bewertungen bewertet
• neue Bewertungspreise in mehreren Währungen bzw. Bewertungen errechnet
• Differenzen,
die
durch
Vorgänge
entstehen,
weitgehend
auf
Materialbestandskonten
bucht
und
im
Falle
der
mehrstufigen
Materialabrechnung auch dem Verbrauch zurechnet
2.294
Material−Ledger−Fortschreibung
Automatisches Sammeln von Daten aus bewertungsrelevanten Vorgängen zu einem
Material, z.B.
• W areneingang
• Rechnungseingang
• Abrechnung eines Fertigungsauftrages
Die Daten werden gemäß eines Materialfortschreibungsschemas im Material−Ledger
gesammelt und bei der Materialpreisermittlung bearbeitet.
2.295
Material−Ledger−Stammdaten
Buch, das die Mengenflüsse und Werteflüsse zu einem Material mit einer bestimmten
Bewertungsart periodengerecht in mehreren Währungen führt.
2.296
Material−Ledger−Typ
Zusammenfassung von mehreren Währungen oder Bewertungen, die für einen
bestimmten Bewertungskreis im Material−Ledger geführt werden.
2.297
Materialpreisermittlung
Verfahren im Rahmen der Materialbewertung mit dem Material−Ledger, in dem das
System
• Materialbestände in mehreren Währungen bzw. Bewertungen bewertet
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
79
•
•
2.298
 eue Bewertungspreise in mehreren Währungen bzw. Bewertungen errechnet
n
Differenzen,
die
durch
Vorgänge
entstehen,
weitgehend
auf
Materialbestandskonten
bucht
und
im
Falle
der
mehrstufigen
Materialpreisermittlung auch dem Verbrauch zurechnet
Mehrkosten
Istkosten, die die Plankosten übersteigen.
2.299
Mengengerüst
Grundlage für die Ermittlung von Kosten in der Materialkalkulation.
Das Mengengerüst besteht in der Regel aus Stückliste und Arbeitsplan.
In der Prozessfertigung wird statt einer Stückliste ein Planungsrezept verwendet. In
der Serienfertigung wird statt
eines Arbeitsplans ein Linienplan verwendet.
Wenn Sie mit der Istkalkulation arbeiten, wird das Mengengerüst aus den Istdaten im
System aufgebaut.
2.300
Mengengerüstermittlung
Prozess zur Ermittlung eines gültigen Mengengerüsts für die Kalkulation, für den
verschiedene Funktionen zur Verfügung stehen, z.B. die Mengengerüstermittlung
über
• die Einstellungen in der Auflösungssteuerung
• Vorschlagswerte im Materialstammsatz
2.301
Mengengerüstverwalter
Mit dem Mengengerüstverwalter können Sie im Produktkosten−Controlling Mengen
und Werte mit Bezug zu unterschiedlichen Beschaffungsmöglichkeiten oder
Herstellmöglichkeiten desselben Materials fortschreiben. Der
Mengengerüstverwalter verwendet zur Fortschreibung von Mengen und Werten
• Beschaffungsprozesse
• Beschaffungsalternativen
• Verbrauchsalternativen
2.302
Merkmal
Kriterium, nach dem Daten ausgewählt werden, z.B.
• Kostenstelle
• Kostenart
• Leistungsart etc.
2.303
Mischkalkulation
Kalkulationsmethode, die einen Mischpreis durch Gewichtung mehrerer Kalkulationen
über Verhältniszahlen bildet. Durch das Normieren auf eine einheitliche
Kalkulationslosgröße erhalten Sie eine Mischkalkulation, die Sie als Basis für die
Standardpreisfortschreibung heranziehen können.
80
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.304
Mischpreisabweichung
Abweichungskategorie der Verrechnungsseite, die die Abweichung zwischen einem
durch Mischkalkulation mehrerer Beschaffungsalternativen (Beschaffungsversionen)
gebildeten Standardpreis und der Kalkulation einer Beschaffungsalternative abbildet.
2.305
Mischungsabweichung
Abweichung, die entsteht, wenn das Mischungsverhältnis im Ist sich vom
Mischungsverhältnis im Plan unterscheidet.
Ein Produkt kann über verschiedene Fertigungsverfahren hergestellt werden, wobei
jedes Verfahren unter Umständen einen anderen Preis ergeben kann. Wenn das
Mischungsverhältnis der Fertigungsverfahren im Ist sich vom Plan unterscheidet,
dann ändert sich der Preis des Produktes insgesamt.
2.306
Mischverhältnis
Verhältnis der Beschaffungsalternativen, die an einer Mischkalkulation beteiligt sind,
das mit Hilfe von Verhältniszahlen festgelegt wird.
2.307
mitlaufende Kalkulation
Verfahren, bei dem alle zu einem Kostenträger angefallenen Istkosten auf dem
Kostenträger fortgeschrieben werden.
2.308
Mittelübersicht
Anzeige der folgenden Daten für ein Projekt bzw. für eine Projektposition
• Istdaten
• Obligodaten
• Auftragsdaten
• noch verfügbare Mittel
2.309
Musterauftrag
Instrument, das Vorschlagswerte als Vorlage beim Anlegen eines Auftrages enthält,
jedoch selbst nicht bebuchbar ist
2.310
Muster− und Simulationskalkulation
Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung, bei dem Sie Positionen in Form einer
Einzelkalkulation manuell eingeben.
Diese Kalkulation können Sie als Baustein in einer anderen Kalkulation und als
Vorlage bei der Planung von anderen Objekten im R/3−System verwenden.
2.311
Musterkalkulation
Werkzeug zur Kostenplanung und Preisbildung, bei dem Sie Positionen in Form einer
Einzelkalkulation manuell eingeben.
Diese Kalkulation kann als Baustein in einer Kalkulation und als Vorlage bei der
Planung von anderen Objekten im R/3−System verwendet werden, z.B. bei
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
81
Materialkalkulationen
PSP−Elementen.
2.312
ohne
Mengengerüst,
Fertigungsaufträgen
(CO)
und
Nacharbeit
Arbeit, die durch die Beseitigung von Fehlern an Erzeugnissen des Betriebes
entsteht. Nacharbeit fällt nach Abschluss des eigentlichen Fertigungsprozesses an.
Die Kosten der Nacharbeit werden als Abweichungen ausgewiesen.
2.313
Nachkalkulation
Eine auf eine Leistungseinheit (den Kostenträger) bezogene Kalkulation, der die für
die Leistungserhebung tatsächlich angefallenen Kosten zugrunde liegen.
Die Nachkalkulation dient der Kostenermittlung und der Kostenkontrolle. Sie
beinhaltet auch die Gegenüberstellung von Soll− und Istkosten.
2.314
Nachlaufkosten
Kosten, die nach Abschluss des eigentlichen Fertigungsprozesses entstehen.
Beispiel:
• Kosten der Nacharbeit
• Kosten für Gewährleistungen.
2.315
Namensregel
Regel, die festlegt, welche Merkmale (z.B.
Fertigungsversion) ein Mengengerüst bestimmen.
2.316
Stückliste/Arbeitsplan
oder
Namensschema
Wird für die Fortschreibung von Istdaten und die Ermittlung des Mengengerüsts im Ist
im Rahmen der folgenden Funktionen verwendet:
• Mischkalkulation in der Komponente Produktkostenplanung
• Produktkostensammler in der Komponente Kostenträgerrechnung
• Istkalkulation in der Komponente Istkalkulation/Material−Ledger
Über das Namensschema wird die Zuordnung der Namensgruppe zu den folgenden
Parametern festgelegt:
• Prozesstyp (z.B. Fertigung, Bestellung, Lohnbearbeitung)
• Regel (z.B. Stückliste/Arbeitsplan oder Fertigungsversion bei Fertigung,
Einkaufsorganisation/Lieferant bei Bestellungen, Stückliste/Lieferant bei
Lohnberarbeitung)
2.317
Nutzungsgrad
Gibt die prozentuale Auslastung der Kapazitäten als Verhältnis von Ausbringung zu
Kapazität an.
Mit dem Nutzungsgrad läßt sich das Fixkostenvolumen in den genutzten
Fixkostenanteil (Nutzkosten) und den ungenutzten Fixkostenanteil (Leerkosten)
aufteilen.
82
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.318
Objektart
Art eines Kontierungsobjekts.
Beispiel:
• Kostenstellen
• Geschäftsprozesse
• Innenaufträge
• Projektstrukturplan−Elemente (PSP−Elemente)
• Ergebnisobjekte
2.319
Objektklasse
Die
Objektklasse
dient
zur
betriebswirtschaftlichen
Einordnung
von
Controlling−Objekten sowie zum Ausweis von Kostenflüssen innerhalb des
Controllings nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Es werden folgende Objektklassen unterschieden:
• Gemeinkosten
• Fertigung
• Investition
• Ergebnis und Vertrieb
Während manche Objekttypen generell einer Klasse zugeordnet sind (z.B.
Kostenstellen den Gemeinkosten),
erfolgt für andere Objekte (z.B. CO−Innenauftrag, PSP−Element) die Zuordnung im
jeweiligen Stammsatz.
Neben dem Funktionsbereich ist die Objektklasse notwendig, um bestimmte Werte
des externen Rechnungswesens zu ermitteln bzw. zu erklären. So entspricht z.B. der
Saldo aller Objekte der Klasse Produktionskosten− Controlling dem "Work in Progress
(WIP)".
2.320
Objektliste
Liste der Objekte, die in einem Verarbeitungsschritt mit der Sammelverarbeitung
bearbeitet wurden.
Zu den einzelnen Objekten werden in der Regel auch Werte ausgegeben,die im
Verarbeitungsschritt ermittelt wurden.
2.321
Objektplanung
Instrument der Ergebnisrechnung, mit dem Werte für mehrere Ergebnisobjekte erfasst
werden.
Dabei werden Wertfelder (ggf. mit Zeitraumangaben) in den Spalten und die
Ergebnisobjekte in den Zeilen des Planungsbildes angezeigt.
2.322
Objektwährung
Währung, die im Stammsatz eines CO−Objektes (Kostenstelle, Innenauftrag etc.)
definiert ist.
Beim Anlegen eines CO−Objektes wird die Kostenrechnungskreiswährung als
Objektwährung vorgeschlagen.
Sie können diesen Vorschlag im Einzelfall überschreiben.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
83
2.323
Obligo
Vertragliche bzw. dispositive Verpflichtung, die buchhalterisch nicht erfasst wird, die
jedoch durch verschiedene Geschäftsvorfälle zu Istkosten führt.
Das frühzeitige Erfassen und Analysieren der Verpflichtungen hinsichtlich ihrer
kosten− und finanzbezogenen Auswirkungen, wie z.B. für Bestellungen leistet die
Obligoverwaltung.
Das Obligo wird auf folgenden Objekten verwaltet:
• CO−Fertigungsauftrag
• Fertigungsauftrag
• Innenauftrag
• Instandhaltungsauftrag
• Kundenauftrag
• Kostenstelle
• Netzplan
• Netzplan−Vorgang
• Projekt (PSP−Element)
2.324
Obligo Aufträge
Summe aller Obligos, die auf Aufträgen gebucht wurden und die in der Mittelübersicht
der Projekte angezeigt werden.
Die Aufträge müssen in der Auftragsposition einem Projekt zugeordnet sein.
2.325
operative Version
Istversion, die beim Führen von parallelen Bewertungen die Controllingphilosophie
und damit die führende Bewertung im CO widerspiegelt. Es können zusätzlich bis zu
zwei weitere additive Versionen geführt werden.
2.326
Ordnungsnummer
Werkzeug, das die Reihenfolge der Anwenderstatus in einem Statusschema festlegt.
Status werden in der Regel aufsteigend nach Ordnungsnummer gesetzt.
Für ein Objekt (Auftrag, Projekt, etc.) können gleichzeitig mehrere Status gesetzt sein,
von denen jedoch nur einer eine Ordnungsnummer besitzen darf. Wird ein anderer
Status mit Ordnungsnummer gesetzt, wird der alte Status mit Ordnungsnummer
deaktiviert. Eine Deaktivierung ist jedoch nur in bestimmten Grenzen erlaubt.
2.327
Output−Material
Material, das über eine Beschaffungsalternative beschafft wird.
2.328
Partner
Geschäftseinheit, die am Wertschöpfungs-Prozess beteiligt ist. Ein Partner kann
mehrdimensional aus den folgenden organisatorischen Einheiten definiert werden:
• W erk
• Buchungskreis
84
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
•
•
2.329
Profitcenter
Geschäftsbereich
Partnerschichtung
Kostenschichtung nach Kostenelementegruppen, mit der Sie den Anteil der
verschiedenen Organisationseinheiten (Partner) am Wertschöpfungs-Prozess
transparent darstellen können
2.330
Partnerversion
Schlüssel, der eine Kombination Partner/ Direct Partner eindeutig definiert.
2.331
PeriodenAbschluss
Durchführung periodenbezogener betriebswirtschaftliche Vorgänge in der
Kostenstellenrechnung (CO−OM−CCA) wie
• periodische Umbuchung
• Verteilung
• Umlage
• Abgrenzung
Die genannten Vorgänge werden nach dem Periodenende durchgeführt, nachdem die
primären Buchungen der entsprechenden Periode abgeschlossen sind.
Im Rahmen des Periodenabschlusses in der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ)
werden u.a. folgende betriebswirtschaftliche Vorgänge durchgeführt:
• Zuschlagsermittlung
• W ork−in−Process−Ermittlung (WIP)
• Abweichungsermittlung
• Abrechnung
2.332
Periodenstatus
Status für Material−Ledger−Stammdaten während einer Buchungsperiode:
• Neu angelegt
• Periode eröffnet
• Preisänderung erfolgt
• W erte erfasst
• Mengen und Werte erfasst
• Preis einstufig ermittelt
• Preis mehrstufig ermittelt
• Abschlussbuchung erfolgt Abschlussbuchung storniert
2.333
periodischer Verrechnungspreis
Preis, der sich aufgrund von Warenbewegungen und Rechnungserfassungen
periodisch verändert.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
85
Der periodische Verrechnungspreis berechnet sich aus Materialwert dividiert durch
Materialbestand und bezieht sich auf die Basismengeneinheit und Preiseinheit im
Materialstammsatz.
Der Preis wird neu berechnet, wenn Sie eine einstufige bzw. mehrstufige
Materialpreisermittlung für das Material durchführen.
Der Preis wird bei den Abschlussbuchungen der einstufigen bzw. mehrstufigen
Materialpreisermittlung für die Materialbewertung der abgeschlossenen Periode
verwendet. Die Bewertung der laufenden Periode erfolgt weiterhin mit dem
Standardpreis des Materials.
Sie können den periodischen Verrechnungspreis in bis zu drei Währungen bzw.
Bewertungen führen.
2.334
periodenbezogene Verrechnung
Verrechnungsmethode, bei der die Kosten, die während einer Geschäftsperiode auf
einer Kostenstelle gesammelt wurden, nach vom Anwender definierten Schlüsseln
und nicht nach dem Leistungsaustausch zwischen Kostenstellen weiterverrechnet
werden.
2.335
Period−End Partner
Werkzeug für die Durchführung und Kontrolle von Arbeiten, die im Rahmen des
Periodenabschlusses anfallen.
2.336
periodische Umbuchung
Buchungshilfe, mit der Sie Korrekturen auf Kostenstellen vornehmen können.
Die periodische Umbuchung ist eine Verrechnungsmethode, bei der Regeln in Form
von Zyklen zur Entlastung von Verrechnungskostenstellen festgelegt werden. Die
Verrechnungskostenstellen
dienen
dabei
zur
Sammlung
der
kostenrechnungsrelevanten Buchungen.
2.337
Planabstimmung
Werkzeug, mit dessen Hilfe der Leistungsaustausch zwischen den Kostenstellen
geprüft und abgestimmt werden kann.
Diese Maßnahme ist erforderlich, um sicherzustellen, dass auf den
Empfängerkostenstellen nicht mehr Leistungen in Anspruch genommen werden als
auf den Senderkostenstellen geplant sind.
2.338
Planbelastung
Die Planbelastung entspricht dem Wert, mit dem ein Objekt zu belasten geplant ist.
In der Kostenträgerrechnung können zu allen Kostenträgern Planbelastungen ermittelt
werden. Die Planbelastung wird im Rahmen der Vorkalkulation zum Kostenträger
ermittelt. Das System ermittelt die Planbelastung, indem es die geplanten
Materialeinsatzmengen, die geplanten Leistungs− und Prozessmengen etc. bewertet.
2.339
Planbeleg
Einzelposten zum Dokumentieren von Planungsänderungen.
86
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.340
Planentlastung
Die Planentlastung entspricht dem Wert, mit dem ein Objekt zu entlasten geplant ist.
In der Kostenträgerrechnung entspricht die Planentlastung dem in der Vorkalkulation
eines Auftrages ermittelten Wert, zu dem der Auftrag voraussichtlich entlastet wird.
Das System ermittelt die Planentlastung, indem es die Auftragsplanmenge mit dem
Wert multipliziert, der laut Preissteuerung zur Entlastung herangezogen werden soll.
2.341
Planerprofil
Hierarchisch strukturierte Zusammenfassung von Planungslayouts, differenziert nach
Planungsgebieten.
Pro Planungsgebiet ist festgelegt, welches Planungslayout verwendet wird. Sie
können einem Planungsgebiet mehrere Planungslayouts zuordnen.
2.342
Plankosten
Für ein bestimmtes Vorhaben (z.B. Auftrag) geplante Kosten.
2.343
Planleistungsmenge
Bedarfsabhängige, unter wirtschaftlichen Aspekten erforderliche Planmenge einer
Kostenstelle und Leistungsart.
Die Planleistungsmenge wird in der jeweiligen physikalischen bzw. technischen
Einheit angegeben.
2.344
Planperiode
Zeitperiode, auf die sich die Plankalkulation bezieht.
2.345
Planprofil
Instrument, das die Steuerungsparameter für die Planung bzw. Budgetierung
zusammenfasst.
2.346
Plansimulation
Werkzeug, mit dessen Hilfe Sie den Output (d.h. die Planleistung) der Kostenstellen
erhöhen oder senken und die Auswirkungen auf die Kosten ermitteln können.
2.347
Plantarifermittlung
Eine Methode zur Berechung der fixen und variablen internen Tarife für Leistungen
auf Kostenstellen.
Dieser Prozess berücksichtigt den internen Austausch von Leistungen.
2.348
Planungselement
Projektstrukturplan−Element
durchgeführt werden kann.
(PSP−Element),
auf
dem
eine
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
Kostenplanung
87
2.349
Planungslayout
Formular, das den Aufbau eines Planungsbildschirmes definiert. Dabei sind folgende
Bestandteile zu unterscheiden:
• Kopfbereich
Der Kopfbereich wird durch die allgemeinen Selektionen definiert. Darin werden die
zu planenden Objekte, der Planungszeitraum sowie die Version festgelegt.
• Schlüsselspalte(n)
Die Schlüsselspalten enthalten die Objekte, die geplant werden sollen.
• W ertspalten
Die Wertspalten enthalten die zu planenden Kennzahlen, d.h. die Planwerte.
2.350
Planungsschlüssel
Schlüssel, nach dem Sie bei der Kostenplanung für Kostenrechnungsprojekte die
Planwerte splitten können:
• Eigenleistung <−> Fremdleistung
• Investition <−> Betriebsausgaben
2.351
Planversion
Ermöglicht das parallele Führen unterschiedlicher Daten für dasselbe Objekt.
Merkmale für die Nutzung können sein
• die Art der zugrundeliegenden Annahmen (optimistisch/pessimistisch)
• der Erstellungszeitpunkt (Ursprungsplan/Forecast)
• die Verbindlichkeit des Planes
2.352
Preisdifferenzkonto
Dient zur Erfassung von Preisabweichungen des Materialbereiches bei
Standardpreisführung, bzw. abweichenden Rechnungswerten gegenüber den
Preiskonditionen der Bestellungen.
2.353
Preiseinheit
Angabe, auf welche Einheit sich der Bewertungspreis im Materialstammsatz bezieht.
2.354
Preismengeneinheit
Alternativmengeneinheit, die bei der Mittelreservierung Anwendung finden kann.
Die Preismengeneinheit ermöglicht es, den Preis auf eine Mengeneinheit zu
beziehen, die von der Mengeneinheit der zu reservierenden Menge abweicht.
Beispiel:
Reserviert: 100 t; Preis: 24,20 DM pro 10 kg
Die Mengeneinheit ist t, die Preismengeneinheit ist kg.
2.355
Preistabelle
Tabelle, in der der Aufbau von Konditionssätzen über Feldkombinationen festgelegt
wird. Eine Preistabelle ist eine spezielle Konditionstabelle in der Ressourcenplanung.
88
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.356
Primärkosten
Kosten, die durch den Verbrauch von Gütern und Leistungen, die dem Betrieb von
außen (vom Beschaffungsmarkt) zugeflossen sind, entstehen.
2.357
Primärkostenart
Kostenarten, deren Kosten ihren Ursprung außerhalb der Kostenrechnung haben,
sowie kalkulatorische Kosten, die ausschließlich kostenrechnerische Größen sind.
2.358
Primärkostenschichtung
Struktur, die die Kosten einer Leistungsart, eines Prozesses oder eines Materials
nach Kostenelementen gliedert.
Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) liefert die Primärkostenschichtung
Informationen zur Zusammensetzung des Tarifs für die Leistungsart.
Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) dient die Primärkostenschichtung (Release
4.0) als alternative Gliederung der Herstellkosten, die die Primärkosten für die
Eigenleistungen darstellt.
2.359
Produktkosten−Controlling
Komponente des Controllings(CO), die folgende Komponenten umfasst:
• Produktkostenplanung aufgeteilt in:
• Kalkulation mit Mengengerüst
• Kalkulation ohne Mengengerüst
• Muster− und Simulationskalkulation
• Kostenträgerrechnung(CO−PC−OBJ) aufgeteilt in:
• Periodisches Produkt−Controlling
• Auftragsbezogenes Produkt−Controlling
• Kundenauftrags−Controlling
• Controlling für immaterielle Güter und Dienstleistungen
• Istkalkulation/Material−Ledger
• Informationssystem Produktkosten−Controlling
2.360
Profit Center
Organisatorische Einheit des Rechnungswesens, die das Unternehmen
managementorientiert d.h. zum Zwecke der internen Steuerung gliedert.
Für ein Profit Center können Ergebnisse ausgewiesen werden, die nach dem
Umsatz− und/oder nach dem Gesamtkostenverfahren ermittelt werden.
Durch den Ausweis des gebundenen Vermögens kann das Profit Center zum
Investment Center erweitert werden.
2.361
Projekt
Eine komplexe Struktur von Aufgaben innerhalb eines Kostenrechnungskreises.
Diese Struktur wird zur Steuerung und Überwachung des Ablaufs, der Ressourcen,
Kapazitäten, Kosten, Erlöse und der verfügbaren Mittel verwendet.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
89
2.362
Prozesskosten
Kosten, die für Geschäftsprozesse angefallen sind. Die Prozesskosten sind die mit
der Menge bewerteten Tarife der Geschäftsprozesse.
2.363
Prozesskostenverrechnung
Dient der Verrechnung von Prozesskosten auf Objekte, bspw. auf Kostenträger.
2.364
realisierter Verlust
Inanspruchnahme der Rückstellungen für drohenden Verlust durch die
Ergebnisermittlung. Der Verlust kann bei Istkostenanfall bzw. Erlöseingang realisiert
werden.
Die Ergebnisermittlung kann den Verlust folgendermaßen realisieren
• als Differenz aus errechneten Kosten und Isterlös
• als Differenz aus Istkosten und errechnetem Erlös.
2.365
Referenzauftrag
Im System vorhandener (bebuchbarer) Auftrag oder (nicht bebuchbarer)
Musterauftrag, der als Vorlage beim Anlegen eines Auftrags herangezogen werden
soll.
2.366
Restabweichung
Differenz aus Sollkosten und zu kontrollierenden Kosten, die nicht einzelnen
Abweichungskategorien zugeordnet werden können, z.B. weil in der
Abweichungsvariante keine Abweichungskategorien angegeben wurden.
2.367
retrograde Leistungsverrechnung
Periodisches Verrechnungsverfahren, das die Leistungsabgabe des Senders
nachträglich über die tatsächliche Inanspruchnahme der Leistungsempfänger
berechnet
2.368
Referenzkalkulation
Methode, mit deren Hilfe bei einer Kalkulation auf eine vorhandene Kalkulation
zugegriffen werden kann
Dabei kann im Customizing über eine Referenzvariante festgelegt werden, ob die
Kalkulationspositionen übernommen oder einzelne bzw. alle Kalkulationspositionen
neu bewertet werden sollen.
2.369
Referenzmenge
Referenzmenge zur Berechnung der Ware in Arbeit zu Sollkosten:
Es gilt:
Rückgemeldete Gutstückmenge des Vorgangs
− relevante Ausschussmenge des Vorgangs
− Wareneingangsmenge
90
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
= Referenzmenge
2.370
Referenzvariante
steuert, welche Kalkulationspositionen übernommen bzw. neu bewertet werden, wenn
bei einer Kalkulation auf eine vorhandene Kalkulation referenziert wird
2.371
Reklamationsauftrag
Abgrenzungsobjekt, das die Kosten für Reklamationen sammelt.
Für die erwarteten Reklamationskosten werden Rückstellungen durch die
Ergebnisermittlung gebildet und gegen einlaufende Kosten in Anspruch genommen.
2.372
Ressource
Objekt, das zusammen mit dem Positionstyp in einer Kalkulation definiert, was die
Position darstellt.
Beispiel:
• Materialien
• Leistungsarten
• Einkaufsinfosätze
• Gemeinkostenzuschläge
2.373
Restwertmethode
Verfahren, das bei der Kuppelproduktion benutzt wird, um die Kosten des
Hauptproduktes (Hauptausbeute) zu ermitteln.
Nach diesem Verfahren errechnen sich die Herstellkosten des Hauptproduktes aus
der Differenz zwischen den gesamten Kosten des FertigungsProzesses und den
Kosten der Nebenprodukte.
2.374
Rohstoffkalkulation
Kalkulation zu einem Rohstoff bzw. Einsatzmaterial inkl.
• Verwendung eines Preises aus den Einkaufsdaten (Einkaufsinfosatz oder
Bestellung)
• Berücksichtigung von Bezugsnebenkosten (z.B. Frachtkosten)
• Ermittlung von Zuschlägen und Prozesskosten
• Berücksichtigung von additiven Kosten
2.375
rückgemeldete Ausschussmenge
Menge eines Materials, die als Ausschuss rückgemeldet wurde.
2.376
Rückstellungen für drohenden Verlust
Rückstellungen, die von der Ergebnisermittlung in Höhe des geplanten Verluste
gebildet werden können.
Gebildete Rückstellungen für drohenden Verlust werden durch realisierte Verluste
vermindert.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
91
2.377
Rückstellungen für fehlende Kosten
Rückstellungen die in der Kostenträgerrechnung(CO−PC−OBJ) gebildet werden
können
• im Zuge der Ergebnisermittlung
Wenn die Kosten des Umsatzes höher sind als die Istkosten, entsprechen die
Rückstellungen für fehlende Kosten der Differenz aus den Kosten des Umsatzes und
den Istkosten.
• im Zuge der Ermittlung von Ware in Arbeit zu Istkosten
Wenn die Entlastungen aufgrund von Wareneingängen die Istkosten übersteigen,
entsprechen die Rückstellungen
für fehlende Kosten der Differenz aus Istkosten und Entlastungen aufgrund von
Wareneingängen.
2.378
Rückstellungen für Reklamationskosten
Kosten, die in der Ergebnisermittlung gebildet werden für
• Reklamationen
• Gewährleistungen
• Erlösschmälerungen
Die Rückstellungen werden in der Höhe der geplanten Kosten gebildet, die bei
Istkostenanfall in Anspruch genommen werden. Für diese Kosten darf die
Ergebnisermittlung keine Bestände bilden.
2.379
Rundungszahl
Anzahl der Dezimalstellen, um welche die Abgrenzungsdaten gerundet werden.
2.380
sammelbedarfsgesteuerter Bestand
Bestand, der im Rahmen der anonymen Lagerfertigung hergestellt werden soll oder
hergestellt wurde.
Das sammelbedarfsgesteuerte Material wird an das anonyme Lager gelegt.
Im
Gegensatz
zum
sammelbedarfsgesteuerten
Material
werden
einzelbedarfsgesteuerte
Materialien
im
Kundenauftragsbestand
oder
im
Projektbestand geführt. Ob ein Material einzelbedarfsgesteuert oder
sammelbedarfsgesteuert ist, wird im Materialstammsatz definiert.
2.381
Sekundärkosten
Kostenarten, die im Rahmen des innerbetrieblichen Leistungsflusses die
entsprechenden selbsterzeugten Leistungen und Leistungsanteile wertseitig abbilden.
2.382
Sekundärkostenart
Kostenart, die zur Verrechnung von Kosten im Rahmen der innerbetrieblichen
Leistungsverrechnung dient.
Diese Kostenarten haben keine Entsprechung in der Finanzbuchhaltung, d.h. sie
werden ausschließlich in der Kostenrechnung verwendet und dürfen in der
Finanzbuchhaltung nicht als Konto vorhanden sein.
92
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.383
Selektionsvariante
Dient zur Auswahl der Stammdaten der folgenden Objekte:
• Kostenarten
• Kostenstellen
• Leistungsarten
• Geschäftsprozesse
• Aufträge
• PSP−Elemente
Die Selektion erfolgt über eines oder mehrere Stammdatenattribute.
Die Selektionskriterien müssen Sie nur einmal eingeben. Über die Selektionsvariante
können Sie die Stammdaten der ausgewählten Objekte aufrufen
2.384
senderfixe Kosten
Istkosten, die nach Sollkosten bzw. Sollmengen gesplittet sind.
Diese Kosten sind bereits beim Sender fix und bleiben daher Fixkosten.
2.385
Simulationskalkulation
Bei neuen oder weiterentwickelten Produkten dient diese Kalkulation dazu, eine
geänderte, ein− oder mehrstufige Baugruppe innerhalb einer Erzeugnisstruktur zu
kalkulieren.
2.386
Soll=Ist−Leistungsverrechnung
Verrechnungsverfahren, bei dem die zu verrechnenden Istleistungen nicht direkt
erfasst, sondern vom R/3−System aus den geplanten Leistungsaufnahmen der
Empfänger ermittelt werden. Dies geschieht unter Berücksichtigung der jeweiligen
Beschäftigungssgrade der empfangenden Kostenstellen und Leistungsarten.
2.387
Sollentlastung
Erwartete Entlastung einer Kostenstelle, eines Geschäftsprozesses oder eines
Auftrages.
Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) berechnet sich die Sollentlastung aus der
Istleistung multipliziert mit dem Plantarif.
In der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) berechnet sich die Sollentlastung aus
der an das Lager abgelieferten Gutstückmenge multipliziert mit dem Standardpreis.
2.388
Sollversion
Version, die die Basis für die Ermittlung der Sollkosten bestimmt.
Sollkosten werden als Bezugsbasis verwendet, um
• die auf einer Kostenstelle gebuchten Istkosten auf die Leistungsarten zu
splitten
• die auf einer Kostenträgerhierarchie gebuchten Istkosten auf die Produkte zu
splitten
• die Abweichungen einer Kostenstelle, eines Auftrages oder einer
Kostenträgerhierarchie zu ermitteln
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
93
2.389
Standard−Planungslayout
Von SAP nach Planungsgebieten differenziertes vorgegebenes Planungslayout.
2.390
Statistische Kennzahl
Zahlen zur Charakterisierung von
• Kostenstellen
• Aufträgen
• Geschäftsprozessen
• Profit Centern
Statistische Kennzahlen können in zwei Ausprägungen definiert werden
• als Festwert
Festwerte werden von der aktuellen Buchungsperiode an in alle folgenden
Buchungsperioden vorgetragen.
• als Summenwert
Summenwerte werden ausschließlich in der aktuellen Buchungsperiode gebucht.
2.391
Statistische Kennzahlengruppe
Organisatorische Einheit zur Zusammenfassung mehrerer statistischer Kennzahlen,
die in einem Vorgang bearbeitet werden sollen
2.392
Strukturabweichung
Differenz aus Sollkosten und Istkosten, die auf unterschiedliche Verwendung von
Verbrauchsgütern im Plan und im Ist zurückzuführen ist.
Beispiel: Das im Ist eingesetzte Rohmaterial unterscheidet sich vom im Plan
eingesetzten Rohmaterial.
2.393
Strukturbaum
Baum zum Einstieg in das Informationssystem des Produktkosten−Controlling.
2.394
Subumgebung
Mitgelieferte Gruppe von Funktionen, die Umgebungen zu− und untergeordnet ist. Sie
wird nach inhaltlichen Gesichtspunkten gebildet.
Eine Subumgebung kann verschiedenen Umgebungen zugeordnet sein. Legen Sie
eine Funktion in einer Subumgebung an, so ist sie automatisch auch in allen
Umgebungen vertreten, die die Subumgebung enthalten.
Bei der Definition eines Templates kann jedoch keine Subumgebung angegeben
werden, sondern nur eine Umgebung.
2.395
Summensatz
Kumulierte Darstellung
Geschäftsjahres
94
aller
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
gebuchten
Einzelposten
aller
Perioden
eines
2.396
Schwellwert
Wert, der zusammen mit einer Vorschrift eine Exception−Regel bildet.
2.397
Selbstkosten
Summe aller durch den betrieblichen LeistungsProzess entstandenen Kosten.
Die Selbstkosten setzen sich zusammen aus
• den Herstellkosten
• den Vertriebsgemeinkosten
• den Sondereinzelkosten des Vertriebs
• den Verwaltungsgemeinkosten
2.398
Sollausschussmenge
Plan-Ausschussmenge je Vorgang, umgerechnet auf die bisher rückgemeldeten
Gutmengen je Vorgang.
2.399
Solleinsatzmenge
Menge an Materialien und Leistungen, die zur Fertigung der produzierten Menge
eines Materials hätte verbraucht werden sollen.
2.400
Solleistung
Fertigungsleistung, die laut Arbeitsplan oder Planungsrezept erbracht werden soll, um
die Istherstellmenge des Produktes zu erzeugen. Diese Leistung wird anhand der
Planleistung und des Quotienten von Planmenge und Istherstellmenge errechnet.
2.401
Sollkalkulation
Kalkulationsart, die die Herstellkosten eines Produktes während einer Planperiode
ermittelt. Die Sollkalkulation unterscheidet sich von der Plankalkulation, weil sie das
im Laufe der Planperiode geänderte Mengengerüst als Basis für die Kostenermittlung
benutzt.
2.402
Sollkosten
Kosten, die zur Fertigung einer bestimmten Menge erwartet wurden.
In der Kostenträgerrechnung(CO−PC−OBJ) werden die Sollkosten auf Basis von
Planwerten einer Leistungseinheit (z.B. Plankosten eines Fertigungsauftrages) und
Kontrollmengen (z.B. an das Lager gelieferte Gutstückmenge) ermittelt.
Sollkosten können z.B. verwendet werden
• um Abweichungen zu ermitteln
• um Ware in Arbeit zu bewerten
• um ungeplanten Ausschuss zu bewerten
2.403
Sperrjahr
Jahr, in das die Sperrperiode fällt. Das Sperrjahr ist das letzte Geschäftsjahr, für das
Abgrenzungsdaten ermittelt werden sollen.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
95
2.404
Sperrmonat
Monat, in den die Sperrperiode fällt. Der Sperrmonat ist der letzte Monat, für den
Abgrenzungsdaten ermittelt werden sollen.
2.405
Sperrperiode
Periode, die den Lebenszyklus eines Abgrenzungsobjektes in offene und gesperrte
Perioden unterteilt.
Die Abgrenzungsdaten sind in dem Zeitraum zwischen dem Abgrenzungsbeginn und
dem Ende der Sperrperiode eingefroren. Bereits gebuchte Daten sind dadurch vor
Überschreiben geschützt. Abgrenzungsdaten für Perioden nach der Sperrperiode
können neu ermittelt werden.
2.406
Standardkalkulation
Materialkalkulation, aus der der Standardpreis im Materialstammsatz ermittelt wurde.
Dazu muss die Kalkulation mit einer Kalkulationsvariante durchgeführt worden sein,
die die Fortschreibung in den Materialstamm ermöglicht und die Kalkulation muss
freigegeben sein.
2.407
Standardkosten
Auf eine Leistungseinheit bezogene, für einen längeren Zeitraum fest vorgegebene
Kosten.
Die Standardkosten für ein Material können beispielsweise für den Zeitraum eines
Jahres festgelegt werden.
Dabei stellen die Standardkosten in der Regel eine Zielgröße dar, die nicht
überschritten werden soll.
2.408
Stellvertreterposition
Vertriebsbelegsposition, auf der − stellvertretend für alle Positionen des
Vertriebsbeleges − positionsübergreifend eine Ergebnisermittlung durchgeführt wird.
2.409
Strukturbaum
Baum zum Einstieg in das Informationssystem des Produktkosten−Controlling.
2.410
Tarif
Verrechnungspreis
für
Geschäftsprozessen.
2.411
Leistungsverrechnungen
von
Kostenstellen
und
Tarifermittlung
Verfahren zum iterativen Errechnen der Tarife der geplanten Leistungsarten je
Kostenstelle und Leistungsart bzw. der Tarife von Geschäftsprozessen unter
Berücksichtigung aller Leistungsbeziehungen zwischen Kostenstellen und
Geschäftsprozessen.
Die Tarifermittlung kann im Plan und im Ist durchgeführt werden.
96
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.412
Template
Dynamisches Verrechnungswerkzeug, das mittels Funktionen und Formeln
numerische Werte berechnet und Ergebnisse Bool´scher Ausdrücke (wahr oder
falsch) ermittelt.
Es wird u.a. für Sender−Empfänger−Verrechnungen und als Hilfsmittel der
Formelplanung eingesetzt. Dabei arbeitet das Template nicht mit fest zugeordneten
Verrechnungsdaten, sondern mit einer generischen Beschreibung für beliebige Daten
(z.B. Senderobjekt, Mengen, Kosten). Diese Daten sind bei der Template−Definition
noch nicht bekannt und werden zum Zeitpunkt der Berechnung dynamisch ermittelt.
2.413
Template−Verrechnung
Methode zur mengenbasierten Kostenverrechnung unter Benutzung von Templates.
Hierbei müssen Sender, Mengen, Kosten, etc. nicht fest eingegeben werden, sondern
können zum Zeitpunkt der Berechnung mit Hilfe eines Templates dynamisch ermittelt
werden. Sender der Template−Verrechnung können Geschäftsprozesse oder
Kostenstellen/Leistungsarten sein.
Mögliche Empfängerobjekte sind
• Kostenträger
• Ergebnisobjekte der Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA)
• Geschäftsprozesse
• Kostenstellen
• Kostenstellen/Leistungsarten.
2.414
Terminsteuerung
Schlüssel, der die Termine der Kalkulation steuert.
Mit der Terminsteuerung können Sie z.B. bei der Kalkulation mit Mengengerüst
festlegen, mit welchem Tag das Mengengerüst ermittelt wird.
2.415
Transaktionswährung
Währung, in der die jeweiligen Belege gebucht werden.
Die Transaktionswährung kann von der Kostenrechnungskreiswährung und der
Objektwährung abweichen. Das R/3−System kann aufgrund des vordefinierten
Mittelkurses automatische Umrechnungen vornehmen.
2.416
Transferkosten
Zu kontrollierende Kosten und nach oben verdichtete Restabweichungen in der
Kostenträgerhierarchie. Die Transferkosten werden bei der Abweichungsermittlung
dynamisch von untergeordneten Hierarchieknoten auf den obersten Hierarchieknoten
einer Kostenträgerhierarchie weitergeleitet, auf dem eines der folgenden Objekte
gebucht ist:
• Kostenart
• Kostenart bzw. Herkunftsgruppe
• Kostenart bzw. Herkunft
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
97
2.417
Transferpreis
Preis, mit dem eine Lieferung zwischen zwei Geschäftseinheiten (Buchungskreise
oder Profitcenter) innerhalb eines Konzerns weitergegeben und verrechnet wird.
2.418
Transferschema
Schema, das die Überführung von Kosten aus Kostenelementen einer
Kostenschichtung in die Kostenelemente einer anderen Kostenschichtung steuert.
Falls das Elementeschema der Primärkostenschichtung für die Kostenstellentarife von
dem Elementeschema der Primärkostenschichtung für die Erzeugnisse abweicht,
können Sie mittels des Transferschemas eingeben, wie bei einer Materialkalkulation
die Kostenschichtung einer Eigenleistung oder eines Prozesses in die
Kostenschichtungen des kalkulierten Materials übertragen wird.
Im Gegensatz zum Switchschema der Kostenstellenrechnung, in dem
Kostenelemente innerhalb eines Elementeschemas neu zugeordnet werden, handelt
es sich beim Transferschema um eine Zuordnung zwischen den Kostenelementen
zweier verschiedener Elementeschemata.
2.419
Umbuchung
Buchungshilfe, bei der primäre Kosten unter Beibehaltung der Originalkostenart
(Kostenart des Senderobjektes) auf ein Empfängerobjekt gebucht werden, um
Fehlbuchungen zu korrigieren.
Dazu stehen die folgenden Verfahren zur Verfügung:
• Die vorgangsbezogene Umbuchung:
Jede Umbuchung wird realtime, d.h. während der laufenden Periode durchgeführt.
• Die periodische Umbuchung:
Sie liefert das gleiche Ergebnis wie die vorgangsbezogene Umbuchung. Hierbei
werden die umzubuchenden Kosten auf einer Verrechnungskostenstelle gesammelt
und in einem Schritt am Periodenende nach vom Anwender festzulegenden
Schlüsseln umgebucht.
2.420
Umgebung
Gruppe von Umgebungsfunktionen, die die kostentreiberrelevanten Informationen des
SAP−Umfeldes und eventuell externer Systeme für den Einsatz von Templates liefert.
Ein Template wird immer zu einer bestimmten Umgebung angelegt und kann dann
auf alle Funktionen zugreifen, die zu dieser Umgebung und deren Subumgebungen
gehören. Im wesentlichen werden in einer Umgebung die Funktionen bereitgestellt,
deren Verwendung in dem jeweiligen Kontext sinnvoll ist.
Beispiel
Es werden z.B. Umgebungen für die Verrechnung von Prozesskosten mittels
Template auf Fertigungsaufträge und Kundenaufträge ausgeliefert.
2.421
Umkehrbuchung
Umkehrung bereits auf ein Kontierungsobjekt gebuchter Beträge, indem gleich hohe
Beträge mit umgekehrtem Vorzeichen erneut auf dasselbe Kontierungsobjekt gebucht
werden.
98
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.422
Umlage
Innerbetriebliches Kostenverrechnungsverfahren, bei dem auf der Basis der vom
Anwender
definierten
Schlüssel,
Kosten
einer
Senderkostenstelle
auf
Empfängerobjekte (Kostenstellen, Aufträge) mit Hilfe einer Umlagekostenart
verrechnet (umgelegt) werden.
2.423
Umlagekostenart
Sekundäre Kostenart für die Umlage von primären und sekundären Kosten.
2.424
Umsatzkostenverfahren
Form der Ergebnisrechnung, die dazu dient, die Entscheidungsfindung in den
Bereichen Vertriebscontrolling und Marketing zu unterstützen. Dabei werden die
Erlöse für die abgesetzten Einheiten aus dem Vertrieb (SD) bzw. aus einem externen
Fakturierungssystem an die Ergebnis− und Marktsegmentrechnung (CO−PA)
übergeben. Die entsprechenden Erlösschmälerungen und Stückherstellkosten werden
dem Verkaufsvorgang zugeordnet.
2.425
Umwertung
Vorgang zur Erstellung alternativer Wertkonstellationen auf bestimmten Kostenstellen
durch Bewertung der gebuchten Beträge mit Prozentsätzen, die vom Anwender
individuell festzulegen sind.
2.426
Unternehmen
Betriebswirtschaftliches System (wirtschaftliche Einheit), dessen Zweck die
Gewinnung, Erstellung oder Verteilung von Gütern oder Dienstleistungen ist. Das
Unternehmen hat vielfältige interne Strukturen, je nach den
Erfordernissen
• des Rechnungswesens
• der Logistik
• der Personalwirtschaft
Ein Unternehmen kann in seiner Außenwirkung als eine rechtlich selbständige
Gesellschaft oder als ein Konzern, bestehend aus mehreren rechtlich selbständigen
Gesellschaften, auftreten.
2.427
Ursprungsschema
In einem Ursprungsschema können Sie Belastungskostenarten zusammenfassen, die
bei der Abrechnung nach den gleichen Aufteilungsregeln abgerechnet werden.
Dadurch können Sie beispielsweise in der Kuppelproduktion verschiedene
Einsatzmaterialien
nach
unterschiedlichen
Äquivalenzen
auf
die
Ausbringungsmaterialien verteilen.
2.428
Übernahmesteuerung
Schlüssel, der festlegt, nach welchem Vorgehen das System nach vorhandenen
Kalkulationen suchen soll, um bestehende Kalkulationen für bestimmte Materialien in
eine andere Kalkulation zu übernehmen.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
99
2.429
variable Kosten
Anteil der Gesamtkosten, der vom Beschäftigungsgrad und der Losgröße abhängig
ist.
2.430
Verantwortungsbereich
Organisationseinheit, über deren Kosten im Informationssystem berichtet wird.
2.431
Verantwortungsbereichs−Controlling
Instrument zur Analyse der Produktkosten eines Verantwortungsbereiches. Im
Verantwortungsbereichs−Controlling können die Kosten eines Auftrags für die
jeweilige verursachende Kostenstelle, den sogenannten Verantwortungsbereich,
separat analysiert werden.
2.432
Verantwortungshierarchie
Struktur, die die interaktive Auswertung der Produktkosten für die einzelnen
Verantwortungsbereiche ermöglicht, z.B.
• W erk
• Kostenstellenbereich
• Kostenstelle
• Arbeitsplatz
2.433
Verarbeitungskategorie
Die Verarbeitungskategorie gruppiert die in einem Verarbeitungsschritt bearbeiteten
Objekte. Dabei wird beispielsweise unterschieden nach
• Objekten, zu denen ein Verarbeitungsschritt (zum Beispiel die Abrechnung)
durchgeführt wurde
• Objekten, zu denen keine Veränderungen aufgetreten sind
• Objekten mit Fehlern
• etc.
2.434
Verbrauchsalternative
Die Verbrauchsalternative stellt die unterschiedlichen Möglichkeiten für den
Verbrauch eines Materials dar, z.B.
• Fertigung (mehrstufig)
• Lohnbearbeitung (mehrstufig)
• Umlagerung (mehrstufig)
• Kostenstelle (einstufig)
• Anlage (einstufig)
Bei mehrstufigen Prozessen fallen die Verbrauchsalternative und der BeschaffungsProzess zusammen.
100
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.435
Verbrauchskostenart
Kostenart, unter der ein Kostenträger (z.B. Fertigungsauftrag) entlastet wird. Die
Verbrauchskostenart ist die Kostenart, die dem Bestandsveränderungskonto in der
Gewinnrechnung und Verlustrechnung entspricht.
2.436
Verbrauchsnachbewertung
Bei der Verbrauchsnachbewertung werden die einstufigen Verbräuche mit Istpreisen
nachbelastet.
2.437
Verbrauchsabweichung
Kostenseitige Abweichung zwischen Plan und Ist aufgrund eines mengenbedingten
Mehrverbrauches an Material, Zeiten etc.
2.438
Verdichtung
Methode der Datenverdichtung, die Kontierungsobjekte zusammenfasst, damit die
Kosten auf höherer Ebene analysiert werden können.
2.439
Verdichtungsauftrag
Werkzeug, mit dessen Hilfe Aufträge nach frei definierbaren Kriterien mehrstufig
verdichtet werden.
Auf jedem Knoten der so entstehenden Verdichtungshierarchie wird ein physischer
Verdichtungsauftrag erzeugt.
2.440
Verdichtungshierarchie
Struktur, die mit Hilfe von Verdichtungsschlüsseln, die wie Projekte hierarchisch
aufgebaut sind, projektübergreifende, alternative Hierarchien aufbaut.
2.441
Verdichtungsobjekt
Objekt, das Daten enthält, die über eine der folgenden Verdichtungen ermittelt
wurden:
• Auftragsverdichtung
• Projektverdichtung
• Verdichtung einer Kostenträgerhierarchie
Beispiel:
Ein Verdichtungsobjekt kann die Kosten enthalten, die für alle Aufträge einer
bestimmten Auftragsart und einer bestimmten verantwortlichen Kostenstelle
angefallen sind.
2.442
Verdichtungszeitraum
Perioden, die bei der Auftragsverdichtung bzw. bei der Projektverdichtung
berücksichtigt werden.
Periodenwerte innerhalb des Verdichtungszeitraums, die in einem früheren
Verdichtungslauf ermittelt wurden, werden auf dem Verdichtungsobjekt zurückgesetzt
und jeweils neu ermittelt.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
101
Periodenwerte außerhalb des Verdichtungszeitraums, die in einem früheren
Verdichtungslauf ermittelt wurden, bleiben auf dem Verdichtungsobjekt erhalten.
Voraussetzung hierfür ist, dass Sie die Option "Ohne Zurücksetzen" in der
Ablaufsteuerung ausgewählt haben.
2.443
Verhältniszahl
Angabe, mit welchem Anteil eine Beschaffungsalternative an der Mischkalkulation
teilnimmt
2.444
Verlustauftrag
Auftrag, dessen Plankosten die Planerlöse übersteigen.
Die Ergebnisermittlung errechnet für derartige Aufträge Rückstellungen für drohenden
Verlust.
2.445
Verlustbildung
Wert, der bei Ergebnisermittlung aufgrund der bisherigen Plandaten gebildet wurde.
Die Verlustbildung erfolgt im Rahmen der Ergebnisermittlung bei Verwendung der
Percentage−of−Completion−Methode (POC−Methode)
2.446
Verlustrealisierung
Bei der Ergebnisermittlung errechneter Wert, der den Verlust anzeigt, der aufgrund
der Plandaten für das Objekt bis dato realisiert worden ist.
Dieser Wert kann bei Verwendung der Percentage−of−Completion−Methode
(POC−Methode) entstehen.
2.447
Verlustrücknahme
Bei der Ergebnisermittlung errechneter Wert, der den Verlust anzeigt, der in einer
früheren Periode realisiert wurde, aber später aufgrund veränderter Plandaten
zurückgenommen wird.
Eine
Verlustrücknahme
kann
bei
Verwendung
der
Percentage−of−
Completion−Methode (POC−Methode) entstehen.
2.448
verrechnete Istkosten
Entlastung
• von
Kostenstellen
und
Geschäftsprozessen
aufgrund
Leistungsverrechnungen
• von Aufträgen aufgrund von Wareneingängen (Istentlastung)
Abrechnungen
2.449
von
und
Verrechnungskostenart
Kostenart, die zur wertmäßigen Darstellung der Leistungsverrechnung herangezogen
wird.
102
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.450
Verrechnungsmengenabweichung
Differenz der Istentlastung und der Sollentlastung, die auf Unterschiede zwischen den
verrechneten und den manuell gebuchten Istmengen zurückzuführen ist.
2.451
Verrechnungspreisabweichung
Differenz aus Istentlastung und Sollentlastung.
Eine Verrechnungspreisabweichung entsteht
• im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM), wenn ein vom monatlichen iterativen
Tarif auf Basis der Planleistung abweichender Tarif, z.B. politischer Tarif
verwendet wird
• in der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ), wenn das gefertigte Material zu
einem anderen Preis (z.B. gleitenden Durchschnittspreis) als dem
Standardpreis an das Lager abgeliefert wird
2.452
Verrechnungsschema
Dient dazu, die auf einem Sender angefallenen Kosten je nach Kostenart bzw.
Kostenartengruppe zu verrechnen.
Das Verrechnungsschema wird für die Abrechnung und für die Umlage eingesetzt.
Eine Zuordnung ordnet eine Kostenart(engruppe) zu einer Abrechnungs− oder
Umlagekostenart zu. In einem
Verrechnungsschema werden mehrere solcher Zuordnungen zusammengefasst.
Ein Verrechnungsschema muss folgenden Kriterien genügen:
• Vollständigkeit:
Damit eine Abrechnung oder Umlage ordnungsgemäß erfolgen kann, müssen alle
Kostenarten, unter denen Kosten anfallen, in einem Verrechnungsschema
repräsentiert sein.
• Einmaligkeit:
Eine Kostenart darf nur einmal in einem Verrechnungsschema vorhanden sein.
2.453
Verrechnungsseite
Betrachtungsweise der Abweichungsermittlung, die die Entlastungen darstellt
• der Kostenstelle
• des Geschäftsprozesses
• des Auftrags
• der Kostenträgerhierarchie
Abweichungen auf der Verrechnungsseite entstehen aufgrund von Istverrechnungen.
Im Gemeinkosten−Controlling (CO−OM) sind Istverrechnungen die innerbetrieblichen
Leistungsverrechnungen an andere Objekte.
•
Im Produktkosten−Controlling (CO−PC) beinhalten die Abweichungen der
Verrechnungsseite
die
Losgrößenabweichungen
und
die
Verrechnungspreisabweichungen.
Beispiel:
• Losgrößenabweichung (nur im CO−PC)
• Fixkostenabweichung (nur im CO−OM)
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
103
•
•
•
•
2.454
Mischpreisabweichung (nur im CO−PC)
Verrechnungsmengenabweichung (CO−OM)
Verrechnungspreisabweichung
Restabweichung
Version
Kostenrechnungskreisbezogene
Zusammenfassung
von
jahresabhängigen
Kennzeichen für Plandaten und Istdaten wie
• Version sperren
• Plandatenintegration/Einzelpostenfortschreibung
• Kopieren erlaubt
• Kurstyp
• Wertstellung
• Planintegration von Aufträgen mit der Stellenrechnung
• Rein iterativer Tarif
• Verfahren für Plantarifermittlung
• Verfahren für die Isttarifermittlung
• Nachbewertungskennzeichen (zur Bewertung nachträglichen Bewertung der
Istleistungen zu Isttarifen)
• Elementeschema für die Komponentenschichtung
• Bewertungsvariante für CO−Ressourcenplanung
Die Version erlaubt, parallele Plandaten für dasselbe Objekt zu führen. So können
z.B. optimistische und pessimistische Planungen abgebildet werden.
2.455
versionsgenaue Kalkulation
Kalkulation zu einer bestimmten Fertigungsversion, die pro Produktkostensammler
durchgeführt wird.
Dem Produktkostensammler muss ein Fertigungs-Prozess mit der CO−Ebene
"Fertigung: Fertigungsversion" zugeordnet sein.
Die versionsgenaue Kalkulation wird auf Basis der Stückliste und des Arbeitsplans der
Fertigungsversion durchgeführt.
2.456
Verteilung
Betriebswirtschaftlicher Vorgang zur Verrechnung primärer Kosten, wobei
• die Originalkostenart auf der Empfängerkostenstelle erhalten bleibt
• Senderinformation und Empfängerinformation im Kostenrechnungsbeleg
dokumentiert wird
2.457
Verteilungsschlüssel
Wird innerhalb der Planung verwendet, um die Jahresplanwerte nach bestimmten
Regeln über die Planperioden zu verteilen.
104
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.458
Vertriebsbelegposition
Position eines Vertriebsbeleges, wobei der Vertriebsbeleg eine Anfrage, ein Angebot
oder ein Kundenauftrag sein kann.
Ist die Vertriebsbelegposition kostenführend und erlösführend, so ist sie als
Kostenträger im Kundenauftrags−Controlling verwendbar.
2.459
Vertriebs− und Verwaltungskosten
Kosten, die im Vertriebsbereich und in der Unternehmensverwaltung entstehen. Diese
Kosten werden in der Regel in der Kostenstellenrechnung (CO−OM−CCA) erfasst und
können
• durch Gemeinkostenzuschläge an die Produkte weitergeleitet werden
• durch die Umlage in die Ergebnisrechnung übernommen werden
Beispiel:
• Verpackungskosten
• Frachtkosten
• Verwaltungspersonalkosten
2.460
Vollkostenrechnung
Kalkulationsansatz, bei dem nicht zwischen fixen und variablen Kosten unterschieden
wird. Die Kosten werden auf Kostenträger verrechnet, ohne als fixe oder variable
Kosten kategorisiert zu werden.
2.461
vorgangsbezogene Verrechnung
Verrechnungsmethode, bei der die Kosten pro Geschäftsvorgang aus den bewerteten
internen Leistungen ermittelt und in Echtzeit auf den Senderkostenstellen und
Empfängerkostenstellen bzw. Empfängeraufträgen gebucht werden.
Dazu gehören
• die vorgangsbezogene Umbuchung
• die direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung
Im R/3−System stehen folgende Verrechnungsarten zur Verfügung:
• direkte innerbetriebliche Leistungsverrechnung
• Verteilung
• Umlage
• W ertdeckung
• Gemeinkostenzuschläge auf Aufträge, Kostenstellen, Geschäftsprozesse
2.462
Vorgangsgruppe
Auswahl aus den Vorgängen, die im System vorhanden sind.
Die Vorgangsgruppe kann sowohl zur Definition der erlaubten als auch der
verbotenen Vorgänge (Sperrgruppe) verwendet werden.
.
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
105
2.463
Vorkalkulation
Verfahren, mit dem die Plankosten eines Objektes, z.B. eines Auftrages, ermittelt
werden.
2.464
Vormerkung
Organisatorische Maßnahme in der Materialkalkulation.
Wenn Sie eine Plankalkulation zu einem Material vormerken, werden die Ergebnisse
dieser Kalkulation als zukünftiger Planpreis in den Materialstammsatz
fortgeschrieben.
Die Vormerkung ist Voraussetzung für die Freigabe der Plankalkulation.
2.465
Vorschrift
Werkzeug, das zusammen mit einem Schwellwert eine Exception−Regel bildet.
2.466
Ware auf Baustelle
Ware, die bereits an einen Kunden geliefert wurde und sich auf dessen Baustelle
befindet.
Beispielsweise werden in der Projektfertigung häufig Waren an Kunden geliefert, die
sich nach der Lieferung noch im Eigentum der liefernden Firma befinden. Dies
bedeutet, dass Ware, die physisch nicht mehr im liefernden Unternahmen vorhanden
ist, noch in der Bilanz des liefernden Unternehmens ausgewiesen werden
muss. Der Wert der Ware auf Baustelle kann im Rahmen einer Ergebnisermittlung
ermittelt und anschließend in der Bilanz aktiviert werden.
2.467
Ware in Arbeit
Unfertige Erzeugnisse, deren Kosten folgendermaßen ermittelt werden können:
• aus der Differenz aus Istkostenbelastung und Entlastung eines Auftrages
durch die Bewertung der bis dato je Arbeitsvorgang rückgemeldeten, um
relevanten Ausschuss
• bereinigten, Gutmenge
2.468
Ware in Transport
Ware, die bereits an einen Kunden ausgeliefert wurde.
Werden Waren an einen Kunden geliefert, so geht das Eigentum meist nicht direkt auf
den Kunden über. Bis die gelieferte Ware in das Eigentum des Kunden übergeht,
muss die Ware noch in der Bilanz des liefernden Unternehmen ausgewiesen werden,
obwohl sie dort physisch nicht mehr vorhanden ist.
Der Wert der Ware in Transport kann im Rahmen einer Ergebnisermittlung ermittelt
und anschließend in der Bilanz aktiviert werden.
2.469
Wechselkursabweichung
Abweichung, die entsteht, wenn sich der Preis einer Ressource im Vergleichsobjekt
wegen Wechselkursschwankungen ändert.
Beispiel: Der Preis eines Rohmaterials hat sich gegenüber dem Plan erhöht, weil sich
der Wechselkurs für die Währung geändert hat, in der das Material geführt wird.
106
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
2.470
Werkstattfertigung
Produktionstyp, bei dem die fertigten Materialien anonym an das Lager geliefert
werden.
Die Auftragskosten werden auf Fertigungsaufträgen gesammelt und an den Bestand
abgerechnet.
Die Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ) erfolgt i.d.R. mit Bezug auf die
Auftragslosgröße.
2.471
Werttyp
Kennzeichen zur Unterscheidung zwischen verschiedenen Wertkategorien, z.B.
• Istkosten
• Plankosten
• Sollkosten usw.
2.472
WIP−Ermittlung
Verfahren, das dazu dient, im Rahmen des Periodenabschlusses die Ware in Arbeit
auszuweisen für
• Fertigungsaufträge
• Prozessaufträge
Mit der Abrechnung werden Buchungen in der Finanzbuchhaltung für die ermittelte
Ware in Arbeit erzeugt.
2.473
WIP−Menge
Menge, auf der im Periodischen Produkt−Controlling die Ermittlung des Wertes der
unfertigen Erzeugnisse (WIP) basiert.
2.474
Zentralplanung
Möglichkeit bestimmte Kostenarten, die zuvor auf den Kostenstellen definiert wurden,
von einer (zentralen) Stelle zu planen.
Beispiel:
Die Kosten für die Berufsgenossenschaft werden von einer Verwaltungsstelle zentral
für das gesamte Unternehmen geplant
2.475
Zugriffsfolge
Zugriffsfolgen werden zur Berechnung von prozentualen Gemeinkostenzuschlägen
verwendet, die bei der Berechnung von kalkulatorischen Kosten berücksichtigt
werden. Die Gemeinkostenzuschläge werden nach der
Kostenstellen− oder
Kostenrechnungskreisart unterschieden.
2.476
Zuordnungssteuerung
Methode zur Abbildung des Verhältnisses von Kostenrechnungskreis und
Buchungskreis zueinander.
Die Zuordnungssteuerung erfolgt über das Kennzeichen (BuKr−>KoKr), das die Werte
1 und 2 annehmen kann:
4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
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• W ert = 1
Dem Buchungskreis ist genau ein Kostenrechnungskreis zugeordnet.
In diesem Fall müssen der Schlüssel von Buchungskreis und Kostenrechnungskreis,
die Währung, der Kontenplan und die Anzahl der Buchungsperioden übereinstimmen.
• W ert = 2
Das Controlling wird buchungskreisübergreifend realisiert.
In diesem Fall können Sie mehrere Buchungskreise einem Kostenrechnungskreis
zuordnen, und der Schlüssel des Kostenrechnungskreises ist frei wählbar. Der
Kontenplan und die Anzahl der Buchungsperioden müssen im Kostenrechnungskreis
und den zugeordneten Buchungskreisen übereinstimmen. Die Währung darf
abweichen, wenn das Kennzeichen "abweichende Buchungskreiswährung" aktiv ist.
2.477
Zusatzkosten
Kosten, die keinen betrieblichen Aufwand darstellen und die daher in der
Finanzbuchhaltung nicht angesetzt werden dürfen.
Beispiel:
• kalkulatorischer Unternehmerlohn
• kalkulatorische Mieten
2.478
Zuschlagskalkulation
Am weitesten verbreitetes Verfahren der Kalkulation von Kostenträgern im Rahmen
der Kostenträgerrechnung (CO−PC−OBJ).
In
diesem
Kalkulationsverfahren
werden
die
Einzelkosten
aus
der
Kostenartenrechnung (CO−OM−CEL) den Kostenträgern zugeordnet. Danach werden
anteilige Gemeinkosten prozentual auf der Basis von Einzelkosten mit einem
Zuschlagssatz zugeschlagen.
2.479
Zyklus
Zusammenfassung der Regeln für die Verrechnung.
Innerhalb eines Zyklus können mehrere Segmente definiert werden. In einem
Segment sind die folgenden Informationen zusammengefasst:
• Senderobjekte, deren zu verrechnende Werte nach den gleichen Regeln
ermittelt werden.
• Empfängerobjekte, deren Bezugsbasen nach den gleichen Regeln ermittelt
werden.
Das
SAP−System
verarbeitet
iterativ
alle
Senderbeziehungen
und
Empfängerbeziehungen, die in einem Zyklus definiert wurden. Wollen Sie eine
hierarchische Verarbeitung durchführen, müssen Sie für jede Hierarchiestufe
einen Zyklus anlegen und die Zyklen dann nacheinander verarbeiten.
Zyklen gelten nur in dem Umfeld, in dem Sie sie definiert haben (z.B. Zyklus für die
Planumlage). Beim Anlegen eines Zyklus können Sie sich auf einen Zyklus aus einem
anderen Umfeld, z.B. auf einen Ist−Umlagezyklus beziehen.
Für die Definition von Zyklen verwenden Sie
• Kostenstellengruppen
• Kostenartengruppen
• Auftragsgruppen
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4K-Consulting SAP-Erzeugniskalkulation
•
•
•
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Kostenträgergruppen
Projektstrukturplan−Elementgruppe (PSP−Elementgruppen)
GeschäftsProzessgruppen
Zyklusablaufgruppe
Gruppe, der Sie Zyklen zuordnen können.
Um Zyklen einer Verrechnungsart parallel ausführen zu können, müssen diese
verschiedenen Zyklusablaufgruppen zugeordnet sein.
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