Leporello - Dokumentation einer Zeitspanne im

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Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS
Grundschule, Heimat- und Sachunterricht, Jahrgangsstufen 1/2
Förderschwerpunkt Sprache: Grammatik
Wir gestalten ein Ich-Leporello – Dokumentation einer Zeitspanne im eigenen Leben
Stand: 14.06.2016
Jahrgangsstufen
1/2
Fach
Heimat- und Sachunterricht
Übergreifende Bildungsund Erziehungsziele
Sprache, auch geeignet für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache
Zeitrahmen
2 - 3 Unterrichtseinheiten
Benötigtes Material
 Fotos von Eltern, Großeltern …
 Gegenstände wie Namensbändchen aus dem Krankenhaus,
Schnuller, Strampler, Kindergartentasche
 vorbereitete Blätter zum Gestalten
 Material zur individuellen Sprachförderung (Wortkarten, Bildkarten, Tippkarten)
Kompetenzerwartungen
HSU 1/2 4
Zeit und Wandel
HSU 1/2 4.2
Dauer und Wandel
Die Schülerinnen und Schüler …
 berichten anhand von ausgewählten Quellen über eine Zeitspanne im eigenen Leben
(z. B. Lebensgeschichte, Zeit seit der Einschulung, Schuljahr) und dokumentieren sie auf
einer Zeitleiste.
Merkmale inklusiven Unterrichts
 Gemeinsame Lernvorhaben: alle Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf arbeiten am gleichen Thema auf verschiedenen Niveaus unter Berücksichtigung der individuellen Lernausgangslage
 Individuelle Förderung durch differenzierende Lernangebote
 Angebote zum kooperativen Lernen
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Grundschule, Heimat- und Sachunterricht, Jahrgangsstufen 1/2
Förderschwerpunkt Sprache: Grammatik
Fallbeispiel Alexander, Klasse 1, Grammatikförderung
Individuelle Stärken
Alexander ist ein ruhiger Schüler, der gerne Kontakt zu einzelnen Mitschülerinnen und Mitschülern pflegt. Am Unterrichtsgeschehen nimmt er interessiert und aufmerksam teil. Schriftliche Aufgaben erledigt er auch über einen längeren Zeitraum konzentriert und ordentlich.
Förderbedarf im Bereich der Grammatik
Alexander verfügt über einen altersgemäßen Wortschatz. Allerdings fällt es ihm schwer,
grammatikalisch richtige Sätze zu bilden. Die korrekte Verwendung des Flexionsmorphems
zur 3. Person Singular (/-t/) gelingt ihm meist fehlerfrei. Im Verlauf der Entwicklung der Subjekt-Verb-Kongruenz sollten nun die Flexionsmorpheme zur 1. Person Singular (/-e/) und
abschließend zur 2. Person Singular (/-st/) produziert werden können.
Da er zusätzlich auch die Regel zur Verbzweitstellung noch nicht anwendet, behilft er sich
mit Sätzen wie: „Ich heute einkaufen.“ „Du mit mir spielen?“
Sprachfördernde Maßnahmen im Bereich Grammatik
 Die Lehrkraft ist Sprachvorbild und wendet Modellierungstechniken an.
 Zusätzlich soll ihm ein sprachkompetentes Kind als „Sprachexperte“ an die Seite gestellt
werden, der ihn bei Partnerübungen unterstützt.
 Im Unterrichtsverlauf werden klare Zielstrukturen zur Verbzweitstellung und Subjekt-VerbKongruenz hochfrequent angeboten.
 Die Verbindung von dem Personalpronomen und der entsprechenden Endung wird als
grammatikalische Regel thematisiert.
 Alexander erhält Hilfestellung durch eine Markierung der Flexionsmorpheme bei Wortkarten.
 Spiele wie „das faule Wort“ verdeutlichen ihm die Verbzweitstellung.
 Alexander erhält ein Belohnungssystem für korrekt produzierte Äußerungen.
Leitfragen zur Beobachtung von Alexander
 Kann Alexander die Stationen seines Lebens seinem Partner sprachlich korrekt mit dem
entsprechenden Flexionsmorphem /-e/ für die 1. Person Singular beschreiben?
 Kann Alexander beim Vergleichen der Leporellos Unterschiede und Gemeinsamkeiten
verbalisieren, indem er die Morpheme /-e/ und /-st/ korrekt verwendet?
 Kann Alexander die zugrunde liegende Regel erklären?
 Reagiert Alexander auf die Unterstützung seines Sprachexperten mit korrekten Produktionen?
 Nutzt Alexander die markierten Wortendungen?
Aufgabe
Kompetenzorientierte Arbeitsaufträge:
 Ordne die Gegenstände, wie du sie im Laufe deines Lebens der Reihe nach gebraucht
hast.
 Überlege dir, wozu du diesen Gegenstand gebraucht hast. Tausche dich mit anderen Kindern darüber aus. Berichte.
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Förderschwerpunkt Sprache: Grammatik
 Bastle dein persönliches Ich-Büchlein mit den vorbereiteten Blättern. Zeichne eigene Bilder oder klebe passende Fotos ein. Gestalte jeweils eine Seite über: deine Geburt, deine
Taufe, dich als Kleinkind, deine Kindergartenzeit, deinen ersten Schultag, dich, wie du
heute bist und dich in der Zukunft.
 Vergleicht eure Ich-Büchlein. Was ist bei allen Kindern gleich? Welche Unterschiede gibt
es?
Die Kinder erstellen ihr Ich-Leporello und präsentieren es in der Kleingruppe. Anschließend
erfolgt die Präsentation in Form einer Galerie und die Reflexion über die Erkenntnisse.
Hinweise zum Unterricht
Die Schülerinnen und Schüler bringen verschiedene Gegenstände und Bildquellen von zu
Hause mit. Anhand der mitgebrachten Dinge berichten sie über ihre Familie und ihre eigene
Lebensgeschichte.
Anschließend ordnen die Kinder gemeinsam Wort- oder Bildkarten zu einer Art Zeitleiste:
 Geburt, Taufe, Kleinkind, Kindergarten, 1. Schultag, Heute
Unterstützungsangebote und/oder Fördermaßnahmen für Alexander im Bereich Grammatik
 Überlege dir, wozu du diesen Gegenstand gebraucht hast.
 Tausche dich mit anderen Kindern darüber aus. Berichte.
Zur Festigung der Subjekt-Verb-Kongruenz:
 Alexander erhält von der Lehrkraft Wortkarten mit Verben, die auf den Bildern zu sehen sind. Aus der Grundform soll er die entsprechende Form mit Wortkarten der
Personalpronomen und Endungen zusammenlegen.
Satzanfänge helfen ihm dabei.
Abb.1: Satzanfänge zur Unterstützung
Abb. 2: Wortkarten/Bildkarten zur Satzbildung
 Alexander arbeitet mit seinem Sprachexperten zusammen, der ihn bzgl. der Zielstruktur
kontrolliert und modelliert: „ Stopp! Denke an die richtige Endung! Ich + -e!“
Zur Festigung der Verbzweitstellung:
 Der Sprachexperte achtet auf die Position des Verbs bei Alexanders Äußerungen und
gibt ihm Tipps zur Verbesserung.
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 Die beiden Partner achten beim Nachlegen der Sätze auf das richtige Flexionsmorphem
und auf die Position des Verbs im Satz.
Alexander arbeitet mit einer Tippkarte.
Abb. 3: Tippkarte zur Verbzweitstellungsregel
 Vergleicht eure Ich-Büchlein:
Was ist bei allen Kindern gleich?
Welche Unterschiede gibt es?
Zur Festigung der Subjekt-Verb-Kongruenz:
Kontrast zwischen 1. und 2. Person Singular:
 Die Lehrkraft markiert bei eigenen Äußerungen die Flexionsmorpheme deutlich durch
Handzeichen und langsames und deutliches Sprechen.
 Die Lehrkraft sucht bei eigenen Äußerungen den Blickkontakt zu Alexander, um ihn auf
die kommende Äußerung zu fokussieren (dieses Vorgehen kann auch im Vorfeld mit dem
Schüler besprochen werden).
 Alexander und sein Sprachpartner erhalten Wortkarten zu den Bildern und legen die Sätze nach (Erweiterung der Übung durch 2. Person Singular).
Zur Festigung der Verbzweitstellung:
 Satzglieder umstellen, so dass Alexander erkennt, dass das Verb trotzdem an der 2.
Stelle bleibt.
Abb. 4: Verbzweitstellungsregel veranschaulicht durch Umstellung der Satzglieder
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Beispiele für Produkte der Schülerinnen und Schüler
Möglichkeiten der gemeinsamen Reflexion
 Präsentieren des Ich-Leporellos
 Kinder beschreiben, wie sie sich entwickelt haben.
 Was ist bei uns allen gleich?
 Was ist unterschiedlich?
Anregungen zum weiteren Lernen
 Das Ich-Leporello kann auch auf die Familiengeschichte ausgeweitet werden. Dazu können die Schülerinnen und Schüler Fotos von gemeinsamen Erlebnissen mit der Familie
oder ihrer Familienmitglieder nach Familiengrad anordnen, wie es ihnen sinnvoll erscheint.
 Haben eure Eltern vielleicht auch ein solches Büchlein oder etwas Ähnliches? Wie schaut
es bei ihnen aus? Vergleicht mit euren Büchlein.
Anregungen zum weiteren individuellen Lernen von Alexander
 Die Verben aus den Leporellos werden auf Wortkarten geschrieben (nachgestellt und fotografiert für Nichtleser). Alexander kann
sie für Übungen in der Freiarbeitszeit zusammen mit seinem
Sprachexperten oder auch alleine mit Selbstkontrolle verwenden.
Abb. 5: Oben links: Aufgabe 1: Vervollständige die Verben.
Abb. 6: Oben rechts: Aufgabe 2: Verbinde die Reimpaare!
Unten rechts: Lösung zur Selbstkontrolle
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 Die Klasse spielt gemeinsam das Spiel „Das faule Wort“:
Jedes Kind erhält eine Wortkarte. Gemeinsam setzen die Kinder den Satz zusammen.
Anschließend stellen sich alle „Satzglieder“ so oft wie möglich um. Das Verb-Kind (= das
„faule Wort“) merkt schnell, dass es immer stehen bleiben kann.
Möglichkeit der Leistungsbeobachtung und Selbstreflexion:
1. Beobachtungsbogen für die Lehrkraft

während der Partnerarbeitsphase

bei mündlichen Wortmeldungen
2. Selbstreflexionsbogen für Alexander nach einzelnen Übungsphasen

kann auch gemeinsam mit dem Sprachpartner ausgefüllt werden

kann auch als Belohnungssystem verwendet werden
…verwendet in der 1. Person Singular das Flexionsmorphem /-e/
…verwendet in der 2. Person Singular das Flexionsmorphem /-st/
…setzt das Verb im Hauptsatz an die 2. Position
…setzt das Verb bei W-Fragen an die 2. Position
…setzt das Verb bei Inversionsfragen an die 1. Position
…nutzt folgende zusätzliche Hilfsmittel:
o Tippkarte auf seinem Tisch
o Sprachpartner
o Regelplakat im Klassenzimmer
o Visuelle Hilfen der Lehrkraft
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nie
häufig
immer
Der Schüler…
teilweise
Beobachtungen zur korrekten Produktion von Subjekt-Verb-Kongruenz und Verbzweitstellung bei : ALEXANDER
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So hat es heute geklappt:

Ich + -e
Du + -st
Das Verb/Tunwort stelle
ich an die 2. Stelle.
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Beispiel:
Das sagt meine
Lehrerin:
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