Kurzbiographie Georg Timber-Trattnig, Schriftsteller, Musiker, Liedtexter, Dramatiker, Prosaist, Graphiker, Poet...... see you in outta space! Multitalent oder Außerirdischer wären wohl die flächendeckensten Bezeichnungen für seine Person. Geboren 1966 in Wolfsberg. Matura am Musikgymnasium Klagenfurt, Studium der Medienkommunikation/Anglistik. Seit 1988 freier Autor und Schriftsteller. 1998/99 Dramatikerstipendium der Literar Mechana. 1999 Kärntner Förderungspreis für Literatur. Verstorben 2000 in St.Veit an der Glan. Der ehemalige Bassist der Band "Naked Lunch" hatte mit seinem Roman "Die Sehnsucht der Schneemenschen" 1989 (edition selene) erstmals auf sich aufmerksam gemacht. Mit den ersten Inszenierungen seiner Theatertexten wie "Kap der guten Hoffnung" (UA 1997, Klagenfurter Ensemble, Regie: Eva Brenner) und "Der Schwebebalken des Nebelschneiders" (UA 1998, Theater im Landhauskeller, Regie: Bernhard Semmelrock) hatte sich der Klagenfurter underground Künstler bereits in den Kultkosmos katapultiert. Seine experimentelle, tabulose, exzessive und gleichzeitig zärtliche Wortgewalt war Mittelpunkt von über zwanzig Theatertexten, drei Romanen, sowie drei Filmdrehbücher, sechs Musicals, mehreren Gedichtbändern, etlichen Songtexten und Prosawerken. Sein Theaterstück "POP!" wurde 1998 am Wiener Schauspielhaus (Regie: Hans Gratzer) uraufgeführt. Im selben Jahr brachte das Theater "Die Rampe" in Stuttgart "POP!" zur deutschen Erstaufführung. An den Vereinigten Bühnen Graz im "Next Liberty" inszenierte Michael Schilhan 1999 die Uraufführung von "Transporter". Nebenbei fuhr Trattnig "die Kommerz-Schiene, um überleben zu können" und steuerte seine Texte großen Musicalproduktionen wie "trauMMania" (Landestheater Mecklenburg), "Mozartmania" (Moulin Rouge, Wien) oder "Der Herr der Ringe" (Fantasy Zelt, Berlin) bei. Georg Timber Trattnig interessierte in seinen Theaterstücken weniger die Zertrümmerung der Sprache, sondern in einem affirmativem Sinne die radikale, romantische, sehnsuchtsvolle Neuerschaffung einer beständig auswuchernden, modernen und gewaltigen Sprache seiner Bühnenfiguren. Diese Art zu schreiben und Menschen entstehen zu lassen, ist vielleicht eine letzte Möglichkeit, eine sprachliche Romantik zu erschaffen, die angesichts des morbiden Umfelds mit ihren leidenden Protagonisten kläglich zugrunde gehen muss. Im Jahr 2000 brachte das Staatstheater Kassel unter der Regie von Armin Petras "POP!" wieder auf die Bühne. Ein Jahr später wurden die Stücke "Hera Clit" am Wiener Schauspielhaus, Regie: Georg Staudacher und "Tilt" am Lübecker Theater, Regie: KaiOliver Sass, Uraufgeführt. 2003 wurde der "Georg Timber Trattnig - Memorial Award", welcher mit 1000€ dotiert war, ausgeschrieben. Das Klagenfurter Ensemble brachte mit "Feuerpferd" 2004, Regie: Bernhard Semmelrock, und "Diffusgänger" 2010, Regie: Gerhard Fresacher, zwei weitere Uraufführungen. Timber war hier, um "seine Zeit kurz zu schneiden" und "verbrannte an sich selbst". Mit seinem frühen Tod verlor der gesamte deutsche Sprachraum, sowie die österreichische Kultur- und Theaterszene einen hochbegabten Künstler, dessen Verzweifeln und Scheitern an einer Außenwelt sich in einzigartige Texte und Bilder niedergebrannt haben, die es größtenteils noch zu entdecken gibt. "Kunst ist Spaß. Der einzige Spaß den wir haben. Und ich versuche als Schriftsteller, der ich nun einmal bin, den Leuten Sachverhalte zu präsentieren, wie möglicherweise die Realität aussehen könnte". "Wir tragen Astronauten im Schritt" Georg Timber Trattnig (1966-2000)