Broschüre mit Bestellschein

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– Religion und Kultur
Die Lehrmittelreihe für den bekenntnisunab­hängigen
schulischen Unterricht in Religion und Kultur auf allen Stufen
Prämiert mit dem internationalen
Bildungspreis Worlddidac Award 2014
Unterrichtsmaterialien
für das 1.–3. Schuljahr
Unterrichtsmaterialien
für das 4.– 6. Schuljahr
Unterrichtsmaterialien
für das 7. und 8. Schuljahr
Kinder und Jugendliche begegnen im Alltag Menschen verschiedener Herkunft, Religionen und Weltanschauungen. Mit Blickpunkt erkunden sie Phänomene aus Religion und Kultur und nehmen Verschiedenartigkeit
und Vielfalt wahr. Elementares Grundwissen hilft ihnen, sich in ihrem Alltag zu orientieren und Sichtweisen
anderer zu achten.
Religion und Kultur
Unterstufe
Die Unterrichtsmaterialien werden
zirkulär über drei Jahre hinweg eingesetzt. Die Kapitel können in verschiedenen Schuljahren bearbeitet werden.
Als Orientierungshilfe stehen im Kommentar Vorschläge für die Jahresplanung zur Verfügung.
Tiere
109
Feste
Ein Fest in der Schule
Mira geht in die 2. Klasse.
In der Schulzeitung liest sie
einen Bericht über das
Fest zum Beginn des neuen
Schuljahres.
Ein fröhlicher Schuljahresstart
Alle Schulkinder aus unserem Dorf trafen
sich zu einem gemeinsamen Schuljahresstart im Singsaal.
Damit ein Fest gelingt,
braucht es
viele Vorbereitungen.
Wen laden
wir ein?
s
te
Gib sik?
Mu
Die Schulleiterin begrüsste uns nach den
langen Sommerferien. Zusammen sangen
wir Lieder. Es tönte sehr schön. Dann
stellte sie das Motto des Schuljahres vor:
«Gemeinsam sind wir stark!» Sie nahm
einen Stecken und zerbrach ihn. Dann
band sie 25 Stecken zusammen und wollte
sie wieder zerbrechen. Aber es klappte
nicht. Das war eindrücklich!
Poster
Wie
die gest
Ein alte
n
lad
un wir
g?
Was gibt es zu essen
und zu trinken?
Die Erstklässler wurden mit einer Sonnenblume besonders willkommen geheissen.
Zum Abschluss verteilten die Zweitklässler
jedem draussen einen feinen Znüni. Wir
assen und plauderten.
Wie be
grüsse
n
wir die
Gäste?
Dieser Start hat mir sehr gut gefallen,
weil wir alle zusammen waren.
Wie schmücken
wir den Raum?
58
le
Welche Spie
spielen wir?
59
Was ist das?
Vor dem Haus
Im Fenster steht
ein Kerzenleuchter.
An der Hauswand steht etwas geschrieben.
Unter dem Fenster hängt eine Fahne.
Am Haus wehen bunte Tüchlein.
Im Fenster hängt ein Stern.
Über der Haustür stehen Zeichen.
Am Boden vor der Tür ist ein Muster.
Im Fenster steht ein Kerzenleuchter.
Der kurze Spruch ist schön verziert.
Sie hat alle Farben des Regenbogens.
Sie hängen in einer Reihe an einer Leine.
Der Stern leuchtet.
Es gibt Buchstaben, Zahlen und Kreuze.
Es ist ein Kreismuster aus weissen Linien.
Seine Form gleicht einem Baum.
10
Schülerinnen- und Schülerbuch
Die Form gleicht
einem Baum.
11
Schwerpunk te Unterstufe
Sammeln, ordnen, vernetzen
Auf der Unterstufe liegt der inhaltliche Schwerpunkt beim Christentum.
Die grossen religiösen Traditionen Judentum, Islam, Hinduismus und
Buddhismus werden so dargestellt, wie sie in der Lebenswelt der Kinder
sichtbar und erfahrbar werden.
Im Unterricht sammeln die Kinder mit Bildkärtchen («BlickpunktKarten») Motive aus Bildern und Geschichten, von Gegenständen und
Figuren aus religiösen Traditionen, Festtagen und Bräuchen. Die Kinder
können ihre wachsenden Kenntnisse anhand der Sammlung strukturieren und vernetzen.
KM 18
Blickpu
nkt-K
ar ten
Kinder
Kinder
Die kyrillis
KM 28.2
Kinder
Die Legende von Barbara
Über Barbara wird erzählt, dass
sie in der Zeit des Römischen Reiches
gelebt hat. Der damalige Kaiser
in Rom hatte die christliche Religion
verboten. Er gab seinen Soldaten
den Auftrag, alle Christen zu töten.
Die junge Barbara interessierte sich
jedoch für das Christentum und
wollte mehr darüber wissen. Ihr Vater
sperrte sie deshalb in einen Turm
ein. So wollte er verhindern, dass sie
eine Christin wurde.
Barbara konnte jedoch aus dem
Turm fliehen. Sie lief in die Berge,
damit die Soldaten sie nicht finden
konnten. Als die Soldaten aber
immer näher kamen, öffnete sich
eine Felsspalte im Berg. Barbara
ging in die Felsspalte hinein und versteckte sich im Innern des Berges.
So konnten die Soldaten sie nicht
finden.
Erst viel später gelang es den
Soldaten, Barbara doch noch gefangen zu nehmen. Vor Gericht war
sie nicht bereit, ihre Überzeugung
aufzugeben. Zusammen mit
vielen anderen Christen wurde sie
getötet.
Schutz und Rettung im Berg erhoffen sich
auch die Bergarbeiter bei ihrer gefährlichen
Arbeit. Weil Barbara sich im Innern des
Berges versteckte, ist sie zur Schutzheiligen
der Bergarbeiter geworden.
✎ Barbara wird meistens mit einem Turm
✄
dargestellt. Auf welches Ereignis in ihrem
Leben verweist dieser Turm?
Blick punk
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Die kyrillisch
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✎ Schreibe dein
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V
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➞
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Blickpunkt
1 © Lehrmit
telverlag Zürich
Blickpunkt 1 © Lehrmittelverlag Zürich
Klassenmaterial
3. Klasse
Kommentar
Kinder
Kinder . Thema Namen und Schriften
Kinder . Thema Namen und Schriften
Verschiedene Schriften – Heilige Schriften
Hintergrundinformationen
Unterrichtsvorschlag
Der Vorname
Ganze Klasse: Die kyrillische Schrift kennen lernen
Gemeinsam wird die Geschichte im SB S. 28 gelesen. Die Lehrperson stellt das
kyrillische Alphabet vor (KM 28). Die Kinder schreiben den eigenen Namen mit
kyrillischen Buchstaben.
Der Vorname ist zuerst ein Unterscheidungsmerkmal, das die Einmaligkeit einer
Person gegenüber allen andern ausdrückt. Der Familienname hat eher eine soziale Funktion und sagt, zu wem man gehört; er verweist auf die Verwandtschaft mit
der Familie des Vaters oder jener der Mutter.
In der Schweiz wird ein Kind traditionell von Geburt an bei seinem Vornamen genannt, und dieser Name ändert im Lauf eines Lebens nur selten. Früher gab es in
verschiedenen Familien eigene Vornamentraditionen, zum Beispiel, dass der älteste Knabe jeder Generation immer denselben Vornamen trägt oder dass die erste
Tochter den Namen der Grossmutter väterlicherseits und die zweite den der Grossmutter mütterlicherseits erbt.
In katholischen Familien war es Brauch, den Namenstag anstelle des Geburtstags
als wichtiges Fest zu feiern. Sie richteten sich dabei nach dem Verzeichnis der Gedenktage der Heiligen. Auch die orthodoxen, die anglikanischen und die evangelischen Kirchen kennen solche Namenstagskalender, die aber oft voneinander
abweichen. Deshalb gibt es für denselben Namen manchmal verschiedene Namenstage.
Nicht immer ist die Namengebung allein Sache der Eltern. In anderen Kulturen
hat oft das familiäre Umfeld eine Mitsprache. Manchmal wird ein Priester befragt.
In traditionellen tamilischen Familien wird der Name dem Kind erst einige Zeit nach
der Geburt gegeben. Tamilinnen und Tamilen kennen keinen Familiennamen. Als
Nachname wird der Vorname des Vaters genannt. Einzelne Silben des Vornamens
verweisen oft auf Gottheiten, Orte oder Traditionen, die der Familie wichtig sind.
In interkulturellen Familien müssen sich die Eltern bei der Wahl des Vornamens für
ihr Kind manchmal für die Traditionen der einen oder der anderen Kultur entscheiden. Dann und wann wählen sie Vornamen, die in beiden Kulturen anerkannt sind
(z. B. Myriam bzw. Maria, Maryam oder Meriem).
3. Klasse
Verschiedene Schriften – Heilige Schriften
«Zeig mir mal diese Ansichtskarte»,
sagt Larissa zu Jovan. Das Bild zeigt die
Stadt in Serbien, in der seine Grosseltern
wohnen. «Diese Schrift kann man ja
gar nicht lesen», meint Larissa.
«Aber ich kann das lesen», antwortet
Jovan. «Es ist kyrillisch. So schreiben die
Leute in Serbien und Russland.»
«Oh, eine Geheimschrift! Aber wieso
heisst diese Schrift kyrillisch?»
Jovan erklärt: «In der orthodoxen Kirche
haben wir einmal die Legende von Kyrill
gehört. Er kam aus Griechenland und
ging nach Osteuropa, um die Menschen
dort lesen und schreiben zu lehren
und ihnen vom christlichen Glauben zu
erzählen. Weil die griechischen Buchstaben
schwierig waren, hat sie Kyrill vereinfacht.
Die neue Schrift wurde nach ihm benannt
und heisst nun Kyrillisch.»
Yusuf
Yusuf lernt Arabisch. Er liest und schreibt
die Buchstaben von rechts nach links, ein Buch
von hinten nach vorne. Auch der Koran,
das heilige Buch des Islams, ist auf arabisch
geschrieben.
Aaron
Aaron lernt die 22 Buchstaben in Hebräisch
lesen und schreiben. Hebräisch schreibt
man auch von rechts nach links. Später darf er
in der Synagoge aus der Thora vorlesen.
Die Thora ist die heilige Schrift der Juden.
Andrea
Andrea kann die Bibel auf Deutsch lesen.
Die Bibel ist die heilige Schrift der Christen.
Sie ist in viele Sprachen übersetzt worden.
Ursprünglich wurden viele Texte der Bibel auf
Griechisch aufgeschrieben.
Mangai
Seit sie fünf Jahre alt ist, geht Mangai in die
tamilische Schule. Dort lernt sie Tamil lesen und
schreiben. Sie muss 247 Schriftzeichen kennen,
damit sie tamilische Bücher lesen kann.
28
Klassenmaterial
KM 28
Die kyrillische Schrift
KM 29.1 Die arabische Schrift
KM 29.2 Die hebräische Schrift
KM 29.3 Die griechische Schrift
Blickpunkt-Karte (KM 16)
Selbstgestaltete Namenkarte
Koran
Thora
Bibel
29
Gruppenarbeit: Verschiedene Schriften kennen lernen
Jede Gruppe liest eines der Kurzporträts im SB S. 29 und bearbeitet die entsprechende Kopiervorlage (KM 29.1, KM 29.2, KM 29.3). Sie versuchen, den eigenen
Namen oder weitere Wörter in dieser Schrift zu schreiben.
Die kyrillische und die griechische Schrift sind eher einfach, die hebräische Schrift
ist schwieriger, da sie von rechts nach links und ohne Vokale geschrieben wird. Das
Arbeitsblatt zur arabischen Schrift ist ebenfalls eher einfach.
Falls Kinder in der Klasse sind, die Tamilisch lesen und schreiben können, kann auch
Tamilisch dazugenommen werden (Links zu Transkriptionstabellen unter www.
blickpunkt-religionundkultur.ch).
Ganze Klasse: Heilige Schriften und ihre Schrift zuordnen
Die Lehrperson stellt die Heiligen Schriften der Religionen Judentum, Christentum
und Islam vor. Die Kinder suchen die Religionen auf dem Religionenposter und
ordnen die entsprechende Schrift zu. Evtl. können zur Veranschaulichung Heilige
Büchern aus den jeweiligen religiösen Traditionen mit den fremden Schriften gezeigt werden.
Einzelarbeit: Blickpunkt-Karten gestalten
Die Kinder gestalten und beschriften die Blickpunkt-Karten «Koran», «Thora» und
«Bibel».
Einzelarbeit/ganze Klasse. Abschluss und Lernkontrolle
Die Kinder ergänzen ihr Blatt zum eigenen Namen (KM 27) mit ihrem Namen in
einer selbst gewählten anderen Schrift. Sie ergänzen ihre selbstgestaltete Blickpunkt-Karte zum Vornamen, indem sie den eigenen Vornamen in einer anderen
Schrift dazuschreiben.
Als Lernkontrolle werden die Blickpunkt-Karten mit den Namen in der Klasse ausgelegt und nach verschiedenen Kriterien geordnet (Herkunft, Bedeutung, religiöse oder kulturelle Bezüge, Sprache und Schrift).
Binnendifferenzierung und mögliche Weiterführung
. Mit dem Schreiben in anderen Schriften kann schon ab Mitte der 1. Klasse experimentiert werden.
. Die Geschichte im SB S. 28 kann von sehr guten Erstlesern gelesen werden, den
anderen Kindern wird sie erzählt.
Religion und Kultur
Unterstufe
Fächerübergreifende Vorschläge
Das kyrillische Alphabet
Das kyrillische Alphabet ist eine Buchstabenschrift, die für zahlreiche, vor allem slawische Sprachen in Europa und Asien verwendet wird. Sie ist nach dem Mönch Kyrill von Saloniki benannt.
Seit dem Beitritt Bulgariens in die Europäische Union ist die kyrillische, neben der
lateinischen und der griechischen, eine der drei offiziell verwendeten Schriften in
der Europäischen Union.
Die meisten Buchstaben wurden aus dem griechischen Alphabet übernommen
oder abgeleitet. Heute werden Russisch, Ukrainisch, Weissrussisch, Bulgarisch, Serbisch, Mazedonisch sowie zahlreiche weitere Sprachen in Osteuropa, Sibirien, dem
nördlichen Kaukasus und Zentralasien mit kyrillischer Schrift geschrieben.
In jedem dieser Länder gibt es Varianten und Sonderformen in der Schrift. Die orthodoxen Kirchen in diesen Ländern verwenden einheitlich das Kirchenslawisch
und die entsprechende kirchenslawische Variante der kyrillischen Schrift.
In KM 28 wird die serbische Variante des kyrillischen Alphabets verwendet.
Einleitung . Vorschläge zur Jahresplanung
Einleitung . Vorschläge zur Jahresplanung
1. Klasse
Zeitraum
ca. 6 Schulwochen
2. Klasse
Thema
Zeitraum
Feste
Geburtstag feiern
SB S. 52–52
Kinder erleben Feste
ca. 6 Schulwochen
Was ist das?
Kapitel
Unterwegs
Doppelseitentitel
SB S. 6–7
SB Seite
Sammeln – ordnen – vernetzen
Feste
Rosch Haschana
SB S. 62– 63
Feste der
Alltag
Morgen und Abend
SB S. 34 –35
Übergänge im Alltag
Feste
Ein süsses neues Jahr
SB S. 64 – 65
Feste der
Herbstferien
ca. 8 Schulwochen
Alltag
Feste
Anstrengung und Pause
Räbenlichter und Martinstag
(Räbenlichter)
Kapitel
Feste
Kinder
SB S. 36–37
SB S. 80
Doppelseitentitel
Ein Fest in der Schule
Begrüssung
Übergänge im Alltag
Winter und Weihnachten
Feste
Sankt Nikolaus
SB S. 84 – 85
Winter und Weihnachten
Feste
Die Geburt Jesu
SB S. 88–89
Winter und Weihnachten
59
SB S. 22–23
Kinder
Abschied
SB S. 24 –25
Kinder
Erinnerungen an die Kindheit
SB S. 18 –19
Räbenlichter und Martinstag
(Martinstag)
SB S. 81
Winter un
Verkündigung an Maria
SB S. 78 –79
Kulturelle
wahrneh
Feste
Erinnerungen
Kinder
Nina und Mesut
SB S. 20 –21
Erinnerungen
Bilder
Mose, gerettet aus dem Nil
SB S. 48 – 49
Kulturelle Überlieferungen
wahrnehmen
ca. 9 Schulwochen
Bilder
Feste
Vor Ostern
SB S. 98 und 102
Frühling und Ostern
Tiere
Die Geschichte von der Arche
SB S. 110 –111
Arche Noah
Tiere
Die Geschichte wird weitererzählt
SB S. 112–113
Arche Noah
Feste
Rut und Noomi
Fasnacht
SB S. 106 –107
SB S. 94 – 95
Feste
Vesak
SB S. 70 –71
Feste der Religionen
Feste
Blumen für den Buddha
SB S. 72–73
Feste der Religionen
Glockenzeichen und
Gebetsruf
SB S. 38 –39
Übergänge im Alltag
Winter un
Gemeinsam essen
SB S. 40 – 41
Essen un
Geschichten über die
Gastfreundschaft
SB S. 42– 43
Essen un
Sportferien
ca. 9 Schulwochen
Frühlingsferien
Alltag
SB S. 90 –91
Alltag
Alltag
Kulturelle Überlieferungen
wahrnehmen
Frühling und Ostern
Die Sterndeuter aus dem
Morgenland
Weihnachtsferien
ca. 5 Schulwochen
Sportferien
ca. 8 Schulwochen
Begrüssu
Begrüssu
Feste
Bilder
Weihnachtsferien
ca. 5 Schulwochen
Thema
Kinder er
Herbstferien
ca. 8 Schulwochen
Bilder
Josef und sein Brüder
SB S. 30 –31
SB S. 8 –9
Kulturelle
wahrneh
Was ist das?
Vor dem Haus
Feste
Der Frühling kommt
(Chalandamarz)
SB S. 96
Frühling
Feste
Karwoche und Ostern
SB S. 100 –101
Frühling
Sammeln
Frühlingsferien
ca. 8 Schulwochen
Tiere
Tiere
Von Tieren gerettet
Wilden Tieren begegnen
30
Kommentar
Lehrwerkteile
• Schülerinnen- und Schülerbuch: 1.–3. Schuljahr, Mehrweg
• Klassenmaterial, mit CD-ROM: Vorlagen für Blickpunkt-Karten,
Arbeitsblätter, Spiele, Lieder, PDF-Bilddateien
• Poster: Lebensweltposter und Religionenposter
• Folien: 11 Folien mit Bildern aus dem Schülerinnen- und Schülerbuch
(auch als PDF-Bilddateien auf der CD-ROM im Klassenmaterial)
• Kommentar: Unterrichtsvorschläge für jeweils eine Lektion,
Hinweise für die Binnendifferenzierung und fächerübergreifende Vorschläge,
Hintergrundinformationen, Jahresplanungen
• Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den
Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen.
SB S. 114 –115
SB S. 116 –117
Geschich
Geschich
Feste
Der Fastenmonat Ramadan
SB S. 74 –75
Feste der
Feste
Das Fest des Fastenbrechens
SB S. 76 –77
Feste der
. Schreiben in anderen Schriften (Kalligrafie) im Fach Schreiben
58
SB Seite
SB S. 54 –55
31
Religion und Kultur
Mittelstufe
Die Unterrichtsmaterialien werden
zirkulär über drei Jahre hinweg eingesetzt. Die Kapitel können in verschiedenen Schuljahren bearbeitet werden.
Als Orientierungshilfe stehen im
Kommentar Vorschläge für die Jahresplanung zur Verfügung.
Kalender
Kalender
Klassenkalender
Klassenkalender
Orte
Pilgerorte
Orte
Pilgerorte
Orte
Pilgern auf dem Jakobsweg
Pilgerorte
Im Mittelalter kannten die Christen Europas drei grosse Wallfahrtsziele:
Orte
Pilgern auf dem Jakobsweg
Von überall in Europa zogen Christinnen und
Christen auf Jakobswegen nach Spanien.
Einer dieser Jakobswege führte von Deutschland durch die Schweiz nach Südfrankreich. Die Route verlief von Konstanz über
Einsiedeln nach Genf.
Pilgerorte
– die Wallfahrt nach Jerusalem, zum
«Ursprung der Christenheit»,
– die Wallfahrt nach Rom, in die «Mitte
der Welt», zu den Apostelgräben,
– die Wallfahrt nach Santiago de Compostela, nach «Finisterre», dem «Ende der
Welt», in Nordwests Spanien. Dort verehrten Christen das Grab des Apostels
Jakobus.
An diesem Weg befinden sich zahlreiche
Kapellen und Kirchen, die dem heiligen
Jakobus geweiht sind. Früher hatten diese
Orte auch Herbergen für die Pilger. Sie
konnten dort übernachten, essen und die
Füsse pflegen, denn der Weg bis Spanien
war über zweitausend Kilometer lang.
Im
Auch
Mittelalter
heute pilgern
kannten
viele
dieMenschen
Christen Euroauf
pas
dem
drei
Jakobsweg.
grosse Wallfahrtsziele:
Sie gehen einen Abschnitt
in der Schweiz oder pilgern auf dem Weg
– die Wallfahrt nach Jerusalem, zum
in Spanien. Einige nehmen den Weg aus
«Ursprung der Christenheit»,
religiösen Gründen unter die Füsse. Andere
–finden,
die Wallfahrt
nachkulturell
Rom, ininteressante
die «Mitte
es sei eine
der Welt», zuoder
den sie
Apostelgräben,
Wanderreise,
setzen sich ganz
persönliche Ziele. Viele reisen auch mit dem
– die Wallfahrt nach Santiago de ComAuto oder einem Reisecar nach Santiago.
postela, nach «Finisterre», dem «Ende der
Welt», in Nordwests Spanien. Dort verehrten Christen das Grab des Apostels
Jakobus.
Die Menschen erhofften sich von einer
Wallfahrt die Vergebung der Sünden oder
die Erfüllung einer Bitte. Sie erlebten
die Reise als Sinnbild für den Lebensweg
zu Gott.
2
2
Konstanz
Von überall in Europa zogen Christinnen und
Christen auf Jakobswegen nach Spanien.
EinerAus
dieser
einem
Jakobswege
Pilgerbericht
führte von Deutschland durch die Schweiz nach Südfrankreich.
Die
Route
vondurch
Konstanz
über
Wir
sind
mit verlief
dem Zug
FrankEinsiedeln
nach
Genf.
reich und
Nordspanien
gefahren und
beginnen unsere Wanderung auf dem
An diesem
befinden
zahlreiche
letzten Weg
Abschnitt
des sich
Jakobsweges.
Kapellen
undist
Kirchen,
heiligen
Der Weg
überalldie
mitdem
JakobsmuJakobus
geweiht
sind.
hatten diese
scheln
markiert.
DieFrüher
Pilgerherbergen
Orteentlang
auch Herbergen
diesehr
Pilger.
Sie
des Wegesfür
sind
alt und
konnten
dort
übernachten,
und
die
einfach
eingerichtet.
Wieessen
früher
stelFüsse
denn
derPilgerpass
Weg bis Spanien
lenpflegen,
sie jedem
einen
aus.
war Den
überkann
zweitausend
Kilometer
lang.
man in der
nächsten
Herberge wieder zeigen und erhält dann
Die einen
Menschen
erhofften sich von einer
Stempel.
Wallfahrt die Vergebung der Sünden oder
die Erfüllung
Bitte. Sie erlebten
Am Ende einer
der Wanderung
erblicken
die Reise
alsWeitem
Sinnbildunser
für den
wir von
Ziel:Lebensweg
die Kathezu Gott.
drale Santiago de Compostela.
Die Kathedrale von Santiago de Compostela
Rüeggisberg
Tafers
Fr
Freiburg
Lausanne
80
DerDer
Buddha:
Buddha:
Prinz
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– Erwachter
– Erwachter
– Lehrer
– Lehrer
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geboren
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Er selbst
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heute
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in einem
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Palast
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Familie
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Reichtümer
Reichtümer
hinter
hinter
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lebte
lebte
als bescheidener
als bescheidener
Wandermönch.
Wandermönch.
In der
In der
Meditation
Meditation
erlangte
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er die
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Erleuchtung.
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VonVon
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Bezeichnung
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verwendet.
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Der Buddha
Der Buddha
von Tian
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Hongkong
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die grösste
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sitzende
sitzende
Buddha-Figur
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weltweit.
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Buddha
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Lehrer
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Fasten
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Erleuchtung
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Erlösung
Erlösung
führe,
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sondern
sondern
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achtsames
Leben
Leben
voller
voller
Mitgefühl
Mitgefühl
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Selbstlosigkeit.
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Handgesten
Handgesten
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Buddha-Figuren
Buddha-Figuren
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Buddha
Buddha
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oft oft
als Figur
als Figur
zur zur
Verehrung
Verehrung
aufgeaufgestellt.
stellt.
Diese
Diese
Figuren
Figuren
zeigen
zeigen
verschiedene
verschiedene
Handgesten,
Handgesten,
die die
Mudras
Mudras
genannt
genannt
werden.
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An den
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Mudras
lassen
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wichtige
wichtige
Hinweise
Hinweise
auf auf
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Leben
Leben
undund
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Lehre
Lehre
desdes
Buddhas
Buddhas
ablesen.
ablesen.
Geste
Geste
derder
Ermutigung
Ermutigung
Damit
Damit
ermutigt
ermutigt
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Buddha
Buddha
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Menschen,
Menschen,
denden
WegWeg
derder
Wahrheit
Wahrheit
ohne
ohne
Furcht
Furcht
zu gehen.
zu gehen.
Geste
Geste
derder
Belehrung
Belehrung
DerDer
Buddha
Buddha
wirdwird
durch
durch
diese
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Geste
Geste
als Lehrer
als Lehrer
charakterisiert.
charakterisiert.
Geste
Geste
derder
Meditation
Meditation
In dieser
In dieser
Haltung
Haltung
meditiert
meditiert
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Buddha
Buddha
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nichts
nichts
ablenken.
ablenken.
Geste
Geste
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Erdberührung
Erdberührung
DerDer
Buddha
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die die
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als Zeugin
als Zeugin
seiner
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Erleuchtung
Erleuchtung
an. an.
Geste
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Mitgefühls
Mitgefühls
Sie Sie
steht
steht
für für
Barmherzigkeit
Barmherzigkeit
undund
die die
grosszügige
grosszügige
Gewährung
Gewährung
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Wünsche.
Wünsche.
Geste
Geste
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Weisheit
Weisheit
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Buddha
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seine
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Lehre
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in Bewegung.
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60 60
Schülerinnen- und Schülerbuch
Flüeli-Ranft
Interlaken
Meilenstein auf
dem Jakobsweg
Meilenstein auf
dem Jakobsweg
81
Schon
Schon
gehört
gehört
vomvom
Buddha?
Buddha?
Schon
Schon
gehört
gehört
vom
vom
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Rüeggisberg
Tafers
Genf
G
enf
80
DerDer
Buddhismus
Buddhismus
entstand
entstand
vor vor
2500
2500
Jahren
Jahren
in Indien
in Indien
undund
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Am Ende der Wanderung erblicken
wir von Weitem unser Ziel: die Kathedrale Santiago de Compostela.
Die Kathedrale von Santiago de Compostela
Konstanz
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Wir sind mit dem Zug durch Frankreich und Nordspanien gefahren und
beginnen unsere Wanderung auf dem
letzten Abschnitt des Jakobsweges.
Der Weg ist überall mit Jakobsmuscheln markiert. Die Pilgerherbergen
entlang des Weges sind sehr alt und
einfach eingerichtet. Wie früher stellen sie jedem einen Pilgerpass aus.
Den kann man in der nächsten Herberge wieder zeigen und erhält dann
einen Stempel.
Rapperswil
Einsiedeln
Rapperswil
Einsiedeln
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Freiburg
Aus einem Pilgerbericht
Fischingen
Fischingen
Lausanne
Auch heute pilgern viele Menschen auf
dem Jakobsweg. Sie gehen einen Abschnitt
in der Schweiz oder pilgern auf dem Weg
in Spanien. Einige nehmen den Weg aus
religiösen Gründen unter die Füsse. Andere
finden, es sei eine kulturell interessante
Wanderreise, oder sie setzen sich ganz
persönliche Ziele. Viele reisen auch mit dem
Auto oder einem Reisecar nach Santiago.
61 61
81
Schwerpunk te Mit telstufe
Aufbau von Sachwissen
Auf der Mittelstufe liegt der inhaltliche Schwerpunkt beim Christentum.
Die grossen religiösen Traditionen Judentum, Islam, Hinduismus und
Buddhismus werden entsprechend dem jeweiligen thematischen Zugang
dargestellt.
Sach­texte und Bilder sind Ausgangspunkte für die Erkundung religiöser wie
auch säkularer Phänomene und Traditionen. Die Schülerinnen und Schüler
bauen stufengerechtes Sachwissen auf und lernen grundlegende Begriffe
der religiösen Traditionen kennen.
KM 36
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1. Findet heraus, wie die drei Elemente
heissen, und beschriftet die Bilder.
6
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2. Sucht Informationen in Büchern und im
Internet zu den Elementen und schreibt je
eine kurze Erklärung in eigenen Worten.
8
9
3. Sucht im Internet oder in Büchern weitere
Kunstwerke, die sich in Moscheen befinden.
Wählt Bilder aus und zeichnet sie ab oder
druckt sie farbig aus.
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Klassenmaterial
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Pilgerorte
Jahresplanung 4. Klasse
Zeitraum
Kapitel
ca. 6 Schulwochen
Kalender
ca. 8 Schulwochen
Orte
Blickpunkt
ca. 9 Schulwochen
ca. 8 Schulwochen
2 © Lehrmi
ttelverlag
Zürich
. Pilgerorte
. Pilgerorte
OrteOrte
Orte . Pilgerorte
Die Pilgerfahrt nach Mekka
Die
Hintergrundinformationen
Pilgerfahrt nach Mekka
Hintergrundinformationen
Unterrichtsvorschlag
Unterrichtsvorschlag
Pilgerorte
Pilgern im Sinne eines Unterwegs-Sein aus religiösen Gründen ist in vielen reliGanze Klasse: Einstieg
giösen Traditionen bekannt. Meistens ist das Ziel ein religiöses Zentrum, ein Ort,
Die Schülerinnen und Schüler betrachten das Bild der Kaaba in Mekka (SB S. 83
an dem eine bedeutende religiöse Gestalt gewirkt hat oder von dem besondere
oder Bild 22 auf der CD-ROM) und kommentieren, was sie auf dem Bild erkennen
religiöse Erfahrungen oder Erscheinungen überliefert wurden. Früher noch stärund was sie darüber wissen. Die Lehrperson sammelt die Stichworte an der Wandker als heute bedeutet die Pilgerreise für die einzelnen Pilgernden ein Verlassen
tafel. Danach wird der Text im SB S. 82 gelesen und die Stichworte an der Wandtafel
von Heimat und Sicherheit und ein Aufbruch in die Fremde und Schutzlosigkeit.
ergänzt.
Auf der gemeinsamen Pilgerfahrt finden sie sich jedoch zu einer neuen Gemeinschaft
zusammen,
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Aber auch die alten Pilgerwege werden heute von vielen Menschen begangen,
Ganze Klasse: Bilder zur Pilgerfahrt
die damit eigene Ziele verbinden: Abenteuer, Auszeit nehmen, etwas für Körper,
Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Bilder im SB. S. 83 und ordnen sie den
Geist und Seele zu tun, spirituelles Wandern und sich persönlich zu «orientieren»,
Stationen der Pilgerfahrt zu. Offene Fragen werden geklärt.
sind oft genannte Motivationen.
Pilgerorte
Pilgern im Sinne eines Unterwegs-Sein aus religiösen Gründen ist in vielen religiösen Traditionen bekannt. Meistens ist das Ziel ein religiöses Zentrum, ein Ort,
an dem eine bedeutende religiöse Gestalt gewirkt hat oder von dem besondere
religiöse Erfahrungen oder Erscheinungen überliefert wurden. Früher noch stärker als heute bedeutet die Pilgerreise für die einzelnen Pilgernden ein Verlassen
von Heimat und Sicherheit und ein Aufbruch in die Fremde und Schutzlosigkeit.
Auf der gemeinsamen Pilgerfahrt finden sie sich jedoch zu einer neuen Gemeinschaft zusammen, in der oft soziale Unterschiede aufgehoben und alle durch dasselbe religiöse Ziel motiviert sind. Die Pilgernden erzählen bei ihrer Rückkehr von
Erfahrungen, die sie beglückt und ihr Leben verändert haben. Solche Erfahrungen
sind jedoch nicht nur auf religiöse Kontexte beschränkt, sondern werden auch von
Menschen berichtet, die für sie bedeutsame nichtreligiöse Anlässe besucht haben.
Aber auch die alten Pilgerwege werden heute von vielen Menschen begangen,
die damit eigene Ziele verbinden: Abenteuer, Auszeit nehmen, etwas für Körper,
Geist und Seele zu tun, spirituelles Wandern und sich persönlich zu «orientieren»,
sind oft genannte Motivationen.
Arbeit zu zweit: Die fünf Säulen des Islam
Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine der fünf Säulen des Islam. Die Schülerinnen
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Psalmen wird besungen, wir die Gläubigen hinaufziehen zum Haus des
Herrn. Pessach, Schawuot und Sukkot waren eigentliche Wallfahrtsfeste, bei denen
die Gaben der Ernte zum Tempel gebracht wurden. Im Jahre 70 n. Chr. wurde der
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men, stecken gerne einen Zettel mit ihren Anliegen in die Ritzen der Klagemauer.
www.blickpunkt-religionundkultur.ch.
Jüdische Wallfahrt
Das Ziel der jüdischen Wallfahrt in der Antike war der Tempel in Jerusalem. In zahlreichen Psalmen wird besungen, wir die Gläubigen hinaufziehen zum Haus des
Herrn. Pessach, Schawuot und Sukkot waren eigentliche Wallfahrtsfeste, bei denen
die Gaben der Ernte zum Tempel gebracht wurden. Im Jahre 70 n. Chr. wurde der
Tempel von den Römern zerstört. Seither gibt es keine jüdischen Wallfahrten mehr.
Die Klagemauer ist der einzige Rest des Tempels. Sie und zahlreiche Stätten der
biblischen Geschichte sind Orte des Gedenkens. Juden, die nach Jerusalem kommen, stecken gerne einen Zettel mit ihren Anliegen in die Ritzen der Klagemauer.
Pilgern im Hinduismus
Fächerübergreifende
Vorschläge
In Indien gibt es mehrere Städte, die als heilige Orte Ziel von Pilgerreisen sind. Die
• Mit dem Fach Mensch und Umwelt: Die Schülerinnen und Schüler recherchiePilgerfahrt begünstigt die Erreichung von Moksha, der Überwindung des Kreislaufs
ren geografische Besonderheiten von Mekka und vergleichen sie mit denen anvon Geburt, Tod und Wiedergeburt. Bekannt ist beispielsweise die Stadt Varanasi
derer Wallfahrtsorte.
am Ganges. Der Ganges gilt im Hinduismus als ein heiliger Fluss und Varanasi ist die
Stadt des Gottes Shiva, der hier als «oberster Herr der Welt» verehrt wird. Jedes Jahr
steigen hier hunderttausende Pilger in den Fluss, um sich äusserlich und innerlich
zu reinigen. Manche möchten in Varanasi sterben, damit ihre Asche hier dem heiligen Fluss übergeben werden kann. Am Ufer entlang gibt es denn auch zahlreiche
Plätze für die Verbrennung von Verstorbenen.
Pilgern im Hinduismus
In Indien gibt es mehrere Städte, die als heilige Orte Ziel von Pilgerreisen sind. Die
Pilgerfahrt begünstigt die Erreichung von Moksha, der Überwindung des Kreislaufs
von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Bekannt ist beispielsweise die Stadt Varanasi
am Ganges. Der Ganges gilt im Hinduismus als ein heiliger Fluss und Varanasi ist die
Stadt des Gottes Shiva, der hier als «oberster Herr der Welt» verehrt wird. Jedes Jahr
steigen hier hunderttausende Pilger in den Fluss, um sich äusserlich und innerlich
zu reinigen. Manche möchten in Varanasi sterben, damit ihre Asche hier dem heiligen Fluss übergeben werden kann. Am Ufer entlang gibt es denn auch zahlreiche
Plätze für die Verbrennung von Verstorbenen.
Pilgerreisen im Buddhismus
Viele Buddhisten machen Pilgerreisen nach Nordindien zu den Orten, an denen der
Buddha lebte und lehrte. An diesen Orten wurden Gedenkstätten errichtet. Oft sind
es Stupas. Stupas sind Grabhügeln nachgebildet. In den Stupas sind Reliquien des
Buddhas oder bedeutender Mönche aufbewahrt. Die Pilgernden umschreiten den
Stupa im Uhrzeigersinn. Bodhgaya ist der Ort, an dem Siddhartha Gautama nach
langer Meditation unter dem Bodhi-Baum das Erwachen erreicht hat. Der Baum, der
Pilgerreisen im Buddhismus
Viele Buddhisten machen Pilgerreisen nach Nordindien zu den Orten, an denen der
Buddha lebte und lehrte. An diesen Orten wurden Gedenkstätten errichtet. Oft sind
es Stupas. Stupas sind Grabhügeln nachgebildet. In den Stupas sind Reliquien des
Buddhas oder bedeutender Mönche aufbewahrt. Die Pilgernden umschreiten den
Stupa im Uhrzeigersinn. Bodhgaya ist der Ort, an dem Siddhartha Gautama nach
langer Meditation unter dem Bodhi-Baum das Erwachen erreicht hat. Der Baum, der
Orte
Ganze Klasse: Einstieg
Thema
SB Seite das Bild der Kaaba in Mekka (SB S. 83
Die Schülerinnen und Schüler betrachten
oder Bild 22 auf der CD-ROM) und
was sie auf dem Bild erkennen
SBkommentieren,
S. 12–13
und was sie darüber wissen. Die Lehrperson sammelt die Stichworte an der WandHerbstferien
tafel. Danach wird der Text im SB S. 82 gelesen und die Stichworte an der Wandtafel
ergänzt.
Häuser der Religionen:
Reformierte Kirche
SB S. 68–69
Pilgerorte
Jesus
SB S. 98–101
Arbeit zu zweit: Elemente der Pilgerfahrt
WeihnachtsferienDie Schülerinnen und Schüler bearbeiten zu zweit KM 82. Sie lesen den Text und
zeichnen auf die Rückseite eine Skizze mit den wichtigsten Stationen der PilgerErzählen und erklärenfahrt. Sie vergleichen anschliessend
SB S.ihre
94–97
Resultate mit einer anderen Zweiergrup-
Die Welt erzählen
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Klassenmaterial
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Bilder zur Pilgerfahrt
Orte
Häuser der Religionen:
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KM 82
Pilgerfahrt nach Mekka
Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Bilder im SB. S. 83 und ordnen sie den
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Die fünf Säulen
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SB S. 84–87
Stationen der Pilgerfahrt zu. Offene Fragen werden geklärt.
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Arbeit zu zweit: Die fünf Säulen des Islam
Orte
Häuser der Religionen:
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72–73
Die
Pilgerfahrt nach Mekka ist eine
fünf Säulen des Islam. Die Schülerinnen
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116–119
Texte werden von der Lehrperson im Sinne einer formativen Lernkontrolle korrigiert und kommentiert.
SB S. 82 – 83
Klassenmaterial
Bild 22
Kaaba in Mekka
KM 82
Pilgerfahrt nach Mekka
KM 83
Die fünf Säulen des Islam
Jahresplanung 5. Klasse
Binnendifferenzierung und mögliche Weiterführung
Zur Pilgerfahrt nach Mekka oder zu
fünf Säulen insgesamt kann auch mit FilmThema
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material im Internet gearbeitet werden. Geeignete Links dazu finden sich unter
Schreiben und Schriftwww.blickpunkt-religionundkultur.ch.
SB S. 40–41
Zeitraum
Kapitel
ca. 6 Schulwochen
Schriften
ca. 8 Schulwochen
Schriften
ca. 5 Schulwochen
Kalender
ca. 9 Schulwochen
Schon gehört?
Abraham
SB S. 6–9
Orte
Friedhof
SB S. 74–77
Spuren
Kulturen hinterlassen Spuren
SB S. 104–109
Schon gehört?
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SB S. 34–37
Orte
Pilgerorte
Herbstferien
Schriften in den Religionen
SB S. 42–59
Fächerübergreifende Vorschläge
Weihnachtsferien
• Mit dem Fach Mensch und Umwelt: Die Schülerinnen und Schüler recherchieDie Geschichte des Kalenders
SB S.von
14–17
ren geografische Besonderheiten
Mekka und vergleichen sie mit denen anderer Wallfahrtsorte.
Sportferien
Frühlingsferien
ca. 8 Schulwochen
17
72
72 73
73
Kommentar
Lehrwerkteile
• Schülerinnen- und Schülerbuch: 4.–6. Schuljahr, Mehrweg
• Klassenmaterial, mit CD-ROM: Arbeitsblätter, Quellen- und Sachtexte,
veränderbare Dateien, PDF-Bilddateien
• Kommentar: Unterrichtsvorschläge zu jedem Thema, Hinweise für die
Binnendifferenzierung und fächerübergreifende Vorschläge, Hintergrund­
informationen, Vorschläge für Lernkontrollen, Jahresplanungen
• Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den
Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen.
Orte
Pilgerorte
Religion und Kultur
Sekundarstufe I
Die Unterrichtsmaterialien können
linear durchgearbeitet werden, die
Lehrperson kann sie aber auch thematisch strukturieren. Als Orientierungshilfe stehen im Kommentar Vorschläge
für die Jahresplanung zur Verfügung.
94
Islam Die Aufgaben eines Imam
95
Imam Sakib Halilovic
Die AufgAben eines imAm
gesagt sind die
Aufgaben des imam
die Leitung und
einweisung der gemeinde in allen islamischen Angelegenheiten», erklärt sakib Halilovic. Dazu gehören das tägliche gebet und
das freitagsgebet samt freitagspredigt. in den
festzeiten kommen das Leiten des nachtgebets während des ramadans dazu. beim fest
zum ende des ramadans und beim Opferfest
leitet er das festgebet und hält die festpredigt.
Islam
Islam kommt vom arabischen
Verb «aslama». Aslama heisst:
sich ergeben, sich hingeben,
eine gute Beziehung aufbauen. Musliminnen und Muslime, also Angehörige des
Islam, geben sich Gott hin,
erklären sich Gott ergeben
und bauen eine gute Beziehung zu ihm auf.
40
1 Imam Halilovic ist Berater und
Seelsorger – und er spielt gern
Fussball.
«Kurz
speziell organisiert werden. Doch die Lebensform hat sich sehr verändert, heute lebt jeder
mehr für sich – jetzt braucht es ein solches
Ventil der seelsorge.» Der imam organisiert
auch die Pilgerfahrt nach mekka. er ist zuständig für die betreuung der Todesfälle (Waschung, Leiten des Totengebets, beerdigung
oder Transport) und ist für die Hinterbliebenen da. Auch viele soziale Aufgaben für die
familien fallen ihm zu, sei es rund um Heirat,
scheidung, geburt, Konversion oder anderes –
die menschen kommen mit allen möglichen
Problemen zu ihm. Der imam berät und begleitet sie, vermittelt auch gegenüber behörden, schulen, sozialämtern oder der Polizei. er
vertritt das zentrum gegen aussen, plant in
zusammenarbeit mit dem gewählten Komitee
alle Aktivitäten der gemeinschaft und erledigt
nicht zuletzt sehr viel Papierarbeit.
Weiter unterrichtet der imam männer, frauen
und Kinder seiner gemeinschaft in Themen
des islam und beantwortet ihre fragen. «Da
geht es um praktische Dinge: Kleidung, essen,
Trinken – was ist erlaubt? Was verboten? Oder:
Wie hole ich meine gebete nach, wenn ich
verhindert war? Oft geht es aber auch um
theologische fragen», erzählt imam Halilovic.
er besucht zudem «seine» Leute, wenn sie
krank sind, zu Hause oder im spital, und er
geht in die gefängnisse. «früher fand bei uns
das Leben in der Dorfgemeinschaft und der
familie statt. Der imam war einfach dabei, wo
es ihn brauchte – seelsorge musste nicht
2 Sakib Halilovic hat für die Fragen
und Sorgen der bosnischen Muslime
in Schlieren ein offenes Ohr.
1
3
«Es gibt so viel Böses und
Trauriges auf der Welt – da
fällt es manchmal schwer,
an Gott zu glauben.»
Sag, wie hast du’s mit der Religion?
2
3
Die Gretchenfrage stammt ursprünglich aus dem «Faust» von Johann Wolfgang von Goethe, einem bekannten Theaterstück der deutschen Literatur.
Gretchen ist ein junges Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das von Faust,
einem Wissenschaftler und älteren Mann, umworben wird. Gretchen spürt,
dass er ein distanziertes Verhältnis zur Kirche hat. So fragt sie ihn bei einem
Treffen ganz direkt: «Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?»
Dschihad
Dschihad bedeutet «Anstrengung». Die Menschen sollen sich bemühen, ein gottesfürchtiges
Leben zu führen. Der grosse (innere) Dschihad ist
die innere Anstrengung des Menschen, möglichst
nahe bei Gott zu sein. Er kann das durch Gebete
erreichen und dadurch, dass er sich in seinem
Leben von Gott leiten lässt. Das weltliche Leben,
vor allem Luxus, soll eine möglichst kleine Rolle
spielen. Beim kleinen (äusseren) Dschihad geht
es um Bedrohung von aussen: Wenn Muslime
angegriffen werden und der Islam dadurch
bedroht ist, dürfen sie sich mit Waffengewalt
wehren. Es gibt radikale Muslime, die den Dschihad so auslegen, dass sie Nichtgläubige angreifen sollen, um die Herrschaft des Islams durchzusetzen. Von der grossen Mehrheit der Muslime
wird dieses Verständnis abgelehnt.
gern mit seiner familie skifahren, schlitteln
oder aufs eis. er spielt minigolf, bowling, mag
schach und Kartenspiele. Als Junge wollte
er erst Polizist werden, doch er versäumte
den Termin für die Anmeldung. Da schlug
ihm der imam seines Dorfes vor, eine religiöse mittelschule in sarajevo zu besuchen und
imam zu werden. natürlich wollte der Dorfjunge gern in die stadt! Die bedeutung des
entscheids wurde ihm erst später bewusst.
in seinen beruf, sagt sakib Halilovic, sei er so
nach und nach hineingewachsen.
«Religion
interessiert
mich nicht.»
«Ich bete zu Gott.
Das gibt mir Ruhe
und Geborgenheit.»
Glaubens- und Gewissensfreiheit
Die Freiheit, seine Glaubensüberzeugungen oder seine Weltanschauung selbst zu
bestimmen, gehört zu den Grundrechten
des Menschen. In der Europäischen Menschenrechtskonvention von 1950,
die auch von der Schweiz unterzeichnet
wurde, findet sich dieses Recht in Artikel 9.
«Am ehesten glaube ich
noch an das Gute im
Menschen. Oder an die
Vernunft. Aber nur mit
Vorbehalt.»
«Ich glaube an eine
göttliche Macht, die in
allem ist, was es gibt.»
«Ich glaube
vor allem an
mich selbst.»
Art. 9 Gedanken-, Gewissensund Religionsfreiheit
(1) Jede Person hat das Recht auf
Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit,
seine Religion oder Weltanschauung zu
wechseln, und die Freiheit, seine Religion
oder Weltanschauung einzeln oder gemeinsam mit anderen öffentlich oder
privat durch Gottesdienst, Unterricht oder
Praktizieren von Bräuchen und Riten zu
«Ich glaube an nichts. Dinge,
die man nicht wissenschaftlich
beweisen kann, sind für mich
einfach nicht vorhanden.»
«Religion macht den Menschen
abhängig und vertröstet ihn
aufs Jenseits. Ich bin lieber frei
und lebe mein Leben.»
«Ich meditiere und
mache Yoga. Das
gibt mir Ruhe und
Gelassenheit.»
bekennen.
«Ich gehöre keiner Religion an,
aber ich diskutiere gern darüber,
weil ich die verschiedenen
Einstellungen interessant finde.»
«Ich glaube, dass wir
uns nach den Geboten
Gottes richten sollen.»
«Der Tod hat für mich nichts
Schreckliches. Er ist ein
Neuanfang. Wer sich mit dem
Tod befasst, lernt, was das
Leben ist.»
66
Christentum Vielfalt christlicher Kirchen
67
≠
1
Prozession von altorientalischen
Christen aus Eritrea
2
In der russisch-orthodoxen Kirche in Zürich
3
Der Petersdom in Rom
4
Mitglieder der Heilsarmee
sammeln Spenden für ihre Sozialwerke.
5
Evangelischer Gottesdienst
4
1
Vielfalt christlicher
Kirchen
Das Christentum verbreitete sich als vielfältige Bewegung innerhalb
des Römischen Reiches. Für das Christentum hatte die politische
Teilung des Römischen Reiches im Jahre 395 grosse Auswirkungen.
Das Reich wurde aufgeteilt in «Westrom» mit Rom als Zentrum
und «Ostrom» mit der Hauptstadt Konstantinopel (heute Istanbul).
In Westrom galt Latein als Amtssprache, in Ostrom Griechisch.
Orthodoxe Kirchen
Im ersten Jahrtausend wurde sie die
griechische Kirche oder die Ostkirche
genannt. Ihr Ehrenoberhaupt, der Patriarch, residiert bis heute in Konstantinopel (Istanbul). Die slawischen Völker
schlossen sich mehrheitlich der Ostkirche an und schufen eigene Patriarchate.
Neben dem Griechischen wurden slawische Sprachen (Russisch, Bulgarisch,
Serbisch) und die kyrillische Schrift
bedeutsam für die Christen im Osten.
Unterschiedliche Entwicklungen in Ost
und West führten 1054 zur Trennung
von der lateinischen Westkirche. Mit der
2
Bezeichnung «orthodox» (wörtlich:
rechtgläubig) wird der Anspruch ausgedrückt, den gemeinsamen Glauben der
alten Kirche zu bewahren und die Neuerungen Roms abzulehnen.
Altorientalische Kirchen
Darunter werden die Kirchen zusammengefasst, die sich in den ersten Jahrhunderten in Asien und Afrika gebildet
hatten. Sie haben einige Beschlüsse der
ersten Konzile (Kirchenversammlungen)
im 4. und 5. Jahrhundert abgelehnt und
gingen eigene Wege. In Ägypten, Äthiopien, Armenien, Syrien, Irak und Indien
gibt es bis heute eigenständige Kirchen.
5
3
Römisch-katholische Kirche
Die lateinische Kirche im Westen stützte
sich nach dem Untergang des weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert ganz
auf die Autorität des Bischofs von Rom,
des Papstes.
Er festigte die Strukturen der Kirche auch
politisch und rechtlich und lehnte eine
Aufsicht durch den Kaiser von Konstantinopel ab. Das Leben im Mittelalter
wurde stark geprägt von der mächtigen
lateinischen Kirche. Seit der Reformation
im 16. Jahrhundert wird sie die römischkatholische Kirche genannt. Das griechische Wort «katholisch» meint «das
Ganze», «das Allgemeine». Das Wort
Schülerinnen- und Schülerbuch
wurde ursprünglich für die gesamte
Christenheit verwendet. Als Konfession
bezeichnet «römisch-katholisch» die
Gesamtheit der mit Rom verbundenen
Kirchen.
Christkatholische Kirche
Die christkatholische Kirche trennte
sich 1870 von der römisch-katholischen
Kirche. Ihre Mitglieder lehnten den
Beschluss des Ersten Vatikanischen
Konzils ab, dass der Papst eine oberste
Befehlsgewalt über die gesamte Kirche
habe und in besonderen Fällen eine
Glaubens- und Sittenlehre unfehlbar
verkünden könne.
Evangelische Kirchen
Aus der Reformation im 16. Jahrhundert
sind verschiedene Kirchen entstanden,
die sich als evangelisch bezeichnen. Sie
berufen sich auf das Evangelium Jesu
Christi in eigener Auslegung der Bibel.
Die Kirchen der Reformation werden
auch protestantisch genannt. In Europa
sind sie oft als Landeskirchen eine enge
Beziehung zum Staat eingegangen. Man
unterscheidet unter den Evangelischen
folgende Konfessionen:
• dieevangelisch-lutherischenKirchen
• dieevangelisch-reformiertenKirchen
• dieanglikanischeKirche
Freikirchen
Neben den evangelischen Landeskirchen entstanden zahlreiche evangelische
Freikirchen (zum Beispiel Methodisten,
Baptisten, Heilsarmee, Pfingstmission).
«Frei» bedeutet für sie «unabhängig
vom Staat». Sie sind insbesondere ausserhalb Europas verbreitet, zum Beispiel in
den USA. Freikirchen betonen, dass sich
ihre Angehörigen zum Glauben persönlich entscheiden. Man nennt diese Gruppierungen auch evangelikal.
41
«Ich gehe regelmässig in
die Kirche. Das machen bei
uns eigentlich alle so, und
ich möchte da nicht abseitsstehen.»
«Jeder Mensch hat
das Recht, an etwas
zu glauben, was ihm
Frieden gibt.»
Mit Gretchenfrage wird eine Frage bezeichnet, die auf den Kern einer
Sache zielt. Es muss dabei nicht ausschliesslich um Religion gehen.
Die Gretchenfrage verlangt, dass die Gefragten ihre wahren Absichten
oder ihre Haltung zu einem Thema offenlegen.
Was macht ein Imam in der Freizeit?
«ich liebe sport», sagt imam Halilovic. besonders fussball, die bosnier haben eine eigene
mannschaft. Leider fehlt ihm die zeit, regelmässig zu spielen. Dafür geht er oft und
Gretchenfrage Sag, wie hast du’s mit der Religion?
GretchenfraGe
Der Imam vor der Freitagspredigt
(2) Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekennen, darf nur Einschränkungen unterworfen werden, die
gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind für
die öffentliche Sicherheit, zum Schutz der
öffentlichen Ordnung, Gesundheit oder
Moral oder zum Schutz der Rechte und
Freiheiten anderer.
Schwerpunk te Sekundarstufe I
Grosse religiöse Traditionen und
Fragen aus Religion und Gesellschaft
Im Zentrum stehen die fünf grossen religiösen Traditionen Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Reportagen und Porträts geben Einblick, wie die jeweilige Religion in der Schweiz gelebt wird. Religionskundliches
Orientierungswissen zeigt die zentralen Vorstellungen und Praktiken und stellt
die Reportagen und Porträts in einen sachlichen Zusammenhang.
Mit Fragestellungen aus Religion und Gesellschaft werden die Jugendlichen
angeregt, Phänomene und Debatten im Zusammenhang mit Religion zu erkennen und zu diskutieren.
KM 34
1/2
Jude ntum
Ge
des Ju
schichte
Suche
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Buch und
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Gesc hicht
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Jude ntum
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Lebenss tile
s
Einande r in
die Töpfe gucken
KM 78.1
KM 119.3
Hinduismus Ich bin mit Murugan gross geworden
Fragen zum
.
r erfährst
Murugan
Tabu
Das würde
ich nie
Gesundhe
it
Diese Speise
n oder Geträn
Jahreszeite
n
Diese Speise
n oder
Feste
Diese Speise
n verbin
Erkläre die Bedeutung der
drei positiven Energien:
n
essen:
Geschmack
Diese Speise
n oder Geträn
Erkläre, wie der Gott Murugan zu seinen sechs
Köpfen kam:
Thema Esse
ke habe ich
ke verbinde
Getränke verbin
de ich mit einem
als Kind überh
ich mit krank
de ich mit einer
bestimmten
aupt nicht gemo
sein und gesun
bestimmten
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Zeit im Jahr:
Fest:
Icchashakti
Gastfreund
schaft
Das möchte
ich im vorrät
ig haben
Kriyashakti
Kultur und
Religion
Wir beachten
zu Hause bestim
Jnanashakti
Blick punk
t 3 © Lehrm
ittelverlag
Züric h
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Dieses Essen
mag
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, damit ich
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schenden Gast
servieren könnt
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n:
n:
Welche Bedeutung hat der Pfau?
Blickpu nkt
Klassenmaterial
Kommentar
114
Buddhismus Orientierungswissen
Kultur
I
Buddhismus Orientierungswissen
115
56
Lebensstile Unterrichtsimpuls
Das zweite Juwel: Der Dharma
Shintoismus und Buddhismus entstanden als Begriffe zu Beginn der Moderne und in
Unterrichtsimpuls
Der Begriff Dharma ist im Buddhismus mehrdeutig: Er bezeichnet eine natürliche Ordnung
Konkurrenz zum Christentum. Die Japaner selber bezeichnen sich nicht als Buddhisten,
Auftritt und Wirkung
bzw. ein universelles Gesetz oder die Gesamtheit der der buddhistischen Lehre. Der heute
selbst wenn sie zu einem buddhistischen Tempel gehen und sich dort für die Begräbnisritu-
verwendete Begriff Buddhismus entstand erst im 19. Jahrhundert in Folge der Auseinander-
ale registrieren lassen.» Das Zitat verdeutlicht die Problematik einer Weltkarte mit Mitglie-
setzung und des Austausches zwischen Asien und Europa.
derzahlen. Denn diese Zahlen sind meistens geschätzt und suggerieren feste, etablierte
Gemeinschaften mit exklusiver Mitgliedschaft.
Innen- und Aussenperspektive
Die Kernpunkte der buddhistischen Lehre sind das Entstehen in Abhängigkeit (Karma), die
Die Jugendlichen klären eigene Erfah-
DieDoppelseitezeigtBildervonMenschenmiteinerauffälligenBekleidung.Zujedemder
Die verschiedenen buddhistischen Schulen haben im Laufe der Zeit diese Lehren unter-
Gibt es einen substantiellen Kern, ein übergreifendes Wesensmerkmal des Buddhismus?
rungen mit Kleidersitten. Sie erkennen,
BildergibteseinkurzesStatementderbetreffendenPerson.DieseStatementsschillern:
schiedlich interpretiert und zum Teil kontroverse Lehrmeinungen dazu entwickelt.
Was vereint Persönlichkeiten wie den vietnamesischen Mönch Tich Nhath Hanh, den
dass oft ein erheblicher Unterschied
ManchmalsprichtdiePersondarüber,wasihrselbstwichtigist.Manchmalsprichtsieüber
indischen Politiker Babasaheb Bhimrao Ambedkar, die burmesische Politikerin Aung San
besteht zwischen der Art und Weise,
Die buddhistische Familie
Lehre vom illusionären Selbst (Nicht-Selbst) sowie die Lehre von den vier edlen Wahrheiten.
Sekundarstufe I
Sekundarstufe
Sekundarstufe
I
telverlag Zürich
Kommentar
Religion und Kultur
Religion
und
Religion
und Kultur
3 © Lehrmit
Blickpunkt 3 © Lehrmittelverlag Zürich
Suu Kyi, den Dalai Lama, das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, oder den US-amerikanischen
wie bestimmte Kleidungsstile
Schauspieler Richard Gere? Man sollte bei einer Antwort auf diese Frage zurückhaltend sein.
• vonAussenstehendenwahr-
erweiterten Sinn die Gemeinschaft aller Buddhisten – also der Mönche und Nonnen wie
Anstelle von fiktiven Gemeinsamkeiten, bietet Ludwig Wittgensteins Begriff der «Familien-
genommen und beurteilt werden,
• odervonderbetroffenenPerson auch der Laien. Erst im Verlauf der letzten zweihundert Jahre hat sich das Konzept einer
ähnlichkeit» eine praktikable Alternative. Dieser Begriff meint, dass es in einer Familie keine
formalen Religionszugehörigkeit für Laien entwickelt. Dies ist ein Ergebnis des neuen
gemeinsamen Merkmale gibt, die für alle Familienmitglieder in gleicher Weise zutreffen.
selbst kommentiert werden, wenn
Verständnisses des Buddhismus als eine der grossen religiösen Traditionen.
Zwischen Schwestern, Brüdern und Vettern gibt es zwar Ähnlichkeiten, die bemerkenswert,
diese erklärt, was ihr das Kleid
kaum sichtbar oder inexistent sein können. Doch alle Familienmitglieder (in diesem Fall
bedeutet.
Buddhismus weltweit
Buddhisten) ähneln sich in vielerlei Hinsicht.
Sekundarstufe I
• Einführung:DieJugendlichenfüllendieTabelleinKM76.1aus.
Fakten,ErfahrungenundGeschichtenundhilft,dieBegründungennachdenKategorien
der Tabelle (praktisch, ästhetisch, gesellschaftlich, kulturell/religiös) zu ordnen.
schiedenen Kriterien: zeigt Religionszugehörigkeit, signalisiert gleiche Interessen,
Annahme beruht jedoch auf dem westlichen exklusiven Religionsbegriff. Dahinter steht die
Kunstbild: Buddha-Statue
Idee, dass Menschen nur einer bestimmten Religion angehören, es sei denn, sie sind beken-
Die tibetische Bronzefigur aus dem 12./13. Jahrhundert zeigt den Buddha Shakyamuni in
nende Atheisten. Religionszugehörigkeit wird so zu einem Ordnungselement der Welt, das
Meditationshaltung auf einem Sockel mit Lotusblüten. Für praktizierende Buddhisten sind
plurale oder parallele Identitäten nicht berücksichtigt. Im Einflussbereich der monotheisti-
solche Figuren kultische Objekte, die auf verschiedene Weise verehrt werden. Sie werden
schen Religionen kann man in der Regel nicht gleichzeitig Reformierter und Katholik sein,
durch besondere Rituale für die kultische Verwendung eingeweiht: manchmal, indem man
Jude oder Christ. Die Geschichte und Praxis der asiatischen Religionen zeigt ein anderes Bild.
Reliquien oder kleine Schriftrollen in ihren inneren Hohlraum einschliesst – manchmal auch,
Dort sind parallele Zugehörigkeiten bzw. Loyalitäten nicht ungewöhnlich.
indem man den Figuren durch Aufmalen der Pupillen symbolisch die Augen öffnet.
Der Religionswissenschaftler Jun’ichi Isomae verdeutlicht diese komplexen und multiplen
Religionszugehörigkeiten anhand des Verhältnisses des japanischen Buddhismus zum
Eine genauere Beschreibung der Ikonografie solcher Figuren des sitzenden Buddhas findet
Shintoismus: «Auch wenn Shintoismus und Buddhismus in Japan getrennt sind, kann man
sich im Kommentar S. xx.
unterstreichtAbgrenzunggegenüberanderen.
• DieJugendlichenlesendieAussagenzudenBildernimBuchS.76–77.Siebefassensich
mitderFrage:SprechendiePersonenhierdarüber,wasihnendieKleidungselbstbedeutet,
Buch
odersprechensieüberein(Vor-)Urteilvonanderen?EinanschliessendesKlassengespräch
S. 76–77 Auftritt und Wirkung
sensibilisiertdieJugendlichenfürUnterschiedezwischenInnen-undAussensicht.
Klassenmaterial
KM 76.1
Mögliche Weiterführung
Kleidersitten
KM76.2 AuftrittundWirkung:Porträt
KM 76.3
Auftritt und Wirkung:
Auswertung
gehenstummvonTischzuTischundbeantwortendieFrageninKM76.3.
Ein abschliessendes Klassengespräch sammelt und ordnet die dabei gewonnenen Erfahrun-
Das Bild zeigt eine Kalligrafie des japanischen Mönchs Mokuan Shoto (chinesisch: Muan
gen und Erkenntnisse.
Xingtao) aus dem 17. Jahrhundert. Mokuan war der zweite Abt des Zen-Tempels von
165
auffälligeKleidungträgt.SiefragendiesePerson,wasihrdieseKleidungbedeutetund
IndernächstenLektionwerdendieBild/Text-KartenaufTischenverteilt.DieJugendlichen
Kunstbild: Zen-Kalligrafie
Kategorien wehren. Sie werden der praktischen Dimension des Glaubens nicht gerecht.
DieJugendlichensuchensicheinePerson,die(ausreligiösenoderanderenGründen)
fotografierendiePerson(KM76.2)
Shintoist und Buddhist zugleich sein. Wobei die Japaner sich gegen solche westlichen
164
Buddhismus Der Dharma
Vorgehen
• DieLehrpersonbesprichtmitdenJugendlichenihreAntworteninKM76.1.Siesammelt
• DieJugendlichenbetrachtendieFotosimBuchS.76–77undordnendiesenachver-
Zum Buddhismus rechnet man je nach Quelle mit 300 bis 500 Millionen Menschen. Diese
Religion und Kultur
Vorurteile Anderer. Damit ist das Thema des Unterrichtsimpulses angedeutet: Es geht um
Innen-undAussenperspektiven.
Das dritte Juwel: Der Sangha
Der Sangha bezeichnet im engeren Sinne die Mönchs- oder Nonnengemeinschaft und im
Mampuku-ji in Uji in der Nähe von Kyoto. Dieser Tempel war eine Generation zuvor von
chinesischen Mönchen der Obaku-Gemeinschaft gegründet worden – einer Gemeinschaft,
Buddhismus Der Sangha
171
die zu dieser Zeit in China verfolgt wurde.
76
170
Lebensstile Auftritt
und Wirkung
Kaligrafien dieser Art sind ein wichtiges künstlerisches Element des Zen-Buddhismus. Sie
2
Religion und Kultur
DER
DHARMA
Sekundarstufe I
Buddhisten bezeichnen die Lehren des
Buddhas als Dharma. Der Dharma
gründet vor allem auf den sogenannten «vier edlen Wahrheiten», die von
allen buddhistischen Traditionen
anerkannt werden. Diese vier grundlegenden Einsichten soll der Buddha
in seiner berühmten ersten Predigt
den ersten fünf Mönchen verkündet
haben.
1
1 Stupas im Tempelkomplex von Bodhgaya,
Indien
2 Zen-Bild des japanischen Klostervorstehers Sogen Yamakawa (20. Jahrhundert).
Der Kreis ist ein Zeichen für die Leerheit
der Dinge.
sind aus einer meditativen Haltung heraus entstanden und dienen selbst wieder der Vertie-
3 Palmblattmanuskript. In Asien wurden
Texte in der Vergangenheit auf getrocknete
Palmblätter geschrieben. Diese waren nur
begrenzt haltbar. Deshalb mussten die Texte
immer wieder abgeschrieben werden.
fung der Meditation. Deshalb findet man solche Kalligrafien oft als hängenden Rollen an
den Wänden von Tempeln oder Dojos (Meditationsräumen).
2
3
4
Die erste edle Wahrheit
Die erste edle Wahrheit besagt, dass
alles Leben leidvoll ist. Geburt, Alter,
Krankheit: Das ganze Leben ist von Leid
bringenden Erlebnissen begleitet. Es
gibt zwar auch Glücksmomente, doch
sind diese nicht von Dauer. Diese Unbeständigkeit im Angesicht des Todes,
der irgendwann eintritt, empfinden Menschen als leidvoll.
Die zweite edle Wahrheit
Die zweite edle Wahrheit erklärt, dass
der Grund für das Leiden im Menschen
selbst liegt. Er ist selbst verantwortlich,
dass er Leid erfährt. Aus Unwissenheit
und egoistischer Lebensgier entsteht
Leid für ihn selbst und für andere Menschen.
Die dritte edle Wahrheit
Die dritte edle Wahrheit erklärt, dass der
Mensch sich von dieser Unwissenheit
und Lebensgier befreien kann. Dann
kann der Mensch frei von Egoismus und
Festklammern an das Leben handeln.
Dann kann er ein reines Leben führen,
andere Menschen lieben und so glücklich werden.
Die vierte edle Wahrheit
Die vierte edle Wahrheit beschreibt den
Weg, der zu diesem Ziel führt: den achtfachen Pfad. Ihm folgend, streben Buddhisten nach rechter Einsicht, rechtem
Entschluss, rechter Rede, rechter Tat,
nach rechtem Lebensunterhalt, rechtem
Streben, rechter Achtsamkeit und rechter Meditation.
Der Weg zum Erwachen
Der vom Buddha vorgeschlagene Weg
bringt ein glückliches, achtsames Leben
und führt zum Erwachen. Dieses Erwachen im Erlöschen aller falschen Begierden wird auch Nirvana genannt. Dieser
Zustand muss von jedem Suchenden
selbst erfahren werden. Deshalb ist der
Buddha der Frage, wie man sich das
Nirvana vorstellen soll, stets ausgewichen. Der Weg zum Erwachen wendet
sich gegen extreme Askese und gegen
ein ausschweifendes Leben. Er liegt in
der Mitte, in einem mass- und verantwortungsvollen Leben.
DER
SANGHA
Überlieferung der Lehre
Die Lehren des Buddhas wurden nach
seinem Tod in verschiedenen Sprachen
mündlich überliefert. Der im 3. bis
5. Jahrhundert verfasste Pali-Kanon ist
die älteste heute noch verwendete
Textsammlung. Sie wurde in der indischen Sprache Pali verfasst. Daneben
gibt es Sammlungen in chinesischer,
koreanischer, japanischer und tibetischer Sprache.
Der Sangha ist das «dritte
Juwel» des Buddhismus und
bezeichnet die Gemeinschaft
aller Buddhisten. Man unterscheidet zwischen den
Mönchs- und Nonnenorden
die Lehren des Buddhas über Jahrhunderte bis heute überliefert. Zunächst
gaben sie die Lehrreden mündlich weiter, ab dem 1. Jh. n. Chr. wurden die
Texte auch schriftlich festgehalten. Mönche und Nonnen leben bis heute in
getrennten Klöstern. Jede Gemeinschaft
folgt strengen Regeln, die nicht nur den
Burma
3 Zen-Mönche beim
Meditieren in Japan
4 Mönchen werden
Geschenke dargebracht,
buddhistischer Tempel
in Nashik, Indien
3
und Laiengemeinschaften.
1
Mönchs- und Nonnenorden
Mönchs- und Nonnenorden sind im
Buddhismus sehr wichtig. Ihre Gründung geht auf den historischen Buddha
zurück. Die Mönche und Nonnen haben
1 Mönch bei der Lektüre
eines Textes in Bodhgaya,
Indien
2 Eine Gruppe von Nonnen
bei einer Versammlung in
einzelnen buddhistischen Ländern
Asiens selbstständig. Es gibt keine zentrale, übergeordnete Institution oder
Autorität, die weltweit für alle Buddhisoder einer Äbtissin geleitet. Jeder
ten sprechen könnte. Manche geistNovize wird durch einen älteren Mönch
liche Persönlichkeiten wie zum Beispiel
oder eine Nonne ordiniert. Diese wurder Dalai Lama geniessen jedoch ein
den einst selbst durch einen Mönch oder
hohes Ansehen innerhalb der buddhistieine Nonne ordiniert. Man sagt, dass
schen Gemeinschaft.
diese Linie bis zum historischen Buddha
Tagesablauf, sondern zum Beispiel auch
Speiseregeln und die Kleiderordnung
festlegen. Klöster werden von einem Abt
zurückverfolgt werden kann.
Drei grosse Traditionen
Die Idee der Befreiung und die Wege,
die dahin führen, werden von den vielen
Schulen und Traditionen sehr unterschiedlich verstanden. Man unterscheidet drei grosse buddhistische Traditionen, die auch «Fahrzeuge» genannt
werden:
• das Fahrzeug der Alten (Theravada)
in Süd- und Südostasien
• das Diamantfahrzeug (Vajrayana), den
Manchen Jugendlichen
ist es sehr wichtig, was
sie anziehen. Sie wissen,
Wirkung hat. Andere wollen
dass ihr Aussehen eine
einfach bequeme oder
sportliche Kleidung tragen.
mit besonderer Kleidung
Menschen
fallen auf. Ein buddhistisches
Mönchsgewand, der schwarze
eines orthodoxen Juden,
Mantel
das seidene Kopftuch einer
Muslimin … Sie alle haben
sam: Sie gelten als religiöse
etwas gemeinKleidung. Zumindest auf
den ersten Blick. Der zweite
dass es nicht so einfach
Blick zeigt,
ist. Oft sind religiöse Überzeugungen
ausschlaggebend, bestimmte
zu tragen, aber nicht immer.
Kleider
Kann nicht auch das Kopftuch
aus ganz anderen Gründen
werden? Und was ist mit
getragen
dem Eishockey-Fan? Warum
zieht er sich das blaugelbe
Trikot seiner Mannschaft
über, wenn er zum Spiel
pilgert?
Die fünf Zeichen zur linken Seite des Bildes bedeuten: «Blumen öffnen sich und der Himmel
«Die Leute halten
mich für den Dalai
Lama.»
enthüllt seine Essenz.». Sie sind wohl als Auslegung und Entfaltung des grossen Zeichens
«Als Ministrantin
trage ich ein
weisses Kleid.»
«Vielleicht gibt es einen
Preis für den verrücktesten
Fan im Stadion.»
«Die Leute denken
manchmal, ich
sei ein Taliban.»
«Wir leben unsere
eigene Tradition.»
zur Rechten zu verstehen, das «Essenz» bedeutet. Es ist das Ziel der Zen-Meditation, dass
der Mensch wieder zu jenem ursprünglichen Zustand (Essenz) zurückkehrt, den er durch die
Buddhismus in Tibet
tantrischen
• das Grosse Fahrzeug (Mahayana)
in Ostasien, zu dem auch der ZenBuddhismus gehört
In Südasien haben Mönche und Nonnen
eine zentrale Bedeutung. In China und
Japan hingegen gibt es eine Vielzahl von
77
Auftritt und Wirkung
Komplikationen seines Lebens (Karma) verloren hat.
Gemeinschaftsformen.
Die Mönchs- und Nonnenorden und die
Laiengemeinschaft funktionieren in den
«Ich setze mir keine Grenzen.
Ich will wegen des Kopftuchs sicher nicht etwas
nicht machen. »
Kleider und Identität
Kleiderzeigenoft,welcheAufgabejemandwahrnimmt:e
einZugbegleiter,eineBriefträgerin,einPriester,eineStew inePolizistin,
ardess,einMitarbeiterim
Supermarkt.
«Unsere Kleidung ist
nicht für das Sonnenlicht gedacht.»
KleiderzeigenaberauchZugehörigkeitenan:zueinerVolk
Sportverein(Vereinstrikot),zueinerReligionsgemeinschaft sgruppe(Trachten),zueinem
.Gleichzeitiggrenzenwirunsmit
Kleidern ab.
KleiderhabenmitIdentitätzutun.Siesagenvieles:Werbin
Wiemöchteichmichdarstellen?Wiesollenmichdieander ich?Undwermöchteichsein?
Jugendlichen,alsErwachsenen.DasBild,daswirunsvonjeensehen?AlsKind,alscoolen
machen,unterscheidetsichoftdavon,wiediesePersonsic mandemaufgrundderKleidung
hselbstsieht.
Kommentar
Lehrwerkteile
• Schülerinnen- und Schülerbuch: 7./8. Schuljahr, Mehrweg
• Klassenmaterial, mit CD-ROM und DVD: Arbeitsblätter, Lösungen,
PDF-Bilddateien, Diaserien, Audiomaterialien, DVD mit Kurzfilmen
• Kommentar: Unterrichtsimpulse, thematische Erkundungsgänge,
Projekte, exemplarische Methoden, Hintergrundinformationen,
Hinweise zur Beurteilung, Jahresplanungen
• Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den
Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen.
«Blickpunkt» im Internet
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mit Kopiervorlagen und PDF-Bilddateien
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2 Poster, farbig illustriert
210010.12
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11 Folien (auch elektronisch auf der CD-ROM
im Klassenmaterial)
210010.07
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CHF36.10
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128 Seiten, 26 x 19,5 cm, farbig illustriert, gebunden
211010.00
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CHF33.30
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152 Seiten, A4, broschiert
211010.04
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CHF46.80
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Klassenmaterial
232 Seiten, A4, Ringbuch, inkl. CD-ROM mit
Arbeitsblättern (z.T. veränderbar) und PDF-Bilddateien
211011.04
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Schülerbuch
184 Seiten, A4, farbig illustriert, gebunden
515910.00
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CHF30.20
CHF40.30
Kommentar
160 Seiten, A4, broschiert
515910.04
.........................
CHF46.80
CHF62.40
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202 Seiten, A4, Ringbuch, inkl. CD-ROM mit
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