– Religion und Kultur Die Lehrmittelreihe für den bekenntnisunab­hängigen schulischen Unterricht in Religion und Kultur auf allen Stufen Prämiert mit dem internationalen Bildungspreis Worlddidac Award 2014 Unterrichtsmaterialien für das 1.–3. Schuljahr Unterrichtsmaterialien für das 4.– 6. Schuljahr Unterrichtsmaterialien für das 7. und 8. Schuljahr Kinder und Jugendliche begegnen im Alltag Menschen verschiedener Herkunft, Religionen und Weltanschauungen. Mit Blickpunkt erkunden sie Phänomene aus Religion und Kultur und nehmen Verschiedenartigkeit und Vielfalt wahr. Elementares Grundwissen hilft ihnen, sich in ihrem Alltag zu orientieren und Sichtweisen anderer zu achten. Religion und Kultur Unterstufe Die Unterrichtsmaterialien werden zirkulär über drei Jahre hinweg eingesetzt. Die Kapitel können in verschiedenen Schuljahren bearbeitet werden. Als Orientierungshilfe stehen im Kommentar Vorschläge für die Jahresplanung zur Verfügung. Tiere 109 Feste Ein Fest in der Schule Mira geht in die 2. Klasse. In der Schulzeitung liest sie einen Bericht über das Fest zum Beginn des neuen Schuljahres. Ein fröhlicher Schuljahresstart Alle Schulkinder aus unserem Dorf trafen sich zu einem gemeinsamen Schuljahresstart im Singsaal. Damit ein Fest gelingt, braucht es viele Vorbereitungen. Wen laden wir ein? s te Gib sik? Mu Die Schulleiterin begrüsste uns nach den langen Sommerferien. Zusammen sangen wir Lieder. Es tönte sehr schön. Dann stellte sie das Motto des Schuljahres vor: «Gemeinsam sind wir stark!» Sie nahm einen Stecken und zerbrach ihn. Dann band sie 25 Stecken zusammen und wollte sie wieder zerbrechen. Aber es klappte nicht. Das war eindrücklich! Poster Wie die gest Ein alte n lad un wir g? Was gibt es zu essen und zu trinken? Die Erstklässler wurden mit einer Sonnenblume besonders willkommen geheissen. Zum Abschluss verteilten die Zweitklässler jedem draussen einen feinen Znüni. Wir assen und plauderten. Wie be grüsse n wir die Gäste? Dieser Start hat mir sehr gut gefallen, weil wir alle zusammen waren. Wie schmücken wir den Raum? 58 le Welche Spie spielen wir? 59 Was ist das? Vor dem Haus Im Fenster steht ein Kerzenleuchter. An der Hauswand steht etwas geschrieben. Unter dem Fenster hängt eine Fahne. Am Haus wehen bunte Tüchlein. Im Fenster hängt ein Stern. Über der Haustür stehen Zeichen. Am Boden vor der Tür ist ein Muster. Im Fenster steht ein Kerzenleuchter. Der kurze Spruch ist schön verziert. Sie hat alle Farben des Regenbogens. Sie hängen in einer Reihe an einer Leine. Der Stern leuchtet. Es gibt Buchstaben, Zahlen und Kreuze. Es ist ein Kreismuster aus weissen Linien. Seine Form gleicht einem Baum. 10 Schülerinnen- und Schülerbuch Die Form gleicht einem Baum. 11 Schwerpunk te Unterstufe Sammeln, ordnen, vernetzen Auf der Unterstufe liegt der inhaltliche Schwerpunkt beim Christentum. Die grossen religiösen Traditionen Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus werden so dargestellt, wie sie in der Lebenswelt der Kinder sichtbar und erfahrbar werden. Im Unterricht sammeln die Kinder mit Bildkärtchen («BlickpunktKarten») Motive aus Bildern und Geschichten, von Gegenständen und Figuren aus religiösen Traditionen, Festtagen und Bräuchen. Die Kinder können ihre wachsenden Kenntnisse anhand der Sammlung strukturieren und vernetzen. KM 18 Blickpu nkt-K ar ten Kinder Kinder Die kyrillis KM 28.2 Kinder Die Legende von Barbara Über Barbara wird erzählt, dass sie in der Zeit des Römischen Reiches gelebt hat. Der damalige Kaiser in Rom hatte die christliche Religion verboten. Er gab seinen Soldaten den Auftrag, alle Christen zu töten. Die junge Barbara interessierte sich jedoch für das Christentum und wollte mehr darüber wissen. Ihr Vater sperrte sie deshalb in einen Turm ein. So wollte er verhindern, dass sie eine Christin wurde. Barbara konnte jedoch aus dem Turm fliehen. Sie lief in die Berge, damit die Soldaten sie nicht finden konnten. Als die Soldaten aber immer näher kamen, öffnete sich eine Felsspalte im Berg. Barbara ging in die Felsspalte hinein und versteckte sich im Innern des Berges. So konnten die Soldaten sie nicht finden. Erst viel später gelang es den Soldaten, Barbara doch noch gefangen zu nehmen. Vor Gericht war sie nicht bereit, ihre Überzeugung aufzugeben. Zusammen mit vielen anderen Christen wurde sie getötet. Schutz und Rettung im Berg erhoffen sich auch die Bergarbeiter bei ihrer gefährlichen Arbeit. Weil Barbara sich im Innern des Berges versteckte, ist sie zur Schutzheiligen der Bergarbeiter geworden. ✎ Barbara wird meistens mit einem Turm ✄ dargestellt. Auf welches Ereignis in ihrem Leben verweist dieser Turm? Blick punk t 1 © Lehr mittelverl h ag Züric che Schrift KM 30 Die kyrillisch e Schrift wird reichen Spra in zahlchen, wie zum Beispiel Russisch, Serb isch und Bulg arisch, verwende t. Die Schr ift wurde vom Mönch Kyril l erfunden . Buchstab e Aussprache A ➞ ✎ Suche die richt A Э igen Buch ➞ Ä staben. Б ➞ B B L Д U M E ➞ D Е ➞ E Ф ➞ F Г ➞ G Т Х I G ➞ E R H, Ch И ➞ I Й ➞ I, J Ю ➞ Ju A Я П Р ➞ И Ja Л Ё ➞ Jo К ➞ K Л ➞ L М М И ➞ Л M Е Н Н A ➞ N О ➞ O П ➞ P Р Д ➞ И R М С И Т ➞ Р S И З ➞ S (mit Stim Ш me) ➞ Sch Ж ➞ Dsch (mit Stim Ч me) ➞ Tsch ✎ Schreibe dein Т en Namen ➞ T mit kyrillischen У Buchstaben. ➞ U В ➞ V Ы ➞ Y, I Ц ➞ Z Blickpunkt 1 © Lehrmit telverlag Zürich Blickpunkt 1 © Lehrmittelverlag Zürich Klassenmaterial 3. Klasse Kommentar Kinder Kinder . Thema Namen und Schriften Kinder . Thema Namen und Schriften Verschiedene Schriften – Heilige Schriften Hintergrundinformationen Unterrichtsvorschlag Der Vorname Ganze Klasse: Die kyrillische Schrift kennen lernen Gemeinsam wird die Geschichte im SB S. 28 gelesen. Die Lehrperson stellt das kyrillische Alphabet vor (KM 28). Die Kinder schreiben den eigenen Namen mit kyrillischen Buchstaben. Der Vorname ist zuerst ein Unterscheidungsmerkmal, das die Einmaligkeit einer Person gegenüber allen andern ausdrückt. Der Familienname hat eher eine soziale Funktion und sagt, zu wem man gehört; er verweist auf die Verwandtschaft mit der Familie des Vaters oder jener der Mutter. In der Schweiz wird ein Kind traditionell von Geburt an bei seinem Vornamen genannt, und dieser Name ändert im Lauf eines Lebens nur selten. Früher gab es in verschiedenen Familien eigene Vornamentraditionen, zum Beispiel, dass der älteste Knabe jeder Generation immer denselben Vornamen trägt oder dass die erste Tochter den Namen der Grossmutter väterlicherseits und die zweite den der Grossmutter mütterlicherseits erbt. In katholischen Familien war es Brauch, den Namenstag anstelle des Geburtstags als wichtiges Fest zu feiern. Sie richteten sich dabei nach dem Verzeichnis der Gedenktage der Heiligen. Auch die orthodoxen, die anglikanischen und die evangelischen Kirchen kennen solche Namenstagskalender, die aber oft voneinander abweichen. Deshalb gibt es für denselben Namen manchmal verschiedene Namenstage. Nicht immer ist die Namengebung allein Sache der Eltern. In anderen Kulturen hat oft das familiäre Umfeld eine Mitsprache. Manchmal wird ein Priester befragt. In traditionellen tamilischen Familien wird der Name dem Kind erst einige Zeit nach der Geburt gegeben. Tamilinnen und Tamilen kennen keinen Familiennamen. Als Nachname wird der Vorname des Vaters genannt. Einzelne Silben des Vornamens verweisen oft auf Gottheiten, Orte oder Traditionen, die der Familie wichtig sind. In interkulturellen Familien müssen sich die Eltern bei der Wahl des Vornamens für ihr Kind manchmal für die Traditionen der einen oder der anderen Kultur entscheiden. Dann und wann wählen sie Vornamen, die in beiden Kulturen anerkannt sind (z. B. Myriam bzw. Maria, Maryam oder Meriem). 3. Klasse Verschiedene Schriften – Heilige Schriften «Zeig mir mal diese Ansichtskarte», sagt Larissa zu Jovan. Das Bild zeigt die Stadt in Serbien, in der seine Grosseltern wohnen. «Diese Schrift kann man ja gar nicht lesen», meint Larissa. «Aber ich kann das lesen», antwortet Jovan. «Es ist kyrillisch. So schreiben die Leute in Serbien und Russland.» «Oh, eine Geheimschrift! Aber wieso heisst diese Schrift kyrillisch?» Jovan erklärt: «In der orthodoxen Kirche haben wir einmal die Legende von Kyrill gehört. Er kam aus Griechenland und ging nach Osteuropa, um die Menschen dort lesen und schreiben zu lehren und ihnen vom christlichen Glauben zu erzählen. Weil die griechischen Buchstaben schwierig waren, hat sie Kyrill vereinfacht. Die neue Schrift wurde nach ihm benannt und heisst nun Kyrillisch.» Yusuf Yusuf lernt Arabisch. Er liest und schreibt die Buchstaben von rechts nach links, ein Buch von hinten nach vorne. Auch der Koran, das heilige Buch des Islams, ist auf arabisch geschrieben. Aaron Aaron lernt die 22 Buchstaben in Hebräisch lesen und schreiben. Hebräisch schreibt man auch von rechts nach links. Später darf er in der Synagoge aus der Thora vorlesen. Die Thora ist die heilige Schrift der Juden. Andrea Andrea kann die Bibel auf Deutsch lesen. Die Bibel ist die heilige Schrift der Christen. Sie ist in viele Sprachen übersetzt worden. Ursprünglich wurden viele Texte der Bibel auf Griechisch aufgeschrieben. Mangai Seit sie fünf Jahre alt ist, geht Mangai in die tamilische Schule. Dort lernt sie Tamil lesen und schreiben. Sie muss 247 Schriftzeichen kennen, damit sie tamilische Bücher lesen kann. 28 Klassenmaterial KM 28 Die kyrillische Schrift KM 29.1 Die arabische Schrift KM 29.2 Die hebräische Schrift KM 29.3 Die griechische Schrift Blickpunkt-Karte (KM 16) Selbstgestaltete Namenkarte Koran Thora Bibel 29 Gruppenarbeit: Verschiedene Schriften kennen lernen Jede Gruppe liest eines der Kurzporträts im SB S. 29 und bearbeitet die entsprechende Kopiervorlage (KM 29.1, KM 29.2, KM 29.3). Sie versuchen, den eigenen Namen oder weitere Wörter in dieser Schrift zu schreiben. Die kyrillische und die griechische Schrift sind eher einfach, die hebräische Schrift ist schwieriger, da sie von rechts nach links und ohne Vokale geschrieben wird. Das Arbeitsblatt zur arabischen Schrift ist ebenfalls eher einfach. Falls Kinder in der Klasse sind, die Tamilisch lesen und schreiben können, kann auch Tamilisch dazugenommen werden (Links zu Transkriptionstabellen unter www. blickpunkt-religionundkultur.ch). Ganze Klasse: Heilige Schriften und ihre Schrift zuordnen Die Lehrperson stellt die Heiligen Schriften der Religionen Judentum, Christentum und Islam vor. Die Kinder suchen die Religionen auf dem Religionenposter und ordnen die entsprechende Schrift zu. Evtl. können zur Veranschaulichung Heilige Büchern aus den jeweiligen religiösen Traditionen mit den fremden Schriften gezeigt werden. Einzelarbeit: Blickpunkt-Karten gestalten Die Kinder gestalten und beschriften die Blickpunkt-Karten «Koran», «Thora» und «Bibel». Einzelarbeit/ganze Klasse. Abschluss und Lernkontrolle Die Kinder ergänzen ihr Blatt zum eigenen Namen (KM 27) mit ihrem Namen in einer selbst gewählten anderen Schrift. Sie ergänzen ihre selbstgestaltete Blickpunkt-Karte zum Vornamen, indem sie den eigenen Vornamen in einer anderen Schrift dazuschreiben. Als Lernkontrolle werden die Blickpunkt-Karten mit den Namen in der Klasse ausgelegt und nach verschiedenen Kriterien geordnet (Herkunft, Bedeutung, religiöse oder kulturelle Bezüge, Sprache und Schrift). Binnendifferenzierung und mögliche Weiterführung . Mit dem Schreiben in anderen Schriften kann schon ab Mitte der 1. Klasse experimentiert werden. . Die Geschichte im SB S. 28 kann von sehr guten Erstlesern gelesen werden, den anderen Kindern wird sie erzählt. Religion und Kultur Unterstufe Fächerübergreifende Vorschläge Das kyrillische Alphabet Das kyrillische Alphabet ist eine Buchstabenschrift, die für zahlreiche, vor allem slawische Sprachen in Europa und Asien verwendet wird. Sie ist nach dem Mönch Kyrill von Saloniki benannt. Seit dem Beitritt Bulgariens in die Europäische Union ist die kyrillische, neben der lateinischen und der griechischen, eine der drei offiziell verwendeten Schriften in der Europäischen Union. Die meisten Buchstaben wurden aus dem griechischen Alphabet übernommen oder abgeleitet. Heute werden Russisch, Ukrainisch, Weissrussisch, Bulgarisch, Serbisch, Mazedonisch sowie zahlreiche weitere Sprachen in Osteuropa, Sibirien, dem nördlichen Kaukasus und Zentralasien mit kyrillischer Schrift geschrieben. In jedem dieser Länder gibt es Varianten und Sonderformen in der Schrift. Die orthodoxen Kirchen in diesen Ländern verwenden einheitlich das Kirchenslawisch und die entsprechende kirchenslawische Variante der kyrillischen Schrift. In KM 28 wird die serbische Variante des kyrillischen Alphabets verwendet. Einleitung . Vorschläge zur Jahresplanung Einleitung . Vorschläge zur Jahresplanung 1. Klasse Zeitraum ca. 6 Schulwochen 2. Klasse Thema Zeitraum Feste Geburtstag feiern SB S. 52–52 Kinder erleben Feste ca. 6 Schulwochen Was ist das? Kapitel Unterwegs Doppelseitentitel SB S. 6–7 SB Seite Sammeln – ordnen – vernetzen Feste Rosch Haschana SB S. 62– 63 Feste der Alltag Morgen und Abend SB S. 34 –35 Übergänge im Alltag Feste Ein süsses neues Jahr SB S. 64 – 65 Feste der Herbstferien ca. 8 Schulwochen Alltag Feste Anstrengung und Pause Räbenlichter und Martinstag (Räbenlichter) Kapitel Feste Kinder SB S. 36–37 SB S. 80 Doppelseitentitel Ein Fest in der Schule Begrüssung Übergänge im Alltag Winter und Weihnachten Feste Sankt Nikolaus SB S. 84 – 85 Winter und Weihnachten Feste Die Geburt Jesu SB S. 88–89 Winter und Weihnachten 59 SB S. 22–23 Kinder Abschied SB S. 24 –25 Kinder Erinnerungen an die Kindheit SB S. 18 –19 Räbenlichter und Martinstag (Martinstag) SB S. 81 Winter un Verkündigung an Maria SB S. 78 –79 Kulturelle wahrneh Feste Erinnerungen Kinder Nina und Mesut SB S. 20 –21 Erinnerungen Bilder Mose, gerettet aus dem Nil SB S. 48 – 49 Kulturelle Überlieferungen wahrnehmen ca. 9 Schulwochen Bilder Feste Vor Ostern SB S. 98 und 102 Frühling und Ostern Tiere Die Geschichte von der Arche SB S. 110 –111 Arche Noah Tiere Die Geschichte wird weitererzählt SB S. 112–113 Arche Noah Feste Rut und Noomi Fasnacht SB S. 106 –107 SB S. 94 – 95 Feste Vesak SB S. 70 –71 Feste der Religionen Feste Blumen für den Buddha SB S. 72–73 Feste der Religionen Glockenzeichen und Gebetsruf SB S. 38 –39 Übergänge im Alltag Winter un Gemeinsam essen SB S. 40 – 41 Essen un Geschichten über die Gastfreundschaft SB S. 42– 43 Essen un Sportferien ca. 9 Schulwochen Frühlingsferien Alltag SB S. 90 –91 Alltag Alltag Kulturelle Überlieferungen wahrnehmen Frühling und Ostern Die Sterndeuter aus dem Morgenland Weihnachtsferien ca. 5 Schulwochen Sportferien ca. 8 Schulwochen Begrüssu Begrüssu Feste Bilder Weihnachtsferien ca. 5 Schulwochen Thema Kinder er Herbstferien ca. 8 Schulwochen Bilder Josef und sein Brüder SB S. 30 –31 SB S. 8 –9 Kulturelle wahrneh Was ist das? Vor dem Haus Feste Der Frühling kommt (Chalandamarz) SB S. 96 Frühling Feste Karwoche und Ostern SB S. 100 –101 Frühling Sammeln Frühlingsferien ca. 8 Schulwochen Tiere Tiere Von Tieren gerettet Wilden Tieren begegnen 30 Kommentar Lehrwerkteile • Schülerinnen- und Schülerbuch: 1.–3. Schuljahr, Mehrweg • Klassenmaterial, mit CD-ROM: Vorlagen für Blickpunkt-Karten, Arbeitsblätter, Spiele, Lieder, PDF-Bilddateien • Poster: Lebensweltposter und Religionenposter • Folien: 11 Folien mit Bildern aus dem Schülerinnen- und Schülerbuch (auch als PDF-Bilddateien auf der CD-ROM im Klassenmaterial) • Kommentar: Unterrichtsvorschläge für jeweils eine Lektion, Hinweise für die Binnendifferenzierung und fächerübergreifende Vorschläge, Hintergrundinformationen, Jahresplanungen • Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen. SB S. 114 –115 SB S. 116 –117 Geschich Geschich Feste Der Fastenmonat Ramadan SB S. 74 –75 Feste der Feste Das Fest des Fastenbrechens SB S. 76 –77 Feste der . Schreiben in anderen Schriften (Kalligrafie) im Fach Schreiben 58 SB Seite SB S. 54 –55 31 Religion und Kultur Mittelstufe Die Unterrichtsmaterialien werden zirkulär über drei Jahre hinweg eingesetzt. Die Kapitel können in verschiedenen Schuljahren bearbeitet werden. Als Orientierungshilfe stehen im Kommentar Vorschläge für die Jahresplanung zur Verfügung. Kalender Kalender Klassenkalender Klassenkalender Orte Pilgerorte Orte Pilgerorte Orte Pilgern auf dem Jakobsweg Pilgerorte Im Mittelalter kannten die Christen Europas drei grosse Wallfahrtsziele: Orte Pilgern auf dem Jakobsweg Von überall in Europa zogen Christinnen und Christen auf Jakobswegen nach Spanien. Einer dieser Jakobswege führte von Deutschland durch die Schweiz nach Südfrankreich. Die Route verlief von Konstanz über Einsiedeln nach Genf. Pilgerorte – die Wallfahrt nach Jerusalem, zum «Ursprung der Christenheit», – die Wallfahrt nach Rom, in die «Mitte der Welt», zu den Apostelgräben, – die Wallfahrt nach Santiago de Compostela, nach «Finisterre», dem «Ende der Welt», in Nordwests Spanien. Dort verehrten Christen das Grab des Apostels Jakobus. An diesem Weg befinden sich zahlreiche Kapellen und Kirchen, die dem heiligen Jakobus geweiht sind. Früher hatten diese Orte auch Herbergen für die Pilger. Sie konnten dort übernachten, essen und die Füsse pflegen, denn der Weg bis Spanien war über zweitausend Kilometer lang. Im Auch Mittelalter heute pilgern kannten viele dieMenschen Christen Euroauf pas dem drei Jakobsweg. grosse Wallfahrtsziele: Sie gehen einen Abschnitt in der Schweiz oder pilgern auf dem Weg – die Wallfahrt nach Jerusalem, zum in Spanien. Einige nehmen den Weg aus «Ursprung der Christenheit», religiösen Gründen unter die Füsse. Andere –finden, die Wallfahrt nachkulturell Rom, ininteressante die «Mitte es sei eine der Welt», zuoder den sie Apostelgräben, Wanderreise, setzen sich ganz persönliche Ziele. Viele reisen auch mit dem – die Wallfahrt nach Santiago de ComAuto oder einem Reisecar nach Santiago. postela, nach «Finisterre», dem «Ende der Welt», in Nordwests Spanien. Dort verehrten Christen das Grab des Apostels Jakobus. Die Menschen erhofften sich von einer Wallfahrt die Vergebung der Sünden oder die Erfüllung einer Bitte. Sie erlebten die Reise als Sinnbild für den Lebensweg zu Gott. 2 2 Konstanz Von überall in Europa zogen Christinnen und Christen auf Jakobswegen nach Spanien. EinerAus dieser einem Jakobswege Pilgerbericht führte von Deutschland durch die Schweiz nach Südfrankreich. Die Route vondurch Konstanz über Wir sind mit verlief dem Zug FrankEinsiedeln nach Genf. reich und Nordspanien gefahren und beginnen unsere Wanderung auf dem An diesem befinden zahlreiche letzten Weg Abschnitt des sich Jakobsweges. Kapellen undist Kirchen, heiligen Der Weg überalldie mitdem JakobsmuJakobus geweiht sind. hatten diese scheln markiert. DieFrüher Pilgerherbergen Orteentlang auch Herbergen diesehr Pilger. Sie des Wegesfür sind alt und konnten dort übernachten, und die einfach eingerichtet. Wieessen früher stelFüsse denn derPilgerpass Weg bis Spanien lenpflegen, sie jedem einen aus. war Den überkann zweitausend Kilometer lang. man in der nächsten Herberge wieder zeigen und erhält dann Die einen Menschen erhofften sich von einer Stempel. Wallfahrt die Vergebung der Sünden oder die Erfüllung Bitte. Sie erlebten Am Ende einer der Wanderung erblicken die Reise alsWeitem Sinnbildunser für den wir von Ziel:Lebensweg die Kathezu Gott. drale Santiago de Compostela. Die Kathedrale von Santiago de Compostela Rüeggisberg Tafers Fr Freiburg Lausanne 80 DerDer Buddha: Buddha: Prinz Prinz – Erwachter – Erwachter – Lehrer – Lehrer «Im«Im Prinzip Prinzip kann kann jedejede undund jeder jeder ein ein Buddha Buddha werden!» werden!» DasDas lehrte lehrte vor vor etwa etwa 2500 2500 Jahren Jahren ein ein Mann, Mann, derder in in Nordindien Nordindien als Prinz als Prinz geboren geboren worden worden war.war. Er hiess Er hiess Siddhartha Siddhartha Gautama Gautama undund ist der ist der Begründer Begründer desdes Buddhismus. Buddhismus. Er selbst Er selbst hinterliess hinterliess keine keine schriftlichen schriftlichen Zeugnisse. Zeugnisse. Alles, Alles, waswas heute heute über über ihn ihn bekannt bekannt ist, ist, stützt stützt sichsich auf auf die die ÜberÜberlieferung lieferung derder Buddhisten. Buddhisten. Siddhartha Siddhartha Gautama Gautama wuchs wuchs frei frei vonvon Sorgen Sorgen in einem in einem Palast Palast auf.auf. Als Als Er- Erwachsener wachsener liessliess er seine er seine Familie Familie undund allealle Reichtümer Reichtümer hinter hinter sichsich undund lebte lebte als bescheidener als bescheidener Wandermönch. Wandermönch. In der In der Meditation Meditation erlangte erlangte er die er die Erleuchtung. Erleuchtung. VonVon da an da wurde an wurde er «der er «der Buddha» Buddha» genannt, genannt, waswas auf auf Deutsch Deutsch «der«der Erwachte» Erwachte» heisst. heisst. Oft Oft wirdwird auch auch die die Bezeichnung Bezeichnung «der«der Erleuchtete» Erleuchtete» verwendet. verwendet. Der Buddha Der Buddha von Tian von Tian Tan in Tan Hongkong in Hongkong ist mit ist34 mitMetern 34 Metern HöheHöhe die grösste die grösste sitzende sitzende Buddha-Figur Buddha-Figur weltweit. weltweit. DerDer Buddha Buddha zogzog als einfacher als einfacher Lehrer Lehrer durch durch Nordindien. Nordindien. Er erklärte Er erklärte denden Menschen, Menschen, dassdass weder weder AusschweiAusschweifung fung noch noch extremes extremes Fasten Fasten zur zur Erleuchtung Erleuchtung undund Erlösung Erlösung führe, führe, sondern sondern ein ein achtsames achtsames Leben Leben voller voller Mitgefühl Mitgefühl undund Selbstlosigkeit. Selbstlosigkeit. DieDie Handgesten Handgesten beibei Buddha-Figuren Buddha-Figuren DerDer Buddha Buddha wirdwird oft oft als Figur als Figur zur zur Verehrung Verehrung aufgeaufgestellt. stellt. Diese Diese Figuren Figuren zeigen zeigen verschiedene verschiedene Handgesten, Handgesten, die die Mudras Mudras genannt genannt werden. werden. An den An den Mudras Mudras lassen lassen sichsich wichtige wichtige Hinweise Hinweise auf auf dasdas Leben Leben undund die die Lehre Lehre desdes Buddhas Buddhas ablesen. ablesen. Geste Geste derder Ermutigung Ermutigung Damit Damit ermutigt ermutigt derder Buddha Buddha die die Menschen, Menschen, denden WegWeg derder Wahrheit Wahrheit ohne ohne Furcht Furcht zu gehen. zu gehen. Geste Geste derder Belehrung Belehrung DerDer Buddha Buddha wirdwird durch durch diese diese Geste Geste als Lehrer als Lehrer charakterisiert. charakterisiert. Geste Geste derder Meditation Meditation In dieser In dieser Haltung Haltung meditiert meditiert derder Buddha Buddha undund lässtlässt sichsich vonvon nichts nichts ablenken. ablenken. Geste Geste derder Erdberührung Erdberührung DerDer Buddha Buddha ruftruft die die ErdeErde als Zeugin als Zeugin seiner seiner Erleuchtung Erleuchtung an. an. Geste Geste desdes Mitgefühls Mitgefühls Sie Sie steht steht für für Barmherzigkeit Barmherzigkeit undund die die grosszügige grosszügige Gewährung Gewährung derder Wünsche. Wünsche. Geste Geste derder Weisheit Weisheit MitMit dieser dieser Geste Geste hälthält derder Buddha Buddha seine seine Lehre Lehre wiewie ein ein RadRad in Bewegung. in Bewegung. 60 60 Schülerinnen- und Schülerbuch Flüeli-Ranft Interlaken Meilenstein auf dem Jakobsweg Meilenstein auf dem Jakobsweg 81 Schon Schon gehört gehört vomvom Buddha? Buddha? Schon Schon gehört gehört vom vom Buddha? Buddha? Rüeggisberg Tafers Genf G enf 80 DerDer Buddhismus Buddhismus entstand entstand vor vor 2500 2500 Jahren Jahren in Indien in Indien undund verbreitete verbreitete sichsich in zahlreiche in zahlreiche Länder Länder Asiens. Asiens. In neuerer In neuerer ZeitZeit stösst stösst er er vermehrt vermehrt in der in der Schweiz Schweiz auf auf Interesse. Interesse. In den In den Ländern Ländern Asiens Asiens haben haben sichsich im Laufe im Laufe derder Jahrhunderte Jahrhunderte unterschiedliche unterschiedliche budbuddhistische dhistische Traditionen Traditionen entwickelt. entwickelt. Aber Aber derder Bezug Bezug auf auf denden Buddha Buddha undund seine seine Lehre Lehre ist ist die die gemeinsame gemeinsame Grundlage Grundlage derder gesamten gesamten buddhistischen buddhistischen Gemeinschaft. Gemeinschaft. Am Ende der Wanderung erblicken wir von Weitem unser Ziel: die Kathedrale Santiago de Compostela. Die Kathedrale von Santiago de Compostela Konstanz Flüeli-Ranft Interlaken Genf G enf Schon Schon gehört? gehört? Wir sind mit dem Zug durch Frankreich und Nordspanien gefahren und beginnen unsere Wanderung auf dem letzten Abschnitt des Jakobsweges. Der Weg ist überall mit Jakobsmuscheln markiert. Die Pilgerherbergen entlang des Weges sind sehr alt und einfach eingerichtet. Wie früher stellen sie jedem einen Pilgerpass aus. Den kann man in der nächsten Herberge wieder zeigen und erhält dann einen Stempel. Rapperswil Einsiedeln Rapperswil Einsiedeln Fr Freiburg Aus einem Pilgerbericht Fischingen Fischingen Lausanne Auch heute pilgern viele Menschen auf dem Jakobsweg. Sie gehen einen Abschnitt in der Schweiz oder pilgern auf dem Weg in Spanien. Einige nehmen den Weg aus religiösen Gründen unter die Füsse. Andere finden, es sei eine kulturell interessante Wanderreise, oder sie setzen sich ganz persönliche Ziele. Viele reisen auch mit dem Auto oder einem Reisecar nach Santiago. 61 61 81 Schwerpunk te Mit telstufe Aufbau von Sachwissen Auf der Mittelstufe liegt der inhaltliche Schwerpunkt beim Christentum. Die grossen religiösen Traditionen Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus werden entsprechend dem jeweiligen thematischen Zugang dargestellt. Sach­texte und Bilder sind Ausgangspunkte für die Erkundung religiöser wie auch säkularer Phänomene und Traditionen. Die Schülerinnen und Schüler bauen stufengerechtes Sachwissen auf und lernen grundlegende Begriffe der religiösen Traditionen kennen. KM 36 2/2 Schon gehört von . Mose? or trätse Kreuzw l zu Mo d Koran Bibel un chen h laut ild ma soll sic tzenb 8 Davon nsch kein Gö el äss Bib der Me Welt, te gem e brauch chaffung der le Tag Ers vie tt zur 9 So ruhte ran Go bten Tag und Ko sie er am me des bevor che Na räis heb ist der 10 Das n Tages en siebte in Ägypt König nichts Mose hiess der 11 So bleibt Mord seinem 12 Nach s übrig Gebote ere Zehn and se die rieb Mo sch f 13 Darau se me, r die Am se nicht nu tter von Mo 1 Sie ist n die Mu sonder ypten rch Äg Mose sst du 2 Er flie re … von die älte ist en Israelit 3 Mirjam n viele eite arb als 4 Dort ypten n in Äg rde t 5 Sie wu ausgenütz rift n lige Sch Sklave he hei jüdisc sst die Mose pfing 6 So hei Berg em diesem te 7 Auf n Gebo die Zeh Religionsfre Orte . Häuser der Religionen KM 72 g h i 2 1 3 Kunst 4 Aufträge vor der Exkursion 5 1. Findet heraus, wie die drei Elemente heissen, und beschriftet die Bilder. 6 7 2. Sucht Informationen in Büchern und im Internet zu den Elementen und schreibt je eine kurze Erklärung in eigenen Worten. 8 9 3. Sucht im Internet oder in Büchern weitere Kunstwerke, die sich in Moscheen befinden. Wählt Bilder aus und zeichnet sie ab oder druckt sie farbig aus. 10 11 12 Lösun Klassenmaterial lt.indd l-Inha ateria senm _Klas unkt2 Blickp 15.03 mittelve rlag Züric h Pilgerorte Jahresplanung 4. Klasse Zeitraum Kapitel ca. 6 Schulwochen Kalender ca. 8 Schulwochen Orte Blickpunkt ca. 9 Schulwochen ca. 8 Schulwochen 2 © Lehrmi ttelverlag Zürich . Pilgerorte . Pilgerorte OrteOrte Orte . Pilgerorte Die Pilgerfahrt nach Mekka Die Hintergrundinformationen Pilgerfahrt nach Mekka Hintergrundinformationen Unterrichtsvorschlag Unterrichtsvorschlag Pilgerorte Pilgern im Sinne eines Unterwegs-Sein aus religiösen Gründen ist in vielen reliGanze Klasse: Einstieg giösen Traditionen bekannt. Meistens ist das Ziel ein religiöses Zentrum, ein Ort, Die Schülerinnen und Schüler betrachten das Bild der Kaaba in Mekka (SB S. 83 an dem eine bedeutende religiöse Gestalt gewirkt hat oder von dem besondere oder Bild 22 auf der CD-ROM) und kommentieren, was sie auf dem Bild erkennen religiöse Erfahrungen oder Erscheinungen überliefert wurden. Früher noch stärund was sie darüber wissen. Die Lehrperson sammelt die Stichworte an der Wandker als heute bedeutet die Pilgerreise für die einzelnen Pilgernden ein Verlassen tafel. Danach wird der Text im SB S. 82 gelesen und die Stichworte an der Wandtafel von Heimat und Sicherheit und ein Aufbruch in die Fremde und Schutzlosigkeit. ergänzt. Auf der gemeinsamen Pilgerfahrt finden sie sich jedoch zu einer neuen Gemeinschaft zusammen, in der soziale Unterschiede aufgehoben und alle durch dasArbeit zu zweit: Elemente deroft Pilgerfahrt religiöseund Ziel Schüler motiviert sind. Die Pilgernden erzählen bei ihrer Die selbe Schülerinnen bearbeiten zu zweit KM 82. Sie lesen denRückkehr Text undvon Erfahrungen, sie beglückt und ihrmit Leben haben. Solcheder Erfahrungen zeichnen auf die die Rückseite eine Skizze den verändert wichtigsten Stationen Pilgersind nicht nur auf religiöseihre Kontexte beschränkt, auch von fahrt. Siejedoch vergleichen anschliessend Resultate mit einersondern anderenwerden Zweiergrupberichtet, für sie bedeutsame nichtreligiöse Anlässe besucht haben. penMenschen und dem Text im SB die S. 83. Aber auch die alten Pilgerwege werden heute von vielen Menschen begangen, Ganze Klasse: Bilder zur Pilgerfahrt die damit eigene Ziele verbinden: Abenteuer, Auszeit nehmen, etwas für Körper, Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Bilder im SB. S. 83 und ordnen sie den Geist und Seele zu tun, spirituelles Wandern und sich persönlich zu «orientieren», Stationen der Pilgerfahrt zu. Offene Fragen werden geklärt. sind oft genannte Motivationen. Pilgerorte Pilgern im Sinne eines Unterwegs-Sein aus religiösen Gründen ist in vielen religiösen Traditionen bekannt. Meistens ist das Ziel ein religiöses Zentrum, ein Ort, an dem eine bedeutende religiöse Gestalt gewirkt hat oder von dem besondere religiöse Erfahrungen oder Erscheinungen überliefert wurden. Früher noch stärker als heute bedeutet die Pilgerreise für die einzelnen Pilgernden ein Verlassen von Heimat und Sicherheit und ein Aufbruch in die Fremde und Schutzlosigkeit. Auf der gemeinsamen Pilgerfahrt finden sie sich jedoch zu einer neuen Gemeinschaft zusammen, in der oft soziale Unterschiede aufgehoben und alle durch dasselbe religiöse Ziel motiviert sind. Die Pilgernden erzählen bei ihrer Rückkehr von Erfahrungen, die sie beglückt und ihr Leben verändert haben. Solche Erfahrungen sind jedoch nicht nur auf religiöse Kontexte beschränkt, sondern werden auch von Menschen berichtet, die für sie bedeutsame nichtreligiöse Anlässe besucht haben. Aber auch die alten Pilgerwege werden heute von vielen Menschen begangen, die damit eigene Ziele verbinden: Abenteuer, Auszeit nehmen, etwas für Körper, Geist und Seele zu tun, spirituelles Wandern und sich persönlich zu «orientieren», sind oft genannte Motivationen. Arbeit zu zweit: Die fünf Säulen des Islam Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine der fünf Säulen des Islam. Die Schülerinnen undJüdische Schüler tragen ihr Wissen zum Islam zusammen und bearbeiten KM 83. Die Wallfahrt Texte werden der Lehrperson Sinne einerwar formativen Lernkontrolle korriDas Ziel dervon jüdischen Wallfahrtim in der Antike der Tempel in Jerusalem. In zahlgiertreichen und kommentiert. Psalmen wird besungen, wir die Gläubigen hinaufziehen zum Haus des Herrn. Pessach, Schawuot und Sukkot waren eigentliche Wallfahrtsfeste, bei denen die Gaben der Ernte zum Tempel gebracht wurden. Im Jahre 70 n. Chr. wurde der Binnendiff undzerstört. mögliche Weiterführung Tempel erenzierung von den Römern Seither gibt es keine jüdischen Wallfahrten mehr. Zur Die Pilgerfahrt nach Mekka zu den insgesamt auch mit Film- der Klagemauer ist der oder einzige Restfünf desSäulen Tempels. Sie undkann zahlreiche Stätten biblischen Geschichte sind Orte des Gedenkens. Juden,dazu die nach Jerusalem kommaterial im Internet gearbeitet werden. Geeignete Links finden sich unter men, stecken gerne einen Zettel mit ihren Anliegen in die Ritzen der Klagemauer. www.blickpunkt-religionundkultur.ch. Jüdische Wallfahrt Das Ziel der jüdischen Wallfahrt in der Antike war der Tempel in Jerusalem. In zahlreichen Psalmen wird besungen, wir die Gläubigen hinaufziehen zum Haus des Herrn. Pessach, Schawuot und Sukkot waren eigentliche Wallfahrtsfeste, bei denen die Gaben der Ernte zum Tempel gebracht wurden. Im Jahre 70 n. Chr. wurde der Tempel von den Römern zerstört. Seither gibt es keine jüdischen Wallfahrten mehr. Die Klagemauer ist der einzige Rest des Tempels. Sie und zahlreiche Stätten der biblischen Geschichte sind Orte des Gedenkens. Juden, die nach Jerusalem kommen, stecken gerne einen Zettel mit ihren Anliegen in die Ritzen der Klagemauer. Pilgern im Hinduismus Fächerübergreifende Vorschläge In Indien gibt es mehrere Städte, die als heilige Orte Ziel von Pilgerreisen sind. Die • Mit dem Fach Mensch und Umwelt: Die Schülerinnen und Schüler recherchiePilgerfahrt begünstigt die Erreichung von Moksha, der Überwindung des Kreislaufs ren geografische Besonderheiten von Mekka und vergleichen sie mit denen anvon Geburt, Tod und Wiedergeburt. Bekannt ist beispielsweise die Stadt Varanasi derer Wallfahrtsorte. am Ganges. Der Ganges gilt im Hinduismus als ein heiliger Fluss und Varanasi ist die Stadt des Gottes Shiva, der hier als «oberster Herr der Welt» verehrt wird. Jedes Jahr steigen hier hunderttausende Pilger in den Fluss, um sich äusserlich und innerlich zu reinigen. Manche möchten in Varanasi sterben, damit ihre Asche hier dem heiligen Fluss übergeben werden kann. Am Ufer entlang gibt es denn auch zahlreiche Plätze für die Verbrennung von Verstorbenen. Pilgern im Hinduismus In Indien gibt es mehrere Städte, die als heilige Orte Ziel von Pilgerreisen sind. Die Pilgerfahrt begünstigt die Erreichung von Moksha, der Überwindung des Kreislaufs von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Bekannt ist beispielsweise die Stadt Varanasi am Ganges. Der Ganges gilt im Hinduismus als ein heiliger Fluss und Varanasi ist die Stadt des Gottes Shiva, der hier als «oberster Herr der Welt» verehrt wird. Jedes Jahr steigen hier hunderttausende Pilger in den Fluss, um sich äusserlich und innerlich zu reinigen. Manche möchten in Varanasi sterben, damit ihre Asche hier dem heiligen Fluss übergeben werden kann. Am Ufer entlang gibt es denn auch zahlreiche Plätze für die Verbrennung von Verstorbenen. Pilgerreisen im Buddhismus Viele Buddhisten machen Pilgerreisen nach Nordindien zu den Orten, an denen der Buddha lebte und lehrte. An diesen Orten wurden Gedenkstätten errichtet. Oft sind es Stupas. Stupas sind Grabhügeln nachgebildet. In den Stupas sind Reliquien des Buddhas oder bedeutender Mönche aufbewahrt. Die Pilgernden umschreiten den Stupa im Uhrzeigersinn. Bodhgaya ist der Ort, an dem Siddhartha Gautama nach langer Meditation unter dem Bodhi-Baum das Erwachen erreicht hat. Der Baum, der Pilgerreisen im Buddhismus Viele Buddhisten machen Pilgerreisen nach Nordindien zu den Orten, an denen der Buddha lebte und lehrte. An diesen Orten wurden Gedenkstätten errichtet. Oft sind es Stupas. Stupas sind Grabhügeln nachgebildet. In den Stupas sind Reliquien des Buddhas oder bedeutender Mönche aufbewahrt. Die Pilgernden umschreiten den Stupa im Uhrzeigersinn. Bodhgaya ist der Ort, an dem Siddhartha Gautama nach langer Meditation unter dem Bodhi-Baum das Erwachen erreicht hat. Der Baum, der Orte Ganze Klasse: Einstieg Thema SB Seite das Bild der Kaaba in Mekka (SB S. 83 Die Schülerinnen und Schüler betrachten oder Bild 22 auf der CD-ROM) und was sie auf dem Bild erkennen SBkommentieren, S. 12–13 und was sie darüber wissen. Die Lehrperson sammelt die Stichworte an der WandHerbstferien tafel. Danach wird der Text im SB S. 82 gelesen und die Stichworte an der Wandtafel ergänzt. Häuser der Religionen: Reformierte Kirche SB S. 68–69 Pilgerorte Jesus SB S. 98–101 Arbeit zu zweit: Elemente der Pilgerfahrt WeihnachtsferienDie Schülerinnen und Schüler bearbeiten zu zweit KM 82. Sie lesen den Text und zeichnen auf die Rückseite eine Skizze mit den wichtigsten Stationen der PilgerErzählen und erklärenfahrt. Sie vergleichen anschliessend SB S.ihre 94–97 Resultate mit einer anderen Zweiergrup- Die Welt erzählen : Blickpunkt 2 © Lehrmittelverlag Zürich Klassenkalender Schon gehört? SB S. 82 – 83 ca. 5 Schulwochen nken dazu 229 . . Vorschläge zur Jahresplanung Einleitung Orte . Pilgerorte Orte KM 113.2 Gleiche Rech te für alle Heute gelte n in der Schw eiz für alle gemeinsc haften diese Menschen und Religions lben Grun verfassung drechte. Sie und in den sind in der kantonale Bund n Verfassun gen festgehalt esGlaubens en. - und Gew issensfrei Jeder Men heit sch hat das Recht, frei sein und welc zu entscheid he Religion en, ob er gläu wissensfre er praktizier big iheit bede en will. Glau utet, dass bens- und keiner Relig jeder Mens Geionsgemei ch auch die nschaft anzu den Glauben Freiheit hat, gehören oder zu wechseln. die Religion frei äussern Ausserdem oder und verbreite darf den verletzt n, sofern ande er seine Überzeug ung werden und re nicht in der religiöse ihrem Emp finFriede nicht gestört wird Kultusfrei heit . Kultusfreih eit ist ein Grundrecht, Jeder Men das vom Staat sch hat das Recht, allein garantier t handlung wird. oder in einer en, religiöse Feier Gruppe Kulthen, ohne dass der Staat n, Praktiken oder Ritua le zu vollz eingreift. Diese die staatlich ieanerkannten Freiheit gilt gemeinsc Kirchen als sowohl für haften. auch für ande re ReligionsToleranz Das Wort kom mt ursprüng meint so viel lich aus der lateinische wie «erdu lden». Wen n Sprache menleben n Mensche und möchten, n in Frieden sollte «erdulden zusam», auch wenn n sie sich gegenseit ig achten sie einander und eben nicht imm er verstehen In der Schw . eiz leben heut und Religione e Mensche n unterschi n zusamme edlicher Kultu n. Neben dem Judentum , der Islam ren Christentu , der Hind m haben das grössere Bede uismus und utung. Es der Buddhism gibt auch Religion ange us eine viele Men hören. schen, die keiner Material: Bücher über islamische Kunst Internet .13 16:30 er: t 2 © Lehr Meine Geda 4. Überlegt euch mindestens drei Fragen, die ihr bei der Exkursion in die Moschee stellen werdet. 13 gswört Blick punk iheit 5/9 Gruppenarbeit Moschee Klassenmaterial Sportferien pen und dem Text im SB S. 83. Bild 22 Kaaba in Mekka Ganze Klasse: Kirche Bilder zur Pilgerfahrt Orte Häuser der Religionen: Katholische SB S. 70–71 KM 82 Pilgerfahrt nach Mekka Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Bilder im SB. S. 83 und ordnen sie den KM 83gehört? Die fünf Säulen des Islam Schon Maria SB S. 84–87 Stationen der Pilgerfahrt zu. Offene Fragen werden geklärt. Frühlingsferien Arbeit zu zweit: Die fünf Säulen des Islam Orte Häuser der Religionen: Moschee SB S.der 72–73 Die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine fünf Säulen des Islam. Die Schülerinnen und Schüler tragen ihr Wissen zum zusammen und bearbeiten KM 83. Die Schon gehört? Mohammed SB S.Islam 116–119 Texte werden von der Lehrperson im Sinne einer formativen Lernkontrolle korrigiert und kommentiert. SB S. 82 – 83 Klassenmaterial Bild 22 Kaaba in Mekka KM 82 Pilgerfahrt nach Mekka KM 83 Die fünf Säulen des Islam Jahresplanung 5. Klasse Binnendifferenzierung und mögliche Weiterführung Zur Pilgerfahrt nach Mekka oder zu fünf Säulen insgesamt kann auch mit FilmThema SBden Seite material im Internet gearbeitet werden. Geeignete Links dazu finden sich unter Schreiben und Schriftwww.blickpunkt-religionundkultur.ch. SB S. 40–41 Zeitraum Kapitel ca. 6 Schulwochen Schriften ca. 8 Schulwochen Schriften ca. 5 Schulwochen Kalender ca. 9 Schulwochen Schon gehört? Abraham SB S. 6–9 Orte Friedhof SB S. 74–77 Spuren Kulturen hinterlassen Spuren SB S. 104–109 Schon gehört? Mose SB S. 34–37 Orte Pilgerorte Herbstferien Schriften in den Religionen SB S. 42–59 Fächerübergreifende Vorschläge Weihnachtsferien • Mit dem Fach Mensch und Umwelt: Die Schülerinnen und Schüler recherchieDie Geschichte des Kalenders SB S.von 14–17 ren geografische Besonderheiten Mekka und vergleichen sie mit denen anderer Wallfahrtsorte. Sportferien Frühlingsferien ca. 8 Schulwochen 17 72 72 73 73 Kommentar Lehrwerkteile • Schülerinnen- und Schülerbuch: 4.–6. Schuljahr, Mehrweg • Klassenmaterial, mit CD-ROM: Arbeitsblätter, Quellen- und Sachtexte, veränderbare Dateien, PDF-Bilddateien • Kommentar: Unterrichtsvorschläge zu jedem Thema, Hinweise für die Binnendifferenzierung und fächerübergreifende Vorschläge, Hintergrund­ informationen, Vorschläge für Lernkontrollen, Jahresplanungen • Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen. Orte Pilgerorte Religion und Kultur Sekundarstufe I Die Unterrichtsmaterialien können linear durchgearbeitet werden, die Lehrperson kann sie aber auch thematisch strukturieren. Als Orientierungshilfe stehen im Kommentar Vorschläge für die Jahresplanung zur Verfügung. 94 Islam Die Aufgaben eines Imam 95 Imam Sakib Halilovic Die AufgAben eines imAm gesagt sind die Aufgaben des imam die Leitung und einweisung der gemeinde in allen islamischen Angelegenheiten», erklärt sakib Halilovic. Dazu gehören das tägliche gebet und das freitagsgebet samt freitagspredigt. in den festzeiten kommen das Leiten des nachtgebets während des ramadans dazu. beim fest zum ende des ramadans und beim Opferfest leitet er das festgebet und hält die festpredigt. Islam Islam kommt vom arabischen Verb «aslama». Aslama heisst: sich ergeben, sich hingeben, eine gute Beziehung aufbauen. Musliminnen und Muslime, also Angehörige des Islam, geben sich Gott hin, erklären sich Gott ergeben und bauen eine gute Beziehung zu ihm auf. 40 1 Imam Halilovic ist Berater und Seelsorger – und er spielt gern Fussball. «Kurz speziell organisiert werden. Doch die Lebensform hat sich sehr verändert, heute lebt jeder mehr für sich – jetzt braucht es ein solches Ventil der seelsorge.» Der imam organisiert auch die Pilgerfahrt nach mekka. er ist zuständig für die betreuung der Todesfälle (Waschung, Leiten des Totengebets, beerdigung oder Transport) und ist für die Hinterbliebenen da. Auch viele soziale Aufgaben für die familien fallen ihm zu, sei es rund um Heirat, scheidung, geburt, Konversion oder anderes – die menschen kommen mit allen möglichen Problemen zu ihm. Der imam berät und begleitet sie, vermittelt auch gegenüber behörden, schulen, sozialämtern oder der Polizei. er vertritt das zentrum gegen aussen, plant in zusammenarbeit mit dem gewählten Komitee alle Aktivitäten der gemeinschaft und erledigt nicht zuletzt sehr viel Papierarbeit. Weiter unterrichtet der imam männer, frauen und Kinder seiner gemeinschaft in Themen des islam und beantwortet ihre fragen. «Da geht es um praktische Dinge: Kleidung, essen, Trinken – was ist erlaubt? Was verboten? Oder: Wie hole ich meine gebete nach, wenn ich verhindert war? Oft geht es aber auch um theologische fragen», erzählt imam Halilovic. er besucht zudem «seine» Leute, wenn sie krank sind, zu Hause oder im spital, und er geht in die gefängnisse. «früher fand bei uns das Leben in der Dorfgemeinschaft und der familie statt. Der imam war einfach dabei, wo es ihn brauchte – seelsorge musste nicht 2 Sakib Halilovic hat für die Fragen und Sorgen der bosnischen Muslime in Schlieren ein offenes Ohr. 1 3 «Es gibt so viel Böses und Trauriges auf der Welt – da fällt es manchmal schwer, an Gott zu glauben.» Sag, wie hast du’s mit der Religion? 2 3 Die Gretchenfrage stammt ursprünglich aus dem «Faust» von Johann Wolfgang von Goethe, einem bekannten Theaterstück der deutschen Literatur. Gretchen ist ein junges Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das von Faust, einem Wissenschaftler und älteren Mann, umworben wird. Gretchen spürt, dass er ein distanziertes Verhältnis zur Kirche hat. So fragt sie ihn bei einem Treffen ganz direkt: «Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?» Dschihad Dschihad bedeutet «Anstrengung». Die Menschen sollen sich bemühen, ein gottesfürchtiges Leben zu führen. Der grosse (innere) Dschihad ist die innere Anstrengung des Menschen, möglichst nahe bei Gott zu sein. Er kann das durch Gebete erreichen und dadurch, dass er sich in seinem Leben von Gott leiten lässt. Das weltliche Leben, vor allem Luxus, soll eine möglichst kleine Rolle spielen. Beim kleinen (äusseren) Dschihad geht es um Bedrohung von aussen: Wenn Muslime angegriffen werden und der Islam dadurch bedroht ist, dürfen sie sich mit Waffengewalt wehren. Es gibt radikale Muslime, die den Dschihad so auslegen, dass sie Nichtgläubige angreifen sollen, um die Herrschaft des Islams durchzusetzen. Von der grossen Mehrheit der Muslime wird dieses Verständnis abgelehnt. gern mit seiner familie skifahren, schlitteln oder aufs eis. er spielt minigolf, bowling, mag schach und Kartenspiele. Als Junge wollte er erst Polizist werden, doch er versäumte den Termin für die Anmeldung. Da schlug ihm der imam seines Dorfes vor, eine religiöse mittelschule in sarajevo zu besuchen und imam zu werden. natürlich wollte der Dorfjunge gern in die stadt! Die bedeutung des entscheids wurde ihm erst später bewusst. in seinen beruf, sagt sakib Halilovic, sei er so nach und nach hineingewachsen. «Religion interessiert mich nicht.» «Ich bete zu Gott. Das gibt mir Ruhe und Geborgenheit.» Glaubens- und Gewissensfreiheit Die Freiheit, seine Glaubensüberzeugungen oder seine Weltanschauung selbst zu bestimmen, gehört zu den Grundrechten des Menschen. In der Europäischen Menschenrechtskonvention von 1950, die auch von der Schweiz unterzeichnet wurde, findet sich dieses Recht in Artikel 9. «Am ehesten glaube ich noch an das Gute im Menschen. Oder an die Vernunft. Aber nur mit Vorbehalt.» «Ich glaube an eine göttliche Macht, die in allem ist, was es gibt.» «Ich glaube vor allem an mich selbst.» Art. 9 Gedanken-, Gewissensund Religionsfreiheit (1) Jede Person hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu wechseln, und die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung einzeln oder gemeinsam mit anderen öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Unterricht oder Praktizieren von Bräuchen und Riten zu «Ich glaube an nichts. Dinge, die man nicht wissenschaftlich beweisen kann, sind für mich einfach nicht vorhanden.» «Religion macht den Menschen abhängig und vertröstet ihn aufs Jenseits. Ich bin lieber frei und lebe mein Leben.» «Ich meditiere und mache Yoga. Das gibt mir Ruhe und Gelassenheit.» bekennen. «Ich gehöre keiner Religion an, aber ich diskutiere gern darüber, weil ich die verschiedenen Einstellungen interessant finde.» «Ich glaube, dass wir uns nach den Geboten Gottes richten sollen.» «Der Tod hat für mich nichts Schreckliches. Er ist ein Neuanfang. Wer sich mit dem Tod befasst, lernt, was das Leben ist.» 66 Christentum Vielfalt christlicher Kirchen 67 ≠ 1 Prozession von altorientalischen Christen aus Eritrea 2 In der russisch-orthodoxen Kirche in Zürich 3 Der Petersdom in Rom 4 Mitglieder der Heilsarmee sammeln Spenden für ihre Sozialwerke. 5 Evangelischer Gottesdienst 4 1 Vielfalt christlicher Kirchen Das Christentum verbreitete sich als vielfältige Bewegung innerhalb des Römischen Reiches. Für das Christentum hatte die politische Teilung des Römischen Reiches im Jahre 395 grosse Auswirkungen. Das Reich wurde aufgeteilt in «Westrom» mit Rom als Zentrum und «Ostrom» mit der Hauptstadt Konstantinopel (heute Istanbul). In Westrom galt Latein als Amtssprache, in Ostrom Griechisch. Orthodoxe Kirchen Im ersten Jahrtausend wurde sie die griechische Kirche oder die Ostkirche genannt. Ihr Ehrenoberhaupt, der Patriarch, residiert bis heute in Konstantinopel (Istanbul). Die slawischen Völker schlossen sich mehrheitlich der Ostkirche an und schufen eigene Patriarchate. Neben dem Griechischen wurden slawische Sprachen (Russisch, Bulgarisch, Serbisch) und die kyrillische Schrift bedeutsam für die Christen im Osten. Unterschiedliche Entwicklungen in Ost und West führten 1054 zur Trennung von der lateinischen Westkirche. Mit der 2 Bezeichnung «orthodox» (wörtlich: rechtgläubig) wird der Anspruch ausgedrückt, den gemeinsamen Glauben der alten Kirche zu bewahren und die Neuerungen Roms abzulehnen. Altorientalische Kirchen Darunter werden die Kirchen zusammengefasst, die sich in den ersten Jahrhunderten in Asien und Afrika gebildet hatten. Sie haben einige Beschlüsse der ersten Konzile (Kirchenversammlungen) im 4. und 5. Jahrhundert abgelehnt und gingen eigene Wege. In Ägypten, Äthiopien, Armenien, Syrien, Irak und Indien gibt es bis heute eigenständige Kirchen. 5 3 Römisch-katholische Kirche Die lateinische Kirche im Westen stützte sich nach dem Untergang des weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert ganz auf die Autorität des Bischofs von Rom, des Papstes. Er festigte die Strukturen der Kirche auch politisch und rechtlich und lehnte eine Aufsicht durch den Kaiser von Konstantinopel ab. Das Leben im Mittelalter wurde stark geprägt von der mächtigen lateinischen Kirche. Seit der Reformation im 16. Jahrhundert wird sie die römischkatholische Kirche genannt. Das griechische Wort «katholisch» meint «das Ganze», «das Allgemeine». Das Wort Schülerinnen- und Schülerbuch wurde ursprünglich für die gesamte Christenheit verwendet. Als Konfession bezeichnet «römisch-katholisch» die Gesamtheit der mit Rom verbundenen Kirchen. Christkatholische Kirche Die christkatholische Kirche trennte sich 1870 von der römisch-katholischen Kirche. Ihre Mitglieder lehnten den Beschluss des Ersten Vatikanischen Konzils ab, dass der Papst eine oberste Befehlsgewalt über die gesamte Kirche habe und in besonderen Fällen eine Glaubens- und Sittenlehre unfehlbar verkünden könne. Evangelische Kirchen Aus der Reformation im 16. Jahrhundert sind verschiedene Kirchen entstanden, die sich als evangelisch bezeichnen. Sie berufen sich auf das Evangelium Jesu Christi in eigener Auslegung der Bibel. Die Kirchen der Reformation werden auch protestantisch genannt. In Europa sind sie oft als Landeskirchen eine enge Beziehung zum Staat eingegangen. Man unterscheidet unter den Evangelischen folgende Konfessionen: • dieevangelisch-lutherischenKirchen • dieevangelisch-reformiertenKirchen • dieanglikanischeKirche Freikirchen Neben den evangelischen Landeskirchen entstanden zahlreiche evangelische Freikirchen (zum Beispiel Methodisten, Baptisten, Heilsarmee, Pfingstmission). «Frei» bedeutet für sie «unabhängig vom Staat». Sie sind insbesondere ausserhalb Europas verbreitet, zum Beispiel in den USA. Freikirchen betonen, dass sich ihre Angehörigen zum Glauben persönlich entscheiden. Man nennt diese Gruppierungen auch evangelikal. 41 «Ich gehe regelmässig in die Kirche. Das machen bei uns eigentlich alle so, und ich möchte da nicht abseitsstehen.» «Jeder Mensch hat das Recht, an etwas zu glauben, was ihm Frieden gibt.» Mit Gretchenfrage wird eine Frage bezeichnet, die auf den Kern einer Sache zielt. Es muss dabei nicht ausschliesslich um Religion gehen. Die Gretchenfrage verlangt, dass die Gefragten ihre wahren Absichten oder ihre Haltung zu einem Thema offenlegen. Was macht ein Imam in der Freizeit? «ich liebe sport», sagt imam Halilovic. besonders fussball, die bosnier haben eine eigene mannschaft. Leider fehlt ihm die zeit, regelmässig zu spielen. Dafür geht er oft und Gretchenfrage Sag, wie hast du’s mit der Religion? GretchenfraGe Der Imam vor der Freitagspredigt (2) Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekennen, darf nur Einschränkungen unterworfen werden, die gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind für die öffentliche Sicherheit, zum Schutz der öffentlichen Ordnung, Gesundheit oder Moral oder zum Schutz der Rechte und Freiheiten anderer. Schwerpunk te Sekundarstufe I Grosse religiöse Traditionen und Fragen aus Religion und Gesellschaft Im Zentrum stehen die fünf grossen religiösen Traditionen Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Reportagen und Porträts geben Einblick, wie die jeweilige Religion in der Schweiz gelebt wird. Religionskundliches Orientierungswissen zeigt die zentralen Vorstellungen und Praktiken und stellt die Reportagen und Porträts in einen sachlichen Zusammenhang. Mit Fragestellungen aus Religion und Gesellschaft werden die Jugendlichen angeregt, Phänomene und Debatten im Zusammenhang mit Religion zu erkennen und zu diskutieren. KM 34 1/2 Jude ntum Ge des Ju schichte Suche er im die Bild Buch und not du iere, was Gesc hicht e des dentum dor t dar übe Jude ntum s Lebenss tile s Einande r in die Töpfe gucken KM 78.1 KM 119.3 Hinduismus Ich bin mit Murugan gross geworden Fragen zum . r erfährst Murugan Tabu Das würde ich nie Gesundhe it Diese Speise n oder Geträn Jahreszeite n Diese Speise n oder Feste Diese Speise n verbin Erkläre die Bedeutung der drei positiven Energien: n essen: Geschmack Diese Speise n oder Geträn Erkläre, wie der Gott Murugan zu seinen sechs Köpfen kam: Thema Esse ke habe ich ke verbinde Getränke verbin de ich mit einem als Kind überh ich mit krank de ich mit einer bestimmten aupt nicht gemo sein und gesun bestimmten cht: d werden: Zeit im Jahr: Fest: Icchashakti Gastfreund schaft Das möchte ich im vorrät ig haben Kriyashakti Kultur und Religion Wir beachten zu Hause bestim Jnanashakti Blick punk t 3 © Lehrm ittelverlag Züric h Lebensfreu de Dieses Essen mag ich am liebste , damit ich mte Essensregel es einem überra schenden Gast servieren könnt e: n: n: Welche Bedeutung hat der Pfau? Blickpu nkt Klassenmaterial Kommentar 114 Buddhismus Orientierungswissen Kultur I Buddhismus Orientierungswissen 115 56 Lebensstile Unterrichtsimpuls Das zweite Juwel: Der Dharma Shintoismus und Buddhismus entstanden als Begriffe zu Beginn der Moderne und in Unterrichtsimpuls Der Begriff Dharma ist im Buddhismus mehrdeutig: Er bezeichnet eine natürliche Ordnung Konkurrenz zum Christentum. Die Japaner selber bezeichnen sich nicht als Buddhisten, Auftritt und Wirkung bzw. ein universelles Gesetz oder die Gesamtheit der der buddhistischen Lehre. Der heute selbst wenn sie zu einem buddhistischen Tempel gehen und sich dort für die Begräbnisritu- verwendete Begriff Buddhismus entstand erst im 19. Jahrhundert in Folge der Auseinander- ale registrieren lassen.» Das Zitat verdeutlicht die Problematik einer Weltkarte mit Mitglie- setzung und des Austausches zwischen Asien und Europa. derzahlen. Denn diese Zahlen sind meistens geschätzt und suggerieren feste, etablierte Gemeinschaften mit exklusiver Mitgliedschaft. Innen- und Aussenperspektive Die Kernpunkte der buddhistischen Lehre sind das Entstehen in Abhängigkeit (Karma), die Die Jugendlichen klären eigene Erfah- DieDoppelseitezeigtBildervonMenschenmiteinerauffälligenBekleidung.Zujedemder Die verschiedenen buddhistischen Schulen haben im Laufe der Zeit diese Lehren unter- Gibt es einen substantiellen Kern, ein übergreifendes Wesensmerkmal des Buddhismus? rungen mit Kleidersitten. Sie erkennen, BildergibteseinkurzesStatementderbetreffendenPerson.DieseStatementsschillern: schiedlich interpretiert und zum Teil kontroverse Lehrmeinungen dazu entwickelt. Was vereint Persönlichkeiten wie den vietnamesischen Mönch Tich Nhath Hanh, den dass oft ein erheblicher Unterschied ManchmalsprichtdiePersondarüber,wasihrselbstwichtigist.Manchmalsprichtsieüber indischen Politiker Babasaheb Bhimrao Ambedkar, die burmesische Politikerin Aung San besteht zwischen der Art und Weise, Die buddhistische Familie Lehre vom illusionären Selbst (Nicht-Selbst) sowie die Lehre von den vier edlen Wahrheiten. Sekundarstufe I Sekundarstufe Sekundarstufe I telverlag Zürich Kommentar Religion und Kultur Religion und Religion und Kultur 3 © Lehrmit Blickpunkt 3 © Lehrmittelverlag Zürich Suu Kyi, den Dalai Lama, das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, oder den US-amerikanischen wie bestimmte Kleidungsstile Schauspieler Richard Gere? Man sollte bei einer Antwort auf diese Frage zurückhaltend sein. • vonAussenstehendenwahr- erweiterten Sinn die Gemeinschaft aller Buddhisten – also der Mönche und Nonnen wie Anstelle von fiktiven Gemeinsamkeiten, bietet Ludwig Wittgensteins Begriff der «Familien- genommen und beurteilt werden, • odervonderbetroffenenPerson auch der Laien. Erst im Verlauf der letzten zweihundert Jahre hat sich das Konzept einer ähnlichkeit» eine praktikable Alternative. Dieser Begriff meint, dass es in einer Familie keine formalen Religionszugehörigkeit für Laien entwickelt. Dies ist ein Ergebnis des neuen gemeinsamen Merkmale gibt, die für alle Familienmitglieder in gleicher Weise zutreffen. selbst kommentiert werden, wenn Verständnisses des Buddhismus als eine der grossen religiösen Traditionen. Zwischen Schwestern, Brüdern und Vettern gibt es zwar Ähnlichkeiten, die bemerkenswert, diese erklärt, was ihr das Kleid kaum sichtbar oder inexistent sein können. Doch alle Familienmitglieder (in diesem Fall bedeutet. Buddhismus weltweit Buddhisten) ähneln sich in vielerlei Hinsicht. Sekundarstufe I • Einführung:DieJugendlichenfüllendieTabelleinKM76.1aus. Fakten,ErfahrungenundGeschichtenundhilft,dieBegründungennachdenKategorien der Tabelle (praktisch, ästhetisch, gesellschaftlich, kulturell/religiös) zu ordnen. schiedenen Kriterien: zeigt Religionszugehörigkeit, signalisiert gleiche Interessen, Annahme beruht jedoch auf dem westlichen exklusiven Religionsbegriff. Dahinter steht die Kunstbild: Buddha-Statue Idee, dass Menschen nur einer bestimmten Religion angehören, es sei denn, sie sind beken- Die tibetische Bronzefigur aus dem 12./13. Jahrhundert zeigt den Buddha Shakyamuni in nende Atheisten. Religionszugehörigkeit wird so zu einem Ordnungselement der Welt, das Meditationshaltung auf einem Sockel mit Lotusblüten. Für praktizierende Buddhisten sind plurale oder parallele Identitäten nicht berücksichtigt. Im Einflussbereich der monotheisti- solche Figuren kultische Objekte, die auf verschiedene Weise verehrt werden. Sie werden schen Religionen kann man in der Regel nicht gleichzeitig Reformierter und Katholik sein, durch besondere Rituale für die kultische Verwendung eingeweiht: manchmal, indem man Jude oder Christ. Die Geschichte und Praxis der asiatischen Religionen zeigt ein anderes Bild. Reliquien oder kleine Schriftrollen in ihren inneren Hohlraum einschliesst – manchmal auch, Dort sind parallele Zugehörigkeiten bzw. Loyalitäten nicht ungewöhnlich. indem man den Figuren durch Aufmalen der Pupillen symbolisch die Augen öffnet. Der Religionswissenschaftler Jun’ichi Isomae verdeutlicht diese komplexen und multiplen Religionszugehörigkeiten anhand des Verhältnisses des japanischen Buddhismus zum Eine genauere Beschreibung der Ikonografie solcher Figuren des sitzenden Buddhas findet Shintoismus: «Auch wenn Shintoismus und Buddhismus in Japan getrennt sind, kann man sich im Kommentar S. xx. unterstreichtAbgrenzunggegenüberanderen. • DieJugendlichenlesendieAussagenzudenBildernimBuchS.76–77.Siebefassensich mitderFrage:SprechendiePersonenhierdarüber,wasihnendieKleidungselbstbedeutet, Buch odersprechensieüberein(Vor-)Urteilvonanderen?EinanschliessendesKlassengespräch S. 76–77 Auftritt und Wirkung sensibilisiertdieJugendlichenfürUnterschiedezwischenInnen-undAussensicht. Klassenmaterial KM 76.1 Mögliche Weiterführung Kleidersitten KM76.2 AuftrittundWirkung:Porträt KM 76.3 Auftritt und Wirkung: Auswertung gehenstummvonTischzuTischundbeantwortendieFrageninKM76.3. Ein abschliessendes Klassengespräch sammelt und ordnet die dabei gewonnenen Erfahrun- Das Bild zeigt eine Kalligrafie des japanischen Mönchs Mokuan Shoto (chinesisch: Muan gen und Erkenntnisse. Xingtao) aus dem 17. Jahrhundert. Mokuan war der zweite Abt des Zen-Tempels von 165 auffälligeKleidungträgt.SiefragendiesePerson,wasihrdieseKleidungbedeutetund IndernächstenLektionwerdendieBild/Text-KartenaufTischenverteilt.DieJugendlichen Kunstbild: Zen-Kalligrafie Kategorien wehren. Sie werden der praktischen Dimension des Glaubens nicht gerecht. DieJugendlichensuchensicheinePerson,die(ausreligiösenoderanderenGründen) fotografierendiePerson(KM76.2) Shintoist und Buddhist zugleich sein. Wobei die Japaner sich gegen solche westlichen 164 Buddhismus Der Dharma Vorgehen • DieLehrpersonbesprichtmitdenJugendlichenihreAntworteninKM76.1.Siesammelt • DieJugendlichenbetrachtendieFotosimBuchS.76–77undordnendiesenachver- Zum Buddhismus rechnet man je nach Quelle mit 300 bis 500 Millionen Menschen. Diese Religion und Kultur Vorurteile Anderer. Damit ist das Thema des Unterrichtsimpulses angedeutet: Es geht um Innen-undAussenperspektiven. Das dritte Juwel: Der Sangha Der Sangha bezeichnet im engeren Sinne die Mönchs- oder Nonnengemeinschaft und im Mampuku-ji in Uji in der Nähe von Kyoto. Dieser Tempel war eine Generation zuvor von chinesischen Mönchen der Obaku-Gemeinschaft gegründet worden – einer Gemeinschaft, Buddhismus Der Sangha 171 die zu dieser Zeit in China verfolgt wurde. 76 170 Lebensstile Auftritt und Wirkung Kaligrafien dieser Art sind ein wichtiges künstlerisches Element des Zen-Buddhismus. Sie 2 Religion und Kultur DER DHARMA Sekundarstufe I Buddhisten bezeichnen die Lehren des Buddhas als Dharma. Der Dharma gründet vor allem auf den sogenannten «vier edlen Wahrheiten», die von allen buddhistischen Traditionen anerkannt werden. Diese vier grundlegenden Einsichten soll der Buddha in seiner berühmten ersten Predigt den ersten fünf Mönchen verkündet haben. 1 1 Stupas im Tempelkomplex von Bodhgaya, Indien 2 Zen-Bild des japanischen Klostervorstehers Sogen Yamakawa (20. Jahrhundert). Der Kreis ist ein Zeichen für die Leerheit der Dinge. sind aus einer meditativen Haltung heraus entstanden und dienen selbst wieder der Vertie- 3 Palmblattmanuskript. In Asien wurden Texte in der Vergangenheit auf getrocknete Palmblätter geschrieben. Diese waren nur begrenzt haltbar. Deshalb mussten die Texte immer wieder abgeschrieben werden. fung der Meditation. Deshalb findet man solche Kalligrafien oft als hängenden Rollen an den Wänden von Tempeln oder Dojos (Meditationsräumen). 2 3 4 Die erste edle Wahrheit Die erste edle Wahrheit besagt, dass alles Leben leidvoll ist. Geburt, Alter, Krankheit: Das ganze Leben ist von Leid bringenden Erlebnissen begleitet. Es gibt zwar auch Glücksmomente, doch sind diese nicht von Dauer. Diese Unbeständigkeit im Angesicht des Todes, der irgendwann eintritt, empfinden Menschen als leidvoll. Die zweite edle Wahrheit Die zweite edle Wahrheit erklärt, dass der Grund für das Leiden im Menschen selbst liegt. Er ist selbst verantwortlich, dass er Leid erfährt. Aus Unwissenheit und egoistischer Lebensgier entsteht Leid für ihn selbst und für andere Menschen. Die dritte edle Wahrheit Die dritte edle Wahrheit erklärt, dass der Mensch sich von dieser Unwissenheit und Lebensgier befreien kann. Dann kann der Mensch frei von Egoismus und Festklammern an das Leben handeln. Dann kann er ein reines Leben führen, andere Menschen lieben und so glücklich werden. Die vierte edle Wahrheit Die vierte edle Wahrheit beschreibt den Weg, der zu diesem Ziel führt: den achtfachen Pfad. Ihm folgend, streben Buddhisten nach rechter Einsicht, rechtem Entschluss, rechter Rede, rechter Tat, nach rechtem Lebensunterhalt, rechtem Streben, rechter Achtsamkeit und rechter Meditation. Der Weg zum Erwachen Der vom Buddha vorgeschlagene Weg bringt ein glückliches, achtsames Leben und führt zum Erwachen. Dieses Erwachen im Erlöschen aller falschen Begierden wird auch Nirvana genannt. Dieser Zustand muss von jedem Suchenden selbst erfahren werden. Deshalb ist der Buddha der Frage, wie man sich das Nirvana vorstellen soll, stets ausgewichen. Der Weg zum Erwachen wendet sich gegen extreme Askese und gegen ein ausschweifendes Leben. Er liegt in der Mitte, in einem mass- und verantwortungsvollen Leben. DER SANGHA Überlieferung der Lehre Die Lehren des Buddhas wurden nach seinem Tod in verschiedenen Sprachen mündlich überliefert. Der im 3. bis 5. Jahrhundert verfasste Pali-Kanon ist die älteste heute noch verwendete Textsammlung. Sie wurde in der indischen Sprache Pali verfasst. Daneben gibt es Sammlungen in chinesischer, koreanischer, japanischer und tibetischer Sprache. Der Sangha ist das «dritte Juwel» des Buddhismus und bezeichnet die Gemeinschaft aller Buddhisten. Man unterscheidet zwischen den Mönchs- und Nonnenorden die Lehren des Buddhas über Jahrhunderte bis heute überliefert. Zunächst gaben sie die Lehrreden mündlich weiter, ab dem 1. Jh. n. Chr. wurden die Texte auch schriftlich festgehalten. Mönche und Nonnen leben bis heute in getrennten Klöstern. Jede Gemeinschaft folgt strengen Regeln, die nicht nur den Burma 3 Zen-Mönche beim Meditieren in Japan 4 Mönchen werden Geschenke dargebracht, buddhistischer Tempel in Nashik, Indien 3 und Laiengemeinschaften. 1 Mönchs- und Nonnenorden Mönchs- und Nonnenorden sind im Buddhismus sehr wichtig. Ihre Gründung geht auf den historischen Buddha zurück. Die Mönche und Nonnen haben 1 Mönch bei der Lektüre eines Textes in Bodhgaya, Indien 2 Eine Gruppe von Nonnen bei einer Versammlung in einzelnen buddhistischen Ländern Asiens selbstständig. Es gibt keine zentrale, übergeordnete Institution oder Autorität, die weltweit für alle Buddhisoder einer Äbtissin geleitet. Jeder ten sprechen könnte. Manche geistNovize wird durch einen älteren Mönch liche Persönlichkeiten wie zum Beispiel oder eine Nonne ordiniert. Diese wurder Dalai Lama geniessen jedoch ein den einst selbst durch einen Mönch oder hohes Ansehen innerhalb der buddhistieine Nonne ordiniert. Man sagt, dass schen Gemeinschaft. diese Linie bis zum historischen Buddha Tagesablauf, sondern zum Beispiel auch Speiseregeln und die Kleiderordnung festlegen. Klöster werden von einem Abt zurückverfolgt werden kann. Drei grosse Traditionen Die Idee der Befreiung und die Wege, die dahin führen, werden von den vielen Schulen und Traditionen sehr unterschiedlich verstanden. Man unterscheidet drei grosse buddhistische Traditionen, die auch «Fahrzeuge» genannt werden: • das Fahrzeug der Alten (Theravada) in Süd- und Südostasien • das Diamantfahrzeug (Vajrayana), den Manchen Jugendlichen ist es sehr wichtig, was sie anziehen. Sie wissen, Wirkung hat. Andere wollen dass ihr Aussehen eine einfach bequeme oder sportliche Kleidung tragen. mit besonderer Kleidung Menschen fallen auf. Ein buddhistisches Mönchsgewand, der schwarze eines orthodoxen Juden, Mantel das seidene Kopftuch einer Muslimin … Sie alle haben sam: Sie gelten als religiöse etwas gemeinKleidung. Zumindest auf den ersten Blick. Der zweite dass es nicht so einfach Blick zeigt, ist. Oft sind religiöse Überzeugungen ausschlaggebend, bestimmte zu tragen, aber nicht immer. Kleider Kann nicht auch das Kopftuch aus ganz anderen Gründen werden? Und was ist mit getragen dem Eishockey-Fan? Warum zieht er sich das blaugelbe Trikot seiner Mannschaft über, wenn er zum Spiel pilgert? Die fünf Zeichen zur linken Seite des Bildes bedeuten: «Blumen öffnen sich und der Himmel «Die Leute halten mich für den Dalai Lama.» enthüllt seine Essenz.». Sie sind wohl als Auslegung und Entfaltung des grossen Zeichens «Als Ministrantin trage ich ein weisses Kleid.» «Vielleicht gibt es einen Preis für den verrücktesten Fan im Stadion.» «Die Leute denken manchmal, ich sei ein Taliban.» «Wir leben unsere eigene Tradition.» zur Rechten zu verstehen, das «Essenz» bedeutet. Es ist das Ziel der Zen-Meditation, dass der Mensch wieder zu jenem ursprünglichen Zustand (Essenz) zurückkehrt, den er durch die Buddhismus in Tibet tantrischen • das Grosse Fahrzeug (Mahayana) in Ostasien, zu dem auch der ZenBuddhismus gehört In Südasien haben Mönche und Nonnen eine zentrale Bedeutung. In China und Japan hingegen gibt es eine Vielzahl von 77 Auftritt und Wirkung Komplikationen seines Lebens (Karma) verloren hat. Gemeinschaftsformen. Die Mönchs- und Nonnenorden und die Laiengemeinschaft funktionieren in den «Ich setze mir keine Grenzen. Ich will wegen des Kopftuchs sicher nicht etwas nicht machen. » Kleider und Identität Kleiderzeigenoft,welcheAufgabejemandwahrnimmt:e einZugbegleiter,eineBriefträgerin,einPriester,eineStew inePolizistin, ardess,einMitarbeiterim Supermarkt. «Unsere Kleidung ist nicht für das Sonnenlicht gedacht.» KleiderzeigenaberauchZugehörigkeitenan:zueinerVolk Sportverein(Vereinstrikot),zueinerReligionsgemeinschaft sgruppe(Trachten),zueinem .Gleichzeitiggrenzenwirunsmit Kleidern ab. KleiderhabenmitIdentitätzutun.Siesagenvieles:Werbin Wiemöchteichmichdarstellen?Wiesollenmichdieander ich?Undwermöchteichsein? Jugendlichen,alsErwachsenen.DasBild,daswirunsvonjeensehen?AlsKind,alscoolen machen,unterscheidetsichoftdavon,wiediesePersonsic mandemaufgrundderKleidung hselbstsieht. Kommentar Lehrwerkteile • Schülerinnen- und Schülerbuch: 7./8. Schuljahr, Mehrweg • Klassenmaterial, mit CD-ROM und DVD: Arbeitsblätter, Lösungen, PDF-Bilddateien, Diaserien, Audiomaterialien, DVD mit Kurzfilmen • Kommentar: Unterrichtsimpulse, thematische Erkundungsgänge, Projekte, exemplarische Methoden, Hintergrundinformationen, Hinweise zur Beurteilung, Jahresplanungen • Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen. «Blickpunkt» im Internet Auf www.blickpunkt-religionundkultur.ch finden Sie Informationen zu den Lehrmitteln, Links zu einzelnen Unterrichtseinheiten sowie Planungshilfen. Bestelltalon Bitte senden Sie mir Artikel-Nr. Anzahl Schulpreis Preis für Private Schülerbuch 128 Seiten, 26 x 19,5 cm, farbig illustriert, gebunden 210010.00 ......................... CHF25.00 CHF 33.30 Kommentar 160 Seiten, A4, broschiert 210010.04 ......................... CHF46.80 CHF62.40 Klassenmaterial 224 Seiten, A4, Ringbuch, inkl. CD-ROM mit Kopiervorlagen und PDF-Bilddateien 210011.04 ......................... CHF124.80 CHF166.40 Poster 2 Poster, farbig illustriert 210010.12 ......................... CHF19.80 CHF26.50 Folien 11 Folien (auch elektronisch auf der CD-ROM im Klassenmaterial) 210010.07 ......................... CHF27.10 CHF36.10 Schülerbuch 128 Seiten, 26 x 19,5 cm, farbig illustriert, gebunden 211010.00 ......................... CHF25.00 CHF33.30 Kommentar 152 Seiten, A4, broschiert 211010.04 ......................... CHF46.80 CHF62.40 Klassenmaterial 232 Seiten, A4, Ringbuch, inkl. CD-ROM mit Arbeitsblättern (z.T. veränderbar) und PDF-Bilddateien 211011.04 ......................... CHF124.80 CHF166.40 Schülerbuch 184 Seiten, A4, farbig illustriert, gebunden 515910.00 ......................... CHF30.20 CHF40.30 Kommentar 160 Seiten, A4, broschiert 515910.04 ......................... CHF46.80 CHF62.40 Klassenmaterial 202 Seiten, A4, Ringbuch, inkl. CD-ROM mit Arbeitsblättern, Lösungen, PDF-Bilddateien, Diaserien und Audio-Materialien sowie DVD mit Kurzfilmen 515911.04 ......................... CHF145.60 CHF194.20 Blickpunkt 1 – Religion und Kultur Unterstufe Blickpunkt 2 – Religion und Kultur Mittelstufe Blickpunkt 3 – Religion und Kultur Sekundarstufe I Alle Produkte erhalten Sie auch bei Ihrem kantonalen Lehrmittelverlag. Kundennummer Ja, ich möchte den Newsletter per E-Mail erhalten. Privatadresse Schuladresse Lehrer/-in Kindergärtner/-in NameVorname Name der Schule Adresse der Schule PLZ Ort Telefon E-Mail Räffelstrasse 32, 8045 Zürich T+41 44 465 85 85 F+41 44 465 85 86 [email protected] www.lehrmittelverlag-zuerich.ch DatumUnterschrift Für Bestellungen bis zum Betrag von CHF 200.– wird ein Versandkostenanteil von CHF 7.50 verrechnet. Der Schulpreis gilt für Bezüge, die auf eine Schul- oder Gemeinderechnung ausgestellt werdenkönnen. Preisstand Mai 2015. Klimaneutral gedruckt auf FSC-Recyclingpapier Strasse