Ein Bundespreisträger erzählt … Ich bin Nepomuk Golding, 16 Jahre alt und mein Instrument ist das Akkordeon. Nachdem ich schon oft am Wettbewerb Jugend musiziert erfolgreich teilgenommen habe, möchte ich an dieser Stelle gerne über die Vorbereitungen und den Verlauf meiner Teilnahme beim 53. Wettbewerb „Jugend musiziert“ 2016 berichten. Für „Jugend musiziert“ erarbeitet jeder Teilnehmer gemeinsam mit seinem Lehrer ein Programm, welches beim Wettbewerb vor der Jury vorgetragen wird. Hier müssen sowohl einige Regeln bei der Stückauswahl als auch bei der Spielzeit des Programms beachtet werden. In meiner Altersgruppe IV müssen Stücke aus drei verschiedenen Epochen in einem Programm, das zwischen 15 und 20 Minuten dauern soll, vorgetragen werden. Mein Programm umfasst Übertragungen von J.S. Bach, Domenico Scarlatti, W.A. Mozart und Astor Piazzolla, zudem eine Originalkomposition für Konzertakkordeon des katalanischen Komponisten Jaime Padrós. Mit den Vorbereitungen für den Wettbewerb haben mein Lehrer Herr Ulrich Schlumberger und ich bereits im Frühjahr 2015, also ein knappes Jahr vor dem Regionalwettbewerb, begonnen. Die Werke haben wir gemeinsam ausgewählt. Während dieser sehr intensiven Vorbereitungszeit gehört es mehr oder weniger zum Alltag, Teile des Wettbewerbsprogrammes im kleinem oder auch größeren Rahmen vor mehr oder weniger kritischem Publikum vorzuspielen. An dieser Phase schätze ich es persönlich sehr, ein festes Ziel vor Augen zu haben, auf welches man bewusst hinarbeitet. Für den 23. Januar 2016 war dann die erste Wettbewerbsrunde, der Regionalwettbewerb in Murrhardt angesetzt. Am Wertungsort für die Akkordeonisten ging es gewohnt – es gab in allen Altersgruppen im Fach Akkordeon 8 Teilnehmer/-innen – ruhig zu. Die Jury muss mit meinem Vortrag zufrieden gewesen sein, denn ich bekam mit der erreichten Höchstpunktzahl von 25 Punkten neben einem ersten Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb in Böblingen den Sonderpreis des Hohner-Konservatoriums Trossingen, verliehen. Dieser Sonderpreis brachte eine Einladung zur Workshop- und Festivalwoche „Akkordeon grenzenlos“ mit sich. Als Wertungsbester bei den Akkordeonisten insgesamt, durfte ich einen kleinen Teil meines Programms beim Preisträgerkonzert am darauffolgenden Wochenende vortragen. Am 11. März 2016 wurde in Böblingen der Landeswettbewerb für die besten Wettbewerbsteilnehmer aus Baden-Württemberg ausgetragen. Durch das deutlich höhere Niveau des Wettbewerbs war auch die Anspannung vor dem Wettbewerb besonders groß. Trotzdem bekam ich als einziger Akkordeonist in der Altersgruppe IV doch mit 25 Punkten einen ersten Preis und somit die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb nach Kassel zum Bundeswettbewerb. Außerdem bekam ich für die Höchstpunktzahl aller wertenden Jurymitglieder gemeinsam mit etwa 120 anderen Wettbewerbsteilnehmern einen Förderpreis der Sparkasse, zu dem alle Preisträger im April zu einer feierlichen Preisverleihung erneut nach Böblingen eingeladen wurden. In der letzten Osterferienwoche fand nun auch mein Besuch in Trossingen bei „Akkordeon grenzenlos“ statt. Hier durfte ich drei Tage lang gemeinsam mit Andreas Nebl und Werner Glutsch, Dozenten für klassisches Akkordeon und internationale Preisträger am letzten Schliff meines Wettbewerbsprogrammes arbeiten. Außerdem konnte ich am Abend Konzerte renommierter Akkordeoninterpreten besuchen und mir das Hohner-Konservatorium, eine traditionsreiche Ausbildungsstätte für Akkordeonlehrer und Konzertakkordeonisten ganz genau ansehen. Bevor ich nun am 15.Mai 2016 nach Kassel zum Bundeswettbewerb fuhr, durfte ich mein Programm noch bei einigen kleineren und größeren Konzerten vortragen. Beim Bundeswettbewerb herrschte dann nochmals eine andere Atmosphäre, da hier jeder Teilnehmer zu den Besten Deutschlands gehört. Hier war es sehr interessant, sich auch die anderen Teilnehmer anzuhören und mit seinen eigenen musikalischen Ansichten zu vergleichen. Beim Bundeswettbewerb wurde ich mit 23 Punkten mit einem 2.Preis ausgezeichnet. Abschließend kann ich nur sagen, dass sich eine Teilnahme bei „Jugend musiziert“ in jeder Hinsicht gelohnt hat: Die zahlreichen Auftritte im Wettbewerb und den damit verbundenen Konzerten, das Hören anderer Teilnehmer und die Kontakte zu verschiedensten Musikern haben mich in einem Jahr ein sehr großes Stück nach vorne gebracht. An dieser Stelle möchte ich gerne der Städtischen Musikschule Esslingen für die Begabtenförderung und viele Vorspielmöglichkeiten danken. Ganz besonderer Dank gilt meinem Lehrer Herrn Ulrich Schlumberger für seinen weit über den Unterricht hinausgehenden Einsatz. Seine professionelle Vorbereitung und herzliche Betreuung während des Wettbewerbs waren entscheidend für meinen Erfolg!