Salzburg 20.16 – Ein Land im Wandel

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SALZBURGER LANDESKORRESPONDENZ
20. November 2015  Seite 1
Haslauer/Kultur/Salzburg
Salzburg 20.16 – Ein Land im Wandel
Haslauer und Urban stellten das geplante Programm für das Jubiläumsjahr
Salzburg 20.16 vor
(LK)
Heute, Freitag, 20. November, stellten Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer und
Geschäftsführer Ing. Friedrich Urban das geplante Programm für das Jubiläumsjahr 20.16 –
200 Jahre Salzburg bei Österreich – vor.
Das Jubiläum beleuchtet die Entwicklungen des Landes vom historischen Ausgangspunkt des
Jahres 1816 an bis zu seiner heutigen Position im europäischen Kontext. Das Gedenkjahr ist
Anlass zu einer differenzierten und durchaus kritischen Reflexion – in der Vergegenwärtigung
geschichtlicher Prämissen wie der Betrachtung kultureller und sozialer Präsenz sowie wirtschaftlicher Errungenschaften. Raum gegeben wird auch dem Aufbruch: In diesem Zeichen
steht das Salzburger Zukunftslabor – im Hinblick auf den Leitgedanken "Ein Land im Wandel"
ein wichtiges Themen-Segment dieses Jahres.
"Für mich ist dieses Jubiläum Anlass, Impulse zu setzen und den Spielraum für Kreatives, Neues und Innovatives zu schaffen – durchaus mit dem Mut, dass nicht alle Ideen in Zukunft umgesetzt werden können. Wichtig ist mir der Pioniergeist, den wir wecken wollen", betonte
Haslauer.
Die Bandbreite der Projekte, die in den nächsten Monaten zur Umsetzung kommen, ist sehr
groß: Konzerte, Theater, Kabarett und Darstellende Kunst, Filme, Literatur, Wissenschaft und
Bildung sowie Projekte im Bereich der Infrastruktur. "Von Kinder- und Jugendprojekten über
sozial-integrative Ansätze bis hin zu zeitgenössischer Kunst decken wir einen großen themati-
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schen Bogen ab. Wir haben uns auch bemüht, alle Regionen thematisch einzubeziehen", sagte
Urban.
Uraufführungen im Jubiläumsjahr
Landeshauptmann Haslauer unterstrich, dass viele Kulturveranstalter das Jubiläumsjahr
thematisch aufgreifen, wie die Salzburger Festspiele mit der Ouverture spirituelle, dass aber
auch mehrere Uraufführungen auf dem Programm stehen: Kompositionen von Jakob
Gruchmann sind unter anderem bei der Trakl-Preisverleihung im Herbst 2016 im Rahmen der
Dialoge zu hören. Die eigens für 2016 von Fabio Buccafusco komponierte Kinderoper "Die
Zwerge vom Schloss Mirabell" erlebt am 30. Juni 2016 unter der Regie von Robert Pienz ihre
Uraufführung.
Ausschreibung Freie Szene
Einen künstlerischen Ansatz, sich mit dem Thema Zukunft auseinanderzusetzen, stellt die mit
dem Kulturressort des Landes Salzburg gemeinsam verfasste Ausschreibung für die Freie Szene
dar. Sie setzt sich einerseits mit dem Thema Grenzen auseinander und wirft andererseits die
Frage nach "Salzburg Utopien" auf. Welche Visionen streben wir an und welche Schreckensszenarien gilt es mit allen Mitteln der Politik und der Vernunft zu verhindern? Die Ausschreibung läuft bis Mitte Jänner 2016.
"Eine spannende künstlerische Auseinandersetzung mit diesen brisanten Themen und Denkansätzen darf erwartet werden. Die gemeinsame Ausschreibung findet in enger Zusammenarbeit
der Salzburg 20.16 GmbH mit der Kulturabteilung statt. Dadurch wird ein gut dotierter
Ideenwettbewerb für die Salzburger Kulturschaffenden geboten. Die beiden Themen lassen
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viel Spielraum für künstlerische Auseinandersetzungen sowie kreative Denkanstöße und
kontroverse Diskussionen zu", so Landeshauptmann Haslauer als Kuratoriumsvorsitzender der
Salzburg 20.16 GmbH. Die Ausschreibung ist mit je 100.000 Euro von Salzburg 20.16 und dem
Kulturressort dotiert.
Mit der Zukunft Salzburgs setzt sich auch die Workshop-Reihe "Salzburg 2036" als Gemeinschaftsprojekt der Robert-Jungk-Bibliothek und des Vereins Akzente auseinander. Die Reihe
findet landesweit statt.
"Die Aktivitäten im Jahr 2016 zeigen, welche Kreativität, soziale und innovative Kompetenz in
Salzburg vorhanden ist", so Haslauer und Urban unisono. Die bisher vorliegenden rund 200
"Ereignisse" wurden einerseits von unterschiedlichen Kultur-, Bildungs- und Sozialinstitutionen
vorgeschlagen, andererseits vom Büro Salzburg 20.16 initiiert. Der Programmbeirat von
Salzburg 20.16 hat alle eingereichten Projektanträge gesichtet und Empfehlungen ausgesprochen. Das Kuratorium von Salzburg 20.16 unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Haslauer
hat die endgültige Entscheidung über die Programmpunkte und deren Finanzierung getroffen.
Rund 200 Projektideen wurden vorgelegt, 190 offizielle Projektanträge eingereicht. Diese hat
der Programmbeirat in bisher sieben Sitzungen gesichtet. Davon wurden 84 Projekte abgelehnt, 106 Projekteinreichungen mit etwa 200 Einzelveranstaltungen werden umgesetzt.
Mehrere Projekte werden noch in den nächsten beiden Sitzungen des Programmbeirats
beziehungsweise des Kuratoriums behandelt.
Projektideen der Schulen können noch bis Ende Dezember 2015 eingereicht werden. Ebenso
läuft die Ausschreibungsfrist beim "Salzburger Zukunftslabor" noch bis Mitte Dezember 2016.
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"Es waren spannende Sitzungen mit teils intensiven inhaltlichen Diskussionen über einzelne
Projekte", berichteten Haslauer und Urban von den Sitzungen.
Geschäftsführer Friedrich Urban hebt hervor, dass die Aktivitäten im Jahr 2016 Spuren hinterlassen und einen Impuls für die weitere Gestaltung der Zukunft von Salzburg sein sollen. "Bei
dem Jubiläumsjahr handelt es sich nicht nur um einen kulturellen Veranstaltungskalender,
sondern das umfangreiche Angebot ist ein Beweis für die große Bandbreite des gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und sozialen Lebens in Stadt und Land Salzburg. Die Veranstaltungen sollen auch eine sinnliche Seite zeigen, frei nach dem Motto 'Salzburg sehen, hören,
fühlen und denken'", so Urban. Diese Emotionalität will auch der Imagefilm auf der Homepage
transportieren.
Die Homepage www.Salzburg2016.at
Im Mittelpunkt stehen die zentralen Programm-Höhepunkte in Kurztexten. "Was steckt dahinter?" legt die Grundidee von Salzburg 20.16 dar und stellt die Organisation dahinter vor.
"Meilensteine des Erfolgs" zeichnet wichtige Entwicklungen und Errungenschaften für das Land
nach – etwa die Errichtung des Mozartdenkmals als Grundstein für den internationalen Ruf
Salzburgs als Mozart- und Musikstadt. Eine Reise in die Vergangenheit liefert eine Mischung
aus punktuellen Ereignissen und Anekdotenhaftem aus 200 Jahren. Dazu kommt der Bereich
"Aktuelles" mit der derzeit laufenden Ausschreibung "Salzburg Utopie" und den aktuellen
Pressetexten.
In Vorbereitung ist derzeit ein Online-Veranstaltungskalender, der alle Termine in Stadt und
Land Salzburg mit Bezug zu Salzburg 20.16 präsentieren wird. In intensiver Kommunikation
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mit den Veranstaltern werden derzeit die Termine gesammelt und der Kalender vorbereitet.
Es gilt: Work in progress.
Grundsätzlich dienen diese Homepage und das Gesamtmarketing allen Einzelveranstaltern,
die
von
Salzburg
20.16
durch
die
Medienkooperationen
und
den
Online-
Veranstaltungskalender mitgetragen werden.
Gesamtbudget kommt von Bund, Land und Stadt
Für die Umsetzung des Gesamtprogramms stellt der Bund insgesamt vier Millionen Euro zur
Verfügung. Das Land Salzburg bringt eine Million Euro auf. Die Stadt Salzburg steuert 750.000
Euro für die Landesausstellung im Salzburg Museum bei.
Die Programmschwerpunkte im Überblick
Folgende Programmschwerpunkte stehen für das Jubiläumsjahr 2016 fest:
Prominenter Auftakt: der begleitende Film zum
Neujahrskonzert 2016
Bereits abgedreht ist der Pausenfilm des Neujahrskonzerts 2016: Seine beeindruckenden
Bildsequenzen werden Stadt und Land Salzburg in ihrer ganzen Vielfalt und Schönheit in Szene
setzen und in die Welt hinaustragen. Der Film wird am 1. Jänner 2016 live auf ORF 2 gesendet
und am 2. Jänner 2016 auf ORF III wiederholt. Ausschnitte daraus werden auch bei einzelnen
Veranstaltungen während des Jahres 2016 zu sehen sein.
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Auftaktveranstaltung Salzburg 20.16 am 15. Jänner 2016
im Mozarteum Salzburg
Landesausstellung "Bischof. Kaiser. Jedermann.
200 Jahre Salzburg bei Österreich"
Das Leuchtturmprojekt ist die Landesausstellung "Bischof. Kaiser. Jedermann. 200 Jahre
Salzburg bei Österreich" im Salzburg Museum am Mozartplatz: Die Geschichte Salzburgs –
glanzvolles Fürsterzbistum, Kriegswirren, wechselnde Herrschaftsverhältnisse, der Weg in die
Moderne – steht im Mittelpunkt der Ausstellungs-Trilogie, die von 30. April bis 30. Oktober
2016 zu sehen sein wird. Bei den Ausstellungen "Schatzkammer Salzburg", "Erzähl mir
Salzburg" und "Am Schauplatz" werden Kostbarkeiten präsentiert, die sich einstmals in Salzburger Besitz befanden, Exponate aus dem großen Sammlungsbestand des Museums sowie
Installationen und Videoanimationen zeitgenössischer Salzburger Künstlerinnen und Künstler.
Zukunftslabor: Forschen – Experimentieren – Scheitern erlaubt
Für Salzburg 20.16 wird eine "autonome Zone" für die Entwicklung zukunftsweisender Projekte
mit Langzeitwirkung geschaffen.
Privatpersonen, Vereine, Gemeinden, Unternehmen, Kultureinrichtungen und Schulen in
Salzburg sind eingeladen, auf zukünftige Herausforderungen in den Bereichen Arbeit und Wirtschaft, Soziales und Gemeinden, Kultur und Bildung zu identifizieren und Lösungsmodelle zu
entwickeln, ein Ideen-Freiraum für regional bedeutsamen und nachhaltig orientierten Fortschritt abseits der oft begangenen Wege in Kultur, Tourismus, Wirtschaft – alternativ und
kreativ. Parallel dazu werden bereits umgesetzte Konzepte beim Good Practice Wettbewerb
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von einer Jury bewertet und prämiert. Die Einreichfrist läuft noch bis Mitte Dezember 2015.
Weitere Informationen gibt es unter www.zukunftslabor-salzburg2016.at.
Großer Festakt am 14. April 2016
Am Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrags von München am 14. April 1816, in dem die
Habsburger und die Wittelsbacher das Schicksal Salzburgs besiegelt haben, lädt der Landeshauptmann zum Festakt in die Residenz ein. Allen voran gibt sich Bundespräsident Dr. Heinz
Fischer die Ehre, gefolgt von den Landeshauptmännern der anderen Bundesländer bis hin zu
den Spitzen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie Gästen aus Bayern.
Ein buntes Fest der Volkskultur(en) von 8. bis 10. Juli 2016
Alle Freunde der Blasmusik und authentischer Volksmusik aus Nah und Fern kommen am Festwochenende von 8. bis 10. Juli 2016 auf ihre Kosten. Der Festreigen startet am Freitag mit
der großen Bundesmarschwertung auf dem Residenzplatz. Am Abend folgt die "Symphonie der
Hoffnung" des Pongauer Blasmusikverbands und der Harri Stojka Band im Dom. Am Samstag
wird in Salzburgs Altstadt musiziert, getanzt und gefeiert – und das in vielen kulturellen,
sprachlichen und kulinarischen Facetten. Am Sonntag beschließen ein Festgottesdienst im
Dom und Vorführungen traditionellen Handwerks das dreitägige Fest.
Klangerlebnisse im Juli 2016
Salzburgs reiche Musikgeschichte wird lebendig: Die Ouverture spirituelle der Salzburger Festspiele bringt ganz große Kirchenmusik zum Erklingen: Michael Haydns Schrattenbach-
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Requiem, die Missa Salisburgensis von Heinrich Ignaz F. Biber sowie Werke Salzburger
Komponisten und Kapellmeister sorgen für Klangerlebnisse im Juli 2016.
Einen Gegenpol bilden mehrere Uraufführungen des jungen Salzburger Komponisten Jakob
Gruchmann, etwa rund um die Trakl-Preisverleihung und beim Konzert des Salzburger Landesjugendorchesters im Herbst 2016.
Das Mozarteumorchester spielt am 12. Juni 2016 ein Konzert für Salzburg auf dem Domplatz
bei kostenlosem Eintritt. Die Symphonie der Hoffnung des Pongauer Blasmusikverbands und
der Harri Stojka Band thematisiert ein ergreifendes Kapitel Zeitgeschichte mit zwei Konzerten
im Juli 2016 in der Stadt Salzburg und in Bischofshofen. Das Salzburger Landesblasorchester
lädt zum Galakonzert im Großen Festspielhaus im Oktober 2016, und die Salzburger Bachgesellschaft macht sich auf die Suche nach den "Verlorenen Töchtern und Söhnen" bei ihrem
Festival Recreation im Herbst. Auch die Salzburger Kulturvereinigung stellt einige ihrer
Konzerte unter das Motto "Salzburg 20.16". Man darf sich auf Cornelius Obonya als Vortragenden in der Stadt freuen und erstmals auf Silvesterkonzerte in Zell am See.
Kinder stehen im Mittelpunkt einer eigens für sie von Fabio Buccafusco komponierten Oper:
Die Geschichte rund um die steinernen Zwerge des Mirabellgartens erlebt am 30. Juni 2016
ihre Uraufführung im Schauspielhaus. Erstmals finden die von Elisabeth Fuchs initiierten
Kinderfestspiele auch im Pinzgau statt.
Kirchenmusik aus den Archiven geholt und aufgeführt
Es geht auch ohne Mozart: Bei sonntäglichen Gottesdiensten im Dom, in der Stiftskirche
St. Peter und in der Franziskanerkirche werden das Jahr über vor allem geistliche Werke Salz-
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burger Kirchenmusiker aus der Zeit von 1816 bis 2016 aus den Archiven geholt und aufgeführt.
In den Landgemeinden werden besonders die Heiligen Ruperti und Virgil kirchenmusikalisch
gefeiert. Den abschließenden Höhepunkt für Freunde sakraler Musik bietet der kirchenmusikalische Herbst Ende Oktober/Anfang November 2016.
Vielfältige Ausstellungen in Stadt und Land Salzburg
18 Regionalmuseen im ganzen Bundesland haben sich über die Bedeutung dieses Jubiläums für
ihre jeweils eigene Region beziehungsweise ihre Sammlungsschwerpunkte Gedanken gemacht:
Welche Bezüge können hergestellt werden? Wie erzählt man lebendig und anschaulich die
eigene Geschichte? Die Vielfalt der Themen bringt auch überraschende Blickwinkel und lässt
die Menschen, die hinter der Geschichte und Kultur des Landes stehen, lebendig werden.
Einige der Themen: "Das Jahr ohne Sommer – 1816", "Wien entdeckt Bad Fusch", "Menschen in
Bewegung" oder "Von hier und dort – Geschichten von Migration und Integration im Salzburger
Land". Unter dem Motto "SalzHOCHburg Hallein" setzt sich das Keltenmuseum mit der
Geschichte Halleins im 19. und 20. Jahrhundert auseinander, untrennbar mit dem Schicksal
der Salzproduktion verbunden. Das Salzburger Freilichtmuseum beschäftigt sich unter dem
Titel "Hunger, Not und Gottvertrauen" mit der Lebens- und Ernährungssituation 1816 und der
Entwicklung danach.
Die Residenz zu Salzburg kann als ein Schlüsselort der Salzburger Geschichte bezeichnet
werden. Denn im Weißen Saal (dem ehemaligen Markus-Sittikus-Saal) der Residenz zu Salzburg
wurde am 1. Mai 1816 der offizielle Übernahmevertag unterzeichnet. Damit begann die Herrschaft der Habsburger. Eine Kopie dieses Vertrags sowie eine künstlerische Inszenierung
werden den Besucherinnen und Besuchern ab 14. April 2016 dieses Ereignis näher bringen.
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"200 Jahre Salzburg – Kleider formen Leute" ist das Motto der Modefachschule Hallein in enger
Zusammenarbeit mit der Salzburger Burgen- und Schlösser Betriebsführung bei einer Sonderschau auf der Burg Hohenwerfen und im Anschluss daran im Outlet Center Salzburg.
Der Beziehung von Mensch und Natur und der Veränderung unserer Lebensräume geht
schließlich das Haus der Natur mit der großen Sonderausstellung "200+Jahre Mensch und Natur
in Salzburg" von Juni 2016 bis Dezember 2017 auf den Grund.
Die Universität Mozarteum gedenkt gleich zweier Jubiläen mit der Sonderschau "Entfaltung:
150 Jahre Mozarteum und 100 Jahre Sommerakademie". Einen Blick auf 50 Jahre Anwerbeabkommen mit Jugoslawien werfen schließlich die Universität Salzburg und das Stadtarchiv
Salzburg mit ihren Plakaten und Fotos auf dem Makartsteg.
Wissenschaftssymposion Salzburg 1816 bis 2016,
Fachtagungen und Gesprächsreihen
Die Geschichte Salzburgs dieser prägenden 200 Jahre steht im Fokus von hiesigen und Wiener
Historikerinnen und Historikern. Sie analysieren die politische Großwetterlage um 1816 und
gesellschaftliche Wechselwirkungen der Zeitläufe, die Entwicklungen des Landes beeinflussten – bis zu seiner heutigen Position im Gefüge der Regionen Europas. Das Symposion wird am
20. und 21. Mai 2016 in der Residenz und im Residenz-Neugebäude stattfinden.
Weitere Symposien beschäftigen sich mit den Hymnen in Salzburgs Geschichte und dem volkskulturellen Liedgut. Mit dem Thema Diversität und Migration setzt sich eine Fachtagung der
Pädagogischen Hochschule Salzburg auseinander.
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Das ganze Jahr über finden zudem Gesprächsreihen und themenbezogene Veranstaltungen des
Salzburger Bildungswerks und weiterer Veranstalter statt.
Der Frage der Identität geht das Salzburger Nachtstudio am 13. Jänner 2016 unter dem Titel
"Wie aus Salzburgern Österreicher wurden" nach, gestaltet vom Salzburger Historiker
Dr. Ewald Hiebl.
Oberndorf und Laufen
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlungen am Salzachufer mussten 1816 schon durchstehen, was die Berliner viel später schmerzlich beziehungsweise in verschärfter Form kennen
lernen sollten. Urplötzlich zog sich die Staatsgrenze mitten durch die ehemals drittgrößte
Stadt Salzburgs. Das bürgerliche Laufen gehörte nun zu Bayern, die überwiegend von SalzachSchiffern bewohnten Vororte Oberndorf und Altaich verblieben bei Salzburg. Ganze Berufszweige verloren ihre Existenzgrundlage, Familien wurden voneinander getrennt. Die Folgen
waren dramatisch.
Unter dem Motto "Die geteilte Stadt" planen Laufen und Oberndorf – nun wieder gemeinsam –
ein themenbezogenes Jahresprogramm, Konzerte, Theateraufführungen, Maibaum-Aufstellen
nach historischem Vorbild und ein Mittelalterfest.
Theater und Kabarett
Das Theater ecce verspricht ein spannendes sozio-kulturelles Projekt rund um das Thema
"Fremdsein": Aufbauend auf Motiven aus dem Roman "Gullivers Reisen" finden landesweit
Workshops statt. Das Besondere daran ist die Vielfalt der Mitwirkenden: Es spielen professio-
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nelle Schauspielerinnen und Schauspieler gemeinsam mit Menschen mit besonderen Herausforderungen, sei dies körperlicher oder psychischer Natur, und Menschen aus dem Land
Salzburg zusammen mit Migrantinnen und Migranten.
Aus den einzelnen Workshops in den Bezirken entsteht eine Theaterproduktion, die im Herbst
2016 in der Region Saalfelden-Leogang und in der Stadt Salzburg aufgeführt wird. Es weiß
noch keiner, was dabei herauskommt.
Freunde des Kabaretts dürfen sich auf eine Neuproduktion des Affront-Theaters von Fritz
Egger und Johannes Pillinger unter dem Titel "Jenseits der Scherzgrenze" freuen. Das Kabarett
wird landesweit für Heiterkeit und Nachdenken sorgen.
Ein Dialekt Poetry Slam, organisiert vom Forum Salzburger Volkskultur, findet in Vorbewerben
in den Bezirken statt. Die Besten kommen dann zum großen Finale in Salzburg.
Bildende Kunst und Festivals
Die Produktionsbedingungen zeitgenössischer Kunst stehen im Fokus von Ausstellungen
im Museum der Moderne unter dem Titel "Anti/Modern – Salzburg zwischen Tradition und
Erneuerung inmitten von Europa" von 23. Juli bis 6. November 2016 und des Salzburger
Kunstvereins bei People's Cinema von 23. Juli bis 11. September 2016. Weitere Galerien und
Kulturvereine – unter anderem Nexus, Kunsthaus Pro Arte und Kulturverein Goldegg – steuern
ebenfalls Ausstellungen bei.
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Die Szene Salzburg skizziert "Schillernde Lebensentwürfe" als temporäre Denkmäler für vergessene und unbekannte Salzburgerinnen und Salzburger von Juni bis September 2016 im
Stadtraum.
Ausschreibung Freie Szene
Die eingangs erwähnte Ausschreibung des Kulturressorts und der "Salzburg 20.16 GmbH" an die
Salzburger Kulturschaffenden läuft bis Mitte Jänner 2016. Die Umsetzung der von einer unabhängigen Jury ausgewählten Projekte erfolgt bis Anfang 2017.
Im Oberpinzgau dreht sich alles um den Kunstigel "White Noise": Er macht im Sommer 2016 in
Wald im Pinzgau Station. Der Verein m2-Kulturexpress Neukirchen bespielt den Igel mit
Lesungen, Musik, Kindertheatervorstellungen, Workshops, Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen und Präsentationen.
Literatur und Sprache in Stadt und Land
Texte von Salzburger Autorinnen und Autoren sowie Gedanken von außen über Salzburg und
die Salzburger stehen auf dem Programm der großen Literatur-Veranstalter: Bei den Rauriser
Literaturtagen 2016 wird es unter anderem um die Darstellung historischer Vorgänge in der
Literatur gehen – mit einem eigenen Salzburg-Schwerpunkt.
Das Salzburger Literaturfest bringt bei der Mittagsschiene Texte Salzburger Provenienz, und
die Salzburger Festspiele setzen auf Thomas Bernard: mit Lesungen und dem legendären
Stück "Der Ignorant und der Wahnsinnige".
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Der Verein Leselampe wirft in seiner Zeitschrift "SALZ" im Herbst 2016 schließlich einen
literarischen Blick von außen auf Salzburg.
Mündliche Sprache in seiner Vielfalt und den regionalen Idiomen ist Forschungsgegenstand des
Sprachwissenschafters Prof. Mag. Dr. Hannes Scheutz, der einen Online-Dialektatlas des
salzburgisch-bayerischen Grenzraums vorbereitet.
Jugendprojekte und Workshops
Mit den Zukunftsvorstellungen junger Menschen setzen sich der Verein Akzente und die
Robert-Jungk-Bibliothek in landesweiten Workshops auseinander. Das Institut für Medienbildung entwickelt unter dem Titel "Grenzgang:Salzburg" eine Bildungs-App und lädt junge Leute
dazu ein, Beiträge zu erstellen und diese medial zu präsentieren.
Das Musikum entwickelt einen Jingle für 2016 und erarbeitet landesweit ein gemeinsames
Liederbuch – mit heimischem Liedgut und Liedern von Migrantinnen und Migranten.
Das Thema Migration greift auch der Verein Alpine Peace Crossing im Oberpinzgau auf, wenn
bei Trommler-Workshops heimische Kinder mit Zuwanderern aus Afrika beziehungsweise
Blasorchester mit Migrantinnen und Migranten gemeinsam musizieren.
Anton-Wallner-Feier am 21. Februar 2016
Freunde historischer Uniformen dürfen sich auf gelebte Traditionspflege bei der AntonWallner-Gedenkfeier am 21. Februar 2016 freuen. Anlässlich des Jubiläumsjahres strömen
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Schützen-Kompanien und Garden aus ganz Salzburg sowie dem benachbarten Bayern, Süd- und
Nordtirol zur Festmesse in den Salzburger Dom.
Filme, Filme, Filme
Zahlreiche Filme von, über und mit Salzburgerinnen und Salzburgern sind in Vorbereitung, die
in ORF 2, ORF III, auf 3SAT und in diversen Kinos in Stadt und Land Salzburg zu sehen sein
werden. Darunter befinden sich auch zwei Produktionen des Salzburger Filmemachers
Wolfram Paulus: "Faces" und "Adieu Mortier".
Und Bücher ...
Eine Reihe unterschiedlicher Publikationen ist in Vorbereitung: vom Wanderführer, über
kulturhistorische Entdeckungen im Rupertiwinkel beziehungsweise eine Zeitreise in die beeindruckende Vergangenheit des ehemaligen Kurorts Bad Bruck bis hin zur "Salzburg Anthologie"
mit literarischen Beiträgen Salzburger Autorinnen und Autoren. Der Band "Salzburg und Wien –
eine späte Liebe" des Landes-Medienzentrums widmet sich dem differenzierten Thema der
mitunter nicht ganz einfachen Beziehungen zwischen den beiden Städten und ihren
politischen Vertretern.
"Weltliche und geistliche Herrschaft in Zeiten des Aufruhrs – Fürsterzbischof Graf Colloredo
und seine Zeit" ist eine Publikation der Universität Salzburg, Fachbereich Geschichte, und legt
die Vorgeschichte zu "Salzburg 20.16" dar. Regionale Kochbücher runden das Angebot ab.
Das Jubiläum im Überblick gibt es unter www.salzburg2016.at. t272-54Pk
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