Teilnehmer Dokumentation „führen spüren“- Workshop Unternehmensführungslehrgang des Meisterfrauen-Arbeitskreises I 7. Oktober 2016 in Reutlingen auf der Achalm Nicola Hoffmann Diplom-Biologin, Coach & Trainer Eckenerstr.14 73760 Ostfildern Telefon 0711/41 108 588 Mobil 0170/2 352 170 www.nicola-hoffmann.de [email protected] 1 Vorstellung Trainer Nicola Hoffmann mit Malou, Cookie und Tuuli Neben ihrer Tätigkeit als Koordinatorin und biologische Beraterin für den SWR hat Nicola vielfältige Erfahrungen als Projektleiterin in der Medienbranche, als Zoopädagogin und als Gymnasiallehrerin sammeln können. So ist über die Jahre neben der Verhaltensbeobachtung und -analyse von Tieren auch die Beobachtung des menschlichen Verhaltens immer mehr in ihren Fokus gerückt. Inspiriert durch ihre eigenen Führungserfahrungen und ihr Leben mit Hunden liegt es ihr sehr am Herzen, dieses Wissen in den coachdogs® Trainings weiterzugeben. Michaela Knabe mit Balu 2.Trainerin, Inhaberin coachdogs® Akademie 22 Jahre angestellt in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Key Account Management großer Wirtschaftsunternehmen haben viele Eindrücke hinterlassen und wertvolle Praxiserfahrungen mit sich gebracht. Eine wertschätzende Kommunikation und ein respektvolles Miteinander zum Kern des Handelns zu machen, ist die Vision meiner tiergestützten Arbeit. 2 Liebe Teilnehmer, „Oft sind wir uns gar nicht bewusst, wie wir uns in der Nähe unserer Hunde (Kollegen, Mitarbeiter, Freunde, Partner, Kinder…) bewegen. Es scheint eine sehr menschliche Eigenschaft zu sein, dass wir nicht wissen, was wir mit unserm Körper machen und uns nicht bewusst sind wo unsere Hände sind oder dass unser Kopf sich gerade gedreht hat. Wir senden zufällige Signale aus wie eine verrückt gewordene Verkehrsampel, während unsere Hunde (Kollegen, Mitarbeiter, Freunde, Partner, Kinder…) verwirrt zusehen und ihre Augen wie im Comicstrip verdrehen“ Patricia McConnell, „Das andere Ende der Leine“ Patricia McConnell beschreibt ihn ihrem Satz sehr treffend, dass wir uns meist gar nicht bewusst sind, wie wir kommunizieren und was genau beim Gegenüber ankommt. Kommunikation Dreamteam? Der maßgebliche Erfolgsfaktor für gutes Zusammenleben oder eine effektive Zusammenarbeit ist die gelungene Kommunikation untereinander. Doch wie genau gelingt dies in Zeiten großen Drucks, täglich neuen Herausforderungen und wechselnden Anforderungen? Hunde können uns dies auf spannende Weise verdeutlichen. Doch was genau ist spannend? Es ist das Einsteigen in eine andere Wahrnehmungswelt, denn Hunde nutzen ihre Sinne anders als wir Menschen. Sie haben sich aber auch in den ca. 15.000 Jahren, die sie den Menschen bereits begleiten, auf unsere Kommunikationsmuster eingestellt. Dies machen wir uns zunutze, indem wir in der Interaktion mit Hunden lernen, unterschiedlichste, mitunter sehr kleine aber immens wichtige Signale wahrzunehmen und zu verstehen. Denn genau darum geht es letztendlich auch im menschlichen Alltag: Unsere Kollegen, Mitarbeiter, Kinder, Freunde, Chefs… richtig wahrzunehmen und dadurch eine für alle Seiten gewinnbringende Situation für ein zielgerichtetes Miteinander zu schaffen. 3 Konfrontation oder Kooperation? Im Wolfsrudel oder auch im Zusammenleben mit unseren Haushunden gibt es keine dauerhaft eskalierende Konfrontation, wohl aber Konflikte. Spannend und sehr lehrreich ist daher die Beobachtung der Konfliktlösung von Wölfen oder Hunden. Sie lösen Konflikte situativ und kompetent mit dem Ziel, möglichst schnell die Sicherheit bietende Ruhe und Ordnung, die das Rudel zum Überleben braucht, wieder herzustellen. Unter Menschen würde man dies als hohe Lösungsfokussierung bezeichnen. Ebenso wichtig ist eine richtige Aufgabenverteilung. Jedes Rudelmitglied wird seinem Potenzial entsprechend eingesetzt. Unter Menschen würde man dies wohl optimale Talentförderung und nutzung nennen. Dies bedingt allerdings, dass alle Teammitglieder (auch wenn ein Team nur aus zwei Personen besteht) sich ihrer eigenen Talente und auch der Fähigkeiten ihres Gegenübers bewusst sind und bereit sind, eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung zu akzeptieren. So geht es bei „führen spüren“ nicht um neue spektakuläre Techniken, die Sie „antrainiert“ bekommen. Es geht vielmehr um eine Rückbesinnung auf vorhandene Ressourcen. Auch das Ausprobieren neuer Wege und Ideen für kreative und effektive Zusammenarbeit stehen im Vordergrund. Und genau dabei unterstützen Sie unsere vierbeinigen Co-Trainer mit hoher Sozial- und Kommunikationskompetenz. Gelungene Kommunikation Nur 7% unserer Kommunikation sind uns wirklich bewusst! Die unbewussten 93% unserer Kommunikation spielen uns immer wieder einen Streich. Wir Menschen erzielen unsere Wirkung zu 55% 38% 7% durch Körpersprache / Auftreten durch Stimme über den Inhalt des gesprochen Wortes Mit diesem Wissen wundert es nicht, dass so manches Gespräch anders verläuft, als man es sich vorgestellt hat. 4 Für eine gelungene Kommunikation gibt es drei kleine Leitsätze, die – gerade in Konfliktsituationen – verdeutlichen, was und wie in der Kommunikation untereinander oft fehl interpretiert wird: 1. Man kann nicht nicht kommunizieren. Bsp.: Ich drehe mich um und sage gar nichts oder ich sage nichts, verziehe aber etwas die Mundwinkel. Manchmal braucht es noch nicht einmal dies. Ein Schweigen sagt manchmal mehr als tausend Worte. Und das kann Vieles bedeuten: Geringschätzung, Ignoranz, Desinteresse... Und genau dies sollte uns bewusst sein: In jeder Sekunde „ließt“ unser Gegenüber in unserer gesamten Erscheinung. Und genau Sekunden entscheiden darüber, wie wir eingeschätzt werden können. 2. Wir kommunizieren bewusst und unbewusst. Bsp.: Ich denke etwas Schönes und soll dabei sehr ärgerlich schauen und umgekehrt. Machen Sie diese kleine Übung! Und? Die Körpersprache und die nonverbalen Signale enthalten bereits die Bedeutung der Information, denn die nonverbale Kommunikation hat eine viel stärkere Wirkung als das was wir verbal sagen. Ihr Unterbewusstsein können Sie nicht überlisten. Körpersprache, Gestik und Mimik lassen sich schwer manipulieren und sind nur bedingt kontrollierbar. Lernen Sie die Wirkung und damit auch die Auswirkung Ihrer Kommunikation kennen. Wenn Kommunikation schwierig ist, dann fragen Sie sich: Was ist mein Anteil? 3. In der Kommunikation ist die Reaktion des anderen entscheidend, nicht die Intention des Kommunikators. Bsp.: Ich schlage gut gemeinte Verbesserungsvorschläge für die Arbeit meines Gesprächspartners vor, er reagiert darauf gekränkt statt wie erwartet motiviert. Aber ich wollte doch nur helfen ... Wer kennt ihn nicht – den Ausspruch: „Aber ich habe es doch gar nicht so gemeint!“ EGAL – es ist aber so angekommen. Alleine dies entscheidet. Und genau dieser letzte Leitsatz ist entscheidend für die erste und wichtigste Grundlage für eine gelungene Kommunikation: Das individuelle Eingehen auf meinen Gesprächspartner, auf seine Art der Kommunikation und seine Motive und Bedürfnisse. Schaffe ich es, meinen Gesprächspartner „einzufangen“, ihn abzuholen, ihn zu verstehen? Gelingt mir dies, ist der Rest ein Kinderspiel. Die wichtigen Fragen: Wo befindet sich mein Gesprächspartner (derzeit)? Wie kann er/sie abholt werden? Was ist ihm/ihr wichtig? Was braucht er/sie? Den 3. Leitsatz aufgreifend: Bedingung für eine gelungene Kommunikation ist das Verständnis der Bedürfnisse des Anderen. Um bei meinem Gesprächspartner ein bestimmtes Ergebnis erzielen zu können (Einverständnis, Verständnis, Zusage, Akzeptanz, Annahme von Kritik ...), müssen nicht nur meine Beweggründe für mich klar sein (mein Gesprächsziel), ich muss auch Klarheit haben über die Bedürfnisse meines Gesprächspartners -> ich muss wissen, was sein/ihr Gesprächsziel und die Motivation dahinter ist. 5 Klare Führung schafft Gemeinsamkeit Wie funktioniert Führung? Lässt man die Leine etwas länger oder ist doch Kontrolle besser? Pauschale Aussagen hierzu gibt es nicht, denn jedes Individuum hat seine ganz eigene Persönlichkeit. In einer Führungssituation ist wichtig, diese Persönlichkeit sowie deren Bedürfnisse möglichst gut einschätzen zu können. Bestenfalls geschieht das im Abgleich mit den eigenen Bedürfnissen, so dass auch in Konfliktsituationen eine Balance und eine Grundlage für einen Konsens entstehen kann. Was uns im Alltag oft verloren geht, ist die Reflexion unseres Handelns. Gerade unter schwierigen Bedingungen ist eine hohe Konzentration wichtig, um Informationen richtig zu filtern und Botschaften klar zu übermitteln. Sorgfalt, aktives Zuhören und die gründliche Bewertung von Situationen kommen oft zu kurz. Mit dem coachdogs® Konzept möchten wir diese Rückbesinnung auf eine authentische und situative Führung fördern, die Richtung gibt, aber dennoch Freiräume lässt. Hierfür braucht es vor allem souveräne und selbstsichere Führungskräfte, die weniger ihren Machtanspruch ausleben möchten, sondern vielmehr verantwortungsvoll und besonnen handeln unter Berücksichtigung aller Interessen. Kernkompetenzen für eine situative Führung Vertrauen wächst aus guter Kommunikation. Vertrauen aufbauen, wertschätzend kommunizieren, Aufgaben und Konflikte kompetent lösen und Entscheidungsstärke zeigen sind die wichtigsten Faktoren für eine gelungene Führung. Diese Faktoren kann man wunderbar vom Hund lernen. Hunde fordern uns heraus, uns auf uns selbst und unsere natürlichen Fähigkeiten zu besinnen und unser Handeln zu reflektieren. Wölfe erwarten die Führung des Leitwolfpaares. Hunde erwarten die Führung ihres Menschen. Mitarbeiter erwarten dies genauso. Führung hat viel mit Orientierung zu tun. Sich an etwas oder jemandem orientieren zu können, bietet Sicherheit und baut Selbstvertrauen auf. (Selbst)-Führung braucht Regeln Regeln, - die Richtung geben. - die motivieren, Leistung zu bringen. - die Entdeckergeist und den Blick über den Tellerrand fördern - die größtmögliche Freiheit zur Entfaltung individueller Potenziale bieten Und wichtig ist vor allem: Ab und zu „fünf gerade sein lassen“! Die wichtigsten Führungsaufgaben sind: Beziehung, Vertrauen, Haltung und Klarheit Wir bedanken uns bei Ihnen und hoffen, Sie hatten ein spannendes „führen spüren“ - Workshop mit uns. Nicola Hoffmann und Michaela Knabe mit den vierbeinigen Co-Trainern 6