Kommeniertes Vorlesungsverzeichnis des Philosophischen Seminars für das Wintersemester 2016/17 Inhalt Vorlesungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Interpretationskurse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Proseminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Haupt-/Masterseminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Oberseminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Kolloquien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Kanonlektüren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Forschungsarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Stand: 12. September 2016 Das folgende Verzeichnis imitiert ein klassisches Vorlesungsverzeichnis, indem es die wichtigsten Angaben zu den Veranstaltungen des Philosophischen Seminars in einem durchsuchbaren Dokument präsentiert. Dieses Angebot wird zusätzlich zu den Angaben im Online-Vorlesungsverzeichnis (HISinOne: https://campus. uni-freiburg.de) von der Studienkoordination des Philosophischen Seminars zur Verfügung gestellt. Das Dokument wird unregelmäßig aktualisiert und ersetzt die aktuellen Angaben in HISinOne nicht. Maßgeblich ist stets HISinOne. Sollten Sie in diesem Dokument falsche Angaben finden, freuen wir uns über eine kurze Mitteilung an die Studienkoordination (studienkoordination@ philosophie.uni-freiburg.de). Anmeldung und Belegung von Veranstaltungen Eine Belegung der Veranstaltungen vor Beginn der Vorlesungszeit ist nur erforderlich für den Fall, dass dies im Kommentar zur Veranstaltung ausdrücklich vermerkt ist. Die Anmeldung zu den Veranstaltungen findet über die Liste für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt, die zu Veranstaltungsbeginn verteilt wird. Anmeldung von Prüfungen Die Verwaltung von Prüfungen findet – außer in den BA-Prüfungsordnungen des Jahres 2015 – noch nicht über das neue System statt. Bitte benutzen Sie für die Anmeldung zu Prüfungen weiter das alte System (LSF; weitere Hinweise zu den Unterschieden von LSF und HISinOne finden Sie unter folgender Adresse: http://www. hisinone.uni-freiburg.de/vvz). Weiterführende Links – Gemeinsame Kommission: https://www.geko.uni-freiburg.de – Studierendensekreratiat: https://www.studium.uni-freiburg.de/service_ und_beratungsstellen/studierendensekretariat – Philosophisches Seminar: https://www.philosophie.uni-freiburg.de – Studienkoordination des Philosophischen Seminars: https://www.philosophie.uni-freiburg.de/ studium/studienberatung/kstudienfachberatung – Fachschaft: https://www.philosophie.uni-freiburg.de/ studium/fachschaft, [email protected] Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WS 2016/17 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 1 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Vorlesungen Die Philosophie des Nihilismus Prof. Dr. Lore Hühn Kommentar In Schopenhauers Verständnis bezeichnet Nihilismus die Grundannahme, dass angesichts einer sich selbst entfremdeten Welt, die uns Menschen feindlich begegnet, uns einzig die Hoffnung auf ein Neinsagen zu dieser Welt noch bleibt – ein Neinsagen, das in seiner äußersten Konsequenz die Aussicht auf eine Erfahrung gewährt, welche uns der Immanenz von Zerfall und Leere entkommen sein lässt. Folgt man der metaphysischen Daseinsdeutung Schopenhauers, dann bringt diese Erfahrung zugleich die Wahrheit über diese Welt zur Sprache. Dieses Ins-Werk-Setzen der Wahrheit macht deutlich, dass die Willensverneinung von vornherein mehr ist als ein bloß nihilistisches Selbstexperiment bar aller transzendierenden Kraft. Sie ist Welterschließung und Daseinsdeutung, und zwar dadurch, dass sie uns im Vollzug einer radikalen Selbstüberschreitung mit sämtlichen Weisen unseres In-der-Welt-Seins brechen und in Erfahrung bringen lässt, was wir im faktischen Leben im Modus der Verkehrung und Verhinderung vorfinden. Die Vorlesung untersucht verschiedene Formen des Nihilismus in der idealistischen und nachidealistischen Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts. Es werden dafür u.a. Texte von Jacobi, Fichte, Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger besprochen. Das Tutorat zur Vorlesung findet am Freitag um 14 - 16 Uhr im Breisacher Tor (R 104) statt. Zu erbringende Prüfungsleistung 6–10 ECTS: Regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung, obligatorischer Besuch des vorlesungsbegleitenden Tutoriums, 2-stundige ̈ Klausur am Ende des Semesters. Zu erbringende Studienleistung 3 ECTS: Regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung, 2-stundige Klausur am Ende des Semesters. ̈ Literatur wird über ILIAS zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: Hans-Jürgen Gawoll: Nihilismus und Metaphysik: entwicklungsgeschichtliche Untersuchung vom deutschen Idealismus bis zu Heidegger. Stuttgart 1989. Karen Gloy: Die paradoxale Verfassung des Nichts. In: Kant-Studien 74 (1968), 144–160. Elisabeth Kuhn: Friedrich Nietzsches Philosophie des europäischen Nihilismus. Berlin, New York 1992. Alfred Schmidt: Die Wahrheit im Gewande der Lüge. München 1986. Michael Theunissen: Negative Theologie der Zeit. Frankfurt 1991. Veranstaltungsart: Vorlesung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1221 Philosophie nach dem Turmbau von Babel PD Dr. Catherine König-Pralong Kommentar In den Szenarien der Kulturgeschichte verkörpert der Turmbau von Babel die Vielzahl der Sprachen, ihre Entwicklungen und Vervielfältigungen im Laufe der Geschichte. Im philosophischen Diskurs wird auf der semantischen Ebene die Annahme einer mentalen Sprache, die allen Menschen jenseits der unterschiedlichen Sprachen gemeinsam sei, aufgestellt und in Frage gestellt, sowie das Verhältnis der Kommunikationssprachen zu dieser inneren Sprache untersucht. Darüber hinaus erörterten die Philosophen seit Aristoteles auf der semiotischen Ebene die Referenz der Wörter und der Begriffe: Wie kann ein Name oder ein mentaler Begriff ein Ding der Außenwelt bezeichnen oder repräsentieren? In der Vorlesung werden diese Fragen in historischer Perspektive, von Aristoteles (4. Jh. v. Chr.) zu Dante Alighieri (14. Jh. n. Chr.) behandelt. Wir werden insbesondere die Ansätze von Aristoteles, Augustin, Peter Abelard, Thomas von Aquin und Dante rekonstruieren und vergleichen. Das Tutorat zur Vorlesung findet am Dienstag um 14 - 16 Uhr im Breisacher Tor (R 203) statt. Zu erbringende Prüfungsleistung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 2 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Studierende aus dem MA Mittelalter- und Renaissance-Studien und dem dritten, vierten und fünften Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 8 ECTS oder 10 ECTS (1) die Vorlesung regelmäßig besuchen, (2) die Klausur bestehen, (3) neben der Vorlesung das Tutorat besuchen und (4) eine Hausarbeit verfassen (10-12 Seiten, bzw. 13-15 Seiten) oder eine mündliche Prüfung ablegen. Die Klausur findet in der letzten Semestersitzung, am 6. Februar 2017 statt. Gegenstand der Klausur ist der Vorlesungsstoff. Die Hausarbeit ist formal entsprechend den „Minimalanforderungen für Hausarbeiten" (siehe https://www.philosophie.uni-freiburg.de/lehre/ hausarbeit) zu gestalten. Ausführlicher sind jedoch die vom Herrn Jakob Heller verfassten „Formale Vorgaben und Hinweise für Essays und Hausarbeiten“, die im ILIAS-Kurs zur Verfügung stehen. Abgabefrist der Hausarbeit ist der 20. März 2017. Theologiestudierende (Modul 5) müssen die Vorlesung regelmäßig besuchen. Am Ende des Semesters legen sie eine Prüfung ab. Sie werden entweder von der Dozentin oder von Herrn Prof. Dr. Enders geprüft. Gegenstand der Prüfung ist der Inhalt dieser Vorlesung (1 oder 2 Semester) sowie derjenige von Prof. Dr. Enders. Der Besuch des Tutorats wird nachdrücklich empfohlen. Mündliche Prüfungen (Philosophie und Theologie). Die mündlichen Prüfungen dauern 20 Minuten für die Philosophiestudierenden und 15 Minuten für die Theologiestudierenden. Sie finden in der letzten Semesterwoche statt. Zur Vorbereitung der mündlichen Prüfungen müssen Philosophie- und Theologiestudierende ein Vorbereitungspapier vor dem 6. Februar 2017 per E-Mail einreichen, in dem sie drei Schwerpunkte (Autoren oder Themen) nennen, die die Gliederung der Prüfung bilden können. Dieser Gliederungsvorschlag schließt aber nicht andere Fragen, über andere Aspekte der Vorlesung aus. Zu erbringende Studienleistung Philosophiestudierende aus den ersten und zweiten Semestern des BA-Programms müssen zum Erwerb von 3 ECTS (1) die Vorlesung regelmäßig besuchen und (2) eine Klausur schreiben und bestehen. Diese findet in der letzten Semestersitzung, am 6. Februar 2017 statt. Gegenstand der Klausur ist der Vorlesungsstoff. Literatur Ein Reader und eine Bibliographie werden den Teilnehmern zum Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mo 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 17.10.16-06.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1098 Antike Kosmologie und Ontologie Dr. Angela Ulacco Kommentar Die Vorlesung bietet einen Überblick über die wichtigsten Theorien der Antike der Themenfelder Kosmologie und Ontologie. Nach einer Einführung in die Thematik sowie der Erklärung zentraler Begriffe (z.B. Kosmos-Kosmologie, On-Ontologie, Physis-Natur) wird eine systematische Untersuchung von den Vorsokratikern, über Platon, Aristoteles, den Hellenistischen Philosophen bis hin zu den Neuplatonikern erfolgen. Bereits die Vorsokratiker (wie z.B. Heraklit, die Pythagoreer, Empedokles, Anaxagoras, Demokrit) beschäftigen sich mit der Frage nach der Natur und dem Wesen der Welt. Diese Fragestellung wird zunächst bei Platon in seinem Werk Timaios behandelt, in dem Gott, ein Intellekt, als der Schöpfer der Welt dargestellt wird. Der Gott-Demiurg schaut die Ideen, welche die Ursachen sowie die wahre und ewige Natur der Dinge sind, und bringt Ordnung in die Welt. Fur ̈ Aristoteles ist die Natur selbst verantwortlich fur ̈ die intelligible Organisation der Welt. Die Theorien der hellenistischen Philosophen, der Stoiker und der Epikureer, sind von den Vorsokratikern beeinflusst. Sie eröffnen eine neue Perspektive auf die Erklärung der Natur der Welt, indem sie eine Theorie der Immanenz der Ursachen entwickeln. Plotin dagegen denkt, dass die wahrnehmbare Welt die – bewundernswert schöne und harmonische Wirkung der intelligiblen Kausalität ist. Mit dieser Vorlesung werden die Studierenden eine historische sowie systematische Einführung in die antike und spätantike Philosophie erhalten, die ein wesentlicher Baustein der westlichen philosophischen Tradition darstellt. Das Tutorat zur Vorlesung findet am Donnerstag um 12 - 14 Uhr im Breisacher Tor (R 206) statt. Zu erbringende Studienleistung Die erste Sitzung wird in der zweiten Woche des Semesters anfangen (26.10.2016). Studienleistungen: auf das Semester verteilt kleinere schriftliche Aufgaben 1) Studierende aus dem ersten und zweiten Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten die Vorlesung regelmäßig besuchen und die Abschlussklausur bestehen. Diese findet in der letzten Semestersitzung statt und umfasst den Stoff des ganzen Semesters. 2) Studierende aus dem MA Studien und dem dritten, vierten und fünften Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 10 ECTS-Punkten an jeder Sitzung teilnehmen, die Abschlussklausur bestehen, neben der Vorlesung das Tutorat besuchen und eine mündliche Prüfung bestehen. Klausur: 8.02.2017 Zeitraum für die mündliche Prüfung: Montag 13./17.-02-2017 WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 3 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Literatur Zu Beginn des Semesters werden eine Auswahl von Textauszügen und eine Bibliographie auf ILIAS zur Verfügung gestellt. Literatur zur Einführung: - Ch. Horn, Philosophie der Antike: Von den Vorsokratikern bis Augustinus, 2013 - Ch. Rapp, Vorsokratiker, 2007 - G. E. R, Lloyd,., “Greek Cosmologies”, in Methods and Problems in Greek Science, Cambridge 1991, 139-163 - W. Mensch, ‘Naturphilosophie’, in C. Horn, J. Muller, J. Söder (Hg.), Platon Handbuch, ̈ Stuttgart 2009, 217-224. Veranstaltungsart: Vorlesung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mi 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 19.10.16-08.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1098 Religion und Moderne (Bloch, Blumenberg, Luhmann, Derrida) Prof. Dr. Wilhelm Metz Kommentar Das Verhältnis von Moderne und Religion ist von bedeutenden Denkern des 20. Jahrhunderts eingehend erörtert worden. Bloch gibt im 3. Band seines Prinzips Hoffnung einen Gesamtüberblick über die Menschheitsreligionen, um deren utopische Elemente in der Moderne aufzubewahren; dabei wird die Thematik des Todes, der größten & #62;Anti-UtopieLegitimität der NeuzeitSystemesystemtheoretisch& #60; neu in den Blick kommen. Derrida schließlich hat eine eigentümliche (postmoderne) Religionsphilosophie vorgelegt, die mit seiner Vernunft-und Neuzeit-Kritik untrennbar zusammenhängt. Welche Bedeutung kommt der Religion innerhalb der Moderne, die maßgeblich durch Wissenschaft und Technik bestimmt ist, bei den genannten Autoren zu? Ist z.B. institutionelle Religion, als ein eigenes System, sogar mit Atheismus und Unglauben vereinbar? Was ist überhaupt die Religion in der Moderne? Diesen Fragen möchte die Vorlesung nachgehen. Empfohlene Voraussetzung Interesse für Grundfragen der modernen Philosophie, insbesondere der Religionsphilosophie, der politischen Philosophie und der Geschichtsphilosophie. Zu erbringende Prüfungsleistung Durch Prüfungsleistungen können drei, ggf., z.B. bei Erasmus-Studierenden, auch mehr als drei ECTS-Punkte durch eine mündliche Prüfung erworben werden, die am Ende des Semesters stattfindet; Studierende, die diese Prüfung absolvieren möchten, sollten sich bei der Studienkoordination (Alexander Bilda) und bei mir über e-mail ([email protected]) rechtzeitig anmelden. Studienleistungen können ebenfalls durch eine mündliche Prüfung am Ende des Semesters erworben werden. Die Themen aus dem Bereich der Vorlesung können die Studierenden in Rücksprache mit mir selber auswählen. Zu erbringende Studienleistung Studienleistungen können durch eine mündliche Prüfung am Ende des Semesters erworben werden. Die Themen aus dem Bereich der Vorlesung können die Studierenden in Rücksprache mit mir selber auswählen. Literatur Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Band 1 – 3, Frankfurt 1959f. Ernst Bloch, Atheismus im Christentum. Zur Religion des Exodus und des Reichs, Frankfurt (Suhrkamp) 1968f. Materialien zu Ernst Blochs & #62;Prinzip Hoffnung Hans Blumenberg, Die Legitimität der Neuzeit, Erneuerte Ausgabe Frankfurt (Suhrkamp) 1996. Niklas Luhmann, Beobachtungen zur Moderne, 2. Auflage, Wiesbaden 2006 Niklas Luhmann, Die Religion der Gesellschaft, hrsg. Von André Kieserling. Jacques Derrida/Gianni Vattimo (Hrsg.), Die Religion, Frankfurt (Suhrkamp) 2001. Jacques Derrida, Gesetzeskraft. Der & #62;mystische& #60; Grund der Autorität, Frankfurt (Suhrkamp) 1991f. Veranstaltungsart: Vorlesung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Fr 03.02.17 14 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude I/HS 1098 Fr 14 - 17 Uhr (s.t.) 14tgl.; B 21.10.16 - 10.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1098 WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 4 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Nietzsche und die Folgen Prof. Dr. Andreas Urs Sommer Kommentar Friedrich Nietzsches (1844-1900) Denken gehört zu den einschneidenden intellektuellen Erfahrungen der Moderne. Entsprechend vielgestaltig stellten und stellen sich die Versuche dar, auf dieses Denken als fundamentale Herausforderung zu reagieren. Diese Vorlesung will die Breite der Rezeptionen erschließen, um zu begreifen, welche Rollen Nietzsche auf so unterschiedlichen Feldern wie Literatur und bildende Kunst oder Religion und Politik spielen konnte. Dazu wird es nötig sein, ein eigenständiges Verständnis seines Denkens zu entwickeln, das sich emanzipiert von den populären Schlagworten, die man mit Nietzsche zu verbinden pflegt („Wille zur Macht“, „Übermensch“, „Ewige Wiederkunft“). Zu erbringende Studienleistung Studienleistungen (3 ECTS-Punkte) werden erbracht durch die regelmäßige Teilnahme und die Anfertigung von Protokollen. Literatur Primärtexte: KGW Nietzsche, Friedrich: Werke. Kritische Gesamtausgabe, hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, Berlin / New York 1967 ff. KGB Nietzsche, Friedrich: Briefwechsel. Kritische Gesamtausgabe, hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, Berlin / New York 1975 ff. KSA Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Einzelbänden, hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, 3. Auflage, München / Berlin / New York 1999. KSB Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Briefe. Kritische Studienausgabe in 8 Bänden, hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, 2. Auflage, München / Berlin / New York 2003. DFGA Nietzsche, Friedrich: Digitale Faksimile Gesamtausgabe nach den Originalmanuskripten und Originaldrucken der Bestände der Klassik Stiftung, Weimar, hg. von Paolo D’Iorio, unter http://www.nietzschesource.org/facsimiles/DFGA. Unter www.nietzschesource.org ist auch der Gesamttext der KSA elektronisch recherchierbar (Band- und Seitenangaben müssen nach den gedruckten Bänden ergänzt werden!). Nietzsche Online Die Datenbank enthält sämtliche im Verlag Walter de Gruyter erschienene Nietzsche-Publikationen, einschließlich der Editionen, der Zeitschriften und des Kommentars, als durchsuchbaren Volltext. Nietzsche Online ist innerhalb des Netzwerkes der Universität Freiburg frei zugänglich unter http://www.degruyter.com/databasecontent?dbid=nietzsche& dbsource=%2Fdb%2Fnietzsche. Hilfsmittel, Handbücher: Die Weimarer Nietzsche-Bibliographie, die ein möglichst vollständiges Erfassen aller zu Nietzsche erscheinenden Literatur anstrebt, wird ständig aktualisiert und ist abrufbar unter: http://ora-web.swkk.de/swk-db/niebiblio/ Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bde. 1 ff., Berlin / Boston 2012ff. Janz, Curt Paul: Friedrich Nietzsche. Biographie, 3 Bde., München / Wien 1978. Niemeyer, Christian (Hg.): Nietzsche-Lexikon, 2. durchgesehene und erweiterte Auflage, Darmstadt 2011. Nietzsche Research Group (Nijmegen) unter Leitung von Paul van Tongeren, Gerd Schank und Herman Siemens (Hg.): NietzscheWörterbuch, Berlin / New York 2004 ff. Ottmann, Henning (Hg.): Nietzsche-Handbuch. Leben — Werk — Wirkung, Stuttgart / Weimar 2000. Zur Rezeptionsgeschichte Aschheim, Steven E.: Nietzsche und die Deutschen. Karriere eines Kults. Aus dem Englischen von Klaus Laermann, Stuttgart / Weimar 2000. Hillebrand, Bruno (Hg.): Nietzsche und die deutsche Literatur. Bd. 1: Texte zur Nietzsche-Rezeption 1873-1963. Bd. 2: Forschungsergebnisse, Tübingen 1978. Krummel, Richard Frank: Nietzsche und der deutsche Geist. Ausbreitung und Wirkung des Nietzscheschen Werkes im deutschen Sprachraum bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Ein Schrifttumsverzeichnis der Jahre 1867-1945, 4 Bde., Berlin/New York 1998-2006. Veranstaltungsart: Vorlesung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude II/HS 2121 Einführung in die Philosophie der Technik PD Dr. Oliver Müller Veranstaltungsart: Vorlesung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 5 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mi 12 - 14 Uhr (c.t.); ab 19.10.16-08.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1098 Einführung in der theoretischen Philosophie I. Von der Antike zu Descartes PD Dr. Fausto Fraisopi Kommentar „Theoretisch“ entstammt genau wie „spekulativ“ aus dem lateinischen Wort “theoreticus” (griechisch theôrêtikós), d.h. beschauend, untersuchend, aus „theôrein“. Was man unabhängig von persönlichen Interessen und doktrinären Orientierungen als theoretische Philosophie versteht muss notwendiger Weise seiner ursprünglichen Verbindung zum Sehen bzw. Schauen entsprechend aufgefasst werden. Was ist das « Sehen », welches eine theoretische Philosophie ursprünglich bestimmt? Die Vorlesung wird sowohl vom historischen als auch vom systematischen Standpunkt das « Sehen » bzw. das „Schauen“, das « theôrein » der theoretischen Philosophie in Beziehung auf Hauptfiguren des Denkens wie Parmenides, Platon, Aristoteles, Augustinus, Descartes und auf die Hauptprobleme des Wissens (Begrifflichkeit, logische Paradoxien, Mathemata, Ontologie, Wissenschatstheorie, Wahrheit, Anschauung, Erkenntnis, Erfahrung) betrachten. Die Vorlesung wird in vier Teile gegliedert: 1) Die Entstehung des Begriffs der „theôria“ in der Antike (Mythologische Welt, Naturphilosophie, Eleatismus); 2) Die Entwicklung der Idee der „theôria“ bei Plato und Aristoteles; 3) Die „theôria“ in der Spätantike und in der Mittelalter; 4) Die neue Dimension des „Schauens“ und der theoretischen Philosophie in der Neuzeit. Literatur Auszüge der Vorsokratiker, Parmenides und Zeno, Sophisten, Platon (Parmenides, Theaitetos, Sophistes), Aristoteles (Metaphysik, De Anima), Augustinus (Confessiones, De vera religione, De Trinitate), Descartes (Discours de la méthode, Meditationes, Recherche de la vérité par la lumière naturelle), Jaeger, Heidegger, Rausch. Die Materialen werden auf ILIAS hochgeladen. Veranstaltungsart: Vorlesung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 12 - 14 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1009 Die Realität des Schönen. Von Kant zu Bauhaus Dr. David Espinet Kommentar Die Vorlesung führt in einem ersten Teil in Kants Geschmacksästhetik aus der Kritik der Urteilskraft ein und entwickelt anhand dieser eine realistische und pluralistische Konzeption ästhetischer Ereignisse. Genauer wird gegen die Annahme argumentiert, Schönheit sei (für Kant) bloß ein subjektiver Zustand des Betrachters und darüber hinaus ein inzwischen überholter Begriff. Es soll (mit Kant) gezeigt werden, dass Schönheit integraler Bestandteil der Realität der Dinge ist sowie dass diese Realität zudem nicht auf einen bestimmten Bereich des Realen – beispielsweise auf den der Kunst – eingeschränkt werden kann. In einem zweiten Teil wird es sodann darum gehen, aus der Pluralität des Schönen jene spezifische Realität herauszugreifen und genauer zu untersuchen, die man als „gutes Design“ bezeichnet. Hier werden insbesondere die Fragen verfolgt, welche Möglichkeiten die Kantische Ästhetik bietet, um die Einheit von Form und Funktion, von Ästhetik und Praxis zu konzeptualisieren und, darüber hinaus, welche ethische und ggf. politische Funktion den ästhetischen Qualitäten schöner Gebrauchsdinge dann zukommt. Folgende Arbeitshypothese soll geprüft werden: Gutes Design ist die Konfiguration von Gebrauchsdingen, die Freude bereiten, weil sie schön sind, und die zugleich gut sind, weil deren sinnliche Erscheinung nicht darauf angelegt ist, uns sinnlich unfrei zu machen. Es können 3 ECTS-Punkte Studienleistung erworben werden. Dafür fertigen die Studierenden Protokolle jeder Vorlesungsstunde an und formulieren zwei Fragen, die in der nächsten Vorlesung vom Dozenten beantwortet und/oder diskutiert werden. Literatur Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, hrsg. von Heiner Klemme, Hamburg 2009. Hannah Ginsborg, The Normativity of Nature. Essays on Kant’s Critique of Judgement, Oxford 2015. Ottfried Höffe (Hrsg.), Kant – Kritik der Urteilskraft, Klassiker Auslegen Bd. 33, Berlin 2008. Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn angegeben und online zugänglich gemacht. Veranstaltungsart: Vorlesung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1221 Interpretationskurse WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 6 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Heidegger, Sein und Zeit Prof. Dr. Lore Hühn Kommentar Heideggers 1927 erschienenes Hauptwerk Sein und Zeit ist einer der wichtigsten Texte des 20. Jahrhunderts. Absicht dieser Schrift (dessen 2. angekündigter Teil nie publiziert wurde) ist die Ausarbeitung der Frage nach dem Sinn von Sein, d.h. jener Frage, die seit Platon und Aristoteles den Kern philosophischer Forschung (als Ontologie bzw. Metaphysik) bildet. Diese Frage entwickelt Heidegger durch eine Auslegung desjenigen Seienden, das sie stellt. Dass der Mensch, im Unterschied zu allem anderen Seienden, sich zu seinem Sein und damit einhergehend zum Sein alles anderen verhält, markiert seine Sonderstellung, seine „Existenz“, die Heidegger „Dasein“ nennt. Ziel des Seminars ist es, zentrale existenzphilosophische Themen wie Existenz, Welt, Tod, Verfallenheit, Eigentlichkeit in ihrer ethischen und philosophiegeschichtlichen Relevanz zu erörtern und zu kontextualisieren. Das Tutorat zum Interpretationskurs findet am Montag um 10 - 12 Uhr im Breisacher Tor (R 104) statt. Zu erbringende Studienleistung Leistungsnachweis: Mitarbeit, Referat, drei schriftliche Essays. Literatur M. Heidegger: Sein und Zeit. Tübingen 2006. G. Figal: Phänomenologie der Freiheit. Weinheim 32000. F.-W. v. Herrmann: Subjekt und Dasein : Grundbegriffe von „Sein und Zeit“. Frankfurt am Main 32004. A. Luckner: Martin Heidegger: Sein und Zeit. Ein einführender Kommentar. Stuttgart 22001. Thomas Rentsch (Hrsg.): Sein und Zeit. Berlin 22007 (Klassiker Auslegen). M. Steinmann: Martin Heideggers „Sein und Zeit“. Darmstadt 2010. D. Thomä (Hg.): Heidegger-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart / Weimar 2013. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mi 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 19.10.16-08.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1021 David Hume, Ein Traktat über die menschliche Natur Dr. Silvia Negri Kommentar „Es gibt keine Frage von Bedeutung, deren Lösung in der Lehre vom Menschen nicht miteinbegriffen wäre, und keine kann mit einiger Sicherheit entschieden werden, solange wir nicht mit dieser Wissenschaft vertraut geworden sind.“ So erklärte sich der schottische Philosoph David Hume uber die Grundannahme seines Programms, welches er in seinem Traktat uber die menschliche Natur ̈ ̈ (1739/1740) entwickelte. In der konsequenten Anwendung einer erfahrungs- und beobachtungsbasierten Untersuchungsmethode auf das Objekt „Mensch“ erblickte Hume den einzigen Ausweg aus einer angestaubten metaphysischen Tradition hin zu einer nutzlichen, ̈ wissenschaftlichen Philosophie. Im Traktat entwickelte Hume seine „science of human nature“, indem er dem Verstand, den Affekten und der Moral jeweils eine tiefgreifende Untersuchung widmete. Von seinen Zeitgenossen als Skeptiker und Atheist gebrandmarkt, von der philosophischen Historiographie als einer der Väter des modernen Empirismus gewürdigt und von einigen gegenwärtigen Forschern gar als Vorläufer der kognitiven Wissenschaften bezeichnet, gilt die Figur Hume als zentral in der Geschichte der westlichen Philosophie, der Traktat als sein Hauptwerk. Im Interpretationskurs werden wir uns mit diesem Traktat intensiv beschäftigen, wobei wir uns im WS 2016/17 mit dem ersten Buch, im SS 2017 mit dem zweiten und dritten Buch auseinandersetzen werden. Das Tutorat zum Interpretationskurs findet am Dienstag um 10 - 12 Uhr in Raum 00 003B (Hermann-Herder-Str. 9) statt. Zu erbringende Studienleistung Die Anforderungen fur ̈ den Erwerb von Studienleistungen im Fach Philosophie sind: & #62;& #62;& #62; Fur ̈ den Erwerb von 10 ECTS-Punkte: *Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar; regelmäßige Vorbereitung und Kommentierung der Texte (Primärliteratur und Sekundärliteratur) *Abfassung von 3 Essays Literatur Primärliteratur David Hume, A Treatise of Human Nature, ed. by David Fate Norton and Mary J. Norton, Oxford/New York 2000. Deutsche Übersetzung: WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 7 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen David Hume, Ein Traktat uber ̈ die menschliche Natur, Teilband 1: Buch I: Über den Verstand; Teilband 2: Buch II: Über die Affekte, Buch III: Über die Moral, auf der Grundlage der Übersetzung von Theodor Lipps neu herausgegeben von Horst D. Brandt, Hamburg 2013. Sekundärliteratur zur Einführung Brosow F., Hume, Stuttgart 2011. Harris J. A., Hume. An Intellectual Biography, New York 2015. Klemme H. F., David Hume zur Einfuhrung, Hamburg 2007. ̈ Ainslie D. C. (Hrsg.), The Cambridge Companion to Hume’s Treatise, New York 2015. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1019 Nietzsche: Zur Genealogie der Moral Prof. Dr. Andreas Urs Sommer Kommentar Zur Genealogie der Moral gehört zu den verstörendsten Büchern der philosophischen Weltliteratur. Dieses Spätwerk Friedrich Nietzsches (1844-1900), in seinem vorletzten Schaffensjahr 1887 erschienen, unterläuft die Erwartungen, mit denen man damals an ein philosophisches Buch heranzutreten pflegte und heute noch heranzutreten pflegt. Es argumentiert nicht, wie es sonst in philosophischen Büchern der Fall ist; es möchte nicht vorführen, wie die Dinge „an sich“ sind oder wie die Menschen „überhaupt“ zu handeln haben. Vielmehr will das Werk zeigen, dass das, was wir für Wahrheiten „an sich“ und für eine universell gültige Moral halten, Produkte kontingenter Entwicklungen sind: Es hätte auch ganz anders kommen können. Diese Entwicklungen wiederum versteht Nietzsche keineswegs als Fortschritt. Er beschreibt sie nicht als Heraustreten der tierhaften Menschheit aus anfänglicher Barbarei zu immer größerer Weisheit, Zivilisiertheit und Güte. Unser moderner Moralhaushalt verdanke sich nicht dem Sieg des besseren Arguments oder dem allgemeinen Erreichen des größtmöglichen Nutzens für alle. Moral ist für Nietzsche vielmehr wesentlich eine Frage der Macht. In diesem Interpretationskurs werden wir uns einer genauen Lektüre von Nietzsches moralkritischem Schlüsselwerk widmen und so zugleich Grundlagen der kritischen Ethik-Diskussion im 20. Jahrhundert erarbeiten. Zudem ist es Ziel der Veranstaltung und des begleitenden Tutorats, Arbeitstechniken zu Literaturrecherche, Texterschließung und selbstständigem Verfassen wissenschaftlicher Texte zu vermitteln. Das Tutorat zum Interpretationskurs findet Dienstag um 12 - 14 Uhr im Breisacher Tor (R 104) statt. Zwingende Voraussetzung Die Anforderungen für den Erwerb von Leistungspunkten im ersten Teil des Kurses (WS 2015/16) sind: regelmäßige Teilnahme an den Veranstaltungen, Anfertigen einer Bibliographie und dreier Essays im Laufe des Semesters. Literatur Primärtext: Nietzsche, Friedrich: Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift [1887], in: Nietzsche, Friedrich: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Einzelbänden, hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, 3. Auflage, München / Berlin / New York 1999, Bd. 5, S. 245-412. Sekundärliteratur: Birnbacher, Dieter / Sommer, Andreas Urs (Hg.): Moralkritik bei Schopenhauer und Nietzsche, Würzburg 2013. Hatab, Lawrence J.: Nietzsche’s On the Genealogy of Morality. An Introduction, Cambridge 2008. Höffe, Otfried (Hg.): Friedrich Nietzsche, Zur Genealogie der Moral = Klassiker auslegen, Bd. 29, Berlin 2004. Janaway, Christopher: Beyond Selflessness, Reading Nietzsche’s Genealogy, Oxford 2007. Sommer, Andreas Urs: Kommentar zu Nietzsches Jenseits von Gut und Böse = Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, hg. von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bd. 5/1, Berlin / Boston 2016. Stegmaier, Werner: Nietzsches „Genealogie der Moral“, Darmstadt 1994. Empfehlung Der Interpretationskurs erstreckt sich über zwei Semester. Begleitet wird der Kurs von einem Tutorat, dessen Besuch obligatorisch ist. Maximale Teilnehmerzahl: 30 (nach Voranmeldung) Veranstaltungsart: Seminar WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 8 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1032 Descartes' Meditationes de prima philosophia PD Dr. Fausto Fraisopi Kommentar Die „Meditationes de prima philosophia“ ist eines der radikalsten und wichtigsten Werke der menschlichen Wissens. Es stellt sich nicht einfach als spezialisierte (bzw. philosophische) Besinnung, sondern und vor allem als Krönung einer geistigen Bewegung des menschlichen Wissen dar, die seit der Renaissance durch die wissenschaftliche Revolution zu Anfang des 17. Jahrhunderts andauert, um endlich im Werk Descartes’ ihre höchste und spekulativ relevante Konkretion zu finden. Der Intepretationskurs ziehlt darauf ab, eine detaillierte Lektüre des Textes und die methodische Betrachtung der darin dargestellten Themen zu entwickeln. Die Meditationen mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen werden analytisch gelesen und vom Standpunkt ihrer Hauptthemen diskutiert : Repräsentationalismus, Subjektivismus, Ontologie, Gottesbeweise, Gewissheit, Existenz der Welt, Begründung des Wissens, Metaphysik. Der Kurs wird sich in zwei Teile gliedern : im ersten Teil wird man die philosophischen bzw. wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen der Meditationen betrachten (Wissenschaftliche Revolution, Regeln, Discours de la Methode und Traktate) – 4 Wochen ; im zweiten Teil wird die analytische Lektüre des Werkes stattfinden. Das Tutorat zum Interpretationskurs findet am Dienstag um 18 - 20 Uhr in der Hermann-Herder-Str. 9 (R 00 003B) statt. Zu erbringende Studienleistung Regelmäßige Teilnhame, 3 Essays (max. 10 Seiten). Literatur R. Descartes, Meditationen mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen, Hamburg, 2009; Auszüge aus Oeuvres de Descartes (AdamTannery, Paris) und der Sekundarliteratur (auf ILIAS hochgeladen). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Fr 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 21.10.16-10.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1236 J. G. Fichte: "Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre" 1794/95 Dr. Philipp Schwab Kommentar Der Interpretationskurs ist konzipiert als eine Einführung in die Klassische deutsche Philosophie nach Kant (sog. 'deutscher Idealismus'). Der Kurs widmet sich dem frühesten 'idealistischen' Ansatz, wie er von J.G. Fichte in der "Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre" 1794/95 formuliert ist. Diese Konzeption bildet die Basis für alle weiteren Entwicklungen der nachkantischen klassischen deutschen Philosophie bei Fichte, Schelling und Hegel. Zentrales Anliegen des zweisemestrigen Kurses ist es, Fichtes dreifachen Grundgedanken in intensiver gemeinsamer Lektüre zu rekonstruieren: 1) Nach Fichte ist Philosophie als Wissenschaft allein in der Form eines Systems möglich; 2) dieses System wiederum ist nur im Ausgang von einem absolut-ersten und schlechthin-unbedingten Prinzip denkbar; 3) das Systemprinzip selbst kann schließlich für Fichte allein im 'absoluten Ich' liegen. Da Fichtes kanonische Fassung dieses Ansatzes in der "Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre" 1794/95 recht unvermittelt und fast ohne Einführung entwickelt wird, widmet sich der Kurs im ersten Semester Fichtes Schrift "Über den Begriff der Wissenschaftslehre", die kurz vor der "Grundlage" 1794 erscheint und als Einleitung in seine Philosophie verfasst ist. Anhand dieses Textes soll sukzessive zu Fichtes zentralen Begriffen hingeführt werden. Im zweiten Semester bildet dann die wirkmächtige Entfaltung der 'drei Grundsätze' der Philosophie in der "Grundlage" selbst den Mittelpunkt. Hier gilt das Interesse Fichtes Bestimmung des Verhältnisses von Ich und Nicht-Ich. Neben der inhaltlichen Erschließung von Fichtes Ansatz sollen in dieser Einführungsveranstaltung auch grundlegende philosophische Interpretations- und Argumentationsverfahren eingeübt werden. Das Tutorat ergänzt die Arbeit im Interpretationskurs inhaltlich (u.a. in Blick auf Grundgedanken Kants, die zum Verständnis von Fichtes Texten wichtig sind); zugleich werden Kompetenzen zu den gängigen Präsentations- und Prüfungsformen des Philosophiestudiums vermittelt (z.B. Referat, Protokoll, Hausarbeit, Essay). Das Tutorat zum Interpretationskurs findet am Donnerstag um 14 - 16 Uhr im Breisacher Tor (R 104) statt. Zu erbringende Studienleistung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 9 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen - Voraussetzungen für den Erwerb einer Studienleistung sind aktive Teilnahme am Seminar sowie ein Kurzreferat und drei Essays im Semesterverlauf. Literatur – J.G. Fichte: "Über den Begriff der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie". Mit einer Einl. hrsg. von Edmund Braun. Stuttgart: Reclam 1972 u.ö. (RUB 9348). – J.G. Fichte: "Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre als Handschrift für seine Zuhörer (1794)". Einl. und Reg. v. Wilhelm G. Jacobs. 4. Aufl., Hamburg: Meiner 1997. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mo 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 17.10.16-06.02.17, Breisacher Tor/R 201 Proseminare Aristoteles: Nikomachische Ethik PD Dr. Sebastian Schwenzfeuer Zu erbringende Prüfungsleistung EPG I-Schein: Mitarbeit, Protokoll, Klausur (15.02.2017). Fachmpdul Philosophie: Mitarbeit, Hausarbeit (Abgabe bis 31.03.2017) Inhalte Die Nikomachische Ethik ist eine von drei Schriften des Aristoteles zu Fragen der Ethik. Sie bietet eine reichhaltige und erfahrungsgesättigte Analyse menschlichen Handelns. Zentraler Begriff ist die eudaimonia (‚Glückseligkeit‘), des höchsten Guts, das durch menschliche Aktivität erreichbar ist. Aristoteles analysiert hierzu Begriffe wie Glück, Tugend, Entscheidung, Klugheit, Unbeherrschtheit, Lust und Freundschaft. Zentrale Passagen des Textes werden im Seminar gemeinsam gelesen und detailgenau interpretiert, um den Gehalt von Aristoteles’ Abhandlung für Fragen gegenwärtiger Tugendethik sichtbar zu machen. Literatur Aristoteles: Nikomachische Ethik. Hg. v. G. Bien. Hamburg 2010. Otfried Höffe: Aristoteles, Nikomachische Ethik. Berlin 2010 (Klassiker Auslegen 2). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Ethisch-Philos.Grundlagenstud.(EPG)-VB Termin, Ort: Mi 16.00 - 18.00 Uhr; ab 19.10.16-08.02.17, Peterhof/R 2 Philosophie ohne Lehrer? Ibn Tufayls "Der Philosoph als Autodidakt" Dr. Nadja Germann Kommentar Ibn Tufayls Der Philosoph als Autodidakt ist ein merkwürdiger Text: keine typische philosophische Abhandlung, auch kein Kommentar zu einem anderen philosophischen Text, sondern ein philosophischer Roman. Dieser Roman – die Hauptinspirationsquelle von Daniel Defoes Robinson Crusoe – kreist um einen Protagonisten namens Hayy ibn Yaqzan, der als einziger Mensch auf einer einsamen Insel aufwächst und dabei autodidakt die Welt erforscht. Ausgehend vom Erwerb praktischen Alltagswissens über das Aufdecken komplexer anatomischer, physikalischer und mathematischer Zusammenhänge gelangt er so bis zur Erkenntnis der verborgensten metaphysischen Prinzipien. Anhand dieser fiktiven Biographie bietet der Roman somit gleichermassen Einblick in das philosophische Denken der klassischen arabischen Periode (ca. 900-1200) wie auch in die besonderen Fragen und Probleme, die Ibn Tufayl zum Rückgriff auf das besondere Genre motivierten, so etwa das Verhältnis von autonomem Vernunftgebrauch und religiös geprägter Tradition, von Individuum und Gesellschaft, von Philosophie und Theologie. Die Veranstaltung findet vierstündig als Blockseminar statt. Einführungsveranstaltung (10-12 ct): 17.10., Sitzungen (10-14 ct): 9.1. – 13.2. !!Bitte beachten Sie die Sitzungstermine und Räume für diese Veranstaltung!! Zu erbringende Prüfungsleistung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 10 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Prüfungsleistungen schriftlich: die o.g. Hausarbeit; Abgabetermin: 31.3.2017 Prüfungsleistungen mündlich: mündliche Prüfung auf der Grundlage der o.g. Hausarbeit; Zeitraum: 3-5.4.2017 Zu erbringende Studienleistung Regelmäßige aktive Teilnahme an den Sitzungen, regelmäßige Textlektüre, Übernahme einer Diskussionsleitung, schriftliche Hausarbeit; Abgabetermin Hausarbeit: 31.3.2017 Literatur Abū Bakr Ibn Ṭufail, Der Philosoph als Autodidakt. Ḥayy ibn Yaqẓān. Ein philosophischer Inselroman, übers., mit einer Einl. und Anm. hrsg. von P.O. Schaerer, Hamburg: Felix Meiner Verlag, 2004 (zur Anschaffung empfohlen). Zur Einführung: P. Schaerer, „Einleitung“, in ibid., pp. XI-LXXXVI. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mo 06.02.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1132 Mo 09.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1227 Mo 13.02.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1132 Mo 16.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1227 Mo 17.10.16 10 - 12 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1132 Mo 23.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1132 Mo 30.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1132 Der Begriff des Nichts bei Meister Eckhart Dr. Ricardo Baeza Kommentar Meister Eckhart (1260-1328) war ein einflussreicher Philosoph, Theologe und Mistyker. Der Begriff Nichts kann in der Mystik Eckharts sowohl in Bezug auf die wahre als auch auf die falsche Identität des Menschen verstanden werden. Die wahre Identität weist auf die absolute Einheit des Wesen des Menschen mit dem des Gottes hin, während die falsche auf die Verkörperung des wahren Ich in der Kreatur, ein Phänomen, das bei Eckhart die Spaltung oder den Abfall des Daseins in der Vielheit und Zeitlichkeit bestimmt. In diesem Proseminar werden wir ausgewählte Predigten und Traktate Eckharts analysieren und diskutieren. Zu erbringende Prüfungsleistung Referat (15-20 Minuten) und mündliche Prüfung (20-30 Minuten). Die mündlichen Prüfungen werden im Zeitraum vom 6. - 10. Feburar 2017 stattfinden. Zu erbringende Studienleistung Referat (15-20 Minuten) und Hausarbeit (10-15 Seiten). Abgabetermin der Hausarbeit wird der 7. April 2017 sein. Literatur Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Diogenes, Zürich 1990. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mo 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 17.10.16-06.02.17, Bismarckallee 22/R 1 Meister Eckhart und die moderne Erfindung der deutschen Mystik Dr. Mario Meliado Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 02.02.17 14.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1140 WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 11 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Do 09.02.17 14.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1140 Do 26.01.17 14.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1140 Fr 03.02.17 14.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1140 Fr 10.02.17 14.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1034 Fr 27.01.17 14.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1140 Fr 28.10.16 16.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1023 Fachdidaktik II Prof. Dr. Michael Kober Kommentar Ziel der Veranstaltung ist die Reflexion der im Praxissemester als aktive Lehrkraft ‚vor‘ einer Lerngruppe in einer Schule gemachten Lehrerfahrungen, die in fachdidaktische Konzepte (Unterrichtsmodelle) und Begriffe eingeordnet werden sollen, wobei der Unterschied des Ethikunterrichts in Sekundarstufe I und II verstärkt herausgearbeitet wird; Kenntnisse der entwicklungspsychologischen Voraussetzungen bei den Schülerinnen und Schülern; Reflexion der einsetzbaren Medien im Ethikunterricht, insbesondere der gängigen Schulbücher; ferner soll die Rolle der Lehrkraft im Fach Ethik an Schulen im Allgemeinen und im Ethikunterricht im Besonderen analysiert werden; Erstellung von Unterrichts- und Schuljahresverlaufsplan. Zwingende Voraussetzung Das Praxissemester an einem Gymnasium oder an einer Beruflichen Schule muss bereits absolviert sein (s.o.). Es wird ferner vorausgesetzt, dass Sie das Seminar „Fachdidaktik Philosophie/Ethik I“ bereits besucht haben (Ausnahmen [StudienortWechsler, alte Prüfungsordnung ...] melden sich bei michael.kober(at)philosophie.uni-freiburg.de). Zu erbringende Prüfungsleistung Notwendige Bedingung für die Teilnahme am Seminar ist ein bereits absolviertes Praxissemester im Fach Ethik an einem Gymnasium oder an einer Beruflichen Schule (wer ‚Schule‘ allein aus Sicht einer Schülerin oder eines Schülers kennt, wird sich an den Diskussionen im Seminar nicht beteiligen können, weder aktiv noch passiv). Die im Regelfall zu erbringende Prüfungsleistung wird aus einer mündlichen Prüfung von ca. 20 Minuten Dauer bestehen, die am Montag, 30.01.17 oder Montag, 06.02.17 stattfinden soll; zu dieser Prüfung müssen Sie sich auf dem üblichen Weg anmelden; erwünscht wird, in dieser Prüfung auch über eigene Unterrichtserfahrungen zu reflektieren. Eine Anmeldung zum Seminar ist nicht erforderlich, Erscheinen am ersten Tag des Seminars (17.10.2016) ist Pflicht; diese Sitzung wird von 16:15 - 18:00 Uhr dauern. Literatur wird im Seminar bekannt gegeben werden. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mo 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 17.10.16-06.02.17, Kollegiengebäude III/HS 3117 Grundlegungen der Medizinethik PD Dr. Joachim Boldt Kommentar Die Medizinethik ist ein Bereich der angewandten Ethik. Welchen Gegenstandbereich die Medizinethik abdeckt und auf welchen ethischen Grundlagen sie fußt, versteht sich dabei nicht von selbst, sondern wird immer wieder neu diskutiert. In dem Seminar sollen verschiedene Ansätze zu Definition und Grundlegung der Medizinethik erarbeitet, miteinander verglichen und im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf aktuelle medizinethische Debatten analysiert werden. Zu diesen Ansätzen gehören der sogenannte „four principles approach“ der Autoren Beauchamp und Childress ebenso wie narrative, utilitaristische, hermeneutische und theologisch orientierte Grundlegungen. Literatur Tom L. Beauchamp; James F. Childress. Principles of biomedical ethics: New York [u.a.]: Oxford Univ. Pr., (1979) Leon R. Kass. Life, liberty and the defense of dignity: the challenge for bioethics. San Francisco, Calif.: Encounter Books (2004) WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 12 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Martha Montello (ed): Narrative ethics: the role of stories in bioethics. Garrison, N.Y.: Hastings Center (2014) Ronald M.- Green (ed.): Suffering and bioethics. Oxford [u.a.]: Oxford University Press (2014) Daniel Callahan: The roots of bioethics : health, progress, technology, death. Oxford [u.a]: Oxford Univ. Press (2012) Empfehlung Schriftliche Prüfungsleistung: Hausarbeit bis 27.3.2017 Mündliche Prüfungsleistung: 20min. Prüfungsgespräch im Zeitraum 1.-10.2.2017 Studienleistung: Eigenständig vorbereiteter Beitrag zum Blocktermin (Referat, Beitrag zu einem inszenierten Streitgespräch o.ä.) Fähigkeit und Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 20.10.16 17 - 18 Uhr (c.t.), Stefan-Meier-Straße 26/HS 02 009 Do 26.01.17 09 - 17 Uhr (s.t.), Stefan-Meier-Straße 26/HS 02 009 Fr 27.01.17 09 - 17 Uhr (s.t.), Stefan-Meier-Straße 26/HS 02 009 Johannes von Salisbury–Policraticus Dr. Jacob Langeloh Kommentar Wann ist ein Herrscher legitim, wann ist er ein Tyrann? Wenn er ein Tyrann ist, was ist dann zu tun? Wann darf ich, wann muss ich die Sache in die eigenen Hände nehmen? Dies ist eine der Fragen, die anhand des Policraticus immer wieder diskutiert wurden. Der Policraticus war im Mittelalter immens populär, und das zu Recht. Er präsentiert nicht nur das Theoriewissen des hochgelehrten Johannes von Salisbury, sondern greift auf seine praktischen Erfahrungen und auf die Lehren aus der Geschichte zurück. Die Fragestellungen, die wir anhand des Werks entwickeln werden, sind dabei zeitlos: Wann ist eine Herrschaft legitim? Was dürfen Mittel sein, was politische Ziele? Was lehren uns die Taten der Vergangenheit? Soll ich den Tyrannen töten? Ein berühmtes Werk muss immer befürchten, vom eigenen Ruhm überschattet zu werden. Wir studieren daher ebenfalls sorgfältig, wie sich das Werk zu den Debatten verhält, die es entfacht hat. Ausgehend von unserer eigenen Deutung bewerten wir dann: hält die Verbindung stand oder etwa nicht? Zu erbringende Prüfungsleistung Alle Teilnehmenden sollten einen kurzen Vortrag halten. Eine Prüfungsleistung wird i.d.R. durch eine Hausarbeit (Abgabe 15.3.2017) oder eine mündliche Prüfung (Ende Februar/Anfang März) abgelegt. Zu erbringende Studienleistung Für Studienleistungen sind entweder eine schriftliche Arbeit oder mehrere kleine über das Semester verteilte Leistungen notwendig. Literatur Editionen: Ioannis Saresberiensis, Policraticus I–IV, hrsg. von K.S.B. Keats-Rohan, Turnhout: Brepols, 1993. Ioannis Saresberiensis, Policratici sive De nvgis cvrialivm et vestigiis philosophorvm libri VIII (2 Bd.), hrsg. von Clemens C. I. Webb, Oxford: Clarendon, 1909.Teilübersetzungen: C.J. Nederman (Hg.), Policraticus: Of the Frivolities of Courtiers and the Footprints of Philosophers, Cambridge: Cambridge University Press, 1990. Johannes von Salisbury, Policraticus. Eine Textauswahl. Lateinisch-Deutsch, Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Stefan Seit, Freiburg: Herder, 2008.Einführung: Michael Wilks (Hg.), The world of John of Salisbury, Oxford: Blackwell, 1984. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1140 Einführung in die Ethik Prof. Dr. Reiner Marquard WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 13 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Kommentar Menschliches Handeln erschließt sich nicht monothematisch anhand nur einer Ethik. Tugendethiken legen den Bedeutungsschwerpunkt auf die Motivation zum Handeln; deontologische Ethikentwürfe rücken die Handlung an sich in den Mittelpunkt des Nachdenkens; teleologische Ansätze legen das Gewicht auf die Folgen einer Handlung. Das Seminar beschäftigt sich mit der Aufgabe der Ethik anhand von Begriffsdefinitionen (Ethik/Moral), mit unterschiedlichen Ethikansätzen (deskriptiv – normativ) und Grundfragen der Ethik (Selbstbestimmung; Liebe). Die theoretischen Erwägungen werden an Beispielen aus der Medizinethik (Sterbehilfe) und Tierethik erschlossen. Literatur Düwell, Marcus/Christoph Hübenthal/Micha H. Werner (Hg.): Handbuch Ethik, Stuttgart/Weimar 2002. Kant, Immanuel: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (Zweyte Auflage. 1786), Stuttgart 2000. Marquard Reiner: Menschenwürdig sterben. Vertrauensbasierte Palliativmedizin versus Suizidbeihilfe und Tötung auf Verlangen, Leipzig 2014. Pieper, Annemarie: Einführung in die Ethik, München 2007. Empfehlung Aktive Teilnahme, Pflichtlektüre: Annemarie Pieper, Einführung in die Ethik, München 62007 und Hausarbeit (12 S. EPG) - Abgabetermin: Donnerstag, 16. März 2017; Mündliche Prüfung: Montag, 20. Februar 2017 Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1139 Staat und Gesellschaft in Hegels Rechtsphilosophie Dr. Horst Folkers Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mi 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 19.10.16-08.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1023 Haupt-/Masterseminare Semantik und Pragmatik in Linguistik und Philosophie Prof. Dr. Daniel Jacob, Prof. Dr. Wolfgang Freitag Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: SR P Romanische Sprachwiss. I, Romanisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1108 Das Gute und das Glücklichsein. Thomas von Aquins Kommentar zur Nikomachischen Ethik Dr. Silvia Negri Kommentar Die vollständige Übersetzung der Nikomachischen Ethik des Aristoteles in die lateinische Sprache im 13. Jahrhundert prägte die mittelalterliche Moralphilosophie tiefgehend. An der Universität Paris wurde sie teilweise seit dem Jahr 1255 als curricular betrachtet, als Text, den es zu lesen und zu kommentierend galt. Die Beschäftigung mit der Nikomachischen Ethik blieb allerdings nicht ohne Kontroversen – die Auseinandersetzung von christlichen Magistern mit einem strikt philosophischen eudämonistischen Ethikmodell fuhrte zu unterschiedlichsten Reaktionen. Auch Thomas von Aquin (um 1225-1274) wurde ̈ wesentlich von aristotelisch ethischem Gedankengut beeinflusst. Seine intensive Beschäftigung mit der Nikomachischen Ethik mundete zwischen 1271 und 1272, parallel zur Vorbereitung des zweiten Teils der ̈ Summa Theologiae, in die Fertigstellung eines vollständigen Kommentars zu dieser. Im Seminar werden wir uns mit Thomas Auslegung der aristotelischen Lehrkonstellationen bezuglich des Guten, der Tugenden und des ̈ Glucklichseins anhand der Kommentarsektionen zum ersten und zum zehnten Buch der Nikomachischen Ethik ̈ beschäftigen. Bei der sorgfältigen Lekture ̈ des Textes werden wir einen dreistufigen Interpretationsversuch unternehmen, wobei unsere Analyse auf folgende Objekte gerichtet wird: den aristotelischen Text; Thomas Deutung von Aristoteles; sowie Thomas eigene philosophische Prämissen und Stellungnahmen. Zu erbringende Prüfungsleistung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 14 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen & #62;& #62;& #62; Fur ̈ den Erwerb von 10 ECTS-Punkte: *Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar; regelmäßige Vorbereitung und Kommentierung der Texte (Primärliteratur und Sekundärliteratur) *Abfassung von einer Hausarbeit von ca. 20 Seiten und von einem Leseprotokoll (Abgabefrist: 15.3.2017) & #62;& #62;& #62; Fur ̈ den Erwerb von 8 ECTS-Punkte: *Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar; regelmäßige Vorbereitung und Kommentierung der Texte (Primärliteratur und Sekundärliteratur); *Abfassung von einer Hausarbeit von ca. 20 Seiten (Abgabefrist: 15.3.2017) Literatur Primärtext: Thomas von Aquin, Kommentar zur Nikomachischen Ethik, Lat.-Deut., hrsg. von Matthias Perkams, Freiburg/Basel /Wien 2014. Sekundärtexte (Auswahl): -Bourke, V. J., „The Nicomachean Ethics and Thomas Aquinas“, in: Maurer u.a. (Hrsg.), St. Thomas Aquinas 1274-1974, Commemorative Studies, Toronto 1974, 239-259. -Gauthier R. A., „Appendix: Saint Thomas et l’Éthique à Nicomaque“, in: Sancti Thomae de Aquino Opera Omnia 48, Rom 1971, V-XXV. -Hoffmann T., Muller J., Perkams M., (Hrsg.), Aquinas and the Nicomachean Ethics, Cambridge 2013. ̈ -Leonhardt R., Gluck als Vollendung des Menschseins. Die beatitudo-Lehre des Thomas von Aquin im ̈ Horizont des Eudaimonismus-Problems, Berlin/New York 1998. -Schönberger R., Thomas von Aquin zur Einfuhrung, Hamburg 2002. ̈ -Torrell J. P., Leben und Werk des Thomas von Aquin, Freiburg 1995. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mi 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 19.10.16-08.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1019 Die Evolution der Ethik. Philosophische, biologische und psychologische Perspektiven Prof. Dr. Regine Kather Kommentar Obwohl schon Darwin von einer Evolution der Moral ausging, dominierte in den letzten Jahrzehnten in der Soziobiologie die These, dass menschliches Handeln letztlich egoistisch im Dienst von Selbsterhaltung und Reproduktion zu erklären sei. Auch scheinbar altruistisches Verhalten diene letztlich der optimalen Weitergabe der eigenen Gene. Philosophie und Theologie dagegen argumentierten, dass sich damit nicht die ganze Spannweite von Verhaltensweisen erklären lasse. Auch unter psychologischer Sicht betonten Autoren wie L.Kohlberg, A.Maslow C.Gilligan dass sich im Laufe der Individualentwicklung auch eine Entwicklung moralischer Vorstellungen vollziehe, die weit über den Eigennutz hinausführe und sich an ethischen Prinzipien orientiere. Im Seminar wird daher versucht, ausgehend von der unbestreitbaren Tatsache, dass Menschen biologisch überleben und dazu auch eigennützig agieren müssen, die Tragweite der verschiedenen Positionen zu prüfen. Wie bei jedem interdisziplinären Seminar werden dabei auch die methodischen Prämissen geklärt werden müssen, da diese bestimmen, welche Daten überhaupt einbezogen und wie sie bewertet werden. Bei dem Bemühen, die verschiedenen Sichtweisen zusammenzuführen wird sich die Anthropologie als der entscheidende Schlüssel erweisen: Sind Menschen in einen einsamen Überlebenskampf verstrickt – oder sind sie primär soziale Wesen, die ihre Identität erst in der Beziehung zu anderen entwickeln und auf Arbeitsteilung angewiesen sind, so dass Emotionen wie Vertrauen und Sympathie, aber auch Tugenden wie Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Gerechtigkeitssinn notwendig werden. Zu erbringende Prüfungsleistung Schriftliche Hausarbeit (Ausarbeitung einer Präsentation) (12-15Seiten); Abgabetermin 31.3.2017. Zu erbringende Studienleistung Studienleistungen können durch Präsentationen erworben werden. Literatur E.Sumser: Evolution der Ethik. Der menschliche Sinn für Moral im Licht der modernen Evolutionsbiologie, Berlin/Boston 2016. Das Buch enthält eine umfassende Bibliographie, die für alle Einzelthemen zu Rate gezogen werden kann. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 15 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Termin, Ort: Di 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Bismarckallee 22/R 6 Philosophie im Kreuzfeuer: Al-Ghazālī und Averroes über die Prinzipien von Glauben und Wissen Dr. Nadja Germann Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 07.02.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Wilhelmstraße 26/R 01 014 Di 10.01.17 10.00 - 14.00 Uhr Di 14.02.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1134 Di 17.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Wilhelmstraße 26/R 01 014 Di 18.10.16 10 - 12 Uhr (c.t.), Wilhelmstraße 26/R 01 014 Di 24.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Wilhelmstraße 26/R 01 014 Di 31.01.17 10 - 14 Uhr (c.t.), Wilhelmstraße 26/R 01 014 Kant, Kritik der Urteilskraft PD Dr. Sebastian Schwenzfeuer Kommentar Mit der Kritik der Urteilskraft beschließt Kant das kritische Projekt der Transzendentalphilosophie. In dieser Schrift wird das eigene Prinzip der Urteilskraft untersucht und diese als Mittelglied zwischen Verstand und Vernunft bestimmt. Über den Begriff der reflektierenden Urteilskraft werden die zunächst ganz heterogen erscheinenden Themen der Ästhetik (Schönheit und Erhabenheit) und Teleologie (Theorie des Lebens und Zweckmäßigkeit der Natur) miteinander verbunden. Sowohl historisch als auch sachlich ist die dritte Kritik Kants von kaum zu unterschätzender Wichtigkeit. Im Seminar wird der Text exemplarisch gelesen und detailgenau interpretiert. Leistungsanforderungen: Mitarbeit, Protokoll, Hausarbeit (Abgabe bis 31.03.2017) Literatur Kant, I.: Kritik der Urteilskraft. Hg. v. H.F. Klemme. Hamburg 2009 (Philosophische Bibliothek 507). Höffe, O. (Hg.): Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft. Berlin 2008 (Klassiker Auslegen 33). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Peterhof/R 2 Pseudepigraphia: Die Begründung von Autorität in antiker Philosophie und Historiographie Dr. Angela Ulacco, Prof. Dr. Astrid Möller Kommentar Das Phänomen pseudepigraphischer Schriften ist sowohl aus der antiken Philosophie als auch der Historiographie bekannt. Eine Untersuchung dieser Schriften dient in der antiken Philosophie der Aufdeckung der Strategien, mit denen epistemische Autorität erlangt werden kann. In der antiken Historiographie lässt sich mit dem Aufkommen dieses Phänomens im 4. Jh. v. Chr. einiges über die Bedeutung von Dokumenten im historischen, politischen oder rechtlichen Diskurs aussagen. In diesem Seminar wollen wir untersuchen, wie mit Hilfe pseudepigraphischer Schriften in der Philosophie und Historiographie der Antike Autorität für die eigenen Aussagen geschaffen wurde. Um dieses Master- bzw. Hauptseminar erfolgreich besuchen zu können, sind Griechischkenntnisse unbedingt erforderlich. Zwingende Voraussetzung Um dieses Master- bzw. Hauptseminar erfolgreich besuchen zu können, sind Griechischkenntnisse unbedingt erforderlich. Empfohlene Voraussetzung Die Bereitschaft, neben englischer Literatur auch italienische Texte zu lesen, wäre wünschenswert. WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 16 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Zu erbringende Prüfungsleistung Prüfungsleistung: Hausarbeit (Abgabe: 20 März 2017) Anmeldung und Informationen: persönlich bei [email protected] Die erste Sitzung wird in der zweiten Woche des Semesters stattfinden (27.10.2016). Zu erbringende Studienleistung Studieleistungen: auf das Semester verteilt kleinere schriftliche und mündliche Aufgaben. Literatur Anthony Grafton: Fälscher und Kritiker. Der Betrug in der Wissenschaft, Berlin 1991; Astrid Möller: Monumenti falsi, tradizioni fittizie. Un prolegomenon per una patologia del documento, in: A.M. Biraschi, u.a. (Hg.): L’uso dei documenti nella storiografia antica, Neapel 2003, 113-123; Jan Opsomer, Angela Ulacco: Epistemic Authority in Textual Traditions: A Model and Some Examples from Ancient Philosophy, in: J. Leemans/B. Meijns/S. Boodts (ed.), Proceedings Leuven Conference, Shaping Authority Leuven, 5-6 December 2013, LECTIO: Studies on the Transmission of Texts and Ideas, Turnhout 2016, 21-46; George R. Boys-Stones: Post-Hellenistic Philosophy: A Study of its Development from the Stoics to Origen, Oxford 2001 Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1023 Freiheit in existentieller Bedeutung (Schopenhauer, Sartre, Foucault) Prof. Dr. Wilhelm Metz Kommentar Im Seminar soll anhand von drei berühmten Schriften das Freiheits-Thema in der Fülle seiner Aspekte behandelt werden. Arthur Schopenhauer will in seiner Preisschrift Über die Freiheit des Willens beweisen, dass der Mensch, bei vorausgesetztem Charakter und eintretender Umstände, keine Wahlfreiheit in seinen handlungsbestimmenden Entscheidungen besitzt, obgleich er eine (überzeitliche) Verantwortung für seinen Charakter übernehmen muss. Jean-Paul Sartre vertritt dagegen im Essay Ist der Existentialismus ein Humanismus? die These, dass dem Menschen, in jedem Augenblick seiner Existenz, eine absolute Freiheit und Verantwortlichkeit zukommen, weshalb niemand ihm die Last seiner Entscheidungen abnehmen kann; er ist zur absoluten Freiheit verurteilt. Michel Foucault arbeitet in Überwachen und Strafen die subtilen Kontrollmechanismen der modernen Disziplinargesellschaft heraus, die den Menschen als & #62;Subjekt& #60; erst konstituieren; die Freiheits-Thematik erscheint unter einem neuen Aspekt. Im Seminar soll, ausgehend von diesen drei Autoren, die Frage nach der Freiheit in ihrer Bedeutung und in ihren Konsequenzen für die verschiedenen Lebensbereiche erörtert und diskutiert werden. Zwingende Voraussetzung Die Studierenden erfüllen die Voraussetzungen für den Besuch eines philosophischen Hauptseminars bzw. einer EPG II Veranstaltung. Zu erbringende Prüfungsleistung Prüfungsleistungen werden durch ein Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder durch eine schriftliche Hausarbeit erbracht; acht ECTSPunkte werden dadurch erworben. Für den Erwerb eines EPG II Scheins gelten etwas geringere Anforderungen, die im Seminar genau mitgeteilt werden. Der letztmögliche Abgabetermin für die Arbeiten ist der 31.03.2017. Studienleistungen werden durch kleinere schriftlichte Arbeiten (Protokolle) während des Semesters oder durch eine mündliche Prüfung am Ende des Semesters erworben. Studierende sollten mir mitteilen, wie viele ECTS-Punkte sie erwerben möchten, danach bestimmt sich die zu erbringende Leistung. Studierende, die eine Leistung erbringen möchten, können sich bei mir über e-mail anmelden ([email protected]) + bei der Studienkoordination (Alexander Bilda). Literatur Arthur Schopenhauer, Preisschrift über die Freiheit des Willens Jean-Paul Sartre, Ist der Existentialismus ein Humanismus? Michel Foucault, Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses + Sexualität und Wahrheit (Bd. 1 – 3) Edith und Klaus Düsing (Hrsg.), Geist und Willensfreiheit. Klassische Theorien von der Antike bis zur Moderne (Würzburg 2006). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Fr 03.02.17 09 - 11 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude I/HS 1132 WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 17 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Fr 18.11.16 09 - 11 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude III/HS 3117 Fr 09 - 11 Uhr (s.t.) 14tgl.; B 21.10.16 - 10.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1224 Bild und Film/Kino bei G. Deleuze Dr. Martin Dornberg Kommentar Für das Denken von G. Deleuze sind die Themen Malerei und Kino/Film und deren Medialität absoult zentral. Dabei geht es nicht nur darum, ein zeitgemäßes Verständnis dieser Medien zu entwerfen, sondern die Malerei von Francis Bacon und das Kino werden genutzt, neue Formen von Denken, von Wahrnehmen und Fühlen bzw. „Perzepten“ und „Affekten“ und damit von „In-der-Welt-Sein“ zu generieren. Anhand von Ausschnitten aus u.g. Werken von G. Deleuze werden wir uns an das Thema annähern. Während des Seminars werden in Kooperation mit dem Kommunalen Kino einige der von G. Deleuze verhandelten Filme gezeigt. Das Seminar findet in Teilen zusammen mit dem Seminar „Medienethnographie“ im Fachbereich Medienkulturwissenschaft und Prof. D. Fetzner (Hochschule Offenburg) statt. Forschungsprojekte (Studiengang interdisziplinäre Anthropologie M 10, aber auch Studiengänge Philosophie) sind in verschiedenen Bereichen möglich. Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur regelmäßigen Mitarbeit, Textlektüre und zur Übernahme eines Impulsreferates; für Scheinerwerb zusätzlich: qualifizierte Hausarbeit. Literatur Deleuze, G.: Logik der Sensation. Francis Bacon, München 1995 ders.: Das Bewegungs-Bild. Kino I., Frankfurt 1989 ders.: Das Zeit-Bild. Kino II. , Frankfurt 1990 Sekundärliteratur (u.a.): Christian Jäger: Gilles Deleuze. Eine Einführung. Fink (UTB), München 1997, Michaela Ott: Gilles Deleuze zur Einführung. 2., erg. Auflage. Hamburg: Junius 2011 Friedrich Balke: Gilles Deleuze. Frankfurt 1998 Mirjam Schaub: Gilles Deleuze im Kino: Das Sichtbare und das Sagbare. München 2003 Balke F., Rölli M.: Philosophie und Nicht-Philosophie. Gilles Deleuze-aktuelle Diskussionen. Bielefeld 2011 Danko D.: Zwischen Überhöhung und Kritik: Wie Kulturtheoretiker zeitgenössische Kunst interpretieren. Bielefeld 2011Zechner, I.: Deleuze: der Gesang des Werdens, München 2003 Gente P., Weibel P.: Deleuze und die Künste, Frankfurt 2007 Zechner A.: Die Sinne im Kino. Eine Theorie der Filmwahrnehmung, Frankfurt/M (Stroemfeld) 2013. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1236 Do 12 - 14 Uhr (c.t.); ab 20.10.16-09.02.17, Breisacher Tor/R 207 Sicherheit - Risiko - Orientierung Prof. Dr. Hans-Helmuth Gander Kommentar Das Seminar beschäftigt sich mit dem gesellschaftspolitischen Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit mit speziellem Blick auf Maßnahmen der öffentlichen Sicherheit. Der Einstieg in das Themengebiet erfolgt über Texte klassischer Autoren der politischen Philosophie wie Hobbes und Locke. Ein spezifisch moderner Umgang mit Sicherheitsproblemen wird über risikotheoretische Texte erschlossen und kritisch beleuchtet. Anhand aktueller Ansätze aus den Bereichen der politischen Philosophie und der angewandten Ethik, in denen öffentliche Sicherheit als Ordnungsproblem bzw. als Entscheidungsproblem technischen Handelns begriffen wird, werden zudem orientierende Perspektiven erschlossen Zu erbringende Prüfungsleistung Regelmäßige Teilnahme (maximal zwei unentschuldigte Fehltermine) und regelmäßige Textlektüre zur Vorbereitung der Sitzungen, die Übernahme eines einführenden Referats (20 Minuten) zu einer Sitzung. Für eine mündliche Prüfungsleistung folgt noch eine mündliche Prüfung nach Abschluss des Vorlesungsbetriebs (13.-23.02.17), für eine schriftliche Prüfungsleistung eine Hausarbeit. Abgabedatum für die Hausarbeit: 24.03.17. Zu erbringende Studienleistung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 18 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen regelmäßige Teilnahme (maximal zwei unentschuldigte Fehltermine) und regelmäßige Textlektüre zur Vorbereitung der Sitzungen sowie die Übernahme eines einführenden Referats zu einer Sitzung, das mit erweiterter Textlektüre verbunden ist. Literatur Zur Vorbereitung: Conze, Werner (1984): "Sicherheit, Schutz", in: Otto Brunner; Werner Conze; Reinhard Koselleck (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Band 5, Stuttgart, 831-862. Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1231 Husserl und die Krisis PD Dr. Fausto Fraisopi Kommentar In der Ordnung des Diskurses der Phänomenologie hat die Krisis der Wissenschaften eine ganz andere Bedeutung als in der gewöhnlichen Bedeutung des Terminus: In der Wissenschaftstheorie bzw. der Wissenschaftsgeschichte bezeichnet eine solche Krise die Grundlagenkrise der Wissenschaften (zuerst Mathematik und Physik), die seit der Entdeckung der nichteuklidischen Geometrie – schon in der Philosophie der Arithmetik erwähnt – bis zu den sogenannten Unvollständigkeitssätzen von Gödel (1930-31) und zu dem Heisenberg Unschärferprinzip (1929) dauert. Jedoch gibt es bei Husserl keine Spur einer solchen radikalen und hochspekulativen Entwicklung des Wissens. Umgekehrt gibt es in der orthodoxen Geschichtsschreibung der Wissenschaft keine Spur des Husserl’schen Ansatzes zur Krise der Wissenschaften. Sind beide Ansätze miteinander inkompatibel oder ist es möglich, ihre Komplementarität auffassen zu können? Das Ziel des Seminars wird sein, beide Ansätze – vom Standpunkt der Wissenschaftstheorie bzw. Wissenschaftsgeschichte und vom Standpunkt der Phänomenologie – zusammenzubringen bzw. zu kreuzen und eine Gesamtansicht der spekulativen Verbindung zwischen Philosophie und Wissenschaft nach der Krise zu skizzieren. Zu erbringende Prüfungsleistung Hausarbeit (15 Seiten), Abgabe am 15. März. Literatur E. Husserl, Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie; M. Heidegger, Wissenschaft und Besinnung, in Vorträge und Aufsätze; W. Heisenberg, Ordnung der Wirklichkeit; P. Benacerraf – H. Putnam, Philosophy of Mathematics; H. Mertens, Moderne Sprache und Mathematik: Eine Geschichte des Streits um die Grundlagen der Disziplin und des Subjekts formales Systeme, Frankfurt a.M., 1990; W. Heisenberg, Ordnung der Wirklichkeit; W. Heisenberg, Das Ganzes und der Teil (Auszüge). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Fr 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 21.10.16-10.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1236 Grund und Begründung seit Leibniz Dr. Tobias Peter Keiling Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mo 12.12.16 08 - 20 Uhr (c.t.), Wilhelmstraße 26/R 01 014 So 11.12.16 08 - 20 Uhr (c.t.), Peterhof/R 4 Identität und Differenz – Die Systementwürfe Schellings und Hegels 1801 Dr. Philipp Schwab Kommentar Das Seminar widmet sich einem entscheidenden Neuansatz der Klassischen deutschen Philosophie nach Kant, wie er im Jahr 1801 fast zeitgleich von F.W.J. Schelling und G.W.F. Hegel formuliert wird, nämlich der Konzeption einer 'Philosophie absoluter Identität'. Schellings Werk "Darstellung meines Systems der Philosophie" und Hegels erste philosophische Schrift "Differenz des Fichte'schen und Schelling'schen Systems der Philosophie" begründen einen Systementwurf, der sich von frühidealistischen, transzendentalphilosophischen Konzeptionen abgrenzt: Prinzip der Philosophie ist nun nicht mehr – wie etwa in Fichtes früher WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 19 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Wissenschaftslehre 1794/95 – das 'absolute Ich', sondern die diesem Ich noch vorausliegende 'absolute Identität schlechthin'. Dieser Ansatz bildet die Grundlage und den Ausgangspunkt für die Entwicklung von Schellings späterem Denken wie auch für Hegels reife Philosophie. Das Seminar möchte einerseits erarbeiten, was mit diesem Systemprinzip absoluter Identität gedacht wird und wie es sich begrifflich entfalten lässt. Andererseits soll die systematische Kernfrage erörtert werden, welcher Ort dem Gegenbegriff zur Identität – nämlich der Bestimmung der Differenz – im Ansatz der Identitätsphilosophie zukommt. Gerade im Blick auf den zentralen Begriff der Differenz gilt es auch zu fragen, inwiefern die Ansätze Schellings und Hegels sich voneinander unterscheiden. Das Seminar wird sich in seinem ersten Hauptteil einer genauen, rekonstruktiven Lektüre der "Vorerinnerung" und der §§ 1-50 von Schellings "Darstellung" widmen. Im zweiten Teil werden ausgewählte Partien von Hegels sogenannter "Differenzschrift" hinzugezogen, gegebenenfalls mit einem Seitenblick auf weitere Texte des Jahres 1801. Wie bereits der Titel von Hegels Schrift zeigt, steht der Einsatz der Philosophie absoluter Identität im Kontext zeitgenössischer Debatten, namentlich des Streits zwischen Schelling und Fichte um das Verhältnis von Natur- und Transzendentalphilosophie im Jahr 1800. Diese Kontexte werden in den ersten Sitzungen in ihren Grundzügen eingeholt. TeilnehmerInnen sollten gleichwohl, um produktiv am Seminar teilnehmen zu können, über Grundkenntnisse des (frühen) deutschen Idealismus verfügen. Zwingende Voraussetzung Voraussetzung für den Erwerb einer Prüfungs- oder Studienleistung sind aktive Teilnahme am Seminar, ein Kurzreferat im Semesterverlauf und eine schriftliche Hausarbeit (15-20 S.; Abgabetermin ist der 15. März 2017). Literatur (In Auswahl, die Textgrundlage im Detail wird mit dem Seminarplan bekannt gemacht. Die Siglen verweisen auf die historisch-kritischen Ausgaben Schellings (AA) und Hegels (GW)): – F.W.J. Schelling: "Darstellung meines Systems der Philosophie". AA I,10, S. 107–143. – G.W.F. Hegel: "Differenz des Fichte'schen und Schelling'schen Systems der Philosophie". GW 4, S. 5–92 (bes. S. 5–8, 23–27, 62–66). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Breisacher Tor/R 107 Gibt es feministische Ethik? Franziska Krause Kommentar Die Frage „Gibt es eine feministische Ethik?“ scheint eine überflüssige Frage zu sein, existieren doch zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Bücher, die sich diesem Thema annehmen. Die feministische Ethik basiert auf der Überzeugung, dass weder der Perspektive noch den spezifischen Belangen von Frauen in der traditionellen Moralphilosophie hinreichend Rechnung getragen worden ist bzw. wird und es eines „feministischen Blicks“ oder „einer anderen Stimme“ in der Philosophie und der Ethik bedarf. Schaut man jedoch genauer hin und fragt sich, was die besonderen Inhalte der feministischen Ethik sind und wie sich diese Ethik zu anderen Theorien bestimmt, so scheint die Ausgangsfrage dieses Seminars nicht mehr so eindeutig beantwortet werden zu können. Es scheint eine Anzahl von Überschneidungen zwischen Themen feministischer Ethiken und etablierter Ethiktheorien zu geben. Im Seminar soll deshalb zunächst an Klassikertexten wie denen von Simone de Beauvoir oder Judith Butler gezeigt werden, was es heißen soll, feministische Kritik an der Moralphilosophie zu üben. Darüber hinaus soll in Bezug auf medizinethisch relevante Themen wie Schönheitschirurgie und Reproduktionsmedizin gefragt werden, was den spezifischen feministischen Blick in diesen Bereichen ausmachen könnte. Ziel des Seminares soll es sein, sich ein differenziertes und kritisches Bild von den Ansprüchen feministischer Ethik zu machen. Zu erbringende Prüfungsleistung Hausarbeit: EPG (10 - 12 Seiten), Philosophie (15 Seiten) Literatur Ach, Johann (2006): Komplizen der Schönheit? Anmerkungen zur Debatte über die ästhetische Chirurgie. In: Ach, Johann; Pollmann, Arnd (Hg.): No Body is Perfect. Baumaßnahmen am menschlichen Körper – Bioethische und ästhetische Aufrisse. Bielefeld: transcript, S. 187-206. Butler, Judith (1991/2010): Das Unbehagen der Geschlechter. In: Doyé, Sabine; Heinz, Marion; Kuster, Friederike: Philosophische Geschlechtertheorien. Stuttgart: Reclam, S. 480-496. De Beauvoir, Simone (1949/2007): The Second Sex. In: Freedman, Estelle B. (Hg.): The Essential Feminist Reader. New York: The Modern Library, S. 251-262. Gilligan, Carol (1991): Moralische Orientierung und moralische Entwicklung. In: Nunner-Winkler, Gertrud (Hg.): Weibliche Moral. Die Kontroverse um eine geschlechtsspezifische Ethik. Frankfurt a.M.: Campus, S. 79-100. Nunner-Winkler, Herta (1998): Der Mythos von den zwei Moralen. In: Horster, Detlef (Hg.) (1998): Weibliche Moral. Ein Mythos? Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 73-98. WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 20 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Nussbaum, Martha C. (1999/2002): Verdinglichung. In: Dies.: Konstruktionen der Liebe, des Begehrens und der Fürsorge. Stuttgart: Reclam, S. 90-162. Empfehlung Termin: wöchentlich, Di 10-12Uhr Ort: Seminarraum des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin Bereitschaft zur gründlichen Lektüre auch englischsprachiger Texte Studienleistung: Übernahme eines Referats Prüfungsleistung: Referat und Hausarbeit bzw. mdl. Prüfung Abgabe der Hausarbeit: bis 20.03.2017 mündliche Prüfungen: 13.-17.02.2017 Anmeldung unter: [email protected] Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Stefan-Meier-Straße 26/HS 02 009 Oberseminare Kolloquien Positionen der Ethik Prof. Dr. Lore Hühn Kommentar Das Oberseminar dient der Vorstellung und Diskussion von Arbeitsprojekten zu Fragen der theoretischen und praktischen Philosophie, die auf einen Studienabschluss (Magister, Staatsexamen, Master, Promotion) zielen. Es gibt fortgeschrittenen Studierenden zudem Gelegenheit zur gemeinsamen Lektüre wichtiger philosophischer Texte und Neuerscheinungen. Um persönliche Anmeldung wird gebeten. Empfehlung Das Kolloquium kann im Master-Studiengang als Modultyp "Forschungskolloquium in Fachgebiet I" oder "Forschungsdesign" belegt werden. Teilnahme nur nach persönlicher Anmeldung bei der Dozentin ([email protected]) Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Mi 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 19.10.16-08.02.17, Kollegiengebäude I/R 1003 Wi(e)der die Schulphilosophie (vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung) PD Dr. Catherine König-Pralong Kommentar Von Petrarca (1304-1374) zu David Hume (1711-1776), vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung, weist der philosophische Diskurs eine Spannung zwischen Schulphilosophie und neuen Wegen des Philosophierens auf. Wider die aristotelisch geprägte Scholastik, die seit dem 13. Jahrhundert immer wieder aufblüht, wird die Überlegenheit anderer philosophischer Methoden, Themen und Autoren von den Humanisten und Aufklärern verteidigt, sowie die Herangehensweisen der Schulphilosophie scharf kritisiert. 1748 zelebriert David Hume den Sieg der einfachen Philosophie („the easy philosophy“), d.i. der Moralphilosophie und der empiristischen Methode, über das abstrakte Denken der Scholastiker („the abstract reasoners“), um die ganze Philosophie neu zu fundieren. Im Forschungskolloquium werden wir gemeinsam fünf programmatische, bzw. kämpferische Schriften lesen und studieren, die diese Infragestellung der Schulphilosophie in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen vorbildlich belegen. Jede der fünf Sitzungen (Do 14-18 Uhr) wird einem Text gewidmet sein. Zu erbringende Prüfungsleistung Studierende aus dem Master Philosophie müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten im Modul „Forschungskolloquium“ an allen Sitzungen teilnehmen und die Textlektüren eingehend vorbereiten; im Modul „Forschungsarbeit“ müssen sie an den Sitzungen teilnehmen und einen WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 21 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen kleinen Essay schreiben (Abgabefrist bis zum 20. März 2017). Zum Erwerb von 6 ECTS-Punkten im Modul „Kanonlektüre“ müssen die Studierenden an den Sitzungen teilnehmen und eine mündliche Prüfung ablegen. Gegenstand der Prüfung sind ein oder mehrere Texte, die in der Lehrveranstaltung studiert werden. Die Prüfung findet entweder in der letzten Semesterwoche oder am Anfang der 7. Woche 2017 statt. Studierende aus dem Master-Programm Mittelalter- und Renaissance-Studien müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten an allen Sitzungen teilnehmen und die Textlektüren eingehend vorbereiten. Die Veranstaltung findet fünfmal im Semester statt. Termine: 27.10.2016, 17.11.2016, 24.11.2016, 01.12.2016, 08.12.2016 oder 19.01.2017 (Die fünf Termine werden in der ersten Sitzung am 27.10.2016 festgelegt.) Literatur Zu Beginn des Semesters wird den Teilnehmern ein Reader (Texte und Bibliographie) zur Verfügung gestellt. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 01.12.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 08.12.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 17.11.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 19.01.17 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 24.11.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 27.10.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Mensch, Natur, Technik Prof. Dr. Regine Kather Kommentar Die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften in der Renaissance hat das Verhältnis des Menschen zur Natur tiefgreifend verändert. Ihr Erfolg ist untrennbar verbunden mit der Dynamik der Technik. Doch erst im 20.Jh. rückten durch die Atom- und Gentechnik, durch Alltagstechnologien und die digitale Revolution die ganze Zwiespältigkeit der Technik und damit ihre ethische Dimension in den Blick. Unverzichtbar sind nach wie vor die Bemühungen u.a. von A.Gehlen, E.Stein, M.Scheler, H.Arendt, H.Jonas und neuerdings von M.Nussbaum und A.Sen um die Bestimmung grundlegender anthropologischer Merkmale, die die Grundlage sind für die Bewertung der Funktion von Technik und Ökonomie sind. Welche Bedürfnisse, so lautet die Frage, müssen für ein qualitativ gutes Leben erfüllt sein? Und was sind die Mittel, die dies ermöglichen? Inzwischen sind jedoch nicht nur neue Technologien entstanden, die keiner der Autoren im Blick hatte; auch der Problemhorizont hat sich über die Lebenswelt hinaus erweitert auf bioethische und ökologische Fragen: Ist die Natur des Menschen eigentlich unveränderlich? Welche Veränderungen darf man an Lebewesen, an Pflanzen, Tieren und Menschen vornehmen und zu welchen Zwecken? Welche Rolle kann die Technik bei der Lösung der ökologischen Krise spielen? Wo sind ihre Grenzen? Und wie kann man der Bedeutung der Natur als Lebensgrundlage von Mensch und Kreatur angemessen Rechnung tragen? Das Seminar wird sich um eine Bestimmung des Verhältnisses von Mensch, Natur und Technik im Licht aktueller Probleme bemühen und die Möglichkeit bieten, aus dem eigenen Forschungsbereich Ideen zu präsentieren. Die Literatur wird dementsprechend in der ersten Sitzung besprochen. Zu erbringende Prüfungsleistung Prüfungsleistung: Schriftliche Hausarbeit (Ausarbeitung einer Präsentation) (12-15Seiten); Abgabetermin 31.3.2017. Zu erbringende Studienleistung Studienleistungen können durch Präsentationen erworben werden. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Di 16 - 18 Uhr (c.t.); ab 18.10.16-07.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1137 Forschungskolloquium Prof. Dr. Wolfgang Freitag Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 22 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Termin, Ort: Do 12 - 14 Uhr (c.t.) 14tgl.; B 20.10.16 - 09.02.17 Denkatelier zu antiken und spätantiken Philosophie Dr. Angela Ulacco Kommentar Das Kolloquium bietet fortgeschrittenen Studierenden (Master, Promotion) die Gelegenheit zur Vorstellung und Diskussion ihrer Abschlussarbeiten, Forschungsprojekte und Dissertationen, die Bezug nehmen auf die antike und spätantike Philosophie. Zudem werden wir uns auch der Lektüre klassischer ausgewählter Texte widmen, wobei Themen und Methoden der aktuellen Forschung ebenso wie Neuerscheinungen diskutiert werden. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 08.12.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 10.11.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 12.01.17 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 24.11.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 26.01.17 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 27.10.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Forschungskolloquium Klassische deutsche Philosophie und ihre Rezeption Dr. Philipp Schwab Kommentar Das Kolloquium bietet ein Forum für eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Klassischen deutschen Philosophie und ihren vielfältigen Nachgeschichten im 19. und 20. Jahrhundert. Es dient der gemeinsamen Lektüre von Primärtexten, der Diskussion von Forschungspositionen sowie der Präsentation von eigenen Forschungsprojekten, Qualifikationsarbeiten und Examensthemen seitens der Teilnehmenden. Ergänzt wird das Programm durch Vorträge und Workshops externer Fachleute aus dem Forschungsfeld. Im Wintersemester 2016/17 finden in der ersten Semesterhälfte (Oktober-Dezember) einige Einzelsitzungen statt, die sich vor allem Kants Deduktion der Kategorien widmen. In der zweiten Hälfte des Semesters werden im Rahmen einer zweitägigen Blockveranstaltung aktuelle Qualifikationsarbeiten vorgestellt und diskutiert (voraussichtlich Ende Januar). Der Arbeitsplan des Kolloquiums wird in einer Vorbereitungssitzung gemeinsam festgelegt. Interessenten werden gebeten, sich beim Leiter des Kolloquiums per Email anzumelden. Zwingende Voraussetzung Voraussetzungen für den Erwerb des Leistungsnachweises in den MA-Modulen Forschungsmethoden sowie Forschungs- und Lehrpraxis sind aktive Teilnahme am Kolloquium und ein Referat. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Kanonlektüren Wi(e)der die Schulphilosophie (vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung) PD Dr. Catherine König-Pralong Kommentar Von Petrarca (1304-1374) zu David Hume (1711-1776), vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung, weist der philosophische Diskurs eine Spannung zwischen Schulphilosophie und neuen Wegen des Philosophierens auf. Wider die aristotelisch geprägte Scholastik, die seit dem 13. Jahrhundert immer wieder aufblüht, wird die Überlegenheit anderer philosophischer Methoden, Themen und Autoren von den Humanisten und Aufklärern verteidigt, sowie die Herangehensweisen der Schulphilosophie scharf kritisiert. 1748 zelebriert David Hume den Sieg der einfachen Philosophie („the easy philosophy“), d.i. der Moralphilosophie und der empiristischen Methode, über das abstrakte Denken der Scholastiker („the abstract reasoners“), um die ganze Philosophie neu zu fundieren. Im Forschungskolloquium werden wir gemeinsam fünf programmatische, bzw. kämpferische Schriften lesen und studieren, die diese Infragestellung der Schulphilosophie in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen vorbildlich belegen. Jede der fünf Sitzungen (Do 14-18 Uhr) wird einem Text gewidmet sein. WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 23 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Zu erbringende Prüfungsleistung Studierende aus dem Master Philosophie müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten im Modul „Forschungskolloquium“ an allen Sitzungen teilnehmen und die Textlektüren eingehend vorbereiten; im Modul „Forschungsarbeit“ müssen sie an den Sitzungen teilnehmen und einen kleinen Essay schreiben (Abgabefrist bis zum 20. März 2017). Zum Erwerb von 6 ECTS-Punkten im Modul „Kanonlektüre“ müssen die Studierenden an den Sitzungen teilnehmen und eine mündliche Prüfung ablegen. Gegenstand der Prüfung sind ein oder mehrere Texte, die in der Lehrveranstaltung studiert werden. Die Prüfung findet entweder in der letzten Semesterwoche oder am Anfang der 7. Woche 2017 statt. Studierende aus dem Master-Programm Mittelalter- und Renaissance-Studien müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten an allen Sitzungen teilnehmen und die Textlektüren eingehend vorbereiten. Die Veranstaltung findet fünfmal im Semester statt. Termine: 27.10.2016, 17.11.2016, 24.11.2016, 01.12.2016, 08.12.2016 oder 19.01.2017 (Die fünf Termine werden in der ersten Sitzung am 27.10.2016 festgelegt.) Literatur Zu Beginn des Semesters wird den Teilnehmern ein Reader (Texte und Bibliographie) zur Verfügung gestellt. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 01.12.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 08.12.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 17.11.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 19.01.17 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 24.11.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 27.10.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Heidegger, Beiträge zur Philosophie Prof. Dr. Lore Hühn Kommentar Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Dozentin ([email protected]). Inhalte M. Heidegger: Beiträge zur Philosophie. (Vom Ereignis). Hg. v. F.-W. von Herrmann. 3. Aufl. Frankfurt/M. 2003. F.-W. von Herrmann: Wege ins Ereignis. Zu Heideggers ‚Beiträgen zur Philosophie‘. Frankfurt/M. 1994. E. Mejía (Hg.): Heideggers ‚Beiträge zur Philosophie‘. Frankfurt/M. 2009. Empfehlung Teilnahme nur nach persönlicher Anmeldung bei der Dozentin ([email protected]) Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Forschungsarbeiten zur Phänomenologie und Hermeneutik Dr. Tobias Peter Keiling Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Kanonlektüre: Grundlagentexte der frühen Klassischen deutschen Philosophie Dr. Philipp Schwab WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 24 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Kommentar Gegenstand der Kanonlektüre sind grundlegende Texte Kants sowie der frühen Klassischen deutschen Philosophie nach Kant (bes. Fichte u. Schelling). Die Textbasis wird an die Interessen und den Kenntnisstand der Teilnehmenden angepassst. Zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Email an den Dozenten. Zu erbringende Prüfungsleistung Voraussetzungen für den Erwerb der Prüfungsleistung sind aktive Teilnahme an einer gemeinsamen Lektüresitzung durch ein Referat sowie eine mündliche Prüfung zum Semesterabschluss. Literatur Wird je nach Interesse der Teilnehmenden vereinbart. Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Forschungsarbeiten Wi(e)der die Schulphilosophie (vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung) PD Dr. Catherine König-Pralong Kommentar Von Petrarca (1304-1374) zu David Hume (1711-1776), vom Frühhumanismus bis zur Aufklärung, weist der philosophische Diskurs eine Spannung zwischen Schulphilosophie und neuen Wegen des Philosophierens auf. Wider die aristotelisch geprägte Scholastik, die seit dem 13. Jahrhundert immer wieder aufblüht, wird die Überlegenheit anderer philosophischer Methoden, Themen und Autoren von den Humanisten und Aufklärern verteidigt, sowie die Herangehensweisen der Schulphilosophie scharf kritisiert. 1748 zelebriert David Hume den Sieg der einfachen Philosophie („the easy philosophy“), d.i. der Moralphilosophie und der empiristischen Methode, über das abstrakte Denken der Scholastiker („the abstract reasoners“), um die ganze Philosophie neu zu fundieren. Im Forschungskolloquium werden wir gemeinsam fünf programmatische, bzw. kämpferische Schriften lesen und studieren, die diese Infragestellung der Schulphilosophie in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen vorbildlich belegen. Jede der fünf Sitzungen (Do 14-18 Uhr) wird einem Text gewidmet sein. Zu erbringende Prüfungsleistung Studierende aus dem Master Philosophie müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten im Modul „Forschungskolloquium“ an allen Sitzungen teilnehmen und die Textlektüren eingehend vorbereiten; im Modul „Forschungsarbeit“ müssen sie an den Sitzungen teilnehmen und einen kleinen Essay schreiben (Abgabefrist bis zum 20. März 2017). Zum Erwerb von 6 ECTS-Punkten im Modul „Kanonlektüre“ müssen die Studierenden an den Sitzungen teilnehmen und eine mündliche Prüfung ablegen. Gegenstand der Prüfung sind ein oder mehrere Texte, die in der Lehrveranstaltung studiert werden. Die Prüfung findet entweder in der letzten Semesterwoche oder am Anfang der 7. Woche 2017 statt. Studierende aus dem Master-Programm Mittelalter- und Renaissance-Studien müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten an allen Sitzungen teilnehmen und die Textlektüren eingehend vorbereiten. Die Veranstaltung findet fünfmal im Semester statt. Termine: 27.10.2016, 17.11.2016, 24.11.2016, 01.12.2016, 08.12.2016 oder 19.01.2017 (Die fünf Termine werden in der ersten Sitzung am 27.10.2016 festgelegt.) Literatur Zu Beginn des Semesters wird den Teilnehmern ein Reader (Texte und Bibliographie) zur Verfügung gestellt. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 01.12.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 08.12.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 17.11.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 19.01.17 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 24.11.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 27.10.16 14 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 25 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Denkatelier zu antiken und spätantiken Philosophie Dr. Angela Ulacco Kommentar Das Kolloquium bietet fortgeschrittenen Studierenden (Master, Promotion) die Gelegenheit zur Vorstellung und Diskussion ihrer Abschlussarbeiten, Forschungsprojekte und Dissertationen, die Bezug nehmen auf die antike und spätantike Philosophie. Zudem werden wir uns auch der Lektüre klassischer ausgewählter Texte widmen, wobei Themen und Methoden der aktuellen Forschung ebenso wie Neuerscheinungen diskutiert werden. Veranstaltungsart: Kolloquium Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Do 08.12.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 10.11.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 12.01.17 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 24.11.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 26.01.17 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Do 27.10.16 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003 Husserl und die Krisis PD Dr. Fausto Fraisopi Kommentar In der Ordnung des Diskurses der Phänomenologie hat die Krisis der Wissenschaften eine ganz andere Bedeutung als in der gewöhnlichen Bedeutung des Terminus: In der Wissenschaftstheorie bzw. der Wissenschaftsgeschichte bezeichnet eine solche Krise die Grundlagenkrise der Wissenschaften (zuerst Mathematik und Physik), die seit der Entdeckung der nichteuklidischen Geometrie – schon in der Philosophie der Arithmetik erwähnt – bis zu den sogenannten Unvollständigkeitssätzen von Gödel (1930-31) und zu dem Heisenberg Unschärferprinzip (1929) dauert. Jedoch gibt es bei Husserl keine Spur einer solchen radikalen und hochspekulativen Entwicklung des Wissens. Umgekehrt gibt es in der orthodoxen Geschichtsschreibung der Wissenschaft keine Spur des Husserl’schen Ansatzes zur Krise der Wissenschaften. Sind beide Ansätze miteinander inkompatibel oder ist es möglich, ihre Komplementarität auffassen zu können? Das Ziel des Seminars wird sein, beide Ansätze – vom Standpunkt der Wissenschaftstheorie bzw. Wissenschaftsgeschichte und vom Standpunkt der Phänomenologie – zusammenzubringen bzw. zu kreuzen und eine Gesamtansicht der spekulativen Verbindung zwischen Philosophie und Wissenschaft nach der Krise zu skizzieren. Zu erbringende Prüfungsleistung Hausarbeit (15 Seiten), Abgabe am 15. März. Literatur E. Husserl, Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie; M. Heidegger, Wissenschaft und Besinnung, in Vorträge und Aufsätze; W. Heisenberg, Ordnung der Wirklichkeit; P. Benacerraf – H. Putnam, Philosophy of Mathematics; H. Mertens, Moderne Sprache und Mathematik: Eine Geschichte des Streits um die Grundlagen der Disziplin und des Subjekts formales Systeme, Frankfurt a.M., 1990; W. Heisenberg, Ordnung der Wirklichkeit; W. Heisenberg, Das Ganzes und der Teil (Auszüge). Veranstaltungsart: Seminar Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Fr 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 21.10.16-10.02.17, Kollegiengebäude I/HS 1236 Forschungsarbeit zur Anthropologie und Ethik im 19./20. Jahrhundert Prof. Dr. Lore Hühn Kommentar Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Dozentin ([email protected]). Empfehlung Teilnahme nur nach persönlicher Anmeldung bei der Dozentin ([email protected]). Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 26 Gesamtverzeichnis der philosophischen Lehrveranstaltungen Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Forschungsarbeiten zur Phänomenologie und Hermeneutik Dr. Tobias Peter Keiling Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: Forschungsarbeit zur Klassischen deutschen Philosophie Dr. Philipp Schwab Kommentar Das Thema der Forschungsarbeit wird individuell vereinbart. Zur Anmeldung wenden Sie sich bitte per Email an den Dozenten. Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB Termin, Ort: WS 2016/17 - Stand: 12.9.2016 27