Schulinternes Curriculum Philosophie

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Schulinternes Curriculum PHILOSOPHIE
Vorbemerkung
Bedeutung und Rolle des Faches sind seit Jahren bestimmt durch zwei Faktoren: Philosophie ist ein in der gymnasialen Oberstufe neu
einsetzendes Fach im gesellschaftlichen Aufgabenfeld, gleichzeitig dient es als Ersatzfach für ‚Religion-Abwähler‘, welche somit nur eine FachBelegung bis Ende Q1 garantieren. Hieraus resultieren für das Fach an unserem Gymnasium folgende Bedingungsfaktoren: Die Einrichtung eines
LK Philosophie ist weitestgehend ausgeschlossen. Die Motivations- und Interessenlage ist bei 60 -75% Religionabwähler-Anteil eher suboptimal.
Die Möglichkeit, Philosophie als Abiturfach zu wählen, ist wegen mangelnder Verlässlichkeit der Teilnehmerzahlen infolge der wegfallenden
Pflichtbindung des Religion-Ersatzes bis Q2 lediglich eine Option für die Schüler.
Die Kursinhalte lassen sich im Fach Philosophie mit Ausnahme des Einführungskurses unterschiedlichen philosophischen Teildisziplinen
zuordnen.
Durch die Vorgaben für die zentralen Abiturprüfungen wird faktisch eine Beschränkung der ursprünglichen themenbezogenen Wahlfreiheit ab Q1.2
vorgenommen.
Es ist ausdrücklicher Wunsch der Fachschaft, in den nicht von Vorgaben betroffenen Bereichen der Richtlinien im Rahmen der Obligatorik
möglichst große Freiheit bei der Themen- und Textauswahl für die einzelnen Kurse zu gewährleisten. Daher wurde bewusst auf die Anschaffung
eines verbindlichen Lehrbuches verzichtet. Statt dessen werden den Schülern zu den einzelnen Reihen Textsammlungen zur Verfügung gestellt.
Die fachlichen Themen des schulinternen Curriculums des Fachs Philosophie entsprechen den Vorgaben des Zentralabiturs und damit dem
Lehrplan des Landes Nordrhein-Westfalen.
Gemäß dem Lehrplan der Oberstufe Philosophie ist das Fach den Zielen der gedanklichen Durchdringung von Werken der philosophischen
Tradition verpflichtet. So nehmen bei der Unterrichtsarbeit die Anstrengungen einen breiten Raum ein, die zu einer Klarheit des Begriffs führen
soll. Damit verbunden ist immer ein entsprechender Problemhintergrund, der im diskursiven Gespräch erarbeitet werden soll. Um dieses Ziel
erreichen zu können, gilt als maßgebliche Aufgabe des Philosophieunterrichtes das selbstständige Durchdringen eines Themenbereiches. So
nimmt im Sinne eines fortschreitenden Lehrganges der Anteil des textanalytischen und –reflektierenden Anteils von EF.1 bis Q2.2 stetig zu.
Im Idealfall dienen traditionelle philosophische Texte der Vergewisserung bzw. Kontrastierung eigener im diskursiven
Unterrichtsgespräch gewonnenen Positionen.
Zur Vertiefung der Realisierung dieser Aufgabe nehmen Schülerinnen und Schüler des Faches an unserem Gymnasium seit Jahren am
landesweiten Essaywettbewerb teil, der sich zum Ziel gesetzt hat, Schülerinnen und Schüler ein Problemfeld selbstständig erarbeiten zu lassen.
Stand: November 2011
Arbeitstechniken und Methoden
In der Oberstufe wird mit folgenden Methoden und Arbeitstechniken gearbeitet: • Philosophisches Gespräch
• Textanalyse/Textzusammenfassung
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Vergleich unterschiedlicher Positionen
Überprüfung philos. Postionen auf
Logischer Stimmigkeit
Grundvoraussetzungen
Konsequenz
• Analyse/Interpretation von non-verbalen Medien
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Bild-Interpretation
Film-Interpretation
Gedankenexperiment
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Zu produzierende Textarten
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Thesenpapier
Protokoll
Stellungnahme, Beurteilung
Referat
Essay
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Informationsbeschaffung
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Fachliteratur, Fachlexika
Internetrecherche
Auswertung und Vergleich
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Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“
Grundlegende Beurteilungs‐ und Bewertungskriterien sind im schulinternen Rahmenkonzept zur Leistungsbewertung festgelegt! Dazu gehören folgende Leistungen: •
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Beiträge zum Unterrichtsgespräch Arbeitsverhalten Mitarbeit in Projekten und Gruppen Sonstige Arbeitsbeiträge ... • Erstellen von o Vor‐ und nachbereitenden Hausaufgaben o Protokollen o Referaten o Schriftlichen Übungen o Essays o ... Stand: November 2011
Curriculum Philosophie Jahrgang EF Curriculum Philosophie Jahrgang Q1 Stufe EF.1 Thema Was ist Philosophie? ‐ Philosophieren als „Staunen“ und Hinterfragen ‐ Philosophieren als Gedankengebäude Errichten EF.2 Wie arbeitet Philosophie?: ‐ Zweifel als Methode ‐ Idee – Gedanken – Theorie ‐ Kontroverse ‐ Diskurs klassische Fragen der Philosophie klassische Theorie‐Ansätze klassische Verfahren der Theoriebildung und Analyse Was ist der Mensch? (Philosophische Anthropologie) Fachinhalte  „gesunder Menschenverstand“, Wahrnehmung, Glaube, Meinung, und Wissen  Vorurteile: Philosophen als lebensuntaugliche Sternengucker  Kriterien der Theoriebildung am Beispiel antiker u./o. mittelalterlicher Philosophie Fragen nach:  Sinn des Lebens  Tod und Leben nach dem Tod  Erkenntnis und Selbsterkenntnis  Moral und richtiges Handeln  Individuum, Gesellschaft, Staat  Idealismus // Realismus  Deduktion // Induktion Kompetenzen •
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Autoren o je nach ausgewählter Frage Grundformen des o
Auswahl im Hinblick auf philosophischen Denkens thematische und historische Fähigkeit zum philosophischen Relevanz Diskurs Abstraktes Denken z.B. Argumentative Stützung der o Rene Descartes, Discours de la eigenen Position methode (Auszug) Bereitschaft, die eigene Position in Frage zu stellen und o ... stellen zu lassen Kritikfähigkeit Fähigkeit und Bereitschaft zur Begriffsklärung Fähigkeit zur klaren Darstellung philosophischer Gedanken‐
gänge z.B. Platon // Aristoteles • Unter mindestens zwei ausgewählten Aspekten: o Natur o Kultur o Leib/Seele‐Problematik o Technik (Medien) o Sinnfrage o Identität o je nach ausgewählter Frage o Auswahl im Hinblick auf thematische und historische Relevanz Stand: November 2011
Stufe Q1.1 Q1.2 Thema Probleme des menschlichen Handelns (Ethik) Probleme von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft (Rechts‐ und Staatsphilosophie) Fachinhalte Kompetenzen Autoren1 •
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Freiheit und Determination Der kategorische Imperativ Position des Utilitarismus Freiheit und Verantwortung • s. auch Jg. EF • Aufklärung über die Bedingtheit des eigenen Standpunktes • Aufdecken von Problemzusammenhängen • Überdenken der Voraussetzungen und Konsequenzen einer philosophischen Position • Fähigkeit zur Strukturierung komplexer Argumentationszusammenhänge • Transzendentales Denken • Dialektisches Denken Rechtfertigung der Herrschaft Verhältnis von politischer Herrschaft und Gesellschaft Politik als Frage nach dem besten Staat und der besten Verfassung Recht und Gerechtigkeit •
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Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Kritik der praktischen Vernunft Bentham: Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung Mill: Der Utilitarismus Jonas: Das Prinzip Verantwortung Singer: Praktische Ethik •
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Hobbes: Leviathan Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung Montesquieu: Vom Geist der Gesetze Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag Kant: Zum ewigen Frieden Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit Stand: November 2011
Curriculum Philosophie Jahrgang Q2 Stufe Q2.1 Q2.2 Thema Fachinhalte Probleme des Denkens, Erkennens und der Wissenschaft • Zweifeln als Grundlage der (Erkenntnistheorie) Erkenntnis • Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften • Wissenschaftliche Verfahrensweisen • Idealismus, Empirismus, (Rationalismus) (Wissenschaftstheorie) Alternativ Q2.2 Probleme der Kunst (Philosophische Ästhetik) Kompetenzen Autoren1 •
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s. auch Jg. EF und Q1 Fähigkeit zur Systematisierung philosophischer Gedanken und Positionen Deduktion und Induktion •
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Platon: Höhlengleichnis Descartes: Discours de la méthode Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand Dilthey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften Popper: Logik der Forschung Kant: Kritik der reinen Vernunft Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen ___________________________________________
Kursiv Geschriebenes ist nicht Teil der Obligatorik.
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Autoren- und Textauswahl in Abhängigkeit von den Vorgaben zum Zentralabitur
Stand: November 2011
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