Grundsätze der Philosophischen Praxis

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Dr. Rainer Paslack (Januar 2015)
Grundsätze der Philosophischen Praxis
„Ich bin, aber ich habe mich nicht.
Darum werden wir erst!“
(Ernst Bloch)
I. Was Philosophie leisten kann
Der Mensch ist nicht fraglos in der Welt da. Er muss sich seinen Weg und seinen Standort in
ihr erst suchen. Der Mensch ist das „nicht festgestellte Wesen“, das sich selbst entwerfen
muss, um etwas und jemand zu sein. Philosophie ist ein besonderer Weg, sich selbst in der
Welt zu finden und zu verstehen. – Der Weg der philosophischen Selbstbestimmung des
Menschen ist voraussetzungsreich und verläuft über mehrere Stationen:
1. Um sich selbst als eine Person zu finden, braucht es Entscheidungen, zu denen man
gewissenhaft stehen kann.
2. Um sich jedoch verantwortlich entscheiden zu können, benötigt der Mensch zum einen
Freiheit und zum andern Orientierung. Es braucht klare und feste Grundsätze.
3. Um zu solchen Grundsätzen – also zu einer Grundlage für das eigene Handeln – zu
gelangen, braucht es Reflexion, braucht es philosophisches Nachdenken.
4. Philosophisch zu denken bedeutet, den Dingen und Verhältnissen auf den Grund zu
gehen; bedeutet, das eigene Selbst- und Weltverständnis zu überprüfen, so viel wie
möglich gründlich und produktiv in Frage zu stellen.
5. Dies wiederum ist nur möglich, wenn wir zu uns selbst einen gewissen Abstand
einnehmen, der es uns erlaubt, unser eigenes Leben aus einer umfassenderen
Perspektive heraus zu bedenken. Philosophie ist daher die „Kunst des Fragens auf das
Ganze und Grundlegende hin“, von dem her auch das je individuelle Leben eines
Einzelnen zu bestimmen ist. In der Philosophie geht es folglich um die Schulung der
Urteilskraft in allen theoretischen und praktischen Belangen des Lebens
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6. Um dies leisten zu können, bedarf es des Mutes, selbst zu denken und nicht leichtfertig
auf vorgefertigte Antworten zu vertrauen! („Sapere aude! – Hab den Mut, weise zu
sein!“)
7. „Philosophieren“ heißt daher auch: Denkblockaden und irrige Annahmen über die Welt
aufzulösen, indem es das allzu Selbstverständliche durch produktive Verwirrung in Frage
stellt, ohne vorschnelle Antworten zu geben. Die Philosophie ist somit eine Lebens- und
Denkschulung, die insbesondere dazu beiträgt, für das eigene private und berufliche
Leben eine nachhaltige ethische Orientierung zu gewinnen; was gerade auch für
Menschen und Unternehmen in verantwortlicher Position von Bedeutung ist.
8. „Philosophisch denken“ bedeutet somit insgesamt: „Bewusster und begründeter zu leben“,
als dies normalerweise geschieht! Philosophie hat es demnach mit Lebensklugheit und
Ethik zu tun.
II. Was Philosophen tun
Philosophen stellen oft radikale Fragen. Sie fragen zum Beispiel:

Was ist Wahrheit?

Worin besteht das Gute im ethischen Sinne?

Was macht das Schöne aus, dem wir in der Natur und in der Kunst begegnen?
Die wesentlich philosophischen Fragen versuchen hierbei das menschliche Leben im Ganzen
zu umgreifen:

Was ist der Mensch?

Wo kommen wir her und wo gehen wir hin?

Was ist der Sinn unseres Daseins?

Was sollen wir tun und wonach sollten wir streben?

Schließlich: Was dürfen wir erhoffen? (Hier berührt das philosophische Denken etwa die
Gottesfrage)
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Marc Sautet sagt („Ein Café für Sokrates“):
„Die Philosophie hängt nicht von Themen ab. Sie ist weder ein ‚Stoff’, der gelehrt, noch ein
Acker, der bestellt werden muss, sondern eine Geisteshaltung, eine Art und Weise, den eigenen Verstand zu gebrauchen. Der Philosoph hat keinen ihm eigenen Gegenstand. Er geht von
Gemeinplätzen aus, von den Allerweltsmeinungen, den herrschenden Ideologien, den religiösen Offenbarungen, den Antworten der Wissenschaft, um sie der Prüfung zu unterziehen.
Folglich ist alles Gegenstand seiner Reflexion. Philosophieren heißt, das, was bereits als Antwort vorliegt und in Wirklichkeit nicht taugt, in Frage zu stellen. Und es wimmelt von Antworten, die einander widersprechen. Der Philosoph versucht, sich darüber klar zu werden,
Ordnung in dieses Wirrwarr zu bringen, die Vernunft entscheiden zu lassen.“
Die Philosophische Beratung setzt immer an der Situation der/des Ratsuchenden an. Von der
psychologischen Beratung unterscheidet sich die philosophische Beratung dabei vor allem
dadurch, dass für sie die „geistige Situation“ der Klientin oder des Klienten maßgeblich ist.
Etwa: Was und wie denkt jemand? Auf welchen Werten und Wirklichkeitsvorstellungen baut
sein Denken und Streben auf? Wie ist seine geistige und moralische Haltung beschaffen und
begründet?
III. Was ist "Philosophische Beratung“?
Philosophische Lebensberatung bedeutet …

über Fragen der „richtigen“ Lebensführung kompetent miteinander sprechen

durch philosophisches Denken zum ethisch angemessenen Handeln anleiten (was z. B.
auch Fragen der Umweltethik einschließt)

neue ethische Grundhaltungen vertiefen, einüben und verfestigen
Zum philosophischen Lebensberater kommt, wer …

die Vielschichtigkeit der Wirklichkeit und seiner eigenen Existenz erkennen möchte,

seinem Lebensplan Form, Tiefe und Sinn verleihen möchte,

kompetente Hilfe bei schwer wiegenden Lebensentscheidungen sucht und/oder

inneres Wachstum mit erhöhtem Lebensgenuss und heiterer Gelassenheit verbinden
möchte.
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Philosophische Lebensberatung trägt bei …

zum Aufbau bzw. zur Aktivierung von Kompetenzen der Selbstfindung und Handlungsentscheidung,

zur Schulung der praktischen Urteilskraft sowie

zur Stimulierung von Fähigkeiten bei der Lösung persönlicher Lebensprobleme
Sie möchten

die Vielschichtigkeit der Wirklichkeit und Ihrer eigenen Existenz erkennen,

Ihrem Lebensplan Form, Tiefe uns Sinn verleihen und

inneres Wachstum mit erhöhtem Lebensgenuss und heiterer Gelassenheit verbinden?
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Dr. Rainer Paslack, Philosoph und Lebensberater
Telefonisch: 0521-885001 , Fax: 0521-885001, E-Mail: [email protected]
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