Referat zum Thema: Rechtsextremismus und seine theoretischen Grundlagen Gregor Voehse André Stiebitz Gliederung: Theoretische Richtungen Antidemokraten, Radikale Rassisten, Ethnopluralismus Ethnopluralismus Philosophische Grundlagen Alain de Benoists Aufstand der Kulturen Politiktheoretische Grundlagen Carl Schmitts Theorie des Dezisionismus Theoretische Richtungen Weimarer Antidemokraten Theoretische Richtungen Beispiel: Horst Mahler Radikaler Rassist und Verschwörungstheoretiker Ethnopluralismus Der Begriff Ethnopluralismus bedeutet eine Politik der Apartheid im Verhältnis der Ethnien und Völker zueinander. Er fungiert als Gegenbegriff zu Universalismus. Philosophische Grundlagen Cartesianismus (René Descartes) Aufklärerischer Rationalismus Immanuel Kant vs. Johann Gottfried Herder „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ Philosophische Grundlagen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ „Selbsterhaltung ist das erste, wozu ein Wesen da ist: vom Staubkorn bis zur Sonne strebt jedes Ding, was ist, zu bleiben.“ (Teil II, 8. Buch, Kap IV) Philosophische Grundlagen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ • Humanität – Selbsterweiterung, Entfaltung des nur naturbestimmten Ich zur kosmisch universeller All Einheit. Begriff für Werden und Wachsen an sich selbst und aus sich heraus Philosophische Grundlagen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ • Aufhebung des Gegensatzes von Natur und Kultur. Die Natur des Menschen verwirklicht sich in seiner Kultur. Kultur ist eine Manifestation der Natur Philosophische Grundlagen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ • Volk ist eine ethnisch und sprachlich homogene Einheit, ein lebendiger Organismus von Gefühl und Verstand. Jedes Volk, jede Ethnie hat ein Recht auf Selbsterhaltung und steht unmittelbar zu Gott, kann also nur aus sich selbst heraus beurteilt werden. Es gibt keinen universalistischen Maßstab, um Ethnien beurteilen zu können. Philosophische Grundlagen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ • Ein Individuum ist immer durch starke, unhintergehbare Bande an seine Primärgruppen gebunden (Familie und Volk). Sie prägen es vorbewusst mit der ganzen Kraft von Gefühlen, Einstellungen und kollektiven Erzählungen (Mythen, Märchen, Volkslieder) Ethnopluralismus Der Mensch ist zwar ein Tier, ist aber zur Kultur befähigt. Diese Befähigung ist aber selbst eine Naturgabe, eine bioanthropologische Grundausstattung Ethnopluralismus Weltanschauungen, Religionen, Staatsdoktrinen oder Wertmaßstäbe sind das Ergebnis einer biologischen Anpassung an die jeweilige Umgebung Ethnopluralismus Recht auf Verschiedenheit von Kulturen. Kulturelle Leistungen können zwar variieren, aber nur innerhalb der Systemgrenze. Überschreiten sie diese Grenze, etwa durch Mischung mit anderen kulturellen Systemen, gefährden sie das Überleben des Systems und das seiner Population. Ethnopluralismus Eliten mit Reglerfunktion eines kulturellen Systems. Sie definieren hierarchisch von oben nach unten, welche kulturellen Leistungen oder Variationen für den Systembestand zuträglich und erlaubt sind. Politiktheoretische Grundlagen Carl Schmitts Theorie des Dezisionismus „Der Begriff des Politischen“ (1963) „Politische Theologie“ (1922) Politiktheoretische Grundlagen Carl Schmitts Theorie des Dezisionismus • Nicht das Ergebnis einer Entscheidung spielt eine Rolle, sondern das überhaupt entschieden wird. Entscheidungen sind nicht durch Normen und positives Wissen alleine herbeizuführen, sondern allein die Willensakte des Entscheiders sind von Bedeutung. • Freund und Feind Denken: Politik ohne Gegner ist nicht denkbar. Eine Welt, die durch und durch friedlich ist, wäre eine unpolitische Welt. Die Einheit einer Nation kann sich nur durch die Ausschließung von Anderen, Fremden konstituieren. • Identitäre Demokratie: Beherrschte und Herrschende sind identisch. Zur identitären Gemeinschaft gehören nur „Freunde“. Diese können durchaus alle von einem Herrscher bzw. „Führer“ vertreten werden. Literaturhinweise: Bevc, Tobias, Politische Theorie, S. 129-148, UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2007 Brodocz, Schaal (Hrsg.), Politische Theorien der Gegenwart I, S. 277 -312, 3. Aufl., 2009, Verlag Barbara Budrich Opladen & Farmington Hills Funke, Hajo, Paranoia und Politik. Rechtsextremismus in der Berliner Republik, 2002, Verlag Hans Schiler, Berlin Priester, Karin, Rassismus. Eine Sozialgeschichte, 2003, Reclam Verlag Bibliothek Leipzig Störig, Hans Joachim, Kleine Weltgeschichte der Philosophie, 2. Aufl. 2002, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH „Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi." Gerhard Bronner, Rede anlässlich der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Gunskirchen, 7. Mai 2005 Vielen Dank für Ihr Interesse!