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Ethikreferat von Christina Wunder und Leona v. Vietinghoff:
Buddhismus
Der Buddhismus ist eine Weltreligion, die hauptsächlich im Osten Asiens ihre Anhänger
hat.
Sie wurde nach „Buddha“ benannt (Siddharta Gautama), der 560 v. Chr. als
Fürstensohn geboren wurde und 483 v. Christi starb.
Im Buddhismus gibt es immer nur einen Buddha, es können jedoch unendlich viele
folgen. Siddharta Gautama war der Stifter der Religion und somit der Erste.
Ein Buddhist geht allgemein davon aus, dass nichts auf der Welt beständig ist – jeder
muss in seinem Leben Leid und Elend ertragen. Er glaubt an die Wiedergeburt des
Menschen, wobei der gute Mensch in einem angenehmen Leben und der schlechte
Mensch in einem qualvollen Leben wiederkehrt. Nach Buddhas Einsicht ist alles auf der
Welt nur Schein. Das, was geschieht, besteht aus sich ständig wiederholenden
Wahrnehmungen.
Wer und was ist „Buddha“?
Buddha kommt von „budh“ und bedeutet erwachen. Buddha besagt, dass jemand seine
Erkenntnisse aus eigenem Nachdenken und Wissen erlangt hat. Seine Erkenntnisse
kommen nicht aus heiligen Schriften oder Studien oder von Lehrern - Buddha ist also
kein Gott. Er ist ein Mensch wie jeder andere, der geboren wird, lebt und stirbt. Der
Einzige Unterschied besteht darin, dass er menschlich vollkommen ist und deshalb, im
Gegensatz zu anderen Menschen, Wunderkräfte an sich entfalten kann.
Siddharta Gautama
Eine der bekanntesten Legenden über Siddharta Gautama erzählt folgende Geschichte:
Siddharta war das erste Kind eines Monarchenpaares des kleinen Staates Sakaya, am
Himalaya im heutigem Nepal.
Durch die Prophezeiung, der Königsohn würde einst das Königreich verleugnen, ließ ihn
sein Vater beschützen und in einer besseren Welt, abgeschirmt von der Realität,
aufwachsen.
Siddharta wünschte sich jedoch eines Tages den Eindruck von Land und Volk zu
gewinnen. Woraufhin sein Vater, aus Angst, dass Siddharta das schlechte Leben
kennerlernen würde, jegliches Elend aus der Stadt schaffen ließ und in die Elendsviertel
schickte.
In der tobenden Menge gesunder, froher Menschen entdeckte Siddharta jedoch einen
bettelnden, verarmten Jungen. Als dieser weglief, ging er ihm nach und gelang in das
Elendsviertel: Zum ersten Mal in seinem Leben wurde Siddharta mit Tod, Armut und
Traurigkeit konfrontiert.
Siddharta kehrte augenblicklich enttäuscht in seinen Palast zurück und stellte seinen
Vater zur Rede, der ihm seine Entdeckung nicht weiter erklären konnte.
Von diesem Tage an verabscheute er sein Reichtum und seine Scheinwelt.
Nachdem Siddharta schließlich noch einem fröhlichen Bettler begegnet war, wollte auf
einmal die Ursache für seine Heiterkeit herausfinden. Er konnte sich nicht ausmalen,
weshalb ein Mensch in dieser Situation noch fröhlich sein kann.
Um Gründe dafür zu finden und in der Hoffnung, einen Ausweg für dieses Elend zu
finden, verließ er den Palast und verzichtete auf den heimatlichen Reichtum und auf
seine Familie.
Während dieser Pilgerfahrt entdeckte er neue Perspektiven des Lebens, die ihm bei der
Suche nach der Erlösung halfen.
Er sammelte Erfahrungen und lernte Methoden kennen, die auf ungewöhnlichen Wegen
(Meditation, Yoga...) das eigene "Ich" erforschte.
Er fand die Erlösung erst, nachdem er alle Ursachen des Leidens gefunden hatte und
konnte sich nun ein exaktes Bild über das Leiden machen.
Die Ursache des Leidens, sagt er, seien das Begehren und das Unwissen. Ihm wurde
hier bewusst , dass die Menschheit nur aus diesen Gründen so traurig ist und fasste den
Entschluss, eine Überwindungstheorie zu finden: Man hört auf zu begehren.
Diese Nacht, in der Siddartha diesen Entschluss unter einem Feigenbaum fasste (später
der "Baum der Erleuchtung") wird noch heute als "heilige Nacht", gefeiert. Siddartha
wurde an diesem Tag vom Königssohn, zum Buddha, den Erleuchteten.
Buddhismus als Weltreligion
Neben dem Christentum, Islam, Hinduismus und dem Judentum zählt der Buddhismus
zu den fünf großen Weltreligionen. Er steht zahlenmäßig hinter dem Christentum, Islam
und dem Hinduismus und vor dem Judentum.
Um die 300 Millionen Menschen sind Anhänger des Buddhismus (Schätzung von
1998). Außerdem gibt es noch unzählige weitere Menschen, die sich für diese Religion
interessieren, sich jedoch nur teilweise mit der Religion identifizieren können und
hauptsächlich Buddhas Lehre (auch "Buddha – Dharma") anerkennen, nämlich das
Leben ohne zu begehren.
Der Buddhismus ist weit verbreitet in Ceylon, Burma, Japan, Nepal, Korea, der
Mongolei, Taiwan, Thailand, Pakistan, Nordindien und Kaschmir.
Seit 1800 finden auch Europa und die USA Interesse an dem Buddhismus und an
Bhuddas Lehren, nachdem die östlichen Einflüsse begannen, den Westen zu neuen
Glaubensrichtungen und Lebensweisheiten zu inspirieren. U.a. interessierten sich
besonders Friedrich Nietzsche, Hermann Hesse und Richard Wagner für den
Buddhismus, meist anfänglich aus intellektuellem Interesse.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg, genaugenommen seit den Siebziger Jahren, hat sich
der Buddhismus weiter im Westen ausgebreitet.
Die Drei Lehren
Der Buddhismus unterscheidet sich in drei verschiedenen Lehren: die Hinayana-, die
Mahayana- und die Vajrayana - Lehre.
1. Die Hinayana - Lehre (das kleine Fahrzeug)
Die Hinayana - Lehre wird auch „Therawada - Buddhismus“ genannt. (Therawada
bedeutet Anhänger der Lehre der ältesten Mönche.) Diese Lehre findet sich
hauptsächlich in Sri Lanka, Burma, Thailand und Kambodscha. Diese Richtung des
Buddhismus ist eine streng mönchische Glaubensrichtung, das „Nirwana“
(= seelischer Endzustand der Ruhe, vollkommene Gemütsruhe od. Vollendung des
Seins) ist nämlich nur für Mönche und Nonnen bestimmt.
Die Hinayana - Buddhisten verehren den „Gautama Buddha“, welcher nur als Vorbild
und nicht als Gott angesehen wird. Sie befolgen ausschließlich seine Lehre und
verwenden ihre eigene Kraft, um zur Erlösung zu gelangen.
Der Ausdruck „kleines Fahrzeug" bedeutet, dass sich nur Mönche und Nonnen ernsthaft
mit dieser Lehre befassen können, die anderen Menschen müssen zuerst durch
mehrere Leben gehen, bis sie dieser Lehre gewachsen sind.
2. Die Mahayana - Lehre (das große Fahrzeug)
Besonders in China, der Mongolei, Japan, Korea, Nordindien, Tibet und Nepal sind
Anhänger dieser Religion zu finden.
Die „Bodhisattvas“, vergleichbar mit Heiligen und Engeln im Christentum, spielen in
dieser Lehre bei der Erlösung der Seele die Hauptrolle. Sie gelten als „überirdische
Wesen“ und werden von den Mahayana – Anhängern verehrt. Ein Bodhisattva verzichtet
so lange auf das Nirwana bis alle seine Anhänger zur Erlösung gefunden haben.
Der Ausdruck „großes Fahrzeug“ bedeutet, dass alle Anhänger den Weg zur Erlösung
finden. Diese Lehre ist allen zugänglich.
3. Die Vajrayana – Lehre (das diamantene Fahrzeug)
Diese dritte Lehre des Buddhismus ist hauptsächlich in den Hymalaya - Staaten und
auch in Japan zu finden.
In der Vajrayana – Lehre ist der Diamant der Stein, der alles Böse der Welt mit der
„Absoluten Wahrheit“ vernichtet.
Im diamantenen Fahrzeug bekamen die Bhuddas mit der Zeit gottesähnliche
Bedeutung.
Im Mittelpunkt dieser Lehre befinden sich die fünf „Dhyani – Bhuddas“. Die Zahl 5 steht
in diesem Zusammenhang für die fünf menschlichen Sinne, über die sie herrschen.
Die „Vier edlen Wahrheiten“ und der „edle achtfache Pfad“
Der Weg zur Erlösung
Als sich Buddha unter dem „Baum der Erleuchtung“ befand, entdeckte er die „Vier edlen
Wahrheiten“. Diese entwickelten sich später zu einem buddhistischen
Glaubensbekenntnis:
1.
2.
3.
4.
Alles Leben ist Leiden
Der Ursprung des Leidens ist das Begehren, der Durst und die Gier
Das Leiden muss aufgehoben werden
Der Edle, achtfache Pfad weist uns den rechten Weg, der zur Pforte des
Nirwanas führt
Der edle, achtfache Pfad besteht aus 8 Wegen, die zusammen zur Erlösung führen,
wobei jeder Weg eine gute Eigenschaft des Menschen auffasst: Rechte Anschauung,
rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, Leben, Streben, Überdenken und
Sich – Versenken (zum Beispiel bei der Meditation).
Ein Mensch, der die vier edlen Wahrheiten versteht und sich auf dem edlen, achtfachen
Pfad befindet, wird erlöst und sich nach seinem Tode im Nirwana wiederfinden.
Vergleich von Buddhismus und Christentum
In dem Buddhismus steht das Nichtsein höher als das Sein. Eigentlich ist die Welt für
die Buddhisten unbedeutend und der Mensch ist für seine Erlösung selbst zuständig.
Dagegen ist die Welt ist im Christentum durch Gottes Schöpfung gut - hier ist Gott für
die Erlösung zuständig und der Heilige.
Quellen:
Buddha – die Wege des Erleuchteten von Helmut Uhlig, 1994 im Gustav Lübbe Verlag
Buddhismus kurzgefasst von Erhard Meier, 1998 im Josef Knecht Verlag
„Das geh' ich ganz gelassen an“ (Reportage über B.) aus der Young Miss, Jan. 1999
Zen – Buddhismus und Psychoanalyse von Erich Fromm, Daisetz Teitaro Suzuki und
Richard de Martino, 1974 im Suhrkamp Verlag
Buddha für Christen von Erhard Meier und Adel Theodor Khuri, 1986 im Herder Freiburg
Verlag
Encarter 1997
www.fundus.org
www.meome.de
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