Deutsche BauZeitschrift BauWerk_02 Gatermann + Schossig, Köln Capricorn Haus, Düsseldorf Inhalt Seite Editorial | Impressum 2 Zur Bauaufgabe 3 Objektdokumentation Die Multifunktionsfassade Michael Brüggemann 4 Interview Frank Pansegrau im Gespräch mit Elmar Schossig Zur Bauaufgabe Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit mittlerweile 3 Jahren finden unsere Fachsymposien bundesweit an Hochschulen statt, in der Regel vor vollen Auditorien – aktiven Architekten, Planern und Studenten –, die sich im Kontext prominenter Bauwerke ganzheitlich, vom Entwurf bis ins Detail, über neueste Entwicklungen informieren wollen. 10 Fachbeiträge Konstruktion der i-modulFassade 12 Dezentrale fassadenintegrierte Lüftungslösungen 16 Anwendungsbeispiele Shuffle Fassade – Filigrane Fassadenkonstruktion 20 Schön geschützt – Intelligente Brandschutzkonstruktionen 21 Weitere innovative Produktlösungen 22 Bautafel Beteiligte Hersteller – Auswahl 25 Projekt- und Planungsbeteiligte – Auswahl 27 Impressum Lernen von den Besten: Mit unserem Konzept einer praxisbezogenen Informationsvermittlung „aus erster Hand“ haben wir uns seither viele Freunde an den Hochschulen gemacht. Aber auch bei den Architekten ist dieser neue Weg zu einem themenbezogenen fachlichen Update gut angekommen – lässt sich doch so das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: im anregenden Kollegenkreis zu diskutieren und Inspira­ tionen für zukünftige eigene Entwicklungen zu schöpfen! Unter dem Label DBZ+BAUcolleg haben wir unser Konzept weiterentwickelt: In Kooperation mit der DBZ und der Bauwelt wird künftig jede Veranstaltungsreihe von einer eigens recherchierten Objektdokumentation begleitet – BauWerk. Damit können wir die Wissensbasis erheblich verbreitern. Ermöglicht wird dieses anspruchsvolle Konzept durch das Engagement unserer Sponsoring-Partner: Durch ihren finanziellen Beitrag zur Förderung der DBZ+BAUcolleg Symposien dienen sie den Zielen ihrer eigenen Unternehmeskommunika­tion, gleichzeitig aber engagieren sie sich auch für die öffentliche Wert­ schätzung von Baukultur – und damit auch von uns Architekten als Berufsgruppe! BauWerk wird in Koproduktion mit der DBZ und update:BAU als Begleitheft zur Veranstaltungsreihe Deutsche BauZeitschrift Ulrike Sengmüller Architektin im Sommersemester 2007 herausgegeben Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Herausgeber: update:BAU Peter-Paul-Althaus-Straße 7 80805 München T 089 322114-10 F 089 322114-17 [email protected] Redaktion: Ulrike Sengmüller (v.i.S.d.P.), Jo Heber, Uta Heindl Layout : Uta Heindl Druck: Springer Baumedien Soweit nicht anders angegeben, liegen die Abbildungsrechte bei den Architekten oder den jeweiligen Unternehmen. Sponsoring-Partner Seit den 80er Jahren wandelt die Stadt Düssel­dorf ihren ehemaligen Wirtschaftshafen in einen neuen Wirtschaftsstandort um. 5 000 Arbeitsplätze sollen hier entstehen. Das gesamte Areal ist in vier Enwicklungsphasen unterteilt, von denen die erste abgeschlossen ist, die zweite beinahe und von der dritten sind ebenfalls eine Reihe Projekte realisiert. Denkmalgeschützte Hafenhallen wechseln sich hier mit den Bauten prominenter zeitgenössischer Architekten ab. In den Gebäuden um die Kaistraße und den Zollhof sollen sich in erster Linie Medien- und Kreativberufe ansiedeln, was dem Standort zu seinem neuen Namen verholfen hat: Medienhafen. Das Grundstück, auf dem das Capricorn Haus steht, bildet das südliche Entree zu diesem aufstrebenden neuen Quartier. Das Grundstück war mit seiner langen, schmalen und geknickten Form problematisch. Hinzu kam die Situation zwischen einem Bahndamm und einer stark befahrenen Straße, die in Richtung Gebäude verbreitert wird. Beides machte einen ausreichenden Schallschutz erforderlich. Ein effizienter Grundriss, der möglichst große Flexibilität in den Bürozuschnitten ließ, sollte es werden mit gleichmäßig guter Qualität aller Arbeitsplätze. Darüber hinaus stellten sich die Architekten selbst die Aufgabe, ein Gebäude mit Niedrigenergiestandard zu erschaffen. Gelöst haben Gatermann + Schossig diese Herausforderung, mit einem mäanderförmigen Gebäude, das sich zwischen den beiden Längsseiten bewegt. Die Zwischenräume füllen vier große gläserne Atrien, die als Klima- und Schallpuffer wirken. Sie strukturieren die Längsseiten und schaffen einen Übergangsraum zwischen Gebäude und Stadt. Der energiesparende Planungsansatz führte zu einer Reihe technischer Neuentwicklungen. Darunter die i-modulFassade, eine elementierte Aluminiumfassade, die in enger Zusammenarbeit mit den Firmen Schüco und Trox entsanden ist. Sie leistet nicht nur Klima- und Schallschutz: in ihr verbergen sich auch Heizung, Lüftung, Kühlung, Wärmerückgewinnung und sogar Beleuchtung. Das Gebäude weist darüber hinaus zahlreiche weitere überzeugende Planungsdetails auf, wie beispielsweise Geothermiewassernutzung, Betonkernaktivierung, optimierten Sonnenschutz und nicht zuletzt die extensive Begrünung des Hauptdaches. Alle tragen dazu bei, Wärmeeintrag zu verhindern, Energie zu sparen und damit die Betriebskosten zu senken. Für vorausschauende Bauherren ein Gewinn. Objekt Ort Baubeginn Fertigstellung Bauherr Architekten Projektleiter Tragwerk Bauleitung Gesamtnutzfläche Baukosten Baudaten Capricorn Haus Holzstraße 6, 40219 Düsseldorf 2004 2006 Capricorn Development GmbH&Co.KG Dörte Gatermann und Elmar Schossig Alfred Schelenz IBZ Ingenieurbüro H. Zimmerling GmbH & Co. KG, Düsseldorf Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft mbH Kaarst 42 000 m2 ca. 57 Mio. € Die Multifunktionsfassade Signalrot windet sich die Fassade des Capricorn Hauses am südlichen Eingang des Düsseldorfer Medienhafens entlang. Der besondere Clou verbirgt sich jedoch hinter den roten Glaspaneelen: Eine Fassade mit eigenem Lüftungssystem! Als der Rheinhafen in Düsseldorf Ende der 90er Jahre zur Medienmeile konvertierte, entstanden rund um das Hafenbecken eine Reihe spektakulärer Bauten. Doch nicht alle bewiesen sich auch in der Praxis: So steht das bunt kolorierte Colorium von Will Alsop weitgehend leer – auch wegen des undurchdachten Energiehaushalts. Unter besseren Vorraussetzungen startet das Capricorn Haus am Südeingang des Medienhafens. Der leuchtend rote Neuling von Gatermann + Schossig überzeugt mit einem ganzheitlichen Energiekonzept, das die Betriebskosten deutlich reduzieren soll. Das beginnt schon mit der unkonventionellen Form: Zwischen einem Bahndamm im Süden und einer stark befahrenen Straße im Norden windet sich der siebengeschossige Bürobau wie ein Flusslauf über das schmale Grundstück und nutzt die Fläche optimal aus. Der abknickende Grundriss ermöglicht Ausblicke auf den Hafen und im Süden über den Bahndamm hinweg bis auf den Rhein. Zwischen den Windungen entstanden vier haushohe Atrien, zwei an jeder Seite, die eine filigrane Glasmembran umschließt. Die Atrien regulieren das Gebäudeklima: Lageplan © GATERMANN + SCHOSSIG Architekten BDA Im Sommer führen sie die Warmluft über Dachluken ab, im Winter speichern sie solare Wärmegewinne. Außerdem schirmen sie den Verkehrslärm ab, der in Zukunft noch zunehmen wird. Denn die Hauptstraße im Norden soll näher an das Haus heranrücken und vierspurig ausgebaut werden. gerne angenommen wird. Denn viele Bürogebäude nahe dem Hafenbecken sind schwierig zu gründen, Tiefgaragen häufig kompliziert und unrentabel. Man betritt das Capricorn Haus über das größte der vier Atrien auf der Nordseite. Das zweite Nordatrium dient als separater Zugang und Veranstaltungsraum, in den Südatrien ist Platz für entspannte Pausen. Drei Kerne bündeln die gesamte Erschließung. Zusammen nehmen sie nur zehn Prozent der Gesamtfläche ein. Dadurch steht den künftigen Mietern die Grundfläche frei zur Verfügung. Zwischen 350 und 2 880 m2 ist alles möglich: Zellen, Kombi-Büros, Großräume. Unter dem Gebäude verbirgt sich zudem eine viergeschossige Tiefgarage mit rund 600 Stellplätzen, davon 120 für Fremdparker. Ein Angebot, das im Medienhafen Dem Bauherren werden die (beinahe) ferrariroten Fassadentafeln des Bürobaus gefallen. Denn die Capricorn GmbH wartet, restauriert und pflegt alte Sport- und Rennwagen. Für Gatermann + Schossig der ideale Bauherr: „Im Automobilbau kommt es auf Präzision an, alles muss perfekt sein“, sagt Elmar Schossig. „Für die Zusammenarbeit war das ein großer Vorteil.“ Bereits 2001 hatten die Kölner Architekten den Firmensitz von Capricorn in Mönchengladbach erweitert. Der zweigeschossige Anbau gilt als Vorläufer, ein ideales Testlabor, um an der Fassade zu experimentieren. Grundriss Regelgeschoss Grundriss 1. Obergeschoss Der Medienhafen in Düsseldorf ist geprägt von einer abwechslungsreichen Architektur. Denkmalgeschützte Lagerhallen stehen neben bekannten Vertretern der modernen Architektur. Trotz aller Neuerungen ist die Hafenatmosphäre überall zu spüren: Der Handelshafen mit seinen Kaimauern, den Treppenanlagen, gusseisernen Pollern und schmiedeeisernen Geländern von 1896. Den Testlauf spürt man: Die Fassade ist mit der Präzision eines Werkstücks zusammengesetzt. Sie besteht aus 2,70 x 3,45 m großen Paneelen, die komplett im Werk vorgefertigt und vor Ort nur noch mit einem Kran heruntergelassen und montiert wurden. Jedes Element umfasst drei Teile: ein 1,80 m hohes, rotes Glaspaneel, ein Oberlicht und ein raumhohes, dreifachverglastes Kastenfenster. Offene und geschlossene Flächen sind wie auf einem Schachbrett gegeneinander versetzt, was den Ansichten Rhythmus verleiht. Damit die Räume nicht überhitzen, ist ihr Verhältnis mit 55 zu 45 % ausgewogen. Das Scheibenraster überzieht auch die Atrien, so dass die gläserne Hülle als glatte, ebene Fläche erscheint. Erst nachts ändert sich das Fassadenbild, wenn die Oberlichter wie Kiemen aufklappen, um das Gebäude herunterzukühlen. Grundriss Erdgeschoss Grundriss Untergeschosse OK Attika +26.98 = 63.60 ¸.NN 83 15 + 26.83 OKRD + 26.40 25 25 39 OK Attika + 26.980 Gef‰lle 2% Kiesstreifen im Randbereich OK Dach +26.79 = 63.41 ¸.NN 69 40 19 70 19 70 7 14 6 12 Dachaufbau: Umkehrdach mit extensiver Begr¸nung OK Attika +26.98 = 63.60 2.20 ¸.NN 40 40 9 + 26.14 Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik 67% Deckensegel 40% 1.20 OK Attika +26.98 = 63.60 ¸.NN 5.80 10 20 4.16 50 4.43 OK Attika + 26.980 Gef‰lle 2% Kiesstreifen im Randbereich OK Dach +26.79 = 63.41 ¸.NN 20 15 Flurtrennwand Gipskarton 7 22 OKRD + 26.40 40 3.64 9 + 26.14 3.50 3.10 1.72 67%2.66% Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik Deckensegel 40% 46% 2.53 1.64% 5.80 1.63 hˆchstgelegener Aufenthaltsraum 1.20 OKF 6.OG + 22.65 OKR 6.OG + 22.45 5 46% Flurtrennwand Gipskarton 7 22 27 73% 20 10 20 4.16 50 5 22 4.43 6. OG Hohlraumboden 25 5 40 3.10 3.50 45 Für das Projekt wurde ein Beleuchtungskonzept inklusive einer eigenen Leuchtenreihe entwickelt. Ein Leuchtentyp ist in die Fassade integriert. 25 45 1.63 79% 20 81% 25 2.66% Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik Deckensegel 46% OKF 2.OG 1.20 + 9.25 7% 21 26 5 5 80 30 40 76%25 575 25 Hohlraumboden Isolierverglasung mit Sonnenschutzlamelle im Scheibenzwischenraum 40 1. OG Open Space 40% 2.53 5 Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik EVG 76% 5 46% 21 26 7% 46% 2.26% 2.21% 5 Isolierverglasung mit Sonnenschutzlamelle im Scheibenzwischenraum Deckensegel 22 27 75 Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik 40 Paneel mit L¸ftungsger‰t 2.13% 25 45 2.50 15 5 OKR 2.OG + 9.05 7 OKF 2.OG 1.20 + 9.25 1.70 3.35 45 7 OKR 6.OG + 22.45 Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik 1.70 anfänglichen Bedenken – Tenor: auf so engem Raum, unmöglich – gewann die Firma Trox. Die Bautiefe des Siegerentwurfs betrug 19 cm. 15 5 OKF 6.OG + 22.65 Deckensegel Deckensegel 1.72 40% 22 27 73% 20 hˆchstgelegener Aufenthaltsraum 15 5 7 25 1.63 45 1.63 5 46% OKR 2.OG + 9.05 45 1.70 25 1.70 80 7 15 5 7 Flurtrennwand Ganzglas-System-Trennwand Flurtrennwand Ganzglas-System-Trennwand 3.64 5 40% 3.64% 25 25 6. OG + 26.83 5 30 3.64% 39 79% 69 Flurtrennwand 40 Ganzglas-System-Trennwand 1.64% 19 Dachaufbau: Umkehrdach mit extensiver Begr¸nung 70 19 70 81% 83 1.72 2.53 OK Attika +26.98 = 63.60 2.20 ¸.NN Flurtrennwand 40 Ganzglas-System-Trennwand 7 7 14 6 12 40% Fassaden-Teilschnitt mit Eintragung der kunstlichtverteilung Tagsüber schaufeln Lenklamellen hinter den Lüftungsklappen Tageslicht bis in die hinteren Raumzonen. Und auch der Sonnenschutz für die Kastenfenster liegt windgeschützt hinter einer Prellscheibe. Der besondere Clou des Gebäudes verbirgt sich jedoch hinter den roten Glaspaneelen. Auf nur 26 cm Bautiefe ist die gesamte Technik untergebracht, um das Raumklima zu steuern. Sogar ein eigenes Lüftungssystem, das heizt, kühlt, lüftet und Wärme zurückgewinnt. Da es ein derart kompaktes Lüftungsgerät für Fassaden bisher nicht gab, luden Gatermann + Schossig acht Hersteller zu einem Wettbewerb ein. Nach Innenperspektive 1. OG Open Space OKR 1.OG + 5.70 EVG Hohlraumboden 2.50 5 Paneel mit L¸ftungsger‰t 2.21% 2.13% Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik 46% 5 46% 30 6% 25 45 25 OKF 1.OG + 5.90 4 5 40% 3.35 2.53 2.26% 1.72 15 5 40% 22 27 73% OKF 1.OG + 5.90 Fassaden-Teilschnitt mit Eintragung der Kunstlichtverteilung Querschnitt 30 25 4 5 6% 25 Sprinklerkˆpfe nach Angabe Haustechnik 5 Hohlraumboden 15 5 OKR 1.OG + 5.70 45 Auch eine Leuchte umfasst das neue Fassadenmodul und – Allergiker werden aufatmen – einen Luftfilter gegen Pollenstaub. Da in den Büros viele schallharte Glas- und Betonflächen aufeinandertreffen, ist die Metallverkleidung innen perforiert. Dafür konnten abgehängte Decken getrost entfallen, ebenso aufwendige Flächen für Kanäle, Lüfungssysteme oder die Heizkörper an der Fassade. Durch den geringen Deckenaufbau gewannen Gatermann + Schossig Raumhöhe. In den offenen Betondecken zirkuliert erwärmtes Grundwasser und hält die Grundtemperatur im Gebäude konstant. Es wird über drei Saugbrunnen eingespeist und – nachdem es das Gebäude „durchlaufen“ hat – in das Hafenbecken geleitet. Das Capricorn Haus überzeugt als ganzheitlich gedachtes Gebäude mit klarer Botschaft: Energieeffizienz rechnet sich! 5 73% INTERVIEW Im Gespräch mit Elmar Schossig F. P.: Welches Konzept verfolgen Sie mit dem Capricorn Haus und der mäandrierenden, gezackten Grundform? E. S.:Durch den extrem schmalen Zuschnitt war das Grundstück nur schwer zu besetzen. Es gab nicht viele Möglichkeiten; entweder ein großes Gebäude mit ein paar Löchern darin oder Höfe einzubauen. Es gab dann die Zielsetzung, etwas ganz Effizientes zu machen. Nicht nur energetisch, sondern auch, was die Grundrissoptimierung betrifft. So kam es zu dieser Mäanderstruktur. Sie ist einfach die beste typologische Figur gewesen, um möglichst viele 1a-Büroflächen in diese Fläche hineinzubringen. Wir haben uns die Maxime gesetzt, deutlich unter Niedrigenergiestandard zu bleiben, mit allem, was dazugehört. F. P.: Welche ökologisch-energetischen Neuerungen umfasst das Gebäudekonzept? E. S.:Da wir uns in Rheinnähe befinden, lag es nahe, dass wir etwas mit Geothermie machen. Dann ging es natürlich um die Frage, welches Technikkonzept verfolgen wir? Und da war die große Streitfrage: zentral oder dezentral. Wir haben uns letztlich für eine dezentrale Lösung entschieden. Dezentral hatte in diesem Fall etwas mit „digitalem Bauen“ zu tun. Der Bauherr kommt aus der Automobilbranche und ist gewohnt, als Highend-Arbeiter perfekte Lösungen zu erarbeiten. Und diese Denkweise war hilfreich, denn das hat sich denen erschlossen, dass man so ein Gebäude mehr und mehr wie ein Auto konstruiert. Der Anspruch war, mit einem hohen Maß an Vorfertigung, mit einer deutlich gesteigerten Qualität und Präzision und einem besseren Timing ein Beispiel zu geben, wie es aus unserer Sicht besser geht. F. P.: Sie erwähnten den Begriff des „digitalen Bauens“. E. S.:Das digitale Bauen bezeichnet eine Methodik. Man zerlegt ein Gebäude und sucht nach Redundanzen. Man versucht, viele gleiche Elemente zu definieren, das macht es wirtschaftlich und führt zu einer sehr viel höheren Bauqualität. Man bearbeitet dann ein (Fassaden-)Modul 1:1 bis ins allerletzte Detail. Letztlich ist das digitale Bauen auch ein Instrument, ein Gebäude auf einfache Weise zu betreiben. Dann ist irgendwann ein Temperaturfühler kaputt, wo ist der, von welcher Firma ist der, wie heißt die Servicenummer? Das ist dann alles gespeichert. Per Computer lässt sich das ganze Gebäude theoretisch von der Copacabana aus warten. F. P.: Welche Rolle spielt die Ambivalenz zwischen Transparenz und Geschlossenheit bei der Gestaltung der i-modulFassade E. S.:Die Voraussetzungen sind immer die gleichen. Wenn Sie so eine moderne Bürofassade planen, und die Erfahrungen sind wirklich belegbar, dann funktioniert es nur dann in einem vertretbar wirtschaftlichen Bereich, wenn sich das Verhältnis von transparent und opak etwa bei 60 : 40 bewegt. Die nahezu 100 % transparent gebauten Gebäude haben extreme Schwierigkeiten. Das ergibt keine Niedrigenergie-Gebäude. Alle, die das behaupten, wissen es besser. F. P.: Wie sind die Grundrisse organisiert? E. S.:Wir haben lange überlegt: Können wir es schaffen, die Gesamtfläche einer Etage über lediglich drei Kerne zu erschließen? Es ist uns gelungen. Wir haben dadurch einen hohen Zugewinn an vollwertigen Büro- und Nutzungsflächen erreicht. Zudem ermöglichen die Mäanderfigur und die Tatsache der drei Kerne besondere Raumsituationen. So haben wir z. B. am breiteren Westende des Gebäudes eine zusammenhängende Fläche von knapp 800 m2, die man vollkommen frei bespielen kann. Es gibt vom Openspace-Bereich über Kombizonen bis zum normalen Zellenbüro alles, was man sich vorstellen kann. Der Mieter selbst will ein tolles Büro haben, einen schönen Ausblick, die Räume nicht zu kalt und zu warm, möglichst wenig Miete zahlen, mit geringen Nebenkosten. Darüber hinaus gelten aber so harte Kostenmargen, dass man meint, das gar nicht für das Geld bauen zu können. F. P.: Ist das Capricorn Haus für Sie ein Hightech-Bau oder trotz der integrierten Technik ein normales Gebäude? E. S.:Was das Capricorn Haus von den anderen Bauten unterscheidet, ist das TechnikModul, das von uns sehr konsequent in die Fassade integriert wurde. Ein Gerät, das Heizen, Kühlen, Lüften, Wärme rückgewinnen, Schall absorbieren und Luft reinigen kann. Die Wärmerückgewinnung ist ein großer Vorteil und inzwischen Stand der Technik, mit einem immens hohen Wirkungsgrad bei der Wärmerückgewinnung bis teilweise 90 %. Das ist unglaublich. Damit spart man natürlich viel Energie. F. P.: Wie funktioniert das in der Praxis? E. S.:Das Jahr hat 8760 Stunden, davon ist ein Bürogebäude maximal 25 % belegt. In der restlichen Zeit muss das Gebäude klug mit sich umgehen. Ein Beispiel: Freitagmittag um 14 Uhr gehen alle nach Hause und am Wochenende sind es 40°C. Montagfrüh um 8 Uhr kommen alle wieder zurück und wollen ein kühles Büro. Also muss das Gebäude wissen, was mache ich ab dem Moment, wo keiner mehr drinnen ist und irgendetwas stört. Die Software muss so gut programmgesteuert sein, dass der Sonnenschutz herunterfährt. Dann muss sich der Bau hermetisch abriegeln, muss zu bestimmten Nachtzeiten Luft hereinlassen. Dennoch kommt man nicht umhin, das ist eine ewige Diskussion mit Betriebsräten, dass derjenige, der da sitzt – auch wenn es völlig falsch ist – bei 40 °C das Fenster aufmachen kann, um das Vöglein draußen zwitschern zu hören. Zusammen mit Prof. Fisch von der TU Braunschweig habe ich spekuliert, wie viel Prozent das denn sein könnte, was an Fehlern passiert, weil der Nutzer etwas falsch macht. Da gibt es bisher keine Erfahrungswerte. Es gibt aber Auftraggeber, die wollen einen dazu verpflichten, dass man solche Zahlen unterschreibt. F. P.: Welche technischen Entwicklungen und Trends sehen Sie in der Fassadenplanung, was kommt nach der Integral- und i-modul-Fassade? E. S.:Das ist natürlich nicht das Ende, das sind alles nur Zwischensteps. Für die Zukunft denken wir an Materialien, die in besonderer Weise auf Umwelteinflüsse reagieren. Wir haben dies schon auf der Messe BAU 2005 im Rahmen der Ausstellung „Makroarchitektur“ aufgezeigt. Die Energie, die da auftrifft, wird nicht nur reflektiert, sondern direkt absorbiert und umgesetzt. Die aktuellste Entwicklung sind Elektrochrom-Gläser, die sich unter Sonneneinwirkung verfärben und so einen Sonnenschutz liefern. Leider vorrangig in Blau. Das ist fürchterlich. F. P.: Was sind Ihre Herausforderungen für die Zukunft, auch persönlicher Art? E. S.:Projekte machen. Aber in letzter Konsequenz kann man nur so gut sein, wie es der Auftraggeber zulässt. Da gibt es Verhinderer, es gibt Neutrale, die zwar innerlich nicht mitgehen, aber es zulassen, und es gibt ganz wenige, die einfordern und sagen, wir wollen etwas ganz Besonderes. Die sind uns natürlich besonders lieb. Architekt Elmar Schossig sprach mit Frank Pansegrau, Hamburg für die Zeitschrift Profile 05 Elmar Schossig *1950 in Chemnitz 1973 – 80Studium an der TU Braunschweig und RWTH Aachen seit 1984 selbstständig in Köln mit Dörte Gatermann Zahlreiche Architekturpreise und Wettbewerbserfolge seit 1990 Tätigkeit als Buchautor. Vorträge, Workshops und Jurytätigkeit. Produkt- und Design­entwicklungen. seit 2006 G+S Design GmbH Foto: Anette Kisling, Berlin 10 Elmar Schossig *1950 in Chemnitz 1973-80 Studium an der TU Braunschweig und an der RWTH Aachen seit 1984 selbständig in Köln mit Dörte Gatermann seit 1990 Tätigkeit als Buchautor, Vorträge, Workshops und Jurytätigkeit, Produkt- und Designentwicklungen 12 Konstruktion der i-modulFassade Die Entwicklung der i-modulFassade, die im Capricorn Haus eingebaut wurde, ist Ergebnis einer jahrelangen Beschäftigung der Architekten Gatermann + Schossig mit ressourcenschonendem Bauen. In ihren früheren Bauten finden sich auch eine Reihe Vorläufermodelle. Ein weiterer Grundgedanke der multifunktionalen Fassadenelemente ist, dass sich durch die Integra­tion der Haustechnik in die Gebäudehülle eine maximale Freiheit in der Grundrissgestaltung ergibt: die traditionell für die Technik erforderlichen Flächen entfallen. Und dies nicht nur im Bezug auf die Fläche, sondern auch auf die Höhe. Das nicht benötig­ te Volumen für Installationen in Decke und Boden kann dem Raum zugeschlagen werden und schafft so ein angenehmeres Arbeitsumfeld. Unter dem Aspekt des Lebenszyklus eines Gebäudes und den zu erwartenden Nutzerwechseln gesehen, minimiert diese Herangehensweise auch später Zeit und Kosten für Umbauten; und, die vermietbare Fläche wird vergrößert. In der engen Zusammenarbeit mit den Firmen Schüco und Trox konnten die Architekten nun mit der i-modulFassade eine Kon­ struktion realisieren, die über die üblichen Fassadenfunktionen hinaus folgende Eigenschaften abdeckt: Wetterschutz, Schallschutz, Heizung, Kühlung, Lüftung, Wärmerückgewinnung, Schallabsorption, Beleuchtung und optional auch die Integration von Photovoltaikelementen. Dafür stecken in der aktiven Außenfassade gleich eine Reihe neu entwickelter Elemente. Foto: Rainer Rehfeld Die Fassade ist im Hybridprinzip im Achsraster 1,35 m konstruiert: Sie ist untergliedert in nebeneinander liegende zweischalige transparente Zonen für Belichtung und Ausblick sowie nicht transparente für Be- und Entlüftung. Letztere bestehen bei der direkt an den Außenraum grenzenden Fassade in den Regelgeschossen aus 1,80 m hohen Paneelen. Deren Außenhaut sind einschalige Glaselemente, die rückseitig rot emailliert wurden. In diesen Fassadenpaneelen befinden sich die fassadenintegrierten dezentralen Lüftungsgeräte (s. S. 16), die für die mechanische Lüftung sowie die Wärmerückgewinnung zuständig sind. Die Wärmedämmung erfolgt in diesen Bereichen über ein Bautiefen minimierendes Vacutherm-Paneel. Zur Raumseite hin lassen sie sich für Montage und Wartungszwecke öffnen. Der innere Metallabschluss des Paneels verfügt durch eine Lochung über schallabsorbierende Eigenschaften. Über den opaken Fasssadenelementen ist zur weiteren Belichtung ein Oberlicht angeordnet, das mit feststehenden Tageslichtlenklamellen zusätzliches natürliches Licht bis weit in die Raumtiefe leitet und so den Energiebedarf für künstliche Beleuchtung und deren Kühllast reduziert. Dies funktioniert natürlich nur tagsüber. Deshalb wurden für das Projekt extra ein Beleuchtungskonzept sowie Leuchten entwickelt (s. S. 22). Die zugehörige Fassadenleuchte ist ebenfalls Teil der i-modulFassade. Im Erdgeschoss unterscheiden sich die Fassadenelemente durch größere Raumhöhen und durchgängige raumhohe opake Elemente. In diese sind nach außen öffnende hochwärmegedämmte Klappen eingebaut, die zur Lüftung dienen. Die natürliche Belüftung erfolgt in den Regelgeschossen über raumhohe Drehflügelfenster, die von den Nutzern manuell betätigt werden können. Die mechanische Belüftung ist zwar völlig ausreichend für das Gebäude, jedoch kommt diese manuell zu bedienende Möglichkeit Nutzerverhalten und -psychologie entgegen. Das alternierende Wechselspiel von geschlossenen und transparenten Fassadenteilen ist zum Markenzeichen des Gebäudes geworden. Die Gliederung der Fassade in transparente und geschlossene Elemente berücksichtigt aber auch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Außenbezug und Reduzierung solarer 14 Außenansicht Detailschnitt vertikal 1 2 3 4 5 6 innenliegender Blendschutz (optional) Abluft lichte Tiefe – Lüftungsgerät Zuluft Isolierverglasung Drehflügel absturzsichernde Verglasung Schnitt 1-1 Schnitt 2-2 Außenansicht Schnitt 1-1 1 2 1 2 1 2 1 2 Schnitt 2-2 Lasten. So beträgt der Anteil von transparenten Fassadenteilen 55 %. Dies bedeutet im Vergleich mit den weit verbreiteten Ganzglas-Fassaden eine signifikante Reduzierung der Kühllast. Ebenfalls der Reduzierung der Kühllasten dient der optimierte Sonnenschutz. Er verläuft als außen liegender Sonnenschutz in den Kastenfenstern der Fassadenelemente und verhindert so Wärmeeinträge, die im Inneren des Gebäudes zwischen Fenster und Sonnenschutz entstehen können. Die Raffstores sind durch eine in die Fassade integrierte Prallscheibe vor der Witterung geschützt. In den zu den Atrien mit ihrem Zwischenklima hin orientierten Fassadenbereichen entfällt natürlich dieser Schutz. Hier sind auch die transparenten Anteile der Fassade größer. und fertig montiert. Mit dieser Fertigungsweise einher gingen sowohl eine Steigerung der Qualität als auch eine schnellere Baustellenmontage und damit größere Planungssicherheit für Architekt und Bauherr. Durch die Einbindung von Schüco bereits in einer frühen Planungsphase konnte die Fassade entsprechend optimiert werden. Das Systemhaus stand den Architekten beratend bei Aspekten der Bauphysik sowie der Fertigung und der Montagetechnik zur Seite. Eine Besonderheit war die gewünschte geringe lichte Bautiefe von nur 20 cm, die Gatermann + Schossig für die Fassadenpaneele wünschten. Die Integration des dezentralen – eigens entwickelten – Fassadenlüfters konnte mit dieser engen Zusammenarbeit, die auch die Firma Trox mit einbezog, realisiert werden. Zusätzlich zu berücksichtigen war die gesamte Steuerungstechnik, da über MSR-Technik sämtliche in der Fassade verborgenenen Elemente angesteuert werden. Sie sorgt z. B. dafür, dass die Fassadenlüftungsgeräte außerhalb der Bürozeiten oder bei Fensteröffnung abgeschaltet werden. Für die Gläser wurde eine linienförmige Halterung aus naturtoneloxierten Aluminiumprofilen vorgesehen. In der Phase der Ausführungsplanung wurden 1:1 Fassadenmodelle erstellt, die im werkseigenen Technologie Zentrum von Schüco in Bielefeld auf alle erforderlichen Aspekte hin – Luft- und Wasserdichtigkeit, Schallschutz, etc. – geprüft und weiter konstruktiv optimiert wurden. Es hat sich gelohnt: Neben der erfolgreichen Integration aller geforderten technischen Funktionalitäten kann die Fassade nun mit einem mittleren U-Wert von 0,8-0,9 W/m2 und einem g-Wert ≤ 0,17 aufwarten. In der Folge der gesamten Zusammenarbeit entstand eine Konstruktion mit sehr hohem Vorfertigungsanteil. Die Elemente wurden im Werk vorgefertigt und an die Baustelle geliefert. Dort wurden sie mittels eines Krans auf die richtige Höhe gehoben Die Glas-Metall-Konstruktion basiert im Bereich der Elementrahmen mit auf Gehrung geschnittenen Eckverbindungen auf der Serie Royal S. Diese Profile sind durch eine innovative Isoliertechnik hochwärmegedämmt. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit zu einer variablen Gestaltung der Außen- und Innenansicht. Es sind glatte Ansichtsflächen durch eine neue Außenschale möglich und aufschlagende Flügel einsetzbar. Die erfolgreiche Entwicklung der i-modulFassade ist ein weiteres Argument für das frühzeitige Heranziehen von Fachplanern und ausführenden Firmen zu einer Teamarbeit, in der alle ihr Know-how für das gleiche Ziel einbringen. Sie zeigt auch, dass die Furcht, es könnten Mehrkosten entstehen, unbegründet ist. Im Gegenteil: Langfristig gesehen sparen Bauherren Geld durch die Minderung der Betriebs- und Baukosten, die durch diese Planung entsteht. www.schueco.com Detailschnitt horizontal 16 Dezentrale fassadenintegrierte Lüftungslösungen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Abluftfilter Außenluftfilter Luft/Luft-Wärmerückgewinner Luft/Wassser-Wärmetauscher Ventilator Zuluft Ventilator Fortluft Umluftklappe (selbsttätig) Umluft-Bypassklappe mit Federrücklaufantrieb WRG-Bypassklappe mit Federrücklaufantrieb Heiz-/Kühlventil Fassadenklappen Fortluft/Außenluft Außenluftansaugung Fortluftauslass Zuluftaustritt Ablufteinlass Verbindungsstange Fassadenklappen Absperrkugelhahn Abgleich- und Absperrventil Ablufttemperaturfühler Zulufttemperaturfühler Volumenstrombegrenzer Frostschutzthermostat Lüftungstechnisches Schaltschema des Brüstungslüftungs­gerätes für Zu-/Ab- und Umluft Geräteaufbau Serie FSL-B-ZAU, Typ Capricorn Dezentrale Lüftungssysteme sind schallgedämmte Lüftungsgeräte, die in die Außenhaut eines Gebäudes integriert sind. Sie transportieren die Zuluft auf kürzestem Weg in den Raum und/oder die Abluft aus dem Raum. Es gibt sie als je nach Fassadentyp in unterschiedlichen Varianten: Nach- und Überströmgeräte ohne Ventilator, Mechanische Systeme mit Ventilator, Brüstungsgeräte, Unterflurgeräte, Unterdeckengeräte, Wandlüftungsgeräte, Zuluftgeräte, Abluftgeräte, sowie Zu- und Abluftgeräte. Durch ihren Einsatz wird nur wenig Primärenergie verbraucht und sie bieten ein erhebliches Einsparpotenzial durch Abschaltung der Geräte außerhalb der Nutzungszeiten. Für Einbau und Wartung ist nur geringer Aufwand nötig. Zusätzlich sind sie nach VDI 6022 hygienezertifiziert. Allerdings eignen sie sich nicht überall: Ein Einsatz empfiehlt sich nicht bei geforderter Konstanthaltung der relativen Luftfeuchte, in Reinräumen, Räumen mit hohem Personenaufkommen und geringer Fassadenfläche sowie innenliegenden Räumen und Räumen mit Raumtiefen über 6 m. Das energiesparende Fassadenkonzept für das Capricorn Haus sah die Integration von dezentralen Lüftungsgeräten in die Fassadenpaneele vor. Allerdings ließ sich die gewünschte lichte Einbautiefe der Paneele von 20 cm mit den bis dahin erhältlichen Lüftungsgeräten nicht realisieren. Deshalb luden die Architekten von Gatermann + Schossig drei leistungsstarke Firmen zu einem Wettbewerb: Zielsetzung war der Bau eines neuen Prototypen, der in diese Fassadenpaneele integrierbar war. Mit dem nur 19 cm tiefen Lüftungsgerät der Serie FSL-B-ZAU Typ Capricorn entschied das Unternehmen Trox den Wettbewerb für sich. Hintergrund des Architektenwunsches war, durch möglichst viel Intergration technischer Elemente in die Fassade in der Grundrissplanung flexibler zu sein. Da traditionelle Technikflächen entfallen, ergeben sich architektonisch gesehen große Freiheitsgrade bei der inneren Gebäudeplanung. Ein Vorteil der dezentralen Lüftungsgeräte ist gerade, dass die In­nen­wände später wieder ohne Rücksicht auf die Technik versetzt werden können. In der aktiven Außenfassade des Projektes steckt gleich eine Reihe neu­ entwickelter Elemente. Die Fassade wurde als ­Elementfassade komplett vorgefertigt und in Elementgrößen von 2,70 x 3,35 m montiert. Das Multifunktions­paneel vereinigt die Funktionen Heizen, Kühlen, ­Lüften über die Integration des dezen­ tra­len Lüftungsgerätes und Licht über die fassadenintegrierte Leuch­te am oberen ­Riegel des Paneels. Der innere Metallabschluss des Paneels erhält durch eine Lochung schallabsorbierende Eigenschaften. Abluft innen außen Zuluft Lüftungsgeräte der Serie FSL-B-ZAU Typ Capricorn bestehen aus einem fest in die Fassade zu integrierenden Unterteil mit Außenund Fortluftklappen sowie der darauf aufgesetzten Funktionsbox. Der schematische Aufbau der Geräte ist im Funktionsschema dargestellt. In diesem sind die einzelnen Komponenten örtlich annähernd so angeordnet, wie sie auch im Gerät positioniert sind. Die Außenluft wird durch den Fassadenspalt angesaugt. Die im Geräteunterteil direkt am Außenlufteintritt (12) positionierte Absperrklappe mit Federrücklaufantrieb (8) verschließt bei inaktivem Gerätezustand und Spannungsausfall die Außenluftöffnung des Gerätes. Die Außenluft- und Fortluftklappen (11) sind mit einer Verbindungs- Fortluft Außenluft Fassadenschnitt mit integriertem Brüstungsgerät 18 Hinter den 1,80 m hohen Fassaden befinden sich die dezentralen Fassadenlüftungsgeräte. Abluft Funktionsbox Zuluft Unterteil Fortluft Außenluft Modularer Aufbau des Fassaden-Lüftungsgeräts Ablufteintritt Zuluftaustritt Funktionsteil Unterteil Fortluftöffnung außen Kondensatablauf innen Kondensatablauf Außenluftöffnung stange / Welle (16) verbunden und werden durch einen gemeinsamen Antrieb betätigt. Nachdem die Außenluft mittels eines F6-Feinstaubfilters (2) gereinigt wurde, durchströmt sie einen mechanisch selbsttätigen Volumenstromregler (21), der den Außenluftvolumenstrom auf einen eingestellten Maximalwert limitiert. Danach durchströmt die Luft den rekuperativen Wärmerückgewinner (3), in welchem ein Teil der in der Abluft enthaltenen Wärmeenergie durch Wärmeaustauschflächen aus Aluminium an die Außenluft übertragen wird. In Strömungsrichtung folgend ist der Zuluftradialventilator (5) angeordnet. Dieser fördert die Zuluft durch den 4-Leiter-Wärmetauscher (4) mit Heiz- und Kühlfunktion und dann durch die bauseitige Brüstungsverkleidung quellluftartig in den Raum. Die Abluft wird oberhalb des Gerätes durch die Brüstungsverkleidung abgesaugt, durch einen G3-Grobstaubfilter (1) geführt und gereinigt. Danach durchströmt die Luft den rekuperativen Wärmerückgewinner (3). In energetisch sinnvollen Fällen, während der Übergangszeit sowie zum Vereisungsschutz wird eine motorische Bypassklappe (9) geöffnet und die Wärmerückgewinnung (3) wird umgangen. Der Fortluftventilator (6) erzeugt die zur Luftförderung notwendige Druckdifferenz. Die motorische Absperrklappe mit Federrücklaufantrieb (11) verschließt bei inaktivem Gerätezustand und Spannungsausfall die Fortluftöffnung des Gerätes. Die Geräte der Serie FSL-B-ZAU Typ Capricorn werden mit den drei Volumenstromstufen 60 / 90 / 120 m3/h betrieben. Es ist in allen drei Stufen ein reiner Zu- und Abluftbetrieb (wie zuvor beschrieben) möglich. Hierzu werden die Geräte von der GLT so angesteuert, dass die Außen- und Fortluftklappen (11) geöffnet, die Umluftklappe (8) jedoch geschlossen ist. Zu- und Fortluftventilator werden dann parallel in der von der GLT angesteuerten Stufe betrieben. Ebenso kann ein dreistufiger reiner Umluftbetrieb realisiert werden. Hierzu wird die motorische Umluftklappe (8) geöffnet und die Außen- und Fortluftklappen (11) werden geschlossen. Bei diesem Betriebsfall wird mit einem im Gerät integrierten Relais der Fortluftventilator abgeschaltet, durch die Ventilatoransteuerung der GLT wird lediglich der Zuluftventilator dreistufig betrieben und somit der reine Umluftbetrieb realisiert. Zusätzlich können die Geräte im Mischbetrieb arbeiten. Hierbei werden die Fort- und Außenluftklappen (11) sowie die Umluftklappe (8) geöffnet. In dieser Konstellation schaltet ein zweites im Gerät integriertes Relais den Fortluftventilator in eine konstante von der GLT-Ansteuerung unabhängige Stufe, vorzugsweise in die Stufe 1 mit 60 m3/h. Wird jetzt durch die MSR-seitige Ventilatoransteuerung die Stufe 2 oder 3 gewählt, hat dies lediglich Einfluss auf den Zuluftventilator. Dies hat zur Folge, dass konstant 60 m3/h Fortluft abgeführt und 60 m3/h Außenluft eingebracht und je nach angesteuerter Ventilator­stufe 30 m3/h (Stufe 2) oder 60 m3/h (Stufe 3) Umluft beigemischt werden. Mit diesem Beimischbetrieb kann bei Realisierung des Mindestaußenluftwechsels (60 m3/h Außenluft) in Stufe 2 und 3 energetisch wesentlich günstiger geheizt und gekühlt werden als bei reinem Außenluftbetrieb, da in den großen Stufen weniger Heiz- und Kälteenergie zugeführt werden muss. Für das Capricorn Haus wurde der FSL-B-ZAU Typ Capricorn in fünf Typen gefertigt. Eine Standardvariante und vier Sondertypen, die beispielsweise zum Einsatz kamen hinter Betonbrüstungen oder hinter Fassadenpaneelen mit lichten Sondermaßen. www.troxtechnik.com 20 Shuffle-Fassade Schön geschützt Filigrane Fassadenkonstruktion Intelligente Brandschutzkonstruktionen Für die Atrium-Verglasung des Capricorn Hauses in Düsseldorf lagen klare gestalterische und technische Vorgaben von der Planungsseite vor: filigrane Profilansichten, reduzierte äußere Glasleistenausführung, keine sichtbaren Schrauben. Die für dieses Objekt entwickelte Shuffle-Fassade von Raico greift eine Verglasungstechnik auf, bei der die Glasscheiben von außen einseitig „eingefädelt“ und zur Endposition geschoben werden: Es kommen Pfosten- und Riegelprofile mit spezieller Geometrie im Glasfalzbereich zum Einsatz, die von einer Standardkonstruktion abweichen. Beim Capricorn Haus konnte dabei durch die Ausbildung der Tragprofile auf der Innenseite der bewährte, bauaufsichtlich zugelassene T-Ver­binder eingesetzt werden, wodurch eine äußerst steife und optisch perfekte Kreuzpunktausbildung erreicht wurde. Eine Ausformung am Riegelprofil stellt gleichzeitig die Glasauflage sowie die Aufnahme für die später montierte Riegeldeckleiste dar. Am Pfostenprofil ist bereits die äußere Glasleiste mit einem lateral versetzen Steg angepresst. Zum Verglasen wird die Einfach-Glasscheibe von schräg außen eingefädelt und in den tie­feren Falzgrund eingeschoben, dann bis zur Endposition seitlich versetzt. Anschließend wird die Riegeldeckleiste eingehängt, die durch eine Widerhaken-Technik gegen selbsttätiges Aushängen gesichert ist. Schließlich wird eine umlaufende Glasdichtung in Form eines eckvulkanisierten Dichtungsrahmens eingesetzt. Auf diese Weise konnten alle vier Atrien am Capricorn Haus rationell und wirtschaftlich ausgeführt werden. Das Dichtungsprinzip konnte die leicht polygonale Form eines Atriums ohne Änderungen aufnehmen. Die gesetzlichen Forderungen an Brandschutzmaßnahmen bei der Fassaden­ erstellung mit Metall-Leichtbauelementen werden immer höher, der ästhetische Anspruch ebenso. Das Aluminiumprofilsystem heroal 082 wird beiden gerecht und verschafft über die vom Gesetzgeber geforderten Sicherheits­ aspekte hinaus auch wirtschaftliche und verarbeitungsfreundliche Vorteile. 145 Elemente dieses Systems wurden im Capricorn Haus in Düsseldorf eingebaut. Eine Besonderheit war hier die geforderte Höhe der Elemente von über 3 m, die durch die enge Zusammenarbeit zwischen Planer und Hersteller gelöst werden konnte. Die Profilansicht konnte innen und außen auf nur 50 mm reduziert und damit eine äußerst filigrane Ausführung erreicht werden. Auf der Außenseite bilden die Glasdichtung und Außenprofilgeometrie bei Pfosten und Riegel lediglich 11 mm Glasüberstand. Keine Schraube ist sichtbar. Dies führt zu einer besonders homogenen und transparenten Optik. Glasdichtung Glas beim Einfädeln 50 28 11 12 12 7 4 11 Innendichtung Pfostenprofil 50x170 mm T-Verbinder für Riegeltiefe 100 mm 135 T-Verbinder für Riegeltiefe 170 mm 42 170 Einschub nach statischen Erfordernissen Die heroal Brandschutztüren werden nun in der Neuzulassung als T-Bauteile geregelt. Das schließt wahlweise Seitenteile und Oberlichter ein. Die Zulassung umfasst feuerhemmende Abschlüsse nach DIN 4102-5 und rauchdichte Abschlüsse nach DIN 18095-1. Die lichten Durchgangsmaße der heroal 082 Türen wurden erhöht. Sie betragen jetzt 1414 x 3000 mm für die T 30-1 Tür und 2847 x 3000 mm für die T 30-2 Tür. Die Abmessungen für die ­Ver­gla­sun– ­­gen von Seitenteilen und Oberlichtern reichen bis maximal 1400 x 3000 mm. Oberlichter können über Seitenteilen und Türen durchgeführt werden. Die Türen bieten einen Einbruchschutz der Widerstandsklasse WK 3 und einen hohen Schallschutz mit einem RW-Schalldämmwert bis 42 dB. Kabelkanal Abdeckprofil Auch für Isolierverglasungen sind entsprechende Varianten mit thermischer Trennung durch Isolierstege möglich, was das Anwendungsspektrum der Shuffle-Fassaden nochmals deutlich erweitert. www.raico.de Mit diesem 5-Kammer-Profilsystem können nicht nur die Gebäudehülle, sondern auch Feuerschutzabschlüsse, Rauschutztüren RS-1 und RS-2 und Kombinationen als Brand- und Rauchschutztüren hergestellt werden. Zusätzlich zu den 5 Kammern gibt es separate Kammern für die Verbinder und die Dämmung. Für den Bau von thermisch getrennten Rauschutztüren RS-1 und RS-2 werden die Profilgenerationen auch ohne Dämmung angeboten. Besonders interessant ist ein im Profil integrierter Türschließer. Diese praktische Ausstattung ist nicht nur sicherer, sondern bietet eine ansprechende Optik. Ein neuartiges 3-Schicht-Lacksystem garantiert brillante, lang anhaltende Farbstabilität. Für dauerhafte Funktionstüchtigkeit und die Pflegeleichtigkeit sorgen darüber hinaus die hochwertigen Aluminiumlegierungen und stabile Banddicken. Der Bezug von Sonderfarben und kleinen Mengen ist ebenso möglich wie die Belieferung in allen gängigen RAL-Farbtönen. www.heroal.de Die Profilserie heroal 082 ist eine stabile und sichere Brandschutzkonstruktion für Gebäudehülle, Brandschutztüren und Feuerschutzabschlüsse T-30-1 Tür, T-30-2 Tür und F-30. 22 Weitere innovative Produktlösungen Sanitär / Boden Innenwände | Sonnenschutz | Böden Foto: Rainer Rehfeld Licht Steh- und Fassadenleuchte Spiegel-Werfer-Systeme Innenwände Sonnenschutz Naturstein Zusammen mit dem Architekturbüro Gatermann + Schossig entwickelte Siteco ein projektspezifisches Beleuchtungskonzept für das Capricorn Haus. Unterschiedliche Lichtverteilungen sollten mit einem einzigen, gestalterisch einheitlichen System realisiert werden. Die Leuchte überzeugt durch absolut ruhige Linien in Verbindung mit einer ausgezeichneten, differenzierten Linienführung, die sich unauffällig in die Raumarchitektur integriert. Nach vorne hin ist der Kopf verjüngt, so dass die schafkantige Leuchte in der Vorderansicht noch flacher wirkt. Insgesamt sorgen drei unterschiedliche Modelle für die gesamte Raum- und Arbeitsplatzbeleuchtung – zwei Stehleuchten und eine Variante zur Montage an der Fassade. In kleinen Räumen sind Stehleuchten mit einem Kopf in der Raumtiefe positioniert. Stehleuchten mit Doppelkopfanordnung (2 Lichtköpfe) kommen in größeren / extrem tiefen Räumen zum Einsatz und werden dort ebenfalls in der Raumtiefe platziert. Passend zum Design der beiden Stehleuchten wurde eine Fassadenleuchte entwickelt. Sie ist direkt am Fenster montiert und strahlt ihr Licht in die Tiefe des Raums. Aufgrund dieses dreigeteilten Lichtsystems ist keine weitere Deckenbeleuchtung mehr nötig. In den 4 Atrien sorgen insgesamt 15 Siteco Spiegel-Werfer-Systeme für repräsentatives und ansprechendes Licht. Jedes System besteht aus einem 400 Watt Siteco Mirrortec Werfer und einem runden Fresnelspiegel mit 1,20 m Durchmesser. Die klare Form des Siteco Mirrortec Werfer 400 fügt sich in die moderne Architektur ein und folgt auch funktionellen Anforderungen. So birgt der prägnante Stutzen Fassung und Lampe und verhindert eine Streuung des Lichts. Er bestrahlt nicht nur das Zentrum des Spiegels, sondern leuchtet die gesamte Spiegelfläche gleichmäßig aus. Andererseits ist der Lichtstrahl so begrenzt, dass er nur auf den Spiegel trifft. Damit wird die Lichtausbeute maximiert, Lichtemissionen werden vermieden. Durch seine Fresnel-Technik ist er der flachste Facettenspiegel. Die Besonderheit besteht darin, dass die 3-dimensionale Struktur bisheriger Spiegelfacetten durch die FresnelTechnik auf eine 2-dimensionale Struktur reduziert wird. Bezeichnend sind seine ausgezeichneten lichttechnischen Eigenschaften: brillantes Erscheinungsbild, perfekte Lichtpunktzerlegung und definierter Ausstrahlbereich. Gestalterisch fügt er sich in die Designsprache der Mirrortec Werfer ein. In Zusammenarbeit mit Gatermann + Schossig wurde das Wandsystem mit vertikaler Lichtlinie entwickelt. Basis wa­ren die bewährten Monoblockelemen­te der Systemlinien Synops von Clestra Hausermann. Diese ermöglichen durch hohen Vorfertigungsgrad sowie Umbau en bloc schnellen Auf- und Ab­bau bei geringer Schmutz- und Lärmbelästigung. Hinzu kommen Wertbestän­digkeit auch nach häufigen De- und Remontagen und 15 Jahre Nachliefermöglichkeit. Decken- und Bodenschienen ermöglichen horizontal verlaufende Medienleitungen innerhalb der Trennwand. Im Capricorn Haus verbergen sich hinter raumhohen, 65 mm breiten Glasscheiben Leuchten, die auf dem rückseitigen geschlossenen Element montiert wurden. Neben Metalloberflächen sind auch Echtholzoberflächen erhältlich. Für den Sonnenschutz wurden Raffstores von Warema gewählt. Als außenliegender Sonnenschutz konzipiert, wird er von einer vorgesetzten Prallscheibe vor den Einflüssen der Witterung geschützt. Breite Lamellen, die sich von innen in nahezu jeden beliebigen Winkel einstellen lassen, sorgen dafür, dass bei jeder Tageszeit genau die richtige Menge Licht einfällt. In einem bestimmten Winkel eingestellt, lassen die Lamellen Licht ein, verhindern aber unerwünschte Einblicke. So sorgen sie für geringere Wärmelasten im Gebäude und tragen zu dem Konzept des Niedrigenergiehauses ihren Teil bei. Die ein­gesetzten Raffstores Type E 80 AF und 440 Raffstore E 80 AF A6 mit Führungsschiene vereinen die Vorteile geringer Pakethöhen mit der Möglichkeit, die Raffstores als konstruktives Fassadenelement einzusetzen. Es wird nur jede dritte Lamelle beidseitig genippelt, um die Pakethöhen gering zu halten. Diese Typen können mit 60 mm, 80 mm und 100 mm breiten Lamellen ausgeführt werden. Die Führungsschienen ermöglichen Raffstores bis zu 500 cm Breite an einem Stück. In den großzügigen Atrien sowie den Aufzugsvorräumen des Capricorngebäudes wurden ca. 2 000 m2 Bodenplatten in 30 cm breiten Bahnen aus Otta Phyllit mit spaltrauer Oberfläche verlegt. Otta Phyllit ist ein anthrazitgrauer bis blauschwarzer Serizit-Biotit-Phyllit aus Otta in Norwegen. Das einzigartige Farbspektrum seiner Oberfläche wird durch die Hauptmineralbestandteile Glimmer, Hornblenden und Granatvarietäten bestimmt, wodurch Otta Phyllit ein nahezu dreidimensionales Aussehen erhält. Der norwegische Schieferproduzent Minera produziert zwei Materialtypen, die nach den Gebirgsgipfeln Ihrer Fundstätte bezeichnet werden: Pillarguri und Høgsæter. Der sehr dichte und feste Naturstein überzeugt durch ausgezeichnete technisch-physikalische Eigenschaften. Er gehört zu den härtesten Natursteinen und bietet damit beste Vorausetzungen für einen langen Bestand: Otta Phyllit ist pflegeleicht, schmutz- und fleckunempfindlich, garantiert Rutsch­ sicherheit und überzeugt durch Farbstabilität und eine ausgeprägte Beständigkeit gegenüber chemischen Aggressorien. www.siteco.de www.siteco.de ­www.warema.de www.stoneconcept.de www.clestra.com 24 Weitere innovative Produktlösungen Bautafel Brandschutz | Sanitär Verzeichnis Beteiligte Hersteller der beteiligten – Auswahl Hersteller Sonnenschutz: Raffstores Fassade Warema Renkhoff Holding AG Marktheidenfeld www.warema.de [S.23] Fassadenprofile Feuerschutztüren Armaturen Design-WCs Für Sicherheit im Brandfall sorgen 43 feuerhemmende Hörmann T 30-1 Feuerschutztüren H3D. Sie sind mehr als reine Funktionstüren und zeichnen sich durch eine durchgängige identische Optik aus. Der Vorteil liegt auf der Hand: Türen unterschiedlicher Funktionsan­ forderungen, die in der gleichen Gebäudeebene eingebaut sind, passen perfekt zueinander. Eingebaut wurden sie von der Firma. Diese Feuer- und Rauchschutz­ türen aus Stahl sind für den Einbau in Mauerwerk, Beton, Porenbeton, Ständerwände sowie Stützen und Träger geeignet. Optional lassen sie sich mit Panikfunktion, Überwachungskontakten, elektrischen Türöffnern und anderen Extras ergänzen. Auch individuelle Verglasungen sind in zwei Konstruktions­ varianten möglich: mit aufgesetzter oder stumpfer Glashalteleiste in der in allen RAL-Farben wählbaren Türfarbe oder in Edelstahl. Für Profile bei Stahl-T30-Türen ist Hörmann eine ästhetisch besonders anspruchsvolle Lösung gelungen: Sie sind seit kurzem mit verdeckt liegenden Bändern lieferbar. Bei der Auswahl der Armaturen habenn die Architekten sich für Axor Steel (Design: Phoenix Design, Stuttgart/Tokio) entschieden, die erste komplette Edelstahl-Kollektion für das Bad mit mehr als 60 Produkten. In der Tat besticht diese Kollektion durch ihre geradlinige, geradezu architekturhafte Formensprache: Axor Steel ist schlank, eigenständig und anpassungsfähig. Ihre Ausdruckskraft fußt auf einer Kombination geometrischer Grundformen, die die gewünschten Funktionen von Armaturen, Brausen und Accessoires wie selbstverständlich aufnehmen. Dabei erfüllt Edelstahl die Ansprüche an Gebrauchsnutzen und Design optimal und erweist sich so als optimaler Werkstoff fürs Bad. Der original V2A-Edelstahl bei Axor Steel – als Alternative zu herkömmlich glänzendem Chrom – tritt an in genuin matter Optik, wie sie diesem Werkstoff eigen ist. Die Oberflächen müssen also keinem chemischen Prozess (z. B. Galvanisieren oder Lackieren) unterzogen werden. Sie sind daher extrem pflegeleicht und nahezu unbegrenzt haltbar. Axor Steel ist vollkommen recycelbar. Gutes Bad-Design muss nicht teuer sein – Laufen will das mit der neuen Pro Serie beweisen. Dies hatte sich das Unternehmen beim Design der Badserie zum Ziel gesetzt.Dazu wandte es sich an einen Designer, der den Werkstoff Keramik aus dem Effeff beherrscht und ein Entwicklerteam, das sich auf kostenoptimierte Produktionsumsetzung versteht. Das Design überzeugte auch für das Capricorn Haus, daher kamen dort die WCs dieser Reihe zum Einsatz. Peter Wirz von der Schweizer Formenschmiede Process Product Design ist per se auf prozessorientierte Produkt­entwürfe spezialisiert und hat dies auch mit dem Namen seines Designbüros manifestiert. Laufen Pro unterteilt sich in die drei Produktlinien A, B und C: Das C steht dabei für compakte Problemlöser, B für eine Basic-Serie und A für die an architektonischem Anspruch orientierte Designlinie im Laufen Pro-Portfolio. Insgesamt 19 Waschtische aus einem Gestaltungskonzept treten an, demokratisches Design ins Bad zu bringen – sie sind frei kombinierbar mit passenden Toiletten, Bidets und Badmöbeln. www.hoermann.de ­www.hansgrohe.de www.laufen.com Schüco International KG Postfach 102553 33525 Bielefeld T 0521 783-0 F 0521 783-657 [email protected] www.schueco.com Dach Umkehrdach [S. 12] Fassadenprofile Raico Bautechnik GmbH Gewerbegebiet Nord 2 87772 Pfaffenhausen T 08265 911-0 F 08265 911-100 [email protected] www.raico.de AIT Abdichtungs- und Isoliertechnik GmbH Neuss www.ait-rowiflex.de Innenausbau Trockenbausysteme Knauf Gips KG Iphofen www.knauf.de [S. 20] Isolationspaneele Vaku-Isotherm GmbH Rossau www.vaku-isotherm.de Fassade, dezentrale Lüftung Trox GmbH Heinrich-Trox-Platz 1 47506 Neukirchen-Vluyn T 02845 202-711 F 02845 202-225 [email protected] www.fsl-gmbh.com www.troxtechnik.de [S. 16] Glas Interpane Glas Industrie AG Lauenförde www.interpane.de Deckensegel Lindner AG Arnstorf www.lindner-holding.de Systemtrennwand mit vertikaler Lichtlinie Clestra Hausermann Dreieich/Düsseldorf www.clestra.com [S. 23] T30 S-Türen Heroal Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG Oesterwieher Straße 86 33415 Verl/Gütersloh T 05246 507-0 F 05246 507-272 [email protected] www.heroal.de [S. 21] 26 Bautafel Bautafel Beteiligte Projekt- und Planungsbeteiligte – Auswahl Beteiligte Hersteller – Auswahl T 30-1 Feuerschutztüren H3D Hörmann KG Verkaufsgesellschaft Steinhagen www.hoermann.de [S. 24] Stahltüren Frenken & Erdweg GmbH Heinsberg www.frenken-erdweg.de Beleuchtung Lichtlinien in den Innenräumen Viba Licht GmbH Düsseldorf www.vibalicht.de Steh- und Fassadenleuchten Natursteinböden StoneConcept GmbH Schloß Holte-Stukenbrock www.stoneconcept.de [S. 23] Siteco Beleuchtungstechnik GmbH Traunreut www.siteco.de [S. 22] Installationsböden Beleuchtung Tiefgarage Schuh Bodentechnik GmbH Seeheim-Jungenheim www.schuh-bodentechnik.de Zumtobel Lighting GmbH A-Dornbirn www.zumtobel.com Fahrstühle OSMA Aufzüge Albert Schenk GmbH & Co. KG Osnabrück www.osma-aufzuege.de Rolltreppen Kone GmbH Aufzüge und Rolltreppen Hannover www.kone.de HEITKER GmbH / ASBwin Informationssysteme für Architekten Hannover www.heitker.de Bentley Germany GmbH Ismaning www.bentley.com [S.24] Sanitärarmaturen AXOR Steel hansgrohe AG Schiltach www.hansgrohe.com Ausschreibung/Kostenmanagement Entwurf/Präsentation WC-Objekte Laufen Pro Laufen Bathrooms AG Staudt www.laufen.com Software [S.24] Corel GmbH Unterschleißheim www.corel.de Adobe Systems GmbH München www.adobe.de Bauherr + Projektmanagement Vermesser Metallfassade Capricorn Development GmbH & Co. KG Mönchengladbach www.capricorn2004.com Öffentlich bestellter Vermessungs­ ingenieur Ingenieurbüro Töpfer Düsseldorf-Glozheim NR-Metallbau GmbH Straelen www.nr-metallbau.de Architekt Systemplanung Stahltüren Gatermann + Schossig Bauplanungsgesellschaft mbH & Co. KG Köln www.gatermann-schossig.de DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und -planung GmbH Mülheim/Ruhr www.ds-plan.com Frenken & Erdweg GmbH Heinsberg www.frenken-erdweg.de Projektsteuerung Drees & Sommer Projektmanagement und bautechnische Beratung GmbH Düsseldorf www.dresco.com Tragwerksplanung IBZ Ingenieurbüro H. Zimmerling Düsseldorf [email protected] Prüfstatiker Dr. Ing. Klaus Kunkel / Kunkel + Partner KG Düsseldorf Technische Gebäudeausrüstung HIT Huber Ingenieurtechnik GmbH Düsseldorf www.huber-ingenieur-technik.de Bauphysik Ingenieurgesellschaft für Bauphysik Trümer – Overath – Heumann – Römer Bergisch Gladbach [email protected] Brandschutz Hagen Ingenieure für Brandschutz Kleve www.hagen-ingenieure.de Bodengutachter IEG Institut für Erd- und Grundbau Neuss www.ieg-sievering.de Fassadenplanung Rache Willms GmbH Ingenieurbüro für Fassadentechnik Aachen www.rache-willms.de Ämter / Behörden Stadt Düsseldorf Düsseldorf www.duesseldorf.de Bauleitung Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft mbH Kaarst www.diete-siepmann.de Rohbau Gutehoffnungshütte Baugesellschaft mbH Oberhausen www.ghhbau.de Bauleitung Technische Gebäudeausrüstung Winter Ingenieure Düsseldorf www.winter-ingenieure.de Estricharbeiten Fußbodentechnik Kalthoff GmbH Recklinghausen Schlosserarbeiten Exner-Muthmann GmbH Dinslaken www.exner-muthmann.de Heizung / Kälte / Sprinkler / BTA m+w Zander Gebäudetechnik GmbH Köln Lüftung Climatechnik Münch GmbH Königswinter MSR Syscontrol GmbH Königswinter www.syscontrol.de Sanitär Zilisch Sanitär- und Heizungstechnik GmbH + Co. KG Ahaus ww.zilisch.de MSR GTS Control System GmbH Neukirchen Elektro Imtech Deutschland GmbH & Co. KG Düsseldorf / Wesel www.imtech.de Warum eigene Gedanken, eigene Ideen, eigene Fragen? Gelungene Architektur der Gegenwart, die zweckrationale Planung mit der Freude an sinnlichen F­arben und Formen zu verbinden weiß – wie beim Capricorn Haus in Düsseldorf von Gatermann + Schossig –, basiert nie auf „gutem Durchschnitt“. Das gilt um so mehr, wenn – wie hier – eine Reihe bahnbrechender Produktentwicklungen in der Zusammenarbeit zwischen Architekt und Hersteller ­realisiert werden konnte. Wer die Spitzenleistung sucht, wer die Nase vorn haben will im Wettbewerb, der legt stets Wert auf eigene Gedanken, Ideen, Fragen. Dieses personenbezogene, „verborgene“ Wissen, das um die allgemein zugänglichen Informationen herum noch vorhanden ist, stellt heute zunehmend das eigentliche Potenzial zum erfolgreichen ­Handeln dar, und die damit verbundenen Erfahrungen der Akteure machen heute den Wettbewerbsvorteil aus. Deshalb gehen wir neue Wege und realisieren an Hochschulen bundesweit Symposien zu weg­ weisender Architektur – unter der fachlichen Moderation engagierter Lehrstühle, unter Mitwirkung ihrer Architekten selbst sowie von Sponsoring-Partnern aus der Industrie, die ihre spezifischen ­Leistungen im Kontext gelungener Architektur-Lösungen zur Diskussion stellen wollen. Diskutieren Sie mit: mit Moderatoren, Referenten, mit den anderen Seminarteilnehmern! In Vorbereitung: Deutsche BauZeitschrift Peter Zumthor, CH-Haldenstein Diözesanmuseum Kolumba, Köln Renzo Piano Building Workshop, F-Paris Kaufhaus Peek & Cloppenburg, Köln Die Formel für eine neue Lernkultur UN Studio van Berkel & Bos, NL-Amsterdam Mercedes-Benz Museum, Stuttgart www.updatebau.de www.DBZ.de www.bauwelt.de update:BAU T 089 322114-10 [email protected]