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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
SS 2015
Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Vorlesungen
Anthropologie und Ethik
PD Dr. Oliver Müller
Kommentar
Leider muss die Vorlesung aufgrund einer Lehrstuhlvertretung, die der Dozent in diesem Semester übernimmt, entfallen. Es wird um
Entschuldigung für entstehende Unannehmlichkeiten gebeten.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Do 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1016
Consciousness
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Dieses Seminar ist eine Veranstaltung des University College Freiburg („Liberal Arts and Sciences“-Studiengang). Es findet vom 22.06.
bis 30.07.2015 montags, dienstags und donnerstags jeweils 16.15-18.00 Uhr statt. Es steht eine begrenzte Anzahl an Plätzen für
Studierende der Philosophie zur Verfügung. Eine direkte Anmeldung bei der Dozentin ist erforderlich. Die Unterrichtssprache ist Englisch;
entsprechende Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt.
Die Anforderungen für den Erwerb von Scheinen und Studienleistungen umfassen die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar,
ein Kurzreferat zu einem Text und eine Hausarbeit (Umfang: ca.10-12 Seiten).
Inhalte
It seems to us so omnipresent and readily available, so easy to bring into use, so gentle in its frequent disappearing and reoccurring, and
yet, consciousness is one of the most puzzling aspects of human life. Having conscious experience of oneself and the world appears to
be a major prerequisite for leading a meaningful life, for completing cognitive tasks and for carrying out purposive actions. Due to this
centrality, many disciplines have eagerly tried to figure out what consciousness is made of, what its principal features are, how it relates
to the non-conscious parts of reality (and in particular to the unconscious parts of one’s own mind), and how it causally operates in mental
life. The theories and models of consciousness that have been developed in philosophy, psychology, neurobiology, and other disciplines
are hugely diverse and often conflicting.
In this course, we will approach this fundamental phenomenon by studying the recent debate about consciousness that takes place at
the interface of these disciplinary boundaries. Our leading method will be philosophical: we will acquire the relevant tools of philosophical
analysis that help us to articulate and specify different questions and aspects of the overall project of exploring consciousness. Moreover,
these tools will provide us with methods for assessing the adequacy of particular theories and models. Equipped with these tools, we will
discuss a selection of texts from philosophy of mind (e.g., Block, Dennett, Nagel, Searle), neurobiology (e.g., Churchland), psychoanalysis
(e.g., Freud), and popular science (e.g. Damasio).
Literatur
Die Auswahl der Texte wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben und über das ILIAS-Portal allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
22.06.15 - 07.08.15 .
Ethik im Mittelalter: von Augustinus bis Ockham
Dr. Jorge Uscatescu Barron
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Zielgruppe: Anfänger und Fortgeschrittene
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Studienleistung (3 Punkte) wird durch die Vorlage von Protokollen zweier beliebiger Sitzungen und einer Zusammenfassung eines Textes
aus einer in der ersten Sitzung vorzustellenden Liste.
Inhalte
Nach einer kurz gehaltenen Einleitung in die Grundprobleme der Ethik als eigenen philosophischen Bereichs geht die Vorlesung dazu
über, zunächst das Ethische im Christentum als Religion kenntlich zu machen und dann den Weg zur Ausbildung der christlich geprägten
Ethik in der Spätantike (Augustinus) und im Mittelalter nachzuzeichnen.
Zwar hat Augustinus keine Ethik geschrieben, sein Beitrag zur mittelalterlichen Ethik ist jedoch nie hoch genug zu schätzen. Im Mittelpunkt
dieser Rekonstruktion stehen der Freiheitsbegriff und das ethische Prinzip uti/frui. Mit der Rezeption der an der Nikomachischen Ethik
des Aristoteles ändert sich das Bild der mittelalterlichen Ethik grundlegend. Thomas von Aquin entfaltete eine Theorie des sittlichen Aktes
und stellte die Ethik auf ein anderes praktisches Prinzip: das Gute ist zu tun, das Böse ist zu unterlassen (Summa theologiae I-II, q. 94,
a.2). Bei den Franziskanern, insbesondere bei Duns Scotus bildete sich eine von Thomas abweichende Willenslehre heraus, in der der
Primat des Willens vor dem Intellekt einigermaßen anerkannt wird. Zuletzt soll Ockhams Ethik in Betracht gezogen werden. An diesem
Ansatz kann das Verhältnis von Ethik und christlicher Theologie vornehmlich in Bezug auf das Verhältnis von sittlichem Verhalten und
Allmacht Gottes am eindringlichsten gesehen werden.
Im Hintergrund der Vorlesung stehen zwei Probleme: das Verhältnis von Christentum und Ethik im Spannungsfeld von christlicher Ethik
und Moraltheologie sowie das Begriffspaar „Intellektualismus“/„Voluntarismus“.
Die Vorlesung versteht sich zugleich als eine Einleitung in die Grundfragen der Ethik und als eine philosophiehistorische Ethik von
Augustinus bis Ockham. Sie bildet auch eine Vorlesung der im vorigen Semester gehaltenen Vorlesung, sie setzt aber diese keineswegs
voraus.
Literatur
AUGUSTINUS: De libero arbitrio libri tres (CSEL 74), recensuit Guilelmus M. Green, Gerod, Vindobonae 1956.
JOHANNES DUNS SCOTUS: Duns Scotus on the Will and Morality. Selected and translated with an introduction by Allan B. Wolter. The
Catholic University of America Press, Washington 1986.
THOMAS VON AQUIN: Summa Theologiae, in Opera omnia iussu Leonis XIIII edita cura et studio Fratrum Praedicatorum. Romae,
Bände 4-12, 1888-1906.
Sekundärliteratur (Auswahl)
IRWIN, Terence: The Developement of Ethics. A Historical Critical Study, Oxford UP 2007), insbesondere Band 1.
KOBUSCH, Theo: Die Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters, Beck, München 2011.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 8 - 10 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1221
Formale Logik
Prof.Dr. Wolfgang Freitag
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Es besteht eine elektronische Anmeldepflicht. (Bitte keine Anmeldungen per Email!)
Der Besuch eines Tutoriums ist verpflichtend. Termine werden zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Die Zuteilung der
verschiedenen Tutorien erfolgt ebenfalls in der ersten Sitzung.
Inhalte
Was ist ein korrekter logischer Schluss? Was ist ein gelungenes Argument? Die Lehrveranstaltung befasst sich mit grundlegenden und
weiterführenden Fragen der Logik. Ziel ist zum einen die Aneignung des philosophischen und logischen Handwerkszeugs und zum
anderen die Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen der Logik. Nach einer logisch-semantischen Einführung führen wir die zwei
klassischen Systeme der Aussagenlogik und Prädikatenlogik ein. Wir üben das Formalisieren von Argumenten und einfache Beweise
im Baumkalkül. Nach einem kurzen Exkurs in die traditionelle Lehre der Syllogistik besprechen wir abschließend die Grundzüge der
Modallogik und der deontischen Logik.
Es gibt regelmäßige Übungsblätter und Tutorien. Voraussetzung für den Crediterwerb ist die erfolgreiche Bearbeitung der Übungsblätter
und das Bestehen der Abschlussklausur.
Literatur
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Eine detaillierte Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ausgegeben.
Die Vorlesungsfolien werden auf Ilias erhältlich sein.
Zur Einführung empfohlen:
Beckermann, Ansgar: Einführung in die Logik, de Gruyter 2003.
Tugendhat, E./Wolf, U.: Logisch-semantische Propädeutik, Reclam 1989.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 14 - 16 Uhr (c.t.), Albertstraße 17/HS Anatomie
Mi 8 - 10 Uhr (c.t.); ab 29.04.15-22.07.15, Peterhof/R 3
Mi 8 - 10 Uhr (c.t.); ab 29.04.15-22.07.15, Peterhof/R 1
Do 8 - 10 Uhr (c.t.); ab 23.04.15-23.07.15, Peterhof/R 3
Fr 12 - 14 Uhr (c.t.); ab 24.04.15-24.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1140
Freiheit und Natur in der Philosophie des deutschen Idealismus (Fichte, Hegel, Schelling)
Prof.Dr. Lore Hühn
Kommentar
Die Vorlesung gibt einen Überblick über Struktur und Probleme des idealistischen Freiheits- und Naturverständnisses. Im Zentrum steht
dabei die im Anschluss an Fichte, Schelling und Hegel geführte Debatte um das Verhältnis von Mensch und Natur, Wollen und Freiheit,
von Naturkausalität und Selbstanfänglichkeit des handelnden Subjektes. Beim frühen Fichte wird die Natur als durch die Subjektivität
anzueignendes Nicht-Ich bestimmt. Gerade die von Schelling in ausgezeichneter Weise aufgeworfene Frage nach der Verantwortlichkeit
des Menschen gegenüber der Natur, war der Anstoß für die kontrovers geführten Diskussionen. Die Frage nach den Grenzen der eigenen
Willensbestimmtheit entfaltet Schelling in ständiger Auseinandersetzung mit seinem Kollegen Fichte und bricht damit einer Diskussion
Bahn, die gerade heute angesichts der vielfältigen medizin- und biotechnologischen Möglichkeiten, in den Menschen einzugreifen, ihn
zu gestalten, sein „Natürlichsein“ verfügbar zu machen, eine ganz neue und aktuelle Relevanz gewinnt. Ausgehend von dem modernen
Selbstverständnis des Menschen als einem freien und verantwortlichen Wesen, lotet Schelling Möglichkeiten und Grenzen menschlicher
Freiheit aus. Er führt diese als Möglichkeit des „Bösen“ gerade in ihrer Verfehlung negativistisch vor Augen. In dieser Perspektive gruppiert
sich ein angemessenes Verständnis menschlicher Freiheit um den Begriff der Natur.
Entscheidend für die Vorlesung ist, die Übergänge im Denken der drei Idealisten zu betrachten: die von Anfang an virulente Frage
nach der Freiheit des Menschen im Kontext der idealistischen Forderung nach einem kohärenten System, das Verhältnis von göttlicher
und menschlicher Freiheit, der „interne Dualismus“ in Gott und der Ursprung des Bösen, das Verhältnis von Schöpfungstheologie und
Anthropologie, das Verhältnis der fichteschen und schellingschen Theorie des Absoluten zu Hegels Philosophie des Geistes.
Zu erbringende Prüfungsleistung
a) EPG I:
6 ECTS: Regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung, obligatorischer Besuch eines der vorlesungsbegleitenden Tutorien, 2-stündige
Klausur am Ende des Semesters.
b) BA Studiengang:
3 ECTS: Teilnahme an der Vorlesung, Klausur.
10 ECTS: Teilnahme an der Vorlesung, Klausur, Besuch eines der Tutorien.
Zu erbringende Studienleistung
a) EPG I:
6 ECTS: Regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung, obligatorischer Besuch eines der vorlesungsbegleitenden Tutorien, 2-stündige
Klausur am Ende des Semesters.
b) BA Studiengang:
3 ECTS: Teilnahme an der Vorlesung, Klausur.
10 ECTS: Teilnahme an der Vorlesung, Klausur, Besuch eines der Tutorien.
Literatur
Ein Reader wird zur Verfügung gestellt.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 20.04.15-20.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1108
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Mo 27.07.15 16 - 18 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude I/HS 1015
Di 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1015
Gefährliches Wissen. Die Philosophie im Mittelalter
PD Dr. Catherine König-Pralong
1. Gruppe
Zu erbringende Prüfungsleistung
Für IndiTrack: nur SL; keine PL.
Studierende aus dem ersten und zweiten Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten die
Vorlesung regelmäßig besuchen und die Abschlussklausur bestehen. Diese findet in der letzten Semestersitzung statt und umfasst
den Stoff des ganzen Semesters. Studierende aus dem MA Mittelalter- und Renaissance-Studien und dem dritten, vierten und fünften
Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 10 ECTS-Punkten an jeder Sitzung teilnehmen, neben der Vorlesung
das Tutorat besuchen und eine Hausarbeit erstellen (12-15 Seiten).
Zu erbringende Studienleistung
Für IndiTrack: nur SL; keine PL.
Studierende aus dem ersten und zweiten Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 3 ECTS-Punkten die
Vorlesung regelmäßig besuchen und die Abschlussklausur bestehen. Diese findet in der letzten Semestersitzung statt und umfasst
den Stoff des ganzen Semesters. Studierende aus dem MA Mittelalter- und Renaissance-Studien und dem dritten, vierten und fünften
Semester des BA-Programms Philosophie müssen zum Erwerb von 10 ECTS-Punkten an jeder Sitzung teilnehmen, neben der Vorlesung
das Tutorat besuchen und eine Hausarbeit erstellen (12-15 Seiten).
Inhalte
Die universitäre Philosophie war nicht immer eine harmlose, auf ihr Forschungsfeld beschränkte Disziplin. Am 7. März 1277 wurden in
Paris 219 „verabscheuungswürdige Irrlehren“, die Philosophiemagistern der Universität Paris zugeschrieben wurden, von den höchsten
akademischen Behörden verurteilt. Eine dieser Irrlehren lautet: „Es gibt keine ausgezeichnetere Lebensform, als sich frei der Philosophie
zu widmen.“; eine andere behauptet, „Weltweise seien allein die Philosophen“. Am Ende des Mittelalters wurde die Philosophie in
gewissen kulturellen Kontexten als eine wissenschaftliche und soziale Gefahr wahrgenommen. Sie war jedoch seit dem Anfang des 13.
Jahrhunderts eine etablierte universitäre Disziplin, die über einen festen Kanon von Texten und Problemen verfügte. In dieser Vorlesung
werden die Vorstellungen, Konzeptionen und Praktiken der Philosophie anhand von Texten bedeutender intellektueller Akteure des 13./14.
Jahrhunderts, von Philosophen sowie von kritischen oder sogar philosophiefeindlichen Denkern, rekonstruiert.
Literatur
Zu Beginn des Semesters werden eine Auswahl von Textauszügen und eine Bibliographie auf ILIAS zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Di 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 21.04.15-21.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1140
Do 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 23.04.15-23.07.15, Bismarckallee 22/R 6
Introduction to the Theory of Science
Prof.Dr. Wolfgang Freitag
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Meinen – Wissen – Handeln. Epistemologie und Ethik bei Platon und im antiken Platonismus
Dr. Angela Ulacco
Kommentar
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Welche Rolle spielt die Epistemologie für die ethische und politische Fragestellung bei Platon und in der platonischen Tradition? Das
Ziel dieses Vorhabens ist es, mittels einer intensiven Kooperation überwiegend junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine
innovative Perspektive bezüglich dieser Fragestellung zu entwickeln. Obwohl die enge Verbindung zwischen Ethik und Epistemologie
bei Platon in der Forschung anerkannt wird, wurde die Bedeutung dieser Verbindung für die platonische Tradition nie systematisch
erforscht. Das komplexe Geflecht zwischen Wissen und Handeln impliziert jedoch eine interessante und aktuelle Fragestellung: Ist es
überhaupt möglich, sowohl ethische als auch politische Handlungen auf eine epistemologische Grundlage zurückzuführen? Anhand der
Entwicklung dieser Dialektik von Platon bis Proklos möchten wir diese Fragestellung in Bezug auf einen besonderen Gesichtspunkt
spezifizieren: Inwiefern könnte, innerhalb des Platonismus, der epistemologische Bezug zur Lösung ethischer, gesellschaftlicher und
politischer Konflikte beitragen?
Die Tagung findet im Haus zur lieben Hand statt.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Do 14.05.15 15.00 - 19.00 Uhr
Fr 15.05.15 09.00 - 13.00 Uhr
Fr 15.05.15 15.00 - 18.00 Uhr
Muße. Gelassenheit, räumliches Leben
Prof.Dr. Günter Figal
1. Gruppe
Inhalte
In der Vorlesung möchte ich die Frage diskutieren, wie ein Leben, das primär als räumliches Leben zu verstehen ist, gelebt werden kann.
Raumerfahrung ist Möglichkeitserfahrung, derart das immer mehr präsent ist, als jeweils in der Aufmerksamkeit steht. Entsprechend
wird man ein räumliches Leben nicht primär über das Handeln und Tätig sein, sondern über ein Nichttun zu verstehen haben, in das
Tätigkeiten gleich welcher Art gehören und durch das sie ermöglicht werden. Auf dieses Nichttun verweisen die beiden Leitbegriffe der
Vorlesung, also Muße und Gelassenheit.
Diskutiert werden unter anderem einschlägige Überlegungen bei Aristoteles, Nietzsche und Heidegger. Außerdem verweise ich auf mein
Buch „Unscheinbarkeit. Der Raum der Phänomenologie“, das im April bei Mohr Siebeck in Tübingen erscheinen wird.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Di 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1015
Religions- und Staatskritik in philosophischen Utopien der Moderne (Spinoza, Kant, Feuerbach, Marx, Bloch)
Prof.Dr. Wilhelm Metz
1. Gruppe
Zu erbringende Prüfungsleistung
Die 3 ECTS-Punkte werden durch eine mündliche Prüfung, die 15-20 Minuten dauert, erworben. Das Thema wird von den Studierenden
gewählt und mit dem Dozenten abgesprochen. Die Prüfungen finden am Abend des 24. Juli und am Vormittag des 25. Juli statt.
Zu erbringende Studienleistung
Die 3 ECTS-Punkte werden durch eine mündliche Prüfung, die 15-20 Minuten dauert, erworben. Das Thema wird von den Studierenden
gewählt und mit dem Dozenten abgesprochen. Die Prüfungen finden am Abend des 24. Juli und am Vormittag des 25. Juli statt.
Inhalte
Die Vorlesung möchte Grundpositionen neuzeitlich-moderner Religionsphilosophie und –kritik vorstellen und ihren Zusammenhang mit
der jeweiligen Staatskonzeption erläutern. Da alle behandelten Philosophen darlegen, wie die Gesellschaftsordnung idealerweise sein
soll und welche Art von religiösem bzw. transreligiösem Bewusstsein zu ihr gehört, wird der Begriff „Utopie“ im weiten Sinn genommen,
auch wenn nur Bloch ihn explizit verwendet. Spinozas Religionskritik gehört zur Frühaufklärung und steht mit seiner politischen Lehre
eines eingeschränkten Absolutismus in engem Zusammenhang. Kants Religionsphilosophie und –kritik stellt einen Höhepunkt der
Aufklärung dar; von seiner Religion der Freiheitewigen Friedens< zwischen den Staaten. Feuerbachs atheistische Religionskritik, seine
Lehre von der anthropologischen Wende des religiösen Bewusstseins überhaupt stellt einen Meilenstein des nachidealistischen Denkens
der Moderne dar. Marx wird Feuerbachs Religionskritik anerkennen, sie zugleich zu einer Gesellschaftskritik weiterentwickeln, deren
weltgeschichtliche Ausläufer das 20. Jahrhundert in Atem gehalten haben. Blochs marxistische Religionsphilosophie und –kritik gelangt zu
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
einer überraschenden Versöhnung mit einer, nach Blochs Urteil, vergessenen und überlagerten Schicht der jüdisch-christlichen Religion,
die immer wieder Inspirationsquelle für emanzipatorische Bewegungen gewesen ist (Thomas Münzer, Martin Luther King u.a.). Die
neuzeitlich-moderne Religions- und Staatskritik enthält, recht beleuchtet, tiefgehende Einsichten, die auch die gegenwärtige Diskussion
aus Sackgassen und toten Punkten befreien könnten und sollten.
Literatur
Baruch de Spinoza, Theologisch-politischer Traktat
Baruch de Spinoza, Politischer Traktat
Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft
Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden
Ludwig Feuerbach, Das Wesen des Christentums
Karl Marx, Die deutsche Ideologie (Thesen über Feuerbach)
Karl Marx, Manifest der kommunistischen Partei
Ernst Bloch, Atheismus im Christentum. Zur Religion des Exodus und des Reichs
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, 3. Band
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Fr 03.07.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 03.07.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 08.05.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 08.05.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 12.06.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 12.06.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 22.05.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 22.05.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 24.04.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 24.04.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 24.07.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 24.07.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 26.06.15 14 - 15 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Fr 26.06.15 16 - 17 Uhr (s.t.), Kollegiengebäude III/HS 3219
Struktur und Dynamik des Wissens
Fausto Fraisopi
Inhalte
Schon wenn man sich mit der elementaren Artikulation bzw. dem Explizieren des Wortes „Philosophie“ beschäftig, hat man es mit
einer Vieldeutigkeit von Wissensformen (epistêmai bzw. technai) zu tun. Was sind und was sollen die Wissensformen? Haben Sie eine
Genealogie bzw. Entstehung? Haben sie eine invariante Struktur bzw. Struktur-invarianten, die uns gerade sie als Wissens-formen nennen
lässt? Wie verhalten diese sich untereinander, z.B. in transdisziplinären Kontexten? Wir werden in der Vorlesung die Möglichkeit haben,
die Wissensformen vom Standpunkt einer strukturalistischen Metatheorie zu betrachten, um die ursprüngliche Idee einer Theorie von
möglichen Theorienformen (als Mathesis universalis) zu erneuern. Am Ende der Archäologie des Wissens formuliert Foucault durch die
Figur eines imaginären Gegners eine These, die es uns erlaubt, die ganze Methode dieses Werkes zusammenzufassen: Die allgemeine
These der Archäologie des Wissens ist eine theoretische Metathese, d.h. eine metatheoretische These. Was erscheint, rückgängig, im
Werk Foucaults, wenn es vom Standpunkt dieser metatheoretischen These betrachtet wird? Wir werden, nach dieser methodischen
Frage, die Struktur und die Grundargumente der Archäologie des Wissens betrachten, um ihre gründliche Perspektive zu fixieren. Die
Idee selbst eines archäologischen Ansatzes, die aus der Aufhebung der Idee eines Subjekts (oder des reinen Subjekts überhaupt als
egologischer Pol) entstammt, ist eben die Idee einer vollständigen Autonomie der Entstehung und der Dynamik der Wissensformen
von jedem anthropologischen Substrat. Diese Öffnung eines thematischen Felds wird uns die Möglichkeit geben, die Strukturen und die
Dynamik des Wissens zu „modellieren“ aufgrund der Fixierung und einer Erweiterung des strukturalistischen Theorienkonzepts (SneedStegmüller). Wir werden schließlich eine solche Archäo-dynamik phänomenologisch und spekulativ interpretieren im Licht der Möglichkeit
einer Mathesis universalis.
Literatur
- M. Foucault. Archäologie des Wissens, Frankfurt a. M., Suhrkamp, 1981
- W. Stegmüller, The Structuralist View of Theories. A possible Analogue of the Bourbaki Programme in Physical Science, Springer, 1979.
Id., Theorienstrukturen und Theoriendynamik, Springer, 2008 (II Aufl.)
- J. D. Sneed, The Logical Structure of Mathematical Physics, Dordrecht, Reidel, 1971;
- W. Balzer – C. U.Moulines, (eds.), Structuralist theory of science, Focal Issues, New Results, Berlin, de Gruyter, 1996.
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: Di 10.00 - 12.00 Uhr, Kollegiengebäude III/HS 3043
Interpretationskurse
Fichte: Die Wissenschaftslehre 1794/95 (Teil II)
Sebastian Schwenzfeuer
1. Gruppe
Inhalte
J.G. Fichte stellt sein philosophisches Projekt unter den Namen ‚Wissenschaftslehre‘. Hierunter versteht er die an Kants
Transzendentalphilosophie anknüpfende Grundlegung der Philosophie im Horizont des menschlichen Wissens. Ausgangspunkt ist für
den frühen Fichte (1793-1800), der hier im Seminar behandelt werden soll, das Sich-Wissen der Subjektivität. In diesem Wissen liegt die
Möglichkeit der Philosophie begründet. Fichtes Frühwerk ist das Initialmoment dessen, was als deutscher Idealismus bekannt geworden
ist und Anstoß war zu zahlreichen kontroversen Diskussionen.
Die in Fichtes Schriften der Frühphase gegebene Grundlegung der Transzendentalphilosophie und die Durchführung des theoretischen
und praktischen Weltbezuges soll in genauer Textlektüre und detaillierter Rekonstruktion des Gedankens nachvollzogen und sowohl in
das Gesamtwerk Fichtes als auch der näheren philosophiegeschichtlichen Konstellationen eingeordnet werden.
Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 12 - 14 Uhr (c.t.); ab 20.04.15-20.07.15, Breisacher Tor/R 105
Do 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude III/HS 3117
Kants „Grundlagen zur Metaphysik der Sitten und Metaphysik der Sitten II
Dr. Martin Baesler
1. Gruppe
Inhalte
Die Metaphysik der Sitten behandelt nach Kant die Moral oder die Sittenlehre aus Prinzipien der Vernunft a priori. Sie bildet damit den
ersten und grundlegenden Teil der Sittenlehre Kants, auf den die als empirische Wissenschaft entwickelte Anthropologie folgt. Kant teilt
die Philosophie in die Metaphysik der Natur und die Metaphysik der Sitten – die Metaphysik der Sitten und ihre Grundlegung behandelt
also den Grundbau von Kants Ethik oder Sittenlehre. In diesem Interpretationskurs wollen wir uns im ersten Semester Schritt für Schritt in
diesen Grundbau einarbeiten: Was bedeutet Moral für Kant? Was ist unter seinen Begriffen Freiheit, Wille, kategorischer Imperativ versus
hypothetischer Imperativ, und Gesetz zu verstehen? Dazu werden wir uns in Kants Grundlegung der Metaphysik der Sitten und Kants
Metaphysik der Sitten detailliert einlesen. Im zweiten Semester werden wir Gelegenheit haben, Kants Aufbau der Sittenlehre kritisch zu
untersuchen.
Dabei werden sich folgende Fragen stellen: Was bedeutet es, dass wir uns nach Vernunft selbst bestimmen können? Die Idee der Freiheit
durch Selbstbestimmung nach Vernunft ist eine geniale Idee – aber wie verhält sich diese zu unserem Begehren nach Glückseligkeit?
Sind sie wirklich voneinander getrennt, wie bei Kant, oder lässt sich doch eine Verbindung zwischen der Selbstgesetzgebung der Vernunft
und unserem natürlichen Streben nach Glückseligkeit finden?
Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Di 12 - 14 Uhr (c.t.), Breisacher Tor/R 201
Do 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1021
Logische Untersuchungen I–IV (Teil II)
Fausto Fraisopi
1. Gruppe
Inhalte
Das Wesen einer Phänomenologie als strenger Wissenschaft, die die Phänomene als eigene Objekte hat, kann nur durch die
genauere Textlektüre der Logischen Untersuchungen erscheinen, die auch als Propädeutik für ein allgemeines Verständnis der
phänomenologischen Bewegung (bei Husserl und nach Husserl) dienen kann. Die Logischen Untersuchungen erscheinen sowohl als
eines der Hauptwerke der Philosophie Husserls als auch als Ausgangspunkt der Phänomenologie und der sogenannten Arbeit an
den Phänomenen, die die Phänomenologie methodisch skizziert. Die sechs logischen Untersuchungen aber entwickeln nicht nur die
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Grundthemen und die Grundprobleme einer phänomenologischen Philosophie, sondern helfen auch, die entscheidenden Themen der
gegenwärtigen Philosophie darzustellen und analytisch zu entwickeln: die Bedeutungslehre, die Theorie der Abstraktion und der Genese
von logischen Idealitäten, die Mereologie, die Theorie einer reinen Grammatik, die Theorie der intentionalen Akte und, letztlich die Themen
einer nicht-metaphysischen und metaphysisch neutralen Erkenntnistheorie. Wir werden die Struktur des Werkes Husserls analytisch
betrachten vom Standpunkt der Idee der Mathesis universalis, wie sie in der Prolegomena zur reinen Logik dargestellt wird und versuchen,
die Untersuchungen in ihrer thematischen Einheit zu lesen und zu kommentieren.
Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 22.04.15-22.07.15, Bismarckallee 22/R 4
Fr 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 24.04.15-24.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1139
Platon, Politeia II
Prof.Dr. Günter Figal
1. Gruppe
Inhalte
Platons Politeia ist einer der Grundtexte der Philosophie überhaupt. Wesentliche philosophische Fragen wie die nach den Möglichkeiten
der Erkenntnis, des gerechten individuellen und gemeinsame Lebens und der Kunst, werden in diesem langen, erzählten Dialog in einer
Weise verhandelt, die die philosophische Tradition als solche geprägt hat.
Der Interpretationskurs wird der gründlichen Lektüre von Platons Werk gewidmet sein.
2. Gruppe
Inhalte
Tutorat
Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1016
Fr 14 - 16 Uhr (c.t.); ab 24.04.15-24.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1243
2. Gruppe
Proseminare
Aristoteles: Über die Seele
Dr. Angela Ulacco
Kommentar
Die Schrift „Über die Seele“ (De anima) war bereits in der Antike eine der am meisten kommentierten Werke von Aristoteles. In
Auseinandersetzung mit den vorherigen Theorien über die Seele, vor allem mit Platons, unternimmt Aristoteles den Versuch, die Seele
zu definieren. Dementsprechend finden wir in De Anima eine Analyse der elementaren Lebensfunktionen: Ernährung, Wahrnehmung,
Vorstellung, Denken und eine Untersuchung der Geist/Körper-Verhältnisse. Die Seele gilt als Prinzip der wissenschaftlichen Erklärung
von lebendigen Wesen, das heißt von Pflanzen, Tieren und Menschen. Demnach kann die Schrift als eine Untersuchung über den Begriff
des Lebens betrachtet werden. Während die Pflanzen und Tiere angesichts der Reproduktion unbewusst wirken, ist der Mensch zu einem
höheren Ziel bestimmt: Dem Leben der geistigen Tätigkeit.
Nach einer Einleitung zum Begriff der Seele und des Lebens in der Antike, werden wir ausgewählte Passagen aus den drei Büchern
der aristotelischen Schrift „Über die Seele“ interpretieren. Die Kennzeichen und die Neuigkeit der aristotelischen Untersuchung sollen
auf diese Weise dargestellt werden.
Empfohlene Voraussetzung
Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Studierenden, die jedoch bereits über Griechischkenntnisse verfügen, wird die
Möglichkeit geboten, ihre lexikalisch-terminologischen Kenntnisse zu erweitern sowie ein Bewusstsein für textkritische Probleme zu
entwickeln.
Literatur
Text:
Aristoteles, Über die Seele. Griechisch – deutsch. Mit Einl., Übers. (nach W. Theiler) und Kommentar hrsg. von Horst Seidl. Griech. Text
in der Ed. von Wilhelm Biehl u. Otto Apelt.
Empfohlene Literatur:
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
9
Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
• Ross, W. David, Aristotelis De anima. Oxford University Press, Oxford 1956
• Nussbaum, Martha C./Rorty, Amélie O. (Hg.), Essays on Aristotle’s De Anima, Oxford 1992.
Weitere Sekundärliteratur zur Vertiefung der Thematik wird von der Dozentin empfohlen werden.
Zur Einführung:
• Rapp Christoph, Aristoteles. Zur Einführung, Hamburg 2001.
• Rapp, Christoph/Corcilius, Klaus, Aristoteles Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart 2011.
• Flashar, Hellmut, Aristoteles. Lehrer des Abendlandes, München 2013.
• Höffe, Otfried (Hrsg.), Aristoteles-Lexikon, Stuttgart: Kröner 2005.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 12 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1108
Consciousness
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Dieses Seminar ist eine Veranstaltung des University College Freiburg („Liberal Arts and Sciences“-Studiengang). Es findet vom 22.06.
bis 30.07.2015 montags, dienstags und donnerstags jeweils 16.15-18.00 Uhr statt. Es steht eine begrenzte Anzahl an Plätzen für
Studierende der Philosophie zur Verfügung. Eine direkte Anmeldung bei der Dozentin ist erforderlich. Die Unterrichtssprache ist Englisch;
entsprechende Sprachkenntnisse werden vorausgesetzt.
Die Anforderungen für den Erwerb von Scheinen und Studienleistungen umfassen die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar,
ein Kurzreferat zu einem Text und eine Hausarbeit (Umfang: ca.10-12 Seiten).
Inhalte
It seems to us so omnipresent and readily available, so easy to bring into use, so gentle in its frequent disappearing and reoccurring, and
yet, consciousness is one of the most puzzling aspects of human life. Having conscious experience of oneself and the world appears to
be a major prerequisite for leading a meaningful life, for completing cognitive tasks and for carrying out purposive actions. Due to this
centrality, many disciplines have eagerly tried to figure out what consciousness is made of, what its principal features are, how it relates
to the non-conscious parts of reality (and in particular to the unconscious parts of one’s own mind), and how it causally operates in mental
life. The theories and models of consciousness that have been developed in philosophy, psychology, neurobiology, and other disciplines
are hugely diverse and often conflicting.
In this course, we will approach this fundamental phenomenon by studying the recent debate about consciousness that takes place at
the interface of these disciplinary boundaries. Our leading method will be philosophical: we will acquire the relevant tools of philosophical
analysis that help us to articulate and specify different questions and aspects of the overall project of exploring consciousness. Moreover,
these tools will provide us with methods for assessing the adequacy of particular theories and models. Equipped with these tools, we will
discuss a selection of texts from philosophy of mind (e.g., Block, Dennett, Nagel, Searle), neurobiology (e.g., Churchland), psychoanalysis
(e.g., Freud), and popular science (e.g. Damasio).
Literatur
Die Auswahl der Texte wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben und über das ILIAS-Portal allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
22.06.15 - 07.08.15 .
Descartes, Discours de la méthode
Mario Meliadó
1. Gruppe
Zu erbringende Prüfungsleistung
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, regelmäßige Vorbereitung der Quellen- sowie der Sekundärliteratur, eine Klausur im
Laufe des Semesters, ein Essay oder eine mündliche Prüfung.
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Zu erbringende Studienleistung
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, regelmäßige Vorbereitung der Quellen- sowie der Sekundärliteratur, eine Klausur im
Laufe des Semesters, ein Essay oder eine mündliche Prüfung.
Inhalte
Historiker der Philosophie haben behauptet, dass die Geburt des modernen Denkens an einem genauen Datum festgemacht werden
könnte, und zwar am Tag der Publikation des Discours de la méthode im Jahr 1637. Die Schrift des Descartes bildete nämlich nicht
nur den wirkmächtigen Entwurf einer Neubegründung des wissenschaftlichen und philosophischen Wissens, die sich bewusst vom
aristotelisch-scholastischen Weltbild verabschieden will, sondern auch eine historiographische Schwelle, ausgehend von der die spätere
Philosophiegeschichtsschreibung immer wieder Rekonstrution(en) der Neuzeit und ihres Rationalitätsmodells vorgeschlagen hat.
Im Spiegel der Frage nach einer universalen Methode, die eine sichere und zweifelsfreie Grundlage aller Wissenschaften darstellen soll,
beabsichtigt das Proseminar, eine Einführung in die Philosophie Descartes’ zu bieten, und sie im Rahmen der intellektuellen Debatten des
17. Jahrhunderts zu situieren. Daneben wird das Schicksal der cartesianischen Methode als eines historischen Konzeptes untersucht,
das seit der frühen Neuzeit unterschiedliche Auffassungen der modernen Vernunft vermittelt hat.
Literatur
René Descartes, Discours de la méthode, Hamburg 1997.
Id., Regulae ad directionem ingenii, Hamburg 1997.
Id., Meditationes de prima philosophia, Hamburg 1992.
Ein Reader mit weiteren Quellen des 17. Jahrhunderts sowie mit der Sekundärliteratur wird zu Beginn der Veranstaltung auf ILIAS und
teilweise im Semesterapparat der Philosophischen Bibliothek bereitgestellt.
Zur Einführung in das Werk des Descartes vgl. D. Perler, René Descartes, München 2006.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Di 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1139
Einführung in die phänomenologische Sozialphilosophie. Sozialität und Alterität
Dr. Regula Giuliani
1. Gruppe
Inhalte
Im Proseminar wird eingeführt in die phänomenologische Sozialphilosophie. Ausgangspunkt ist die Intersubjektivitätslehre Husserls:
Wie konstituiert sich in der Erfahrung eine Zwischenwelt der Sozialität? Wie können Gemeinsamkeiten, Gemeinschaften, Institutionen
in ihrer Entstehungsgeschichte beschrieben werden? Behandelt werden Sozialphilosophen, die direkt oder indirekt an Husserls
phänomenologische Lehre angeknüpft haben: Alfred Schütz, Paul Ricœur, John R. Searle, Cornelius Castoriadis, Michel Foucault.
Literatur
Leitfaden im Proseminar ist das neue Buch von Bernhard Waldenfels mit dem Titel Sozialität und Alterität. Modi sozialer Erfahrung, das
im Frühjahr 2015 erscheinen wird.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 10 - 12 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1139
Erfahrung, Be-geisterung und Atmung bei Heidegger
Choong-Su Han
1. Gruppe
Inhalte
In unserem Seminar „Erfahrung, Be-geisterung und Atmung bei Heidegger“ setzen wir uns mit dem Begriff der Erfahrung bei Heidegger
auseinander. Im Aufsatz „Der Ursprung des Kunstwerkes“ spielt das Phänomen der Erfahrung mit dem im Gemälde „Ein Paar Schuhe“
dargestellten Zeug eine grundlegende Rolle für die Wesensbestimmung des Zeuges als „Verlässlichkeit“ sowie für die der Kunst als
„Sich-ins-Werk-Setzen der Wahrheit“. Trotz dieser grundlegenden Funktion findet der Begriff der Erfahrung dort keine nähere Erklärung.
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Im Seminar machen wir diese Problematik zunächst deutlich, indem wir auf den genannten Aufsatz eingehen. Außerdem betrachten
wir Nietzsches Schrift „Die Geburt der Tragödie“, die uns Heideggers Kunstphilosophie unter einem neuen Blickwinkel betrachten lässt.
Um das Phänomen der Erfahrung bei Heidegger begrifflich zu bestimmen, ziehen wir seine Erläuterung der Hölderlinschen Hymne „Wie
wenn am Feiertage ...“ heran. Daraus ergibt sich, dass das Wesen der dichterischen Erfahrung in der „Begeisterung“ besteht, die wir
als Inspiration und Einatmung auslegen. Um diese Auslegung zu untermauern, ziehen wir die Schriften Merleau-Pontys über Cézanne
hinzu, die sich mit der Erfahrung des Malers beschäftigen und sie als „Atmung“ aufzeigen. Wir schließen unser Seminar damit, eine
Aufzeichnung aus den „Schwarzen Heften“ zu betrachten: „Das Seyn ist der Aether, in dem der Mensch atmet.“ (GA 94, S. 231.). In den
Seminarsitzungen interpretieren und diskutieren wir die ausgewählten Schriften gemeinsam.
Literatur
Martin Heidegger, „Der Ursprung des Kunstwerkes“, in: Holzwege (GA 5), hrsg. von F.-W. von Herrmann, Frankfurt am Main 1977.
Martin Heidegger, „‚Wie wenn am Feiertage ...‘“, in: Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung (GA 4), hrsg. von F.-W. von Herrmann, Frankfurt
am Main 1981.
Martin Heidegger, Überlegungen II-VI (Schwarze Hefte 1931-1938) (GA 94), hrsg. von P. Trawny, Frankfurt am Main 2014.
Friedrich Nietzsche, „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“ (Kritische Studienausgabe Band 1), hrsg. von G. Colli/M.
Montinari, München 1980.
Maurice Merleau-Ponty, „Der Zweifel Cézannes“, in: Das Auge und der Geist. Philosophische Essays, hrsg. von C. Bermes, Hamburg
2003.
Maurice Merleau-Ponty, „Das Auge und der Geist“, in: Das Auge und der Geist. Philosophische Essays, hrsg. von C. Bermes, Hamburg
2003.
Paul Cézanne/Joachim Gasquet, „Das Motiv“, in: Gespräche mit Cézanne, hrsg. von M. Doran und übers. von J. Bischoff, Zürich 1982.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1222
Formale Logik
Prof.Dr. Wolfgang Freitag
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Es besteht eine elektronische Anmeldepflicht. (Bitte keine Anmeldungen per Email!)
Der Besuch eines Tutoriums ist verpflichtend. Termine werden zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Die Zuteilung der
verschiedenen Tutorien erfolgt ebenfalls in der ersten Sitzung.
Inhalte
Was ist ein korrekter logischer Schluss? Was ist ein gelungenes Argument? Die Lehrveranstaltung befasst sich mit grundlegenden und
weiterführenden Fragen der Logik. Ziel ist zum einen die Aneignung des philosophischen und logischen Handwerkszeugs und zum
anderen die Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen der Logik. Nach einer logisch-semantischen Einführung führen wir die zwei
klassischen Systeme der Aussagenlogik und Prädikatenlogik ein. Wir üben das Formalisieren von Argumenten und einfache Beweise
im Baumkalkül. Nach einem kurzen Exkurs in die traditionelle Lehre der Syllogistik besprechen wir abschließend die Grundzüge der
Modallogik und der deontischen Logik.
Es gibt regelmäßige Übungsblätter und Tutorien. Voraussetzung für den Crediterwerb ist die erfolgreiche Bearbeitung der Übungsblätter
und das Bestehen der Abschlussklausur.
Literatur
Eine detaillierte Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ausgegeben.
Die Vorlesungsfolien werden auf Ilias erhältlich sein.
Zur Einführung empfohlen:
Beckermann, Ansgar: Einführung in die Logik, de Gruyter 2003.
Tugendhat, E./Wolf, U.: Logisch-semantische Propädeutik, Reclam 1989.
Veranstaltungsart: Vorlesung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 14 - 16 Uhr (c.t.), Albertstraße 17/HS Anatomie
Mi 8 - 10 Uhr (c.t.); ab 29.04.15-22.07.15, Peterhof/R 3
Mi 8 - 10 Uhr (c.t.); ab 29.04.15-22.07.15, Peterhof/R 1
Do 8 - 10 Uhr (c.t.); ab 23.04.15-23.07.15, Peterhof/R 3
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Fr 12 - 14 Uhr (c.t.); ab 24.04.15-24.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1140
Glaube und Wissen in der arabisch-jüdischen Tradition
Dr. Nadja Germann
1. Gruppe
Inhalte
Die mittelalterliche jüdische Philosophie – sowohl die arabischsprachige, als auch die (etwas jüngere) hebräischsprachige – zeichnet
sich gegenüber ihren „Geschwistern“, dem arabisch-islamischen und dem lateinisch-christlichen Denken, durch eine Besonderheit aus:
den Anlass und Ausgangspunkt philosophischer Reflexion bilden stets Überzeugungen, Konzepte und Texte, die der Bibel oder der
rabbinischen Literatur entstammen. Philosophie ist damit immer eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und der eigenen
religiösen Tradition. Dabei stellen sich natürlich jeder Generation aufs Neue ganz bestimmte Probleme, insbesondere die hermeneutische
Frage, bis zu welchem Grad die biblischen und rabbinischen Überlieferungen als Tatsachenberichte zu lesen und daher wörtlich zu
nehmen sind. Das Proseminar soll eine Einführung in die Frühphase der mittelalterlichen jüdischen Philosophie bieten, in die Zeit, als
auch jüdische Denker noch auf Arabisch schrieben. Wir werden uns dabei Autoren wie Saadya Gaon, Ibn Gabirol, Judah Halevi sowie
dem „Giganten“ Maimonides widmen, dessen Denken nicht nur die jüdische Philosophie bis in die Gegenwart hinein geprägt hat, sondern
auch das lateinisch-christliche Mittelalter, an allererster Stelle Thomas von Aquin.
Literatur
- D.H. Frank und O. Leaman, The Cambridge Companion to Medeval Jewish Philosophy, Cambridge et al.: Cambridge University Press,
2003.
- H.A. Davidson, Moses Maimonides: The Man and his Works, Oxford et al.: Oxford University Press, 2005.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 12 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1222
Grundthemen der mittelalterlichen Philosophie: Das Seiende und das Wesen
Silvia Negri
Kommentar
Wie spricht man im philosophischen Diskurs über das Sein der Dinge? Welchen Dingen und in welcher Weise kann man überhaupt
eine Wesenheit zuschreiben? Und was ist der Bezug zwischen unserer begrifflichen Auffassung der Wesenheit eines Dinges und dem
Ding selbst? Unter welchen Bedingungen wird das Wesen eines Dinges, das heißt das, was ein Seiendes als solches ausmacht,
zu etwas Allgemeinem und Prädizierbaren? Und ferner: Was macht von einem Ding ein einzelnes Ding aus? Der Bezug zwischen
Semantik und Metaphysik des Seins bildet den Rahmen der Ausführungen des Thomas von Aquin im Traktat „Über das Seiende und
das Wesen“ (De ente et essentia), der im Zentrum unseres Seminars steht. Der Text wurde von Thomas von Aquin während seines
ersten Aufenthaltes an der Universität Paris zwischen 1252 und 1256 verfasst und galt schon im Mittelalter als eine der meistverbreiteten
und kommentierten philosophischen Abhandlungen. Die Hauptziele des Proseminars sind: 1. sich die Hauptproblemstellungen des
Traktates auch in Anbetracht ihrer Quellen (insbesondere Aristoteles und Avicenna) aufgrund einer tiefgehenden Lektüre anzueignen; 2.
das Vokabular der mittelalterlichen scholastischen Philosophie anhand des Textes zu analysieren (Seiendes, Wesen, Substanz, Natur,
Gattung, Art, Individuum, Materie, Form); 3. unterschiedliche moderne Interpretationen bestimmter Themenkomplexe des Traktats „Über
das Seiende und das Wesen“ aufgrund ausgewählter Sekundärliteratur zu vergleichen und zu evaluieren.
Zu erbringende Prüfungsleistung
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, begleitende Lektüre, Abfassung von Sitzungsprotokollen und Leseprotokollen,
Hausarbeit (12-15 S.) oder mündliche Prüfung.
Zu erbringende Studienleistung
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, begleitende Lektüre, Abfassung von Sitzungsprotokollen und Leseprotokollen,
Hausarbeit (12-15 S.) oder mündliche Prüfung.
Literatur
Primärtext:
THOMAS VON AQUIN, Über das Seiende und das Wesen, Lateinisch/Deutsch, übersetzt und eingeleitet von W. Kluxen, Freiburg-BaselWien 2007.
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Sekundärliteratur:
Zur Einführung zu Thomas’ Profil und Werk:
-SCHÖNBERGER, R., Thomas von Aquin zur Einführung, Hamburg 2002.
-TORRELL, J.-P., Magister Thomas. Leben und Werk des Thomas von Aquin, Freiburg 1995.
Zu den Themen des „Über das Seiende und das Wesen“ (Auswahl):
-BRIAN D., STUMP E., The Oxford Handbook of Aquinas, Oxford 2012, insbes.: Wippel. J. F., „Being“, 77-84; Brower J. E., „Matter, Form
and Individuation“, 85-103.
-LALLEMENT, D.-J., Commentaire du „De ente et essentia“ de saint Thomas d’Aquin, Paris 2001.
-OWEN J., „Stages and Distinction in De ente: A Rejoinder“, in: The Thomist 45 (1981), 99-123 und ID., „Aquinas’ distinction at De ente
et essentia 4.119-123“, in: Mediaeval Studies Bd. 48 (1986) 264-287.
-WIPPEL J. F., Metaphysical Themes in Thomas Aquinas, Washington D.C. 1984, insbes. Kap. V, „Essence and Existence in the De
ente, Ch. 4“; Kap. VI, „Essence and Existence in other writings“.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1021
Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft
Sebastian Schwenzfeuer
Semesterübergreifende Informationen
Kommentar
Kants Religionsschrift ist ein zentrales Dokument in der Herausbildung eines aufgeklärten Verhältnisses des neuzeitlichen Menschen zum
Phänomen ‚Religion‘. In dieser Schrift wird die Religion in ein systematisches Verhältnis zur Metaphysik und zur Moralphilosophie gesetzt,
indem Kant das Konzept einer Vernunftreligion entwickelt. Die Vernunftreligion steht in einem intrinschen Verhältnis zur Ethik, da Themen
wie Gott und Unsterblichkeit unter vernunftkritischen Bedingungen allein im Horizont eines guten Lebenswandels zu rechtfertigen sind.
Unter diesem Gesichtspunkt wundert es nicht, dass die ethische Frage nach dem Guten und Bösen von zentraler Bedeutung ist.
Im Seminar wird der Text ausschnittweise gelesen und detailgenau interpretiert, um so den Gehalt der kantischen Analyse auch für
gegenwärtige Fragen der Religionsphilosophie und des Verhältnisses der modernen Gesellschaften zur Religion (Religionsfreiheit,
Toleranz, Rationalität, Problem des religiösen Fundamentalismus) sichtbar zu machen.
Zu erbringende Prüfungsleistung
Klausur
Zu erbringende Studienleistung
Mitarbeit, Protokoll
Inhalte
Kants Religionsschrift ist ein zentrales Dokument in der Herausbildung eines aufgeklärten Verhältnisses des neuzeitlichen Menschen zum
Phänomen ‚Religion‘. In dieser Schrift wird die Religion in ein systematisches Verhältnis zur Metaphysik und zur Moralphilosophie gesetzt,
indem Kant das Konzept einer Vernunftreligion entwickelt. Die Vernunftreligion steht in einem intrinschen Verhältnis zur Ethik, da Themen
wie Gott und Unsterblichkeit unter vernunftkritischen Bedingungen allein im Horizont eines guten Lebenswandels zu rechtfertigen sind.
Unter diesem Gesichtspunkt wundert es nicht, dass die ethische Frage nach dem Guten und Bösen von zentraler Bedeutung ist.
Im Seminar wird der Text ausschnittweise gelesen und detailgenau interpretiert, um so den Gehalt der kantischen Analyse auch für
gegenwärtige Fragen der Religionsphilosophie und des Verhältnisses der modernen Gesellschaften zur Religion (Religionsfreiheit,
Toleranz, Rationalität, Problem des religiösen Fundamentalismus) sichtbar zu machen.
Literatur
Semesterabhängige Informationen
Inhalte
Kants Religionsschrift ist ein zentrales Dokument in der Herausbildung eines aufgeklärten Verhältnisses des neuzeitlichen Menschen zum
Phänomen ‚Religion‘. In dieser Schrift wird die Religion in ein systematisches Verhältnis zur Metaphysik und zur Moralphilosophie gesetzt,
indem Kant das Konzept einer Vernunftreligion entwickelt. Die Vernunftreligion steht in einem intrinschen Verhältnis zur Ethik, da Themen
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
wie Gott und Unsterblichkeit unter vernunftkritischen Bedingungen allein im Horizont eines guten Lebenswandels zu rechtfertigen sind.
Unter diesem Gesichtspunkt wundert es nicht, dass die ethische Frage nach dem Guten und Bösen von zentraler Bedeutung ist.
Im Seminar wird der Text ausschnittweise gelesen und detailgenau interpretiert, um so den Gehalt der kantischen Analyse auch für
gegenwärtige Fragen der Religionsphilosophie und des Verhältnisses der modernen Gesellschaften zur Religion (Religionsfreiheit,
Toleranz, Rationalität, Problem des religiösen Fundamentalismus) sichtbar zu machen.
Literatur
I. Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Hg. v. B. Stangneth. Hamburg 2004.
O. Höffe (Hg.): Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Berlin 2011 (Klassiker auslegen Bd. 41).
R. Hiltscher (Hg.): Kant und die Religion - die Religionen und Kant. Hildesheim 2012.
Qualifikationsziel
Studienleistungen: Mitarbeit, Protokoll
Prüfungsleistung: Klausur
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Ethisch-Philos.Grundlagenstud. (EPG-Stelle)
Termin, Ort: Mi 16 - 18 Uhr (c.t.), Breisacher Tor/R 205
Kant: Kritik der Urteilskraft
Prof.Dr. Lore Hühn
Kommentar
Kants dritte Kritik bildet den Schlussstein der kritischen Grundlegung der Philosophie Kants. Die Urteilskraft soll dabei Freiheit (praktische
Philosophie) und Natur (theoretische Philosophie) so miteinander vermitteln, dass das kritische System als Einheit verstanden werden
kann. Konkret geleistet wird dies anhand der Analyse unterschiedlicher Phänomene: des (Natur-)Schönen, des Erhabenen, des
Organischen, der Zweckhaftigkeit der Welt. In ihnen reflektiert die Urteilskraft auf je unterschiedliche Weise die Einheit von Verstand
und Sinnlichkeit, von Freiheit und Natur. Die von Kant gegebenen Bestimmungen sind impulsgebend gewesen für weite Teile der
philosophischen Debatten im 19. und 20. Jahrhundert (Schiller, Schelling, Hegel, Adorno, u.v.m.).
Zu erbringende Prüfungsleistung
Mitarbeit, Referat, Hausarbeit.
Zu erbringende Studienleistung
Mitarbeit, Referat, Hausarbeit.
Literatur
I. Kant: Kritik der Urteilskraft. Hg. v. H.F. Klemme. Hamburg 2009.
O. Höffe (Hg.): Kant, Kritik der Urteilskraft. Berlin 2008 (Reihe Klassiker auslegen, Bd. 33).
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 16.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1231
Do 18 - 20 Uhr (c.t.); ab 30.04.15-23.07.15, Bismarckallee 22/R 5
Kants „Kritik der praktischen Vernunft“
Dr. Martin Baesler
Kommentar
In der Kritik der praktischen Vernunft hat Immanuel Kant seine praktische Philosophie grundgelegt. Die Schrift handelt von der Frage, ob
reine Vernunft einen Bestimmungsgrund für den Willen abgibt und somit praktisch sein kann. Denn nur wenn die Vernunft die Kausalität
des Willens bestimmen kann, ist der Mensch wirklich frei. Kant argumentiert, dass diese Frage über die reine Vernunft beantwortet
werden kann. Voraussetzung dafür ist eine prinzipielle Trennung des Objektiven vom Subjektiven, was dazu führt, dass die subjektive
Erfüllung als Ziel einer Ethik vor einer reinen Pflichtenethik zurücktreten muss. In unserem Seminar werden wir uns ausgiebig mit dieser
Argumentation auseinandersetzen und die Grundzüge von Kants praktischer Philosophie nachvollziehen.
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Zu erbringende Prüfungsleistung
Aktive Teilnahme, Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Zu erbringende Studienleistung
Aktive Teilnahme, Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Literatur
Immanuel Kant: Kritik der praktischen Vernunft, Werke VII. Frankfurt: Suhrkamp. Mehrere Auflagen.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Do 12 - 14 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1134
Kants Vorhaben in der Kritik der reinen Vernunft
David Carus
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Das Seminar ist ein Blockseminar.
Anmeldung über Campus Online. Maximale Teilnehmerzahl: 20
Kontakt: [email protected]
Inhalte
Um Kants Vorhaben in der Kritik der reinen Vernunft zu verstehen, werden wir uns auf die Vorrede zur zweiten Auflage und die Einleitung
nach Ausgabe B konzentrieren und dabei sukzessiv seine Hauptbegriffe erarbeiten. Dabei wird es um Begriffe wie Apriori, Natur,
Erscheinung, Erfahrung und Vernunft gehen. Ziel des Seminars ist es, Kants Absicht in der Kritik der reinen Vernunft zu verstehen und
wie er vorgeht, um diese zu erfüllen. Ausgehend von diesem Verständnis werden wir Gelegenheit dazu haben, über Kants Idee von
der Philosophie nachzudenken. Ist der Gegenstand der Philosophie tatsächlich die Frage nach den Grenzen unserer Naturerkenntnis?
Ist die Frage der theoretischen Philosophie tatsächlich darauf begrenzt, die Bedingungen der Erkenntnis der sinnlichen Gegenstände
aufzufinden? Und fragt die Philosophie nach Freiheit, Unsterblichkeit und Gott?
Literatur
- Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft. Die Ausgabe sollte die Pagination der B Ausgabe und das Vorwort zur zweiten Auflage
enthalten.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Fr 12.06.15 13 - 18 Uhr (c.t.), Universitätsstraße 5/R 2
13.06.15 - 14.06.15 09 - 18 Uhr (c.t.), Universitätsstraße 5/R 2
Leiblichkeit, Denken und Zeit. Der Begriff des Subjekts von Descartes bis Emmanuel Levinas
Federico Viola
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Erwünscht: Gute Kenntnisse in anderen Fremdsprachen (Englisch, Französisch) aber keine Teilnahmevoraussetzung.
Blockseminar, Vorbesprechung: 22.04.2015, 18 Uhr.
Inhalte
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
16
Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Ziel dieses Seminars ist es, aufzuzeigen, wie bestimmte Schlüsselbegriffe Descartes' auf eine ganz besondere Art von Levinas behandelt
werden. Descartes' Texte werden seit dem Beginn seiner akademischen Laufbahn bis zu seinen letzten Veröffentlichungen tatsächlich
häufig von Levinas genannt, zitiert und im Detail analysiert, da es immer eine subtile Verbindung zwischen Levinas' Denken und den
großen Werken der klassischen Philosophie gibt.
Im Seminar werden wir zusammen erforschen und gemeinsam darüber nachdenken, wie Levinas die Inspiration zu einer besonders
radikalen Phänomenologie Descartes verdankt.
Der Ausgangspunkt dieser Radikalität basiert auf der Analyse der Idee des Unendlichen. Davon ausgehend wollen wir insbesondere die
Begriffe von Zeitlichkeit, Leiblichkeit und Subjektivität betrachten. Neben den Texten von Levinas soll dementsprechend in dem Seminar
auch die aktuelle Literatur bezüglich der Beziehung zwischen beiden Philosophen diskutiert werden.
Literatur
Benoist, Jocelyn. Le cogito lévinassien: Lévinas et Descartes. In: Levinas, Emmanuel. Positivité et Transcendance. Hg. Jean-Luc Marion.
Paris: PUF, 2000.
Batnitzky, Leora. “Encountering the Modern Subject in Levinas.” Yale French Studies no. 104 (2004): S. 6–21.
Dupuis, Michel. “Le Cogito Ébloui Ou La Noèse sans Noème. Levinas et Descartes.” Revue Philosophique de Louvain 94, no. 2 (May
1996): S. 294–310.
Descartes, René. Meditationen: mit sämtlichen Einwänden und Erwiderungen. Wohlers, Christian [Hrsg.] Hamburg: Meiner (2009).
Levinas, Emmanuel. Vom Sein Zum Seienden. Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 1997.
—: Wenn Gott ins Denken einfällt. Diskurse über die Betroffenheit von Transzendenz. Vorwort von Casper, Bernhard. Übersetzt von
Wiemer, Thomas. Freiburg i.Br. / München: Karl Alber, 2004.
—: Die Spur des Anderen. Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie, Freiburg i.Br. / München: Alber 1987.
—: Ethik und Unendliches. Gespräche mit Philippe Nemo, Wien: Passagen 2008.
—: Gott, der Tod und die Zeit, Wien: Passagen 1996.
—: Zwischen uns. Versuche über das Denken an den Anderen, München / Wien: Carl Hanser 1995.
Wahl, Jean. Du rôle l’idée de l'instant dans la philosophie de Descartes. Paris: Vrin, 1953.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 22.04.15 18 - 20 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1221
Sa 23.05.15 09.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1139
Sa 30.05.15 09.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1139
Martin Buber, Ich und Du
Patrick Baur
1. Gruppe
Inhalte
Martin Buber (1878-1965) gilt als einer der wichtigsten jüdischen Autoren im 20. Jahrhundert. Diese Stellung verdankt er nicht zuletzt
seiner 1923 erschienenen Schrift Ich und Du. Der ab 1916 entstandene Text hat das sogenannte dialogische Denken begründet – dem
es um die unaufhebbare Bezogenheit der Menschen aufeinander geht. In diesem Sinn lautet Bubers oft zitierter Kernsatz: „Der Mensch
wird am Du zum Ich.“ Durch diese Betonung der sozialen Konstitution, in der das Ich immer schon die Isolation in sich selbst überschritten
hat, übt Ich und Du bis heute großen Einfluss auf Pädagogik, Psychologie und Medizin aus – vor allem aber auf die Philosophie und
insbesondere Sozialphilosophie.
Das Seminar soll zunächst mit Grundpositionen von Bubers zentralem Werk vertraut machen und dabei nicht zuletzt auch auf Funktion
und Bedeutung seines charakteristischen Stils eingehen. Buber stellt der dynamischen Beziehung von Ich und Du die gleichermaßen
lebensnotwendige, jedoch nicht gleichwertige Beziehung zur Dingwelt (Ich – Es) gegenüber. Betont wird dabei der unreduzierbare
Eigensinn des Ich-Du-Geschehens: Nie lässt es sich neutralisieren, objektivieren, verdinglichen. Im Zentrum des Seminars steht neben
diesem einzigartigen Beziehungsgeschehen von Ich und Du zudem die religiöse bzw. theologische Pointe, die ihm Buber verleiht: Denn
die „Linien der Beziehungen schneiden sich im ewigen Du“. In dieser spezifischen Engführung der sozialen mit der religiösen Dimension
ist Ich und Du durch ein Grundmoment geprägt, das für viele Texte der jüdischen Philosophie bestimmend ist.
Auch davon soll das Seminar etwas sichtbar machen – und bietet darum nicht nur die Gelegenheit einer Einführung in das dialogische
Denken Martin Bubers, sondern in diesem Rahmen auch einen ersten Blick auf Grundthemen und -fragen der jüdischen Philosophie
als solcher.
Literatur
Martin Buber: Ich und Du. Stuttgart 1995
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Do 17 - 19 Uhr (c.t.), Breisacher Tor/R 207
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Max Weber - Politik, Wissenschaft und Geist des Kapitalismus
Dr. Manuel Rossini
1. Gruppe
Empfohlene Voraussetzung
Grundkenntnisse der Geschichte der Philosophie bzw. der gegenwärtigen Philosophie
Inhalte
Max Weber (1864-1920), vor allem bekannt als Jurist, Nationalökonom, Historiker, Soziologe, Religionsforscher und Philosoph, ist
eine der wirkmächtigsten Personen des 19. und 20. Jahrhunderts. Seine Rolle in der gegenwärtigen Philosophie ist nach wie vor von
großer Bedeutung: sein Forschungsansatz überbrückt mehrere Fachdisziplinen und stellt die grundlegenden Probleme der Gegenwart
in Frage. Im Laufe des Seminars wird die Zeitdiagnose Webers durch die Erläuterung seiner Hauptbegriffe dargestellt und untersucht:
Rationalisierung, Entzauberung der Welt, Herrschaft, Politik, Beruf und Wissenschaft. Schwerpunkt dieser Untersuchung bildet die
Aktualisierung seiner politischen Perspektive, die uns eine soziale und geistige Ordnung liefern könnte.
Literatur
- M. Weber, Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie (1921), III Bände, Tübingen 1988.
- M. Weber, Wissenschaft als Beruf (1919), Stuttgart 1995.
- M. Weber, Politik als Beruf (1919), Stuttgart 1993.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 10 - 12 Uhr (c.t.), Bismarckallee 22/R 2
Meister Eckharts deutsche Predigten und Traktate
Ricardo Baeza
1. Gruppe
Inhalte
Meister Eckhart gilt als einer der wichtigen Denker und Mystiker des Mittelalters. Die meisten deutsche Schriften Eckharts entstanden
zwischen 1314 und 1323. Die Radikalität des Denkens und die Kraft seiner Sprache faszinieren bis heute. In diesem Pro-Seminar werden
wir ausgewählte Predigten und Traktate Eckharts analysieren und diskutieren.
Literatur
- Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Diogenes, Zürich 1990.
- Georg Steer / Loris Sturlese (Hrsg.), Lectura Eckhardi I. Predigten Meister Eckharts von Fachgelehrten gelesen und gedeutet,
Kohlhammer, Stuttgart 1998.
- Georg Steer / Loris Sturlese (Hrsg.), Lectura Eckhardi II. Predigten Meister Eckharts von Fachgelehrten gelesen und gedeutet,
Kohlhammer, Stuttgart 2002.
- Georg Steer / Loris Sturlese (Hrsg.), Lectura Eckhardi III. Predigten Meister Eckharts von Fachgelehrten gelesen und gedeutet,
Kohlhammer, Stuttgart 2008.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1142
Mensch, Natur, Technik. Philosophisch-ethische Antworten auf die Herausforderungen der modernen Lebenswelt
Prof.Dr. Regine Kather
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Interdisziplinäres Proseminar, daher keine fachspezifischen Voraussetzungen
Inhalte
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
a) Ideengeschichtlicher Überblick über die entscheidenden Veränderungen im Verhältnis von Mensch – Natur –Technik seit der Antike.
- Systematische Erschließung der Grundlagen einer zeitgemäßen Natur- und Umweltethik vor dem Hintergrund der Erkenntnisse
von Ökologie und Biologie. Die interdisziplinäre, Natur- und Geisteswissenschaften umfassende Ausrichtung des Themas beinhaltet
wissenschaftstheoretische Reflexionen zum Selbstverständnis der einzelnen Fächer, ihrer Methoden und deren Grenzen. – Erarbeiten
maßgeblicher Definitionen von Technik und ihrer anthropologische Bedeutung sowie ihrer Funktion bei der Entwicklung der modernen
Naturwissenschaften und ihres Verhältnisses zur Lebenswelt. – Einführung in unterschiedliche Begründungen von Ethik (deontologische
-, utilitaristische - und Verantwortungsethik) anhand ausgewählter Beispiele.
b) Die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften in der Renaissance hat das Verhältnis des Menschen zur Natur tiefgreifend
verändert. Ihr Erfolg ist untrennbar verbunden mit der Dynamik der Technik. Doch erst im 20.Jh. rückte durch die Atom- und Gentechnik,
durch Alltagstechnologien und die digitale Revolution die ganze Zwiespältigkeit der Technik und damit ihre ethische Dimension in den
Blick. Unverzichtbar sind nach wie vor die Bemühungen von M.Heidegger, A.Gehlen, E.Cassirer, G.Anders, H.Arendt und H.Jonas um
eine Bestimmung der Technik und ihrer Funktion für den Menschen. Inzwischen sind jedoch nicht nur neue Technologien entstanden, die
keiner der Autoren im Blick hatte; auch der Problemhorizont hat sich über die Lebenswelt hinaus erweitert auf bioethische und ökologische
Fragen: Welche Veränderungen etwa darf man an Lebewesen, an Pflanzen, Tieren und Menschen vornehmen und zu welchen Zwecken?
Welche Rolle kann die Technik bei der Lösung der ökologischen Krise spielen? Wo sind ihre Grenzen? Und wie kann man der Bedeutung
der Natur als Lebensgrundlage von Mensch und Kreatur angemessen Rechnung tragen? Das Seminar wird sich um eine Bestimmung
des Verhältnisses von Mensch, Natur und Technik im Licht aktueller Probleme bemühen und die Tragweite unterschiedlicher ethischer
Positionen erörtern.
Literatur
V.Hösle: Philosophie der ökologischen Krise, München 1991. – A.Krebs (Hg.): Naturethik, Frankfurt/M. 1997. – H.Jonas: Das Prinzip
Verantwortung, Frankfurt/M. 1987. – H.Jonas: Technik, Medizin und Ethik, Frankfurt 1987, 9-89. – E.Cassirer: Form und Technik, in: Ders.:
Symbol, Technik, Sprache, Hamburg 1985, 39-92. – D.roser – C. Seidel: Ethik des Klimawandels, Darmstadt 2013
Qualifikationsziel
Leistungsnachweise
schriftliche Ausarbeitung einer Präsentation (ca. 12 Seiten).
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Ethisch-Philos.Grundlagenstud. (EPG-Stelle)
Termin, Ort: 1. Gruppe
Di 12 - 14 Uhr (c.t.), Breisacher Tor/R 107
Hauptseminare
Anthropologie der Demut
Silvia Negri
Kommentar
Im Seminar werden wir uns mit den Konturen von verschiedenen philosophisch-theologischen Paradigmen beschäftigen, in denen
die Demut und die demütige Haltung positiv oder eher abwertend konnotiert werden. Begriffe und Topoi des „Demütigen“ werden
dabei untersucht, um die erkenntnistheoretischen, ethischen und anthropologischen Voraussetzungen wiederkehrender Motive im
Zusammenhang mit der Figur der Demut zu erhellen. Insbesondere werden wir versuchen zu verstehen, welches jeweilige Menschenbild
zugrundeliegt. Als Tugend des Menschen wurde die Demut in mehreren mittelalterlichen Quellen positiv als Mutter aller Tugenden, als
Bürgin der Gesetze, als Wurzel der Wahrheit sowie als Voraussetzung für eine disziplinierte Haltung gepriesen. Mit Bezug auf den Stamm
des Wortes wurde wiederholt, dass der Demütige (humilis) schlechthin jener Mensch (homo) ist, der sich der Erde (humus) anschließt, und
nicht über seine Kapazitäten hinaus emporzuragen beansprucht. Er ist derjenige, der seine Menschlichkeit (humanitas) nicht übersteigt
und seine Stellung im Kosmos und in der Gesellschaft anerkennt und aufbewahrt. In den eher negativen Konnotationen der Demut wurde
diese hingegen der Großmut (magnanimitas) entgegengestellt, welche die eigentliche Tugend jenes Menschen sei, der das Streben nach
den höchsten Zielen pflege. Aufgrund einer Reihe von ausgewählten Quellen aus verschiedenen Epochen und Zusammenhängen mit
einem Schwerpunkt auf der mittelalterlichen lateinischen Welt (u. A.: Augustinus, die monastische Regel, Bernhard von Clairvaux, Hugo
von Sankt Viktor, Siger von Brabant, Thomas von Aquin) werden wir uns folgenden Themenkomplexen annähern: den Definitionen und
räumlichen Konnotationen der Demut, der Symbolik der Demut und der Demut als Disziplin, der Demut als ethische und politische Tugend
sowie der Demut gegenüber der Großmut.
Zu erbringende Prüfungsleistung
Die Anforderungen für den Erwerb von Scheinen und Studienleistungen sind: Regelmäßige Teilnahme am Seminar, regelmäßige
Vorbereitung und Kommentierung von Textabschnitten und eine Hausarbeit. Der Umfang der Hausarbeit beträgt 15-20 Seiten (Master
20-25 Seiten).
Zu erbringende Studienleistung
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Die Anforderungen für den Erwerb von Scheinen und Studienleistungen sind: Regelmäßige Teilnahme am Seminar, regelmäßige
Vorbereitung und Kommentierung von Textabschnitten und eine Hausarbeit. Der Umfang der Hausarbeit beträgt 15-20 Seiten (Master
20-25 Seiten).
Literatur
Primärliteratur:
Ein Reader mit Primärquellen (in deutscher oder englischer Übersetzung) wird von der Dozierenden zur Verfügung gestellt.
Sekundärliteratur (Auswahl /NB: Kenntnis der französischen oder italienischen Sprache ist nicht erforderlich):
- ADNÈS, „Humilité”, in: Dictionnaire de spiritualité VI, Paris 1969, Sp. 1136-1187.
- BEJCZY I. P., „Cardinal Virtues in a Christian Context: The Antithesis between Fortitude and Humility in the Twelfth Century“, in: Medioevo
31 (2006), 49-67.
- BRAGUE R., Geocentrism as the Humiliation of Man, in: Id., The legend of the Middle Ages: philosophical explorations of medieval
Christianity, Judaism and Islam, Chicago 2009.
- CASAGRANDE C., VECCHIO S., I sette vizi capitali. Storia dei peccati nel Medioevo, Torino 2000, insbes. 3-35.
- DIHLE A., „Demut“, in: Reallexikon für Antike und Christentum 3, Stuttgart 1957, 735-778.
- GAUTHIER R.-A., Magnanimité. L’idéal de la grandeur dans la philosophie païenne et dans la théologie chrétienne, Paris 1951.
- KNOX D., Disciplina. The Monastic and Clerical Origins of European Civility, in: J. Monfasani, E. F. Rice (eds.), Renaissance Society
and Culture. Essays in Honor of Eugene F. Rice, Jr., New York 1991, 107-135.
- MAYER C., „Humiliatio, Humilis“, in: C. Mayer (Hrsg.), Augustinus–Lexikon, vol. 3, Basel 2006, 443-456.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Do 14.00 - 16.00 Uhr; ab 23.04.15-23.07.15, Kollegiengebäude III/HS 3044
Grundpositionen philosophischer Religionskritik (Kant, Feuerbach, Bloch)
Prof.Dr. Wilhelm Metz
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Die Studierenden befinden sich im Hauptstudium bzw. erfüllen die Voraussetzungen für die Teilnahme an einer EPG-II-Veranstaltung.
Sie sollten zur ersten Doppelstunde den Kant-Text mitbringen.
Zu erbringende Prüfungsleistung
Leistungsnachweise werden durch ein Referat (+ schriftliche Ausarbeitung) oder durch eine schriftliche Hausarbeit erworben
Zu erbringende Studienleistung
Leistungsnachweise werden durch ein Referat (+ schriftliche Ausarbeitung) oder durch eine schriftliche Hausarbeit erworben
Inhalte
Im Seminar sollen drei Grundpositionen philosophischer Religionskritik behandelt werden. In Kants Schrift Die Religion innerhalb der
Grenzen der bloßen Vernunft wird der Übergang von der autonomen Ethik, die die Frage Was soll ich tun? behandelt, zur VernunftReligion vollzogen, in der die Frage Was darf ich hoffen? erörtert wird. Kant arbeitet den wahren Kern insbesondere der christlichen
Religion heraus, zentrale Lehren zur menschlichen Freiheit, zum Ursprung des Bösen sowie zum Sieg des Guten in der Welt werden
philosophisch neu begründet; andererseits werden Religionswahn und Aberglauben eingehend aufgezeigt. Feuerbachs Philosophie
strebt die anthropologische WendeWende der Weltgeschichte
Literatur
- Immanuel Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft
- Ludwig Feuerbach, Das Wesen des Christentums
- Ernst Bloch, Atheismus im Christentum. Zur Religion des Exodus und des Reichs
- Metz/Ruhstorfer (Hrsg.): Christlichkeit der Neuzeit – Neuzeitlichkeit des Christentums. Zum Verhältnis von freiheitlichem Denken und
christlichem Glauben
Veranstaltungsart: Lehrveranstaltung
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Termin, Ort: 1. Gruppe
Fr 03.07.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 03.07.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 08.05.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 08.05.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 12.06.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 12.06.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 22.05.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 22.05.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 24.04.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 24.04.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 24.07.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 24.07.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 26.06.15 09 - 10 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Fr 26.06.15 11 - 12 Uhr (s.t.), /HS Fahnenbergplatz
Heidegger: Beiträge zur Philosophie (Hauptseminar)
Prof.Dr. Lore Hühn
Kommentar
Die Beiträge zur Philosophie gelten als zweites Hauptwerk Heideggers, wenngleich sie erst 1989 aus dem Nachlass publiziert wurden.
Verfasst zwischen 1936 und 1938 bieten sie die Grundzüge des seinsgeschichtlichen Denkens, das im Begriff des Ereignisses zentriert. In
ihm wird die Zusammengehörigkeit des aus Sein und Zeit bekannten Entwurfscharakters des Daseins mit der Wahrheit des Seins gedacht.
In dieser Zusammengehörigkeit vollzieht sich auch das, was Heidegger später im Brief über den Humanismus die ‚Kehre‘ genannt hat.
Zu erbringende Prüfungsleistung
Mitarbeit, Referat, Hausarbeit.
Zu erbringende Studienleistung
Mitarbeit, Referat, Hausarbeit.
Literatur
M. Heidegger: Beiträge zur Philosophie. (Vom Ereignis). Hg. v. F.-W. von Herrmann. 3. Aufl. Frankfurt/M. 2003.
F.-W. von Herrmann: Wege ins Ereignis. Zu Heideggers ‚Beiträgen zur Philosophie‘. Frankfurt/M. 1994.
E. Mejía (Hg.): Heideggers ‚Beiträge zur Philosophie‘. Frankfurt/M. 2009.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 10.00 - 12.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1032
Hestia, Demeter, Persephone, Urania: Figuren der Weiblichkeit in Schellings Philosophie der Mythologie
David Farrell Krell
1. Gruppe
Inhalte
Unser Haupttext wird F. W. J. Schellings “Philosophie der Mythologie” (1842) sein. Noch zwei wichtige Texte für unser Seminar sind
Schellings 1815 Rede “Über die Gottheiten der Samothrake” und Roberto Calasso’s Le nozze di Cadmo e Armonia [“Die Hochzeit von
Kadmos und Harmonie”]. Unsere Lektüre von diesen drei Texten hat als den kritischen Brennpunkt Schellings revolutionäre Deutung
von dem “notwendigen Weiblichwerden” der Gottheit. Demeter, ihre Tochter Persephone und die Himmelsgöttin Urania sind nur drei von
den vielen—und vielversprechenden—Figuren der Weiblichkeit in Schellings Philosophie, und zwar von seiner Mittelperiode bis zum
Ende seines Lebens. Nimmt man dazu die Figur der Fabel, dann ist der Begriff Weiblichkeit bezeichnend auch für Schellings weniger
dialektisches als eminent erzählerisches Denken.
Literatur
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
• F. W. J. Schelling, Philosophie der Mythologie (1842). In Schelling Ausgewählte Schriften, hrsg. Manfred Frank. Suhrkamp Taschenbuch,
1985. Band 6, S. 147-686.
• F. W. J. Schelling, Über die Gottheiten von Samothrake (1815). In Schellings sämmtliche Werke, hrsg. Karl Schelling. J. G. Cotta’scher
Verlag, 1861. Teil I, Band 8, S.345-424.
• Roberto Calasso, Die Hochzeit von Kadmos und Harmonie
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1243
Kants Erkenntnistheorie
Dr. Katharina Kraus
1. Gruppe
Zu erbringende Prüfungsleistung
Die Anforderungen für den Erwerb von Scheinen und Studienleistungen umfassen die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar,
ein Referat zu einem Textabschnitt und eine Hausarbeit (Umfang: ca.15-20 Seiten; Master: 20-25 Seiten).
Zu erbringende Studienleistung
Die Anforderungen für den Erwerb von Scheinen und Studienleistungen umfassen die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar,
ein Referat zu einem Textabschnitt und eine Hausarbeit (Umfang: ca.15-20 Seiten; Master: 20-25 Seiten).
Inhalte
‚Was kann ich wissen?’ ist für Immanuel Kant (1724-1804) eine der vier Grundfragen der Philosophie und drückt eines der Hauptinteressen
der menschlichen Vernunft aus. Das Seminar wird diese Frage im Kontext Kants kritischer Philosophie systematisch untersuchen.
Ausgehend von Kants Grundanliegen, die apriorischen Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis zu klären, werden wir grundlegende
Elemente seiner Erkenntnistheorie (und seiner kognitiven Semantik) diskutieren. Leitende Fragen werden dabei sein:
Was ist ein Urteil? Und was bedeuten die Unterscheidungen a priori/a posteriori, rein/empirisch und synthetisch/analytisch?
Wie verhalten sich die zwei Erkenntnisstämme, Sinnlichkeit und Verstand, zueinander? Wieso sind „Gedanken ohne Inhalt [...] leer,
Anschauungen ohne Begriffe [...] blind“ (KrV A51/B75)?
Wie definieren (und unterscheiden) sich die Begriffe „Erkenntnis“, „Erfahrung“, „Wissen“ und „Fürwahrhalten“ bei Kant?
Wie ist Wissenschaft möglich? Was unterscheidet mathematische, naturwissenschaftliche und philosophische Erkenntnis?
Welchen epistemischen Status hat schließlich Kants Transzendentalphilosophie selbst?
Und wie versteht und begründet Kant die Grenzen unseres Wissens? Was bedeutet es, ein „empirischer Realist“ zu sein?Diese Fragen
werden wir anhand einer genauen Lektüre von Primärtexten studieren und diese durch ausgewählte Sekundärliteratur ergänzen.
Literatur
Primärliteratur:
Die genaue Auswahl der Primärtexte wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.
Auszüge aus:
I. Kant, Kritik der reinen Vernunft (1781/1787) (u.a. Einleitung B; Transzendentale Deduktion der Kategorien; Methodenlehre)
I. Kant, Prolegomena (1783)
I. Kant, Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) (Einleitung)
I. Kant, Vorlesungen zur Logik und Metaphysik
Sekundärliteratur:
Zur Einführung empfohlen:
- G. Mohr/ M. Willaschek (Hrsg.), Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft (Reihe: Klassiker Auslegen) Berlin: de Gruyter, 1998.
- P. Guyer, The Cambridge Companion to Kant’s Critique of Pure Reason, Cambridge: CUP, 2010.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Di 10 - 12 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1142
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Michel Serres (ausgewählte Texte)
Martin Dornberg
1. Gruppe
Zu erbringende Prüfungsleistung
Bereitschaft zur Textlektüre und zur Übernahme eines Impulsreferates; für Scheinerwerb zusätzlich: qualifizierte Hausarbeit
Zu erbringende Studienleistung
Bereitschaft zur Textlektüre und zur Übernahme eines Impulsreferates; für Scheinerwerb zusätzlich: qualifizierte Hausarbeit
Inhalte
Das Werk des zeitgenössischen französischen Philosophen Michel Serres wird international und auch in Deutschland zunehmend
rezipiert. In seinen Werken beschäftigt er sich insbesondere mit der Verbindung von Geistes- und Naturwissenschaften. Der Parasit
steht für eine integrative Theorie biologischer und menschlicher Lebewesen, der Politik, aber auch der Physik, der Informationstheorie,
der Kybernetik, der Beobachtung sowie der Medialität überhaupt. Serres Theorien wurden insbesondere von der Systemtheorie, der
Medientheorie und in der modernen Soziologie aufgenommen.
Anhand von Ausschnitten aus u.g. Werken M. Serres werden wir uns an seine Philosophie annähern. Begleitend zum Seminar
wird im Mai eine Ausstellung in der Galerie T66 Freiburg und eine Veranstaltungsreihe zum Mensch-Tier-Verhältnis u.a. in Kooperation
mit Prof. Fetzner/Hochschule Offenburg durchgeführt(www.metaspace.de/Dokumentation/Buzz)
Literatur
Serres, Michael (1987): Der Parasit. Frankfurt
Serres, Michel (2005): Atlas. Berlin
Serres, Michel (2013): Erfindet Euch neu. Eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation, Frankfurt
Serres, Michel (2009) : Das eigentliche Übel, Berlin
Sekundärliteratur (u.a.):
Gehring, Petra (2006): Michel Serres. In: Stephan Moebius, Dirk Quadflieg (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. Wiesbaden, 471-480
Jochum, Richard (1998): Komplexitätsbewältigungsstrategien in der neueren Philosophie: Michael Serres. Frankfurt am Main
Bexte, Peter (2011): Michel Serres. In: Kathrin Busch, Iris Därmann (Hrsg.): Bildtheorie aus Frankreich: ein Handbuch. München, S.
361–369.
Dornberg, Martin./Fetzner Daniel: Das parasitische Manifest. Teil 1. Kritik der parasitären Vernunft, siehe: http://www.metaspace.de/buzz/
manifest.pdf
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Do 12 - 14 Uhr (c.t.), Breisacher Tor/R 106
Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse
Prof.Dr. Günter Figal
1. Gruppe
Empfohlene Voraussetzung
Die Arbeit im Seminar wird in gründlicher Lektüre ausgewählter Passagen aus „Jenseits von Gut und Böse„ bestehen. Den
Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird jedoch empfohlen, das ganze Buch bis zu Beginn des Semesters gründlich und wiederholt zu lesen.
Inhalte
„Jenseits von Gut und Böse“ ist ein relativ spätes Buch Nietzsches, das sich gegenüber seinen Vorgängern durch eine besondere
Konzentriertheit auszeichnet. In sehr schlichten Überlegungen versucht Nietzsche zusammen mit einer Kritik der traditionellen Philosophie
die Möglichkeit des Philosophierens in seinem Sinne zu erweisen. Dabei geht es ihm darum, die in der Philosophie selbst wirksamen
Vorurteile und irreführenden Annahmen aufzudecken, um zu einem im klassischen Sinne vorurteilsfreien Denken zu gelangen.
Bemerkenswert an „Jenseits von Gut und Böse“ ist auch die ausdrücklich Europäische Perspektive des Philosophierens, die Nietzsche
im Gegenzug zu nationalen Verengungen entwirft.
Die Arbeit im Seminar wird in gründlicher Lektüre ausgewählter Passagen aus „Jenseits von Gut und Böse„ bestehen. Den
Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird jedoch empfohlen, das ganze Buch bis zu Beginn des Semesters gründlich und wiederholt zu lesen.
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1108
Phänomenologie und Ontologie
Fausto Fraisopi
Inhalte
Welche Beziehung besteht zwischen Phänomenologie und Ontologie? Sollte man die Phänomenologie als Ontologie betrachten oder ist
die Phänomenologie der Horizont, in dem eine Ontologie, um streng zu sein, einwurzeln sollte? In den Ideen III behauptet Husserl deutlich,
dass, an sich, “Ontologie nicht Phänomenologie” ist [Hua. V, S. 129]. Im Gegenteil: Die Radikalisierung des Problems der Ontologie vom
phänomenologischen Standpunkt lässt uns zu folgender Überzeugung kommen: „Es gibt keine Ontologie neben einer Phänomenologie,
sondern wissenschaftliche Ontologie ist nichts anderes als Phänomenologie“ [GA 20, S. 98]. Welche ist dann die kritische Schwelle, die
Phänomenologie und Ontologie artikulieren lässt und systematisches Denken? Nach eine Betrachtung der ontologischen Dimensionen
des phänomenologischen Entwurfs (Ontologie in den Logischen Untersuchungen, Ontologie in der Transzendentalphänomenologie,
Ontologie der phänomenologischen Wissenschaftstheorie und Ontologie der Lebenswelt), werden wir systematisch die Verbindung
zwischen Ontologie und Phänomenologie betrachten, im Sinne einer Einschließung der Ontologie im Horizont der Phänomenologie als
meta-ontologischer Ansatz (in Verbindung mit den gegenwärtigen Debatten über die Metaontologie). Die Phänomenologie als Mathesis,
d.h. als Theorie von möglichen Theorienformen entwickelt grundsätzlich eine Meta-ontologie als Horizont, in dem die Ontologien (die zu
den Theorien gehören) mit der formalen Ontologie interagieren sowie mit den Strukturen der Intentionalität, die solchen Theorien und
ihren zugehörigen Ontologien eine Evidenz verschaffen. In dieser komplexen Situation wird es möglich, von einer phänomenologischen
Ontologie bzw. Meta-ontologie zu reden.
Literatur
- E. Husserl, Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, Erstes Buch, Kapp. I. 1, IV.3;
Drittes Buch, Die Phänomenologie und die Fundamente der Wissenschaften, Kapp. I, III, IV; Id. Transzendentale Phänomenologie und
Philosophie als universale Wissenschaft in absoluter Begründung, Hua. IX, S. 296-301; Id., Formale und Transzendentale Logik, B.
Phänomenologische Aufklärung der Doppelseitigkeit der formalen Logik als formaler Apophantik und formaler Ontologie, Kapp. IV-V;
- L. Landgrebe Regions of Being and Regional Ontologies in Husserl’s Phenomenology. In: Apriori and World, Nijhoff Texts, Volume 2,
1981, S. 132-151;
- M. Schwab – D. Woodruff Smith, Metaphysics and Ontology, in Routledge Companion to Phenomenology, London, Routledge, 2012,
S. 373-383.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: Fr 10 - 12 Uhr (c.t.); ab 24.04.15-24.07.15, Kollegiengebäude I/HS 1016
Platon: Theaitetos
Dr. Angela Ulacco
Semesterübergreifende Informationen
Kommentar
In Platons Theaitetos versucht Sokrates, im Gespräch mit dem jungen Mathematiker Theaitetos, eine Definition des Wissens zu gewinnen.
Im Dialog werden allerdings verschiedene Definitionen des Wissens untersucht: Sinnliche Wahrnehmung, wahre Meinung und wahre,
begründete Meinung. Damit erweist sich die Verwendung des Begriffs Wissen als grundsätzlich problematisch und der Dialog endet in
einer Aporie. Im Theaitetos setzt sich Platon mit verschiedenen Wissenstheorien (wie z.B. Protagoras‘ Relativismus), die er aus dem
wissenschaftlichen Denken seiner Zeit aufnimmt und widerlegt, auseinander und baut eine neue Epistemologie auf.
In diesem Seminar werden wir den Dialog vollständig lesen und im Hinblick auf den platonischen Corpus und auf die neuere Forschung
analysieren. Im Mittelpunkt stehen die erkenntnistheoretischen Fragen und deren Einbindung in die platonische Ontologie. Darüber hinaus
werden wir die platonische Art und Weise, mit der literarischen Form des Dialogs (widerspruchsfrei) Argumente anzubringen, untersuchen.
Im Rahmen des Seminars wird eine internationale Tagung mit dem Titel ›Meinen – Wissen – Handeln. Ethik und Epistemologie bei Platon
und im antiken Platonismus‹ stattfinden (14.–15. Mai 2015).
Achtung: Aufgrund technischer Probleme, gilt für dieses Seminar nicht die Literatur, welche in den Angaben zur Literatur aufgeführt
ist, sondern die nun hier erwähnte. Der Fehler betrifft ausschließlich dieses Seminar und wird baldmöglichst behoben. Wir bitten um Ihr
Verständnis und Entschuldigung:
- Text:
Platonis opera recognoverunt brevique adnotatione critica instruxerunt E.A. Duke W.F. Hicken W.S.M. Nicoll D.B. Robinson
J.C.G. Strachan, Tomus I tetralogias I-II continens. Insunt Euthyphro Apologia Crito Phaedo Cratylus Theaetetus Sophista
Politicus (Scriptorum classicorum bibliotheca Oxoniensis), Oxonii: e typographeo Clarendoniano, 1995.
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Übersetzung:
Apelt,O.: Platon, Theätet, übers. u. erläutert, Leipzig 1923.
Empfohlene Literatur:
• Myles Burnyeat, The Theaetetus of Plato. Translation by M.J. Levett, Indianapolis - Cambridge: Hackett, 1990 and reprints.
• Cornford, Francis Macdonald, Plato’s Theory of Knowledge. The Theaetetus and the Sophist of Plato Translated with a Running
Commentary (International Library of Psychology, Philosophy and Scientific Method), London: Routledge - Kegan, 1957. [1935].
• Sedley, David, The Midwife of Platonism. Text and Subtext in Plato’s Theaetetus, Oxford: Clarendon Press, 2004.
Weitere Sekundärliteratur zur Vertiefung der Thematik wird empfohlen werden.
Zur Einführung:
• Görgemanns H., Platon, Heidelberg 1994.
• Horn, Ch. - Müller, J. - Söder, J., Platon-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, Stuttgart – Weimar 2009.
• Irwin, Terence, Classical Thought (An Opus Book, A History of Western Philosophy, 1), Oxford, 1989; 1996.
• Williams, Bernard, Plato. The Invention of Philosophy, New York: Routledge, 1999.
Empfohlene Voraussetzung
Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Studierenden, die jedoch bereits über Griechischkenntnisse verfügen, wird die
Möglichkeit geboten, ihre lexikalisch-terminologischen Kenntnisse zu erweitern sowie ein Bewusstsein für textkritische Probleme zu
entwickeln.
Literatur
Text:
Platonis opera recognoverunt brevique adnotatione critica instruxerunt E.A. Duke W.F. Hicken W.S.M. Nicoll D.B. Robinson J.C.G.
Strachan, Tomus I tetralogias I-II continens. Insunt Euthyphro Apologia Crito Phaedo Cratylus Theaetetus Sophista Politicus (Scriptorum
classicorum bibliotheca Oxoniensis), Oxonii: e typographeo Clarendoniano, 1995.
Übersetzung:
Apelt,O.: Platon, Theätet, übers. u. erläutert, Leipzig 1923.
Empfohlene Literatur:
• Myles Burnyeat, The Theaetetus of Plato. Translation by M.J. Levett, Indianapolis - Cambridge: Hackett, 1990 and reprints.
• Cornford, Francis Macdonald, Platos Theory of Knowledge. The Theaetetus and the Sophist of Plato Translated with a Running
Commentary (International Library of Psychology, Philosophy and Scientific Method), London: Routledge - Kegan, 1957. [1935].
• Sedley, David, The Midwife of Platonism. Text and Subtext in Platos Theaetetus, Oxford: Clarendon Press, 2004.
Weitere Sekundärliteratur zur Vertiefung der Thematik wird empfohlen werden.
Zur Einführung:
•
Görgemanns H., Platon, Heidelberg 1994.
•
Horn, Ch. - Müller, J. - Söder, J., Platon-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung, Stuttgart – Weimar 2009.
•
Irwin, Terence, Classical Thought (An Opus Book, A History of Western Philosophy, 1), Oxford, 1989; 1996.
•
Williams, Bernard, Plato. The Invention of Philosophy, New York: Routledge, 1999.
Semesterabhängige Informationen
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Studierenden, die jedoch bereits über Griechischkenntnisse verfügen, wird die
Möglichkeit geboten, ihre lexikalisch-terminologischen Kenntnisse zu erweitern sowie ein Bewusstsein für textkritische Probleme zu
entwickeln.
Zu erbringende Prüfungsleistung
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, regelmäßige Vorbereitung, Fragebogen, mündliche Prüfung oder Hausarbeit.
Zu erbringende Studienleistung
Regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, regelmäßige Vorbereitung, Fragebogen, mündliche Prüfung oder Hausarbeit.
Inhalte
Die Schrift „Über die Seele“ (De anima) war bereits in der Antike eine der am meisten kommentierten Werke von Aristoteles. In
Auseinandersetzung mit den vorherigen Theorien über die Seele, vor allem mit Platons, unternimmt Aristoteles den Versuch, die Seele
zu definieren. Dementsprechend finden wir in De Anima eine Analyse der elementaren Lebensfunktionen: Ernährung, Wahrnehmung,
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
25
Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Vorstellung, Denken und eine Untersuchung der Geist/Körper –Verhältnisse. Die Seele gilt als Prinzip der wissenschaftlichen Erklärung
von lebendigen Wesen, das heißt von Pflanzen, Tieren und Menschen. Demnach kann die Schrift als eine Untersuchung über den Begriff
des Lebens betrachtet werden. Während die Pflanzen und Tiere angesichts der Reproduktion unbewusst wirken, ist der Mensch zu einem
höheren Ziel bestimmt: Dem Leben der geistigen Tätigkeit.
Nach einer Einleitung zum Begriff der Seele und des Lebens in der Antike, werden wir ausgewählte Passagen aus den drei Büchern
der aristotelischen Schrift „Über die Seele“ interpretieren. Die Kennzeichen und die Neuigkeit der aristotelischen Untersuchung sollen
auf diese Weise dargestellt werden.
Literatur
Text:
Aristoteles, Über die Seele : griechisch-deutsch. Mit Einl., Übers. (nach W. Theiler) und Kommentar hrsg. von Horst Seidl. Griech. Text
in der Ed. von Wilhelm Biehl u. Otto Apelt.
Empfohlene Literatur
• Ross, W. David, Aristotelis De anima. Oxford University Press, Oxford 1956
• Nussbaum, Martha C. / Rorty, Amélie O. (Hg.), Essays on Aristotle’s De Anima, Oxford 1992.
Weitere Sekundärliteratur zur Vertiefung der Thematik wird von der Dozentin empfohlen werden.
Zur Einführung:
•
Rapp Christoph, Aristoteles. Zur Einführung, Hamburg 2001.
•
Rapp, Christoph / Corcilius, Klaus, Aristoteles Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart 2011.
•
Flashar, Hellmut, Aristoteles. Lehrer des Abendlandes, München 2013.
•
Höffe, Otfried (Hrsg.), Aristoteles-Lexikon, Stuttgart: Kröner 2005.
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1021
Sagen und Meinen im klassischen Islam
Dr. Nadja Germann
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Grundkenntnisse im klassischen Arabisch erforderlich.
Inhalte
Von Anfang an besitzen Sprache und Dichtung in der arabisch-islamischen Kultur eine herausragende Stellung. Dementsprechend früh
lassen sich auch theoretische Auseinandersetzungen mit der eigenen linguistischen und poetischen Tradition beobachten. Im Zentrum
dieser Reflexionen standen verschiedene Begriffspaare, die nicht nur von Linguisten im engeren Sinnde, sondern auch von islamischen
Theologen, Philosophen und Rechtswissenschaftlern in ihren jeweiligen Diziplinen untersucht wurden. Darunter fallen beispielweise:
sprachlicher Ausdruck (lafẓ) versus Bedeutung (maʿnā), unklar (mujmal) versus klar (mubayyan), das Allgemeine (ʿāmm) versus das
Besondere (khāṣṣ) sowie Metapher (majāz) versus Wahrheit (ḥaqīqa). Im Mittelpunkt dieses Seminars wird das zuletzt genannte Paar
von Metapher (majāz) und Wahrheit (ḥaqīqa) stehen. Anhand ausgewählter Texte aus dem Zeitraum von Abū ʿUbayda (gest. 825)
bis hin zu Fakhr al-Dīn al-Rāzī (gest. 1209) soll untersucht werden, wie im Rahmen von Diziplinen wie der Philologie, Koranexegese,
Philosophie und Rechtswissenschaft über das Verhältnis von metaphorischer und wahrhaftiger Redeweise nachgedacht wurde. Die
Seminararbeit wird sich in erster Linie auf die Lektüre und Diskussion von Primärtexten konzentrieren, die in der Originalsprache
(Arabisch) gelesen werden. Daneben arbeiten sich die SeminarteilnehmerInnen in die einschlägige Forschungsliteratur ein, die zur
Einordnung und Interpretation der Primärtexte mit herangezogen werden soll.
Literatur
G. Bohas, J.-P. Guillaume und D.E. Kouloughli, The Arabic Linguistic Tradition, London und New York: Routledge, 1990.
W. Heinrichs, „On the Genesis of the ḥaqīqa–majāz Dichotomy“, in Studia Islamica 59 (1984), pp. 111-140.
M. Larkin, The Theology of Meaning: ʿAbd al-Qāhir al-Jurjānī’s Theory of Discourse, New Haven, CT: American Oriental Society, 1995.
Veranstaltungsart: Projekt
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 16 - 18 Uhr (c.t.), Breisacher Tor/R 104
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Fachdidaktik
Fachdidaktik Philosophie/Ethik (nur WPO)
Prof.Dr. Michael Kober
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Mindestens 5 bereits absolvierte Hochschulsemester.
Es besteht Anmeldepflicht. Wer Philosophie/Ethik noch nach WPO studiert und noch keinen Leistungsnachweis in Fachdidaktik
Philosophie/Ethik erlangt hat, sollte unbedingt teilnehmen, denn dieses Seminar für Studierende nach WPO wird definitiv zum allerletzten
Mal angeboten.
Inhalte
Die prinzipielle didaktische Grundfrage lautet: Wer lernt was wozu und wie? Das Seminar will diese Frage auf die Lehr- und Lernsituation
insbesondere bezüglich des Ethik-Unterrichts an Schulen reflektieren. Themen werden sein:
- Aufgaben und Selbstverständnis der Ethik-Lehrerin / des Ethik-Lehrers
- Was heißt „Lernen“, was „Lehren“?
- Moralische Entwicklung bei Jugendlichen
- Aufbau und Forderungen von Lehrplänen im Zusammenhang mit Lernzielformulierungen
- Welche philosophischen Themen werden an der Schule umgesetzt?
- Unterrichtsaufbau und Unterrichtsphasen
- Methoden im Ethik-Unterricht
- Erstellen von Unterrichtsentwürfen
- Besprechung von Unterrichtskonzeptionen
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mo 14 - 16 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/HS 1108
Kolloquien
Mittelalterliche Philosophie. Themen und Tendenzen der Forschung
PD Dr. Catherine König-Pralong
1. Gruppe
Zwingende Voraussetzung
Die im Rahmen des Kolloquiums stattfindenden Vorträge sowie die Textarbeit sind öffentlich und können von allen Interessierten besucht
werden.
Studierende aus dem Master-Programm Mittelalter- und Renaissance-Studien und dem Master Philosophie müssen zum Erwerb von 3
ECTS-Punkten an allen Sitzungen (Vorträgen und Lektüren) teilnehmen und die Textlektüre eingehend vorbereiten. Die Anmeldung muss
bei der Dozentin (Catherine König-Pralong) zu Semesterbeginn erfolgen.
Inhalte
Das Forschungskolloquium steht als ein Ort wissenschaftlichen Austausches zwischen Forschern, die über die mittelalterliche Philosophie
und deren Rezeption von Renaissance zu heute arbeiten. Es bietet Masterstudierenden, Doktoranden und Dozierenden die Gelegenheit,
sich mit neuen Themen und methodologischen Ansätzen der Philosophiegeschichtsschreibung vertraut zu machen.
Die Sitzungen sind so gestaltet, dass ein auswärtiger Gast Ergebnisse seiner aktuellen Forschungen vorträgt und zur Diskussion stellt.
Sie finden einmal im Monat an einem Freitagnachmittag statt. Nach dem Vortrag (16:00-18:00 Uhr) leitet der Gast eine gemeinsame
Lektüre der Texte, auf welche er sich in seinem Vortrag gestützt hat (18:00-20:00 Uhr). Der Besuch des öffentlichen Vortrags erfordert
nicht die Teilnahme an der Textlektüre, siehe hierzu unten:
Termine und Gäste des Sommersemesters 2015:
- 8. Mai 2015. Chiara Adorisio (Roma)
- 22. Mai 2015. Pieter de Leemans (Leuven)
- 12. Juni 2015. Jacob Schmutz (Paris)
- 10. Juli 2015. Olga Lizzini (Amsterdam)
Veranstaltungsart: Kolloquium
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Fr 08.05.15 16.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1224
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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Vorlesungsverzeichnis Philosophie SS 2015
Fr 10.07.15 16.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1224
Fr 12.06.15 16.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1224
Fr 22.05.15 16.00 - 18.00 Uhr, Kollegiengebäude I/HS 1224
Neuere Forschungen zur Phänomenologie
Prof.Dr. Günter Figal
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Seminar
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 18 - 20 Uhr (c.t.) 14tgl.
Positionen der Ethik
Prof.Dr. Lore Hühn
Kommentar
Das Oberseminar dient der Vorstellung und Diskussion von Arbeitsprojekten zu Fragen der theoretischen und praktischen Philosophie,
die auf einen Studienabschluss (Magister, Staatsexamen, Master, Promotion) zielen. Es gibt fortgeschrittenen Studierenden zudem
Gelegenheit zur gemeinsamen Lektüre wichtiger philosophischer Neuerscheinungen. Um persönliche Anmeldung wird gebeten.
Das Kolloquium kann im Master-Studiengang als Modultyp "Forschungskolloquium in Fachgebiet I" oder "Forschungsdesign" belegt
werden.
1. Gruppe
Veranstaltungsart: Kolloquium
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Mi 14.00 - 16.00 Uhr; ab 22.04.15-22.07.15
Was ist der Mensch? Die philosophische Anthropologie im Spannungsfeld von Natur- und Geisteswissenschaft
Prof.Dr. Regine Kather
1. Gruppe
Inhalte
Vor allem durch die modernen Wissenschaften, durch Evolutionstheorie, Epi-Genetik und Neurowissenschaften hat die Frage Kants, was
der Mensch sei, was er wissen könne, tun solle und hoffen dürfe, eine neue Aktualität erlangt. Die Frage, wie Identität zu begründen ist,
berührt das Verhältnis von Körper und Geist, Mensch und Natur, Freiheit und Determination, Kultur und Technik. Anhand von Philosophen,
die sich mit dieser Thematik befasst haben wie etwa H. Jonas, H. Plessner, M. Scheler oder A. N. Whitehead, werden im Seminar diese
Probleme diskutiert und in Beziehung gesetzt zu aktuellen Debatten in Philosophie und Wissenschaft. Dabei sollen auch die ethischen
Dimensionen berücksichtigt werden, wie sie sich vor dem Hintergrund der Möglichkeiten technischer Manipulationen von Lebewesen und
dem Prozess der Globalisierung stellen. Haben Lebewesen einen intrinsischen Wert, den es zu respektieren gilt? Und wenn ja, wie lässt
er sich begründen? Und wie kann eine gerechte Verteilung von Gütern und Chancen, aber auch von Pflichten und Verantwortlichkeiten
über nationalstaatliche Grenzen hinaus ermöglicht werden? Dabei besteht die Möglichkeit, dass Studierende Arbeiten aus ihrem eigenen
Arbeits- und Forschungsschwerpunkt vorstellen und diskutieren.
Literatur
Lektüre zum Einstieg: C. Meier-Seethaler: Gefühl und Urteilskraft, München 2001(3). – M. Nussbaum: Gerechtigkeit oder das gute Leben,
Frankfurt/M. 1999. – A.Sen: Ökonomie für den Menschen, München 2011(5). – O.Höffe: Demokratie im Zeitalter der Globalisierung,
München 2002.
Veranstaltungsart: Kolloquium
Veranstalter: Philosophisches Seminar-VB
Termin, Ort: 1. Gruppe
Di 16 - 18 Uhr (c.t.), Kollegiengebäude I/R 1003
SS 2015 - Stand: 28.4.2015
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