Database-Marketing - WAN-IFRA

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MÄRZ
Deutsche Ausgabe 03/97 D20834E
die Monatszeitschrift
Database-Marketing:
im richtigen Moment
,,die richtige Ansprache
zum richtigen Prozeß“
Database-Marketing
ist für die Zeitungsverlage
zur
strategischen Aufgabe geworden. Die Instrumente der
modernen Datenverarbeitung
liefern revolutionäre Miiglichkeiten, Informationen
über Kunden zu nutzen. Die
Zeitungsverlage müssen diese Möglichkeiten
aufgreifen,
um neue Märkte zu erschließen und ihre bisherigen Märkte
besser bedienen und bearbeiten zu können.
Aber was kann konkret gemacht werden? Dem aktuellen
Gewicht des Themas stehen häufig mehr Fragen als Antworten gegenüber. Oft rücken die technischen Realisierungen in den Vordergrund, wo es doch zunächst mehr um die
Definition der strategischen und operativen Ziele für die
einzelnen Geschäftsbereiche
eines Verlages und deren
praktische Umsetzung in konkrete Marketing-Maßnahmen
geht.
Die IFRA hat in Zusammenarbeit mit dem Unternehmensberater Dr. Wolfgang Falke dieses Thema aufgegriffen. Das erste Seminar ,,Database-Marketing
- Ziele und
Umsetzung im Vertrieb“ am 28. und 29. Januar 1997 in
1997
der IFRA
DR. WOLFGANG FALKE
Unternehmensberatung
Saarbrücken, D
Würzburg belegte die Aktualität des Themas. Die deutschsprachige Veranstaltung fand mit rund 60 Teilnehmern aus
vier Ländern reges Interesse bei Experten wie Management.
Zeitungsverlage tun sich ursprünglich schwer mit dem
Thema Database-Marketing. Das hat verschiedene Gründe:
Ein Grund ist, daß Marketing als geplantes verkäuferisches Handeln in vielen Zeitungsverragen selbst noch jung
ist. Ihr Vertrieb ist traditionell
logistisch geprägt. Verkaufsfunktionen
sind auch heute häufig auf werbliche
Maßnahmen beschränkt. Der Abonnent als individueller
Kunde bleibt in der Massenansprache von Wurfsendungen,
LWL oder persönlich adressierten, aber nicht persönlich
gemeinten Mailings verborgen. Daß man seine Kunden
besser kennen sollte, wird bewußt, seit die Vertriebskosten
immer weiter steigen. Trotz des größeren Aufwandes bleibt
das Gefühl, vom Markt getrieben zu sein, statt ihn zu
gestalten. Was nicht nur für Abonnenten gilt, sondern auch
Fortsct:mg uuf’.%ite 6
für Anzeigenkunden.
sr,.,___._.
Database-Marketing:
,,Die richtige Ansprache
Suche nach neuen Potentialen
l~l-iC,,,C
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Bestätigung der Kundschaft
Beziehungen ausbauen
...
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EfSeektivitdt
Effizieni:
Ertrag
Menge -
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Konkrete
Maßnahmen
brauchen
operative
Zielgruppen.
Fortsetzung von Seite I
Ein zweiter Grund, warum sich Zeitungsverlage mit
Database-Marketing schwertun, ist ein Konflikt mit ihrem
Selbstverständnis als Massenmedium. Die Zeitungen verstehen sich als bevölkerungsweite
Massenmedien und so
definieren sie ihre Zielgruppe: ,,Alle - wir können auf
keinen verzichten!“ Die Antwort des Marktes sind schrumpfende Auflagen und steigende Verkaufsaufwendungen.
Ein
Verlag, der mit seiner Maßnahmen-Gießkanne die Zielgruppe ,,Alle“ pflegt, wird stärker schrumpfen als er muß. Er
wäre vermutlich erfolgreicher, wenn er seinen begrenzten
Aufwand dort einsetzen würde, wo er in planvollem Vorgehen am ehesten haltbare Abonnements erwarten kann.
Was darf ein Abonnement kosten?
Es wäre schon ein gewaltiger Schritt vorwärts, darauf
genauere Antworten zu haben. Ein Verlag sollte ein Maßnahmen-Portfolio erstellen können, bei dem er Kosten und
Ertrag von Abonnements unter Kontrolle hat und ausbalancieren kann. Für die einzelne Marketingmaßnahme geht es
gar nicht um die strategische Zielgruppe, sondern um
6.000
Wus darf ein Abonnement
kosten?
operative Zielgruppen. Gruppen, auf die wir unsere Aktionen einstellen können, um sie effektiver und effizienter zu
machen. Dafür kann ein Verlag.viele interne und externe
Daten und Modelle heranziehen. Database-Marketing
ist
der Weg, sie zu erschließen. Um Daten und Modelle im
Vertriebs-Marketing
ging es auf der IFRA-Tagung. Wer
seine Auflage kennt und sie langfristig und geografisch
ausreichend differenziert beobachtet, weiß, daß es dafür
reichlich Ansätze gibt. Mit aussagekräftigen Kennziffern
zu arbeiten, ist der erste Schritt zum Database-Marketing.
Vertriebsdirektor
Hans Georg Schnücker und Mario
Lauer zeigten auf, wie die Rheinische Post in Düsseldorf
von der objektbezogenen zur marktbezogenen Marktbearbeitung überging. Nicht mehr Lokalausgaben und Geschäftsstellen sind Basis für Daten und Aktivitäten,
sondern die viel kleinere Einheit Gemeinden. Verkaufsleitung
und Vertrieb wurden mit einer neuen Abteilung MarketingSteuerung/-Controlling
entsprechend organisiert. Für die
Gemeinden wurden die sozio- und demografischen Daten
verfügbar gemacht. Alle Werbearten und -aktionen werden
gemeindeweise erfaßt. Dazu gehört auch die systematische
Erfassung, was die Konkurrenz tut.
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Situution in der Gemeinde X im
Verbreitungsgebiet
der ,,Rheinischen Post “ (,,RP “) unter Beriicksichtigung
weiterer TugesZeitungen in diesem Bereich.
zeitungstechnik
Mürz
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IFRA-SEMINAR:
Auflagenanalyse
auf Gemeindeebene
Gkmeitide
Mit ihrem System verfügt die Rheinische Post über eine
kontinuierliche
Auflagenanalyse auf Gemeindeebene. Die
Daten der Verbreitungsanalyse
werden übernommen, so
daß die eigene Auflagensituation
mit den Konkurrenztiteln
verglichen werden kann. Die Situation wird nach Kontakten pro Werbeart erfaßt. Es kann hochgeschätzt werden,
wie viele Werbekontakte mit welchem Mittel nötig sind,
um ein bestimmtes Aullagenziel
zu erreichen. Die Abgangssituation wird erfaßt. Analyse der Marktauschöpfung, kurz-, mittel- und langfristige Trendentwicklung,
eine ,,Renner- und Penner-Liste“ der besten und schlechtesten Gemeinden sowie die Marktanteilentwicklung
gehen
gleichfalls in eine systematische Auflagenplanung
ein. Sie
enthält kontinuierlich
Ist-, Prognose- und Soll-Werte als
Vorgaben an die Marktbearbeitung.
In diesem System einer marktorientierten
Planung und
Führung des Vertriebes und einem entsprechenden Programm zur Mitarbeiterqualifikation
sieht die Rheinische
Post einen wesentlichen Grund für ihre insgesamt wachsende Aullage bei fallenden Auflagen zahlreicher Wettbewerber. Die Einführung der IS-PSD (Industry Solutions
- Publishing Sales & Distribution)-Vertriebssoftware
von
SAP schafft zusätzliche Möglichkeiten.
Für das DatabaseMarketing wird eine zusätzliche Datenbank in ServerTechnologie und mit einer eigenen Database-Software
angedockt.
Ein Ziel des Database-Marketing ist es, die Haltbarkeit
von Abonnements durch gezielte Maßnahmen bei potentiellen Abwanderern zu erhöhen und damit teure Neuwerbungen zu sparen. Wie weit der Weg und wie wichtig das
Database-Marketing
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Werbekontakte in der Gemeinde X als Bildschirmmaske
l3ntenhank bei der ,,Rheinischen Post”.
der
Ziel ist, zeigte Heinrich Juritsch, Assistent der Verlagsdirektion bei der Kleinen Zeitung in Graz auf. Zunächst
erscheint es unmöglich, das Füllhorn an materiellen Incentives und kommunikativen
Halte-Maßnahmen auf das exakte System einer auf persönlichen Reaktionen aufbauenden Datenbank herunterzubrechen.
Das verhindern zum
Beispiel Umfang und Einlösemechanismen
der beliebten
Aktionen, die auf Rabatt-Gutscheinen
des Einzelhandels
aufbauen. Auch scheint der Erfolg eines solcherart aggressiven und lebendigen Marketing Database-Markeiing
ins
graue buchhalterische Abseits zu schieben. Doch zeigte
Database
Marketing
für Vevlage
.
-
Sie stehen vor der Frage,‘bb Sie eine Kundendatenbank
aufbauen sollen
und wenn ja, wie dies zu geschehen ,at. Wir erarbeiten den Masterplan für Ihre Entscheidung.
4
Er analysiert den Handlungsbedarf sowie Ziele, Daten, Funktionen und Aufwand
eines DBM Ihres Verlages.
Database
Kontakt:
zeitungstechnik
Mür:
DR. WOLFGANG
1997
Marketing
FALKE
l
Group
Telefon +49 (0) 681-81873 1, Fax: -811626
7
IFRA-SEMINAR:
Database-Marketing
sich in der Debatte, daß die planvolle und nachvollziehbare
Zurechnung von Maßnahme und Erfolg auf den individuellen Abonnenten die Alternative
sein kann. DatabaseMarketing arbeitet näher an der individuellen
Beziehung
zwischen Kunde und Produkt. Die Haltestrategien könnten
sich stärker am eigentlichen Wert des Produktes Zeitung
orientieren und die Incentive-Inflation
begrenzen.
Analyse der Lebensdauer von Abonnements
Ein wichtiger Schritt dahin ist, die Lebensdauer von
Abonnements und ihre Einfußfaktoren
zu analysieren.
Achim Labusch, Leiter DM-Datencenter der Nr~en Verlagsgesellschaft
Bunda Medien
in Schutterwald, stellte
dazu das Programm ,,Lebensdauerstatistik“
vor. Es wurde
1995 zur Auswertung von Abonnementdaten und zur Prognose der Haltbarkeit in Betrieb genommen. Es unterscheidet eine Langfristbeobachtung
über 30 Jahre mit wenigen
langfristig wirkenden Parametern, eine Kurzfristbetrachtung über die ersten fünf Jahre mit einer Vielzahl auswertbarer Parameter und eine Aktionsfortschreibung:
Über die
Zeit während und nach einer Aktion werden aus den
Kurzfristdaten die Bestände und die Entwicklungen
herausgezogen und analysiert.
Als Einflußfaktoren
auf die mittlere Lebensdauer können der Vertriebsweg, die Abo-Art, die Werbemedien, die
Prämie und die Zahlungsart sowie die persönliche Situation des Abonnenten, soziademografische
Aspekte und
rechtliche Vorschriften berücksichtigt werden. Auch der
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1991
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Objekt
Startjahr:
N.z.b.Jahre:
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Abgangsrate
Wettbewerb und der Zeitschriftentypus
gehen als Einflußfaktoren ein. Das Vorgehensprinzip und die Einflußkategorien können für Zeitungen weitgehend gleich sein. Die
Neue Verlagsgesellschürft
selbst arbeitet vorwiegend für
Zeitschriften
und hat mit über 2000 komplett betreuten
Aktionen und über 70000 neuen Abonnements pro Jahr
sowie über 1,5 Millionen aktiven Abonnenten ein Erfahrungspotential,
das von einem durchschnittlichen
Zeitungsverlag nur ganz allmählich aufgebaut werden kann.
Dafür ist sei& Situation aber überschaubarer, und die im
Schaubild aufgelisteten Maßnahmen zur Verbesserung der
Lebensdauer hat mancher Zeitungsmann zumindest schon
einmal angedacht.
Die Erkenntnisse der Lebensdauerstatistik
und einer
um die Lebensdauer erweiterten Cost-per-Order (CPO)Berechnung für die Neuabonnentenakquisition
sind:
- rentable Abo-Gewinnung
durch Konzentration auf die
objektspezifisch rentabelsten Werbewege,
- Kostenoptimierung
durch Minimierung der kostenintensiven Streuverluste beim Einsatz ,,unrentabler Adressen“,
- rentables Folgegeschäft durch Bearbeitung der ,,treuen
Kunden“, die das beste Käuferpotential
für Neu- und
Zusatzkäufe darstellen, und
~ rentable Reaktivierung durch gezielten Einsatz der Mittel bei den Gruppen mit den höchsten Reaktivierungschancen.
Das ist die Art von Schlußfolgerungen,
die auch einem
Zeitungsverlag
das obenerwähnte Maßnahmen-Portfolio
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Miir:
1997
IFRA-SEMINAR:
MujJnahtnerz zur Verbesserung
Lehensduuer
(Quelle..
der
NVG).
n Operative
und strategische
Database-Marketing
Elemente der Kundenbindung:
n Objekt-
und kundenorientierte
Teambildung
H unverzügliche Auftragsbearbeitung
/ Datenerfassung
n Telefonische Betreuung, statt Systembriefe
W 1 CHI%-ige telefonische Erreichbarkeit
n Kundenbefragungen
/-Zufriedenheitsanalysen
und
Reporting zum Kundenverhalten
n Reklamations-Service / Besctlwerd~m~tlagemetlt
W Kündigungsnachbearbeitung;
Kundenrückgewit~nung
n Akquisition von Aufträgen für Bankeit.iziige
n VIP-Konzepte (Sonderstellung)
n vorteils-Konzepte (unmittelbare Vorteile)
n Treue- und Clubkonzepte
ermöglichen würde. Das Haltbarkeitsproblem, das letztlich
ein Rentabilitätsproblem ist, kann am ehesten in den Griff
bekommen, wer schon bei der Akquisition rentable Zielgruppen auswählt und entsprechende Maßnahmen einsetzt. Abonnentenloyalität war auch das Thema von Andreas Neumann,
Leiter Database-Marketing der Verlagsgruppe
Handelsblatt
in Düsseldorf, die dabei ist ein integriertes Database-Marketing für alle Geschäftsbereiche einzurichten. Dieses System
wird zusätzlich zur neuen SAP-Verlagssoftware aufgebaut
und übernimmt von dort nur einige Grunddaten.
Was ist Abonnenten-Loyalität?
Wie kann man Abonnenten-Loyalität
messen? Wie kann
man jeder Adresse eine Loyalitätsbeziehung
zuordnen?
Amortisationsdauer
nis zu mittlerer
(Quelle.. NVG).
zeitungstechnik
im VerhültLebensdauer
Mürz 1997
Welche technischen Verfahren gibt es? Welche Kriterien
helfen bei der Bewertung von Gesprächspartnern‘? Welche
Voraussetzungen müssen gewährleistet sein?
Eine Antwort sind Kommunikationspartnergruppen,
die
sich am Kundenlebenszyklus
orientieren. Aus potentiellen
Interessenten müssen Interessenten entwickelt werden, aus
ihnen Firmen- und Privatkunden, aus diesen jeweils wiederum loyale Kunden. Zu verhindern gilt es, daß aus diesen
illoyale oder Ex-Kunden werden. Jeder Geschäftspartner
wird einer Kommunikationspartnergruppe
zugeordnet. Innerhalb der Gruppe Kunden kann stärker differenziert
werden in Erst-Abonnement
(erstes Jahr), Folgeabonnement (zweites Jahr), Mehrfachabonnement
(nach zweitem
Jahr) und dann Stammkunde. Durch geeignete Maßnahmen
muß der Kunde über die ,,Jahresschwellen“ gebracht wer-
= 4 Jahre
I
9
IFRA-SEMINAR:
Database-Marketing
der Marketing-MuJEinsatz
nuhmen ,für Kommunikationspartnergruppen
(KPG) bei verschiedenen Objekten (Quelle:
Verlagsgruppe Handelshlutt).
den. Dieses Modell kann in klassische Direkt-MarketingAufgaben mit den Funktionen Rücklauf, Auftrag, Kundenbindung, Rückgewinnung einbezogen werden. Die Gruppen beziehungsweise
die Übergänge von Gruppe zu
Gruppe werden den Funktionen zugeordnet. Es können
ganze Marketingprogramme
aufgebaut werden; die Kommunikationpartnergruppen
werden, basierend auf ihrer jeweiligen Kommunikationsbeziehung
(Loyalität), bedarfsgerecht über Direkt-Marketing-Maßnahmen
angesprochen.
Wie der Einsatz von Marketing-Maßnahmen
bei verschiedenen Objekten funktionieren kann, zeigt die Abbildung
oben mit der Matrix.
Ein Frühwarnsystem für problematische Entwicklungen
in der Kundenstruktur
ist damit möglich. Weicht die
Ist-Anzahl der Geschäftspartner in einer Gruppe stark von
der, einer strategischen Zielsetzung entsprechenden, ,,idea-
len“ Soll-Anzahl ab, können die jeweiligen
Maßnahmen gezielt untersucht werden.
RFMR-Verfahren
Gruppen und
zur Kundenqualifizierung
Das Konzept der Kommunikationsgruppen
soll mit dem
Konzept des RFMR-Verfahrens
verknüpft werden, um die
Kommunikationsbeziehung
zu einem Geschäftspartner zu
bewerten. Dazu wird das RFMR-Verfahren
aus dem Versandhandel erweitert. RFMR steht für Recency, Frequency,
Monetary Ratio und qualifiziert Kunden des Versandhandels nach den letzten Käufen, der Häufigkeit von Käufen
und dem Verhältnis von Umsatz und Aufwand für den
Kunden. Ein so weit greifendes Modell bezieht seinen
Nutzen aus den vielen Anwendungsmöglichkeiten
in einer
Verlagsgruppe mit vielen sich ergänzenden Produktlinien
,?
Potentielle Interessenten
Interessenten
Firmenkunden
Privatkunden
Loyale Firmenkunden
Loyale Privatkunden
Illoyale Kunden
Ex-Kunden
KPG-Früh~arn.s~strm
,fiir problematische
Entv~~icklungen it1
der Kundenstruktur:
Stratrgisehe Zielsetrungen jiir Kunden
struktur entbvickeln und iiherprüfen (Quelle: Verlagsgruppe
Hnndelshlutt).
:eitungstechnik
Miir:
1997
IFRA-SEMINAR:
Database-Marketing
Datengruppen einer MarketingDatenbunk.
(Quelle:
Verlagsgruppe Hmdel.sblatt).
Reaktionsdaten
Dialog
für einen relativ engen und kaufkräftigen
Zielgruppenbereich, wie er bei der Verlagsgruppr
Handelsblatt
unterstellt werden kann. Für den durchschnittlichen
Zeitungsverlag mag es zu mächtig erscheinen. Aber die Logik des
Konzeptes aus Gliederung und Bewertung von Kundenbeziehungen ist in jedem Falle eine interessante Lösung.
Einsatz extern beschaffter Adressen und Daten
In den bisherigen Referaten ging es darum, die aus den
laufenden Geschäftsvorfällen
anfallenden internen Daten
zu nutzen. Der zweite große Bereich des Database-Marketing ist der Einsatz extern beschaffter Adressen und vor
allem externer Marktdaten. Das sind demo- und soziografisehe wie ökonomische Bevölkerungs- und Haushaltsdaten.
Sie beschreiben Privatpersonen und -haushalte als Konsumenten und nutzen dafür auch Erkenntnisse zum individuellen Kaufverhalten. Im Zeitungsvertrieb
werden diese
Daten zumeist bei der Beschaffung qualifizierter Adressen
für Mailings benutzt. Der Adressenanbieter hat die Daten
und ermöglicht damit, Adressen für vom Kund& vorgegebene Zielgruppen zu selektieren.
F
Das kann ins Geld gehen. Edi Häuhr,
LeiFr Marketing- und Leserservice, berichtete, daß die Rinjjier AG in
Zürich jährlich einen Aufwand von etwa 400000 sfr für
Listbroking hat. Es bot sich deshalb an, beim Ausbau einer
Marketing-Datenbank
Postadressen und qualifizierende
Konsumentendaten und so weiter selbst zu erfassen. Tatsächlich kam Ringirr
zu einem anderen Ergebnis. Sie
verfügte für ihre Zeitungs- und vor allem ihre diversen
Zeitschriftentitel
über eine reine Abo-Adreßdatenbank.
Damit funktionierte die Abonnement-Bewirtschaftung
einwandfrei. Jedes Spezialproblem ließ sich durch Direkt-
zeiturzg.ster.hnik Miir:
1997
Reaktionen
Nutzen Sie die langjährige
Erfahrung von hup Henke
& Partner
aus Braunschweig,
Spezialist
für
verlagsspezifische
Software. Neben Lösungen im Bereich Vertrieb, Anzeigen,
Redaktion, Tracking sowie Buchhaltung bieten wir ein
speziell auf die Anforderungen von Verlagen zugeschnittenes Marketing-Modul
an.
Das Modul erweitert die kaufmännischen
Datenbankapplikationen
um die Funktionalität
des datenbankgestützten
Marketings.
Hierbei erfolgt eine nahtlose
Integration
in die bestehenden
Datenstrukturen
und
Dialogmasken, so daß die Information über den Kunden
direkt in der Fachabteilung verfügbar ist. Die Planung,
Steuerung und Auswertung der Aktionen erfolgt dagegen
im eigenständigen Marketing-Modul.
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Das Marketing-Modul
läßt sich in folgenden
drei
Variationen einsetzen:
1. Integration
in das hup-Vertriebsund/oder hupAnzeigensystem.
2. Separater Einsatz des Moduls mit Zugriff auf die
vorhandene Vertriebs- undtoder Anzeigendatenbank.
3. Separater Einsatz des Moduls mit einer eigenen Kundendatenbank, deren Inhalt regelmäßig mit der vorhandenen Vertriebs- und Anzeigendatenbank
abgeglichen wird.
Für weitere Informationen
wenden Sie sich bitte an:
hup Henke 81 Partner GmbH
Hildegard Eckhardt - Vertriebsleitung
Am Alten Bahnhof 4 B, EI-38122 Braunschweig
Tel.: 05 31 / 2 81 81 11, Fax: 05 31 / 2 81 81 23
E-Mail: [email protected]
11
IFRA-SEMINAR:
t%K~IoNsüBERsIctiT
Database-Marketing
DER TA-MEDIA-MARKETING-DATENBANK (MDB)
Herkunft
VISTA
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~ History
Daten Import
TAVES
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(einmalig)
Fremdadressbänder
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Daten v
Transfer
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ReaktionsErfassung
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Weiterveiarbeitung
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Marktdaten
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Aktionspool K
PTT-Stamm
(Gefeko)
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Marketingdatenbank
>
>
GESAMTOBERSICHT
Der Ltisun~s~ve~ bei TAMediu:
Daten-Zusarnmen-
”
l
Ständige
Aktionen
Analysen
MandantenVerknüpfung
Statistiken
DM-Aktionen
Berichte
Daten
Transfer
TM- Aktionen,
Spooldatei
eingriffe irgendwie lösen. Um qualifizierende Konsumentendaten beziehungsweise
Lifestyle-Daten
erfassen und
pflegen zu können, wären einmalige Investitionskosten
von 1,54 Millionen
sfr und jährliche Betriebskosten von
1,22 Millionen sfr entstanden. Dem steht der obengenannte
Aufwand für Listbroking gegenüber, von dem allerdings
tatsächlich nur etwa 100 000 sfr hätten eingespart werden
können.
Man entschied sich deshalb dafür, den gejamten Marketing/Lifestyle-Teil
der Datenbank auszulag(trn, und grünSchober ein
dete dazu mit der Direkt-Marketing-Firm&
Gemeinschaftsunternehmen.
Dieses arbeitet nach Anfangsinvestitionen selbsttragend und erwirtschaftet inzwischen
einen Gewinn.Ringier
führt seine Abonnementverwaltung
nach wie vor im eigenen Hause durch und schafft dafür
auch ein völlig neues Abo-System an. Für alle Anforderungen des Ringier-Verlages
wird ein erweitertes DatabaseMarketing entsteht in der neuen Firma ,,Masterfile“, das
darüber hinaus auch Dritten zugänglich gemacht werden
kann. Kurz: Ringier bringt seine neuen Abonnenten ein Schober
die Selektionsmerkmale
und Daten. Eine der
12
schwierigsten Fragen bei dieser Lösung war: Ist es überhaupt möglich, die Datenbank eines Verlages einem externen Partner anzuvertrauen? Diese Frage hat allgemeine
Bedeutung. Auch regionale Zeitungverlage könnten sich
einen Teil des immer weiter wachsenden Direkt-Marketing-Marktes abschneiden, wenn Sie ihre Möglichkeiten
als Adressen-Dienstleister
nutzen würden, sthtt nur Abnehmer von Adressen zu sein. Zum anderen wäre für viele
Verlage ein Outsourcing oder ein Gemeinschaftsunternehmen der wirtschaftlichste
und kompetenteste Weg zur
Marketing-Datenbank.
Der Aufbau einer Massendatenbank stellt große Anforderungen an die Entwicklung eines Konzeptes wie an die
Koordination
zwischen den einzelnen Abteilungen
und
Interessen. Die erste Voraussetzung ist für Jürg Erhart,
Leiter Direkt-Marketing
des zweiten großen Verlagshauses
in Zürich, der TA-Media AG, die Trennung zwischen
Vertriebs- und Marketingsystem.
Eine Marketing-Datenbank muß keine Fakturierungen und keine Auslieferungen
vornehmen können. Es geht vielmehr darum, die bestehenden Informationen
aus dem Vertriebssystem einer ,,neu-
,-eitLlrl~stec~hnik Miir:
1997
IFRA-SEMINAR:
tralen“ und vollständigen Adreß-Datenbank
zuzuordnen.
Dazu müssen die Daten des bestehenden Vertriebssystems
bereinigt werden (bei der TA-Media AG rund 2,7 Millionen
Datensätze aus aktiven und zu 90 % brauchbaren inaktiven
Adressen). Die Struktur der Datensätze muß so definiert
werden, daß alle im voraus definierten Merkmale übernommen werden können. Gleichzeitig muß sie offen bleiben,
um zusätzliche Merkmale zum Beispiel aus Werbeaktionen
hinzuzufügen. Für die Aktionssteuerung muß sie die Möglichkeit bieten, jederzeit benutzerdefinierte
Statistiken zu
generieren, Direkt-Marketing-Selektionen
durchzuführen
und die entsprechenden Datensätze zu kennzeichnen, und
sie muß Aufschluß über die eingesetzten Mittel geben. Die
Beschaffung
und Aktualisierung
eines vollständigen
Datensatzes über alle Privat- und Geschäftsadressen des
Einzugsgebietes ist eine weitere Anforderung.
Das ist der formale Teil der Datenzusammenführung.
Im
inhaltlichen Teil müssen die Daten definiert werden, die
für die Ausgestaltung des Marketing wesentlich sind:
Personen-Daten,
produktbezogene
Daten,
BindungsDaten, Erneuerungs-Daten, soziademografische Daten und
die Werbe-Daten.
Das Wesentliche beim Aufbau einer Marketing-Datenbank besteht in der richtigen Zusammenführung von tatsächlich relevanten Informationen sowie deren laufender
Pllege und Aktualisierung
und der Bedienung durch die
Fachabteilungen
(,,die richtige Ansprache im richtigen
Moment zum richtigen Prozeß“). Jeder Verlag, der zum
ersten Mal über eine Marketing-Datenbank
entscheidet,
wird dafür auch die Interessen der Anzeigenabteilung
und
anderer Geschäftsbereiche berücksichtigen wollen. Auch
wenn die oben aufgeführten Beispiele eine eigenständige
Das Wesentliche:
Media).
der Abo-GenerierungsprozeJ
Konzept der TA-Media
zeitungstechnik
Mürz 1997
zur Darer?-Zusamrnei~ührung
(Quelle:
TA-
Vorgehensweise des Vertriebes suggerieren, um erfolgreich zu sein, brauchen Projekte für das Database-Marketing immer eine strategische Perspektive.
Schwierigkeiten bei der Umsetzung
von Datahase-Marketing
Diesen Aspekt betonte Dr. Christian Huldi, Geschäftsführender Gesellschafter der DiaSys St. Gallen AG in der
Schweiz, aufgrund seiner Erfahrung in unterschiedlichen
Branchen. Die von ihm genannten kritischen Erfolgsfaktoren des Database-Marketing
(Abbildung
agf Seite 14) sind
eine Antwort auf beobachtete Schwierigkeiten
des Database-Marketing bei der Umsetzung:
Keine klaren strategischen Zielsetzungen
des Database-Murketing:
Ohne klare Ziele ist die Erarbeitung des
EDV-Systems und eine spätere Kontrolle praktisch unmög-
TECHNISCHER KOMMUNIKATIONSAUFBAU
Die
Database-Marketing
I
eingesetzten
Hardware-Konzponenten.
13
IFRA-SEMINAR:
Kritische
Database-Marketing
Erfolgsfuktoren
des Datahase-Marketing
(Quelle:
DiaSys).
lieh. Besonders schwierig sind unklare Geschäfts- und
Marketingstrategie,
aus der die Ziele für das DatabaseMarketing abzuleiten sind.
Falsches Verhalten und Einstellung
bei den ProjektbeteiligtenMitarbeitern:
Die Geschäftsleitung
mißt
DBM-Projekten
zu wenig Gewicht bei; fachliche Kenntnisse der Projektleiter; Spezialisten im Team arbeiten nicht
benutzergerecht; aus neuer Technik und Arbeitsweise erwachsenden Problemen bei betroffenen
Mitarbeitern/
Anwendern wird zu wenig Gewicht beigemessen.
Fehler bei der Einführung
- kein klares Projektmanagement: Verschiedenheit der Fachsprßchen; Projekttransparenz wird nicht hergestellt; Mängel l@ EDV-Tools.
Keine internen Anpassungen: Große Anbassungserfordernisse der Organisationsstruktur
und deF Abläufe, der
Führungs- und Motivationssysteme.
Keine Anpassung in Marketing
und Direkt-Marketing: Maßnahmen-Regelkreis
muß geschlossen sein, damit
ausgelöste Reaktionen möglichst einfach wieder in die
Database zurückfließen.
Bestehende EDV: Alte und ältere Groß- und Mittelrechner nicht für Database geeignet, sie haben keine geeigneten
Schnittstellen zu Database-Anwendungen
auf PC; fehlendes EDV-Know-how
für Marketing-Database.
14
Die logische Komplexität
der Daten, Modelle und
Systeme sowie die Auswirkungen eines Database-Marketing auf die Marketing-Praxis
eines Verlages sind sehr
groß. Ob und wofür Database-Marketing eingesetzt werden
soll und kann, erfordert eine umfassende und sachkundige
Vorbereitung der Entscheidung. Es muß auch vorurteilsfrei
geprüft werden, was imleigenen
Haus oder in externer
Kooperation gemacht werden kann. Zu prüfen ist auch, ob
für viele Verlage nicht wirklich relevante Aufgabenbereiche
so definiert werden können, daß auch mit kleinen Lösungen
zusätzliche Markterfolge erzielt werden können. Das betrifft
vor allem den Bereich einer marktorientierten Vertriebssteuerung.
Die erste IFRA-Veranstaltung
zu Zielen und Umsetzung
von Database-Marketing belegte, daß vieles möglich ist,
wenn die strategische Entscheidung stimmt.
Ein Mleiferes deutschsprachiges
IFRA-Serniwr
;um
Thrtnenkreis Database-MLIrketilzg
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InfOrrnationssysteme ,für das Zeitur~~smcrrketi~~~” - ist fiir Vertrirbsso\tlie An,t~igenleitungen
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Falke atn 29. und 30. April 1997
statt. Fiir den 16. und 17. September 1997 ist das Thema
,, Datahnse-MLlrketirzK
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