Uwe Eckardt Der Schriftsteller Curt Corrinth (1894-1960), ein Wanderer zwischen den Welten I. Erinnerungen Die „Barmer Zeitung“ veröffentlichte 1931 in unregelmäßiger Folge die Serie „Wuppertaler Dichter über Wuppertal“. Offenbar waren mehrerer Autoren von der Redaktion angeschrieben und um ihre Erinnerungen an ihre Heimatstädte Elberfeld und Barmen gebeten worden. Den Anfang machte am 2. Mai 1931 Walter Ziersch (1874-1943). Es folgten in kurzen Abständen Armin T. Wegner (1886-1978), Walter Bloem (1868-1951) und zuletzt Eberhard Frowein (1881-1964). Else Lasker-Schüler (1869-1945) wurden vermutlich von der Redaktion die Prosastücke „Die Eisenbahn“ und Curt Corrinth, um 1958. – Foto: Stiftung Archiv der Akademie der Künste in Berlin. 110 „Das Eichhörnchen“ zugeordnet.1 Julius R. Haarhaus (1867-1947) war mit einem Auszug aus seinen bereits 1921 erschienenen Erinnerungen „Ahnen und Enkel“ vertreten. Zu den auf diese Weise ausgezeichneten Wuppertaler Schriftstellern gehörte auch der heute nicht nur im Bergischen Land weitgehend in Vergessenheit geratene Curt Corrinth, der in der „Barmer Zeitung“ vom 20. Juni 1931 wie folgt zur Anfrage der Redaktion Stellung nahm: „Barmen … Es ist ein Irrtum, wollte man annehmen, daß Barmen meine Geburtsstadt sei. Ich bin vielmehr – am 20.2.94 – in der Kleinstadt Lennep, geboren worden. Immerhin kam ich bereits mit drei Jahren ins Wuppertal, sodaß ich Barmen eigentlich als meine rechte Heimat ansehen müßte. Nun ist das aber mit dem Heimatgefühl so eine Sache … Es wird weniger ausgelöst von dem oder jenem Fleck Boden, als vielmehr von dem spezifischen Geist, der solchem Fleck Boden entsprießt. Und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, habe ich mich, milde gesagt, nie mit jenem besonderen Geist positiv stellen können, der das Charakteristikum der Stadt Barmen zumindest vor dem Kriege war … wie er heute ist, vermag ich nicht zu ahnen, da nur noch ganz schwache Fäden mich mit dem Tal der Wupper verbinden. Will man also einen Einfluß Barmens auf meine künstlerische Entwicklung konstruieren, so hat er höchstens gelegen in der kräftigen Opposition, die jenem abgesagten Geist notgedrungen zu machen ich jahrzehntelang nicht verfehlt habe. Erinnerungen aus den Tagen, da ich Barmer „Bürger“ war? – Sie hängen nicht an der Stadt; sie hängen, in Gutem wie in Bösem, nur an einer Auslese von Menschen, die mir in Barmen begegneten. Lassen wir das „Böse“ beiseite … -: so grüße ich heute noch gern und dankbar als ersten meinen längst verstorbenen Lehrer, Professor Dr. Busch, meinen Ordinarius meine halbe Gymnasiastenzeit hindurch, einen gerechten, gütigen, seine ihm anvertraute Jugend wahrhaft liebenden Erzieher, dem ich viel verdanke, und der noch kurz vor seinem Tode mir einmal nachdenklich sagte: „Ich glaube, Junge, du wirst mal ein Dichter …“ Bin ich’s geworden? – Ich weiß es nicht! – Aber ich grüße dich in dein Grab hinein, Dr. Busch – und freue mich, daß ich dir in meinen „Trojanern“ wenigstens ein kleines Denkmal setzen durfte. Ruh weiter sanft, bis zum großen Wecken … Und einen Gruß dir, Karl Tombo, Getreuer meiner Knabenjahre! – Erinnerst du dich noch jener Buche im Murmelbachtal, in die wir unsere Namen schnitten vor wieviel Jahren, an der wir uns Treue schworen vor wieviel Jahren? Die Namen, verknorrt, stehen immer noch, ich fand sie vor einigen Jahren … und wo bist du …? begegnet sind, gütigster, aufopferndster, liebendster. Keine Worte sind stark genug, all die Wünsche zu umfassen, die ich in treuer Erinnerung für dich hege. Siebenzig Jahre wurdest du eben – und wahrlich, dein Leben ist Sorge und Opfer für andere gewesen … es birgt den schönsten Lohn in sich und wird ihn in noch reicherem Maße dir erwerben dereinst … Sei dankbar liebend gegrüßt! Soll ich die Liste verlängern? – Ach es fehlen nicht viele Namen mehr, die auf sie gehören müßten! … Und doch -; wenn überhaupt sich mir mit Barmen so etwas wie ein Gefühl von Heimat verbindet, so sind es diese Wenigen gewesen, denen ich’s zu danken habe! In diesem Sinne -; Barmen -; gegrüßt!“ II. „Wanderungen“ Und Gruß dem toten Herbert Neumarck – warum fanden wir uns erst näher, als schon die schleichende Krankheit dich auf dein jahrelanges letztes Lager warf …? Wieviel ward da versäumt … Conrad Albert Ferdinand (gen. Curt) Corrinth wurde am 20. Februar 1894 in (Remscheid-) Lennep als Sohn des Kaufmanns Albert Corrinth und seiner Frau Emilie, geb. Christians, geboren.2 Der aus Barmen stammende Vater zog 1898 mit seiner Familie aus beruflichen Gründen von Lennep wieder in seine Vaterstadt. Hier verlebte Curt Corrinth eine offenbar unbeschwerte Kindheit und Jugend. Am Barmer Gymnasium bestand er im Frühjahr 1912 das Abitur.3 Seit dem Sommersemester 1913 studierte er in Bonn Philosophie und deutsche Literaturgeschichte.4 Er unterbrach 1915 sein Studium, um sich freiwillig zum Kriegsdienst zu melden. Nach der Genesung von einer im Frankreichfeldzug erlittenen Verwundung und der Entlassung aus dem Militär lebte und arbeitete ab 1917 als Redakteur in Berlin. Die Versuche, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Marburg und Paris ein Jurastudium zu absolvieren, brach er ergebnislos ab, um wieder in Berlin als Redakteur und Schriftsteller zu arbeiten. Verräter aber wäre ich, gedächte ich hier nicht deiner, Tante Marie Fänger, du bester aller Menschen, die mir auf meinem Lebensweg 1927 heiratete Curt Corrinth Gertrud Brosche,5 die er während eines Sommeraufenthaltes in Schlesien kennengelernt hatte. Das Und Gruß und Handschlag wieder dir, Will Kriege, Freund durch Jahrzehnte! Den gleichen Handschlag, mit dem wir uns hier in unserer zweiten Heimat Berlin begrüßen, allwöchentlich. Weißt du das kleine Zimmer noch, mit den roten Plüschmöbeln, in der Ottostraße, wo wir täglich musizierten? Lang, lang ist’s her – und längst tot der kleine Jim, mein guter Hund, der dich allemal wieder mit zärtlicher Bosheit in die Hosen biß … 111 Ehepaar wählte Berlin als dauernden Aufenthaltsort, verbrachte jedoch die Sommermonate in Löwenberg bei Hirschberg (heute: Jelenia Góra), wo Gertrud Corrinths Eltern eine Kurbadeanstalt führten. Dort richtete sich Curt Corrinth, der seit seiner Jugendzeit ein begeisterter Büchersammler war, eine 6.000 bis 7.000 Bände umfassende Bibliothek ein. Laut Familienüberlieferung lehnte Curt Corrinth das NS-Regime innerlich entschieden ab. Er gehörte jedoch nicht zu den Schriftstellern, deren Werke von den Nationalsozialisten am 10. Mai 1933 öffentlich verbrannt wurden. Seine zu Beginn der 1930er Jahre an vielen deutschen Bühnen gespielten Theaterstücke verschwanden allerdings von den Spielplänen. Während eines Aufenthaltes in Schlesien wurde er von der Gestapo verhaftet, nach kurzer Zeit jedoch wieder freigelassen. Der 1919 erschienene expressionistische Roman „Potsdamer Platz“ wurde 1935 wegen Gefährdung von Sitte und Anstand in Preußen beschlagnahmt.6 Die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ vom 31. Dezember 1938 führte außer dem Roman „Potsdamer Platz“ auch den Roman „Bordell“ und den Privatdruck „Mo Marova“ an.7 Dennoch arrangierte sich der Schriftsteller mit den neuen Machthabern, denen er sich vermutlich schon vorher angenähert hatte. Es fiel ihm jedenfalls nicht schwer, das Theaterstück „Trojaner“, in dem er den Antisemitismus scharf verurteilt hatte, zu dem Roman „Hellmann der Führer“ (1934) umzuschreiben,8 der mit der NS-Ideologie durchaus konform war und folgerichtig 1946 von der „Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone“ auf die „Liste der auszusondernden Literatur“ gesetzt wurde. Der „General-Anzeiger der Stadt Wuppertal“ veröffentlichte 1934 die Heinrich Schliemann als deutschen Pionier feiernde Fortsetzungsgeschichte „Ich habe Troja gefunden“,9 die 1943 unter anderem Titel als schmale Broschüre erschien. Curt Corrinth arbeitete weiter in Berlin als Redakteur und Schriftsteller, 112 zeitweise auch als Dramaturg bei der Ufa. 1943 produzierte die Bavaria den Film „Die unheimliche Wandlung des Alex Roscher“, für den Ernst von Salomon das Drehbuch nach Curt Corrinths gleichnamigen Kriminalroman geschrieben hatte.10 Curt Corrinth, der gegen Kriegsende noch zum Volkssturm eingezogen worden war, folgte seiner Frau, die mit Familienangehörigen über die Tschechoslowakei nach Westdeutschland gelangt war. Das während des Krieges zerstörte elterliche Haus in Barmen bot keine Bleibe. Curt Corrinth meldete sich deshalb am 18. Juli 1945 polizeilich in Leichlingen an. Dort unterhielt er eine Leihbücherei und einen kleinen Buchhandel in der Brückenstraße 18. Am kulturellen Leben der Stadt nahm er aktiv teil. Auf der von der Rheinischen Adalbert-Stifter-Gemeinschaft am 13. Oktober 1949 in Leichlingen durchgeführten GoetheFeier las er aus seiner unveröffentlichten Novelle „Der letzte Gratulant“. Auf einem weiteren Literaturabend derselben Gesellschaft trug er Auszüge aus seinem Manuskript „AltWuppertaler Literaturerinnerungen“ vor.11 Die Rheinische Post druckte zwischen dem 30. November 1951 und dem 16. Januar 1952 den 1941 erschienenen Roman „Die Wandlung des Alex Roscher“ in Fortsetzungen ab. Zu Beginn des Abdrucks stellte sie den Autor den Lesern ausführlich vor. Vermutlich aus finanziellen Gründen, vielleicht aber auch, weil dort noch Freunde und Bekannte aus der Vorkriegszeit lebten und er sich dadurch bessere Bedingungen für das Leben als freier Schriftsteller erhoffte, meldete sich Curt Corrinth am 29. März 1955 ab, um sich in Ost-Berlin niederzulassen. Ein von der DDR-Propaganda 1958 verbreiteter Aufruf, in dem zahlreiche prominente „Übersiedler“ darlegen, aus Protest gegen die in der Bundesrepublik bestehenden Verhältnisse die Seiten gewechselt zu haben, führt auch den aus Leichlingen gekommenen Schriftsteller als Unterzeichner auf.12 Die „Bibliographischen Kalenderblätter der Berliner Stadtbibliothek“, die 1974 an Curt Corrinths 80. Geburtstag er- innern, zitieren den „Übersiedler“ im Rückblick wie folgt: „Leben und Arbeit in der neuen Heimat, der Deutschen Demokratischen Republik, sind mir Freude und Herzenssache“.13 Curt Corrinth starb am 27. August 1960 in Ost-Berlin an Lungenkrebs. Die DDR-Zeitschrift „Neue deutsche Literatur“ (NDL) widmete ihm einen kurzen, namentlich nicht gezeichneten Nachruf. Danach waren die wegen „Verletzung staatlicher Belange“ erfolgte Ablehnung des 1952 entstandenen Stücks „Das große Hochstaplerspiel“ sowie sein Protest gegen die Remilitarisierung der Bundesrepublik die Hauptgründe für Curt Corrinths Übersiedlung in die DDR gewesen.14 In der bergischen Presse wurde von dem Tod des aus Lennep stammenden Schriftstellers offenbar keine Notiz genommen. Seine Witwe kehrte zunächst zu Verwandten nach Leichlingen zurück, wo ihr Mann seine letzte Ruhestätte fand. III. Der Schriftsteller Seine ersten Gedichte veröffentlichte Curt Corrinth, der später vermutlich auch unter dem Pseudonym Horst W. Karsten schrieb,15 mit seinen Freunden Erich Fisch und Herbert Neumark unter dem Titel „Zeitgedichte“ offenbar unmittelbar nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die stellenweise recht ungelenken Verse waren Teil der in unüberschaubar großer Zahl in Tageszeitungen und Privatdrucken zumeist von Dilettanten veröffentlichten „Kriegslyrik“ der ersten Kriegsmonate, die schon von den Zeitgenossen als „poetische Mobilmachung“ bezeichnet wurde.16 Es folgten in kurzen Abständen die beiden ersten selbständigen Gedichtbände, in denen der Kriegsfreiwillige Curt Corrinth einen eigenen Stil zu finden versuchte. Durch teilweisen Verzicht auf überkommene ästhetische und metrische Fesseln näherte er sich dem Sprachduktus der Expressionisten an. Er reflektierte in seinen Gedichten das eigene Fronterleb- nis, empfand den Krieg jedoch nach wie vor als läuternde Katastrophe. Er reihte sich damit in die große Zahl von Intellektuellen, Künstlern und Schriftstellern in allen kriegführenden Staaten ein, die aus nationaler Gesinnung das Kriegsgeschehen zunächst als Befreiung und Chance zur Erneuerung mit emphatischer Begeisterung begrüßten, durch die Erfahrungen an der Kriegsfront jedoch vielfach überzeugte Pazifisten wurden. Curt Corrinths frühe Gedichtbände, Romane und Theaterstücke wurden von der Literaturkritik in den Fachzeitschriften und den Feuilletons der großen Tageszeitungen durchaus zur Kenntnis genommen.17 Julius Bab verspürte in dem Gedichtband „Troubadour auf Feldwacht“ (1917) des jungen Schriftstellers trotz formaler Schwächen durchaus „Empfindungen von stark künstlerischer Art“.18 Ähnlich urteilte auch die Vossische Zeitung: „Corrinth taumelt im Garten der Poesie noch, eigenen Reichtums trunken, hin und her. Er sucht nach der Form“.19 Die in kurzen Abständen erschienenen Romane „Potsdamer Platz“, „Trieb“ und „Bordell“, in denen die die bürgerliche Welt verachtenden Protagonisten des Verfassers immer mehr in Ekstase geraten und in roher Geschlechtsgier die revolutionäre Befreiung von allen Normen schließlich in einer gewaltigen Sexorgie der gesamten Menschheit anstreben, stießen dagegen in der Literaturkritik zumeist auf strikte Ablehnung. Es fällt auf, dass es nicht nur die „etablierten“ Rezensionsorgane sind, die Curt Corrinths Romane zumeist aus moralischen, aber auch aus ideologischen und religiösen Gründen negativ beurteilen. In den Besprechungen finden sich gelegentlich Untertöne, die in der von den Nationalsozialisten aufgegriffenen Sprache schließlich die Begründung für die Bücherverbrennungen von 1933 liefern. Ein charakteristisches Beispiel hierfür ist die Besprechung des Romans „Potsdamer Platz“ in der katholischen Monatsschrift „Der Gral“: „Sinnliche Stoffe selbst freiester Art werden nur zu Kunstwerken durch eine Bearbeitung, die sie vergeistigt. Das Fleisch in seinen ge- 113 meinsten Neigungen aber zum Götzen erheben, wie es Kurt Corrinth in den Ekstatischen Visionen des Potsdamer Platzes tut, heißt vor ein Bordell Nächte des neuen Messias schrei­ ben. (…) Das ist nicht einmal Versuch zur Kunst, sondern Pornographie in der undeutschen, leicht nachzuschmierenden Sprache des Novellisten Sternheim, und hätte vor der deutschen Staatsumwälzung ohne Urhebernamen von dunkler Firma nur heimlich vertrieben werden können und wird jetzt in Georg Müllers Büchern der Zeit mit Aufwand herausgegeben“.20 Auch Walter Rilla äußerte sich in seiner Besprechung der Romane „Trieb“ und „Potsdamer Platz“ negativ: „Bei Corrinth liegt der Fall so, daß er nicht einmal zu sich selber und zu seinem Werk eine Stellung hat. Er dichtet … nicht wie der Vogel singt, sondern wie der Stier stößt. Mit Brunst, – aber noch diese Brunst verflackert irgendwo im trivial Unerfüllten“. Der Rezensent kritisiert die vielen Ausrufungszeichen als „primitiv und billig“ und wirft dem jungen Dichter vor, im „Potsdamer Platz“ eine Sprache zu verwenden, die ihre Bestandteile „aus Sternheim, Becher, Benn, Werfel und etlichen andern“ nimmt.21 Der Vorwurf des Eklektizismus begegnet auch sonst.22 Merkwürdigerweise findet sich 1919 auch in dem kurzlebigen Periodikum „Der Zweemann“, einer wichtigen Quelle für die Geschichte des Dadaismus und des Expressionismus, ein mit „A-dt“ gezeichneter Verriss des Romans „Potsdamer Platz“: „Ein unter erotomanischen Zwangsvorstellungen (nicht ekstatischen Visionen) delirierender Kitscher (oder platter Poseur ?). Die übergeschnappte Muse Courths-Mahlers. Immerhin interessant als Beweis, daß es kein Kunststück ist, den widerlichsten Schund unter der Spitzmarke des Expressionismus auf den Markt zu schmuggeln, sofern man es zu einem gewissen Grad der sprachlichen Verrücktheit gebracht hat. Und der brave, expressionistisch alarmierte Lesepöbel (Presse einbegriffen) nimmt die Fälschung als bare Münze hin. Man stelle diesen Pseudoexpressionisten für Unterleibsangelegenheiten dahin, wohin er gehört, in die 114 ominöse aber wenigstens klassenbewußte Galerie der Werner, Marlitt, Eschstruth usw. Vielleicht, daß unter wohltuendem Einfluß angemessenen Milieus die überhitzte Phantasie dieses aus der „Art“ geschlagenen „Dichters“ sich noch einmal beruhigt“.23 Diese Beruhigung ist in den nachfolgenden Romanen „Bordell“ und „Liljol“ zumindest nach Ansicht des Rezensenten in der Zeitschrift „Das literarische Echo“ nicht festzustellen.24 Unter den von mir ermittelten zeitgenössischen Besprechungen finden sich im Grunde nur zwei Namen, die Curt Corrinth trotz Einschränkungen wenigstens Talent bescheinigen: Hans Franck und Franz Graetzer. Ersterer behandelt in einer Sammelbesprechung das Theaterstück „Der König von Trinador“: „Als Drama, als Bühnenstück, als gestaltende Dichtung schlechthin grotesk, ja vielfach unfreiwillig komisch, geht doch durch das Ganze ein Ungestüm, ein Überschwang, ein keine Ufer achtender Strom, daß man nicht trotz, sondern durch das bedeutsame Mißlingen in dem Glauben an die Kraft des Autors bestärkt wird. Wie hier die Sprache bis ins Letzte zerfetzt wird, Satzteile, Worte, Wortteile durcheinandergewirrt werden, das ist auf den ersten Blick zwar lächerlich, auf den zweiten aber nicht mehr. Denn ein Gefühl überschlägt sich darin, das, wenn einmal zum positiven Ausdruck kommt, was hier nur negativ, nur als auflösende, zerstörende Kraft sichtbar wird, Starkes, Unverwechselbares zu geben verspricht“. Hans Franck schließt seine Besprechung mit der Bemerkung, dass in Curt Corrinth Chaos „also wenigstens die Möglichkeit des Sterngebärens“ ist.25 Franz Graetzer feiert 1920 in der Zeitschrift „Das junge Deutschland“ in einem sechsseitigen, die frühen Gedichtbände und Romane behandelnden Aufsatz mit dem Titel „Der Dichter der Jugend“ Curt Corrinth stellenweise geradezu überschwänglich.26 Er sieht in ihm „einen neuen, wachstumskräftigen Dichter, dem ernstes Aufhorchen gebührt“ und von dem „Reichtumsmehrung zu erwarten“ ist. In den elogenhaften Passagen seines Beitrages nähert sich Franz Graetzer durchaus der Sprache seines Protagonisten an: „Lyriker, Novellist, Romancier. Dramatiker. In kürzester Folge Werk auf Werk, die Frucht weniger Nächte entschleudernd. Eine vulkanische Kraft. Des Expressionisten, Dynamisten, Aktivisten, Prototyp. Und göttlich jung! Rebell. Seit dem altersgleichen Büchner tobte so Keiner; keiner mit solcher Kantilene“. Der Rezensent kritisiert einerseits Curt Corrinths Stilistik in dem Roman „Auferstehung“ (1919), stellt aber andererseits fest, dass „auch diese schwache Leistung eines starken Dichters erschüttert und bannt, fesselt und reizt. Weil sie echt im Grundgefühl, beängstigend erlebensnah, redlich in aller Unzulänglichkeit, fanatisch wahrhaftig und beispiellos heiß ist“. Franz Graetzer hält den Roman „Bordell“ für Curt Corrinths bis dahin „stärkste Probe epischen Könnens“: „Wirbelnde, wie im Fieber, kleistisch schier, hingewühlte Tragigroteske, an der einzig noch ein gewisses Übermaß der Ausführlichkeit (Reaktion gegen allzu summarische Anfänge), gelegentlich eine Lässigkeit der Ballung zu bemängeln bleiben; deren Endeindruck indessen höchst nachhaltig und mitreißend groß ist“. Der Schluss des Beitrags macht deutlich, dass Curt Corrinth für den Verfasser der Dichter der Jugend ist, dessen Barrikadenkampf „nicht der Erhöhung irgendeiner Parteizinne“, sondern dem „Anbruch ‚ewigneuer Lichtezeit’“ gilt und für den die deutsche soziale Republik kein Endziel sein kann und darf. An anderer Stelle rechnet der Literaturkritiker Curt Corrinth dem deutschen Künstlernachwuchs zu, der „den Gedanken der Revolution vor Versumpfung“ bewahrt und der sich dem „Dienst am neuen Menschen“ verschrieben hat.27 dieser seit fast 1 ½ Jahren druckfertigen Gedichte. Nun, während ich Korrektur lese, gebiert sich Gigantisches und manch sehnsüchtig Erträumtes. Draußen jubelt trunkene Begeisterung – ‚Es lebe die deutsche soziale Republik!’ – Ich rufe dir, neue Heimat, das Größere – ‚Es lebe die Menschheit! es lebe das Leben! es lebe unsere Kameradschaft! es lebe unsere neue schöpferische Liebe!’ Am 9. November 1918“. Franz Graetzer stützte sich dabei möglicherweise auf eine Selbstaussage des Dichters, die dieser im Druck dem 1919 erschienenen Gedichtband „Das große Gebet“ vorangestellt hatte: „Geschrieben wurden diese Gedichte als ein Akt der Selbstrettung und Selbstbefreiung in den letzten Sommer- und den ersten Herbstwochen des Kriegsjahres 1917… Zensurbedenken verhinderte bisher das Erscheinen Das bereits 1918 im Druck erschienene Stück „Der König von Trinador“, in der der König Ornulf in rasender Eifersucht unter den ihm nahe stehenden Personen ein Blutbad anrichtet und die ihm Vertrauten in den Kerker wirft, bevor er durch seinen Freund zur Umkehr bewegt wird, erlebte am 24. Januar 1923 am Elberfelder Stadttheater seine Uraufführung. Die Titelrolle in dem von Paul Legband Seit den 1920er Jahren wandte sich Curt Corrinth verstärkt dem Theater zu. Aber auch hier stießen seine Arbeiten bei der Kritik offenbar auf wenig Verständnis. Die Stücke „Familie“ (Uraufführung, Berlin 1920) und „Sommer“ (Uraufführung, Düsseldorf 1921) wurden zumindest in der Zeitschrift „Das literarische Echo“ gnadenlos zerrissen.28 Ernst Heilborn stellt seiner Besprechung der Berliner Uraufführung den Satz voran: „Das Stück als solches interessiert nicht“. In der „Groteske in drei Akten“, in deren Mittelpunkt ein Hochstapler als Bürgerschreck steht, bemängelt der Rezensent, dass der Autor das an sich bühnenerprobte Mittel der Wiederholung „schematisch“ und „geistlos“ zur Anwendung bringt. Zum Schluss bemerkt er, dass in Curt Corrinths Groteske „nur eine gewisse Phantasielosigkeit“ Eindruck macht.29 Der Rezensent H. W. Kleim findet, dass die Wiederholungen im Stück „Sommer“, in dem ein Schriftsteller seine Triebe ungeniert auslebt, ermüden, „denn sie besitzen nicht die Dramatik des sich steigernden Rhythmus. Der Verfasser sucht ihn durch Schreie und Gebärden der Ekstase zu ersetzen. Aber der seelische Zustand wird dadurch nicht berührt. Denn Corrinth kann nicht gestalten“.30 115 inszenierten Stück verkörperte der aus Elberfeld stammende Schauspieler Ewald Balser.31 Auch hier ist zu beobachten, dass die bürgerlichen Zeitungen auf ein expressionistisches Stück weitgehend mit Verständnislosigkeit reagieren, während die „linke“ Presse wenigstens um Verständnis wirbt. Für die konservative Betrachtungsweise steht hier die im „Täglichen Anzeiger für Berg und Mark“ veröffentlichte Rezension. Für den Berichterstatter, den Mittelschullehrer Friedrich Kerst,32 der schon bei der von ihm selbst veranlassten Dichterlesung Else Lasker-Schülers 1912 in der Elberfelder Stadthalle überfordert gewesen ist,33 sind die „Gestalten blutleer“ und ist zu sehr die „Konstruktion und philosophische Kleisterei“ herauszuspüren, wie „bei so manchem früheren expressionistischen Erzeugnis, das sich ein romantisches Mäntelchen umhing“. Die Sprache ist für ihn „stellenweise poesievoll, aber im ganzen gespreizt, gehackt und in der manieristischen Umstellung der Satzteile gekünstelt, nicht selten daher in Komik umschlagend“.34 Der Lehrer Willibert Ritter, der für die sozialdemokratische Tageszeitung „Freie Presse“ schreibt, begeistert sich offensichtlich gerade für Curt Corrinths Sprachduktus, den er einleitend in seiner Besprechung übernimmt: „Gärende Gegenwart in sturmvoller, leidenschaftlicher Vergangenheit gespiegelt. Mannheit, Herrscherdämonie, Nordlandtragik. Parteilos, im Gewesenen Werdendes aufzeigend, beschwört der Dichter den Geist der Zeit“.35 Dass der Gedanke die Form „überflutet“, bedeutet für ihn keinen Nachteil, da er das Stück als „expressionistisches Manifest“ versteht. „Die starke, eigenwillige Dramatik spottet der Schablone. Dem Dramaturgen zeigen sich Kanten, Lücken, Bizarrerien, aber die Wucht des Ethos geht wie Flamme darüber hinweg“. Willibert Ritter sieht die zentrale Aussage des Stücks in der Forderung nach der Welterlösung durch die Liebe, weshalb er Curt Corrinth in eine Reihe mit Ernst Toller (1893-1939), der eine „Revolution der Liebe“ gefordert hat, stellt. 116 In der Folgezeit vollzog sich in Curt Corrinth eine Wandlung. Er passte sich in seinen Romanen, Erzählungen und Theaterstücken immer stärker dem breiten Publikumsgeschmack an. Das galt sowohl für die von ihm nun behandelten Themen als auch für deren sprachliche Gestaltung. Die Leser und Theaterbesucher reagierten auf diese Veränderungen positiver als die Literaturkritik. Das am 6. April 1929 in Berlin uraufgeführte Stück „Trojaner“, in dem sich mehrere Gymnasiasten gegen ihren Lehrer, der einen jüdischen Mitschüler peinigt, verbünden, gelangte auf mehreren anderen Bühnen zur Aufführung.36 Die Kritik übte sich dennoch in Zurückhaltung. Herbert Jhering prophezeit dem Stück Erfolg, gerade weil es im Phrasenhaften stecken bleibt.37 Für ihn und Erhard Kästner ist der Selbstmord des jugendlichen Rädelsführers, mit dem die Berliner Uraufführung endet, zu theatralisch und unmotiviert.38 Der Schriftsteller reagierte und schrieb für die Kölner Aufführung am 12. September 1929 eine Neufassung mit glücklichem Ausgang. Das Elberfelder Stadttheater eröffnete die neue Spielzeit am 14. September 1929 mit dem „Trojaner“-Stück in der ursprünglichen Fassung. Die örtliche Presse beurteilte das von dem Premierenpublikum mit großem Beifall aufgenommene Stück durchaus geteilt. Die Kritik entzündet sich an der Frage, ob es Erzieher wie den völkischen Oberlehrer Packer, der den jüdischen Schüler immer wieder beleidigt, überhaupt noch gibt. Der Rezensent des „General-Anzeigers“, nach dessen Auffassung Curt Corrinth „bühnenmäßig wirksame Auftritte, aber keine durchschlagende Dichtung geschaffen hat“, verneint dies.39 Für Alfred Dang, der für die sozialdemokratische „Freie Presse“ berichtet, hat der Barmer Dichter gerade deshalb ein „ungeheuer wirkungsstarkes Bühnenstück“ geschaffen, weil er die bestehenden Missstände in den Höheren Schulen und in der Gesellschaft anprangert, zugleich aber „prachtvolle Jungen mit ihren geraden Seelen, ihrem herrlichen Überschwang und dem unbedingten Glauben an ihre Ideale“ auf die Bühne bringt.40 Mit der Aufnahme des in der Zeit der Weimarer Republik aktuellen Problems des politischen Mordes in dem Stück „Sektion Rahn­ stetten“ erzielte Curt Corrinth seinen größten Bühnenerfolg. Die Uraufführung fand am 16. Oktober 1930 gleichzeitig in angeblich 20 Theatern statt, darunter Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg und Trier.41 WuppertalElberfeld folgte am 19. Oktober 1930. Die Kritik ist zum Teil vernichtend. Erich Kästner schreibt: „Seit Wildenbruch waren nicht mehr so viele edelmütigen Menschen auf der Bühne! Der Femeklub und die Abtrünnigen überbieten einander in idealem Denken. Der Edelmut wächst den Darstellern, mit Hilfe der Sprache, zum Hals heraus. Wo steckt der Sinn des politischen Rührstücks? Es hat keinen“.42 Auch für Herbert Jhering liefert Curt Corrinths Schauspiel keinen wirklichen Beitrag zu dem in diesen Jahren viel diskutierten Thema „Nationalismus“. Das Stück „Sektion Rahnstetten“ verwertet seiner Ansicht nach „die flüchtige Kenntnis nationalistischer Gedankengänge zu ebenso flüchtigen Theatereffekten. Corrinth ist der Nutznießer einer von ihm weder geistig noch gefühlsmäßig erfaßten Welt. Er kann sich mit ihr nicht identifizieren. Gut. Aber er kann auch zu ihr nicht Distanz gewinnen. Schlimm. Ein laues, ein halbes Werk“.43 Die damals noch in großer Zahl vorhandenen Wuppertaler Tageszeitungen mit unterschiedlichen politischen Ausrichtungen beurteilten das Stück vergleichsweise positiv. Karl Dörr lehnt in seinem Bericht für die sozialdemokratische „Freie Presse“ zwar Curt Corrinths „freundliche Verteidigung“ der Fememörder entschieden ab, wertet aber insgesamt das Stück als „das hohe und hehre Lied der Freundschaft“: „Viele Gedanken und schöne Ideen laufen da nebeneinander her und gruppieren sich dann zu einem sittlichen Weltgebilde“. Lediglich an der allzu pathetischen Sprache des Autors hat der Rezensent etwas auszusetzen.44 Ernst Kuckelsberg, der das Stück für die national-konservative „BergischMärkische Zeitung“ bespricht, kritisiert, dass der Autor – wie schon in dem Stück „Trojaner“ – das Ganze zu sehr vom Schluss her konzipiert hat. Und gerade den Schluss – der Freund rettet den Freund, indem er sich selbst opfert – hält er, auch wegen der dort vorherrschenden Phrasen, nicht für überzeugend. Insgesamt ist der Rezensent jedoch der Ansicht, dass das Theaterstück „in seinen scharfgezeichneten Gestalten künstlerisch gut durchdacht und aufgebaut ist und durch die Hervorkehrung des Gedankens von Treue und Freundschaft in etwa mit seinem manchmal etwas heftigen politischen Beigeschmack aussöhnt“.45 Curt Corrinth hatte in der Folgezeit keinen vergleichbaren Publikumserfolg mehr. IV. Freunde und Weggefährten In seinen „Erinnerungen“ gedenkt Curt Corrinth mit großer Dankbarkeit seines Lehrers Emil Busch, obwohl dieser bereits 1908 im Alter von nur 45 Jahren gestorben war, den Gymnasiasten also lediglich in den ersten Jahren auf dem Barmer Gymnasium unterrichtet hatte.46 Bei dem dort erwähnten „Denkmal“ handelt es sich um die Gestalt des Lehrers Busch, der in dem Stück „Trojaner“ Verständnis für seiner Schüler zeigt, die sich für ihren jüdischen Mitschüler einsetzen und deshalb gegen den völkisch gesinnten Lehrer Packer „revoltieren“. Dankbar liebend erinnert sich der Dichter ferner an „Tante“ Maria Fänger (1855-1944), die möglicherweise als eine treue Hausangestellte zur Familie gehört hatte. Sie kam ebenfalls 1898 von Lennep nach Barmen und war immer unter derselben Adresse wie Albert Corrinth und seine Familie polizeilich gemeldet. Zu Curt Corrinths Jugendfreunden zählten neben Karl Tombo (* 7.5.1893), den er offenbar früh aus den Augen verloren hatte, noch Will Kriege und Herbert Neumark, die ebenfalls das Barmer Gymnasium besuchten. Wilhelm Kriege (* 1.9.1894), der 1914 das Abitur bestand hatte und nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin als Kapellmeister wirkte,47 war der Sohn des in Barmen sehr geschätzten Kreis- und Stadtarztes Dr. Hermann Kriege (1861-1945). Ihm 117 widmete der angehende Schriftsteller seinen 1922 erschienenen, vermutlich jedoch bereits 1919 fertig gestellten Roman „Mord“. Gemeinsam mit seinem Konabiturienten Herbert Neumark (*16.6.1894), Sohn des jüdischen Lederhändlers Abraham Neumark, und Erich Fisch, für den sich keine Angaben ermitteln ließen, veröffentlichte Curt Corrinth zu Beginn des Ersten Weltkrieges den schmalen Gedichtband „Zeitgedichte“. Möglicherweise war Herbert Neumark, der vor 1929 als Rechtsanwalt in Köln starb, Vorbild für den jüdischen Schüler Lewin, den seine Mitschüler in dem Theaterstück „Trojaner“ und in dem Roman „Die Sache mit Päker“ gegen die antisemitischen Beleidigungen des Lehrers in Schutz nehmen. Bei der Figur des Hans Termaden, den Fabrikantensohn aus „Barmen an der Wupper“, der in dem Roman „Potsdamer Platz“ zu einer Art Messias aufsteigt, hat Curt Corrinth vielleicht auch an einen Jugendfreund, vielleicht aber auch an sich selbst gedacht. Paul Klees Entwurf für das Titelblatt von „Potsdamer Platz“ (1919). Feder auf Papier und Karton. – Foto: Zentrum Paul Klee, Bern. 118 Seinen ersten „offiziellen“, 1915 in Leipzig erschienenen Gedichtband „Tat, Tod, Liebe“ widmete er Erna Hoerter (1880-1956),48 die als „Vortragskünstlerin“ in ihrer Heimatstadt Barmen, aber auch darüber hinaus beachtete Literaturabende veranstaltete. Sie war die Tochter des Gymnasialprofessors Dr. Gustav Hoerter (1844-1912), der von 1875 bis 1910 am Barmer Realgymnasium unterrichtete und dessen besonderes Interesse den bergischen Schriftstellern galt. Über den 1916 gefallenen Hugo von Poellnitz und über Elisabeth Rosenburg, der der angehende Schriftsteller seinen ersten Roman „Auferstehung“ widmet, habe ich keine Angaben ermitteln können. V. Künstler Im Expressionismus gab es eine besonders ausgeprägte Buchkultur.49 Viele Bücher erschienen trotz ihres revolutionären und oft als anstößig empfundenen Inhalts in bibliophiler Ausstattung. Das betraf nicht nur den sorgfältig ausgewählten Druck, sondern auch die Papierqualität und den Einband. Nummerierte und signierte, in Seide oder Pergament gebundene Vorzugsausgaben fanden zahlreiche Käufer. Zu den bekannteren Künstlern, die für die Ausstattung expressionistischer Bücher Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen und gelegentlich auch Originallithographien zur Verfügung stellten, gehörten u. a. Max Beckmann, Conrad Felixmüller, George Grosz, Ernst Ludwig Kirchner und Paul Klee. In diesem Zusammenhang sind auch Curt Corrinths frühe Veröffentlichungen von besonderem Interesse. Dies gilt vor allem für die in Halbleder gebundene Vorzugsausgabe des schmalen Bandes „Potsdamer Platz. Ekstatische Visionen“ mit den zehn von Paul Klee (1879-1940) geschaffenen Lithographien. Da diese Veröffentlichung in der Klee-Forschung einen festen Platz einnimmt, ist dort auch immer von Curt Corrinth die Rede. Vermutlich kannten sich der Künstler und der Schriftsteller nicht persönlich. In einem Brief an Alfred Kubin schrieb Paul Klee 1920: Die Dich- tung ist nicht gerade besonders, aber ganz dankbar“. Die Illustrationen für den „Potsdamer Platz“ wurden zuletzt 2008/2009 in der Ausstellung „Das Universum Klee“ der Berliner Neuen Nationalgalerie gezeigt. Die Autoren des aus diesem Anlass erschienenen Katalogs stellen fest, dass die Zeichnungen Curt Corrinths „rauschhaft erotisierte Prosa mit grotesken Fantasien eines Berlins der chaotischen und ereignisreichen Jahre nach dem Ersten Weltkrieg“ ergänzen, wobei „das Spiel mit den kosmischen und apokalyptischen Motiven eine besondere Rolle“ spielt.50 Curt Corrinth fand mit seinem schmalen Heft „Die Leichenschändung. Ein Spiel vom wollüstigen Tod“ 1920 Aufnahme in die stark beachtete Reihe „Lyrische Flugblätter“ des Berliner Verlegers Alfred Richard Meyer (1882-1956), in der bereits vor dem Ersten Weltkrieg zahlreiche expressionistische Dichter, darunter Gottfried Benn, Alfred Döblin, Else Lasker-Schüler und Paul Zech, mit frühen Veröffentlichungen vertreten waren. Das Titelblatt schmückte ein ausdrucksstarker Holzschnitt von Ernst Ludwig Kirchner (18801938). Auch hier ist eine persönliche Bekanntschaft des Künstlers mit dem Dichter wohl eher unwahrscheinlich. Das trifft sehr vermutlich auch auf den Wiener Maler und Kunstgewerbler Julius Zimpel (1896-1925) zu, der für den 1921 in 550 Exemplaren in Wien erschienenen Privatdruck des schmalen Bandes „Mo Marova. Ein Legendbuch aus dem Jahr 2020“ eine Originallithographie beisteuerte. Für Curt Corrinth liegen meines Wissens keine autobiographischen Zeugnisse oder private Korrespondenzen aus seiner Berliner Zeit vor. Wir wissen deshalb nicht, ob und mit wem er damals befreundet war. Fraglos fühlten sich viele Schriftsteller und Künstler durch die revolutionäre Aufbruchstimmung unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs miteinander verbunden. Sowohl César Klein (18761954) als auch Max Dungert (1896-1945) gehörten der 1918 in Berlin gegründeten „Novembergruppe“ an. Vielleicht zählte der junge Schriftsteller aus dem Bergischen Land zu ihrem Bekannten- oder Freundeskreis. Von César Klein, der in diesen Jahren zahlreiche politische Plakate (u. a. für die Weimarer Nationalversammlung) entwarf und als Bühnenbildner arbeitete,51 stammte die Umschlagzeichnung für den Roman „Bordell“. Max Dungert, der an der Berliner Kunstakademie studiert hatte und später durch die Porträts namhafter Zeitgenossen bekannt wurde,52 illustrierte mit seinen Radierungen die schmale Novelle „Die Katastrophe im Nebenzimmer“. Möglicherweise hat die Umschlagzeichnung für das bereits 1918 im Druck erschienene Theaterstück „Der König von Trinador“ der Kunsthandwerker Georg Mendelssohn (18861955) entworfen. Über Alfred Rother, der die Titelseite für den Roman „Auferstehung“ (1919) gezeichnet hat, sind keine Angaben zu ermitteln gewesen. VI. Nachleben Der von Franz Graetzer als „Dichter der Jugend“ gefeierte Curt Corrinth verließ zu Beginn der 1920er Jahre den ihm von dem Literaturkritiker zugewiesenen Weg mit dem Ziel der Verwirklichung der Ideale der Novemberrevolution und damit der Verbrüderung der „neuen Menschen“. Diesen Schritt vollzogen im Grunde alle Expressionisten. Im Gegensatz zu Curt Corrinth fanden die meisten von ihnen nicht nur neue sprachliche Ausdrucksformen, sondern auch neue Themen, die sie unter den gegebenen Bedingungen adäquat zu gestalten verstanden. Dem im Bergischen Land aufgewachsenen Schriftsteller gelang dieser Wechsel jedoch nicht. Er schrieb in der Folgezeit „Ware auf Bestellung“.53 Die Rücksicht auf den breiten Publikumsgeschmack in seinen in den 1930er und 1940er Jahren veröffentlichten, sich der Trivialliteratur annähernden Romanen und Erzählungen zahlte sich nicht aus. Trotz seiner Anpassung an die Ideologie der Nationalsozialisten wurde Curt Corrinth meines Wissens in keiner der „offiziellen“ Literaturgeschichten oder Lexika der NS-Zeit berücksichtigt. Dem stand schon seine expressionistische Vergangenheit mit den 119 „unmoralischen“ und deshalb auf die „Liste des schändlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzten Romanen entgegen. Nach seinem „Übertritt“ in die DDR im Jahre 1955 wurden Curt Corrinths Veröffentlichungen dort von der Literaturkritik wohl nicht so sehr wegen ihrer Qualität, sondern vermutlich vor allem aus propagandistischen Gründen beachtet.54 Immerhin gelangte die überarbeitete Fassung des Stücks „Trojaner“ 1956 im Berliner „Theater der Freundschaft“ noch einmal zur Aufführung. Die Verfilmung durch die DEFA unter dem Titel „Zwischenfall in Benderath“ schloss sich an. Auch die hohen Auflagenzahlen, die die Romane „Die Sache mit Päker“ – eine erneute Umarbeitung des in den „Trojaner“ zuerst aufgegriffenen Themas – und „Die Getreuen von Berneburg“ innerhalb weniger Jahre erreichten, sprechen dafür, dass der aus dem Westen gekommene Schriftsteller eine treue Leserschaft hatte. In der Bundesrepublik Deutschland geriet dagegen Curt Corrinth, nicht zuletzt wegen seines Umzugs nach Ost-Berlin, völlig in Vergessenheit. Dies betraf sicherlich zu Unrecht seine expressionistischen Arbeiten. Mit ein Grund war vermutlich auch seine Nichtberücksichtigung in der 1919 von Kurt Pinthus zusammen gestellten,55 sehr bald als „klassische Anthologie des Expressionismus“ bezeichnete Gedichtsammlung „Menschheitsdämmerung. Symphonie jüngster Dichtung“ und in der mit gutem Grund umstrittenen, wegen seiner großen Verbreitung jedoch literaturhistorisch stark meinungsbildenden Darstellung „Dichtung und Dichter der Zeit. Neue Folge: Im Banne des Expressionismus“ (1925) von Albert Soergel. Die Wiederentdeckung des Expressionisten Curt Corrinth setzte nach 1945 sehr zögerlich ein. Die Erwähnungen seiner Romane in dem von Rudolf Majut verfassten Expressionismus-Kapitel in der von Wolfgang Stammler herausgegebenen, 1960 in 2. Auflage erschienenen „Deutschen Philologie im Aufriß“ zeigen,56 dass sie im Gesamtkontext durchaus Be- 120 achtung verdienen. Einer der ersten, der Curt Corrinth eingehender würdigte, war Armin Arnold. In der von ihm 1972 vorgelegten Untersuchung „Prosa des Expressionismus“ gibt er nicht nur den Inhalt der Romane ausführlich wieder, sondern zitiert auch die zeitgenössischen, zum Teil sehr ablehnenden Rezensionen.57 Karl-Wilhelm Schmidt stellte dann 1988 in seiner Siegener Dissertation die expressionistische Prosa Franz Jungs und Curt Corrinths in den Mittelpunkt seiner Untersuchung.58 Zuletzt hat schließlich Peter Seel in dem Sammelband „Literatur von nebenan“ an den aus dem Bergischen Land stammenden Schriftsteller erinnert.59 Eine umfassende Curt Corrinth-Monographie steht jedoch noch aus. Auswahlbibliographie der selbständigen Veröffentlichungen Romane, Gedichte, Erzählungen: Zeitgedichte. Zum Besten der Arbeitslosen der Stadt Barmen, Barmen: August Jung Söhne, [1915], [10 S.], [Curt Corrinth mit Erich Fisch und Herbert Neumark].60 Tat, Tod, Liebe. Gedichte aus dem Krieg, Leipzig: Xenien-Verlag, [1915], 44 S., [„Erna Hoerter zu eigen“]. Troubadour auf Feldwacht [Gedichte], Jena: Eugen Diederichs, 1917, 32 S. [„In memoriam Hugo von Poellnitz/ gestorben fürs Vaterland im Herbst 1916“]. Auferstehung. Ein Roman, Berlin: Oesterheld Verlag, 1919, 278 S., [Umschlagzeichnung von Alfred Rother. „Elisabeth Rosenburg dies Buch in die geliebten Hände“]. Das große Gebet. Neue Gedichte, Berlin: Oesterheld Verlag, 1919, 60 S., [Vorzugsausgabe in Halbleder in 600 nummerierten Exemplaren. Das Titelbild ist eine Reproduktion nach Felicien Rops zu Stéphane Mallarmés „Pages“: La grande lyre]. Potsdamer Platz oder Die Nächte des neuen Messias. Ekstatische Visionen, München: Georg Müller (= Bücher der Zeit), 1919, 90 S., [Vorzugsausgabe von 500 Exemplaren in Halbleder mit 10 Lithographien von Paul Klee]; fotomechanischer Nachdruck in der Reihe „Bibliothek des Expressionismus“, Bd. 22 (zusammen mit Arnolt Bronnen: Die Septembernovelle und Oskar Maurus Fontana: Erweckung), Nendeln: Kraus Reprint, 1973. Trieb. Ein Roman, München: Georg Müller Verlag (= Bücher der Zeit), 1919, 125 S. Die Leichenschändung. Ein Spiel vom wollüstigen Tod, Berlin-Wilmersdorf: A. R. Meyer (= Lyrische Flugblätter 71), [1920], 16 S., [Titelholzschnitt von Ernst Ludwig Kirchner]. Bordell. Ein infernalischer Roman in fünf Sprüngen, Berlin: Jatho Verlag, 1920, 250 S., [Vorzugsausgabe in 1.000 Exemplaren in Halbpergament; Umschlagzeichnung von César Klein]. Mo Marova. Ein Legendenbuch aus dem Jahr 2020, Wien/Prag/Leipzig: Verlag Ed. Strache, [1921], 96 S., [Privatdruck in 550 nummerierten Exemplaren, mit Initialen von Julius Zimpel; die Nummern 1 bis 100 in Seide gebunden, mit einer Originallithographie von Julius Zimpel und von Curt Corrinth signiert]. Liljol. Die Geschichte vom Unverwundbaren. Herausgegeben von Curt Corrinth, Berlin: Hans Heinrich Tilgner, 1921, 216 S. Mord. Ein Roman, Wien/Prag/Leipzig: Verlag Ed. Strache, 1921, 165 S. [„Für Will Kriege Juni 1919“]. Die Katastrophe im Nebenzimmer. Novelle, Berlin: L. Hirsch Verlag, 1922, [18 S.], [Radierungen von Max Dungert; Auflage: 120 Exemplare]. Gift. Roman, Berlin: Budeju (= Buchverlag des Junggesellen), [1923], 32 S. Grauen. Ein Pariser Roman, Berlin: Werk-Verlag, 1926, 170 S. Hellmann der Führer, Leipzig: Payne, 1934, 318 S. Die Horde der Getreuen, Königsbrück: Drei Quellen-Verlag, [um 1938], 43 S. Die Schicksalsmelodie. Roman, Salzburg/Wien/ Leipzig: Das Bergland-Buch, [1938], 351 S. Das Zimmer der Vergangenheit, Berlin: AufwärtsVerlag (= Jede Woche ein Roman! 361), [um 1940], 40 S. Das Zimmer der Vergangenheit, München: Manz, 1941, 275 S. [Vermutlich erweiterte Fassung des vorherigen Titels]. Die unheimliche Wandlung des Axel Roscher. Kriminalroman, Berlin: Deutscher Verlag (= Uhlenbücher N. F. 186), 1941, 247 S. Bande des Blutes. Roman, Berlin: Aufwärts-Verlag (= Der Dreißig-Pfennig-Roman 295), 1943, 96 S. Der Schatzgräber von Troja. Triumph und Lebenshöhe des deutschen Forschers Heinrich Schliemann, Berlin: Steiniger (= Erlebnis-Bücherei 95), 1943, 32 S. [Zeichnungen von Alexander Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt für „Die Leichenschändung“[1920]. – Foto: Privat. Pietà]. [Übersetzungen ins Holländische und Tschechische 1944]. Die Sache mit Päker, Berlin: Verlag Neues Leben, 1956, 3. Aufl. 1958, 262 S., Taschenbuchausgabe (Kompass-Bücherei 13) 1960,188 S. [Illustrationen von Werner Kulle].[Übersetzungen ins Ungarische und Tschechische 1959]. Die Getreuen von Berneburg. Roman, Berlin: Verlag der Nation, 1957, 4. Aufl. 1960, 322 S. Theaterstücke: Der König von Trinador. Ein Menschenspiel, Berlin: Oesterheld Verlag (= Dramatische Bibliothek. Unsere Jüngsten, Bd. 2), 1918, 125 S. [Deckelzeichnung von Mendelssohn. Uraufführung am 24. Januar 1923 am Stadttheater Elberfeld]. Familie. Groteske [Uraufführung am 7. August 1920 am Neuen Volkstheater Berlin]. Sommer. Schauspiel 1921 [Uraufführung am 15. April 1921 am Schauspielhaus Düsseldorf].61 121 Trojaner. Ein Gegenwartsspiel in sieben Bildern, Berlin: Oesterheld Verlag. [Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt], 1928, 102 S. [Uraufführung am 6. April 1929 an der Volksbühne Berlin. Uraufführung der Neufassung mit glücklichem Ausgang am 12. September 1929 am Schauspielhaus in Köln]. „Zur Kasse!“ Eine Komödie vom Normalbürger in sieben Bildern, Berlin: Oesterheld Verlag [Bühnenmanuskript], [1929], 126 S. Dreikampf. Ein Spiel in sechs Bildern, BerlinWilmersdorf: F. Bloch Erben [Bühnenmanuskript], [um 1930], 143 S. Sektion Rahnstetten. Ein Gegenwartsspiel in sechs Bildern, Berlin: Oesterheld Verlag [Als unverkäufliches Manuskript vervielfältigt], 1930, 80 S. [Uraufführung am 16. Oktober 1930 in den Kammerspielen Hamburg und in mehreren anderen Theatern (u. a. Schauspielhaus Köln); Premiere am 19. Oktober 1930 am Stadttheater Wuppertal-Elberfeld]. Die Parzelle. Volksstück, Berlin: Oesterheld Verlag [Bühnenmanuskript], 1931, 84 S. Der Smaragdring. Ein Spiel in acht Bildern, Wien: Georg Marton, 1931, 122 S. [Uraufführung in Wien am Deutschen Volkstheater am 28. Februar 1932]. Erstens kommt es anders … Kriminalschwank in 3 Akten. Nach einer Idee des A. Trostler [Bühnenmanuskript], Berlin: Drei Masken-Verlag, 1933, 85 S. Trojaner. Schauspiel in sechs Bildern [Neubearbeitung], Stuttgart: Chronos-Verlag [Bühnenmanuskript], [1947], 128 S. Trojaner. Schauspiel in sieben Bildern, Berlin: Henschel [Bühnenmanuskript], [1955], 99 S. [Übersetzungen ins Tschechische (1959 und 1962), Slowakische (1959) und Ungarische (1962)]. Filme: Die unheimliche Wandlung des Alex Roscher. – Produktion: Bavaria; Regie: Paul May; Buch: Ernst von Salomon nach Curt Corrinths gleichnamigen Roman; Hauptrollen: Annelies Reinhold, Viktoria von Ballasko, Rudolf Prack, Oskar Sima und Ernst Fritz Fürbringer; Musik: Winfried Zillig; Erstaufführung am 23. September 1943 (Prädikat „volksbildend“). Zwischenfall in Benderath. – Produktion: DEFA; Regie: János Veiczi; Drehbuch: Curt Corrinth und János Veiczi nach Motiven des Schauspiels „Trojaner“ und des Romans „Die Sache mit Päker“ von Curt Corrinth; Hauptdar- 122 steller: Uwe-Jens Pape, Inge Huber, Hartmut Reck, Gerhard Rachold, Benno Bentzin, Renate Küster, Barbara Rost, Doris Abeßer, Heinz Schröder und Horst Friedrich; Musik: Adolf Fritz Guhl; Erstaufführung am 29. Dezember 1956. Übersetzung/Bearbeitung: Deszö Szomory: Alice Takats. Kammerspiel in 3 Akten. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Curt Corrinth, [Bühnenmanuskript], Wien: Georg Marton, 1930. 83 S. Vertonungen: Der Schmied. [Gedicht von Curt Corrinth]. Komponiert für eine Singstimme mit Klavierbegleitung von Philipp Weber, [Rosenheim], [1915], 3 S. Ihr süßen Frauen der Heimat. [Gedicht von Curt Corrinth aus „Troubadour auf Feldwacht“], in: Theodor Meyer-Steineg [Singweisen und Lautensatz]: Neue Lieder und Balladen zur Laute. Drittes Heft der Lieder zur Laute, Jena: Eugen Diederichs, 1921, 5. Tausend, 1928, S. 23-27. In der Spezialliteratur sind noch der Roman „Jagd auf Barbara“ (1938), die Theaterstücke „Eine Frau allein“, „Mann und Vaterland“ (1932) und „Das Hochstaplerspiel“ (1952 ?) sowie die Posse „Romantische Symphonie“ aufgeführt. Für diese Werke sind weder Standort- noch Aufführungsnachweise zu ermitteln gewesen.62 Anmerkungen: 1 Vgl. Barmer Zeitung vom 13.6.1931. Zur Überlieferungsgeschichte vgl. Else Lasker-Schüler. Werke und Briefe. Kritische Ausgabe, Bd. 4,2: Prosa 1921-1945. Nachgelassene Schriften. Anmerkungen. Bearb. von Karl Jürgen Skrodzki und Itta Shedletzky, Frankfurt am Main, 2001, S. 110-113. 2 Albert Corrinth (* 11.8.1863 in Barmen – + 17.6.1938 in Wuppertal-Barmen); Emilie Corrinth, geb. Christians (* 1866 in Lennep – + 1958 in Wuppertal-Barmen). 3 Vgl. Festschrift zum 350jährigen Jubiläum des Barmer Gymnasiums. Hg. von Wilhelm Bohle, Barmen 1929, S. 225. 4 Zum Folgenden vgl. Karl-Wilhelm Schmidt: Revolte, Geschlechterkampf und Gemeinschaftsutopie. Studien zur expressionistischen Prosa Franz Jungs und Curt Corrinths (= Forschungen zur Literatur- und Kulturgeschichte. Hg. von Helmut Kreuzer und Karl Riha, Bd. 19), Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1988, S. 263-270. – Karl-Wilhelm Schmidt hat Einsicht in den von der Witwe des Schriftstellers verwahrten Nachlass gehabt. Seine Angaben sind deshalb zweifellos zuverlässiger als die in der Literatur sonst gemachten Angaben zu Curt Corrinths beruflichem Werdegang. Diese basieren zumeist auf dem Artikel in Kurt Böttcher u.a.: Schriftsteller der DDR, Leipzig 1974, S. 103 f. – Vgl. zuletzt: Deutsches Literaturlexikon. 20. Jahrhundert. Biographisch-biliographisches Handbuch. Hg. von Konrad Feilchenfeldt, 5. Bd., Zürich/München 2003, Sp. 358 f. 5 Gertrud Corrinth, geb. Brosche (* 1.11.1896 in Siegersdorf/Kreis Bunzlau (Schlesien) – + 22.5.1988 in Leverkusen). 6 Vgl. Chronik deutscher Zeitgeschichte. Politik, Wirtschaft, Kultur, Bd. 2,1: Das Dritte Reich, Düsseldorf 1982, S. 236. 7 Vgl. www.berlin.de/rubrik/hauptstadt/verbannte_ buecher/ (1.3.2011). 8 Vgl. die ausführliche Inhaltsangabe von Gabriele Rappmann in: Der Romanführer. Der Inhalt der Romane und Novellen der Weltliteratur, Bd. 35: Deutschsprachige Prosa im Dritten Reich (1933-1945), Erster Teil: A-K. Hg. von Hans-Christoph Pleßke, Stuttgart 2000, S. 96 f. – Vgl. auch Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, 2007, S. 101 (mit ungenauen Angaben). 9 Vgl. General-Anzeiger der Stadt Wuppertal v. 10. bis 19.1.1934. 10 Vgl. Boguslaw Drewniak: Der deutsche Film 1938-1945. Ein Gesamtüberblick, Düsseldorf 1987, S. 526. 11Vgl. Rheinische Post vom 23.9.1952 und Schrei­ben des Rektors Josef van Heukelum, Gründer und Vorsitzender der Stifter-Gesellschaft, vom 22. April 1994 an den Verfasser. 12 Zur Frage der Übersiedlungen in die DDR vgl. zuletzt Bernd Stöver: Zuflucht DDR, München 2009. Curt Corrinth ist dort nicht erwähnt. 13 Vgl. Bibliographische Kalenderblätter der Berliner Stadtbibliothek 16, 1974, H. 2, S. 30-33, hier: S. 33. 14 Vgl. NDL. Neue deutsche Literatur. Monatsschrift für schöne Literatur und Kritik 8, 1960, H. 11, S. 156 f. Der Nachruf geht auf Curt Corrinths literarisches Schaffen nur ganz allgemein ein. Er charakterisiert den Schriftsteller als „erbitterten Kriegsgegner“ und seine frühen Arbeiten „als ein spontanes, leidenschaftliches Aufbegehren gegen das Morden, gegen das bürgerliche Leben und jede Art der Konvention“. Der Artikel, in dem die NS-Zeit völlig unberücksichtigt bleibt, schließt mit dem Satz: „Das Werk des Dichters Curt Corrinth, verbreitet in allen deutschsprachigen und in vielen befreundeten Ländern, ist zu einer wirksamen Waffe im Kampf gegen Antisemitismus, gegen Nationalismus und Krieg geworden“. 15 Vgl. Wilfrid Eymer: Eymers PseudonymenLexikon. Realnamen und Pseudonyme in der deutschen Literatur, Bonn 1997, S. 57. 16 Vgl. Andreas Schumann: „Der Künstler an den Krieger“. Zur Kriegsliteratur kanonisierter Autoren, in: Wolfgang J. Mommsen unter Mitarbeit von Elisabeth Müller-Luckner (Hg.): Kultur und Krieg: Die Rolle der Intellektuellen, Künstler und Schriftsteller im Ersten Weltkrieg (= Schriften des Historischen Kollegs 34), München 1996, S. 221-233, hier: S. 221 f. – Das Stadtarchiv Wuppertal verwahrt eine umfangreiche Sammlung von Kriegsgedichten, die Wuppertaler Zeitungsleser 1914/15 für „ihre“ Zeitungen geschrieben haben. 17 In der Literatur finden sich Hinweise auf die Frankfurter Zeitung Nr. 219/1917 (Hans Franck), den Berliner Börsen-Courier Nr. 480/1917 und die Vossische Zeitung Nr. 389/1920 (H. H. Kober). Ich habe diese Angaben nicht überprüft. 18 Julius Bab: Deutsche Kriegslyrik von heute IX, in: Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 20, 1917/18, Sp. 457: Bei Curt Corrinth sind “in noch unreif brodelnden, schwülen und mannigfach unreinen Darbietungen doch Empfindungen von stark künstlerischer Art zu Spüren“. 19 Das Zitat stammt aus der Vossischen Zeitung Nr. 389 und ist wiedergegeben in: Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 22, 1919/20, Sp. 1509. 20 Besprechung von Hans Roselieb (Firmin Coar) in: Der Gral. Katholische Monatsschrift für Dichtung und Leben 15, 1920, Heft 3-4, S. 176. 21 Die Erde. Politische und kulturpolitische Halbmonatsschrift 1, 1919, Heft 22/23, S. 678 f. – Eine negative Besprechung des Romans „Trieb“ findet sich auch in: Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 22, 1919/20, Sp. 498 (Rudolf Paulsen). 123 22 Vgl. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 21, 1918/19, Sp. 1498. Dort behandelt Ferdinand Gregori in der Sammelbesprechung „Lyrisches Warenhaus“ auch Curt Corrinths Gedichtband „Das große Gebet“ (1919): „Ungezügelt rasen Curt Corrinths Renner dahin; ungezügelter noch als in seinem „Troubadour auf Feldwacht“… Becher, Werfel, Stadler, Hasenclever, Heym ruft er zuzeiten als gleichgerichtete Zeitgenossen an … Aber sein aufschwungbereites Herz möge ihm bleiben“. 23 Der Zweemann. Monatsblätter für Dichtung und Kunst 1, 1919/20, Heft 4, S. 17. 24 Vgl. die Rezensionen von E. A. Greven in: Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 23, 1920/21, Sp. 177 f. und 24, 1921/22, Sp. 940 f. Der Rezensent charakterisiert den Roman „Bordell“ als „katastrophale Geschmacklosigkeit“ und als „fatale Anhäufung von angequälter Roheit und übersteigerter Brunst“ und wünscht dem Roman „Liljol“, in dem Curt Corrinth „plötzlich den Drang nach dem hohen Trapez der Gedanken, nach Verinnerlichung und Weltanschauung“ verspürt, abschließend: „Gute Reise! Auf Nimmerwiedersehen!“. 25 Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 21, 1918/19, Sp. 479. 26 Franz Graetzer: Der Dichter der Jugend, in: Das junge Deutschland. Monatsschrift für Literatur und Theater 3, 1920, Nr. 5/6, S. 151-156. 27 Vgl. Fritz Graetzers Sammelbesprechung „Entwicklungen. Neue Romane“ in: Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 22, 1919/20, Sp. 916-922, hier: Sp. 922. 28 Ich habe in den Uraufführungsorten nicht weiter nach Berichten in der lokalen Presse recherchiert. – Das Theatermuseum der Stadt Düsseldorf verwahrt die Korrespondenz des Schauspielhauses Düsseldorf mit Curt Corrinth und Pressematerial zur Uraufführung seines Stücks „Sommer“. 29 Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde 22, 1919/20, Sp. 1506. 30 Ebd. 23, 1920/21, Sp. 989. Bereits einleitend fällt der Rezensent ein vernichtendes Urteil über den Schriftsteller Curt Corrinth: „Curt Corrinths Romane sind dazu angetan, in abgekämpften Lebegreisen das Feuer jugendlicher Brunst neu zu entfachen; und sein Stück „Familie“ soll wohl dem ahnungslosen Bürger Funken aus den Augen schlagen. So erwartete man von diesem Schauspiel entweder reingezüchtete Pornographie oder unmäßiges Blutbad un- 124 ter den Anhängern alter, ach so veralteter Sittengesetze. Nichts davon traf ein. Dies Stück ist so süß wie die alten Großmutterromane, die auf dem Speicher der Staub gefühlloser Vergessenheit bedeckt. Es ist Pensionsvorsteherinnen unbedenklich als Unterhaltungslektüre für die reifere weibliche Jugend zu empfehlen“. – Der Tägliche Anzeiger für Berg und Mark vom 19.4.1921 bringt folgende kurze Notiz zur Düsseldorfer Uraufführung: „Das Düsseldorfer Schauspielhaus brachte des Barmer Dichters Kurt Corrinth neuestes Werk „Sommer“ heraus. Dieses Stück ist nur der Form nach modern, der Inhalt ist alter Kitsch. Es handelt von einem Dichter, der jeden Sommer den Drang in die Ferne so mächtig verspürt, daß er plötzlich alles im Stich läßt und sich monatelang in der Fremde herumtreibt. Die Schauspieler retteten einiges Weniges des wertlosen Werkes“. 31 Zu den Anfängen des Schauspielers Ewald Balser im Wuppertal vgl. Uwe Eckardt: Ewald Balser (1898-1978), in: Romerike Berge 49, 1999, Heft 1, S. 29-33. 32 Die Buchstaben „Fr. K.“ sind eindeutig Friedrich Kerst zuzuordnen. 33 Vgl. Tobias Goebel: Literatur-Banausen und Wupperindianer. Zu einigen Besuchen Else Lasker-Schülers in Elberfeld zwischen 1908 und 1933, in: Romerike Berge 45, 1995, H. 4, S. 18-28, hier: S. 19-23. 34 Täglicher Anzeiger für Berg und Mark v. 26.1.1923. 35 Freie Presse v. 26.1.1923. 36 Das Elberfelder Stadttheater eröffnete die Spielzeit 1929/30 am 14. September 1929 mit den „Trojanern“ des in Barmen aufgewachsenen Schriftstellers. Vgl. General-Anzeiger der Stadt Wuppertal v. 16.9.1929. 37 Vgl. Herbert Jhering: Von Reinhardt bis Brecht. Vier Jahrzehnte Theater und Film, Bd. 2: 19241929, Berlin 1959, S. 395-397: „Menschlich sympathisch. Menschlich mutig. Mit manchem offenen Wort. Aber ebenso unklar. Ebenso verschwommen. Manchmal braucht Corrinth geradezu völkische Phrasen für eine unvölkische Sache… Aber gerade die Phraseologie des Stückes machte den Erfolg“ (8. April 1929). 38 Vgl. Erich Kästner: Gemischte Gefühle. Literarische Publizistik aus der „Neuen Leipziger Zeitung“ 1923-1933, Bd. 2, Berlin 1989, S. 189: „Die tragische Pointe des Ganzen, der Selbstmord des Rädelsführers, den die Feigheit der anderen anwidert, und ihr Verrat wirkt zu the- atralisch. Aber der Gesamteindruck ist stark genug, um dieses Manko vergessen zu machen“ (15. Mai 1929). 39 General-Anzeiger vom 16.9.1929. Der Artikel ist mit „F. G.“ gezeichnet. 40 Freie Presse vom 16.9.1929. – Vgl. auch: Täglicher Anzeiger für Berg und Mark vom 16.9.1929 (Friedrich Kerst). 41 Vgl. Die schöne Literatur 31, 1930, Heft 12. Dort sind als weitere Uraufführungsorte noch Kiel, Chemnitz, Dessau, Stendal, Rostock, Stettin, Flensburg, Gießen, Gera, Liegnitz, Mainz, Neiße, Freiburg i. Brg., Regensburg und Stralsund aufgelistet, fälschlicherweise auch Wuppertal-Barmen. 42 E. Kästner: Gefühle (wie Anm. 38), S. 252, (28.11.1930). 43 Jhering: Reinhardt (wie Anm. 37), Bd. 3: 19301932, Berlin 1961, S. 109, (8.11.1930). 44 Freie Presse vom 20.10.1930. 45 Bergisch-Märkische Zeitung vom 20.10.1930. 46 Dr. Emil Busch (* 21.12.1862 in Zingst – + 10.3.1908 in Barmen). Seine besonderen pädagogischen Fähigkeiten hebt auch der von dem Gymnasium veröffentlichte Nachruf hervor; vgl. Gymnasium der Stadt Barmen. Bericht über das 329. Schuljahr 1907-1908, Barmen 1908, S. 3 f. 47 Vgl. Festschrift (wie Anm. 3), S. 227. 48 Erna Hörter (* 4.4.1880 in Barmen – + 21.12.1956 in Wuppertal-Barmen). Zu ihrer Vortragstätigkeit vgl. u.a. General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen v. 18.2.1913 und Freie Presse v. 18.11.1932. 49 Zum Folgenden vgl. Paul Raabe: Die Autoren und Bücher des literarischen Expressionismus. Ein bibliographisches Handbuch in Zusammenarbeit mit Ingrid Hannich-Bode, 2., verbesserte Aufl., Stuttgart 1992, S. 18. 50 Das Universum Klee. Hg. von Dieter Scholz und Christina Thomson, Ostfildern 2008, S. 352. 51 Vgl. Neue Deutsche Biographie (NDB), Bd. 11, Berlin 1977, S. 734 und Uwe Haupenthal (Hg.): César Klein 1876-1954. Metamorphosen, Husum 2004. 52 Saur. Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 30: Dua-Dunlap, München/Leipzig 2001, S. 554 (R. Hagedorn). 53 Armin Arnold: Prosa des Expressionismus. Herkunft, Analyse, Inventar, Stuttgart u.a. 1972, S. 163. 54 Die in der DDR erschienenen Besprechungen (Bücher, Film und Theaterstück) sind aufgelistet in: Bibliographische Kalenderblätter der Berliner Stadtbibliothek (wie Anm. 13) und in: Internationale Bibliographie zur Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hg. von Günter Albrecht und Günther Dahlke, Teil 2,2, München-Pullach und Berlin 1972, S. 200. – Die Berliner Akademie der Künste verwahrt in ihrem Archiv einen Teilnachlass von Curt Corrinth mit Materialien aus der Zeit nach 1955. 55 Die im Rowohlt-Verlag 1919 erschienene Anthologie ist auf das Jahr 1920 vordatiert worden. Die von Kurt Pinthus 1959 besorgte Neuausgabe in der Reihe „Rowohlts Klassiker der Literatur und Wissenschaft“ hat bisher 35 Auflagen erreicht. 56 Vgl. Rudolf Majut: Der deutsche Roman vom Biedermeier bis zur Gegenwart, in: Wolfgang Stammler (Hg.): Deutsche Philologie im Aufriß, Band 2, Berlin u.a., 2. überarb. Aufl. 1960, Sp. 1357-1794, hier: Sp. 1604-1635. 57 Vgl. Armin Arnold: Prosa des Expressionismus. Herkunft, Analyse, Inventar, Stuttgart u.a. 1972. 58 Karl-Wilhelm Schmidt: Revolte (wie Anm. 4). 59 Peter Seel: Curt Corrinth (1894-1960), in: Bernd Kortländer (Hg.): Literatur von nebenan 1900-1950. 60 Portraits von Autoren aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen, Bielefeld 1995, S. 70-77. – Einen Teilaspekt im Werk Curt Corrinths untersuchte zuletzt Wolf Borchers: Männliche Homosexualität in der Dramatik der Weimarer Republik, Köln, Universität, Diss. 2001, [Internetausgabe]. 60 Die Auswahlbibliographie basiert vor allem auf Paul Raabe: Autoren (wie Anm. 49), S. 97-99 und Gero von Wilpert/Adolf Gühring: Erstausgaben deutscher Dichtung. Eine Bibliographie zur deutschen Literatur 1600-1990, 2., vollständig überarb. Aufl., Stuttgart 1992, S. 260. Hinzu kommen Recherchen in den Internetkatalogen, v. a. Karlsruher Virtueller Katalog (www.ubka. uni-karlsruhe.de/kvk.html). 61 Für die beiden Theaterstücke „Familie“ und „Sommer“ sind keine Bühnenmanuskripte nachgewiesen. 62 Curt Corrinth hat immer wieder in Zeitschriften, Anthologien und Theaterprogrammen Gedichte und Erzählungen veröffentlicht. Für die frühe Zeit vgl. Paul Raabe (Hg.): Index Expressionismus. Bibliographie der Beiträge in den Zeitschriften und Jahrbüchern des literarischen Expressionismus 1910-1925, Band 1, Teil 1, S. 391 f. und Band 7, Teil 2, S. 1651 f., Nendeln 1972. 125