TRAUER- und BEGRÄBNISMUSIK

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VB11: TF organisieren/planen – Trauer-/Begräbnismusik
TRAUER- und BEGRÄBNISMUSIK
Historischer Vorspann:
Ein im Judentum und im Islam wichtiges Element der Bestattungsfeiern ist die Totenklage, die im Trauerhaus nach der Aufbahrung des Toten beginnt und während der
Totenwache und des Leichenzugs fortgesetzt wird. Diese Totenklage wurde im Christentum nicht einfach ersatzlos gestrichen. Es wurde durch Psalmengesang (löst das Wehgeschrei und wilde Schmerzausbrüche ab), durch Lesung und Gebet
ersetzt. Dieser Psalmengesang ist die frühste Form der musikalischen Einkleidung der christlichen Totenliturgie.
Psalmen zu singen ist nach Jakobus 5,15 (Kapitel,Vers) Ausdruck der Freude, in diesem Fall der Freude darüber, dass der
Tod nicht das Ende des Lebens, sondern der Beginn eines neuen Lebens ist.
I. Begriffsbestimmung
Fachleute unterscheiden zwischen der objektiven und der subjektiven Trauermusik. Die Unterschiede sind:
a) objektive Trauermusik zählt als BEGRÄBNISMUSIK =
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z. B. meist klassische, religiös geprägte Stücke wie das Requiem von Mozart, Largo von Händel, Air von Bach, Ave Maria
von Bach/Gounod oder So nimm den meine Hände von Silcher, aber auch Trauermärsche und kirchliche Choräle oder
vertonte Gedichte wie „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ (Dietrich Bonhoeffer) oder ….
b) subjektive Trauermusik =
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z. B. als moderne Varianten mit Time to say Goodbye (Boccelli,Brightman), My Way (Frank Sinatra), Der Weg (Herbert
Grönemeyer), My heart will go on (Celine Dion), Yesterday (The Beatles), Tears in Heaven (Eric Clapton), Candle in the
wind (Elton John), Every breath you take (Police), Unendlich (Silbermond) oder von Pur, Xavier Naidoo, …..
II. Warum ist Trauer-/Begräbnismusik ein wichtiges Element der Trauerfeier?
Schon immer war Musik begleitendes, sogar bestimmendes Element von einst rituellen, später auch von kulturellen Veranstaltungen bzw. von vielen privaten wie öffentlichen Feierlichkeiten. Dabei wurde v. a. geschätzt, dass Musik ein starkes emotionales Element sein kann, dass Empfinden/Gefühle verstärkt bzw. dämpft. Es dient aber auch dazu, eine Feierlichkeit in aktive und passive Einheiten zu gliedern.
Welche besondere Bedeutung hat Trauer-/Begräbnismusik im Rahmen von Requiem, Trauerfeier oder Grablegung?
> sie ist verbindendes Element für die Trauergemeinde => durch ........................................................................
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VB11: TF organisieren/planen – Trauer-/Begräbnismusik
III. Auf was ist bei der Präsentation der ausgewählten Musikstücke zu achten?
a) Trauermusik als Live-Musik:
Der musikalische Rahmen wird bei religiösen Trauerfeiern meist vom Organisten geprägt, der die gewünschten Titel musikalisch untermalt oder eigenständige liturgische Momente beim Requiem beisteuert. Darüber hinaus wird Trauermusik
immer öfter als gesangliche oder instrumentale Stücke präsentiert - mal von Solisten, mal von Gruppen. Dabei ist vorher
nicht nur zu klären, welche Stücke gespielt werden sollen, sondern ob Organist, Streich-/Bläserquartett, Orchester, Chor
oder Solist die gewünschten Stücke auch spielen oder singen kann und ob vor Ort der Platz für Live-Musik ausreicht (z.
B. auf der Empore) bzw. dieser eingeplant werden muss. Mit den jeweils Verantwortlichen sind weitere Fakten abzustimmen – z. B. Termin (Wochentag, Datum, Uhrzeit) und der Ort (Kirche - Friedhof – Aussegnungshalle – Grab). Gelegentlich muss man auch für Sitzgelegenheiten oder für Notenständer oder andere Utensilien sorgen!
In größeren Städten kann man auf Künstleragenturen oder Ensembles der Philharmonie zurückgreifen. Im ländlichen
Raum hat man dagegen andere Möglichkeiten! Welche sind dies?
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Eine Besonderheit gilt für selbständige Künstler, die vom Bestatter beauftragt werden. WAS ist gemeint?
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b) Trauermusik von einem Tonträger:
Einst waren es die Musikkassetten, die in Aussegnungs- und Trauerhallen oder an Grabstellen als Tonträger eingesetzt
wurden. Danach gab es die Musik-CD. Heute ist es der MP3-Player. Doch für alles ist eine funktionstüchtige Anlage die
Voraussetzung. Oft ist in den Räumlichkeiten eine einfache Anlage vorhanden. Doch immer öfter wird vom Bestatter eine
transportable Anlage mitgenommen, die u. a. auch als mobile Lautsprecher-Anlage mit einem Mikrophon ausgestattet ist und sich sogar mittels Fernbedienung steuern lässt. Gab es früher nur geschränkte Möglichkeiten, stieg
die Vielfalt mit der Musik-CD, die selbst hergestellt bzw. von den Angehörigen zur Verfügung gestellt wurde. Jedoch musste man stets prüfen, ob diese CDs auch wirklich abzuspielen waren. Um den Angehörigen die Auswahl
zu erleichtern, wurde zudem eine Auflistung aller Lieder pro MC oder CD vorgenommen. So entstand teilweise
eine umfangreiche Sammlung an objektiver oder subjektiver Trauermusik.
Noch umfangreicher - und qualitativ besser - wurde die Auswahl mit der Möglichkeit, die Musiktitel als MP3Dateien zu speichern. Mittlerweile sind MP3-Player, Handy oder Mini-PC mit entsprechender Verstärkeranlage
Standard bei den meisten Trauerfeierlichkeiten. Jedoch muss auch hier darauf geachtet werden, dass man Rechte
anderer nicht verletzt. Im digitalen Bereich spielen z. B. das Urheberrecht und das DRM (= digitales Rechtemanagement
zum Schutz vor unerlaubter Vervielfältigung, evtl. mit zeitlicher Begrenzung) besondere Rollen.
Angenommen, Sie wollen für eine Trauerfeier vier Musikstück abspielen, die Sie in Ihrem umfangreichen Musikordner
nicht vorrätig haben und deshalb aus einem Musikportal „downloaden“ wollen. Was ist in diesem Fall zu beachten?
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Im digitalen Bereich ist es sinnvoll, die Musikeinlage (per CD/MP3) gut vorzubereiten. Wie geschieht dies in der Praxis.
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c) Hinweise auf die organisatorische Unterstützung des musikalischen Teils der Trauerfeier:
- Liederheft gestalten + ausdrucken + auslegen, evtl. als Ergänzung zum Programmheft, oder Gesangbücher bereitlegen.
- Einstellen der Anlage => Lautstärke, Funkstörungen (eingeschaltete Handys), Platzierung der Lautsprecher
=> vom Redner in Richtung der Trauergäste, die Trauergäste nicht von rückwärts beschallen => evtl. seitlich stellen!
- Richtige Platzierung von Solist, Chor, Musikkapelle => i. d. R. nicht im Sichtfeld der Angehörigen!
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IV. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten!
Wie bei jedem „geistigem Eigentum“ gilt auch bei Trauer- und Begräbnismusik das Urheberrecht – wenn man sich nicht
auf dem Markt der „GEMA-freien“ Musiktitel (siehe unten) bedient. Trotzdem sollte jeder Bestatter sich über das Risiko
von Urheberrechts-Verletzungen im Klaren sein. Die GEMA (zusätzlich gibt es die „VG Musikedtion“) ist die Treuhänderin
von Komponisten, Textdichter und Verleger – diese müssen Mitglied des Vereins GEMA sein und diesen mit der Wahrnehmung ihrer Rechte betraut und zudem das „Werk“ bei der GEMA gemeldet haben. GEMA heißt übrigens ….
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V. Welche Musikstile/-stücke wählt man aus?
Die Auswahl ist abhängig von den Wünschen/vom musikalischen Geschmack des Verstorbenen bzw. der Angehörigen,
von Alter / Geschlecht / Kulturkreis des Verstorbenen, von Vorgaben von Pfarrer bzw. Redner, von örtlichen Gegebenheiten (u. a. Organist) oder von der gewollten Wirkung wie Einstimmung oder zum Ausklang der Trauerfeier.
In der Musik gibt es verschiedene Sparten, aus denen sich auch die Trauermusik (objektiv oder subjektiv) bedient. So gibt
es die englische POP(uläre)-Musik, die z. B. mit „Sailing“ oder „Yesterday“ vertreten ist, Musicals sind z. B. durch „Memory“ präsent, die Kirchenmusik ist u. a. mit „Ave Maria“ oder „Oh Haupt voll Blut und Wunden“ dabei, die Klassik mit Händels Largo oder Verdis Gefangenen-Chor (Nabucco) oder Bachs Air. Außerdem hört man Volkslieder, Schlager, Soul,
Rock´n´Roll, Gospels, Swing, Jazz und Blues oder integriert meditative Klänge des Sonnenlichts. Auch Interpreten wie
Mozart, Glenn Miller, Elvis oder Unheilig können Musikstile vertreten, ohne dass bestimmte Musikstücke wichtig sind.
Im Beratungsgesprächs ist die Frage nach der „Musik für den letzten Weg“ wichtig, gelegentlich problematisch.
a) Mit welchen Argumenten überzeugen Sie die Angehörigen, dass selbst ausgewählte Titel wichtige Bestandteile
des Abschieds ist
b) Welche Hilfestellung können Sie den Angehörigen geben, wenn diese bei der Musikauswahl unschlüssig sind?
c) Welche Bedenken gibt es evtl. bei aktuellen Musikstücken?
d) Gibt es rechtliche Verbote bzw. sittlich-moralische Grenzen bei der Auswahl/beim Abspielen von Musikwerken?
e) Was beachten Sie, wenn Sie digital gespeicherte Musikstücke präsentieren sollen?
f) Kennen Sie die Grundregeln der GEMA-Pflicht? Und die Ausnahme davon?
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