PRESSEMITTEILUNG November 2013 MARA Große romantische Oper von Josef Netzer Libretto von Otto Prechtler PREMIERE am Samstag, 7. Dezember 2013, 19.00 Uhr, Großes Haus Mehr als 160 Jahre nach ihrer Uraufführung am 16. März 1841 in Wien im Kärntnertortheater bringt das Tiroler Landestheater die Oper MARA des Zammer Komponisten Josef Netzer auf die Bühne des Großen Hauses. Man kann hier guten Gewissens von einer Wiederentdeckung sprechen, denn nach einigen sehr erfolgreichen Aufführungen in Wien, Prag, Berlin, Leipzig und anderen deutschen Städten geriet das Werk für lange Zeit in Vergessenheit. Im Zug seiner Spurensuche nach musikalischen Raritäten, in Vergessenheit geratenen oder selten gespielten Werken stieß Intendant Johannes Reitmeier mehrfach auf MARA, ohne jedoch Genaueres über ihren Verbleib in Erfahrung zu bringen. Als er in Vorbereitung seiner Intendanz am TLT intensiv über das Tiroler Musikleben in Vergangenheit und Gegenwart recherchierte, erfuhr er von Dr. Franz Gratl, dem Kustos der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen, der sich seit längerem intensiv mit dem Werk Netzers auseinandersetzt, dass sich die autographe Partitur der MARA in der Musiksammlung des Museums befindet. Rasch stand fest: Das Werk sollte seinen Weg zurück auf die Bühne finden. In einem gemeinsamen Projekt des Tiroler Landestheaters und der Tiroler Landesmuseen wurde das vorhandene Notenmaterial – gedruckt lagen lediglich Klavierauszüge vor – bearbeitet und die Ausarbeitung der Orchesterstimmen beauftragt. Die Handlung entspricht ganz dem Geschmack der Entstehungszeit der Oper: Es geht um eine unglückliche Liebe mit tragischem Ausgang. Die Protagonisten gehören unterschiedlichen sozialen Schichten an – Mara ist als Angehörige eines fahrenden Volks Außenseiterin, Manuel stammt aus adeligem Haus und gehört zur Elite. Die beiden sind gefangen in den gesellschaftlichen Konventionen ihres Umfelds und auch ihre Liebe zueinander kann nicht verhindern, dass sie an deren Unerbittlichkeit scheitern. In seiner Interpretation des Stoffes setzt Johannes Reitmeier ganz auf die psychologische Durchdringung seiner Figuren, denen er damit ein differenziertes Profil und auch aus der Sicht des heutigen Betrachters große Glaubwürdigkeit verleiht. Der Komponist Josef Netzer Josef Netzer (geb. 18. März 1808 in Zams/Tirol, gest. 28. Mai 1864 in Graz) wuchs als Sohn eines Lehrers und Organisten in einer kinderreichen Familie, deren Alltag von finanziellen Sorgen geprägt war, auf. Er brachte sich das Klavier- und Orgelspiel selbst bei, ohne Noten lesen zu können. Auf Wunsch des Vaters sollte er Priester werden und besuchte das Gymnasium in Innsbruck. Seine musikalische Begabung war offensichtlich, die Abschlussprüfung an der Lehranstalt des Innsbrucker Musikvereins absolvierte er mit Auszeichnung. Während seines Philosophiestudiums in Wien nahm er bei seinem Tiroler Landsmann, dem Domkapellmeister Johann Baptist Gänsbacher, Unterricht in Komposition und Kontrapunkt. Später setzte er seine Studien bei Simon Sechter, dem führenden Musiktheoretiker seiner Zeit und Lehrer Anton Bruckners, fort und erhielt entscheidende künstlerische Impulse. Seine berufliche Laufbahn führte ihn von Wien als Kapellmeister nach Leipzig, wo er als Kollege Albert Lortzings tätig war, nach Mainz und wieder nach Wien an das Theater an der Wien. Ab 1853 war Josef Netzer bis zu seinem Tod in Graz tätig und wirkte als Kapellmeister am städtischen Theater sowie als Kapellmeister des Musikvereins der Steiermark. Josef Netzer hat als Komponist überregional Beachtung gefunden und, auch wenn sein Werk heute nahezu unbekannt ist, in der Musikgeschichte Spuren hinterlassen. Das Werk Josef Netzer war besonders als Symphoniker und Komponist von Kammermusikwerken und Kunstliedern anerkannt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst 4 Opern (Die Belagerung von Gothenburg, Die seltsame Hochzeit, Mara und Königin von Kastilien), 4 Symphonien, 1 Solokonzert, 2 Ouvertüren, 1 Prolog, 4 Streichquartette, Kammermusik, Harmoniemusik, Geistliche Werke, Chorwerke, Lieder. Um Aufnahmen seiner Werke haben sich die Tiroler Landesmuseen verdient gemacht. Es liegen zehn CD-Einspielungen vor, die eine repräsentative Übersicht über das symphonische und kammermusikalische Schaffen Netzers bieten. Der Librettist Otto Prechtler Johann Otto Prechtler (geb. 21.1.1813 in Grieskirchen, gest. 6.8.1881 in Innsbruck) war nicht nur von 1856-66 Nachfolger Franz Grillparzers als Archivdirektor des Finanzministeriums in Wien, sondern auch in seinem literarischen Schaffen von diesem beeinflusst. Er schrieb zahlreiche, auch erfolgreich in Österreich aufgeführte Dramen und mehrere Libretti, unter denen Guttenberg, vertont durch Ferdinand Füchs, die weiteste Verbreitung erlangte. Ab 1867 Theaterdichter am Volkstheater in München. Franz Grillparzer vermittelte auch den Kontakt zu Josef Netzer. MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Rumpf I Chefdirigent des TLT REGIE Johannes Reitmeier I Intendant des TLT BÜHNE Michael D. Zimmermann I Chefkostümbildner & Ausstattungsleiter der Kammerspiele am TLT KOSTÜME Gregor Pirouzi I Vivienne Westwood Couture Vienna Der in Kitzbühel geborene Designer Gregor Pirouzi studierte ab 1990 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien in der Modeklasse Vivienne Westwoods. Er folgte ihr zunächst als Praktikant, bald als fixes Teammitglied nach London. 1995 beendete er das Studium mit Auszeichnung. Zusammenarbeit mit Helmut Lang, Atelier Versace, Giorgio Armani und Krizia. Mit Vivienne Westwood und Andreas Kronthaler entwickelte er u.a. die Zweitlinie Red Label. Nach seiner Rückkehr nach Österreich gründet er 2001 den UD Club, ein kreatives Dienstleistungsunternehmen für Produkt-, Event- und Shopdesign, KreativDirektion und Marketing im High-Luxury-Segment der Textil- und Lifestyle-Industrie. Eigene Kollektion unter dem Label Pirouzi. 2006 etablierte er die Marke Agent Provocateur in Österreich. Seit 2012 repräsentiert Gregor Pirouzi die Marke Vivienne Westwood in Wien. Die Kostüme von Mara und Ines wurden vom "Vivienne Westwood SHOP Wien" zu Verfügung gestellt wurden. www.ud-club.at FOTOKONZEPT Günther Egger Seit 15 Jahren arbeitet Günther Egger als Fotograf mit den Schwerpunkten Fashion, Produkt, Architektur und Fine Art. Ausstellungen im In- und Ausland (Gemeinschaftsausstellung mit dem spanischen Maler Isao/Innsbruck 2012, Rogues Studios Chelsea/New York 2012, Einzelausstellungen in Barcelona und im Photography Museum of Li Shui/China). Günther Egger widmet sich besonders der Darstellung von alltäglichen Dingen, mit denen er sich auch kritisch auseinandersetzt. Hasselblad QEP Auszeichnung und Profiphoto-Award 2010. Master QEP Auszeichnung 2012, erfolgreichster Teilnehmer in den letzten zwei Hasselblad Master Bewerben 2012 & 2014. Günther Egger fotografiert seit mehreren Jahren die Tanzcompany des Tiroler Landestheaters, für deren eindrucksvolle Plakatmotive er verantwortlich zeichnet. www.guentheregger.at Ausführliche Bios finden Sie auf unserer Homepage www.landestheater.at. MIT Mara ……………………. Susann Hagel Ines …………………….. Susanna von der Burg / Christine Buffle Manuel …………………. Roman Payer Cornaro ………………… Marc Kugel Torald …………………... Armin Kolarczyk / Davide Fersini Tiroler Symphonieorchester Innsbruck WEITERE VORSTELLUNGEN Dezember: 13. (19.30), 19. (19.30) Jänner: 8. (19.30), 12. (19.00), 19. (19.00) Februar: 1. (19.00), 7. (19.30) März: 19. (19.30) EINFÜHRUNGSMATINEE ZU MARA Opera Austria zwei Sonntag, 1. Dezember 2013, 11.00 Uhr, Foyer Großes Haus, Eintritt frei Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Dagmar Grohmann Leitung Medien & Kommunikation Telefon +43.512.52074.354 | [email protected] Katharina Gheri Sekretariat Öffentlichkeitsarbeit Telefon +43.512.52074.353 | [email protected]