TUSCH Plus - Tusch Berlin

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T U S C H B erli n
Jahresdokumentation
Spielzeit 2014/2015
1
In
Inhalt
Altbewährtes neu entdecken…
Seit 18 Jahren stiftet TUSCH Berlin Partnerschaften zwischen Schulen und Theatern. Es wird
geforscht, geprobt, gestaltet, gespielt und gezeigt, es werden Aufführungen angeguckt und
an Proben teilgenommen, es wird durch Theaterhäuser geführt, mit SchauspielerInnen und
RegisseurInnen gesprochen, u. v. m. Über 180 Schulen kamen auf diese Weise mit Theater
in Kontakt. Wie vielfältig, kreativ und spannend die Partnerschaftsaktivitäten des Schul- und
Spieljahrs 2014/15 waren, zeigt die vorliegende Jahresdokumentation.
Editorial
Seite 3
Überblick TUSCH-Partnerschaften
Seite 4
TUSCH-Theaterprojekte
Seite 5-26
TUSCH-Festival 2015
Seite 27-28
Vielfalt in den TUSCH-Partnerschaften und TUSCHVeranstaltungen
Seite 29-31
Pressestimmen
Seite 32
Schülerstimmen aus den TUSCH-Partnerschaften
Seite 33
TUSCH in Zahlen und Impressum
Seite 34
2
In 18 Jahren hat sich im Bereich Kulturvermittlung aber auch viel verändert: Fast jedes Berliner
Theater hat inzwischen eine theaterpädagogische Abteilung, es sind viele Projekte und
Fördermöglichkeiten im Bereich Kulturelle Bildung entstanden. Wir haben uns gefragt, wie
wir Altbewährtes wieder neu entdecken, gestalten und aufstellen können. Wie kann TUSCH
den aktuellen Entwicklungen und den Herausforderungen der kommenden Jahre noch
besser angepasst werden?
In einem ersten Schritt haben wir das neue Partnerschaftsformat „TUSCH-Plus“ eingeführt.
Schulen, die bereits eine TUSCH-Partnerschaft hatten, konnten keine zweite Kooperation
eingehen. Das Prinzip einer quantitativen und flächendeckenden Verteilung von TUSCHPartnerschaften wurde zum Schuljahr 2014/15 durch TUSCH-Plus geöffnet: Schulen können
sich unter bestimmten Voraussetzungen für eine zweite Partnerschaft bewerben. So werden
Schulen erreicht, die an einer Schärfung ihres kulturellen Profils besonders interessiert sind
und bei denen kulturelle Schulentwicklung nachhaltig stattfindet.
Um in einen noch intensiveren Austausch mit unseren TUSCH-Kooperationen zu kommen,
haben wir neben dem partnerschaftsübergreifenden Auswertungstreffen am Ende des
Schuljahrs individuelle Auswertungsgespräche zwischen der jeweiligen Schul- und
Theaterpartnerschaft und der Prozessbegleiterin eingeführt.
Im Herbst 2014 hat sich TUSCH außerdem im Rahmen einer Denkwerkstatt gemeinsam
mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und mit Partnern aus den
Theatern, Schulen und dem Bereich Kulturelle Bildung zusammengesetzt, um gemeinsam
und ergebnisoffen das TUSCH-Projekt zu reflektieren. Die Denkwerkstatt diskutierte
viel – etwa über die Anzahl der Partnerschaften, eine Änderung oder Erweiterung des
Bewerbungsverfahrens, über die Dauer der Kooperation, den inhaltlichen Fachaustausch
zwischen den Partnerschaften und und und... Wir sind dabei, für das kommende Schuljahr
2016/17 ein Konzept zu erarbeiten, indem das Altbewährte und Erfolgreiche des TUSCHProjekts neu entdeckt und entwickelt wird.
In diesem Sinne freuen wir uns auf die nächsten 18 Jahre und wünschen Ihnen viel Spaß beim
Lesen der Jahresdokumentation 2014/15!
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TUSCH-Partnerschaften
TUSCH-Theaterprojekte im 1. Jahr
1. Jahr
34. Grundschule Friedrichshain
Albert-Einstein-Gymnasium
August-Sander-Schule
Bernd-Ryke-Grundschule
Freiherr-vom-Stein-Oberschule
Grünauer Schule
Hermann-Hesse-Schule
Hermann-Schulz-Grundschule
Katholische Schule Bernhard Lichtenberg
Max-von-Laue-Schule/ISS
Paul-Schmidt-Schule
Schule am Rosenhain
Schule an der Dahme
Tesla Schule
Das Weite Theater
Deutsches Theater Berlin
THEATER STRAHL
Staatsballett Berlin - Tanz ist KLASSE!
JugendTheaterWerkstatt Spandau
Schlossplatztheater Berlin
MAXIM GORKI THEATER
Platypus Theater
Staatsoper im Schillertheater
Theater im Palais
Friedrichstadt-Palast
Theater o.N.
Schlossplatztheater Berlin (TUSCH Plus)
Ballhaus Ost
2. Jahr
10. ISS Steglitz Zehlendorf
Evangelische Schule Berlin Zentrum
Freie Integrative Montessorischule Pankow „Sternenwiese“
Hunsrück Grundschule
Paul-Moor-Schule
Paulsen-Gymnasium
Peter-Ustinov-Schule
Schule am Bienwaldring
Schule am Friedrichshain
Schule am Pappelhof
Sophiensaele
GRIPS Theater
Astrid-Lindgren-Bühne im FEZ
Fliegendes Theater
ATZE Musiktheater
English Theatre Berlin
Deutsche Oper Berlin
Die Gorillas
Theater an der Parkaue
Theater o. N.
3. Jahr
August-Hermann-Francke-Schule
Bertolt-Brecht-Oberschule
BEST-Sabel-Schule
Clay-Schule
Eckener-Gymnasium
Herder-Gymnasium
Katholische Schule Sankt Franziskus
Nehring-Grundschule
Robert-Jungk-Oberschule
Robert-Koch-Gymnasium
Wilhelm-von-Siemens-Oberschule
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Künstlerteam Tanz & Musik
Hebbel am Ufer - HAU
Staatsoper im Schillertheater
Neuköllner Oper
GRIPS Theater
Vaganten Bühne
ATZE Musiktheater
SCHAUBUDE BERLIN
Schaubühne am Lehniner Platz
Ballhaus Naunynstraße
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
34. Grundschule Friedrichshain | Das Weite Theater
DAS MÄRCHEN VON DEN VERSCHWUNDENEN WÖRTERN ODER “THEATERSPIELEN
MACHT SPAß!”
Es war einmal – und so fängt jedes gute Märchen an – es war
einmal ein Land, das war weit, weit weg von hier – oder lag
es gleich „um die Ecke“? Es war nicht groß, eher klein. Dort
lebten die Menschen glücklich miteinander. Und: Sie hatten
sich eine Menge zu erzählen.
Ja – sie hatten große Freude an ihrer Sprache, denn
sie hatten so herrrrrrlich viele Wörter: Kosewörter,
Schimpfwörter, schöne Wörter, blöde Wörter, kurze Wörter,
lange Wörterwörterwörter... Und allen machte es Spaß, sie
zu gebrauchen! Außer den Maulfaulen – aber die kommen
in unserer Geschichte erst später – ein Glück!
© Martin Karl
Großen Anteil an diesem glücklichen Leben in jenem Lande hatten zwei freundliche, ältere Fabrikanten. Die
nämlich stellten mit ihrem großen Einfallsreichtum in ihrer Fabrik Wörter her! Aber dann, eines Tages geschah
etwas…Trauriges! Und daraus entstand etwas…Schlimmes! Was nun? Aber keine Bange: am Ende war alles
wieder gut! Denn so soll es am Ende eines Märchens ja auch sein. Ende gut alles gut! Bevor wir aber zum
glücklichen Ende kommen, wird es spannend… uhaaaaa!
In unserem abenteuerlichen Märchen erzählen wir von der Liebe zu den Wörtern und von der Schönheit der
Sprache. Und davon, wie schrecklich es wäre, wenn irgend so ein fieser Wortvermieser die Macht hätte, uns
stumm zu machen, uns unsere Möglichkeit zu sprechen klauen würde!
Mit vielen Spielen, Übungen, Ideen und jeder Menge Spielfreude pirschte sich die Elefantengruppe der dritten Klassen aus der 34. Grundschule Friedrichshain-Kreuzberg an dieses moderne Märchen heran. Kompetent unterstützt wurden sie dabei von ihrer Lehrerin Frau Chasté und ihrer Erzieherin Frau Gaschler. Die Kinder
eroberten sich die Bühne des WEITEN THEATERs und die Herzen von Frau Essinger und Herrn Karl, die diese
Partnerschaft von Seiten des Theaters begleiteten. In der gemeinsamen Probenzeit und mehreren Theaterbesuchen flossen viele Ideen der Kinder in unser Theaterstück ein!
Leitung: Hanna Essinger, Martin Karl | Pädagogische Begleitung: Nadine Chasté, Ute Gaschler, Judith Grassinger | Technik: Franz Wurm
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Albert-Einstein-Gymnasium | Deutsches Theater Berlin
August-Sander-Schule | THEATER STRAHL
WIE BEGINNT MAN EINE PARTNERSCHAFT? MIT EINER LANGSAMEN ANNÄHERUNG ODER EINER STÜRMISCHEN UMARMUNG? MIT GESUNDER SKEPSIS ODER
BLINDEM VERTRAUEN?
TAUSENDUNDEIN BEAT
Am Anfang unserer TUSCH-Partnerschaft stand ein Treffen
mit einem Teil des Kollegiums, wir wurden mit Schnittchen
und Kaffee versorgt und hatten Zeit, um erste Erwartungen
und Wünsche zu klären. Große Sympathie auf beiden Seiten
machte sich schon da breit! Und, was immer hilfreich ist für
eine Partnerschaft mit einer Schule: Der Direktor des Gymnasiums war bei dem Treffen dabei und signalisierte Offenheit und Interesse.
Ohne den Druck, eine Premiere herausbringen zu müssen,
nahmen wir uns den Raum eines ausführlichen Kennenlernens auf beiden Seiten. Also fingen wir an: mit Einfüh© Amelie Mallmann
rungsworkshops zu unterschiedlichen Vorstellungen und
Themen (z.B. Woran können wir glauben?), mit Hausführungen für einzelne Klassen, mit Fortbildungsworkshops für LehrerInnen, mit dem Besuch beim Tag der offenen Tür an der Schule.
Sehr intensiv waren immer die Begegnungen mit den
SchauspielerInnen des DT-Ensembles: In Vor- oder Nachgesprächen über eine Aufführung zeigten sie sich von ihrer
ganz privaten Seite. An den Schauspieler Wolfram Koch
schrieb eine ganze Klasse Briefe darüber, wie sie ihn beim
Gespräch erlebt hatten. Diese Briefe sind u. a. Grundlage
unseres Films, der während des TUSCH-Festivals im Foyer
zu sehen war. Die Aufgabe war: Findet Räume in der Schule,
wo ihr die Texte, die über Schauspieltechniken und Wolfram
Koch verfasst worden sind, lesen wollt, und findet eine eigene Form für den Inhalt.
bewegt die sieben SchauspielerInnen der August-Sander-Schule zu ihrer ersten Theaterproduktion und so lautet auch der Titel ihres heutigen Märchens, das sie zum
Leuchten | Laufen | Nachdenken | Lachen | Weinen | in die
Zukunft | zum Mond | auf die Bühne bringen wollen.
„Was will ich von einem Märchen?”
… Dass sie immer ein Happy End haben, dass die Prinzessin ihren Prinz findet. Dass die Armen immer siegen, dass
die Gerechtigkeit siegt. Dass sie wenig mit Realität zu tun
haben. Dass der Prinz anders ist als unsere. Dass man alles
schafft, wenn man es will. Dass dann alle happy sind.“
©Ann-Marleen Stöckert
„Das Märchen ist etwas, was man nicht vergisst!”
Man hängt sehr daran. Bis jetzt denk ich immer zurück, wie ich früher Märchen nachgespielt habe. Wenn man
in einer Gruppe – zum Beispiel einer Klasse – sitzt und jemand das Märchen als Thema nimmt, dann fangen
alle begeistert an zu quatschen …wie viele Märchen man kennt, welches man am meisten mochte. Märchen
waren auch Vorbilder. Immer noch sagt man, benimm dich wie eine Prinzessin oder ich suche meinen Prinzen.
Ich glaube, auch wenn ich älter bin, werde ich Märchen nie vergessen und es meinen Kindern erzählen. Meine
Oma erzählt mir auch immer, welche Märchen sie kennt, wen sie am meisten mochte. Auch wenn Märchen
verfilmt werden, guckt meine Oma sehr gerne und voller Freude mit. Märchen, hoffe ich, vergesse ich nicht,
denn es gibt mir ein warmes Gefühl und schöne Erinnerungen.“
Leitung: U. Otten, S. Brümmer, J. Schmidt, A.Stöckert, A.-R. Wallner, Philippe Zeidler
© Amelie Mallmann
Apropos Schauspieltechnik: Die Frage, WIE man auf einer
Bühne spielen kann, stand immer wieder im Mittelpunkt der Workshops. Vom Gebrauch der Stimme über
körperliche Präsenz bis hin zu psychologischem Bühnenrealismus und formaler Distanz haben wir alles ausprobiert und eine erste Palette von Möglichkeiten geschaffen, die uns bestimmt bei der Erarbeitung des Kernprojekts im zweiten Jahr zugutekommen wird. Wir freuen uns darauf!
Leitung: Amelie Mallmann, Doris Wilde
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Bernd-Ryke-Grundschule | Staatsballett Berlin - Tanz ist KLASSE!
Freiherr-vom-Stein-Oberschule | JugendTheaterWerkstatt Spandau
WIE SIEHT UNSER TANZPROJEKT AUS?
DER ZAUBER DES ANFANGS...
Unser erstes Jahr der TUSCH-Kooperation mit dem
Staatsballett Berlin – Tanz ist KLASSE! sah bei uns an
der Schule folgendermaßen aus: Wir, die Klassen 3a
und 3b, arbeiteten mit Stefan Witzel, Tanzpädagoge
beim Staatsballett Berlin, 14-tägig zwei Schulstunden
im Wechsel. In diesen Stunden wurden Tanz- und
Bewegungsübungen wie z.B. Pantomime trainiert, um uns
ein Handwerkszeug zurVerfügung zu stellen, das wir dann in
den Stücken verwenden können. Unsere Trainingsstunden
beginnen regelmäßig mit einem abwechslungsreichen
Aufwärmtraining und Spielen. Es wurden verschiedenste
Schritt- und/oder Bewegungsübungen erlernt, um uns
© Bettina Winguth-Zeiger
ein Körpergefühl für den Ausdruck von Stimmungen,
Charakteren und Situationen zu vermitteln. Langfristig werden wir weitere Tanzstücke entwickeln, die dann
an Projekttagen erarbeitet und/oder an Schulfesten zur Vorführung kommen werden. Gemeinsam mit Stefan
Witzel haben wir an einer Choreographie für einen sogenannten „Besentanz“, für eine Aufführung bei der BSR
im Juni dieses Jahres zu der Musik von Robbie Williams „Dream a little dream“ gearbeitet. Im zweiten und
dritten Jahr der TUSCH-Partnerschaft werden wir dann ebenfalls beim TUSCH-Festival auftreten.
Zweimal waren wir mit der Klasse 3c und 3a in der Deutschen Oper. Beim ersten Besuch haben wir einen
Workshop mit Stefan gemacht und am 12. Februar 2015 waren wir zur Generalprobe von „Dornröschen“, das
die Kinder erheblich beeindruckte.
In unserem ersten Jahr haben wir uns keine große Aufführung vorgenommen, wir wollten Zeit für das gegenseitige
Kennenlernen haben. Natürlich kam es dann doch anders
als gedacht. Eine kleine Aufführung zum Tag der offenen Tür
wurde zu einer ziemlich üppigen und schönen Performance.
Unser Highlight in diesem Zusammenhang: Ein aufwendiger Fototermin in Kostümen mit dem Theaterfotografen.
...WARUM SOLLEN KINDER TANZEN?
Grünauer Schule | Schlossplatztheater Berlin
Die Phase der Kindheit ist ein äußerst sensibler Lebensabschnitt. In diesem werden Grundlagen für das weitere
Verhalten, Kompetenzen und Interessen gebildet. Das Kind ist in dieser Zeit besonders für externe Impulse
empfänglich. Es erfährt und lernt seinen Werdegang selbst zu beeinflussen, Verantwortungsbewusstsein
gegenüber sich und einer Gruppe zu übernehmen und Freude beim Verfolgen seiner Wünsche zu spüren.
Das Tanzen spricht vielfältige Bereiche des Menschen an: den Körper, die Psyche, den Intellekt, die Phantasie
und die Kreativität und fördert die Bildung. Tanzen hat daher das Potential, die Entwicklung einer kreativen
und gesunden Persönlichkeit zu fördern. Außerdem wird die soziale Entwicklung angeregt, denn im Tanz gibt
es nur ein Miteinander, kein Gegeneinander. Die Kinder erlangen dabei Selbstbewusstsein, lernen Respekt für
den eigenen Körper und dadurch auch für den eines anderen. Sie lernen neugierig auf andere Menschen zu
sein und Lösungen zu finden, auch im Gemeinschaftsprozess.
Leitung: Bettina Winguth-Zeiger, Stefan Witzel
Danach machte unsere Theaterpädagogin einen kleinen
Abstecher in den Deutschleistungskurs, um drei Sitzungen
lang zum antiken Chor zu arbeiten. Anschließend gab es
eine kleine Performance, bei der ein Klassenraum vollkom© Andrea Hofstetter
men vernebelt wurde … und viele Schülerinnen und Schüler in Bettlaken gehüllt die Schule unsicher machten. Schließlich widmeten wir uns der Materialsammlung für
das zweite Jahr. LIEBE! Darum soll es sich drehen … aber wir sind noch ganz am Anfang und verraten noch
nichts. Wir finden, wir waren ganz schön fleißig und haben ganz schön viel erlebt!
Leitung: Larissa Gorn und Andrea Hofstetter
DAZU MUSS MAN EIN FUCHS SEIN
Im Reich der Tiere ist der Jammer groß: Der Fuchs legt alle
Tiere herein. Jedes hat eine Geschichte zu erzählen, wie
der Fuchs es ausgetrickst, überlistet und hereingelegt hat.
Die gebeutelten Opfer laufen zum Löwen, um sich beim
König der Tiere über den Fuchs zu beschweren. Der Löwe
verspricht für Gerechtigkeit zu sorgen und lädt all seine
Untertanen ein, ihm ihre Klagen zu Gehör zu bringen. So
gehen alle Tiere freiwillig in die Höhle des Löwen hinein.
Der Prozess gegen den Fuchs beginnt… Doch etwas ist
seltsam: Wohin verschwinden die Tiere, nachdem sie ihre
Aussage gemacht haben? Es gibt nur einen, der dieses
Rätsel lösen kann. Denn dazu muss man ein Fuchs sein.
© Angelika Ludwig
Spielleitung und Regie: Kai Schubert | Konzeptionelle Mitarbeit, Bildkünstlerische Anleitung: Angelika Ludwig | Schule: Hanne Schneider
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Hermann-Hesse-Schule | MAXIM GORKI THEATER
Hermann-Schulz-Grundschule | Platypus Theater
DIE ANFÄNGE
Am Anfang war der Traum
Wir starteten die Partnerschaft mit einem unglaublich
hohen Tempo: sei es die Redegeschwindigkeit im Ideensammeln für das anbrechende erste Partnerschaftsjahr
oder der fulminante Start am 9. September mit dem Lehrerwohlfühltag am Gorki. Gleich darauf starteten wir mit
den Schülerbegegnungen: in zwei Körperworkshops mit
Vorstellungsbesuchen des Tanztheaters FALLEN und Einstiegsworkshops zu VERRÜCKTES BLUT gab es spannende
Auseinandersetzungen zu Bildern von Männlichkeit und
gesellschaftlichen Klischees. Das Kernprojekt ist im Kurs
Darstellendes Spiel des 11. Jahrgangs verankert: eine eigene Auseinandersetzung mit dem Nibelungenstoff aus© Eva Albert
gehend von der Gorki-Inszenierung DER UNTERGANG DER
NIBELUNGEN. Was man jetzt schon sagen kann: es hat gefunkt zwischen uns ProjektpartnerInnen, wodurch wir
hoffentlich viele SchülerInnen entzünden.
Die Hermann-Schulz-Grundschule – die Klasse 5a und
Franziska Werdin – schätzt sich sehr glücklich, seit diesem
Schuljahr mit dem Platypus-Theater im Rahmen des TUSCHProjekts zusammenarbeiten zu können.
Inzwischen haben unsere Kernprojekt-SchülerInnen den UNTERGANG DER NIBELUNGEN im Gorki selbst erlebt und ihre erste eigene Theater-Rezension dazu verfasst. Sie waren harte Kritiker, haben die Aufführung
aber trotzdem genossen und sind überzeugt, eine noch bessere Adaption der Nibelungen auf die Bühne zu
bringen… Bestens vorbereitet für den dafür erforderlichen körperlichen Einsatz sind sie bereits, dank eines
actionreichen Körper-Workshops, den eine Theaterpädagogin vom Gorki Mitte Januar an der Hesse-Schule
durchgeführt und der die SchülerInnen sehr motiviert hat. Der Gestaltung der Isenland-Szene, in der Siegfried
und Gunther Brunhild überwinden, steht nun nichts mehr im Wege… Im März fand ein Stimm- und SprechWorkshop mit einer Sprechtrainerin statt, damit die Hesse-Nibelungen auch eindrucksvoll zu hören waren,
bevor es an die Textarbeit ging.
Neben dem Nibelungen-Projekt läuft auch ein ebenfalls im Gorki verankertes Gender-Projekt. Der 11er Kurs
Darstellendes Spiel beschäftigte sich das komplette Halbjahr mit verschiedenen Lebensentwürfen, Beziehungsformen und Geschlechterrollen. Es kam zu überaus spannenden Begegnungen mit drei Inszenierungen des
Gorki, mit Marianna Salzmann, der Hausautorin und drei VertreterInnen der Golden Gorkis, der AkteurInnen
60+. Als großer Höhepunkt präsentierten die SchülerInnen am 28. Januar ihre szenische Auseinandersetzung
und wurden für ihre vielschichtige Beschäftigung mit dem Thema Gender bejubelt.
Schon zu Beginn unserer Partnerschaft planten wir eine erste Präsentation vor Publikum Anfang Dezember –
ein durchaus hohes aber nicht unerreichbares Ziel. Die SchülerInnen sollten dabei nicht nur Texte auswendig
lernen und sie auf die Bühne bringen, sondern selbst aktiv an der Entstehung einzelner Szenen beteiligt
werden. So schrieben die SchülerInnen im Deutschunterricht kleine Geschichten, die ihre Interessen,
Wünsche, Ängste und Wunschvorstellungen ausdrückten. Aus vier Geschichten entwickelten wir im Rahmen
der Probestunden Szenen, die die SchülerInnen mit großer Freude immer weiter ausgestalteten. Die ersten
Projektwochen mündeten dann in zwei kleine Aufführungen – einmal vor anderen SchülerInnen der 4.
und 5. Klassen sowie einer Nachmittagsaufführung für die Eltern der Klasse. Ein gelungener Höhepunkt für
SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern – es ist einfach toll zu sehen, mit welchem Engagement und Freude die
Kinder ihre Szenen auf die Bühnen gebracht haben. Auch unsere Partnerklasse in Los Angeles konnte sich an
unserer Aufführung erfreuen, da sie als Weihnachtsgeschenk eine DVD der Aufführung erhielten.
Die ersten gemeinsamen Treffen wurden zunächst damit
verbracht, einander kennenzulernen und den Kindern im
Rahmen von zahlreichen aktivierenden Spielen und Liedern
die Möglichkeit zu geben, aus sich heraus zu kommen. Peter
Scollin und Melissa Hollroyd vom Platypus Theater gelang
es, mit ihrer offenen, freundlichen und energiereichen Art
schnell, eine gute Verbindung zu den Kindern aufzubauen.
© Peter Scollin
Die englische Sprache wurde als selbstverständliches Kommunikationsmittel in der gemeinsamen Zusammenarbeit genutzt und die Kinder gewannen zunehmend
Sicherheit darin, sich selbst auf Englisch verständlich zu machen.
Leitung: Peter Scollin, Melissa Hollroyd, Franziska Werdin
Leitung: Eva Albert, Astrid Petzoldt
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Katholische Schule Bernhard Lichtenberg | Staatsoper im Schillertheater
Max-von-Laue-Schule/ISS | Theater im Palais
Und als das tapfere Schneiderlein die Prüfungsaufgabe vom
König bekam, wusste es erst gar nicht, was es tun sollte. Doch
dann fasste es einen Plan. „Ich werde das Einhorn in einen
Baum laufen lassen. Wie, das findet sich dann schon.“
Für uns fing das neue Schuljahr mit zwei erfreulichen Neuigkeiten an: wir zogen wieder zurück in unser nun
umgebautes Schulgebäude mit Mensa und wir begannen die Kooperation mit dem Theater im Palais.
Im ersten Halbjahr wollten wir das Theater in seinen unterschiedlichsten Facetten kennenlernen. Louisa aus
dem Jahrgang 9 absolvierte ein dreiwöchiges Betriebspraktikum im Theater im Palais. Sie wurde von Stefan
Kleinert an die Hand genommen und lernte die Arbeit eines Theaterpädagogen, Leiter des Jugendtheaters
JUST, Schauspielers, Regisseurs und künstlerischen Leiters des Theaters kennen. Sie erlebte eine große Bandbreite unterschiedlicher Berufe: sie schaute Stefan Kleinert bei der Regiearbeit am neuen Stück des JUST
“Emilia Galotti” von Lessing über die Schulter, konnte bei beiden Theater-AGs in zwei Schulen dabei sein und
sie wurde sogar mit in die Arbeit einbezogen, indem sie Warm-ups mit den SchülerInnen durchführte. Es hat
ihr sehr gefallen, anderen etwas beizubringen, was sie selbst im Kurs gelernt hatte. Am Lehrertag zu “Emilia
Galotti” nahm Louisa ebenfalls teil. Vier KollegInnen trafen sich im Theater mit Stefan Kleinert, entwickelten
gemeinsam Ideen für einen Workshop für die SchülerInnen und schauten sich das Stück an. Auch die Erarbeitung des Flyers für “Emilia Galotti” mit dem Theaterteam gehörte zu ihren Aufgaben.
So, wie das Schneiderlein, machen es auch die Kinder.
Sie improvisieren und erfinden eine eigene Version des
Grimm’schen Märchens, untermalt mit Musik und Klängen.
Das wutschnaubende Einhorn bleibt jedoch schon vorher
im Mülleimer stecken, bevor es den Baum erreicht, und
sorgt für Lachsalven. Kein Wunder, denn das Hinterteil kann
nichts sehen unter der Decke. Und das Musmädchen liefert
© Stefanie Wollschläger
das Brötchen gleich frei Haus mit, beschmiert es sogar für
ihn und der Schneider bezahlt es mit Kreditkarte. Wer kann am besten angeben? Ist der Schneider vielleicht
größenwahnsinnig?
Während der Proben entstehen viele spannende und lustige Ansätze. Der Schneider stellt sich auf seiner Webseite vor und hält noch einige andere Angebote bereit. Ein wahres Multitalent halt.
Tollkühn. Abenteuer. Prahlhans. Furcht. Einhorn. Ruhm.
Das Wort T : A : P : F : E : R : wird auseinandergenommen und choreografisch wieder zusammengebaut. Angebersprüche werden gesammelt.
Die Kinder werden das Märchen mit vielen überraschenden Wendungen spielen. Die 7 Fliegen z.B. stellen sich
nur tot, damit der Schneider sie in Ruhe lässt und sich auf den Weg macht. Die Riesen werden sich nicht erschlagen, weil das Schneiderlein rechtzeitig als „Konfliktlotse“ dazwischen geht. Am Ende wird die Prinzessin
natürlich begeistert sein, einen Schneider zum Mann zu haben, denn sie wollte eigentlich schon immer nähen
lernen, um endlich coole Klamotten zu haben.
Und zusammen sind wir: TAPFER!
Leitung: Stefanie Wollschläger, Sylvia Tazberik
Mit “Emilia Galotti” ging es dann im Januar für einen Deutschkurs des 10. Jahrgangs los. Im Workshop waren
die anfänglichen Unsicherheiten und Hemmungen nach einigen theaterpraktischen Übungen bald vergessen und jede Kleingruppe konnte nach zwei Stunden eine kurze Szene präsentieren. Spannend war nun für
alle, wie die SpielerInnen des JUST diese Szenen umgesetzt hatten: Erstaunlich still und konzentriert verfolgten 30 Augenpaare das Geschehen auf der Bühne. Im Workshop zur Nachbereitung stellten alle fest, dass sie
von der Geschichte und der Spielleistung der jungen Akteure sehr beeindruckt waren. Es hatte sie überrascht,
dass auch Frauen eine Männerrolle spielten, dass es manchmal reicht, nur ein Bühnenbild zu haben, und
dass – trotz der als schwierig empfundenen Sprache Lessings – alles gut verstanden wurde und sie das Stück
durchaus als modern empfanden.
Die SchülerInnen des WPF 8 und 10 nahmen an den TUSCH-Theaterworkshops im Podewil teil und sammelten
neue Spielerfahrungen. Es war für alle sehr aufregend, neue ungewohnte Möglichkeiten auszuprobieren
und sich auf der Bühne zu präsentieren. Die SchülerInnen des 10. Jahrgangs nahmen das Gelernte gleich
als Anregung, etwas Eigenes zu produzieren und näherten sich dem Thema “Flüchtlinge”. Nach intensiver
Recherche unterschiedlichster Print- und Filmmaterialien entwarfen sie Szenen zu Flüchtlingsgeschichten
und Lebensentwürfen und produzierten einzelne Trailer. Die Arbeit an diesem Projekt ist noch längst nicht
abgeschlossen, da die SchülerInnen immer wieder Neues entdecken – Details in den Geschichten oder das
Spiel mit verschiedenen theatralischen Mitteln.
Auch ein Teil des Kollegiums tauchte in das Theater ein und besuchte im Theater im Palais das Stück “Jörg
Berger - Mein Leben in zwei Halbzeiten” mit anschließender Gesprächsrunde. Stefan Kleinert, der die Bühnenfassung nach der Autobiographie Jörg Bergers verfasste, spielte selbst das Ein-Mann-Stück. Wann hat man
schon die Möglichkeit, einem Schauspieler gleich nach dem Stück Fragen zu stellen und Hintergrundwissen
zu erhalten? Vielleicht wurde damit eine neue Tradition für das Kollegium ins Rollen gebracht.
Leitung: Sylvia Radig-Kluge, Stefan Kleinert
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Paul-Schmidt-Schule | Friedrichstadt-Palast
„ALLES EASY, ODER WAS?”
„Easy“ sieht aus wie der Schwarze Engel im Stück von Kai
Schwegel. Der Schwarze und der Weiße Engel veranstalten im
Himmel ein Tauziehen. Sie setzen, ohne das Tau zu berühren,
ihre guten und bösen Kräfte ein, um das Tau zu bewegen. Der
Weiße Engel winkt ab, das Tau sinkt zu Boden und das Stück
beginnt.
Der Ort der Handlung könnte die Paul-Schmidt-Schule selbst
sein im Stadtbezirk Lichtenberg im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen. Vierhundert Schülerinnen und Schüler besuchen
die ISS, die jetzt im Rahmen des Ganztages eine TUSCH-AG
anbietet. In Kooperation mit dem Friedrichstadt-Palast proben
© Kai Schwegel
die SchülerInnen jeden Montag an dem selbstkonzipierten
Stück. Die SchülerInnen haben sich selbst in das Stück hineingeschrieben. Sie haben sich ihre Namen ausgedacht
und die Handlung entwickelt. Es geht um Gut und Böse, die man manchmal nicht so einfach unterscheiden
kann. Es geht um Liebe und Eifersucht und eine Mädchengang, die laut und verrückt ist. Die Mädchen sind
befreundet, doch Gemeinheiten bleiben nicht aus. Der Grund ihres Konfliktes – natürlich ein Junge – bleibt
im Hintergrund. Zum Schluss scheinen sich Gut und Böse, Weißer und Schwarzer Engel zu vermischen.
„Easy“, „Josy“, „Aycan“, „Saphira“ und die anderen wollen in dem Stück auch singen und tanzen. Damit ihr Tanz
und ihr Gesang das Publikum erreicht, wird den AG-TeilnehmerInnen noch einiges abverlangt. Auf dem Sommerfest am 10. Juli 2015 fand die Uraufführung statt. Bis es so weit war, floss noch so mancher Schweißtropfen
im Tanz- und Gesangstraining, das Christina Tarelkin anleitete. Die 7. Klassen haben bereits einen intensiven
Tanz- und Schauspielworkshop im Friedrichstadt-Palast absolviert, bei dem sie vor den Spiegeln im großen
Ballettsaal geschwitzt haben. Dabei haben sie erfahren, wie etwas, das am Ende auf der Bühne cool, lässig und
leicht aussieht, manchmal ganz schön schwer zu erarbeiten ist.
Schule am Rosenhain | Theater o.N.
HERZKLOPFEN
Dreizehn Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 der Schule am
Rosenhain nehmen zum ersten Mal Kontakt mit dem Theaterspiel
auf. Sie kommen aus unterschiedlichen Schulen und finden sich
gerade neu zu einem Klassenverband zusammen. Alles ist sehr aufregend, verbunden mit viel Herzklopfen. Für uns ein Grund mehr,
genau dieses Thema für eine Performance aufzugreifen.
Wie fühlt sich das an, Herzklopfen? Trau ich mich auf die Bühne
oder schäme ich mich? Was denken die Anderen von mir? Was
kann man zusammen machen, wenn man sich nicht kennt, finde
ich Freunde? Eine Achterbahn der Gefühle, noch Kind aber auch
Teenie, alles kommt zusammen.
Mit Neugier, viel Zeit und Phantasie erobern sie sich die Bühne.
© Martina Schulle
Erste Begegnung erleben die SchülerInnen mit selbstgefertigten
Masken, Figuren und Objekten in Licht und Schatten. Was passiert, wenn diese Figuren und Objekte in Dialoge treten, was verbindet, was trennt?
Die Sprache wird minimal gehalten. Doch der Spaß, selbst auf der Bühne zu spielen, überwiegt. Vier kleine Geschichten erfinden die Mädchen und Jungen selbst durch Improvisation. Geschichten werden zu Szenen, in denen Fiktion
und Realität verschmelzen.
Der dicke Mario Bart, die alte Tante Gerda, ein Fußballprofi und eine Verkäuferin, zwei Polizisten, vier Freundinnen
und eine Unmenge verarbeiteter Zeitung führen mit viel Herzklopfen zu einer Performance.
Regie und Theaterpädagogik: Iduna Hegen | Regie und Bühnenbild: Martina Schulle | Schule: Frau Junghänel, Frau Fröhlich, Frau Wagenführ
Regie: Kai Schwegel | Choreographie: Christina Tarelkin | Schule: Antje Stache
Tesla-Schule | Ballhaus Ost
Unser erstes TUSCH-Jahr steht unter dem Stern der Annäherung. Annäherung der naturwissenschaftlich
ausgerichteten Tesla-Schule an die experimentell-chaotische Spielstätte Ballhaus Ost. Und wir suchen, was zusammen
passt: Zusammen mit der Willkommensklasse, SchülerInnen aus der ganzen Welt, die gemeinsam Deutsch lernen,
machten wir einen Workshop über nonverbale Kommunikation, erfanden unsere eigenen Zeichen und gingen
dann gemeinsam ins Stück „Bodieslanguage“ von Martanicola, ein Tanzprojekt mit und über Gebärdensprache.
Auf beiden Seiten geht es um dasselbe: Wie kann man sich ohne Sprache verständigen? Was für Schwierigkeiten,
aber auch Potential steckt in der Körpersprache? Der Ethikkurs der 9. Klasse besuchte „Ödipus“ von das Helmi. Die
Helmis schrien ‘Ich ficke meine Mutter’. Die Klasse füllte den kleinen Raum in der dritten Etage fast vollkommen
aus, lautstark wurde kommentiert und am Ende fragten wir uns, wer aufmüpfiger war: die SchülerInnen oder die
SchauspielerInnen?
In der Projektwoche der 7. - 9. Klasse hörten wir zusammen ‘Der Kauf’ von Paul Plamper in einer Brache am Spreeufer,
das an eben diesem Spielort ein Zukunftsszenario 2030 entwirft, ein Paarstreit in einer Luxuswohnung. Daraufhin
werden Orte der SchülerInnen gesucht und besucht. Wir fragten uns, wie sie in der Zukunft aussehen könnten und
was dort passieren wird. Dann entwickelten wir einen Audiowalk mit Szenen aus 2030.
Monat für Monat schauen wir, was zusammen passt und sind gespannt, auf welche Pfade wir noch stoßen.
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Schule an der Dahme | Schlossplatztheater Berlin (TUSCH Plus)
12 SchülerInnen der Klasse 7 im Theaterprojekt
TUSCH-Theaterprojekte im 2. Jahr
DIE PROLLFEE UND DAS MÄDCHEN
Feen gibt es nicht. Oder doch? Jedenfalls sieht man sie nicht.
Eines Tages jedoch begegnet Sarah im Park einer Fee, einer
sehr „prolligen“ Fee. Die Prollfee weiß, in welches Unglück
die Menschen geraten werden und Sarah soll helfen, dieses
Unglück abzuwenden.
Die Fee ist nur für Sarah sichtbar, für alle anderen Figuren
bleibt sie unsichtbar. Das Mittel der Unsichtbarkeit hat uns
interessiert, denn auf der Bühne kann und darf man alles behaupten, das ist die Magie des Theaters. Das eröffnet spielerische Möglichkeiten, die wir insbesondere in Bewegungen
umgesetzt haben. Theater heißt proben, proben heißt wiederholen. Dieses Thema hat uns in unserer gemeinsamen
Arbeit begleitet. „Wiederholen macht keinen Spaß!“, sagten
die einen. „Mir tut es gut, dass wir wiederholen. Das gibt mir Sicherheit“, sagte die Fee. Sie hat eine große
Herausforderung zu meistern, denn sie ist das gesamte Stück auf der Bühne. Wiederholungen machen sicher,
Sicherheit führt zu Spaß, Spaß führt zu Begeisterung und die ist ansteckend.
Regie und Chreographie: Birgit Blasche, Daniel Drabek, Gunnar Kaltofen | Bühnenbild: Felix Wunderlich
TUSCH Plus
5 SchülerInnen der Klasse 8 im Theaterprojekt
GRENZFÄLLE
Seil, Pinsel, Waffe, Reagenzglas und Kreide. Das sind die
verschiedenen Requisiten für die Performance. Und doch
ist es nur ein Thema, Grenzen.
Fünf Assoziationen, fünf Annährungen, Geschichten,
Interessen.
Fünf SchülerInnen der 10. Integrierten Sekundarschule
Steglitz -Zehlendorf proben seit November 2014 in einer
wöchentlichen Theater-AG mit der an der Schule arbeitenden Theaterpädagogin Katharina Zehner und der Schauspielerin Judica Albrecht. Ihren Neigungen entsprechend,
haben sich die SchülerInnen dem Thema angenähert.
Gemeinsam haben sie sich körperlich eingeschränkt, ausgepowert, mit Materialien abgegrenzt, sich gegenseitig
Fragen gestellt und ihre persönlichen Geschichten erzählt. Ihre Interessen, Neigungen und Vorlieben finden
sich auch in ihren Bühnenrollen wieder. So stehen sie als Sportler, Künstlerin, Naturwissenschaftlerin, Mathematikerin und Waffenexperte vor uns. Was sie zeigen ist nur ein Ausschnitt, ein Anfang, begrenzt durch Zeit
und Proben…, doch sie machen weiter – bis sie an die nächste Grenze stoßen.
Die TUSCH-Kooperation zwischen der Schule an der Dahme und dem Schlossplatztheater ist eine sogenannte
TUSCH-Plus-Partnerschaft. Was steckt hinter TUSCH Plus?
Leitung: Katharina Zehner, Judica Albrecht
Zum Schuljahr 2014/15 konnten sich erstmals Schulen, die bereits eine TUSCH-Partnerschaft hatten, für eine
zweite TUSCH-Partnerschaft PLUS bewerben. Schulen haben hier die Möglichkeit, bereits gegebene Impulse
weiter zu vertiefen bzw. aufzufrischen und eine kulturelle Schulentwicklung nachhaltig umzusetzen. Um das
kulturelle Profil der Schule weiter zu schärfen, erarbeitet ein an der Schule eingerichtetes Theater-Gremium
im ersten Jahr eine Zielvereinbarung (Kulturfahrplan). Sie soll die Lernkultur (Unterrichtsentwicklung
und fachübergreifende Vorhaben), strukturelle Rahmenbedingungen (Raum, Zeit, Finanzierung), die
Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen/Bildungspartnern und die Qualifizierung des Personals beinhalten.
In den beiden Folgejahren werden dann Teilziele der Zielvereinbarung umgesetzt. Außerdem muss die Schule
eine finanzielle Eigenbeteiligung in Höhe von mind. 1000,- € pro Partnerschaftsjahr (PKB-Mittel, Förderverein,
Drittmitteleinwerbung, freiwillige Elternbeiträge o. ä.) tragen. Die Eigenbeteiligung der Schule erhöht die
Gesamtförderung pro Partnerschaft und ermöglicht somit vielfältigere Handlungsmöglichkeiten und
Aktivitäten innerhalb der Partnerschaft. Ebenso wie in der TUSCH-Partnerschaft entwickeln die Partner ein
Spektrum von gemeinsamen Projekt- und Begegnungsaktivitäten. Erwünscht ist dabei, innerhalb der drei Jahre
mindestens ein großes „fächerübergreifendes“ Theaterprojekt (bspw. zum Thema „Nachhaltigkeit“ in Deutsch
in Verbindung mit den Natur- und Gesellschaftswissenschaften) umzusetzen. Im ersten Jahr ist die Teilnahme
des Lehrerkollegiums an einem vom Partnertheater ausgerichteten theaterpädagogischen Workshop und an
dem Besuch einer Theateraufführung verpflichtend. Das Kollegium lernt so die Theaterarbeit mit Kindern und
Jugendlichen und sein Partnertheater kennen und erhält Impulse für den eigenen Unterricht.
Evangelische Schule Berlin Zentrum | GRIPS Theater
An Theateraktivitäten hat die TUSCH-Plus-Partnerschaft zwischen der Schule an der Dahme und dem Schlossplatztheater neben ihrem Theaterprojekt „Die Prollfee und das Mädchen“ weitere Aktivitäten unternommen
wie bspw. einen Studientag für das gesamte Lehrerkollegium, ein Tanz- und Maskenbauworkshop am Kulturtag der Schule, ein weiteres über den Projektfonds finanziertes Theaterprojekt u. v. m.
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10. ISS Steglitz-Zehlendorf | Sophiensaele
21 SchülerInnen der Klassen 7-9 im Theaterprojekt
SUPERGUT UND SONDERBAR
Mit Christophers Abenteuer im Stück „Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone“
fängt auch unser Abenteuer an. Christopher sucht den Mörder eines Hundes und entdeckt dabei sich selbst
und sein Umfeld. Ist nicht das Wunderbare unserer Welt in tausende kleine Geschichten um uns herum verteilt? Was unterscheidet sie von einander und was unterscheidet mich von anderen? Die Selbstbeschreibungen Christophers aus dem Theaterstück aufgreifend, haben wir Material gesammelt – über uns und unsere Umgebung, die Nachbarn zum Beispiel. Was ist an ihnen besonders? Durch die Arbeit an den Figuren
wirkt die Nachbarschaft tatsächlich bald schräg und abgedreht. Da hat jeder sein Thema und alle haben eine
Meinung dazu... offen oder hinter vorgehaltener Hand. Und wenn man besonders ist, hat es die Masse mit
einem schwer, man gehört einfach nicht dazu. Und das kriegt man auch deutlich gesagt. Aber wenn wir alle
irgendwie besonders sind, wer ist denn dann die „Masse“? Irgendwie sind wir alle Christopher, nur anders.
Be-sonder-s. Sonder-bar. Einfach: SUPERGUT!
In der Zusammenarbeit mit dem Sounddesigner Sibin Vassilev haben wir verschiedene Texte aufgenommen
und hören sie als Einspielung. Mit seiner Hilfe konnten wir auch zwei selbstgemachte Songs in das Stück
integrieren.
Leitung: Susanne Rieber, Matin Soofipour, Detlef Franz | Sounddesign: Sibin Vassilev
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Freie Integrative Montessorischule Pankow „Sternenwiese“ |
Astrid-Lindgren-Bühne im FEZ
Paul-Moor-Schule | ATZE Musiktheater
21 SchülerInnen der Klasse 4 im Theaterprojekt
22 SchülerInnen der Klassen 3 - 6 im Theaterprojekt
ANDERLAND
LÜGEN, LIEBE, FUßBALL,
Die Aufführung „Mio mein Mio“ am Partnertheater ist für
uns Anregung für die eigene Reise ins „Anderland“. Wie
aber sieht es aus, das Land unserer Wünsche und Träume?
Spannende Diskussionen: „Ohne Erwachsene!“ - „Waas?
Meine Mutter soll auch da sein!“ - oder: „Es gibt dort keinen
Streit.“ - „Das ist doch auch langweilig.“ - „Gut, man kann
sich ja streiten, aber man verträgt sich IMMER. Keiner wird
ausgeschlossen.“
Die Klasse 4 der Paul-Moor Schule spielt gern Fußball. In jeder Pause wird gespielt und gestritten. Es werden
Vorwürfe gemacht und um Fairness gerungen, man fühlt sich ungerecht behandelt, darf nicht auf den Platz
…eine schwierige Sache also!
Natürlich gehen alle Wünsche sofort in Erfüllung. Doch
halt dann ist das Stück doch gleich zu Ende! „Welches Stück
überhaupt? Wir machen doch die ganze Zeit nur Spiele und
Übungen?“ Einigkeit herrscht dagegen beim Bild: Natur in
Hülle und Fülle, sprechende Wasserfälle, Tiere als Gefährten. Wir können alle fliegen wie Vögel und tun den
ganzen Tag nur, was wir wollen. Doch aus dem Nebel kommen DIE, aus dem verdorrten Land, DIE, deren Namen man nicht kennt, DIE, die Streit und Neid schüren, die ihr Grau über die Farben legen, die sogar Kinder
stehlen. Wer sind DIE? Und wie kommen wir gegen sie an? Werden wir es schaffen Anderland zu retten?
Wie ist das denn bei den Profis und wie ist das mit dem Geld, mit dem Spielereinkauf?
Was haben Hexen und Zombies, die die SchülerInnen auch so gerne spielen wollen, damit zu tun und was
können sie ändern, was haben sie überhaupt in unserem Stück zu suchen?
Außerdem fangen ganz grundsätzlich Menschen in der 4. Klasse an, sich zu verlieben – spätestens. Wie geht
das zusammen?
Und überhaupt: Wie und wo wird dabei gelogen?
Wir versuchen mit unserem Stück ein paar Streiflichter über diese Themen zu schicken und lächeln dabei!
Leitung: Christian-O. Hille, Birgit Westphal
Leitung: Vera Hüller, Claudia Maria Franck, Christine Lechner
Hunsrück-Grundschule | Fliegendes Theater
Paulsen-Gymnasium | English Theatre Berlin
14 SchülerInnen der Klassen 7 und 8 im Theaterprojekt
25 SchülerInnen der Klasse 5 im Theaterprojekt
SWIMMY
Inspiriert durch das bekannte Kinderbuch Swimmy von
Leo Lionni haben wir mit den Kindern der 5a der Hunsrückschule ein eigenes Stück erarbeitet. Entstanden ist eine Mischung aus Märchen und Realität. Bis jetzt bleibt das Ende
offen. Wir sind allerdings gespannt, was uns das nächste
Jahr bringt, denn wir werden daran weiter arbeiten. Wir erzählen die Geschichte von einem kleinen besonderen Fisch,
der seine Familie/Freunde verliert und alleine ist, der seine
Angst überwindet, sich in ein Abenteuer stürzt, die Welt
neu entdeckt und neue Freunde gewinnt.
Wer sind wir, wo kommen wir her, was hält und was ängstigt
uns, was macht Mut und wie gut tut das Miteinander?
Gemeinsam mit den Kindern haben wir uns ihren Geschichten genähert und sie dann vielseitig umgesetzt:
„Vor vier Jahren waren wir alleine zu Hause. Wir haben uns Bilderbücher angeguckt. Meine Schwester war
schon eingeschlafen und die Lampe war aus. Ich hörte, dass etwas im Flur raschelte, etwas kam näher, ich
hatte Angst. Plötzlich hörten die Schritte auf. Ich stellte erleichtert fest, dass die Schritte von oben kamen.“
EVERY ROSE HAS ITS THORN
Rose zieht nach einem harten Schicksalsschlag zu ihrer
Tante. Und da kommen auch schon die Probleme auf sie
zu. Liz und viele andere Menschen tragen dazu bei, dass
Rose zu einer Rose mit Dornen heranwächst.
Wie kann man es schaffen an sich zu glauben, wenn kein
anderer es tut? Wie fügt man sich in einer Gruppe ein,
wenn man sich selber treu bleiben will? Und ist man wirklich allein, weil man sich einsam fühlt?
Die TeilnehmerInnen der Theater AG am Paulsen Gymnasium haben ein Stück entwickelt, das sich mit diesen Fragen
beschäftigt. Es nimmt euch in eine Welt mit, in der eine
fiese Cousine und ein lebensfreudiger Minion den Alltag
einer Jugendlichen gestalten.
Das Manuskript wurde von den Mitwirkenden selber auf Englisch geschrieben und mit den passenden Kostümen und der passenden Musik versehen. Wie Rose es schafft, wie ein Chicken zu tanzen und kein Butler
mehr zu sein, steckt alles drin in unserer Vorführung. Enjoy it and have lots of fun!!!
Leitung: Minna Partanen, Rita Giehler, Max Wilhelm, Kathrin Shepard
Leitung: Ann-Marie von Löw, Magda Voerster, Babara Beguhl, Conny Veller, Breiti, Saskia
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Peter-Ustinov-Schule | Deutsche Oper Berlin
Schule am Friedrichshain | Theater an der Parkaue
23 SchülerInnen der Klasse 8 im Theaterprojekt
14 SchülerInnen der Klassen 1 bis 3 im Theaterprojekt
DIE SPRACHE UNSERER LIEBE ODER: WIE UNS BEIDEN FLÜGEL WUCHSEN (HOW WILL I KNOW
IF YOU REALLY LOVE ME?)
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… Frei nach Puccinis Oper „Madame Butterfly“ präsentieren wir eine kaleidoskopische Ansammlung von eigenen szenisch-musikalischen Entwürfen rund um das Thema Ja-Sagen: „Ich liebe Dich“ versteht man in jeder
Sprache – zur Not auch ganz ohne Worte. Doch wenn zwei Menschen aus verschiedenen Kulturen heiraten
wollen, wird es ernst: Wo und wie wird geheiratet? Als kleine romantische Zeremonie oder rauschendes Fest?
Warum heiratet man überhaupt: aus Absicherung, Strategie oder sogar aus Liebe? Und warum antworten wir
sonst im Leben viel öfter mit „Nein“ als mit einem beherzten „Ja“? Eine musiktheatrales Abenteuer über die
wichtigsten Fragen der Welt von und mit SchülerInnen der Peter-Ustinov-Schule aus Charlottenburg.
Ein Forschungslabor zum Thema Zeit.
Das Publikum begibt sich auf einen Parcours und besucht unterschiedliche Labore eines Forschungsinstituts.
Hier erzählen 14 Schülerinnen und Schüler von ihrer Jagd nach der Zeit: Gibt es sie wirklich? Lässt sie sich ersetzen? Warum verpassen wir den Bus, wenn wir in Eile sind? Können wir unsere Aufführung rückwärts laufen
lassen und das Stück anders herum spielen? Wie viele Bonbons schaffst Du in einer Minute? Beeil Dich, weil
gleich ist Feierabend!
Leitung: Sabine Zahn, Maria Fels, Katharina Schlumberger, Saskia Bergold, Frank Röpke, Ilka Aschmann, Conny Börner, Andrea Franke
Leitung: Annette Hückstädt, Eunan Tobin, Maria Kwaschik, Clara Jansen, Saskia Messow
Schule am Bienwaldring | Die Gorillas
Schule am Pappelhof | Theater o.N.
12 SchülerInnen jahrgangsübergreifend im Theaterprojekt
13 SchülerInnen der Abschlussstufe im Theaterprojekt
EIN GANZ NORMALER TAG
Die Theater AG 2 der Schule am Bienwaldring mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung besuchen 12 SchülerInnen im Alter von 10 bis 18 Jahren.
Aus den Ideen und den Improvisationen der SchülerInnen
sind Szenen entstanden, die zwischen Traum, Wunsch und
Wirklichkeit wechseln.
HEARTBEAT
Das Stück führt durch einen Tag der SchülerInnen. Doch
dieser wird immer wieder unterbrochen. Die SpielerInnen
träumen sich in eine andere Welt, in der sie das tun dürfen, was sie am liebsten tun oder in der sie schon immer
mal sein wollten. Fantasie und Wirklichkeit wechseln sich
ab. Am Ende weiß keiner, ob wirklich alles nur ein Traum
war…?
Alle SchülerInnen der Theater AG 2 haben kognitive Beeinträchtigungen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Drei Schüler und eine Schülerin haben zusätzlich zu ihren geistigen Beeinträchtigungen stärkere
körperliche Behinderungen durch Spastiken in Armen und Beinen. Zwei Schüler können mit Gehhilfen laufen. Zwei weitere Schüler sitzen im Rollstuhl. Ein Schüler hat durch seine Spastik starke Probleme mit der
Mundmotorik, so dass er die Lautsprache nicht verständlich artikulieren kann. Im Alltag benutzt er sowohl einen „Talker“ (Lautsprach-Computer) als auch die deutsche Gebärdensprache. Da alle SchülerInnen Einschränkungen in der Gedächtnisfähigkeit haben, stellte für sie die Arbeit mit Text die größte Herausforderung dar!
Leitung: Regina Fabian, Robert Munzinger, Christin Breuer, Corinna Lemisz, Bettina Rolapp
Eigentlich hatten wir uns für h e a r t b e a t mit Shakespeare
beschäftigt, mit einigen Stücken, die er geschrieben hat und
Figuren, die darin vorkommen.
Da wir, also eigentlich die SpielerInnen, immer wieder bei
den Figuren und Geschichten hängen geblieben sind, die
etwas mit Liebe und Verliebt sein zu tun haben, ließen wir
Shakespeare irgendwann hinter uns und haben einfach Verlieben als Thema mitgenommen.
Mitgenommen haben wir auch unsere ganz eigenen Fantasien über Romeo und Julia, die wir Euch nicht vorenthalten
wollen, denn wir glauben, die beiden wären im wirklichen
Leben genau so gewesen:
Julia…
…ist schön, leise, lustig, sportlich, zickig, hübsch, süß
…lacht viel
…trägt lange blonde Haare – nein – langes braunes Haar
…ist eine, die nicht hört, wenn die Eltern etwas sagen
…interessiert sich für Romeo, weil ihr langweilig ist
Romeo…
…ist fröhlich, gut aussehend
…ist ein Draufgänger, Macho, Süßer
…hat kurze Haare, ein Schwert, ein Pferd
…ist ein schöner Mann
…kann gut tanzen, gut schreiben
…hat keinen Bart!
Leitung und Regie: Cindy Ehrlichmann | Assistenz und Live-Vertonung | Leitung: Petra Loos
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TUSCH-Theaterprojekte im 3. Jahr
August-Hermann-Francke-Schule | Künstlerteam Tanz & Musik
BEST-Sabel-Schule | Staatsoper im Schillertheater
9 SchülerInnen der AHF und 13 SchülerInnen der Evang. Schule Spandau im Theaterprojekt
12 SchülerInnen der Abschlussklasse im Theaterprojekt
„WELTEN“ – EINE INKLUSIONSSTUDIE
ELLA IN TRANCE
Es sind die letzten Monate, die sie mit Stundenplänen,
Prüfungsstoff und Anwesenheitslisten verbringen. Die
SchülerInnen der BEST-Sabel-Berufsakademie stehen
kurz vor dem Abschluss ihrer Berufsausbildung. Danach
werden sie sich selbst in die Hand nehmen müssen, ob
sie wollen oder nicht. Welche Tücken die Schritte in die
endgültige Eigenverantwortung mit sich bringen, wann
sie gern kreischend davon rennen möchten, sich unter
Bettdecken verkriechen wollen oder es gar nicht abwarten
können, sich ins kalte Wasser zu stürzen, davon erzählt
ihr eigens entwickeltes Stück. Eine szenisch-musikalische
Auseinandersetzung mit den Fehltritten und Ausrutschern
beim Versuch das Leben zu gestalten.
Was passiert, wenn zwei Gruppen aus unterschiedlichen
Welten aufeinander treffen? Helfen Lieder, Bewegungen und
Rhythmen eine gemeinsame Sprache zu entwickeln? Wie kann
ein Dialog aussehen? Neun SchülerInnen mit teilweise schweren
mehrfachen Behinderungen und dreizehn SchülerInnen der 4.
Klasse der Evangelischen Schule Spandau haben sich mit diesen
Fragen beschäftigt. Für viele GrundschülerInnen war es die erste
Begegnung mit Menschen mit Beeinträchtigung, von denen
viele nicht sprechen. Kann man sich verständigen, auch ohne zu
reden? Bei diesem Stück kommen die individuellen Fähigkeiten
der Kinder zum Tragen: während GrundschülerInnen singen
und tanzen, sorgen die SchülerInnen der August-HermannFrancke-Schule mit ihren individuellen Reaktionen für ein Zusammenspiel, bei dem jede Aufführung einzigartig
ist. Die Evangelische Schule Spandau und die August-Hermann-Francke-Schule arbeiten seit einigen Jahren an
der Umsetzung von gemeinsamen Unterrichtsangeboten. Nach kleineren Theaterproduktionen arbeiten wir nun
zum ersten Mal an einer großen klassenübergreifenden Produktion zusammen.
Leitung: Marie-Luise Schünemann, Michaela Blumtritt
Leitung: Tobias Daniel Reiser, Benjamin Block, Werner Beusterien, Andreas Merkert, Christiane Schulze Bertolt-Brecht-Oberschule | Hebbel am Ufer
Clay-Schule | Neuköllner Oper
21 SchülerInnen der Klasse 11 im Theaterprojekt
14 SchülerInnen der Klasse 11 im Theaterprojekt
WIR SIND DIE_BIOGRAPHIE
ICH HABE EINEN KOFFER IN BERLIN
[Biografie, auch Biographie (griech. von bios „Leben“ und
-graphie von gráphō „ritzen, malen, schreiben“)] Quelle: Wikipedia.
Wir haben einen Koffer voller Geschichten. Unsere Geschichten handeln davon, dass unsere Schülerinnen und Schüler
gerne in das neue Schulgebäude ziehen wollen, welches seit
nunmehr 23 Jahren versprochen wird. Nun wurden dort die
Überreste eines ehemaligen Zwangsarbeitslagers und einige Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus gefunden.
Wieder werden SchülerInnen und LehrerInnen vertröstet
und bleiben in ihrem provisorischen Containerbau – wie
lange noch? Und die SchülerInnen stellen Fragen:
21 junge Menschen, 16/17 Jahre alt, spielen ein ganzes Leben. Beginnen am Anfang mit dem Auf-die-Welt-kommen.
Große Aktion. Der ganze Körper erinnert sich. Jeder einzelne.
Gibt es in der Vergangenheit diesen Moment, in dem wir mit
den Anderen verbunden waren? Wissen wir da schon, dass
wir ein Ende haben werden?
Ohne Antworten kommen die 21 in die Gegenwart. Sie besitzen das JUTSU und verlieren es wieder. Sie halten Gericht
über Täter und Opfer und drehen den Spieß so oft um, bis niemand mehr sicher ist. Zwischen den Fronten
wird ein intelligentes Kind obdachlos und hat zwei Anwälte. Am Schluss die fertigen Bilder. 21mal Zukunft.
Sie lassen ihre Finger über das Display streichen. Und dann Tränen. Sind die echt? Sind die echt tot? Dann
Abschied nehmen.
Gibt es in der Zukunft diesen Moment, in dem wir mit den Anderen verbunden sein werden?
Leitung und Regie: Sylvia Habermann | Leitung: Nina Sidow, Vera Zeyns | Musik: Paul Lemp
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Was geht uns das an? Die Menschen gibt es doch schon
längst nicht mehr!? Was ist denn schon so schlimm daran?
Was ist eigentlich Zwangsarbeit? Das gibt es doch bestimmt
schon lange nicht mehr!?
In eigener Recherche und zahlreichen Improvisationen haben sich die SchülerInnen dem Thema „Zwangsarbeit“ auf unterschiedlichste Weise angenähert, viele interessante Entdeckungen gemacht und daraus ihren
Koffer gepackt. Szenisch und musikalisch unterstützt, entstand dabei ein eigenes Bühnenstück, das den Geist
der SchülerInnen der Clay-Schule widerspiegelt.
Leitung, Regie und Staging: Marco Billep | Künstl. Leitung: Ute Reimers | Musik: Bijan Azadian
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Eckener-Gymnasium | GRIPS Theater
Katholische Schule Sankt Franziskus | ATZE Musiktheater
12 SchülerInnen der Klassen 6 - 9 im Theaterprojekt
9 SchülerInnen der Klasse 12 im Theaterprojekt und 3 Seniorinnen
IST DAS MÜLL ODER KANN DAS WEG?
MANCHMAL…
… von Eisengehalt, Großvätern und anderen Begleiterscheinungen…
… Alt ist, wer keine Träume, Ideale, Ziele und Wünsche mehr
hat… Altsein kann auch unglaublich schön sein… Irgendwie war alles schon mal da… altern tut man doch nur äußerlich… Ich freue mich aufs Alter… Ich möchte heute nicht
mehr jung sein…alt ist, wer altmodisch aussieht… alt ist,
wer vernünftig ist…
Im Spannungsfeld zwischen Jungsein, Älterwerden und Altsein, zwischen Vergangenheit und Zukunft machte sich eine
starke 12-köpfige Gruppe, bestehend aus 3 Seniorinnen und
9 Jugendlichen, gemeinsam auf den Weg.
Gefunden und erlebt wurden Momente der Begegnung
und der Auseinandersetzung, ausgelotet wurden Gemeinsamkeiten und Reibungspunkte, immer wieder Euphorie,
Ratlosigkeit, Ungeduld, Freude, Visionen, manchmal Angst und Unsicherheit, Spiellust, Alltag und Zeitdruck.
Entstanden ist eine Szenenkollage auf Grundlage des Textes „Anbeginn“ von Eva Strittmatter und der Biografiearbeit der Gruppe.
12 junge Menschen zwischen 10 und 17 Jahren haben sich
einige Monate mit dem Thema Müll befasst und insbesondere damit, was Müll alles sein kann. Wer entscheidet, was
Müll ist? Was kann weg, was darf bleiben? Was behalten wir
von Menschen, Orten und Momenten? Wonach können
wir Gedanken und Gefühle trennen? Diese Fragen wurden
in szenischen Improvisationen, anhand von Objekten und
musikalisch erörtert. Daneben recherchierten die Jugendlichen mit der Kamera und befragten Menschen zu ihrem
Verhältnis zu Müll. Aus der Sammlung von Material ist einerseits das Stück und andererseits eine kleine Ausstellung entstanden, in der wir all die, den Kürzungen zum
Opfer gefallenen Darlings, kennen lernen.
Projektleitung: Laura Klatt und Patricia Rigg | Musikalische Leitung: Thomas Keller | Video: Insa Langhorst
Leitung: Gerlind Eschenhagen, Tanja Pfefferlein, Jan Gursch-Büdenbender
Herder Gymnasium | Vaganten Bühne
Nehring-Grundschule | Schaubude Berlin
20 SchülerInnen der Klassen 5-8 im Theaterprojekt
25 SchülerInnen der Klasse 4 im Theaterprojekt
DAS BUCH
DAS SCHIEFE FENSTER – EIN MASKENSPIEL
Einstimmung: Licht aus im Probenraum, Knistern, Gerassel,
Kichern, Kratzen an der Wand, Getrappel, Geflüster, gespenstische Stille…
Austausch von Gruselerfahrungen: Träume von Säbelzahntigern - Filme von Seelenräubern – Kannibalen - Geistwesen
im Wald, die Leute ins Verderben stürzen.
Es sind „kostbare“ Masken aus dem Nachlass der Puppenspielerin Mo Bunte, mit denen die neun- und zehnjährigen
Kinder das Maskenspiel aufführen. Für die quirligen Viertklässler war es nicht einfach, die Grundregeln für das Spiel
mit den Tier- und Menschenmasken zu verinnerlichen und
einzuhalten.
Was macht uns Angst? Wir machen uns auf, das Gruseln zu
ergründen! Wie klingt das Moor? Wie heult der Wind? Was
„sagt“ uns der Wald?
Wen spiele ich? Wie bewegt sich meine Maske durch den
Park? In welcher Haltung sitzt sie, womit beschäftigt sie
sich? Auf diese Fragen suchten die Kinder Ideen und Antworten. Mit jeder Probe wuchs ihre Begeisterung. Welche
Erfahrungen hast Du mit dem Maskenspiel gemacht?
19 quirlige Menschen werden in stumme Gipsmumien verwandelt, Augen und Münder verklebt! Überschäumende
Phantasie, Moorleichen - wandelnde Bäume - blutige Messer - ein rachedurstiges Buch, verknüpft mit Fernweh und Exotik, Anklänge an „Fluch der Karibik“, ohne Jack Sparrow! Wo seid ihr? Wir hätten zusammenbleiben sollen! Hier ist der Ausgang! Das ist eine Sackgasse! Gebt niemals auf!
Eine rätselhafte Geschichte, in der man sich verläuft wie im Labyrinth!
Wie spielt man Dunkelheit? Wie spielt man Stille?
Regie: Stefan Lochau und Sabin Ben Selem | Masken: Michael Ottopal und Julia Weidmann | Musik: Moritz Matthies
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Nguyen: „Es ist manchmal schwierig, die Geste mit der Maske zu machen, weil man sich selber nicht sieht.“
Ella: „Man kommt voll in die Rolle hinein, wenn man so `ne Maske hat.“
Luisa: „Dass man versuchen kann, jemand anderes zu sein, das ist sehr toll.“
Nguyen: „Manche denken nur an die Hauptstruktur einer Figur, aber ein Frosch kann ja auch schwimmen!“
Hassan: „Wenn ich zum Beispiel die Rabenmaske trage, dann fühle ich mich leicht wie ein Rabe.“
Anmar: „Man fühlt sich wie in einem anderen Körper und man merkt gar nicht, was man genau macht – sowas
macht man nicht ohne Maske.“
Leitung: Kristina Feix, Agnes Ehrig, René Bartels
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Robert-Jungk-Oberschule | Schaubühne am Lehniner Platz
23 SchülerInnen der Klasse 12 im Theaterprojekt
TUSCH-Festival 2015
„OURWORLD“
Facebook, Twitter, Google etc., alle diese Internet-Dienste durchdringen unseren Alltag. Aber sie erleichtern nicht
nur unser tägliches Leben, sondern liefern auch unsere Daten an viele Interessierte, an Firmen, die ihre Produkte
personengerecht anbieten, an Banken, an dubiose Sexanbieter, Geldvermittler und viele Andere. „Ourworld“, das ist
eine Datenkrake, die all solche Dienste vereinigt hat und sich so das Privatleben der Menschen und den Staat einverleibt. Marie findet dort scheinbar ihren Traumjob – aber es könnte auch ein Albtraum werden. Sieht so unsere Zukunft aus? Und gibt es überhaupt Menschen, die dieser Entwicklung kritisch gegenüberstehen? Welche Argumente
könnten sie hervorbringen? Oder hat die Firma Recht, wenn sie sagt, „Alles was passiert, muss bekannt sein“, damit
niemand mehr mauscheln kann, niemand mehr Verbrechen verübt und die transparente Welt so eine bessere wird?
Regie: Christine und Klaus Wiemann, Ronnie Maciel, Aline Bosselmann
Robert-Koch-Gymnasium | Ballhaus Naunynstraße
19 SchülerInnen der Klasse 10 im Theaterprojekt
YVONNE DIE BURGUNDERPRINZESSIN
(nach Witold Gombrowicz)
Ein sinnentleerter Prinz, der unter seinem satten, reibungslosen
Leben leidet, trifft zufällig auf Yvonne, der angeblich hässlichsten Frau am Hofe Burgund. Aber ist sie das wirklich? Oder wird
sie durch den auf Äußerlichkeiten fixierten Hof und seiner dekadenten Moral nur zum Anderssein verurteilt?
Ein brisantes Thema: Wie tolerant ist die heutige Gesellschaft? Wir
halten ihr mit den Mitteln des absurden Theaters den Spiegel vor.
Wir, das sind neunzehn Schülerinnen und Schüler des DS-Kurses
Klasse 10 vom Robert-Koch-Gymnasium aus Berlin Kreuzberg.
Leitung: Volkan Türeli, Reinhild Lehmann
Wilhelm-von-Siemens-Oberschule | Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
26 SchülerInnen der Klasse 11 im Theaterprojekt
DAS SCHLOSS
Eine DS-Klasse aus Marzahn entdeckt das Theater, das Volksbühne heißt und am Rosa-Luxemburg-Platz steht. Seit Dekaden ist
dieses Gebäude für viele eine Institution und das hier entstehende Theater eine große Reibungsfläche. Für die SchülerInnen war
es erstmal das Ding mit den Säulen, das neben dem Kino steht.
Mit großartiger Frechheit und angenehmer Naivität gingen sie
durch den Hintereingang, filmten sich und alles, was sie darin Interessantes fanden. Manchmal eroberten sie etwas, manchmal
verirrten sie sich, manchmal aßen sie und manchmal wussten sie
einfach nicht, was sie da überhaupt sollten. Schließlich entstand
ein Dokumentarfilm, in dem es zunächst um die Volksbühne
geht und der dann eine überraschende Wendung nimmt.
Vier Tage Theater, 22 Produktionen und rund 500 SchülerInnen, die mit- und füreinander spielen und die ZuschauerInnen des TUSCH-Festivals 2015 begeisterten. Gemeinsam mit ihren LehrerInnen und TheaterkünstlerInnen haben sie über das Schuljahr Texte geschrieben, Szenen entwickelt, geprobt und gespielt, um ihr Publikum in ferne
Länder und geheimnisvolle Welten, in die Vergangenheit und in Geschichten ihrer eigenen Lebenswelt zu führen.
Foyer-Ausstellung
Bunte, leuchtende Netze durchspannten die verschiedensten
Winkel im Foyer und im Treppenhaus des Podewil in BerlinMitte und dienten zugleich als Präsentationsfläche für die
Ausstellung. In dieser stellten die Partnerschaften im ersten
Kooperationsjahr ihre Theaterprojekte in Text und Bildern vor.
Die BesucherInnen konnten außerdem Grimassen-Portraitfotos, Maskenentwürfe und Comicbüchlein aus dem Projekt
der Grünauer Schule gemeinsam mit dem Schlossplatztheater „Dazu muss man Fuchs sein“ entdecken und weitere Bilder
und Filme anderer Theaterprojekte wie bspw. die des Inklusionsprojektes der August-Hermann-Francke-Schule und der
Evangelischen Schule Spandau in Zusammenarbeit mit dem Künstlerteam Tanz und Musik anschauen.
Eröffnungsveranstaltung
Gespannte Eltern und neugierig wartende Theaterbegeisterte betraten das bunt gestaltete und erleuchtete Foyer im
Palais Podewil, als am 03. März feierlich das TUSCH-Festival
2015 eröffnet wurde. Auch das zibb-Magazin des Rundfunk
Berlin-Brandenburg ließ sich das Spektakel nicht entgehen
und stürmte mit großem Team das Podewil, um live in die Eröffnungsvorstellung des Festivals zu schalten. Die SchülerInnen der Bertolt-Brecht-Oberschule ließen sich von dem Fernsehtrubel nicht aus dem Konzept bringen und präsentierten
ihr Stück „WIR SIND DIE_BIOGRAPHIE“, das sie gemeinsam mit
dem HAU – Hebbel am Ufer entwickelten. Mit ganz eigenen
Tanz- und Bewegungsformen, theatralen Mitteln, Videoprojektionen und absurden Szenerien beschäftigten sie sich mit dem Auf-die-Welt-kommen, mit der Gegenwart und
der Zukunft.
Die Stücke
An den Folgetagen präsentierten dann die TUSCH-Partnerschaften im 2. und 3. Jahr ihre gemeinsam entwickelten
Theaterprojekte. Die unterschiedlichen Profile der bei TUSCH beteiligten Schulen und Theater zeigten sich in den verschiedenen Ästhetiken und Themen der Theaterprojekte: In einer Mischung aus traditioneller und experimenteller
Theaterkunst, mit Tanz und Musik, filmischen oder performativen Elementen, Schattenspielen und Masken haben
die SchülerInnen alte Figuren wiederbelebt und neue geschaffen. In insgesamt 22 Theaterproduktionen sahen die
ZuschauerInnen Geschichten über Liebe, die Hürden des Erwachsenwerdens, der ersten großen Liebe, Ängsten, Ein-
Spielleitung/Künstl. Leitung: Bonn Park, Hannah Schopf, Uta Filler | Schnitt: Brenda Füller | Leitung Theaterpädagogik: Vanessa Unzalu-Troya
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samkeit oder Fragen nach dem Glück im Leben, aber auch
Abenteuergeschichten, Märchen und surreale Szenerien.
Die Schule an der Dahme und das Schlossplatztheater zeigten
in ihrem Stück „Die Prollfee und das Mädchen“ ein modernes
Großstadtmärchen, in dem es um Liebe, Mobbing und Zivilcourage ging. Die SchülerInnen der Schule am Bienwaldring mit
dem Förderschwerpunkt geistige und körperliche Behinderung
präsentierten gemeinsam mit den „Gorillas“ in „Ein ganz normaler Tag“ verschiedene Stationen ihres Tagesablaufs. Mit übergroßen Zahnbürsten, Kämmen und Duschköpfen als Requisiten
und Slapstick-Einlagen im Schulbus führten die SchülerInnen
das Publikum aber nicht nur in ihre Lebenswirklichkeit, sondern auch in eine Traumwelt mit Boxkämpfen, einem gestohlenen Rollator und einer Modeshow. Die SchülerInnen des Herder-Gymnasiums begaben sich gemeinsam mit
der Vaganten Bühne auf Expedition nach Peru, um dort unvorhergesehene Abenteuer und Gefahren zu erleben
und das Gruseln zu ergründen. Ohne jegliche Requisiten außer einem Buch und stummen Gipsmasken gestalteten
die Jugendlichen alles selbst: sie spielten blutdürstige Urwälder, die Dunkelheit, die Stille oder totbringende Sümpfe. Mit dem Zusammenleben und Lieben beschäftigten sich
die SchülerInnen der Peter-Ustinov-Schule gemeinsam mit der
Deutschen Oper Berlin: Neben einer Liveband, die musikalisch
für die richtige Atmosphäre sorgte, erprobten die Jugendlichen,
vor welchen Herausforderungen zwei Menschen aus unterschiedlichen Kulturen stehen, wenn sie Hochzeit feiern wollen.
Den Abschluss des Festivals machte die Katholische Schule St.
Franziskus gemeinsam mit dem ATZE Musiktheater mit „Manchmal...“, in dem Alt und Jung auf teils verquere Weise aufeinandertrafen: Neun Jugendliche und drei Seniorinnen begegneten
sich, suchten Gemeinsamkeit und Verschiedenheit und setzten
sich mit dem Älterwerden und dem Altsein auseinander.
Um gemeinsam über das eigene Stück und das der anderen SpielerInnengruppe zu reflektieren und zu diskutieren, trafen sich die SchülerInnen anschließend zu intensiven Nachgesprächen.
TUSCH bloggt
Der 2013 ins Leben gerufene TUSCH-Blog versammelte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Beiträge rund um
das diesjährige Festival. Bereits im Vorfeld des TUSCH-Festivals berichtete der Blog von den Proben im Podewil.
Interviews mit den jungen SchauspielerInnen boten bereits Einblicke in die Handlung der Stücke, verrieten etwas
über die Rollen und den Partnerschaftsprozess. Auch
während des Festivals berichtete der TUSCH-Blog von
den dargebotenen Stücken. Viele Aufführungen des
TUSCH-Festivals wurden von jungen RezensentInnen
der TUSCH-Schulen begleitet, die ihre Eindrücke und
Wahrnehmungen über das Gesehene für den TUSCH-Blog festhielten. Diese Texte sowie Bilder und Interviews von
den Festivalproben sind auf www.tuschbloggt.tumblr.com nachzulesen.
Dank
Wir danken allen LehrerInnen, ErzieherInnen, TheaterpädagogInnen und TheaterkünstlerInnen, die mit großem
Engagement und viel Kreativität, Zeit und Kraft gemeinsam an den tollen Theaterprojekten gearbeitet und dieses
Festival erst möglich gemacht haben.
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Vielfalt in den TUSCH-Partnerschaften
und TUSCH-Veranstaltungen
Ideen – Formate – Projekte der Partnerschaften
Die Partnerschaften im ersten TUSCH-Jahr führen nicht beim Festival auf und haben so Zeit, sich kennen
zu lernen, gemeinsame Ziele zu entwickeln und erste Vorhaben umzusetzen. So entwickeln sie neben kontinuierlichen Aktivitäten wie gegenseitigen Besuchen von Aufführungen und Proben etc. vielfältige kleine
Projekte wie Theaterworkshops für verschiedene Schulklassen oder Schülergruppen. Im Schuljahr 2014/15
veranstalteten die Katholische Schule Bernhard Lichtenberg mit der Staatsoper im Schiller Theater mehrere
Opernworkshops, das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium mit der JugendTheater Werkstatt Spandau ein Workshop zum antiken Chor, die Hermann-Hesse-Schule und das Gorki-Theater Körperworkshops und bei der Gemeinschaftsschule Grünau mit dem Schlossplatztheater traten alle 10. Klassen in fünf Workshops zu „Romeo
und Julia“ zu einem Shakespeare-Battle an. 17 SchülerInnen der August-Sander-Schule (Theater STRAHL)
gehörten der Premierenklasse zum Stück „THE WORKING DEAD“ an und besuchten mehrere Proben und die
anschließende Premiere. Die Hermann-Schulz-Grundschule und das Platypus Theater erzählten mit dem aufblasbaren Schnabeltier Platypus Geschichten auf dem Schulhof und weckten so auch das Interesse der anderen SchülerInnen. Auch bei den Partnerschaften im zweiten und dritten TUSCH-Jahr fanden vielfältige Workshops das Theaterprojekt begleitend statt: Die SchülerInnen des Grundkurses Kunst des Herder-Gymnasiums
(Vaganten Bühne) bauten unter der Leitung der Kunstlehrerin Julia Weidmann und dem Bühnenbildner der
Vaganten Michael Ottopal Masken für das Theaterstück ihrer MitschülerInnen. Die SchülerInnen der 10. ISS
Steglitz-Zehlendorf (Sophiensaele) konnten in einem Hip-Hop-Workshop und die Robert-Jungk-Oberschule
(Schaubühne) in einem Rap-Workshop erste Musik-Tanz-Erfahrungen sammeln.
Einblicke in die künstlerischen Arbeitsprozesse der professionellen TheaterkünstlerInnen boten wieder zahlreiche Theaterführungen. So schaute die Schule am Bienwaldring bei einer Theaterprobe bei den Gorillas
vorbei, die Schule am Rosenhain besuchte das Theater o. N. mit anschließender Einführung in Theatertechnik und Schattenspiel und konnte sich darüber hinaus selbst auf der Bühne ausprobieren. Unter dem Slogan „KulTür Auf!“ begab sich das Eckener-Gymnasium auf Forschungstour durch das GRIPS Theater und das
Wilhelm-von-Siemens-Gymnasium (Volksbühne) nutzte den Theaterbesuch des Stückes „House for sale“ für
eine Einführung in die Dramaturgie. Daneben wurden auch wieder fleißig Aufführungen im Partnertheater
geguckt – ob zu einer Generalprobe von „Ganz schön anders“ im Friedrichstadt-Palast wie die SchülerInnen
der Paul-Schmidt-Schule oder zu einer Aufführung von „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ in der Schaubühne verbunden mit einem Workshop wie die SchülerInnen der Robert-Jungk-Oberschule u. v. m.
Für eine SchülerIn der Max-von-Laue-Schule bot sich zudem die Möglichkeit für ein dreiwöchiges Betriebspraktikum am Theater im Palais und eine Schülerin der Gemeinschaftsschule Grünau absolvierte ein Schülerpraktikum am Schlossplatztheater in Köpenick.
Neben der Aufführung während des TUSCH-Festivals im Podewil präsentierten viele SchülerInnen die
erarbeiteten Stücke auch in der Schule oder am Theater oder/und im Rahmen anderer Festivals oder
Veranstaltungen: Bei den Jugendfestspielen in den Sophiensaelen wurde das Stück „Grenzfälle“ der 10. ISS
Steglitz-Zehlendorf aufgeführt und die Bernd-Ryke-Grundschule mit dem Staatsballett - Tanz ist KLASSE!
präsentierten das gemeinsam erarbeitete Stück im Nutzungsfahrzeugezentrum der BSR bei Mercedes im
Rahmen des Projektes Trennstadt Berlin. Bei den Spandauer Grundschultheatertagen führten gleich zwei
Partnerschaften, die August-Hermann-Francke-Schule gemeinsam mit dem Künstlerteam Tanz & Musik sowie
die Katholische Schule Bernhard Lichtenberg mit der Staatsoper im Schiller Theater, ihre Stücke vor.
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Nicht nur die SchülerInnen profitierten von der TUSCH-Partnerschaft, sondern auch die LehrerInnen konnten
an Workshops teilnehmen wie etwa rund 40 LehrerInnen der Schule an der Dahme (Schlossplatztheater) in
vier Workshopgruppen zu den Themen Tanz, Bildende Kunst, Theater und Musik mit anschließendem gemeinsamen Essen im Garten der Alten Möbelfabrik. Das Deutsche Theater lud zum Studientag das gesamte
Kollegium des Albert-Einstein-Gymnasiums zum Lehrertheatertag ein und im Maxim-Gorki-Theater wurde
der Lehrertheatertag mit einem Vorstellungsbesuch von „Verrücktes Blut“ verbunden.
TUSCH EXTRA - Theaterworkshops für Schülerinnen und Schüler
Zusätzlich zu den Aktivitäten innerhalb der Partnerschaften veranstaltet TUSCH Berlin Theaterworkshops, die weiteren SchülerInnen die Möglichkeit bieten, spielerisch mit Theater in Berührung zu kommen. Unter dem Motto
„Welche Rolle spiele ich? – Zwischen Privatsphäre und Transparenz“ besuchten rund 126 Schülerinnen und Schüler
im Oktober und November das Palais Podewil in Berlin Mitte.
In zwei Serien mit jeweils fünf parallel stattfindenden Theaterworkshops setzten sich SchülerInnen von der siebten
bis zehnten Klasse an jeweils zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit den Themen Persönlichkeitsrechte, Datenschutz und den Folgen der Transparenz für Individuum und Gesellschaft auseinander. Unter der Leitung von fünf
TheaterpädagogInnen und KünstlerInnen stand jede Serie der fünf zweitägen Workshops unter ihrem eigenen
Themenbereich. So wurden unter dem Titel «Ich – Privat – Öffentlich» Fragen rund um digitale Welten und virtuelle
Identitäten gestellt, diskutiert, geprobt und gespielt. Den Abschluss bildeten Präsentationen, die Onlinevorgänge
visualisierten und in Klangteppichen hörbar machten, konkrete Geschichten erzählten, aber auch abstrakte Bilder
zeigten. Entstanden sind bemerkenswerte und ganz unterschiedliche künstlerische Ergebnisse. Die zweite Serie
der Theaterworkshops mit dem Titel „Der gläserne Mensch – Planspiel, Dokumentartheater und Performance“ beschäftigte sich ebenso mit dem Thema Datenschutz, lenkte den Fokus aber verstärkt auf die jeweiligen Lebenswelt
der SchülerInnen. Wie viel bin ich bereit, von mir preiszugeben und wer schützt meine Daten? Die unterschiedlichen Interessen von Datensammlern, Privatpersonen, der Legislative oder Hackern etc. wurden insbesondere
mithilfe von Planspielen, aber auch Performances nachempfunden und am Ende präsentiert.
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung sammelten die SchülerInnen erste Theatererfahrungen und lernten
unterschiedliche (theatrale) Methoden, wie bspw. Performance oder Planspiel kennen. Durch das persönliche
Theatererlebnis und das eigene Erproben und Spielen wurden darüber hinaus kreative und soziale Kompetenzen gefördert. Die WorkshopleiterInnen haben gemeinsam mit den SchülerInnen über Ideen gesprochen, Szenen
entwickelt, Texte geschrieben und die Jugendlichen haben sich mit der Komplexität der verschiedenen Interessen
auseinandergesetzt. Die teilnehmenden SchülerInnen haben mit entschieden, welche Themen konkret aufgegriffen wurden, wie sie was darstellen wollten und wie dann die szenische Präsentation aussah.
TUSCH Berlin bedankt sich beim Jugend-Demokratiefonds Berlin, der beide Serien der Theaterworkshops unter dem Motto „Welche Rolle spiele ich? – Zwischen Privatsphäre und Transparenz“
gefördert hat.
TUSCH EXTRA - Fortbildungsworkshops für LehrerInnen und TheaterkünstlerInnen
Zusätzlich zu denTheaterworkshops bietetTUSCH Berlin LehrerInnen undTheaterkünstlerInnen die Möglichkeit
durch Fortbildungsworkshops neue Impulse für die eigene Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen zu
erhalten. Den Anfang machte der Workshop „Theater für alle - Verschiedenheit und Methodenvielfalt nutzen“
unter der Leitung von Friederike Jentsch. Anhand praktischer Spiel- und Übungsformen stellte sie ressourcenund bewegungsorientierte Ansätze der offenen „Theaterarbeit für alle“ vor. Neben methodisch-didaktischen
Grundlagen lag der thematischer Schwerpunkt bei der Entwicklung von schülerorientierten Spiel- und
Lebenswelten mit Ansätzen aus dem Biografischen Theater und dem Improvisationstheater.
Der Workshop „Von der Idee zum Antrag: Methoden der Projektentwicklung“ unter der Leitung von Laura
Seifert vom Kulturförderpunkt Berlin widmete sich der Finanzierung von Projektideen. Dabei wurden die
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wichtigsten Bausteine eines Projektantrages genauso thematisiert, wie verschiedene Ansätze und Methoden
bei der Formulierung und Entwicklung der Projektfinanzierung vorgestellt und praktisch ausprobiert.
Unter dem Motto „Just do it: Performative Verfahren in der
theaterpädagogischen Praxis“ stellte Eva Pliscke performative Verfahren der Performancekunst und des zeitgenössischen Theaters vor. In vier Workshopstunden wurde die
Kunst der Handlungsanweisung, die Intervention im öffentlichen Raum und die Lecture Performance gemeinsam
erprobt und performt. Um ein wirkliches Gefühl für Kunst
im öffentlichen Raum zu bekommen, ging es mit Stühlen
unter dem Arm hinaus auf die Straße und in den U-Bahnhof
Klosterstraße, um dort kleine Theateraktionen zu gestalten,
bei der die Frage, wer Zuschauer und wer Performer ist, verschwamm.
©TUSCH Berlin
Der letzte Workshop des TUSCH Jahres 2014/2015 unter der Leitung von Marlies Dietz-Bester beschäftigte
sich mit „Tanz- und Bewegungstheater“. Elemente der Tanz- und Bewegungsimprovisation zeigten Möglichkeiten auf, eigenständiges Bewegungsmaterial zu entwickeln und die Umsetzung eigener Gestaltungsprozesse zu initiieren. Dabei wurden Zugänge vermittelt, Tanz- und Bewegungselemente in die eigene Arbeit
mit SchülerInnen einzubringen.
TUSCH Auswertungstreffen
Zum Abschluss des Schul- bzw. Spieljahres 2014/2015 stand bei TUSCH Berlin eine Neuerung an. Statt der
gewohnten partnerschaftsübergreifenden TUSCH-Auswertungstreffen fanden erstmals individuelle Auswertungsgespräche zwischen den am Projekt beteiligten LehrerInnen, TheaterpädagogInnen/-künstlerInnen
und der sie betreuenden Prozessbegleiterin statt. Dieses veränderte Format ermöglichte eine intensivere
und individuellere Auswertung über die Partnerschaftsaktivitäten des Jahres, die gemeinsame Zusammenarbeit und die Ergebnisse der künstlerischen Arbeit. Da von Partnerschaftsjahr zu Partnerschaftsjahr häufig
die TUSCH-Verantwortlichen in den Schulen wechseln, gewährleisten die individuellen Auswertungstreffen
außerdem eine erfolgreiche Übergabe wichtiger Informationen und Erfahrungen an die Neuen in den Schulen und Theatern. Sie nehmen am Auswertungstreffen teil und so erfolgt ein nahtloser Informationstransfer.
TUSCH-Denkwerkstatt
Am 18. November 2014 hat TUSCH gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und
Wissenschaft VertreterInnen der Partnertheater, der TUSCH-Schulen und aus dem Bereich Kulturelle Bildung
zur TUSCH-Denkwerkstatt eingeladen, um gemeinsam das TUSCH-Partnerschaftsmodell zu reflektieren
und zu diskutieren. Den Anfang machte ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Ute Pinkert, in dem sie über die
Anfänge von TUSCH Berlin sprach und das Projekt in Bezug zu relevanten Diskursen in der kulturellen
Bildung setzte. Danach ging es dann für die TeilnehmerInnen an drei Thementische, in denen sie der
Reihenfolge nach mit den Fragen/Themen „Vor welchen Herausforderungen stehen Theater und Schulen im
Bereich Kulturvermittlung in den nächsten 20 Jahren?“, „Wie lassen sich die Herausforderungen umsetzen?
Wünsche und Visionen“ und „Reality Check: Auf welche Weise könnte TUSCH Berlin gestaltet sein, um die
Bedürfnisse und Wünsche zu fördern?“ beschäftigten. Immer wiederkehrende Themen betrafen die Anzahl
der Partnerschaften, die Partnerschaftsdauer und Partnerschaftsstruktur, das Bewerbungsverfahren und die
Anlaufphase, den inhaltlichen Fachaustausch, moderne Theaterformate, das Festival und den gegenseitigen
Einfluss bzw. Stellenwert des Theaters in der Schule, der Schule im Theater und des TUSCH-Projekts in beiden
Institutionen sowie der Frage, wie TUSCH in die Stadt und Gesellschaft wirken kann. Es fand eine konstruktive
Diskussion mit vielen positiven und kritischen Anmerkungen und mit vielen guten Ideen statt, die Eingang in
eine Weiterentwicklung des TUSCH-Projekts finden werden.
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Pressestimmen
Das TUSCH Festival 2015 im RBB!
Theaterprofis arbeiten mit Schülern zusammen und am Ende kommt das heraus, was man jetzt hinter mir auf
der Bühne sieht. […] Jedes große und kleine Theater in dieser Stadt, von der Staatsoper bis zum GRIPS hat
nämlich eine Partnerschule und da wurden in den letzten Monaten, manchmal auch nur Wochen, Theaterstücke erarbeitet und ausgearbeitet. Und die werden jetzt, und darum geht es bei der TUSCH Festwoche, vor
Publikum vorgeführt. Klar, Theater braucht ja schließlich auch Publikum und das kam heute zur Eröffnungsveranstaltung zuhauf und mit viel Spannung, stolze Eltern, Mitschüler, Theaterinteressierte. […] Die Bühnenstars jetzt, die gerade den Eröffnungsabend gestalten sind 16-17 jährige Schüler, die 11. Klasse der BertoltBrecht-Oberschule aus Spandau, die als Partnertheater das HAU, das Hebbel am Ufer, haben. Und da haben
sie gemeinsam das Stück erarbeitet, das sie jetzt vorführen. [...] Das Stück läuft oben weiter, ich bin schon mal
runter gegangen ins Foyer, es gibt hier auch eine Ausstellung über das TUSCH- Projekt, mit Ausschnitten aus
den Stücken, mit Bildern, mit Texten, mit kleinen Videoschnippseln. […]
Textausschnitt aus dem Beitrag im ZIBB-Magazin, abrufbar auf der TUSCH-Website | 03.03.2015
Schülerstimmen aus den TUSCH-Partnerschaften
Nächstes
Jahr will ich wieder mitmachen!
(Albert-Einstein-Gymnasium
| Deutsches Theater Berlin)
ZuDas
sammenhalt,
nächste Mal
Durchhaltevermösoll unser Stück
gen und Willensstärke.
grusliger werden,
Diese Wörter gehen mir mit Kunstblut und so.
durch den Kopf, wenn ich (Freie Integrative Montessorischule Sternenwiese Panmich an die Zeit in der
kow | Astrid-LindgrenTheater-AG erinnere.
bühne im FEZ)
(Paulsen-Gymnasium | English
Theatre)
Ich
fand die Rollenspiele und Lieder toll.“ „Das Englischlernen war super.“ „Das
Spielen mit Handpuppen
war sehr lustig.
(Hermann-Schulz-Grundschule | Platypus Theater)
Tanzen ist
ja auch was für
Jungs.
(Bernd-Ryke-Grundschule
| Staatsballett Berlin Tanz-ist Klasse!)
Wir
waren die
Besten.
Ich vermisse Euch.
Es
Kinder machen nix als Theater
Ab heute zeigen 500 Schülerinnen und Schüler von der Grund- bis zur Berufsschule was sie drauf haben:
Kinder machen vier Tage lang nix anderes als Theater! […] Das ganze Jahr haben Schüler in Kooperation mit
Berliner Theatern Stücke geschrieben, Szenen entwickelt und geprobt, jetzt ist es so weit: im Podewil in Mitte
werden 22 Stücke aufgeführt. Eröffnet wird das Festival […] mit einer Gemeinschaftsproduktion des Hebbel
am Ufer und der Spandauer Bertolt-Brecht-Oberschule.
Stefanie Hofeditz | BZ | 03.03.2015
Vorhang auf für das TUSCH-Theaterfestival
Erwachsenwerden, Einsamkeit, Ängste, Liebe, Glück – all diese Themen bringen rund 500 Berliner SchülerInnen beim Theaterfestival TUSCH vom 3. bis 6. März auf die Bühne des Palais Podewil. Gemeinsam mit
LehrerInnen und TheaterexpertInnen schrieben die Mädchen und Jungen das Jahr über Texte, entwickelten
Szenen, probten und spielten. Die TeilnehmerInnen stammen aus sämtlichen Schulformen – von der Grundschule über das Förderzentrum bis zur Berufsschule.
Nach den Aufführungen gibt es Publikumsgespräche mit den jungen SchauspielerInnen. Eine Ausstellung im
Foyer bietet unter anderem mit Fotos und Videos einen ausführlichen Einblick in die Theaterprojekte. Junge
RezensentInnen schreiben im Tusch-Blog über die Aufführungen und veröffentlichen Interviews mit den AkteurInnen.
Das Kooperationsprojekt TUSCH - Theater und Schule Berlin vermittelt und betreut seit 17 Jahren dreijährige
Partnerschaften zwischen Berliner Schulen und Theatern. In dieser Zeit werden im kreativen Austausch Theaterprojekte entwickelt. Die SchülerInnen gewinnen Einblick in künstlerische, technische und organisatorische
Bereiche des Theaters, setzen sich mit traditioneller und experimenteller Theaterkunst auseinander und entwickeln durch das eigene Spiel kreative und soziale Kompetenzen weiter.
www.gew.de | 12.02.2015
ist manchmal
schwierig, die Geste
mit der Maske zu machen, weil man sich selber
nicht sieht.“ „Wenn ich zum
Beispiel die Rabenmaske
trage, dann fühle ich mich
leicht wie ein Rabe.“
(Nehring-Schule |
Schaubude)
(Eckener-Gymnasium | GRIPS
Theater)
Ich habe noch
nie so intensiv Theater gespielt. (Katholi-
Wiederholen macht keinen
Spaß!“ „Mir tut es gut,
dass wir wiederholen.
Das gibt mir Sicherheit.
sche Schule
Wir
St. Franziskus |
danken euch,
ATZE Musiktheater)
dass wir erst mal bei den
Probeszenen dabei sein konn(Schule an der Dahme |
ten. Uns haben die Proben sehr
Schlossplatztheater)
gefallen, weil es spannend war. Am
ersten Tag war es auch schön mit den
Ein
kleinen Spielen. Nach zwei ProbeszeStück schreinen durften wir bei der ersten Premiere
ben war gut, dass wir
dabei sein und wenn wir ehrlich sind,
soweit kommen, hätten
wollten wir erst nicht kommen, weil
wir nicht gedacht. Schlecht
wir dachten, dass es langweilig ist, war, dass wir am Anfang nicht
aber ganz im Gegenteil, es war
zu Potte gekommen sind und
sehr spannend.
dass das Fehlen keine Kon(August Sander Schule | Theasequenzen hatte.
ter Strahl)
(Paul-Schmidt-Schule | Friedrichstadt Palast)
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TUSCH in Zahlen
18 Jahre TUSCH Theater und Schule Berlin
170 Berliner Schulen waren und sind seit der Gründung bei TUSCH aktiv
36 Partnerschaften bestanden in der Spielzeit 2014/15
30 Theater waren als Partnertheater 2014/15 aktiv
126 KünstlerInnen und LehrerInnen waren 2014/15 beteiligt
rund 3200 aktiv beteiligte SchülerInnen in 2014/15
- davon präsentierten rund 560 SchülerInnen ihre Theaterprojekte
im Rahmen des TUSCH-Festivals
- davon kamen rund 2640 SchülerInnen im Rahmen des
partnerschaftlichen Austauschs mit Theater in Begegnung
22 Präsentationen auf den Bühnen des Podewil Berlin Mitte
im Rahmen des TUSCH-Festivals
Impressum
TUSCH Theater und Schule Berlin
2014/2015
Projektleitung TUSCH | Dr. Lena Blessing
Redaktion Jahresdokumentation | Lena Blessing und Denise Brucker
Texte | von den TUSCH-Partnern in Theatern und Schulen
sowie der TUSCH-Leitung
Fotos | Gianmarco Bresadola, wenn nicht anders gekennzeichnet
Erscheinungsdatum | Oktober 2015
Fragen & Infos | [email protected]
TUSCH ist ein Projekt der JugendKulturService gGmbH
und wird gefördert von der Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend und Wissenschaft
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TUSCH Projektbüro
im Palais Podewil
Klosterstraße 68-70
10179 Berlin
Tel: (030) 247 49 -852/ -856
Mail: [email protected]
www.tusch-berlin.de
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