P R O L O G J Ä N N E R 2 0 1 6 | N° 195 KS Carlos Álvarez singt die Titelpartie in Rigoletto Dirigent Cornelius Meister im Gespräch Adam Fischer dirigiert den Ring des Nibelungen Plácido Domingo feiert einen runden Geburtstag GENERALSPONSOREN /kattus Inhalt Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum! Jänner im Blickpunkt 2 Freue mich wie ein Kind auf die Vorstellungen! Cornelius Meister im Interview 4 Am Stehplatz 7 Vom Luxus auf den Bauch zu hören Adam Fischer im Interview 8 60 Jahre Wiedereröffnung 5 11 Rigoletto ist ein Hitchcock-Film! KS Carlos Álvarez 12 75 Jahre Begeisterung KS Plácido Domingo feiert einen runden Geburtstag 14 Wiener Staatsballett Nikisha Fogo und Andrey Kaydanovskiy 16 Quo Vadis? Bilder mit Botschaft 18 Das Staatsopernorchester Daniel Froschauer, Stimmführer der 1. Geigen 20 Repertoire im Jänner 22 Daten und Fakten 23 Spielplan 26 Kartenverkauf 28 Es war wirklich wunderschön und einzigartig den großen Zuschauerraum bei unserer jüngsten Uraufführungsserie – jener der Kinder­oper Fatima – voll leuchtender Kinderaugen zu sehen! Vor der Vorstellung aufgeregtes hundertfaches Geplauder und Gelächter – viele waren ja jetzt zum ersten Mal in einem Opernhaus und die neuen Eindrücke sowie die Vorfreude auf das zu Erwartende steigerten die Spannung immer mehr. Schließlich kam endlich der große Moment, der Beginn der Aufführung: Und von da an konnte man miterleben, wie die Kleinen in die Geschichte und die Musik eintauchten, wie sich ihr Mienenspiel von Szene zu Szene, von Situation zu Situation veränderte, gleichsam als Spiegelbild zum Geschehen auf der Bühne. Für die meisten verging die Zeit wie im Flug und sie verließen die Wiener Staatsoper um ein einprägsames, facettenreiches Erlebnis reicher als sie das Haus betreten hatten. Ich weiß nicht, wie viele dieser Kinder später einmal zu regelmäßigen Opernbesuchern werden, das wird von wohl vielen Faktoren abhängen, aber zumindest wurde ihr Inneres angeregt, vom Wesen des Musiktheaters berührt, sodass wir, die wir die Oper lieben, zumindest hoffen dürfen, dass auch sie in der Zukunft jene Freude mit dieser Kunstform haben, die uns an so vielen Abenden in die Vorstellungen pilgern lässt. Ihr Dominique Meyer JÄNNER im Blickpunkt KAMMERMUSIK RIGOLETTO TENÖRE AN DER WIENER STAATSOPER 16. Jänner 2016 22., 25., 28., 31. Jänner Jänner 2016 In der Serie Kammermusik der Wiener Philharmoniker ist am 16. Jänner das Nicolai Quartett im Mahler-Saal der Wiener Staatsoper zu erleben. Dieses setzt sich aus den Geigern Wilfried Hedenborg und Benjamin Morrison, sowie dem Bratschisten Gerhard Marschner und dem Cellisten Bernhard Naoki Hedenborg zusammen. Es erklingen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und Johannes Brahms. KS Juan Diego Flórez wird im Jänner in der Rigoletto-Serie den Herzog geben. Diese Partie gestaltet der Sänger erstmals im Haus am Ring. An seiner Seite singt KS Carlos Álvarez die Titelpartie (ebenfalls ein Haus-Rollendebüt), weiters gestaltet Olga Peretyatko die Gilda, Ain Anger den Sparafucile, Nadia Krasteva die Maddalena. Die Vorstellungen werden von Evelino Pidò musikalisch geleitet. Funkelnde Gastsolisten-TenorNamen gibt es auch diesen Jänner: Neben KS Juan Diego Flórez sind KS Michael Schade (als Matteo in der Arabella-Serie), Klaus Florian Vogt (als Florestan in der Fidelio-Serie), Antonino Siragusa (als Almaviva in der Barbiere-Serie), KS Ramón Vargas (als Gustav III. in der Ballo in maschera-Serie). Dazu die RingTenöre Christopher Ventris (als Siegmund in der Walküre), und Christian Franz als Siegfried in Siegfried und Götterdämmerung. 2 N° 195 www.wiener-staatso per.at BLICKPUNKT STUDIO WALFISCHGASSE WIENER STAATSBALLETT Jänner 2016 Jänner 2016 Richard Wagners Ring des Nibelungen ist ein faszinierendes, vielschichtiges Werk, das stets aufs Neue in seinen Bann zieht. Wer kompetente Erläuterungen zu Musik und Struktur der vier Teile erhalten will, der sei auf Thomas Lausmann, den Studienleiter der Wiener Staatsoper, verwiesen. Am 16. Jänner um 18 Uhr gestaltet er im Studio Walfischgasse einen Abend, bei dem er Einblicke in den Ring gibt. Mit Verklungene Feste | Josephs Legende steht zum Ausklang der Weihnachtsfeiertage ein biblischer Stoff am Spielplan des Wiener Staatsballetts, Vorstellungen sind am 2., 4., 6. und 9. Jänner zu sehen. Ebenfalls in der Walfischgasse findet am 12. Jänner ein Künstlergespräch mit KSCH Otto Schenk statt, das Staatsoperndirektor Dominique Meyer führt. Und am 25. Jänner wird in der Walfischgasse die Serie Operngeschichte fortgesetzt: Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Andreas Láng erzählen dabei über die venezianische Oper im Barock. La Fille mal gardée bezaubert am 20. Jänner zum letzten Mal in dieser Saison, der unbeschwert jugendliche Klassiker leitet damit zum nahenden Höhepunkt des Faschings Anfang Februar über. Jugendlich frisch präsentiert sich auch die Ballettakademie der Wiener Staatsoper: Die beliebten Tanzdemonstrationen finden zum ersten Mal im Studio Walfischgasse statt. Vom 18. bis zum 24. Jänner zeigen dabei jeweils vormittags die Oberstufe und nachmittags die Unterstufe ihr Können. www.wiener-staatsoper.at N° 195 3 FREUE MICH WIE EIN KIND B ereits mit 21, andere Kollegen sind in diesem Alter noch als Korrepetitoren unterwegs, gab Cornelius Meister an der Hamburgischen Staatsoper sein Dirigier-Debüt, dem bald Engagements an zahlreichen anderen großen Bühnen folgten. An der Wiener Staatsoper konnte man den heute 35jährigen Chefdirigenten und Künstlerischer Leiter des ORF Radio-Symphonieorchesters erstmals im Dezember 2012 mit einer erfolgreichen ZAUBERFLÖTE erleben, kurz darauf als Einspringer mit Wagners WALKÜRE und zuletzt mit einer DON GIOVANNI-Serie. Ab Jänner ist er nun in kurzer Folge mit gleich vier unterschiedlichen Opern im Haus am Ring zu hören. LE NOZZE DI FIGARO ARIADNE AUF NAXOS DIE ZAUBERFLÖTE ARABELLA Cornelius Meister 4 Sehr geehrter Maestro, Sie haben an der Wiener Staatsoper mit der Zauberflöte debütiert – können Sie sich noch an ein Detail, an einen besonderen Moment dieses ersten Abends erinnern? Cornelius Meister: Ich glaube sogar, dass ich mich fast an jede einzelne Minute dieser Vorstellung erinnere! Wenn man die Möglichkeit hat erstmals an diesem Haus, gemeinsam mit diesem Orchester zu musizieren, dann prägt sich jeder Moment, vielleicht für immer, ein. Zumal ich keine Orchesterprobe hatte und die Aufführung quasi das erste Zusammentreffen mit den Musikern war – ohne ein „Grüß Gott“, geschweige denn irgendwelche musikalischen Absprachen, haben wir von Anfang an musiziert. Und das drei Stunden lang! So ein schönes und intensives Erlebnis ist einfach unvergesslich. Wenn man ein Werk dirigiert, das vom jeweiligen Orchester regelmäßig und oft gespielt wird – wieviel an Eigenem kann man, sofern es sich um eine Repertoirevorstellung handelt, durchbringen, sozusagen gegen die lokale Interpretationstradition? Cornelius Meister: Es gab auch in der Geschichte der Wiener Staatsoper Werke, die sehr stark mit einer einzigen Dirigentenpersönlichkeit verbunden waren, sodass die jeweilige Interpretation zum Standard geworden war. Das ist bei den Stücken über die wir jetzt sprechen nicht der Fall, zumindest nicht in den letzten 20 Jahren. Und gerade deshalb spüre ich bei allen Mitwirkenden, besonders auch im Staatsopernorchester durchaus eine Neugier: „Wie mag die Haltung dieses Dirigenten zum Stück wohl sein“, werden sich sinngemäß viele der Musiker fragen. Und dann geht das gemeinsame Musizieren los. Aber was heißt „gemeinsames Musizieren“? Dass die unterschiedlichsten Ein­ flüsse, Kulturen und vielleicht auch stilistischen Schulen in einem Geben und Nehmen miteinander verschmelzen und man eine gemeinsame Richtung findet in die die „Reise“ gehen soll. Diese Flexibilität und Offenheit kann aber selbstverständlich nur entstehen, wenn alle Beteiligten die Oper in- und auswendig kennen – diese intime Vertrautheit N° 195 www.wiener-staatso per.at INTERVIEW AUF DIE VORSTELLUNGEN! mit dem Werk ist hier so hoch, wie ich sie nur an wenigen anderen Orten erlebt habe. Ich habe vor kurzem mit einem Sänger gesprochen, der festgestellt hat, dass er eigentlich nur auftritt, weil das Gefühl nach der gelungenen Vorstellung so wunderbar ist. Bei Ihnen scheint es offenbar anders zu sein? Cornelius Meister: Ganz anders! Ich freue mich nicht auf das Danach, sondern, schon Wochen vorher, wie ein kleines Kind, auf die Vorstellungen selbst und ich weiß, dass ich nach der Aufführung bereits mit Sehnsucht an die nächsten Abende denken werde. Ich habe schon früh eigene Klavierabende gegeben und Liederabende begleitet, mir ist die Auftrittssituation also von Kindesbeinen an vertraut und daher vielleicht weniger angstbehaftet als für jene, die erst recht spät gelernt haben vor das Publikum zu treten. Dazu kommt noch etwas: Ich stamme aus Hannover und hatte das Privileg, schon als Jugendlicher Proben und Vorstellungen im Orchestergraben der dortigen Staatsoper mitzuerleben. Eine Zeit lang habe ich jeden Tag dort verbracht und dadurch habe ich nicht nur Sternstunden, sondern auch den Alltag erlebt und viel erfahren, was mir heute hilft. Kurzum: Ich genieße die Aufführungen! Ich weiß, dass ich nach jedem Abend etwas Neues gelernt habe. Auch ein Privileg: Im Gegensatz zum Leistungssportler, der am Ende seiner Laufbahn nicht mehr unbedingt auf der Höhe seines Könnens steht, existiert für einen Dirigenten durchaus die Möglichkeit bis ins hohe Alter stetig besser zu werden – vorausgesetzt er arbeitet kontinuierlich an sich weiter. Alfred Brendel hat einmal festgestellt, dass man sich als Pianist nicht zu früh an Beethovens Hammerklaviersonate wagen sollte – vor dem 30. Lebensjahr hätte man die Finger von ihr zu lassen. Gibt es auch für einen Dirigenten Stücke, bei denen man sagt, die spare ich mir für später auf? Cornelius Meister: Ich würde da zweierlei unter­ scheiden. Die eine Frage lautet: Wann möchte ich ein bestimmtes Werk dem Publikum – besser noch: welchem Publikum präsentieren? Und die andere Frage lautet: Wann fange ich an, mich selber mit dem Werk zu beschäftigen? Ich bin davon überzeugt, dass ein Musiker nicht früh genug damit beginnen kann sich mit intellektuell, formal und geistig schweren Werken auseinanderzusetzen – das heißt aber nicht, dass er sie sofort öffentlich aufführen sollte. Ich habe beispielsweise 1996, als 16jähriger, zum 100. Todestag Anton Bruckners sämtliche seiner Symphonien mit meinem Vater am Klavier vierhändig gespielt – zu Hause, ganz ohne Publikum, so wie wir davor schon die Symphonien Beethovens und Gustav Mahlers gespielt hatten. Nichtsdestotrotz habe ich bewusst gewartet bis ich 30 Jahre alt geworden war, ehe ich mich öffentlich als Dirigent an eine Brucknersymphonie gewagt habe. Inwieweit kann eine Inszenierung das Dirigat beeinflussen? Cornelius Meister: Mitunter sehr deutlich! Dazu vielleicht eine kleine wahre Geschichte: Ich habe bisher zwei Produktionen der Entführung aus dem Serail dirigiert: Zunächst in Stuttgart, in der berühmten Inszenierung von Hans Neuenfels, somit in einer Regie mit einer starken Aussage, und kurze Zeit später, an der Oper in San Francisco, in einer ganz anderen Inszenierung. Bei den Proben in San Francisco habe ich nach und nach gespürt, dass meine Tempi, die in Stuttgart gepasst hatten, nicht mehr angemessen schienen. Mir wurde klar, wie sehr das objektive Tempo der Musik beeinflusst wird von dem, was auf der Bühne geschieht: von der Spannung, die zwischen den Charakteren, auch durch eine Inszenierung, aufgebaut wird. Dadurch kann das gleiche Tempo in einem Fall als angemessen und im anderen Fall als zu langsam oder zu schnell empfunden werden. Wenn ich eine Wiederaufnahme dirigiere, bemühe ich mich schon vorher um ein Video dieser Inszenierung, damit ich die emotionale Stimmung und Intention der Regie verstehe und als Dirigent bestmöglicher Partner eines musiktheatralischen Abends sein kann. www.wiener-staatsoper.at N° 195 5 Ich entdecke immer wieder neue Schönheiten.“ Cornelius Meister die Nase vorn hat, im Quintenzirkel nach oben oder nach unten. Es ist kein Zufall, dass Mozart den größten Sprung – drei Quinten nach oben von B-Dur nach G-Dur – beim unerwarteten und ungelegenen Auftritt des Figaro „Signori di fuori son già i suonatori“ komponiert. Und wenn er für die Hallenarie des Sarastro in der Zauberflöte die für einen schweren Bass ungewöhnlich lichte Tonart E-Dur wählt, dann verbindet er damit sicherlich eine bestimmte Aussage. Cornelius Meister DIE ZAUBERFLÖTE: 23., 27., 30. Jänner ARABELLA: 26., 29., Jänner, 1. Februar ARIADNE AUF NAXOS: 4., 7., 12., 15. März LE NOZZE DI FIGARO: 22., 25., 28. Juni Bei Werken die quasi durchkomponiert sind ist es klar, dass man in puncto Tempo und Agogik auf die innere Architektur des Stückes achten muss. Ist dies bei der Zauberflöte oder bei Nozze di Figaro ähnlich? Immerhin wird hier der musikalische Fluss regelmäßig von gesprochenen Dialogen bzw. Rezitativen unterbrochen. Kann man also jede neue Arie oder Ensemblestelle für sich betrachten? Cornelius Meister: Nein, ganz und gar nicht. Schon Nikolaus Harnoncourt hat auf die Wichtigkeit der Tempoarchitektur bei den Mozart’schen Werken hingewiesen und ich glaube ebenfalls, dass Mozart die Tempo- und Tonartenrelationen genauestens kalkuliert hat. Nehmen wir nur das große Finale des zweiten Aktes in Le nozze di Figaro her: die Tonarten wandern, je nachdem wer gerade 6 N° 195 www.wiener-staatso per.at Manche Sänger meinen, dass sie sich bei Wagner-Opern leichter täten über das Orchester drüberzukommen als bei Strauss-Opern. Wie sieht das ein Dirigent? War Wagner in der SängerOrchester-Balance praxisorientierter als Strauss? Cornelius Meister: Nein, das würde ich so nicht sagen. Wenn man sehr genau liest wie Strauss instrumentiert und welche Dynamiken er vorschreibt, dann merkt man wie pfiffig er umgegangen ist mit dieser Balance. Gerade Arabella ist diesbezüglich ein sehr gutes Beispiel: Strauss hat exakt eingeschätzt wann im Orchester, welche Instrumentengruppe wie laut spielen darf, damit man das Gesungene stets transparent mitbekommt. Wenn also der Orchesterklang zu dick wird, ist nicht der Komponist schuld! Die Liebe zum Gesang und zum gesungenen Wort einerseits sowie das Wissen um die Instrumentation und die richtige Klangbalance andererseits ist aus meiner Sicht übrigens das A und O für einen Operndirigenten, nicht umsonst spiele ich die Partituren von Arabella und Ariadne – obwohl ich die Werke oft dirigiert habe – gerade wieder täglich am Klavier: Ich entdecke immer wieder neue Schönheiten. Sind die Werke, die Sie am liebsten hören auch die Werke, die Sie am liebsten dirigieren, oder gibt es diesbezüglich Abweichungen? Cornelius Meister: (lacht) Da muss ich ganz ehrlich antworten: Kaum höre ich ein Werk, denke ich mir meistens: „Das würde ich jetzt sofort gern dirigieren.“ Das Interview führte Andreas Láng AM STEHPL ATZ Eine Aufführung ist mir in besonderer Erinnerung geblieben: Walküre mit Hilde Konetzni als Sieglinde. Kaum war der Vorhang nach dem ersten Akt gefallen, hob eine Ovation an, die praktisch nicht enden wollte. Das komplette Publikum applaudierte die ganze Pause hindurch – 30 Minuten lang. Ein junger kanadischer Tenor gab an diesem Abend sein Hausdebüt als Siegmund und wähnte sich im Traum: Ständig musste er mit der Konetzni vor den Vorhang. Noch Jahre später sprach er mich auf diese durchklatschte Pause an – und ich konnte nur sagen: „Tja, das ist Wien.“ Dieser Tenor war übrigens niemand geringerer als Jon Vickers. Da ich kaum bis gar keine Zeit hatte, mich stundenlang um eine Karte anzustellen, gab es nur zwei Möglichkeiten für mich auf den Stehplatz zu gelangen: Entweder ich bekam um zwei Schilling im Vorhinein eine Stehplatzkarte von der Akademie oder ich schlich mich an allen Billeteuren vorbei und war sozusagen ein „Schwarzseher und Schwarzhörer.“ Diesbezüglich muss ich dem Musikverein nachträglich mein großes Lob aussprechen – dort war es überhaupt kein Problem ohne Karte auf den Stehplatz zu gelangen, aber in der Wiener Staatsoper gab es einen einarmigen älteren Billeteur, der mich nahezu immer erwischt und hinausgejagt hat! Ich habe ihn gehasst. Später allerdings, als ich selbst an diesem Haus dirigieren durfte, wurde er mein größter Fan. Er war es auch, der mich nach einer Rheingold-Vorstellung, bei der ich zum ersten Mal ausgebuht wurde, tröstete. „Wissen’s“, kam er nach der Aufführung auf mich zugestolpert, „wissen’s, machen’s Ihna nix draus. Die, die gebuht ham, die san erst nach der Vorstellung in den Zuschauerraum eine gangan. Und nach den Buhs, haben’s dem Dirigenten X in einer Loge zugewunken, der hat des nämlich organisiert.“ Wie dem auch sei, unser anfangs gespanntes Verhältnis hatte sich zu einem quasi freundschaftlichen gewandelt. Zubin Mehta SERIE ” In den Jahren, in denen ich in Wien an der Akademie, also der heutigen Musikuniversität, studiert habe, war der Stehplatz der Wiener Staatsoper mein eigentliches Zuhause. Im Gegensatz zu den meisten anderen hatte ich keine bestimmte „örtliche“ Vorliebe, sondern stand einmal im Parterre, einmal am Balkon, dann wieder auf der Galerie, – wie es sich eben ergab, meistens mit einer Taschenpartitur und einer kleinen Taschenlampe bewaffnet. Und da ich den Stehplatz als Ausbildungsstätte auffasste, interessierte mich alles gleichermaßen: Das Musikalische wie das Szenische, das deutsche Repertoire wie das italienische oder slawische – und ganz wichtig – ich sah mir, wieder im Gegensatz zu manch anderen, immer die ganze Vorstellung an, nicht nur die Höhepunkte oder ausgewählte Arien. Und so wurde ich Zeuge vieler wunderbarer Aufführungen unter Herbert von Karajan oder Josef Krips oder Rudolf Moralt oder Dimitri Mitropoulos und wie die großen Pultgiganten damals alle hießen, erlebte unter den Sängerinnen und Sängern alles was zu dieser Zeit Rang und Namen hatte – man ging ja nicht nur in eine Vorstellung eines bestimmten Werkes, sondern gleich drei Mal, um nur ja jede Besetzungsvariation miterleben zu können. Selbstverständlich diskutierte man nach jeder Aufführung ausführlich und hitzig und emotionsgeladen über das Gehörte und Gesehene und selbstverständlich hatte ich kaum zu hoffen gewagt, selbst einmal „dort unten“ dirigieren zu dürfen. (Als es dann so weit war, sagte ich spaßhalber zu den Musikern: „Sehen Sie, es hat sich kaum etwas verändert, früher, als ich in die Wiener Staatsoper kam, bin ich am Stehplatz gestanden, und jetzt muss ich hier am Dirigentenpult schon wieder stehen.“) ZUBIN MEHTA über seine Zeit auf dem Staatsopernstehplatz www.wiener-staatsoper.at N° 195 7 VOM LUXUS, AUF DEN BAUCH ZU HÖREN Adam Fischer dirigiert den RING DES NIBELUNGEN Ausschnitt aus einem Interview, das Adam Fischer im Rahmen der Dirigenten-Werkstatt im STUDIO WALFISCHGASSE gegeben hat. Sie haben am Beginn Ihrer Laufbahn als Korrepetitor gearbeitet; wieweit war diese Tätigkeit für Ihr späteres Dirigentenhandwerk hilfreich? Adam Fischer: Als Korrepetitor arbeitet man mit den Sängern, das bedeutet, man lernt die Probleme kennen, die Sänger haben können und vor allem lernt man, wie man sie unterstützen kann. Man lernt, wie sie atmen, wie sie die Stimme ansetzen – und worauf man dabei achten muss. Kennt man ihre Schwierigkeiten, weiß man, wie sie „funktionieren“, dann kann man ihnen beim Singen helfen. Ich behaupte nicht, dass man alle Werke, die man später dirigiert, auch korrepetiert haben muss. – Man kann ja aus dem, was man in einigen Stücken gelernt hat, auf andere schließen. Aber ohne Zweifel hat mir das Korrepetieren geholfen. Und natürlich habe ich die Dirigenten, die damals gewirkt haben, vom Klavier aus kritisch beobachtet: Mit 22, 23 oder 24 Jahren weiß man ja alles besser … Aber alles besser zu machen ist 8 N° 195 www.wiener-staatso per.at mir nicht gelungen (lacht). Aber gelernt habe ich damals viel! Merken Sie heute noch beim Dirigieren, welche Stücke Sie korrepetiert haben? Adam Fischer: Da muss ich ein wenig nachdenken. Nein, ich glaube der Unterschied ist heute nicht mehr so groß. Wie sieht dieses „Dem-Sänger-Helfen“ an einem Beispiel aus? Adam Fischer: Ich muss als Dirigent etwa in der Lage sein zu erkennen, wenn ein Sänger zu wenig Luft für eine begonnene Phrase hat – noch bevor sich der Sänger dessen überhaupt selbst bewusst ist. In so einem Fall muss ich als Dirigent das Tempo leicht steigern, damit es sich dennoch ausgeht. Oder ich muss spüren, wenn ein Interpret – wieder: bevor er es merkt – stimmlich angestrengt ist und daraufhin das Orchester dämpfen, damit INTERVIEW der Sänger die ganze Oper durchhält. Das alles sind Erfahrungswerte, die man sich im Laufe der Zeit erwirbt. Abgesehen von diesem unmittelbaren Mitdenken: Woran denken Sie, wenn Sie etwa den Ring dirigieren? An das Kompositorisch-Analytische wie etwa Leitmotive und deren Verwendung, an die Sänger, an das, was in den Proben besprochen wurde? Adam Fischer: Zunächst einmal denke ich beim Ring an den Ring. (lacht) Wahrscheinlich ist es so, dass ich mich bei einer Vorstellung auf meine Aufgaben während der Vorstellung konzentriere. Das heißt: Manche Dinge, die wir in der Probenarbeit besprochen haben – wie etwa ein Wort auszusprechen ist oder mit welchem Ausdruck – interessieren mich weniger, weil ich sie in diesem Augenblick nicht mehr beeinflussen kann. Ich denke also eher an die technischen Aufgaben. Zum Beispiel, an welchen Stellen man aufpassen muss, damit das Orchester nicht zu laut wird. Und ich denke natürlich an die Interpretation. Es kommen einem auch ganz unwillkürlich Gedanken beziehungsweise entwickeln sich Gefühle: Bei der Todesverkündigung in der Walküre bekomme ich jedesmal eine Gänsehaut. Ist so eine spontane Gefühlsanwandlung als Dirigent etwas Begrüßenswertes? Adam Fischer: Begrüßenswert oder nicht – ich kann es nicht ändern. Natürlich ist es nicht meine Aufgabe, eine solche Gänsehaut zu bekommen, sondern eine beim Zuhörer zu erzeugen. Ich werde ja nicht für meine Gänsehaut bezahlt, sondern dafür, dass die Tuben gemeinsam einsetzen. Aber was soll ich tun? Was uns zu der beliebten Frage bringt: Im Augenblick des Dirigierens: Kopf oder Bauch? Intellekt oder Gefühlsüberschwang? Adam Fischer: Ich würde sagen: Soviel Bauch wie möglich, aber nicht mehr. Der Bauch darf den Kopf nicht gefährden. Es ist im Dirigentengraben immer ein Luxus auf den Bauch hören zu können, wenn auch ein schöner Luxus. Ich kann mir das manchmal – hier – erlauben. Hier: Bedeutet das, dass man sich mit dem Staatsopernorchester mehr erlauben darf? Adam Fischer: Das Staatsopernorchester blickt auf eine große Tradition an Opernaufführungen zurück und hier, also in diesem Haus, ist eine Opernaufführung dadurch einfach sicherer. Wobei es eigentlich nicht immer um ein Haus oder ein Orchester geht, denn es gibt grundsätzlich mehr und weniger sichere Abende. Weniger sicher sind Aufführungen mit Einspringern? Adam Fischer: Sicherlich auch, zumindest bei Einspringern, die eine Produktion nicht so gut kennen beziehungsweise, wenn man keine Zeit mehr zum Proben hatte. Da hat man als Dirigent ganz andere Aufgaben als auf den Bauch zu hören… Der Ring dauert an die 16 Stunden. Liegt eine der Herausforderungen schon in der reinen Bewältigung dieser großen Dimension? Adam Fischer: Nein, ich glaube, es geht nicht um die Länge. Es gibt Aufgaben, die kurz und dennoch schwerer sind als die großen Stücke. Wenn eine Oper so lang ist, muss man ganz Menschliches beachten: Man sollte vor dem Rheingold auf die Toilette gehen. Teilen Sie sich einen so langen Abend im Kopf ein? Adam Fischer: Nein, das kann ich leider nicht. Ich kann nicht bewusst weniger konzentrieren und mir so meine Kräfte einteilen. Aber das ist ja auch nicht notwendig. Denn das Fantastische an Wagner ist ja, dass man geradezu Kräfte auftanken kann. In Budapest machte ich den Ring in vier Tagen, und ich dachte mir, dass ich danach einfach tot sein werde. Aber siehe da: Die Musik ist so intensiv und fantastisch, dass man alle Kräfte, die man einbringt, auch wieder zurückbekommt. Nach der Götterdämmerung hätte ich gleich nochmal anfangen können – mit dem ganzen Ring! Gibt es für den Dirigenten Passagen, die weniger Kraft brauchen? Also auch Momente des Ausruhens? Adam Fischer: Ich weiß, Kollegen sprechen von solchen Momenten. Mir wurde zum Beispiel beigebracht, dass man als Dirigent im Rheingold eine Pause hat, und zwar nach Alberichs: „Zögert ihr noch, zaudert wohl gar“. Da hat Wagner eine Fermate geschrieben und man hat als Dirigent acht Sekunden Pause, um die Hand auszuschütteln. Ich bitte Alberich immer, die Fermate möglichst lange zu halten – damit ich eine neunte Sekunde habe. www.wiener-staatsoper.at N° 195 9 (lacht) Früher habe ich mir an dieser Stelle immer noch ein Stückchen Traubenzucker in den Mund geschoben. er am Ende des Abends nicht mehr genug Kraft für die ausgeruhte Brünnhilde hat, oder riskiere ich Unklarheiten im Orchester. Gönnt Wagner dem Orchester solche Trauben­ zuckerpausen? Adam Fischer: Ja, und deutlich mehr als dem Dirigenten. Wenn man sich die Partitur anschaut, dann sieht man, dass er praktisch jeder Instrumentalgruppe eine größere Ausruhpause zugesteht. In der Todesverkündigung zum Beispiel den Geigern und so weiter. Ich glaube, er hat hier wirklich auch bewusst an Pausen gedacht. Nur beim Dirigenten leider seltener, also nur einige Male in 16 Stunden. Schätzen Sie einen der vier Teile des Rings besonders? Adam Fischer: Ich würde sagen, dass es sich eher um Lieblingsstellen handelt. Aber das ist ja auch ungerecht, das würde bedeuten, dass andere nicht so schön sind. Wie bereiten Sie sich auf einen neuen Zyklus vom Ring, den sie so gut kennen, vor? Adam Fischer: Ich kenne ihn gar nicht so gut. Der Ring des Nibelungen ist voller Rätsel. Ein ganzes Leben ist nicht genug, um diesen Rätseln auf die Spur zu kommen und ihn in all seinen Details kennen zu lernen. Aber rein technisch und praktisch kenne ich ihn gut, das stimmt. DER RING DES NIBELUNGEN Das Rheingold 10. Jänner Die Walküre 13. Jänner Siegfried 17. Jänner Götterdämmerung 24. Jänner Der komplette RING wird als Stream übertragen. staatsoperlive.com Diese Produktion wird ermöglicht mit der Unterstützung von Schauen Sie vor einem solchen Ring-Zyklus noch einmal in die Partitur? Adam Fischer: Man sollte das auf alle Fälle machen! So zehn Tage vor der Aufführung bzw. vor Beginn der Proben. In der Praxis kann es allerdings so aussehen, dass man erst etwas knapper davor dazu kommt. Vor allem Rheingold und Siegfried brauchen Vorbereitung. Was ist zum Beispiel im Siegfried das Schwierige? Adam Fischer: Dass es nicht schwierig klingt beziehungsweise nicht schwierig klingen darf. Der 1. Akt hat viele Tempoänderungen, die sich für den, der das Stück gut kennt, eigentlich ganz organisch ergeben. Aber eben nur für den, der das Stück gut kennt. Wenn nicht dann … dann kann es heikel werden. Die Übergänge sind an sich nicht einfach. Auch die Begleitung des Schmiedeliedes: Es ist für den Siegfried schwer zu singen. Wenn ich nun merke, dass der Atem des Sängers knapp wird, kann ich nicht, wie oben angesprochen, einfach spontan das Tempo erhöhen, weil ich sonst z.B. die Hörner, die hier auch gefordert sind, durcheinanderbringe. Ich muss also in der Situation entscheiden: Belaste ich den Sänger mehr und gehe das Risiko ein, dass 10 N° 195 www.wiener-staatsoper.at Seien wir ungerecht: Um welche Stellen handelt es sich? Adam Fischer: Wie schon gesagt: Todes­ verkündigung. Oder Waldweben. Das kann fantastisch sein! Trauermarsch. Der gesamte Ring ist voller fantastischer Stellen. Dirigieren Sie den Ring auswendig? Adam Fischer: Ich könnte es nicht und ich will es nicht. Ich bin vom Auswendig-Dirigieren ein wenig abkommen. Natürlich hat es Vorteile, ich kann, wenn ich auswendig dirigiere, meine Augen besser benützen. Denn die Augen sind ja eigentlich nicht dafür da, in die Noten zu blicken, sondern Sänger oder Instrumentalisten anzuschauen. Es ist aber so, dass dieses Dirigieren mit den Augen ermüdet und man zwischendurch eine Pause braucht. Ein Beispiel aus einem anderen Lebensbereich: Ich habe gelesen, dass die großen Schachmeister sich beim Spielen jeden Zug aufschreiben, obwohl sie ohnehin alles im Kopf haben. Sie machen das, um das Gehirn kurz auszurasten. Genauso ist es bei mir und den Noten: Ich muss manchmal in die Noten schauen, einfach, um mich auszuruhen. Macht ein Auswendig-Dirigieren freier? Adam Fischer: Wenn man es richtig anwendet, dann ja. Wenn nicht und man es nur aus Eitelkeit macht, ist es einfach ein Verbrechen. Das habe ich am Anfang als junger Dirigent natürlich auch gemacht ... Was bringt ein schneller Blick in die Partitur? Wieviel können Sie in einem Augenblick erfassen? Adam Fischer: Ich kenne die Partitur gut und ein Blick auf den einzelnen Takt bringt mir den Rest in Erinnerung. Wenn ich zum Beispiel die Noten der Tuba sehe, weiß ich automatisch, was die Geigen spielen oder das Piccolo macht. Es ist also einfach eine Gedächtnisstütze. Oiver Láng THEMA 60 JAHRE WIEDERERÖFFNUNG m 5. November 2015 jährte sich die Wiederer­öffnung der Wiener Staatsoper zum 60. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums lassen wir in einer kleinen Serie diese Zeit Revue passieren: Pro Heft werden in chronologischer Reihenfolge – beginnend mit 1955 – Höhepunkte in Erinnerung gerufen. In der Dezember-Nummer sind dies die Jahre 1976-1980. 1976 Am 1. September wird Egon Seefehlner Direktor der Wiener Staatsoper. Der ehemalige Chef des Wiener Konzerthauses ist mehrere Jahre in der Direktion der Staatsoper tätig gewesen, ehe er als Direktor an die Deutsche Oper Berlin wechselte. Nun kehrt er an das Haus am Ring zurück. Edita Gruberova triumphiert als Zerbinetta unter Karl Böhm in der Neuproduktion von Richard Strauss’ Ariadne auf Naxos. Sie hatte die Rolle im Haus am Ring zwar schon zuvor einige Male interpretiert, doch mit dieser Premiere gelingt ihr der endgültige internationale Durchbruch. Gerhard Brunner übernimmt die Ballettdirektion. Dem ersten Theoretiker unter den Ballettvorständen des Hauses wird es mit seiner konsequent verfolgten „Wiener Ballettdramaturgie“ gelingen, das Wiener Staatsopernballett als eigene Größe in der Welt des Tanzes zu positionieren. 1977 Die Schlagzeilen überschlagen sich, als Herbert von Karajan nach jahrelangem Fernbleiben von der Wiener Staatsoper im Jahr 1977 wieder zurückkehrt. Die Wiederaufnahme „seiner“ Trovatore-Produktion wird zum umjubelten und uneingeschränkten Triumph. Gleich darauf dirigierte er die Premiere von Mozarts Le nozze di Figaro in der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle mit José van Dam in der Titelpartie. Die Euphorie seiner Anhänger brach alle Rekorde, Jubel empfing den Maestro vor und nach den Vorstellungen. Ein Jahr später sollte der Trovatore noch einmal das Gesprächsthema werden, als Franco Bonisolli als Manrico sein Schwert zornig wegwerfend die öffentliche Hauptprobe am 24. 4. 1978 verließ. 1978: Eine mit Spannung erwartete Premiere geht am 9. Dezember über die Bühne: Unter Carlos Kleiber wird Georges Bizets Carmen in einer Neuproduktion herausgebracht. Die Inszenierung stammt von Meisterregisseur Franco Zeffirelli, der nach seiner Bohème und dem Don Giovanni zum dritten Mal im Haus am Ring eine Arbeit präsentieren kann. Als Carmen ist Elena Obrazcowa, als Don José Plácido Domingo und als Escamillo Juri Mazurok zu sehen. Die Produktion wird vom Fernsehen übertragen. KS Edita Gruberova als Zerbinetta 1979 Am 6. Mai 1979 kommt es zur letzten Premiere Herbert von Karajans an der Wiener Staatsoper: Der Maestro steht, wie so oft, nicht nur am Dirigentenpult, sondern zeichnet auch für die Inszenierung der neuen Don CarloProduktion verantwortlich. Die glanzvolle Besetzung umfasst Namen wie Ruggero Raimondi (Philipp), José Carreras (Carlo), Piero Cappuccilli (Posa), Matti Salminen (Großinquisitor), Mirella Freni (Elisabeth), Agnes Baltsa (Eboli) und Edita Gruberova (Stimme vom Himmel), Thomas Moser (Herold). SERIE A 1980 Am 30. September startet die Wiener Staatsoper die erste Japan-Tournee. In 22 ausverkauften Vorstellungen wird das Staatsopernensemble vom begeisterten japanischen Publikum bejubelt. Die Staatsoper ziert die Titelblätter zahlreicher Tages- und Wochenzeitungen in Japan. Zu den Künstlern, die auf dieser Tournee zu erleben sind, zählen Karl Böhm, Horst Stein, Edita Gruberova, Leonie Rysanek, Gundula Janowitz, Lucia Popp, Birgit Nilsson, Bernd Weikl, Hermann Prey, Agnes Baltsa, Thomas Moser und James King. Die aufgeführten Werke umfassen Die Entführung aus dem Serail, Le nozze di Figaro, Salome, Elektra und Ariadne auf Naxos. www.wiener-staatsoper.at N° 195 11 RIGOLETTO IST EIN HITCHCOCK-FILM! Vom Belcanto über Mozart bis hin zu Verdi, aber auch in veristischen Partien – KS CARLOS ÁLVAREZ konnte an der Wiener Staatsoper sein Publikum stets begeistern. Nun singt er im Haus am Ring erstmals die Titelpartie in Verdis Rigoletto. Im Vorfeld zu der Vorstellungsserie im Jänner sprach er mit Andreas Láng. D arf man mit Rigoletto am Ende der Oper Mitleid haben? Weist er nicht einen ähnlich mäßigen Charakter auf wie die Höflinge, die er verachtet? Schließlich wird er am Beginn der Handlung nicht gerade positiv gezeichnet … KS Carlos Álvarez: In all den Jahren meiner professionellen Sängertätigkeit habe ich nach und nach gelernt, die Charaktere, die ich verkörpere grundsätzlich nicht zu verurteilen. Rigoletto ist einfach ein Mensch, der in eine Situation gedrängt wurde und sich, den daraus erwachsenden Umständen geschuldet, auf ganz bestimmte Weise benimmt. Gibt es überhaupt solche, die man von Vornherein und so ohne Weiteres als nur gut oder nur böse klassifizieren darf? Jeder einzelne wird Momente aufweisen, in denen er warmherzig ist, mitleidig, liebesfähig. Das ist bei Rigoletto nicht anders. Sofern Gilda nicht das Ergebnis einer Vergewaltigung ist – was ich nicht glaube, da Rigoletto offenbar nur schöne und zärtliche Erinnerung an ihre Mutter hat – stellt Gilda für ihn eine Insel der Zärtlichkeit und den einzigen Sinn dar. Sie zu behüten ist zu Rigolettos Lebensaufgabe geworden. „Beruflich“ ist er ein professioneller Unterhalter – so wie wir Sänger übrigens auch – aber in dem Moment, in dem er nach Hause kommt, verschieben sich die Gewichtungen. Auch ich bin daheim kein Rigoletto, Scarpia oder Jago und ebenso wird 12 N° 195 www.wiener-staatsoper.at Rigoletto, wie ich annehme, innerhalb seiner vier Wände nicht der Spaßmacher des herzoglichen Hofes sein. Aber macht sich Rigoletto nicht dadurch schuldig, dass er seine Tochter zu sehr unter Verschluss hält? KS Carlos Álvarez: Rigolettos Verhalten ist zumindest nachvollziehbar und in der Zeit, in der die Geschichte spielt, durchaus eine Usance. Nichtsdestotrotz mündet das Ergebnis dieser Einstellung in einer Katastrophe, wobei andererseits ohne Gildas Liebe und Unkenntnis über die Identität und den wahren Charakter des Herzogs vermutlich gar nichts passiert wäre. Wo sind, von der konkreten Handlung abgesehen, die wesentlichen Unterschiede zwischen Traviata und Rigoletto – wir haben in beiden Fällen problematische Vaterfiguren? KS Carlos Álvarez: Es gibt, wenn man diese beiden Opern vergleicht, im Musikalischen mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede. Erstens gehören beide Werke in dieselbe Schaffensperiode. Zweitens versucht Verdi jeden Akt als einheitliches Ganzes mit komponierten Übergängen zwischen den einzelnen Szenen zu formen, dennoch sind die Akte noch nicht wirklich durchkomponiert und weisen nach wie vor mehr oder weniger geschlossene Nummern auf – Arien oder INTERVIEW Ensembles. Drittens kann man, wenn man will, sagen, dass Verdi damit experimentiert hat, Situationen und Personen ganz bestimmte Melodien zuzuweisen, womit wir bei Vorformen des Leitmotiv-Gedankens wären. Und bezüglich der problematischen Vaterfiguren würde ich meinen, dass Verdi insofern ins Schwarze getroffen hat, als er in einer Zeit, in der Väter gesellschaftlich gesehen Repräsentanten des Rechts, der Macht und des Establishments waren, mit Rigoletto einen väterlichen Außenseiter zeigte, der nicht in dieses Schema passt: Rigoletto ist missgebildet, ein Hofnarr, machtlos ... insofern haben wir hier einen deutlichen Unterschied zu Vater Germont. Sind Verdi-Opern für einen Sänger emotional oder stimmlich eine größere Herausforderung? KS Carlos Álvarez: Ohne Zweifel beides gleichermaßen. Vokal sind einerseits Kraft und Ausdauer gefragt, andererseits zählen Schöngesang, das Ausformen zahlloser Feinheiten und das Transportieren unterschiedlichster emotionaler Färbungen zu den unabdingbaren Voraussetzungen. Gleichzeitig existiert bei Verdi das, was wir Metatheater nennen: Der dargestellte Charakter spielt den anderen Charakteren innerhalb der Handlung etwas vor. Rigoletto zeigt also verschiedene unechte Gesichter und Gefühle, und, quasi in Klammern gesetzt, kommt erst sein wirkliches Ich zum Vorschein, seine Liebe, sein Leid, seine Rachsucht. Inwieweit kann die Oper Rigoletto noch zum Belcanto gezählt werden? KS Carlos Álvarez: Belcanto ist nicht nur eine musikalische Manier, sondern eine grundsätzliche Übereinkunft darüber, wie man Singen sollte: Legato, textverständlich und präzis im Umsetzen der Vorgaben in der Partitur – Verdi bat übrigens, dass die Sänger auf das übliche Portamento verzichten sollten, also wirklich nur das wiedergeben, was in den Noten steht. Und all diese Parameter treffen auch auf Rigoletto zu, obwohl das Stück nicht explizit in die BelcantoPeriode gehört. Wo sind für Sie die Schlüsselmomente in Rigoletto und wo die großen Herausforderungen? KS Carlos Álvarez: Monterones Fluch und Gildas Verschleppung in 1. Akt, das Duett Rigoletto- Gilda mit Rigolettos Vendetta im 2. Akt sowie das berühmte Quartett im 3. Akt. Das sind die Schlüsselmomente innerhalb einer Oper, die von Andeutungen, Überraschungen und handlungsbedingten Umschwüngen so überquillt wie ein Film von Alfred Hitchcock. Und hinsichtlich der Herausforderungen? Sehr fordernd und zwar in vielerlei Hinsicht ist das „Figlia! Mio padre“Duett im 1. Akt. Aber die Rigoletto-Partie ist als solche eine einzige Herausforderung! Sie ist lang, voller unterschiedlicher Arien, Szenen und Ensemblenummern. Wo überall haben Sie den Rigoletto bisher schon gesungen? KS Carlos Álvarez: In der Oper Rigoletto wirkte ich erstmals 1988 mit, damals sang ich noch im Chor in Málaga, meiner Heimatstadt – und raten Sie, wer die Titelpartie gab? Ein ehemaliges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper: Georg Tichy! Den Rigoletto selbst singe ich seit 2001, die erste Produktion war im Teatro Real in Madrid, danach folgten Aufführungen in London, Washington, Barcelona, Florenz, Chicago, Oviedo, Santander, Hamburg, Málaga … also weltweit (lacht). Wenn Sie alle wichtigen Verdi Rollen miteinander vergleichen die Sie gesungen haben, welche ist die facettenreichste und warum? KS Carlos Álvarez: Wenn wir über die Qualität des menschlichen Verhaltens eines Charakters reden und wie er seine Ideale zu verwirklichen sucht, vielleicht Rodrigo in Don Carlos. Er ist, und hier komme ich ein bisschen zu meiner ersten Antwort zurück, der einzige, den man tatsächlich als guten Menschen klassifizieren könnte. Aber sobald man Gefallen daran findet, auf der Bühne in die Haut von fragwürdigeren Figuren zu schlüpfen – quasi als Katharsis-Möglichkeit für uns Interpreten – wird man merken, dass das in Wahrheit viel interessanter ist: Jago, Macbeth, das hat etwas! Väter-Figuren hingegen nehmen eine Sonderstellung ein, vor allem wenn man selbst die Erfahrungen der Vaterschaft gemacht hat: Nette Herausforderung für einen Sänger sind Simon Boccanegra, Miller, Germont, Giacomo in Giovanna d’Arco, Stankar in Stiffelio, Ford in Falstaff – aber unter all diesen bleibt Rigoletto stets „the one and only!“ www.wiener-staatsoper.at N° 195 13 Rigoletto 22., 25., 28., 31. Jänner 75 JAHRE BEGEISTERUNG KS PLÁCIDO DOMINGO feiert einen runden Geburtstag I n Věc Makropulos, der Dezember-Premiere der Wiener Staatsoper, wird von einer weltberühmten Sängerin – Emilia Marty – berichtet, die von Erfolg zu Erfolg schreitet und dank eines Wunderelixiers mit ewiger Jugend beschert ist. So die Geschichte. Mitunter drängt sich durchaus der Verdacht auf, dass diese Emilia Marty einst einen besonderen Kollegen an ihrem Zaubertrank hat nippen lassen ... Der Kollege – das ist Plácido Domingo, der im Jänner seinen 75. Geburtstag feiert. Denn gemäß seinem Motto „Wer rastet, der rostet“ hat der Sänger bis heute ein fast unvorstellbares Arbeitsund Wirkungsspektrum entfaltet, das ihn schier ohne Pause durch die Operngeschichte führt. Domingo, das ist mehr als nur ein Name, eine Persönlichkeit, ein Sänger oder Dirigent. Domingo ist eine Ikone des Musiktheaters, und heute, wie kein anderer Kollege, eine Ausnahmeerscheinung. Wie Karajan für viele, auch nicht Hochkulturaffine, der Inbegriff des Dirigenten an sich wurde, so ist Domingo für ebenso viele der Opernsänger schlechthin. Vergleichbare Beispiele sind rar. Denn Domingo ist Weltmeister auf so vielen Gebieten, dass es ihm keiner gleichmachen kann. Was ihn antreibt, ist in erster Linie, neben Talent, Disziplin und anderen Gottesgaben, wohl auch eine Begeisterungsfähigkeit für Musik und Theater, die ihn durch Jahrzehnte befeuert und antreibt. Denn, um vielleicht einen etwas weniger öffentlich bekannten Domingo-Aspekt anzuführen: Wer ihn auch nur einmal nach einem langen Arbeitstag bei einer Abendvorstellung in der Staatsopern-Loge erlebt hat, wie er an Vorstellungen, an denen er 14 N° 195 www.wiener-staatsoper.at nicht teilhat, mit den Sängern mitlebt, mit der Musik fiebert und einfach positiv und begeistert „die Sache“ Oper liebt, der hat gesehen, dass es bei Domingo eine Ermüdung, eine Routine oder auch nur einen Gewöhnungseffekt nicht gibt. Muss noch über seine Stimme geschrieben werden? Muss nicht – jeder Opernliebhaber (er)kennt sie blind. Muss noch über seine besten Rollen geschrieben werden? Auch nicht, denn Domingo hat so viele Paradepartien, dass die Aufzählung zu lang und ohnedies immer auch unvollständig wäre. Über seine überreiche Staatsopern-Geschichte? Auch nicht, denn man weiß ohnedies, dass er 1967 als Don Carlo debütierte, hier zahllose Abende – als Sänger und als Dirigent – absolvierte und alle Ehrungen, die ein Künstler erhalten kann, auch erhielt. So ist er nicht nur Kammersänger, sondern auch noch Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper – eine Auszeichnung, die nur ganz wenigen Sängerinnen und Sängern zuteil wird. Überdies – was soll man über eine StaatsopernGeschichte sprechen, da diese ohnedies noch nicht abgeschlossen ist? Im Mai wird Domingo an das Haus wiederkehren und den Giorgio Germont in La traviata singen. 337 Jahre alt wird Emilia Marty dank des Wunderelixiers in Věc Makropuloss. Eine gute Nachricht! Denn hat sie ihrem Kollegen tatsächlich etwas abgegeben, darf sich das Wiener und internationale Opernpublikum auf kommende 262 Jahre mit Plácido Domingo freuen. Und auf viele weitere Vorstellungen, Sternstunden, Ausnahmeabende. Und auf weitere 262 Jahre ehrliche Begeisterung! Oliver Láng JUBILÄUM www.wiener-staatsoper.at N° 195 15 DAS WIENER STAATS Halbsolistin Nikisha Fogo ” Bei neoklassischen Werken fühle ich mich in meinem Element, kann es genießen zu tanzen, darf dabei ganz ich selbst sein“, sagt die in Stockholm geborene Nikisha Fogo, die seit 2013 Mitglied des Wiener Staatsballetts ist und 2015 zur Halbsolistin avancierte. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Kungliga Svenska Balettskolan in ihrer Geburtsstadt und der Royal Ballet School in London, mit ersten Preisen bei Ballettwettbewerben in Grasse (Frankreich) bzw. Falun (Schweden) wurde sie 2010 für ihre Anstrengungen belohnt. Ihre Vorliebe für die Neoklassik ist auch an den wichtigsten Rollen ihres Repertoires beim Wiener Staatsballett ersichtlich, dennoch übernimmt die vor Kraft, Schwung und Elan sprühende Nikisha Fogo vielfältige Aufgaben, zu denen Kitris Freundin und Amor in Nurejews Don Quixote bzw. eine Freundin in Ashtons La Fille mal gardée ebenso zählen wie Tarantella und Allegro Brillante von Balanchine, Forsythes The Second Detail, Ekmans Cacti, Horecnas Contra Clockwise Witness, de Banas Creatures, Dawsons A Million Kisses to my Skin und Bubeníčeks Le Souffle de l’esprit. SERIE Generell fühlt sie sich in energiegeladenen Rollen wohl, Sprünge und rasche Drehungen liegen ihr im Blut, und so zählt auch Kitri zu jenen Rollen, die sie sich für ihre Zukunft wünscht. „Ich freue mich aber auch auf Herausforderungen, die ganz andere Fähigkeiten und Dinge von mir erfordern, als ich üblicherweise bevorzuge“, sagt Fogo, die seit ihrer Kindheit an verschiedenste Tanzstile gewöhnt ist. Großen Anteil daran haben ihre Eltern, beide ehemals im Tanz professionell tätig, wobei ihr Vater sie eine Zeit lang in Hip Hop unterrichtete. Neben dem Tanz gehört ihr Interesse auch dem Gesang und der kreativen Tätigkeit. Nikisha Fogo versteht sich dabei als Singer-Songwriterin, die ihre Texte und Lieder selbst schreibt. Mit Andrey Kaydanovskiy gründete sie auch eine Band: „Vielleicht treten wir ja einmal bei einer Premierenfeier für unser Ensemble auf “, lacht sie. 16 Nikisha Fogo in The Second Detail N° 195 www.wiener-staatsoper.at BALLETT BALLETT E in Besuch des Festspielhauses St. Pölten veränderte den Lebensweg des in Moskau geborenen Halbsolisten des Wiener Staatsballetts, der sich erst angesichts der dort gezeigten Choreographie Shutters Shut von Paul Lightfoot und Sol León entschloss, den Tänzerberuf zu ergreifen. Seine diesbezügliche Ausbildung hatte er bereits zuvor ab dem Alter von zehn Jahren an der BolschoiBallettakademie in Moskau erhalten, und setzte diese am Ballettkonservatorium in St. Pölten, an der John-Cranko-Ballettakademie in Stuttgart und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper fort. Halbsolist Andrey Kaydanovskiy Im Rahmen ballettschulischer Verpflichtungen – zum allerersten Mal stand er in Renato Zanellas Spartacus auf der Bühne der Wiener Staatsoper – wurde er für das Ensemble entdeckt und 2007 unmittelbar an das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper engagiert. 2015 avancierte er zum Halbsolisten des Wiener Staatsballetts, für das er mit den Stücken Zeitverschwendung und Das hässliche Entlein, die beide an der Volksoper Wien gezeigt wurden, auch choreographisch tätig war. Im Juni 2015 wurde er beim Choreographischen Wettbewerb im Rahmen des Internationalen Tanzfestivals TANZOLYMP mit dem Special Prize als „Best Dance Theatre Performer and Choreograph“ ausgezeichnet, im November 2015 mit dem Deutschen Tanzpreis „Zukunft“. „Die Anregung zu choreographieren ging von meiner Großmutter aus, die mich ermunterte, bei der Initiative choreolab des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper mitzumachen“, erinnert sich Kaydanovskiy, der ebenfalls leidenschaftlich Schlagzeug spielt. „Schlagzeug zu üben hilft auch sehr beim Tanzen, denn bei Beidem geht es um Rhythmus und Körperkoordination.“ Zu den wichtigsten Momenten in seinem bis­ herigen Leben zählt er die Geburt seiner Tochter Ruby, die ihm seine Lebensgefährtin Rebecca Horner (Halbsolistin des Wiener Staatsballetts) schenkte. Oliver Peter Graber www.wiener-staatsoper.at N° 195 17 Andrey Kaydanovskiy in Cacti Denys Cherevychko und Rebecca Horner in Josephs Legende 18 N° 195 www.wiener-staatsoper.at BALLETT QUO VADIS? Bilder mit Botschaft 80 Jahre vor der Entstehung von John ­Neumeiers Wiener Fassung der Josephs Legende beschäftigten sich 1897 erste biblischen Themen gewidmete Stummfilme mit der Passion Christi, wobei die Brüderpaare B ­ asile und Lumière produktionsverantwortlich zeichneten. Im Laufe der weiteren Entwicklung drehte man zunächst an Originalschauplätzen, danach wurde das Genre Bibelfilm um Massenszenen und spektakuläre Kulissen erweitert. Speziell ab der Mitte des 20. Jahrhunderts entstand eine Vielzahl an zumeist „monumentalen“ Filmen zur Thematik, deren Aufwand mit über 50.000 Komparsen in Ben Hur (1959) gipfelte, wobei an folgende Titel erinnert sei: Samson und Delilah (1949, Regie Cecil B. DeMille mit Hedy Lamarr), Quo vadis? (1951, Regie Mervyn LeRoy, mit Robert Taylor, Deborah Kerr, Peter Ustinov bzw. Sophia Loren, Elizabeth Taylor und Bud Spencer in kleineren Rollen), Das Gewand (1953, Regie Henry Costa mit Richard Burton) Die zehn Gebote (1956, Regie Cecil B. ­ DeMille mit Charlton Heston), Ben Hur (1959, R ­ egie William Wyler mit Charlton Heston), Das Buch Ruth (1960, Regie Henry Koster mit Viveca Lindfors), B ­ arabbas (1961, Regie Richard Fleischer mit Anthony Quinn), König der Könige (1961, Regie N ­ icholas Ray mit Orson Welles), Die größte Geschichte ­aller Zeiten (1965, Regie George Stevens mit Sidney Portier), Die Bibel (1966, Regie John Huston mit Richard Harris und Peter O’Toole), Die Geschichte der Apostel (1969, Regie Roberto Rosselini), Moses (1974, Regie Gianfranco De Bosio mit Burt Lancaster) und Jesus von Nazareth (1977, Regie Franco Zeffirelli mit Robert Powell und Anne Bancroft). Auch die der Josephs Legende zugrunde- liegende biblische Geschichte fand filmische Adaptierungen, hier sei Die Bibel – Josef (1995, Regie Roger Young mit Ben Kingsley) herausgegriffen. Unter all den Filmen ragt jedoch Quo vadis? in­ Gegenüberstellung zum Ballettabend Verklungene Feste | Josephs Legende des Wiener Staatsballetts besonders heraus, da bereits der Filmtitel auf beide Choreographien verweist. Die Frage quo vadis (lat. wohin gehst Du – in der Bibel wird sie in Joh 13,36 von Simon Petrus an Jesus Christus gerichtet) kann dabei nicht nur symbolisch für den Lebensweg des Joseph s­ tehen, sondern auch für die Entwicklung der Gesellschaft, deren Untergang im Kriegerischen von John ­Neumeier am Ende der Verklungenen Feste zur ­kritischen Diskussion gestellt wird. Quo vadis – dies bleibt eine Frage, die sich wohl viele im Strom der Zeit und auf der Flucht Befindliche angstvoll stellen werden, quo vadis ist aber auch eine Frage, der sich das zeitgenössische Kulturschaffen, so es auf die Herausforderungen unserer Zeit adäquat reagieren will, zu stellen hat. Eine hoffnungsfrohere Antwort als Verklungene Feste von John Neumeier gibt die West Side Story von Leonard Bernstein und Stephen Sondheim mit dem Titel Somewhere, der in der originalen Bühnenversion im zweiten Akt des Musicals während des so genannten Somewhere-Ballet Verwendung findet, mit der Textzeile „There’s a place for us“. Möge er für die Begegnung der Kulturen ebenso wie für die Zukunft des Kulturschaffens immer Leitbild sein. Oliver Peter Graber www.wiener-staatsoper.at N° 195 19 Verklungene Feste | Josephs Legende 2., 4., 6. und 9. Jänner SERIE Das Staatsopernorchester Daniel Froschauer 20 N° 195 www.wiener-staatsoper.at SERIE Stimmführer der 1. Geigen DANIEL FROSCHAUER D ie Oper, genauer: die Begeisterung für die Oper, begleitet ihn schon ein Leben lang. Bereits als Kind, so erzählt der Geiger Daniel Froschauer, ist er hinter der Bühne gestanden und hat so zahlreiche Abende miterlebt. Den berühmten Troubadour etwa, als Karajan 1977 wieder ans Haus am Ring zurückkehrte. Oder auch viele andere Sternstunden der Staatsoper, seien es nun Opern- oder Ballettvorstellungen. Die Möglichkeit zu solchen Ausflügen bot ihm sein Vater, der legendäre Chordirektor des Hauses, der seinerseits der Wiener Staatsoper seit 1943 verbunden war. Und so lernte der heutige Stimmführer der ersten Violinen den Musiktheaterbetrieb aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennen. Vom Inspizientenpult aus, von der Hinterbühne, später – als Sängerknabe – direkt aus dem Zentrum des Geschehens, also von der Bühne. Und nur wenige Jahre danach auch aus dem Orchestergraben. Denn bereits mit 17 Jahren substituierte er und war nun Teil mancher legendärer Aufführung. An den Rosenkavalier unter Karajan in Salzburg erinnert er sich noch gut, wenn auch mit den Jahren „ein wenig Verklärung“ dazugekommen ist. Spannend sind seine Rosenkavalier-Erlebnisse für ihn, abgesehen vom Musikalischen, auch deshalb, weil er an dieser Oper selbst sein Reifen und seine menschliche Entwicklung miterleben kann. Mit 17 Jahren habe er sicherlich manche Verwandtschaft mit dem Octavian gehabt, führt Froschauer aus, heute hingegen fallen ihm eher die Weisheiten der Marschallin auf. „Das ist das Großartige in der Oper“, zeigt er sich hingerissen, „dass sich die Werke für einen verändern, weil man selbst immer Neues dazulernt und sie so immer anders erlebt.“ Dieses Neues-Dazulernen ist ihm persönlich ganz besonders wichtig, sei es auf musikalischer oder auch außermusikalischer Ebene. So liest er derzeit etwa die Tagebücher Cosima Wagners, parallel dazu studiert er ein Buch mit sämtlichen fotografischen Aufnahmen Richard Wagners. „Man spielt Werke einfach mit einem anderen Wissen, wenn sich der Horizont weitet“, ist er überzeugt. Abgesehen davon, um nicht nur auf einen kleinen Lebensbereich – die Musik – fokussiert zu sein, widmet er sich bewusst auch Themen aus Opernentfernten Wissensgebieten. Ob für jemanden wie ihn, der auch die historischen Dimensionen der Wiener Staatsoper kennt, das Wissen um epochale Größen des Hauses wie Mahler, Strauss etc. zu Ehrfurcht und Demut führt? „Das weniger“, meint Froschauer. „Aber ich glaube, dass der Geist dieser Größen in der Staatsoper mitschwingt und in unserem Spiel vorhanden ist. Und dass wir ihn auch der nächsten Generation weitergeben! Faszinierend ist es jedenfalls immer, wenn man daran denkt, dass Dirigierpartituren von Gustav Mahler, mit seinen persönlichen Eintragungen, in unserem Archiv liegen. Oder dass ein Verdi in unserem Orchestergraben dirigiert hat!“ Bis heute ist es für Froschauer selbstverständlich, neben dem eigentlichen Üben der Orchester- und Kammermusikliteratur täglich auch Tonleitern zu trainieren, einfach, um technisch fit zu bleiben. „Das Geigenspiel wird ja nicht einfacher, wenn man älter wird. Man muss die Feinmotorik pflegen, damit man am Musikerberuf Freude hat und ihn auch gut ausüben kann.“ Pausen? Die kommen für ihn nur in kleinem Rahmen in Frage. „Einmal einen Tag zu pausieren tut der Muskulatur gut. Aber nach spätestens zwei Tagen habe ich schon wieder das Bedürfnis, die Geige in die Hand zu nehmen und zu spielen.“ Ebenso umfassend ist auch seine Freude am gesamten Staatsopern-Repertoire – ob Wagner oder Bellini, Strauss oder Tschaikowski, Oper oder Ballett: Froschauer ist stets mit gleicher Freude an der Arbeit. Ob er nicht mitunter an den Werken ermüdet? Nein, winkt er ab, „eher das Gegenteil. Je länger ich spiele, desto mehr entdecke ich in den Werken, desto größer ist das Vergnügen.“ Also keine langen Orchesterdienste, die er nur pflichthalber absolviert… Wobei er das Wort „Dienst“ ohnehin nicht gerne hört und auch nicht gelten lässt. Eben weil Dienst nach Pflicht klingt, und es „bei uns im Orchester ja nicht um Pflicht, sondern um Begeisterung geht …“ Oliver Láng www.wiener-staatsoper.at N° 195 21 In dieser Serie werden die Mitglieder des Wiener Staats­ opernorchesters vorgestellt. REPERTOIRE IM JÄNNER DIE FLEDERMAUS | 1., 3. Jänner Mit der Fledermaus schuf der Walzerkönig ein Meisterwerk, das innerhalb der Gattung Operette nicht übertroffen wurde: Eine geniale Musik, gepaart mit einer bissig-komischen Handlung ohne jedes billige Sentiment! FATIMA | 2., 3., 6. Jänner Die österreichische Komponistin Johanna Doderer schuf die Kinderoper Fatima, oder von den mutigen Kindern im Auftrag der Wiener Staatsoper auf Basis einer Erzählung des preisgekrönten syrisch-deutschen Schriftststellers Rafik Schami. Erzählt wird die Geschichte des aus armen Verhältnissen stammenden Mädchens Fatima, die die schwierige Aufgabe auf sich nimmt, den bösen Schlossherrn in einer Wette zu besiegen und die von diesem gefangen gehaltenen Kinderträume zu befreien. IL BARBIERE DI SIVIGLIA | 5., 8. Jänner Rossinis Barbiere di Siviglia in der geistreichen Inszenierung nach Günther Rennert steht in der Publikumsgunst ganz weit oben: unzählige melodische Ohrwürmer, ein Feuerwerk an musikalischem Witz und das berühmte, bis zum Perpetuum mobile ausufernde Rossini’sche Crescendo. FIDELIO | 7., 11., 14. Jänner Dass Beethoven, stets auf der Suche nach moralisch integren, idealen Persönlichkeiten für seine einzige Oper das Fidelio-Sujet wählte, ist nicht weiter verwunderlich. Ein Stück, in dem das Hohelied der Freiheit besungen wird, in dem man „Wahrheit kühn zu sagen wagt“, in dem die unbedingte, alles übersteigende Liebe kein Opfer scheut und alle Ketten bricht, musste Beethovens Schaffenskraft entzünden. RING DES NIBELUNGEN | 10., 13., 17., 24. Jänner 26 Jahre lang und mit vielen Unterbrechungen hat Wagner an seiner Ring-Tetralogie geschrieben – dennoch erscheinen die vier Teile wie aus einem Guss geschaffen. Inhaltlich schuf Wagner einen gewaltigen Mythos, in der Grundprobleme der Menschheit und des Menschseins im Gewand von Helden und antropomorphen Götter abgehandelt werden. Szenenbild Das Rheingold 22 N° 195 www.wiener-staatsoper.at UN BALLO IN MASCHERA | 12., 15., 18. Jänner Die Handlung beruht auf einer wahren Begebenheit: 1792 wurde der schwedische König Gustaf III. während eines Maskenballs von einem Attentäter ermordet. Giuseppe Verdi und sein Librettist Antonio Somma griffen den Stoff auf und entwarfen die von den historischen Geschehnissen inspirierte Oper Un ballo in maschera. SALOME | 16., 19., 21. Jänner Trotz ihres Egoismus, ihrer scheinbaren Brutalität und verwöhnten Verzogenheit, die letztlich den Tod anderer nach sich zieht, erregt die jugendliche und liebesbedürftige Prinzessin das Mitleid des Publikums. Ihre kindliche Unreife, ihre Einsamkeit macht sie eher zum Opfer als zur Täterin. RIGOLETTO | 22., 25., 28., 31. Jänner Das erste Werk der „trilogia popolare“ Verdis, war von Beginn an ein durchschlagender Erfolg: 1851 in Venedig uraufgeführt, bringt es die großen Themen des Komponisten in den Vordergrund. Ungebrochen hält sich Rigoletto in den internationalen Spielplänen, alleine an der Wiener Staatsoper war das Werk bisher an die 700mal zu erleben. DIE ZAUBERFLÖTE | 23., 27., 30. Jänner Mozarts berühmte Oper bietet eine Reihe von interpretatorischen Sichtweisen: Es kann als märchenhaftes Zauberspiel oder als mystisches Symbolwerk verstanden werden, als ewige Auseinandersetzung von Gut und Böse oder als humanistische Botschaft. Uraufgeführt 1791 im Freihaustheater auf der Wieden zählt das Werk zu den meistgespielten Opern im internationalen Repertoire und kann gerade durch den Dualismus von scheinbarer Einfachheit und musikalisch tiefem Ausdruck stets aufs Neue faszinieren. ARABELLA | 26., 29. Jänner, 1. Februar Strauss und Hofmannsthal schufen mit Arabella, ihrem letzten gemeinsamen Werk, eine lyrische Komödie, in der die wahre Liebe zweier grundverschiedener Paare das zentrale Thema darstellt. Jene wahre Liebe, durch die man auf ewig verbunden ist „auf Leid und Freud und Wehtun und Verzeihn.“ SERIE DATEN UND FAKTEN TANZDEMONSTRATIONEN OPERN-ROLLENDEBÜTS Regine Hangler (Rosalinde) in Die Fledermaus am 1. Jänner Ilseyar Khayrullova (Grimgerde) in Die ­Walküre am 13. Jänner Ulrike Helzel (Mutter), Aura Twarowska (Stumme Frau) in Fatima am 2. Jänner Mikko Franck (Dirigent), Iain Paterson (Jochanaan) in Salome am 16. Jänner Adriana Kučerová (Rosina), Alessio Arduini (Figaro), Carole Wilson (Marzellina) in Il barbiere di Siviglia am 5. Jänner Sorin Coliban (Fafner), Andrea Carroll (Stimme Waldvogel) in Siegfried am 17. Jänner Evgeny Nikitin (Don Pizarro), Klaus Florian Vogt (Florestan), Stephen Milling (Rocco), Jörg Schneider (Jaquino) in Fidelio am ­7. Jänner 2016 Ain Anger (Fasolt), Sorin Coliban (Fafner), Rachel Frenkel (Wellgunde) in Das Rheingold am 10. Jänner Kristin Lewis (Amelia), Maria Nazarova* ­(Oscar), Manuel Walser (Christian) in Un b ­ allo in maschera am 12. Jänner * Stipendiatin von NOVOMATIC KS Juan Diego Flórez (Herzog), KS Carlos Álvarez (Rigoletto) in Rigoletto am 22. Jänner Die Ballettakademie wird unterstützt von Stephen Milling (Sarastro) in Die Zauberflöte am 23. Jänner Regine Hangler (Gutrune), Anna Larsson­(Waltraute), Andrea Carroll (Woglinde), Rachel Frenkel (Wellgunde) in Götterdämmerung am 24. Jänner Cornelius Meister (Dirigent), Anja Harteros (Arabella), Hila Fahima (Fiakermilli) Manuel Walser (Dominik) in ­Arabella am 26. Jänner NEUER KONZERTMEISTER Der junge brasilianisch-deutsche Geiger José Maria Blumenschein hat am 15. Dezember 2015 das Konzertmeister-Probespiel in der Wiener Staatsoper gewonnen. Er wird am 1. September 2016 die Stelle eines Konzertmeisters des Staats­ opernorchesters / Wiener Philharmoniker antreten, die sich durch die Pensionierung von Prof. Rainer Küchl am 31. August 2016 nach 45 Dienstjahren ergeben wird. José Maria Blumenschein wurde 1985 in Freiburg im Breisgau als Sohn einer aus Zum fünften Mal präsentiert die Ballett­ akademie der Wiener Staatsoper vom 18. - 24. Jänner 2016 ihre Tanzdemonstrationen. Diese finden nun erstmals im neuen Studio Walfischgasse der Wiener Staatsoper statt. Die Studierenden der Oberstufe zeigen am Vormittag, die Klassen der Unterstufe am Nachmittag in verschiedenen Fächern des Unterrichtsprogramms ihr Können. Goiania, Brasilien, stammenden Famile geboren. Während seines Studiums gründete er dort das „Vertigo String Quartet“, welches mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Als Solist ist er Preisträger zahlreicher bedeutender Wettbewerbe. 2010 zog es ihn wieder nach Deutschland, wo er seine Position als 1. Konzertmeister im WDR Sinfonieorchester Köln antrat. 2014 und 2015 war er erster Konzertmeister bei den Bayreuther Festspielen unter Christian Thielemann. OPERNWERKSTATT ORF RadioCafé mit: Juliane Banse Moderation: Michael Blees 14. Jänner, 19.00 Uhr TODESFÄLLE Luc Bondy ist am 28. November 2015 in Zürich 67jährig verstorben. Für die Wiener Staatsoper inszenierte er 1990 im Theater an der Wien als Festwochen­ koproduktion Mozarts Don Giovanni. Herbert Prikopa starb am 8. Dezember 2015 80jährig in Wien. An der Wiener Staatsoper verkörperte er Monostatos und Sellem (Rake’s Progress). Der Rundfunkmoderator, Opernenthu­ siast und Stimmkenner Gottfried Cervenka starb am 14. Dezember 2015 überraschend in Wien. www.wiener-staatsoper.at N° 195 23 DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE RADIO UND TV Hans-Dieter Roser vollendet am 7. Jänner sein 75. Lebensjahr. Er wurde in Allentsgschwendt im Waldviertel geboren und studierte Geschichte, Germanistik, Musikund Theaterwissenschaften sowie Schauspiel. 1967-1972 leitete er das Künstlerische Betriebsbüro am Theater an der Wien, 1972-1975 war er Musikdramaturg am Staatstheater Kassel, 1976-1982 Leiter des Direktionsbüros am Burgtheater, 19821986 Vizedirektor der Wiener Volksoper, 1986-1991 Künstlerischer Betriebsdirektor an der Wiener Staatsoper, 1991-1998 an der Berliner Staatsoper. KS Waltraud Meier feiert am 9. Jänner ihren 60. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang sie unter anderem Amneris, Komponist, Carmen, Santuzza, Eboli, Fidelio-Leonore, Ortrud, Kundry, Venus und Isolde. 1992 sang sie bei der Walküre-Premiere in der Regie von Adolf Dresen unter der Leitung von Christoph von Dohnányi die Sieglinde, eine Partie die sie im seither im Haus am Ring insgesamt 25 Mal verkörpert hat und am 13. Jänner 2016 unter Adam Fischer erneut singen wird. KS Renato Bruson wird am 13. Jänner 80 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang er zwischen 1977 und 2005 17 verschieden Rollen – unter anderem Jago, Simon Boccanegra, Stankar, Giorgio Germont, Guido di Monforte, Macbeth, Rigoletto und Scarpia. Ben Heppner vollendet am 14. Jänner sein 60. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang er u.a. Florestan, Erik, Lohengrin, Tristan, Bacchus und Kaiser (Frau ohne Schatten). 24 N° 195 KS Katia Ricciarelli feiert am 16. Jänner ihren 70. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper war die Sopranistin unter anderem als Maria (Maria Stuarda), Amelia (Ballo in maschera und Simon Boccanegra), Luisa, Leonora (Il trovatore), Elisabetta, Desdemona, Mimì (La Bohème), Liù (Turandot) und Maddalena (Andrea Chénier) zu erleben. Der ungarische Dirigent Iván Fischer wird am 20. Jänner 65 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper leitete er Aufführungen von Entführung aus dem Serail, Le nozze di Figaro und Don Giovanni. KS Plácido Domingo feiert am 21. Jänner seinen 75. Geburtstag. Siehe auch Seite 14. KS Mara Zampieri vollendet am 30. Jänner ihr 65. Lebensjahr. An der Wiener Staatsoper sang sie unter anderem Maria (Maria Stuarda), Lady Macbeth, Lina (Stiffelio), Odabella (Attila), Tosca, Minnie und Fedora. Das Ensemblemitglied Dan Paul Dumi­ trescu wird am 31. Jänner 50 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang er bislang fast 60 verschiedene Rollen – zum Teil in Premieren – so etwa den Mönch in Don Carlos, Pietro in Simon Boccanegra, Ramfis in Aida, Pimen in Boris Godunow, Lord Rochefort (Anna Bolena), Iwan Chowanski, Sarastro in der Zauberflöte, Komtur in Don Giovanni, Colline in La Bohème, Kardinal Brogni, Banquo und Sparafucile. www.wiener-staatsoper.at 3. Jänner, 20.15 | ORF III Hänsel und Gretel (Humperdinck) Aufgenommen in der Wiener Staatsoper im November 2015 Dirigent: Christian Thielemann Mit: Eröd, Baechle, Tonca, Sindram, Schus­ ter, Gerhards 10. Jänner, 14.00 | radio klassik Mélange mit Dominique Meyer 13. Jänner, 19.30 | Ö1 Opernwerkstatt Margarita Gritskova, Monika Bohinec und Yasushi Hirano zu Gast bei Peter Dusek 17. Jänner, 15.05 | Ö1 Baritonaler Belcantist Anlässlich des 80. Geburtstages von KS Renato Bruson Gestaltung: Michael Blees 21. Jänner, 19.30 | Ö1 Jahrhundertsänger KS Plácido Domingo Anlässlich seines 75. Geburtstages mit: Chris Tina Tengel 24. Jänner, 15.05 | Ö1 Lyrische Mittel, dramatische Ambitionen Anlässlich des 70. Geburtstages von KS Katia Ricciarelli Gestaltung: Michael Blees 31. Jänner, 15.05 | Ö1 Das Wiener Staatsopernmagazin Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen der Wiener Staatsoper sowie Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern. Gestaltung: Michael Blees DATEN UND FAKTEN BUCH NEUER KAMMERSÄNGER Die Österreicher reklamieren Carl Goldmark ebenso gerne für sich wie die Ungarn. (Geboren ist er tatsächlich im heutigen Ungarn, den Großteil seines Lebens verbrachte er im heutigen Österreich). Spätestens seit der Uraufführung seiner Oper Die Königin von Saba an der Wiener Hof­ oper (heutige Wiener Staatsoper), war er aus dem Spielplan vieler Musiktheater nicht wegzudenken, und in Wien gehörte er praktisch zu den regelmäßig gespielten Komponisten. Dieser Popularität bereiteten die Nationalsozialisten ein jähes Ende – und leider ist die reiche Wiener Aufführungstradition bis heute abgerissen. Anlässlich der hundertsten Wiederkehr seines Todestages im Jahr 2015 brachte Johann Hofer eine wirklich empfehlenswerte, ausführliche, lesenswerte und akribisch recherchierte Goldmark-Biografie (Verlag Steinbauer) heraus – die erste im deutschsprachigen Raum übrigens. Sehr zu empfehlen! LIVE AT HOME Roberto Alagna am 1. Dezember 2015 im Teesalon der Wiener Staatsoper mit dem Im Jänner überträgt die Wiener Staatsoper via Internet folgende Aufführungen: che die langjährige Verbundenheit mit Ro- 3. Jänner: Fatima, oder von den mutigen Kindern 10. Jänner: Das Rheingold 13. Jänner: Die Walküre 14. Jänner: Fidelio 17. Jänner: Siegfried 24. Jänner: Götterdämmerung berto Alagna und ehrte ihn als besonders Alle Informationen: staatsoperlive.com Titel „Österreichischer Kammersänger“ ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte durch Kulturminister Dr. Josef Ostermayer und Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Letzterer betonte in seiner Anspra- „großzügigen Künstler, und das Publikum liebt großzügige Künstler!“ Roberto Alagna bedankte sich für diese „wichtigste Auszeichnung, die einem Sänger verliehen werden kann“, die sei „viel wichtiger als Preise, die man bekommen kann. Seit vielen Jahren gibt es eine treue Verbindung zwischen dem Wiener Publikum und mir – ich habe mich immer gefreut, hier auftreten zu dürfen, und hoffe, dass diese Verbindung noch lange weiter besteht!“ BALLETT-ROLLENDEBÜTS Ketevan Papava und Eno Peci in Verklungene Feste am 4. Jänner Nina Poláková, Ioanna Avraam, Alice Firenze und Alexandru Tcacenco in Verklungene Feste am 6. Jänner Natascha Mair (Lise) und Jakob Feyferlik (Colas) in La Fille mal gardée am 20. Jänner DONATOREN AGRANA | BUWOG Group | Christian Zeller­Privatstiftung | Diehl Stiftung & Co. KG | Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG | André und Rosalie Hoffmann | Helm AG | MB Beteili­gungs GmbH | Österreichische L­ otterien | Porsche Holding GmbH | ­Raiffeisen | Zentralbank Österreich AG | Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | TUPACK Verpackungen Gesellschaft m.b.H. | voestalpine AG | Mathias Wettstein | Wirtschaftskammer Wien STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM JÄNNER 2016 14.00 15.00 10.1. 13.00 14.00 2.1. 14.00 15.00 14.1. 13.00 14.00 15.00 25.1. 3.1. 14.00 15.00 15.1. 13.00 14.00 15.00 26.1. 14.00 15.00 27.1. 13.00 14.00 15.00 13.00 14.00 15.00 28.1. 13.00 14.00 15.00 1.1. 13.00 4.1. 14.30 15.30 15.1. 5.1. 14.00 15.00 18.1. 6.1. 14.00 15.00 19.1. 7.1. 14.00 15.00 20.1. 12.00 24.1. 10.00 11.00 12.00 13.00 13.00 14.00 15.00 14.00 15.00 14.30 15.30 29.1. 14.00 15.00 30.1. 13.00 14.00 15.00 31.1. 13.00 14.00 15.00 8.1. 14.00 15.00 21.1. 14.30 15.00 15.30 9.1. 14.00 15.00 22.1. 14.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung | wwww.wiener-staatsoper.at | [email protected] Tel. (+43/1) 51444 / 2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/ 2624. Änderungen vorbehalten. www.wiener-staatsoper.at N° 195 25 SPIELPLAN Jänner 2016 01 DIE FLEDERMAUS | Johann Strauß Freitag 19.00-22.30 Dirigent: Stefan Soltesz | Regie: Otto Schenk Eröd, Hangler, Šramek, Houtzeel, Lippert, Unterreiner, Jelosits, Gerhards, Rathkolb, Simonischek Operette Preise G Oper live am Platz 02 FATIMA, ODER VON DEN MUTIGEN KINDERN | Johanna Doderer Samstag 11.00-12.30 Dirigent: Benjamin Bayl | Regie: Henry Mason Kinderoper Osuna, Carroll, Coliban, Helzel, Twarowska Preise F VERKLUNGENE FESTE | JOSEPHS LEGENDE | John Neumeier – Richard Strauss 19.00-21.15 Dirigent: Mikko Franck Yakovleva – Shishov, Konovalova – Dato, Hashimoto – Kimoto, Tsymbal – Sosnovschi, Ballett Ledán – Gabdullin | Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Horner Preise B Oper live am Platz FATIMA, ODER VON DEN MUTIGEN KINDERN | Johanna Doderer Sonntag 11.00-12.30 Dirigent: Benjamin Bayl | Regie: Henry Mason Kinderoper Osuna, Carroll, Coliban, Bohinec, Wilson Kinder-Zyklus Preise F Oper live at home 03 Abo 22 DIE FLEDERMAUS | Johann Strauß 19.00-22.30 Preise A Dirigent: Stefan Soltesz | Regie: Otto Schenk Operette Eröd, Raimondi, Schmeckenbecher, Kushpler, Lippert, Unterreiner, Jelosits, Gerhards, Rathkolb, Simonischek Oper live am Platz 04 VERKLUNGENE FESTE | JOSEPHS LEGENDE | John Neumeier – Richard Strauss Montag Dirigent: Mikko Franck 19.00-21.15 Yakovleva – Shishov, Konovalova – Dato, Hashimoto – Kimoto, Papava – Peci, Ballett Ledán – Gabdullin | Cherevychko, Kourlaev, Lazik, Horner Preise B CARD 05 IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Dienstag 19.00-21.45 Dirigent: Jean-Christophe Spinosi | Regie: Günther Rennert Siragusa, Bankl, Kučerová, Arduini, Park, Walser, Wilson Oper Abo 4 Preise S 06 FATIMA, ODER VON DEN MUTIGEN KINDERN | Johanna Doderer Mittwoch 11.00-12.30 Dirigent: Benjamin Bayl | Regie: Henry Mason Kinderoper Ringelhahn, Carroll, Coliban, Helzel, Twarowska Preise F VERKLUNGENE FESTE | JOSEPHS LEGENDE | John Neumeier – Richard Strauss 19.00-21.15 Dirigent: Mikko Franck Poláková – Shishov, Avraam – Matthews, Firenze – Tcacenco ,Tsymbal – Sosnovschi, Ballett Ledán – Gabdullin |Dato, Lazik, Peci, Papava Preise B 07 Donnerstag FIDELIO | Ludwig van Beethoven 19.00-21.45 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk Daniel, Nikitin, Vogt, Kampe, Milling, Naforniţă, J. Schneider Oper Abo 19 Preise S 08 IL BARBIERE DI SIVIGLIA | Gioachino Rossini Freitag 19.00-21.45 Dirigent: Jean-Christophe Spinosi | Regie: Günther Rennert Siragusa, Bankl, Kučerová, Arduini, Park, Walser, Wilson Oper Zyklus 5 Preise S CARD 09 VERKLUNGENE FESTE | JOSEPHS LEGENDE | John Neumeier – Richard Strauss Samstag Dirigent: Mikko Franck 19.30-21.45 Poláková – Shishov, Avraam – Matthews, Firenze – Tcacenco , Papava – Peci , Ballett Ledán – Gabdullin |Dato, Lazik, Peci, Papava Preise B 10 DAS RHEINGOLD | Richard Wagner Sonntag Dirigent: Adam Fischer | Regie: Sven-Eric Bechtolf 19.00-21.30 Konieczny, Daniel, Bridges, Ernst, Schuster, Wenborne, Larsson, Schmeckenbecher, Pecoraro, Anger, Oper Coliban, Tonca, Frenkel, Kushpler Ring-Zyklus Preise N Oper live at home 11 FIDELIO | Ludwig van Beethoven Montag 19.30-22.15 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk Daniel, Nikitin, Vogt, Kampe, Milling, Naforniţă, J. Schneider Oper Abo 13 Preise S 12 Studio Walfischgasse 4, 1010 Wien Dienstag KÜNSTLERGESPRÄCH OTTO SCHENK 17.30-18.30 Dominique Meyer im Gespräch mit KSCH Otto Schenk Preise X UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi 19.00-22.00 Dirigent: Jesús López Cobos | Regie: Gianfranco de Bosio Oper Vargas, Petean, Lewis, Bohinec, Nazarova, Walser, Moisiuc, Dumitrescu, Kobel Abo 1 Preise A DIE WALKÜRE | Richard Wagner Mittwoch 17.00-21.45 Dirigent: Adam Fischer | Regie: Sven-Eric Bechtolf Ventris, Anger, Konieczny, Meier, Watson, Schuster, Ellen, Wenborne, Ko, Plummer, Helzel, Oper Khayrullova, Wilson, Mars Ring-Zyklus Preise N Oper live at home Donnerstag FIDELIO | Ludwig van Beethoven 19.00-21.45 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Otto Schenk Daniel, Nikitin, Vogt, Kampe, Milling, Naforniţă, J. Schneider Oper Preise S Oper live at home UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Freitag 19.00-22.00 Dirigent: Jesús López Cobos | Regie: Gianfranco de Bosio Vargas, Petean, Lewis, Bohinec, Nazarova, Walser, Moisiuc, Dumitrescu, Kobel Oper Abo 7 Preise A 13 14 15 GENERALSPONSOREN OPER LIVE AM PLATZ In Kooperation mit Mit Unterstützung von WIENER STAATSOPER live at home MAIN SPONSOR TECHNOLOGY PARTNER SPIELPLAN 16 Gustav Mahler-Saal Samstag KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 5 11.00-12.30 Nicolai Quartett: Wilfried Hedenborg (Violine), Benjamin Morrison (Violine), Gerhard Marschner (Viola), Matinee Bernhard Naoki Hedenborg (Violoncello) 18.00-19.00 Studio Walfischgasse 4, 1010 Wien MUSIKALISCHE EINBLICKE IN DEN RING DES NIBELUNGEN | Thomas Lausmann (Klavier und Vortrag) Preise R Preise X SALOME | Richard Strauss 20.00-21.45 Dirigent: Mikko Franck | Regie: Boleslaw Barlog Siegel, Wilson, Nylund, Paterson, Ernst, Helzel, Bridges, Jelosits, Osuna, Ebenstein, Dumitrescu, Moisiuc, Oper Dogotari, Bankl, Hong Preise S 17 SIEGFRIED | Richard Wagner Sonntag 17.00-22.00 Dirigent: Adam Fischer | Regie: Sven-Eric Bechtolf Franz, Watson, Konieczny, Schmeckenbecher, Larsson, Pecoraro, Coliban, Carroll Oper Ring-Zyklus Preise N Oper live at home 18 UN BALLO IN MASCHERA | Giuseppe Verdi Montag 19.00-22.00 Dirigent: Jesús López Cobos | Regie: Gianfranco de Bosio Vargas, Petean, Lewis, Bohinec, Nazarova, Walser, Moisiuc, Dumitrescu, Kobel Oper Verdi-Zyklus Preise A 19 SALOME | Richard Strauss Dienstag Dirigent: Mikko Franck | Regie: Boleslaw Barlog 19.30-21.15 Siegel, Wilson, Nylund, Paterson, Ernst, Helzel, Bridges, Jelosits, Osuna, Ebenstein, Dumitrescu, Moisiuc, Oper Dogotari, Bankl, Hong Strauss-Zyklus Preise S 20 LA FILLE MAL GARDÉE | Frederick Ashton – Ferdinand Hérold, arr. John Lanchbery Mittwoch 20.00-22.15 Dirigent: Alexander Ingram Mair, Feyferlik, Peci, Taran Ballett Abo 10 Preise C 21 SALOME | Richard Strauss Donnerstag Dirigent: Mikko Franck | Regie: Boleslaw Barlog 19.30-21.15 Siegel, Wilson, Nylund, Paterson, Ernst, Helzel, Bridges, Jelosits, Osuna, Ebenstein, Dumitrescu, Moisiuc, Oper Dogotari, Bankl, Hong Preise S 22 RIGOLETTO | Giuseppe Verdi Freitag 19.30-22.15 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Pierre Audi Flórez, Álvarez, Peretyatko, Anger, Krasteva, Plummer, Coliban, Dogotari, Osuna, Pelz, Rathkolb, Carroll Oper Preise G 23 DIE ZAUBERFLÖTE | Wolfgang Amadeus Mozart Samstag Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Moshe Leiser, Patrice Caurier 19.00-22.00 Milling, Bruns, Šramek, Jelosits, Shagimuratova, Naforniţă, Wenborne, Helzel, Kushpler, Gerhards, Werba, Oper Kobel, Derntl, Hong Preise A 24 GÖTTERDÄMMERUNG | Richard Wagner Sonntag 16.00-21.30 Dirigent: Adam Fischer | Regie: Sven-Eric Bechtolf | Franz, Eiche, Halfvarson, Schmeckenbecher, Oper Watson, Hangler, Larsson, Bohinec, Helzel, Raimondi, Carroll, Frenkel, Kushpler Ring-Zyklus Preise N Oper live at home 25 Montag Studio Walfischgasse 4, 1010 Wien 17.30-18.30 OPERNGESCHICHTE: DIE VENEZIANISCHE OPER | Direktor Dominique Meyer, Andreas Láng Preise X RIGOLETTO | Giuseppe Verdi 19.00-21.45 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Pierre Audi Oper Flórez, Álvarez, Peretyatko, Anger, Krasteva, Plummer, Coliban, Dogotari, Osuna, Pelz, Rathkolb, Carroll Preise G 26 ARABELLA | Richard Strauss Dienstag 19.00-22.00 Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Sven-Eric Bechtolf Bankl, Wilson, Harteros, Tonca, Konieczny, Schade, Ernst, Walser, Coliban, Fahima, Ellen Oper Abo 3 Preise A 27 DIE ZAUBERFLÖTE | Wolfgang Amadeus Mozart Mittwoch Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Moshe Leiser, Patrice Caurier 19.00-22.00 Milling, Bruns, Šramek, Jelosits, Shagimuratova, Naforniţă, Wenborne, Helzel, Kushpler, Gerhards, Werba, Oper Kobel, Derntl, Hong Abo 11 Preise A CARD 28 Donnerstag RIGOLETTO | Giuseppe Verdi 19.00-21.45 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Pierre Audi Flórez, Álvarez, Peretyatko, Anger, Krasteva, Plummer, Coliban, Dogotari, Osuna, Pelz, Rathkolb, Carroll Oper Preise G Oper live at home 29 ARABELLA | Richard Strauss Freitag 19.00-22.00 Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Sven-Eric Bechtolf Bankl, Wilson, Harteros, Tonca, Konieczny, Schade, Ernst, Walser, Coliban, Fahima, Ellen Oper Zyklus 1 Preise A 30 DIE ZAUBERFLÖTE | Wolfgang Amadeus Mozart Samstag Dirigent: Cornelius Meister | Regie: Moshe Leiser, Patrice Caurier 19.00-22.00 Milling, Bruns, Šramek, Jelosits, Shagimuratova, Naforniţă, Wenborne, Helzel, Kushpler, Gerhards, Werba, Oper Kobel, Derntl, Hong Preise A 31 RIGOLETTO | Giuseppe Verdi Sonntag 18.30-21.15 Dirigent: Evelino Pidò | Regie: Pierre Audi Flórez, Álvarez, Peretyatko, Anger, Krasteva, Plummer, Coliban, Dogotari, Osuna, Pelz, Rathkolb, Carroll Oper Preise G Ballettakademie der Wiener Staatsoper: TANZDEMONSTRATIONEN täglich vom 18. Jänner bis 24. Jänner jeweils um 10.30 und um 15.30 Uhr PRODUKTIONSSPONSOREN: DER RING DES NIBELUNGEN: Das Rheingold, Die Walküre Siegfried, Götterdämmerung FATIMA, ODER VON DEN MUTIGEN KINDERN ARABELLA KARTENVERKAUF FÜR 2015/ 2016 KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND ÜBER INTERNET STEHPLÄTZE Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016 möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Bestellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbindlichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstellungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzuteilung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga- kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der be eines verbindlichen Zahlungstermins. werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der StehplatzOperngasse. STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die Saison 2015/2016 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzberechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen. STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND GALERIE Zum Preis von E 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-, KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND TELEFONISCHER VERKAUF Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für 30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis 30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. verkauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2015/2016, erhältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vorverkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst werden. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. GUTSCHEINE Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar. unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. BUNDESTHEATER.AT-CARD TAGESKASSEN Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzentschlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha­ ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug. BALLETT-BONUS Um E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle KASSE IM FOYER / ABENDKASSE der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonnund Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Ballettvorstellungen der Saison 2015/2016 in der Wiener Staatsoper und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonderveranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ für die Saison 2015/2016 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. ABONNEMENTS UND ZYKLEN Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen- KASSE UNTER DEN ARKADEN prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel- im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstel- lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngas- lungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen. e-Mail: [email protected], von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, se 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung. KINDERERMÄSSIGUNG Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis erforderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontingent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Einheitspreis von E 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkasse bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstellungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann. KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bundestheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheitspreis von E 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben. 28 VORVERKAUF WALFISCHGASSE Der Vorverkauf für Kindervorstellungen in der Walfischgasse 4, 1010 Wien, beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie. Der Vorverkauf für die anderen Veranstaltungen beginnt jeweils zwei Monate vor dem Vorstellungstag. INFORMATIONEN Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. IMPRESSUM Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer Saison 2015/2016, Prolog Jänner 2016 Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 23.12.2015 Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: [email protected] Grafik: Irene Neubert, Miwa Meusburger Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 7, 16, 17, 18, 20, 22), Lois Lammerhuber (S. 2-3), Marco Borggreve (S. 4-6), Lukas Beck (S. 8), José Zakany (S. 15), Axel Zeininger (S. 11) alle anderen unbezeichnet bzw. Archiv der Wiener Staatsoper Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH ABOS UND ZYKLEN Abo 1 12. Jänner, 19.00-22.00 6 2. Oktober, 19.00-21.45 UN BALLO IN MASCHERA DON QUIXOTE Giuseppe Verdi Nurejew-Minkus Abo 3 26. Jänner, 19.00-22.00 Abo 8 16. Oktober, 19.30-22.15 ARABELLA THE TEMPEST Richard Strauss Abo 4 Thomas Adès 5. Jänner, 19.00-21.45 Abo 9 IL DI SIVIGLIA 21.BARBIERE Oktober, 19.00-22.00 Gioachino Rossini MACBETH Abo 7 15. Jänner, 19.00-22.00 Giuseppe Verdi UN BALLO IN MASCHERA Abo 12 Giuseppe Verdi 7. Oktober, 19.00-22.00 MACBETH Abo 10 20. Jänner, 20.00-22.15 Giuseppe LA FILLE Verdi MAL GARDÉE Ashton – Hérold, arr. Lanchbery Abo 13 19. Oktober, 19.00-22.30 Abo 11 27. Jänner, 19.00-22.00 ANNA BOLENA DIE ZAUBERFLÖTE Gaetano Donizetti Wolfgang Amadeus Mozart Abo 13 16 Abo 12. Jänner, Oktober, 19.30-22.15 11. 19.30-22.15 THE TEMPEST FIDELIO Ludwig Thomasvan AdèsBeethoven Abo 19.00-21.45 Abo 19 17 7. 1. Jänner, Oktober, 19.30-21.45 FIDELIO L’ELISIR D’AMORE Ludwig van Beethoven Gaetano Donizetti Abo 22 3. Jänner, 19.00-22.30 8. Oktober, 19.00-21.45 Abo 18 DIE FLEDERMAUS Johann Strauß MADAMA BUTTERFLY Giacomo Puccini Zyklus 1 29. Jänner, 19.00-22.00 ARABELLA 11. Oktober, Abo 22 Richard Strauss19.00-21.45 MADAMA BUTTERFLY Zyklus 5 8. Jänner,Puccini 19.00-21.45 Giacomo IL BARBIERE DI SIVIGLIA Abo 24 Gioachino Rossini 18. Oktober, 19.30-22.15 Kinder-Zyklus THE TEMPEST 3. Jänner, 11.00-12.30 Thomas Adès FATIMA, ODER Mozart-Zyklus VON DEN MUTIGEN KINDERN | Johanna Doderer 30. Oktober, 19.00-22.15 Ring-Zyklus DON GIOVANNI 10. Jänner, 19.00-21.30 Wolfgang Amadeus Mozart DAS RHEINGOLD Donizetti-Zyklus Richard Wagner 13. 17.00-21.45 23. Jänner, Oktober, 18.30-22.00 DIE WALKÜRE ANNA BOLENA Richard Wagner Gaetano Donizetti 17. Jänner, 17.00-22.00 Nachmittags-Zyklus 2 SIEGFRIED Richard Wagner 26. Oktober, 16.00-19.15 DON GIOVANNI 24. Jänner, 16.00-21.30 GÖTTERDÄMMERUNG Wolfgang Amadeus Mozart Richard Wagner Zyklus Ballett-Premieren Verdi-Zyklus 29. Jänner, Oktober, 19.30-22.30 18. 19.00-22.00 UN BALLO IN MASCHERA THOSS | WHEELDON | ROBBINS Giuseppe Verdi Zyklus Ballett-Familie Strauss-Zyklus 6. Oktober, 19.00-21.45 19. Jänner, 19.30-21.15 DON QUIXOTE SALOME Richard Strauss Nurejew-Minkus Get excited and Watch music „Es genügt nicht, dass man Musik nur hören kann. Man muss Musik auch sehen können“, sagte schon Igor Strawinsky. Folgen Sie Strawinskys Empfehlung und begnügen Sie sich nicht nur mit dem, was Sie hören: Erleben Sie die schönsten Opern und Ballette der Wiener Staatsoper auf UNITEL CLASSICA, dem ersten Fernsehsender für die Welt der Klassischen Musik – natürlich in High Definition und mit Surround Sound. www.unitelclassica.com auch erhältlich auf dVd und Blu-ray! 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