ISSN — 1619-7372 — www.rkw-magazin.de 4 l2010 ICH KÜMMER’ MICH DARUM! Die müssen wir noch nachbestellen! Bleibt es bei unserem Kannst du das übernehmen? DAS KÖNNEN SIE MIR GLAUBEN! Was soll ich dazu sagen? Ist noch Kaffee da? Mahlzeit! Ich bin im BrainstormingModus! Hast du mal ’ne Schere? Was meinen Sie dazu? Termin? Ich war’s nicht! Wollen wir uns dazu mal kurz zusammensetzen? KOMMUNIKATION IM MITTELSTAND Die neue Toolbox des Projekts KMU-MINT nahmen sind praxisnah konzipiert und bietet personalpolitische Lösungen, die haben sich in kleinen und großen Unter- kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nehmen bewährt. Das Projekt KMU-MINT dabei unterstützen, sich im Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Wirt- um begehrte Fachkräfte aus den Berei- schaft und Technologie gefördert und ge- chen Mathematik, Informatik, Naturwis- meinsam vom RKW Kompetenzzentrum senschaften und Technik (MINT) besser zu und dem Institut der deutschen Wirtschaft positionieren. Die darin enthaltenen Maß- in Köln durchgeführt. www.mint-fachkraefte.de Fachkräftesicherung im MINT-Bereich Ansprechpartnerin im RKW Kompetenzzentrum: Dr. Julia Wolff von der Sahl Tel.: 06196 / 495-3210 [email protected] RKW Magazin Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, Kommunikation ist in einer global vernetzten Welt mit mannigfachen Beziehungen zu Kunden, Lieferanten, Mitarbeitenden und Gesellschaft mehr denn je Schlüsselfaktor für Erfolg – oder Misserfolg. Denn gerade in Zeiten von internetbasierten sozialen Netzwerken und hochentwickelten Suchmaschinen verbreitet sich eine Nachricht rasend schnell und unumkehrbar um den Globus, und vor allem im eigenen Umfeld. Deswegen müssen wir der Beziehungspflege, privat wie geschäftlich, besondere Aufmerksamkeit widmen. Dabei erscheint uns Kommunikation so selbstverständlich. Schon im Säuglingsalter können wir uns leidlich verständlich machen und verstehen es, Signale unserer engsten Umgebung zu deuten. Vielleicht ist das der Grund, warum Menschen jedweder Herkunft und Profession im Unternehmen wie im Privatleben schnell dazu neigen, sich als Kommunikationsexperten zu verstehen. Wichtig für den Erfolg ist es zu erkennen, dass wir zwar alle kommunizieren können, aber dass das nicht zwangsläufig immer gut sein muss. Die Kommunikation nach innen wie außen ist eine ebenso komplexe Aufgabe wie eine juristische Auseinandersetzung oder eine steuerliche Fachfrage. So wie wir uns hier Zeit nehmen und uns gelegentlich professioneller Hilfe bedienen, müssen wir auch mit der eigenen Kommunikationsstrategie umgehen. Denn gute (!) Kommunikation ist Voraussetzung für gutes Geschäft, gutes Betriebsklima und wachsende Produktivität. Ganz in diesem Sinne haben wir den Schwerpunkt dieses Heftes auf Kommunikation gelegt. Wie Sie es gewohnt sind, finden Sie hierzu Informationen aus unserer aktuellen Arbeit und interessante Gastbeiträge. Ich bin mir sicher, darunter sind anregende Denkanstöße für Ihren Alltag. Für die Feiertage und das kommende Jahr wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute und verbleibe für heute Ihr W. Axel Zehrfeld 22 33 19 38 48 Impressum RKW Magazin Chefredaktion: Redaktion: Artdirektion/Layout: Kathrin Großheim (V.i.S.d.P.) Rabena Ahluwalia Claudia Weinhold Druck: H. Reuffurth GmbH Philipp-Reis-Straße 6 63165 Mühlheim am Main Herausgeber: W. Axel Zehrfeld, Geschäftsführer RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. Kompetenzzentrum Düsseldorfer Straße 40, 65760 Eschborn, Telefon: 06196-495 33 33 www.rkw-kompetenzzentrum.de Erscheinungsweise: 4 x jährlich; Auflage: 6.000 Bildnachweise: RKW, himberry/photocase (S.2), andybahn/ photocase (S.14), stadtjunge/photocase (S.19), blindguard/photocase (S.22), Unclesam/fotolia (S.25), AllzweckJack/photocase (S.31), Heraeus Holding GmbH (S.32), DieJ/photocase (S.33), complize/photocase (S.38), sör alex/photocase (S.48), grabba/photocase (S.59) Das RKW ist nicht verantwortlich für die hier abgedruckten Meinungen in namentlich gekennzeichneten Artikeln und für Inhalte externer Internetseiten. www.rkw-magazin.de 4 Inhalt RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin Inhalt 14 Blickwinkel Kommunikation: Was ist Ihnen wichtig? — 06 News Kuratoriumssitzung zur Kultur- und Kreativwirtschaft Verbesserung der Gründungskultur Ergebnisse der Leserbefragung Preisträger gekürt: Materaleffizienzpreis & Kreativpiloten Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Dr. Otmar Franz Dr. Peter M. Rudhart ist neuer Vorstand des RKW e. V. — 08 — 08 — 09 — 09 — 10 — 12 Titel Warum Kommunikation managen? Kommunikation ist nicht Alles... Betriebsräte kommunizieren Veränderungskompetenz 3 Fragen an... — 14 — 19 — 22 — 25 — 28 Fokus Innovationskommunikation Gesundheit & innerbetriebliche Kommunikation Wieviel Networking brauchen Unternehmen? Web 2.0 um jeden Preis? Interview: Pressearbeit gestalten Der erste Eindruck entscheidet: Corporate Design Die Qual der Wahl: Print vs. Online RKW vor Ort – PR-Berater finden mit dem RKW Baden-Württemberg Service Unterstützungsleistungen der RKW Landesverbände Terminkalender Dezember 2010 bis März 2011 Die anderen Seiten www.rkw-magazin.de — 30 — 33 — 36 — 38 — 42 — 44 — 48 — 51 — 54 — 56 — 58 5 WAS ist Ihnen wichtig? Dominik, 10 Jahre alt: Ich finde es nicht gut, wenn einer ewig lange zu mir etwas sagt und nicht auf den Punkt kommt. Wenn meine Mum will, dass ich aufräume, reicht es ja eigentlich, wenn sie sagt „Räume bitte auf!“. Wenn sie aber dann noch lange erklärt, warum ich aufräumen soll, höre ich schon gar nicht mehr zu. Ich weiß ja, dass ich aufräumen soll, damit es ordentlich ist. Claudia und Christian studieren Design in Mainz: Als Designstudenten kommunizieren wir in erster Linie über visuelle Medien. Aufgrund der Informationsfülle, der wir tagtäglich ausgesetzt sind, ist es dabei wichtig, sich von der breiten Masse abzuheben und durch unkonventionelle Ansätze aufzufallen. 16.000 Durchschnittlich Wörter sprechen Männer und Frauen am Tag. Das sind 112.000 in der Woche, 448.000 im Monat und 5.376. 000 im Jahr. Quelle: Studie von Matthias Mehl / University of Arizona, Tucson Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland bewegt sich im Web 2.0. Die Branchen IT-Dienste und Telekommunikation nutzen im Vergleich zu anderen vermehrt Web 2.0-Anwendungen und haben mit einer Nutzungsrate von 62 Prozent eine Vorreiterrolle. Die Mediendienstleister kommen mit 39 Prozent auf den zweiten Platz. Das Schlusslicht bildet der Einzelhandel mit einer Nutzungsrate von knapp 12 Prozent. Quelle: ZEW, Unternehmensbefragung zur Verbreitung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien. 6 Blickwinkel RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin Blickwinkel Lydia Zielke, Gästeführerin aus Herrstein im Hunsrück: Als Gästeführerin ist es meine Aufgabe, verschiedene Informationen über den Ort auf unterhaltsame Art und Weise an interessierte Touristen weiterzugeben. Dabei schätze ich auch die aktive Beteiligung der Gäste während der Führung. Dafür mache ich auch gerne selbst eine Pause und unterbreche meine Ausführungen. Mich stört es allerdings, wenn alle gleichzeitig reden – Einzelne in der Gruppe und ich – dann ist ein Zuhören auf beiden Seiten nicht mehr möglich. Claudia Wabersich ist Diplom-Sozialpädagogin und verantwortlich für eine heilpädagogische Wohngruppe des Jugendsozialwerkes Nordhausen e.V.: Ich finde es wichtig, dass man – egal ob privat oder beruflich – versucht, auf sein Gegenüber einzugehen. Das heißt: Zuhören, Bedürfnisse erfassen und darauf mit möglichst viel Wertschätzung und Ehrlichkeit reagieren. Diese Empathie gehört in meinem Job zum täglichen Handwerkszeug – sei es gegenüber den Kindern, ihren Eltern oder dem Jugendamt. Ich muss mich auf mein Gegenüber einstellen, auf sein Wissen und seine Gefühle – mit bloßem Fachgeplänkel komme ich da nicht weiter und verunsichere nur. Umgekehrt ist es für mich ja auch angenehm, wenn man mich nicht überfordert und auf Augenhöhe mit mir kommuniziert. Betreibt Ihr Unternehmen …? ausschließlich Public Relations/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (im weitesten Sinne) 15 % beides 59 % ausschließlich Marketingkommunikation/ Werbung (im weitesten Sinne) 24 % 2% der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen weder Marketingkommunikation/Werbung noch Public Relations/Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Quelle: Studie "Mittelstandskommunikation 2005", Bundesverband deutscher Pressesprecher www.rkw-magazin.de 7 Der Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann sieht das große Innovationspotenzial der Kultur- und Kreativwirtschaft für unsere Gesellschaft. RKW Kuratorium zur Kultur- und Kreativwirtschaft Am Freitag den 29.Oktober 2010 fand in Berlin die Jahressitzung des RKW Kuratoriums zum Thema „Kultur- und Kreativwirtschaft im deutschen Mittelstand“ statt. Dort diskutierten Unternehmer, Wissenschaftler, Politiker und Gewerkschaftler über die Bedeutung der Kreativwirtschaft und gaben zugleich Anregungen, wie diese Branche unterstützt werden kann. Mehr Informationen sowie Fotos zur Veranstaltung: im RKW Sonderheft zur Kultur- und Kreativwirtschaft und auf www.rkw-kompetenzzentrum.de Ansprechpartnerin: Dr. Dorothea Hartmann, [email protected] RKW Kompetenzzentrum engagiert sich für Verbesserung der Gründungskultur Um den Unternehmergeist zu fördern und die Gründungskultur vor allem von jungen Menschen zu verbessern, beteiligte sich das Bundeswirtschaftsministerium mit der „Gründerwoche Deutschland“ an der internationalen „Global Entrepreneurship Week“ vom 15. bis zum 21. November 2010. Das RKW Kompetenzzentrum unterstütze die Aktionswoche als bundesweite Koordinierungsstelle. Mit über 1000 Veranstaltungen von 680 Partnern wie Schulen, Hochschulen, Gründungsinitiativen, Unternehmen, Kammern und Verbände war sie ein voller Erfolg. „Ich freue mich über das hohe Interesse an den Themen unternehmerische Selbständigkeit und Gründen in der Gesellschaft. Denn wir brauchen mehr Menschen, die Mut, Zielstrebigkeit und den Willen zum Erfolg mitbringen“, resümiert Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Um die Gründungskultur in Deutschland langfristig zu verbessern, müssen verschiedene Zielgruppen in den Blick genommen werden: Frauen, Migranten, Arbeitslose, aber auch die verschiedenen Altersgruppen. 8 News Vor allem ältere Menschen bekommen angesichts des demografischen Wandels besonderes Gewicht: Soll das Niveau von Unternehmensgründungen erhalten werden, müssten künftig mehr von ihnen gründen als heute. Dies zu fördern ist eines der Ziele der Bundesinitiative „Wirtschaftsfaktor Alter“, die vom RKW Kompetenzzentrum unterstützt wird. Mit der Studie „Ältere Gründerinnen und Gründer“ haben wir die Motive, Bedarfe und Erwartungen der Zielgruppe untersucht und Ansatzpunkte gefunden, um die Beteiligung Älterer am Gründungsgeschehen zu verbessern und älteren Menschen die Möglichkeiten und Chancen einer Existenzgründung im Alter aufzuzeigen. Die Studie wurde im Zuge der „Gründerwoche Deutschland“ veröffentlicht. Zur Studie: www.rkw-kompetenzzentrum.de/publikationen Weitere Informationen zu den Initiativen auf: www.wirtschaftsfaktor-alter.de und www.gruenderwoche.de RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin News Wir haben Sie nach Ihrer Meinung gefragt…. und Sie haben geantwortet! Vielen Dank für Ihre zahlreichen Rücksendungen der Feedbackbögen aus dem letzten RKW Magazin! Die Auswertung zeigt einen für uns erfreulichen Trend: Die Leser vergaben dem RKW Magazin durchschnittlich die Note 2,1. Über 90 Prozent der Befragten stufen die Themenwahl des RKW Magazins als gelungen ein und fast 80 Prozent bewerten diese Themen auch als aktuell. Allerdings bemängelten einige Leser den fehlenden Praxisbezug in den Artikeln. Wir sind natürlich auch für kritische Rückmeldungen offen und haben in dieser Ausgabe verstärkt auf diesen Punkt geachtet. Sie finden viele Praxistipps sowie konkrete Handlungsempfehlungen zu Themen wie Kommunikations- und Veröffentlichungsstrategie oder Web 2.0 – insbesondere auf dem Plakat in der Mitte des Heftes. Neu ist außerdem: Einen Beitrag des Magazins gibt es als Podcast zum Anhören auf Webtipp www.rkw-kompetenzzentrum.de/podcast Preisträger gekürt Auf der Konferenz „Mit Ressourceneffizienz auf der Siegerstraße“ am 17. November 2010 wurden fünf Preisträger des Deutschen Materialeffizienz-Preises ausgezeichnet. Jochen Homann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, über die Prämierten: „Alle Ausgezeichneten zeigen eindrucksvoll, wie sich durch intelligente Lösungen Rohstoffe und betriebliche Materialien dauerhaft einsparen lassen. Auch die 32 Gewinner des Wettbewerbs „Kultur- und Kreativpiloten“ stehen fest. Sie wurden am 28. Oktober www.rkw-magazin.de vom parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Otto ausgezeichnet. Sie erhalten u.a. vier persönliche Screenings mit Experten und drei gemeinsame Workshops zu Themen wie Akquise, Marketing und Unternehmensführung. Insgesamt hatten sich über 750 Freiberufler, Selbständige und Kleinunternehmer beworben. Weitere Informationen zu den Wettbewerben und zu den Gewinnern auf: www.materialeffizienz.de/materialeffizienzpreis und www.rkw-kompetenzzentrum.de/kreativpiloten 9 „Otmar Franz ist ein weltoffener und überzeugter Europäer, für den das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft mehr ist als nur ein Schlagwort, es ist ihm Verpflichtung und Verantwortung.“ (Dr. Hans-Gert Pöttering, MdEP und Präsident des Europäischen Parlaments a. D.) 2 1 3 4 5 *1 Markus Püll (links) und Dr. Otmar Franz (rechts) *2 von links nach rechts: Markus Püll, Maren Franz, Dr. Otmar Franz und Dr. Hans-Gert Pöttering *3 Dr. Otmar Franz (hinten) und Dr. Hans-Gert Pöttering (vorne) *4 Dr. Hans-Gert Pöttering *5 Dr. Otmar Franz im Gespräch Ansprechpartnerin: Dr. Dorothea Hartmann, [email protected] 10 News RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin News Dr. Otmar Franz erhält das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse Bereits im April hatte der damalige Bundespräsident Horst Köhler „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ Dr. Otmar Franz das Verdienstkreuz verliehen. Im Rahmen einer Feierstunde bekam er jetzt am 4. November 2010 im Schloss Broich das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Bürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr, Markus Püll. Der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Dr. Hans-Gert Pöttering, hielt die Laudatio für das Ehrenmitglied des Europäischen Parlaments. Dr. Otmar Franz wurde bereits im Jahre 1990 für sein europapolitisches Engagement geehrt, 20 Jahre später wurde er nun für seine Verdienste um das Allgemeinwohl im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich ausgezeichnet. In einer sehr persönlichen Laudatio hob Pöttering hervor: Otmar Franz habe er als „überzeugten Europäer kennen gelernt, dessen Politikverständnis auf christlichen Werten gründet, insbesondere der Würde des Menschen, Toleranz und Respekt“. Er schloss seine Rede in höchster Anerkennung: „Otmar Franz ist im wahrsten Sinne des Wortes ein feiner Mensch: integer, glaubwürdig und überzeugend. Er ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit“. Ähnlich lobte der Bürgermeister der Stadt Mülheim, Markus Püll, in seiner Ansprache den Ordensträger als „einen der würdigsten Menschen, der diese Auszeichnung verdient“. Er betonte insbesondere sein Engagement als Mittler für den europäischen Gedanken, bei- www.rkw-magazin.de spielsweise als Gründer des Mülheimer Vereins gegen Jugendarbeitslosigkeit, bei dem Aufbau einer EuropaBibliothek in Mülheim, als Organisator von unzähligen Schülerfahrten nach Brüssel, Luxemburg und Straßburg wie auch als Ideengeber für das symbolträchtige Zersägen des letzten Schlagbaums in Europa mit über 1.000 Jugendlichen aus Deutschland und den Beneluxstaaten. In seiner Dankesrede ergriff Dr. Otmar Franz die Chance und warb bei den anwesenden Gästen für mehr tatkräftige gesellschaftliche Verantwortungsübernahme und dafür „mit Mut, Engagement und Herzblut daran mitzuwirken, dass unser Land noch besser wird“. Neben seinen beruflichen Herausforderungen als Vorsitzender der Geschäftsleitung Klöckner, als Vorstandsvorsitzender der Strabag AG und als Abgeordneter des Europäischen Parlaments widmete sich Dr. Otmar Franz zahlreichen ehrenamtlichen Aufgaben, so zum Beispiel als Mitbegründer und Vorsitzender des European Parliamentarians and Industrialists Council (EPIC), als stellvertretender Vorsitzender der Ludwig-Erhard Stiftung und als Vorsitzender des Kuratoriums der Jakob-Kaiser-Stiftung e.V. Auch das RKW profitierte von seinem Engagement: Für fast 20 Jahre, von 1991 bis Oktober 2010, führte er das Amt des Vorstandsvorsitzenden des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. äußert engagiert und weitsichtig aus. Als Ehrenvorsitzender wie als Vorsitzender des RKW Kuratoriums bleibt Dr. Otmar Franz weiter mit dem gemeinnützigen Verein verbunden. 11 Neuer Vorstand des RKW e.V. Dr. Peter M. Rudhart tritt Nachfolge von Dr. Otmar Franz an 12 News RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin News Seit dem 28. Oktober 2010 bildet Dr. Peter M. Rudhart gemeinsam mit den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Reinhard Dombre und Detlef Hanke die neue Führungsspitze des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. Dr. Rudhart übernimmt damit den Vorstandsvorsitz von dem ehemaligen Europapolitiker und Industrieunternehmer Dr. Otmar Franz, der das Amt 19 Jahre inne hatte und mit dem RKW als Ehrenvorsitzender und Vorsitzender des RKW Kuratoriums verbunden bleibt. Außerdem löst der Medienunternehmer Detlef Hanke Günter Schwank ab, der sich weiterhin als Ehrenmitglied in dem gemeinnützigen Verein engagieren wird. Seit Jahrzehnten engagiert sich Dr. Rudhart ehrenamtlich für das RKW, beispielsweise als Mitglied des RKW Kuratoriums, als Vorsitzender des ehemaligen Internationalen Beirats und als Vertreter des RKW in der European Management Association (EMA). Der 71-Jährige stammt aus einer Kaufmannsfamilie aus dem niedersächsischen Hannover und hat nach Ausbildungen zum Reserveoffizier und Bankkaufmann in Köln und Berlin Betriebswirtschaftslehre studiert. Nach dem Diplom 1967 arbeitete er als Dozent an der Betriebswirtschafts-Akademie in Wiesbaden und als Universitätsassistent in Gießen. www.rkw-magazin.de Dr. Rudhart entschied sich danach für eine unternehmerische Laufbahn. Sie führte ihn bei dem Stahl- und Metalldistributeur Klöckner & Co. vom Vorstandsassistenten in Duisburg zum kaufmännischen Geschäftsführer des nordamerikanischen Maschinenhandelsgeschäfts in Atlanta. Dort wechselte er 1985 zur heutigen Deutz AG, wo er als kaufmännischer Geschäftsführer des Motoren- und Landtechnikgeschäfts, als Chef der Nordamerika-Holding und, nach vielen Jahren zurück in Deutschland, als Finanzvorstand der Tochter Motorenwerke Mannheim AG arbeitete. Anschließend trug er von 1994 bis 1999 als Finanzvorstand der Verseidag AG in Krefeld maßgeblich dazu bei, das klassische Textilunternehmen zum modernen Kunststoffanbieter umzubauen. Auch als Vorstandsvorsitzender der Thyssen Schachtbau GmbH in Mülheim/ Ruhr standen die Restrukturierung des mittelständisch geprägten Unternehmens und die Bewältigung neuer, zunehmend internationaler Aufgaben im Vordergrund. Dr. Rudhart ist davon überzeugt, mit diesen Erfahrungen einen Beitrag für die auch künftig erfolgreiche Vorstandsarbeit im RKW leisten zu können. Über seine neue Funktion sagt er: „Ich baue auf die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Sozialpartnern, Wissenschaft und Politik. Sie kennzeichnet das RKW seit Jahrzehnten und ist auch im internationalen Vergleich einzigartig. Auf diese Weise kann sich unser bundesweites Netzwerk weiterhin erfolgreich für die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands einsetzen – auch, und vor allem, wenn dieser sich neuen Herausforderungen stellen und sich zunehmend auch international behaupten muss.“ 13 Warum Kommunikation managen? Oder: Die Geschichte eines Artikels Mit diesem Beitrag habe ich mich lang schwer getan, besonders mit der Frage: Was müssen und wollen Sie über Kommunikation noch wissen? Schließlich tun Sie es jeden Tag – in jedem Lebens- und Unternehmensbereich, in jeder Funktion und Rolle. Dann fielen mir die Ergebnisse unserer Leserbefragung in die Hände: Mit einer Durchschnittsnote von 2,1 hat das Magazin insgesamt gut abgeschnitten. Ihr zentraler Kritikpunkt war jedoch: Sie wünschen mehr Praxisnähe. Also besann ich mich auf meine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich… 14 Titel: Warum Kommunikation managen? RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin Titel Am Anfang steht ein Konzept Hierzu muss man nicht immer zig Seiten füllen. Manchmal reicht es auch, die zentralen Aspekte der Planung gedanklich durchzuspielen. Es hilft dabei, sich im turbulenten Arbeitsalltag zu orientieren, Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, in Verhandlungen zu überzeugen und Aufträge mit Agenturen konstruktiv zu klären. Situationsanalyse: Die Aufgabe genau anschauen ◼◼ Aufgabenstellung und Rahmenbedingungen klären Was genau ist die Aufgabe, die Sie lösen wollen? Was ist der Anlass? Welche Erwartungen haben Sie und/oder Ihr Auftraggeber? Was sind die Budget- und Zeitvorgaben? Auf was müssen Sie sonst noch achten? Meine Aufgabe ist es, einen Leitartikel zum Thema „Kommunikation im Mittelstand“ zu verfassen. Hier sind meine Erwartungen dank der Leserbefragung klar: Ich möchte Ihnen interessante aktuelle und praxisorientierte Impulse geben. Aus Sicht des Redaktionsteams ist es außerdem wichtig, dass ich einen Bezug zwischen dem RKW und dem Thema herstelle. Dafür habe ich nur begrenzt Zeit und Raum – Redaktionsschluss und Zeichenzahlen sind also wichtige Rahmenbedingungen für die Erfüllung dieser Aufgabe. ◼◼ Ist-Zustand analysieren Wo stehen Sie in Bezug auf die Aufgabe? Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Welche Chancen und Risiken leiten sich daraus ab? Hier gilt es, die relevanten Zahlen, Daten und Fakten zum Thema zu recherchieren und zu bewerten. Je nach Aufgabenstellung gilt hier dem Unternehmen, dem Markt, der bisherigen Kommunikation oder dem gesellschaftlichen Umfeld ein genauerer Blick. www.rkw-magazin.de 15 Ich habe mich dabei wie gesagt in erster Linie auf die Ergebnisse der Leserbefragung gestützt und festgestellt: Sie sind ganz zufrieden, wünschen sich aber mehr inhaltliche und sprachliche Praxisorientierung. Ich habe mich außerdem gefragt, was gute Kommunikation im Mittelstand ausmacht. Umgangssprachlich oft als „Austausch von Informationen“ definiert, ist sich die Wissenschaft über den Begriff nicht einig. Ansgar Zerfaß definiert Unternehmenskommunikation beispielsweise als „die Gesamtheit der kommunikativen Handlungen von Organisationsmitgliedern, mit denen ein Beitrag zur Aufgabendefinition und -erfüllung in gewinnorientierten Wirtschaftseinheiten geleistet wird“. Einschlägige Autoren sind sich bei folgenden Punkten einig: Kommunikation sollte bei der Führung verankert, auf die Unternehmensziele ausgerichtet und – im Rahmen der Möglichkeiten – systematisch gesteuert werden. Außerdem macht es in unserer vernetzten Welt keinen Sinn mehr, die einzelnen Kommunikationsdisziplinen, wie Marketingkommunikation, Öffentlichkeitsarbeit (PR) oder Interne Kommunikation getrennt zu betrachten. Sonst drohen Inkonsistenz, Unglaubwürdigkeit und letztlich Imageverluste. Wie ist dieses Idealbild „integrierter Unternehmenskommunikation“ nun mit den besonderen Gegebenheiten in kleineren Betrieben vereinbar? Die Studie „Mittelstandskommunikation 2005“ vom Bundesverband deutscher Pressesprecher ist eine der wenigen, die sich mit dieser Frage auseinandersetzt. Sie zeigt: Mittelständler sind dem Ideal näher als viele Großunternehmen. Durch ihre geringere Größe und geringere funktionale Ausdifferenzierung ist Kommunikation oft in einer Hand. Sie messen ihr eine hohe strategische Bedeutung zu, agieren aber eher „aus dem Bauch heraus“. Nun habe ich ein klareres Bild von Ihrer Situation und gewinne eine erste Idee davon, was Sie interessieren könnte. 16 Titel: Warum Kommunikation managen? RKW Magazin 4 | 2010 Da ist jedoch noch die Anforderung des Redaktionsteams. Ich soll einen Bezug zwischen dem RKW und dem Thema herstellen. Da muss ich nicht lang überlegen, denn versteht man Unternehmenskommunikation wie eben beschrieben, spielt sie bei all unseren Projekten eine Rolle. So helfen wir beispielsweise Unternehmen dabei, ihr Innovationsmanagement zu verbessern und bringen ihnen das Konzept „Open Innovation“ näher. Dessen integraler Bestandteil ist die systematische Kommunikation – intern und mit Kunden (mehr dazu ab S. 30). Oder wir unterstützen Sie dabei, dem Fachkräfteproblem zu begegnen und sich zu einem attraktiven Arbeitgeber zu entwickeln. Eine entscheidende Stellschraube dafür ist zweifellos Ihre Kommunikation, in erster Linie das Personalmarketing. Ich könnte an dieser Stelle noch zahlreiche Beispiele aufführen, erinnere mich aber an eine Rahmenbedingung: die begrenzte Zeichenzahl. Soll-Zustand beschreiben und Handlungsbedarf ableiten Wo wollen Sie hin? Worin unterscheiden sich Ist und Soll? An welchen Schrauben müssen Sie drehen, um Ihre Vision zu verwirklichen? Welchen Beitrag kann Kommunikation dazu leisten? Je ausdifferenzierter die Vision ist, umso leichter fallen die nächsten Schritte. Mein Soll für diesen Beitrag liegt nahe: Sie finden ihn spannend und hilfreich – und Sie teilen mir das auch mit. Dazu brauche ich einen praxisnahen Artikel – sowohl die Sprache als auch der Inhalt spielen dabei eine Rolle. Die Recherche zeigt: Von der Bedeutung integrierter Unternehmenskommunikation muss ich Sie nicht überzeugen. Hilfreich wären aber Empfehlungen, wie Sie Kommunikation auch wirklich strategisch umsetzen können, damit Sie nicht immer „aus dem Bauch heraus“ kommunizieren. ◼◼ www.rkw-magazin.de Strategie: Grundlegende Entscheidungen treffen ◼◼ Kommunikationsziele formulieren Welche kommunikativen Ziele ergeben sich aus der Analyse? Was soll in welchem Umfang bis wann bei wem erreicht werden? Die Herausforderung hierbei ist, die Ziele so zu formulieren, dass sie überprüfbar sind. Umso leichter fällt es auch, den Erfolg nachzuweisen. Außerdem lohnt sich ein kritischer Blick darauf, ob die formulierten Ziele zu denen des Unternehmens und anderer Bereiche passen. Mein Ziel ist es, dass der überwiegende Teil von Ihnen diesen Artikel als spannend und hilfreich bewertet. Das kann ich Sie später fragen. Zielgruppen und Botschaften ableiten Welche Zielgruppen haben Priorität? Wie wollen Sie sich von anderen abheben? Was ist Ihre Botschaft? Ist sie verständlich und überzeugend? Die Hauptzielgruppe dieses Magazins – Sie denken es sich vielleicht schon - sind kleine und mittlere Unternehmen. Meine Botschaft an Sie ist: Strategisch kommunizieren lohnt sich und ist leichter, als Sie denken! Gehören Sie zu den Lesern aus der Wissenschaft, der Politik, den Medien oder Verbänden? Dann fühlen Sie sich bitte nicht ausgeschlossen. Sicher finden Sie auch den einen oder anderen Hinweis für die „integrierte Kommunikation“ Ihrer Organisation. ◼◼ Strategische Schwerpunkte setzen Welche Kanäle wollen Sie in erster Linie nutzen? Lassen sich bereits Ansatzpunkte für Tonalität, Gestaltungsprinzipien und Bilderwelten ableiten? Zu welchem Zeitpunkt stehen welche Maßnahmen im Vordergrund? Die Antworten geben eine wichtige Orientierung für den nächsten Schritt: die Planung einzelner Maßnahmen. Einige sind für mich bereits klar. Ich schreibe für ein Printmedium, dessen Inhalte auch online zur Verfügung ◼◼ 17 stehen. Weitere mögliche Kanäle sind beispielsweise Pressearbeit, Events oder Sponsoring. In Sachen Stil habe ich mich dafür entschieden, Ihnen die Botschaft so authentisch wie möglich zu vermitteln. Die Ich-Perspektive und direkte Ansprache eignen sich dafür gut. Für die Gestaltung habe ich noch keine Idee und bin gespannt auf die Vorschläge unserer Grafiker. Taktik: Kreative Wege finden und planen ◼◼ Maßnahmen und Instrumente entwickeln Welche Maßnahmen und Instrumente ergeben sich aus der Strategie? Wie genau sollen sie aussehen und ablaufen? Wie können Sie die relevanten Zielgruppen gezielt ansprechen? Hier können Kreativitätstechniken, wie Brainstorming helfen. Generell kann ich empfehlen: Brüten Sie nicht im stillen Kämmerlein, tauschen Sie sich aus – mit Kolleginnen und Kollegen, Freunden und idealerweise mit der Zielgruppe selbst. So ist auch die Idee für diesen Beitrag entstanden. ◼◼ Zeit und Kosten planen Was kosten die einzelnen Maßnahmen? Welcher Zeitaufwand ist mit ihnen verbunden? Gute und schnelle Quellen für die Planung von Sachmitteln sind Erfahrungswerte von Kolleginnen, Kollegen und Geschäftspartnern. Bei einigen Anbietern können Sie auch direkt im Internet die Kosten kalkulieren. Für eine erste Einschätzung von Honoraren ist außerdem das Honorar- und Trendbarometer der DPRG zu empfehlen. Vergessen Sie dabei die eigenen Personalkosten nicht – das sind in diesem Fall die einzigen, die anfallen. Erfolg nachweisen Anhand welcher Kriterien können Sie messen, ob Sie ihre Ziele erreicht haben? Spätestens beim vorherigen Schritt haben wir schmerzlich festgestellt: Kommunikation kostet Zeit und Geld. Wichtig ist es deshalb, bereits bei der Formulierung der Ziele darauf zu achten, dass sie überprüfbar sind. Klar ist, dass der (Miss)Erfolg nicht 1:1 auf eine Maßnahme zurück geführt werden kann. Viele andere Faktoren beeinflussen Kommunikation. Trotzdem gibt es Methoden, um sich der Anforderung zu nähern, beispielsweise Leserbefragungen, Medienresonanzanalysen oder Internet-Nutzungsstatistiken. ◼◼ Umsetzung: Orientierung nutzen, aber nicht Klammern Jetzt habe ich mein Konzept und soll loslegen. Ich habe eine Orientierung, die ich mir immer wieder vor Augen führen kann. Wichtig ist jedoch, dass man flexibel auf Veränderungen, beispielsweise von Rahmenbedingungen oder Zielen reagiert. Hier gilt auch immer wieder: Hinterfragen! Mit einem guten Konzept ist das auch nicht so schwer. Sie haben Vieles schon durchdacht und damit sind die zu ziehenden Konsequenzen klarer. Funktioniert es? Sagen Sie es mir! Autorin: Kathrin Großheim ist Chefredakteurin des RKW Magazins und verantwortet die Öffentlichkeitsarbeit und interne Kommunikation des RKW Kompetenzzentrums. [email protected] 18 Titel: Warum Kommunikation managen? RKW Magazin 4 | 2010 ALLES … Kommunikation ist nicht … aber ohne Kommunikation ist alles nichts. Die Erfahrungen vieler Unternehmen mit turbulenten Märkten, nörgelnden Kunden, verunsicherten Mitarbeitern und unkalkulierbaren Medien zeigen: ob man es gut findet oder nicht – erfolgreiche und offensive Kommunikation ist zum „kritischen“ Erfolgsfaktor für das Geschäft kleiner Firmen wie großer Unternehmen gleichermaßen geworden. Gute Produkte, attraktive Dienstleistungen und effiziente Geschäftsprozesse zu haben, all dies ist wichtig im Konkurrenzkampf der Wettbewerber. Wichtiger aber ist es heute, dass Mitarbeiter, Kunden, Kapitalgeber oder Journalisten diese Leistungen der Unternehmen auch als innovativ wahrnehmen und im Strom der veröffentlichten, kritischen Meinungen als gesellschaftlich verantwortlich akzeptieren. Autorin: Prof. Dr. Claudia Mast leitet das Fachgebiet für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim. [email protected] Der Wert von Kommunikation wird – ähnlich wie es Menschen bei ihrer eigenen Gesundheit empfinden – dann fühlbar, wenn sie fehlt oder misslingt. Dann wird klar, dass ein Changeprojekt durch eine rechtzeitige, glaubwürdige Kommunikation hätte „gerettet“ oder ein wichtiger Kunde durch individuelle, aufmerksame Ansprache gehalten werden können. Die Defizite der Kommunikation werden in solchen Fällen schmerzlich spürbar. Die Fakten sind das eine, wie sie gesehen werden, eben das andere. www.rkw-magazin.de 19 Vertrauen aufbauen Die globale Wirtschaftskrise hat seit langem erkennbare Entwicklungen enorm beschleunigt – sinkende Akzeptanz von Botschaften, wachsende Glaubwürdigkeitsprobleme oder Vertrauensverluste z. B. bei Mitarbeitern, Führungskräften, aber auch bei Kunden oder Anwohnern. Die Unternehmen haben erkannt, dass sie durch Floskeln wie „Wir müssen das besser kommunizieren“ keinen Kredit mehr bei den Menschen bekommen. Handeln und Reden – eine Grundregel erfolgreicher Kommunikation – müssen im Einklang sein. Ob interne oder externe Zielgruppen – sie alle wollen glaubhaft erfahren, „was“ auf sie zukommt und „warum“, d. h. sie wollen klare Aussagen mit Substanz hören, keine inhaltsleeren Worthülsen. Ihre Ungeduld nimmt ständig zu ebenso wie ihre Möglichkeiten, Kritik und Unmut öffentlich wahrnehmbar zu machen, z. B. in Internetforen oder über Blogs. In solchen Situationen wirken vage Auskünfte von Unternehmensvertretern oder gar geschönte Botschaften kontraproduktiv. Schutz von Glaubwürdigkeit und Aufbau von Vertrauen wird zur zentralen Herausforderung für Unternehmen in der Zukunft. Mit besserer Qualität zu mehr Glaubwürdigkeit Nach einer aktuellen Umfrage des Fachgebiets Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim (Stuttgart) unter den TOP-500-Unternehmen in Deutschland setzen die meisten Firmen daher auf eine spürbare Qualitätsverbesserung ihrer internen und externen Kommunikation. Ihr Motto für die nächsten Jahre lautet: Mit besserer Qualität zu mehr Glaubwürdigkeit und Akzeptanz. Konkret arbeiten die Unternehmen am Aufbau von Netzwerken (Face-to-Face-Kommunikation) mit wichtigen externen Gruppen, z. B. Stammkunden, Händlern, Lieferanten, Absolventen von Ausbildungseinrichtungen, Journalisten der Regional-, Wirtschafts- und Fachpresse und Experten oder vor allem große Unternehmen verbessern ihre Führungskräftekommunikation, die Informationskaskaden oder spezielle Gesprächsformate wie „Vorstand im Dialog“. Flankierend dazu wird die Online-Kommunikation massiv ausgebaut durch Web 2.0-Angebote wie Podcasts, Blogs und Wikis, geschlossene Nutzerbereiche im Intranet für Führungskräfte und das Modethema Twitter. Medienüberflutung: Renaissance der persönlichen Kommunikation Die Face-to-Face-Kommunikation erlebt aufgrund der Medienüberflutung online und offline bei den Zielgruppen der Unternehmen eine Renaissance. Das Ziel der Qualitätsverbesserung wird nach den Erfahrungen der befragten Unternehmen bewusst – angesichts der überbordenden Onlinekommunikation – durch persönliche Gespräche oder dialogorientierte Kommunikationsformate anvisiert. Die meisten Unternehmen wollen also eine bessere Qualität der Kommunikation vor allem durch intensive, persönliche oder dialogorientierte Beziehungen erreichen. Weniger die Inhalte ihrer Kommunikation, das „was“ gesagt wird, steht auf dem Prüfstand, sondern das „wie“, d. h. in welchem Kommunikationsstil, wann und in welchem Rahmen. 20 Titel: Kommunikation ist nicht Alles... RKW Magazin 4 | 2010 Blitzkarriere: Wertorientierte Kommunikation Werte spielen eine zentrale Rolle für das künftige Themenmanagement. Die Inhalte der Unternehmenskommunikation werden auf die „Identität“ einer Firma, ihre Werte und Leitbilder ausgerichtet. Unternehmenswerte fungieren als „Orientierungsmarken“ und „Leitplanken“ für das alltägliche Handeln von Mitarbeitern, Führungskräften und Kunden. Sie werden intensiv kommuniziert – auch mit dem Ziel, diese Zielgruppen als „Botschafter“ zu gewinnen. Die Projekte in der Praxis reichen von der Stärkung von Leitbildern über das Erarbeiten einer Corporate Identity (z. B. nach Fusionen oder Übernahmen) bis hin zur Vermittlung einer wertorientierten Markenstrategie. Die wertorientierte Kommunikation hat eine Blitzkarriere hingelegt und steht erst seit zwei Jahren ganz oben auf der Agenda der TOP-500-Unternehmen. Neben der Qualitätsverbesserung ist sie ein weiterer Megatrend der Zukunft. „Licence to operate“ absichern Gleiches gilt für die Kommunikation, wie ein Unternehmen seine gesellschaftliche Verantwortung konkret wahrnehmen will. Corporate Social Responsibility (CSR) gehört ebenfalls seit kurzem erst zu den wichtigsten Projekten in den befragten TOP-500-Firmen. Knapp jedes vierte Unternehmen konzentriert sich seit der Wirtschaftskrise auf CSR-Themen, die langsam zum normalen Bestandteil einer erfolgsorientierten Unternehmenskommunikation werden. Die Zeiten, in denen einzelne Firmen mit CSR-Ansätzen spektakuläre Aufmerksamkeit – und damit auch klare Marketingeffekte – erzielten, sind vorbei. Heute müssen Unternehmen erklären, wenn sie nicht auf dem Gebiet der CSR aktiv sind. Schließlich steht die Glaubwürdigkeit vieler Unternehmen, das Vertrauen der Zielgruppen in die unternehmerische Verantwortung gegenüber Menschen, Natur und Produkten – und damit die Grundlage der Geschäftsbeziehungen – langfristig zur Disposition. Gefragt ist eine glaubwürdige Auseinandersetzung der Unternehmen mit ihrem Umfeld sowie eine überzeugende Verbindung von Handeln und Kommunikation. Die Verantwortungskommunikation eignet sich nicht für Werbefeldzüge, pure Verkaufskommunikation oder gar eine Beschönigung der Realität. Die „greenwashing“-Falle ist für Firmen in der Öffentlichkeit schon aufgestellt und schnappt in Krisenzeiten besonders leicht zu – angesichts des wachsenden Zorns und Misstrauens der Menschen. Die „Licence to operate“ vieler Firmen ist durch öffentliche Auseinandersetzungen über Technologien, Standorte oder Produktionsverfahren in Gefahr. Rechtzeitige Investitionen in den Dialog mit wichtigen Zielgruppen gehören heute zum Geschäft und sichern die Zukunftsfähigkeit einer kleinen und großen Firma gleichermaßen – durch Kommunikation. www.rkw-magazin.de 21 Betriebsräte kommunizieren – im Spannungsfeld von Konfrontation, Kooperation und Solidarität Die Arbeitswelt befindet sich in einem tief greifenden Wandel. Ursachen dafür sind unter anderem die fortschreitende Globalisierung und der dadurch erhöhte Konkurrenz- und Kostendruck sowie gesellschaftliche und rasante technische Veränderungen. Diese beschleunigte Veränderungsdynamik schafft komplexe Sachverhalte in der Arbeitswelt, die einerseits schwer durchschaubar und beeinflussbar sind, andererseits aber schnelle und flexible Lösungen in Unternehmen erfordern. Die Veränderungen wirken sich massiv auf die Arbeitsbeziehungen in den Unternehmen aus. Wie können Betriebsräte vor diesem Hintergrund ihre Arbeit zukunftsweisend gestalten? Die Arbeit der Betriebsräte ist vielfältiger und umfassender geworden. Die Anforderungen an die Kompetenzen der Mitglieder sind gestiegen. Insbesondere die Kommunikation wird zu einem zentralen strategischen Instrument der Betriebsratsarbeit. Dabei ist die Bedeutung der Kommunikation für den Betriebsrat durchaus vergleichbar mit derjenigen für die Unternehmensführung. Führen erfolgt über Kommunizieren. Die Kommunikation der Führungskräfte wird im Unternehmen in der Regel durch geplante, interne Kommunikationsmaßnahmen begleitet. Sie sind Teil der strategischen Führung u. a. mit dem Ziel, bei den Beschäftigten Vertrauen in und Akzeptanz für das Führungshandeln aufzubauen, eine gewisse Transparenz herzustellen sowie die Identifikation mit dem Unternehmen zu stärken. 22 Titel: Betriebsräte kommunizieren RKW Magazin 4 | 2010 Der Betriebsrat …als Interessenvertreter und Wahrer von Schutzrechten Der Betriebsrat als ein durch Wahl legitimiertes Gremium der Beschäftigten wahrt die Rechte der Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber gemäß des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG). Es ist also seine Aufgabe, Verletzungen aufzuzeigen, deren Beseitigung einzufordern und zu kontrollieren. Der Betriebsrat vertritt die Arbeitnehmerinteressen im Betrieb, die allerdings so unterschiedlich sind wie die Belegschaftsstrukturen(Rand-/Stammbelegschaft, Zeitarbeiter/-innen, befristet/unbefristet Beschäftigte, „Minijobber“ usw.). Es gilt, sowohl die gemeinsamen als auch die abweichenden Interessen zu erfassen und zu vermitteln. Wie die Unternehmensführung muss der Betriebsrat strategisch kommunizieren, um Vertrauen in und Akzeptanz für sein Handeln aufzubauen. Dazu gehört, über die Arbeit zu berichten, Entscheidungen transparent zu machen, über Rechte zu informieren, Öffentlichkeit herzustellen, auf Missstände hinzuweisen und Diskussionen anzuregen. Denn wer Bescheid weiß, kann mitreden, Position beziehen und einen Beitrag zur Mitgestaltung leisten. www.rkw-magazin.de … als Moderator Diese Rolle haben Betriebsräte in unterschiedlichen Zusammenhängen inne. Zum einen geht es darum, neue beteiligungsorientierte Formen der Betriebsratsarbeit zu entwickeln, denn die Erwartungen vieler Beschäftigter an die betriebliche Interessenvertretung haben sich geändert: Sie wollen selbst mitgestalten, Verantwortung übernehmen und in Veränderungsprozesse eingebunden sein. Oftmals verhandeln sie individuell mit der Unternehmensführung. Es erfordert seitens des Betriebsrats einiges an Fingerspitzengefühl, einerseits die Beschäftigten zu beteiligen und Eigeninitiative zuzulassen und andererseits die Solidarisierung für kollektives Handeln zu fördern. Der Betriebsrat hat weiterhin eine moderierende Funktion zwischen Belegschaft und Unternehmensführung, indem er zwischen den Interessen der beiden Seiten unter Berücksichtigung der jeweiligen Hintergründe vermittelt. Damit wird er zum sozialintegrativen Bindeglied zwischen ihnen. …als konstruktiver Gestalter der Unternehmenspolitik Heute verstehen sich Betriebsräte zunehmend auch als konstruktiver Gestalter der Unternehmenspolitik, der die betriebswirtschaftliche Perspektive einbezieht. Sie wollen nicht mehr nur die Folgen unternehmerischer Fehlentwicklungen für die Beschäftigten abfedern, sondern präventiv Maßnahmen zur Vermeidung dieser Fehlentwicklungen mitgestalten. Gerade in der vergangenen Krise haben sich Betriebsräte und Gewerkschaften als Krisenmanager bewährt. Sie haben Arbeitsplätze erhalten, indem sie kreative Lösungen unterstützten und selbst entwickelten, damit die Unternehmen die Krise durchstehen. Betriebsrätliche Gestaltungspolitik kann langfristig nur funktionieren, wenn sich eine Win-win-Situation für Beschäftigte und Unternehmensführung ergibt. 23 Autoren: Gabriele Herbert ist stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im RKW Kompetenzzentrum und arbeitet im Fachbereich Kompetenzentwicklung. [email protected] Dr. Heiner Depner ist Betriebsratsvorsitzender im RKW Kompetenzzentrum und arbeitet im Fachbereich Innovationsmanagement. [email protected] „Mit dem ernsten Willen zur Einigung“ Nach § 2 des Betriebsverfassungsgesetzes arbeiten „Arbeitgeber und Betriebsrat […] vertrauensvoll und im Zusammenwirken mit den im Betrieb vertretenen Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen zum Wohl der Arbeitnehmer und des Betriebs zusammen“. Über das, was das Wohl ist, herrscht dabei nicht immer Einigkeit. Dabei verpflichtet das Betriebsverfassungsgesetz beide Betriebsparteien „über strittige Fragen mit dem ernsten Willen zur Einigung zu verhandeln“ (§ 74 Abs. 1 BetrVG). Ausdruck dieses Willens ist es, wenn sie sich zum Beispiel auf eine Kommunikation nach dem Konzept der kooperativen Konfliktlösung verständigen. Dabei wird versucht, die grundlegenden Bedürfnisse und Interessen der Konfliktparteien herauszuarbeiten, um Möglichkeiten auszuloten und Handlungsoptionen 24 Titel: Betriebsräte kommunizieren zu entwickeln. Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die die Belange aller Beteiligten in einem Höchstmaß berücksichtigt und daher von allen akzeptiert werden kann. Die kooperative Konfliktlösung erfordert eine Begegnung auf Augenhöhe und setzt ein gewisses Maß an Vertrauen voraus. Nicht zu vergessen ist dabei, dass sich die Kommunikation zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung in einer interessengeleiteten Machtbeziehung vollzieht. Der Stellenwert der Betriebsräte wird zukünftig in dem Maße zunehmen, in dem die eingangs beschriebenen Veränderungen schnelle, flexible und differenzierte Lösungen erforderlich machen. Die Unternehmensführung profitiert mittel- und langfristig von der höheren Akzeptanz, die ihre Entscheidungen haben, wenn sie unter Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigten entstehen. RKW Magazin 4 | 2010 Was benötigen Verantwortliche von Veränderungsprojekten heute? Veränderungskompetenz! Von Veränderungsprojekten und Handbremsen Das Scheitern von Veränderungsprojekten ist in den meisten Unternehmen ein Stück Normalität. Selten erreicht ein Veränderungsprojekt die gesetzten Ziele, produziert in der Regel aber eine Fülle ungeplanter Nebeneffekte – positive oder negative. Da liegt es für die verantwortlichen Führungskräfte zunächst nahe – nach dem Motto „mehr vom selben“ – Planungsprozesse weiter zu optimieren, nach neuen Managementkonzepten und Beratern zu suchen, die Erfolg und Zielerreichung versprechen – und gegebenenfalls auch Schuldige aufzuspüren, die dann verantwortlich gemacht werden können. Die Folge ist in immer mehr Unternehmen eine Spirale der Atemlosigkeit, gestörte Balancen (oft die Work-LifeBalancen der Beteiligten), negative Lernprozesse und sinkende Motivation bei Mitarbeitern und Führungskräften. Hier innezuhalten und einmal vom Modus des „Tuns“ in den des „Beobachtens“ zu wechseln, könnte dem Management den Blick öffnen. So wird es möglich, Aufmerksamkeit auf die Faktoren zu richten, die den natürlichen Fluss der Veränderungen bremsen (in der Regel kommunikative Muster). Ganz nach dem Motto: Bevor ich Gas gebe, löse ich die Handbremse und repariere die platt gefahrenen Reifen. Viele Unternehmen geben Gas bei angezogener Handbremse. Das ist anstrengend, kostspielig und der erwartete Erfolg bleibt aus. Nur in einem Unternehmen, in dem Veränderungen natürlich fließen, können sinnvoll Ziele gesetzt und Veränderungsprojekte aufgelegt werden. www.rkw-magazin.de Veränderung durch Akzeptanz Innovationen und Veränderungen in Unternehmen brauchen so gesehen vor allem Offenheit, Beobachtungskompetenz, sinnvolle Aufmerksamkeitsfokussierung und Resonanzfähigkeit in der Kommunikation – ohne sie sind die Blockaden (‚Handbremse‛) in der Kommunikation nicht bearbeitbar. Wesentlich zur Lösung der Blockaden ist vor allem Akzeptanz und Wertschätzung dessen was ist. Dieser Sachverhalt ist in der Organisationsforschung unter dem Stichwort „Paradoxie der Veränderung“ bekannt geworden. Das bedeutet: Um etwas zu verändern, muss ich es zunächst voll und ganz akzeptieren. Damit verändert sich auch der Fokus auf die Veränderungskompetenz von Führungskräften dramatisch. Eine Möglichkeit diese Paradoxie in der Praxis zu bearbeiten und Veränderungskompetenz zu zeigen, ist: die Aufmerksamkeit nicht nur auf die angestrebte Veränderung, sondern auch auf das Bestehende im Unternehmen zu richten – und dies ohne es zu bewerten. Das erzeugt einen echten Unterschied für die weitere Vorgehensweise und stellt gleichzeitig eine echte Herausforderung für die Verantwortlichen dar. Ihnen muss es gelingen, die geplante Veränderung in das Bestehende zu integrieren, anstatt dieses nur ersetzen zu wollen. Die stärkere Konzentration auf die Integration verdeutlicht die Aufmerksamkeitsverschiebung, die für nachhaltige Veränderungen erfolgen muss: Vom „Was soll verändert/eingeführt werden“ zu Gunsten des „Wie kann es mit dem Bestehenden verknüpft werden“. Wenn wir von Veränderungskompetenz sprechen, legen wir den Schwerpunkt auf dieses „wie“. 25 Diese Überlegungen und die Arbeit in einer RKW-Unternehmenswerkstatt, in der Unternehmen an eigenen Wissensmanagementstrategien und deren Einführung arbeiten, machen deutlich: Fachwissen oder Instrumente für Wissenstransfer sind relativ unkritische Veränderungsfaktoren. Unternehmen können sie mit einem planbaren Aufwand beziehen, erarbeiten oder auch einkaufen. Die Einführung und die nachhaltige Nutzung der Instrumente, also die beschriebene Integration in das Bestehende, stellen die Betroffenen jedoch vor größere Schwierigkeiten. Glaubenssätze verabschieden In dem „wie“ verbergen sich beinahe zwangsläufig die Fragen (1) nach einem Plan oder Konzept sowie (2) nach der Steuerung und Koordinierung von Veränderung. Veränderungskompetenz stellt für beide Aspekte die herkömmlichen Antworten in Frage: (1) Veränderungsprojekte unterliegen selbst der Veränderung, denn Stakeholder, Ziele, Auftrag und Ressourcen können sich ändern. Hinzu kommt, dass Veränderungen unter Beteiligung von Menschen nicht linear im Sinne eines Phasenmodells verlaufen. Es sind nicht nur Strategien, Strukturen, Abläufe oder Technik, sondern immer auch Menschen, ihre Denkmuster, Werte und Emotionen betroffen. Wie bei einer Black-Box kann niemand im Vorfeld oder im Prozess der Veränderung wissen, wie die Betroffenen darauf reagieren werden. Die Wirkung aller (auch gut gemeinter) Absichten ist daher immer offen und liegt jenseits des Planbaren. Damit steigt die Komplexität auf ein Maß an, welches sich fertigen Konzepten und linearem Denken entzieht. (2) Erfolgt die Konzeption und Koordination von Veränderungsprozessen durch Einzelne, kommt hinzu, dass Veränderungsprojekte immer nur so „intelligent“ wie ihr Verantwortlicher sein können. Leider reicht das jedoch nicht aus. Einzelne – seien sie noch so kompetent – haben immer eine selektive Sicht auf die Dinge. Die Wahrnehmung ist schlicht durch die Verfügbarkeit von Informationen und die Verarbeitungsfähigkeit der Menschen begrenzt. Steht der Verantwortliche in der Hierarchie weiter oben, kommt hinzu, dass die erhaltenen Informationen immer gefiltert sind. 26 Titel: Veränderungskompetenz RKW Magazin 4 | 2010 Autoren: Sascha Hertling (rechts) und Dr. Thomas Hoffmann (links) arbeiten im Fachbereich Kompetenzentwicklung im RKW Kompetenzzentrum. [email protected], [email protected] Planen und Koordinieren von Veränderungen Beides – das Versagen detaillierter Konzepte und die selektive Wahrnehmung – erfordert ein Umdenken und eine Methodik, die dem entgegenwirkt. Veränderungskompetenz in unserem Sinne setzt daher auf eine intelligente Beteiligung der Betroffenen und die Bereitschaft, mit offenen beziehungsweise „halbfertigen“ Konzepten zu arbeiten. Die Beteiligung der Mitarbeiter ist eine Form der erforderlichen Akzeptanz, in dem ihr Know-how nachgefragt und gleichzeitig nicht über ihre Köpfe hinweg verändert wird. Die Betroffenen bekommen die Gelegenheit ihre Bedürfnisse zu formulieren und werden für ihre Expertise geschätzt. Schließlich werden Veränderungsprojekte dadurch auch mit vielfältigen Perspektiven und Wirklichkeiten angereichert. Die Forderung mit offenen beziehungsweise „halbfertigen“ Konzepten zu arbeiten, zeichnet sich bildlich gesprochen durch einen fest definierten Kern und offene nicht bestimmbare Ränder aus. Der feste Kern betrifft die strategische Arbeit der Führungskräfte. Sie legen die Richtung fest und geben den Grad der Offenheit an den Rändern vor, damit die Beteiligungsprozesse nicht im unkoordinierten Vakuum stattfinden. Die Ränder hingegen müssen durch die Betroffenen kollektiv erarbeitet werden, um die Integration in das Bestehende zu ermöglichen. Vom Management erfordert das den Mut zur Offenheit, da nicht vorhersehbar ist, was die Mitarbeiter für die Ränder erarbeiten werden. Jedoch sind gerade diese offenen Prozesse notwendig, um Veränderung möglich werden zu lassen. Führungskräfte mit Veränderungskompetenz... ◼◼ fokussieren auf Blockaden bevor Veränderungsprojekte aufgelegt werden ◼◼ akzeptieren das Bestehende und schätzen es als Ressource der Veränderung ◼◼ richten ihre Aufmerksamkeit auf das „was“ und auf das „wie“ ◼◼ sind in der Lage mit offenen/halbfertigen Konzepten zu arbeiten ◼◼ definieren den „Kern“ konkret und die „Ränder“ offen ◼◼ integrieren die Vorschläge der Betroffenen für die Ausarbeitung der Ränder www.rkw-magazin.de 27 Markus Walter ist Geschäftsführender Gesellschafter der PR-Agentur Walter Visuelle PR in Wiesbaden. Wie ist das Thema Kommunikation in Ihrem Unternehmen verankert? Als PR-Agentur ist Kommunikation allgegenwärtig und steht an erster Stelle. Wir haben eine Strategie definiert, die die Richtung vorgibt, zum Beispiel welche grundsätzlichen Themen wir vorantreiben möchten. Die einzelnen Maßnahmen legen wir im Team fest, jeder Mitarbeiter kann sich hier einbringen. Welche Themen und Projekte haben Sie diesbezüglich aktuell auf der Agenda? Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Wir besetzen beim Thema externe Kommunikation aktuell zwei Schwerpunkte: Pressearbeit in Printund Online-Medien sowie Social Media. Wir sind sehr aktiv auf Twitter (@VisuellePR) sowie auf unserem Blog www.VisuellePR.de. Ein Fokus liegt außerdem auf Fachartikeln und Interviews zu aktuellen Themen rund um Social-Media-Beratung, Bewegtbild und klassische Kommunikation. In diesen Bereichen betreuen wir unsere Kunden und möchten hier auch besonders wahrgenommen werden. Aus diesem Grund haben wir unsere eigenen PR-Aktivitäten im vergangenen Jahr verstärkt und konnten so unseren Expertenstatus in der Branche festigen. Welche Themen und Projekte möchten Sie in den nächsten zwei Jahren angehen? Wo sehen Sie künftige Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Es gibt zwei Bereiche, die wir schon kurzfristig ausbauen möchten: Zum einen sind dies presserelevante Videos in Form von Presse-Statements speziell für die Online-Berichterstattung von Redaktionen. Zum anderen wollen wir die Präsenz unserer PRAgentur auf Facebook auf- und ausbauen. Die Social Media boomen weiterhin, und wir wollen hier künftig auf ganzer Fläche sichtbar sein. 28 Titel: Drei Fragen an... Michael Werner ist seit 2000 Unternehmenssprecher der FES-Gruppe (Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH). Wie ist das Thema Kommunikation in Ihrem Unternehmen verankert? Bei FES gibt es eine Pressestelle, die als Stabsstelle direkt der Geschäftsführung zugeordnet ist. Zwei Vollzeitbeschäftigte decken die Bereiche Pressearbeit, interne Kommunikation und Public Affairs, d.h. die gesamten Kontakte zur Politik und Verwaltung ab. Welche Themen und Projekte haben Sie diesbezüglich aktuell auf der Agenda? Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Zum Tagesgeschäft gehören bei FES aktuelle Pressearbeit inkl. Pressetermine, der regelmäßig erscheinende Mitarbeiterbrief, interne Informationen als Aushänge sowie ein 2x jährlich erscheinendes Kundenmagazin. Außerdem ist die kontinuierliche Kontaktpflege in die Kommunalpolitik für unsere Firma unabdingbar. Welche Themen und Projekte möchten Sie in den nächsten zwei Jahren angehen? Wo sehen Sie künftige Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt bei FES immer mehr an Bedeutung, auch in der Kommunikation - intern wie extern. Nicht ohne Grund hat FES als erste mehrheitlich städtische Beteiligungsgesellschaft inzwischen einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Weitere Ideen gehen in Richtung Einsatz von neuen Medien. Außerdem werden wir die Stadt Frankfurt am Main auf dem Weg zur Green City mit diversen Projekten begleiten. RKW Magazin 4 | 2010 Daniel Hens ...Wieso? ...Weshalb? ...Warum? 3 Fragen an... ist Leiter des Bereichs „Marketing & Sales Support“ in der TREIF Maschinenbau GmbH. Wie ist das Thema Kommunikation in Ihrem Unternehmen verankert? Das Thema Kommunikation ist bei TREIF im Bereich Marketing angesiedelt. Die Thematik „Interne Kommunikation“ wird von der Abteilung Human Resource Management betreut, allerdings mit Unterstützung und in enger Zusammenarbeit mit dem Marketing. Welche Themen und Projekte haben Sie diesbezüglich aktuell auf der Agenda? Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Im Marketing liegt der Schwerpunkt auf der Kommunikation mit den Kunden und den weltweit agierenden Händlern - zum Teil durch direkte Kommunikation in Form von Mailings, Newslettern und Werbebriefen und zum Teil durch indirekte Kommunikation, z.B. Pressearbeit. Diese hat für TREIF einen hohen Stellenwert und wird kontinuierlich, also nicht nur sporadisch betrieben. Welche Themen und Projekte möchten Sie in den nächsten zwei Jahren angehen? Wo sehen Sie künftige Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Die Ansprache unserer Kunden soll noch individueller und marktspezifischer werden. Das heißt: keine Kommunikation nach dem Gießkannenprinzip, sondern eine Kommunikation, die den speziellen Kunden-Anforderungen in einer bestimmten Region entspricht. Dazu ist es wichtig, „die Sprache des Kunden“ zu sprechen. Angesichts der Tatsache, dass TREIF weltweit Lösungen zum Schneiden von Lebensmitteln für unterschiedliche Zielgruppen vom Handwerk bis zur Industrie anbietet, ist dies sicherlich eine anspruchsvolle, aber auch sehr interessante Aufgabe. www.rkw-magazin.de Dr. Peter March ist Geschäftsführer der Atlas MTT GmbH. Wie ist das Thema Kommunikation in Ihrem Unternehmen verankert? Interne wie externe Kommunikation hat in unserem Haus einen hohen Stellenwert und wird von unseren Marketing-Abteilungen in Europa und den USA abgewickelt. Welche Themen und Projekte haben Sie diesbezüglich aktuell auf der Agenda? Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Wir halten unsere Mitarbeiter und Vertretungen weltweit, mehrmals pro Monat, per Email auf dem Laufenden – über neue Produkte & Dienstleistungen und andere relevante Veränderungen. Auch mit Fachjournalen unterhalten wir einen regen Austausch, zum Beispiel durch den Versand von ein bis zwei Pressemitteilungen pro Monat oder durch die Kooperation in Bezug auf Veröffentlichungen wissenschaftlicher Fachartikel unserer Produktverantwortlichen. Welche Themen und Projekte möchten Sie in den nächsten zwei Jahren angehen? Wo sehen Sie künftige Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Wir wollen das hohe Niveau unserer internen und externen Kommunikation erhalten und aufgeschlossen bleiben gegenüber neuen Trends, insbesondere Web 2.0. 29 HABEN SIE EINEN „SPIELMACHER“ IN IHREM UNTERNEHMEN? Innovationen gemeinsam und erfolgreich entwickeln Viele mittelständische Unternehmen schöpfen das Potenzial professioneller Kommunikation nicht aus. Gerade im Umgang mit Innovationen spielt der Austausch mit Mitarbeitern und Kunden oft eine untergeordnete Rolle – dabei kann nicht zuletzt dieser darüber entscheiden, ob neue Produkte und Dienstleistungen erfolgreich sind. 30 Fokus: Haben Sie einen Spielmacher in Ihrem Unternehmen? RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin Fokus Häufig läuft die Sache in innovativen Unternehmen so ab: Es wird ein neues Produkt entwickelt – und wenn es fertig ist, kommen Marketing- und PR-Abteilungen ins Spiel. Sie sollen dann die Innovation an den Mann und in die Medien bringen. Doch dieser Ablauf ändert sich zunehmend. „Kommunikation erhält eine ganz neue Rolle bei der frühzeitigen Steuerung von Innovationsprozessen“, so Nadin Ernst vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Leipzig, die gemeinsam mit Ansgar Zerfaß die Studie „Kommunikation als Erfolgsfaktor im Innovationsmanagement“ verfasst hat. Demzufolge werden Kunden, Partner, Lieferanten und Mitarbeiter des Unternehmens immer stärker und früher in Ideenfindung und Umsetzung eingebunden. Warum? Das Ganze ist sozusagen der Gegenentwurf zur Forschung im Elfenbeinturm, nennt sich „Open Innovation“ und beschert den praktizierenden Unternehmen frische, marktgerechte Ideen. Dennoch ist in vielen – vor allem mittelständischen – Unternehmen diese Erkenntnis noch nicht angekommen. Lediglich bei zehn Prozent aller Unternehmen sind Innovations- und Kommunikationsprozesse systematisch verzahnt, so das Ergebnis der Studie. Das ist noch ausbaufähig! www.rkw-magazin.de Aktiv mitspielen! Es lohnt sich, mit unterschiedlichsten Akteuren in den Dialog zu treten – und zwar nicht erst dann, wenn die Entwicklung eines Produkts abgeschlossen ist. Laut der Studie zählen heute Mitarbeiter und Kunden zu den wichtigsten Ideengebern, noch vor der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Idealerweise werden diese frühzeitig und aktiv in Innovationsprozesse eingebunden – und zwar durch die Kommunikationsverantwortlichen. Zerfaß und Ernst bezeichnen diesen Idealtypus als „Spielmacher“ – einen von fünf Kommunikationstypen, die sie in den untersuchten Unternehmen angetroffen haben. Der Spielmacher ist Scout und Moderator innerhalb des Unternehmens, dem der direkte Kontakt mit der Unternehmensführung genauso wichtig ist, wie der Umgang mit modernen Kommunikationsmedien. Er nutzt zur Ideengenerierung neue Interaktionsmöglichkeiten auf Web-2.0-Plattformen. Gleichzeitig unterstützt er durch Moderation und Coaching die direkte Kommunikation zwischen Innovationsverantwortlichen und externen Bezugsgruppen. Klassische PR-Instrumente wie die Pressemitteilung haben damit nicht ausgedient – sie werden vom Spielmacher aber durch interaktive Medien und direkte Kommunikationselemente ergänzt. 31 Auch kleinere Unternehmen haben Chancen Der Typus des spielbestimmenden Kommunikationsmanagers findet sich bisher vor allem in größeren Unternehmen. Das wird auch in Zukunft so sein. Doch auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) können aus der Studie von Ernst und Zerfaß wertvolle Erkenntnisse ziehen – etwa den Nutzen und die Notwendigkeit einer offenen, dialogorientierten Kommunikation. Das lässt sich auch ohne große Kommunikationsabteilungen und Millionenetats realisieren. Ein gutes Beispiel dafür ist der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus aus dem hessischen Hanau: Dr. Jörg Wetterau, Leiter Technologiekommunikation & Innovation, baut dort die bislang eher traditionelle PR-Abteilung des Unternehmens sukzessive zu einer professionellen Abteilung für Innovationskommunikation aus. Das Familienunternehmen informiert heute mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen über die Bandbreite seiner Tätigkeiten und orientiert sich bei der Technologieberichterstattung an Megatrends wie Energie, Umwelt oder Gesundheit. Dabei stehen nicht nur die Innovationen selbst, sondern vor allem deren Schöpfer, also die Produktentwickler, im Blickpunkt. 1 Ergänzend zu den klassischen Werkzeugen der Kommunikationsarbeit hob Wetterau beispielsweise den „Technology-Report“ (*1) aus der Taufe – eine Imagebroschüre, die den alljährlichen Geschäftsbericht um wichtige Illustrationen ergänzt. Ebenso wurde der „Technologie-Tag“ (*2) einberufen. Dort können Fach-, Lokal- und Wirtschaftsjournalisten einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens werfen und sich auf journalistisch relevante Themensuche begeben: Wie funktioniert das Einschmelzen von Edelmetallen? Wie wird Quarzglas bearbeitet? 2 In Sachen Innovationskommunikation ist auch der Chemiekonzern BASF ein gutes Vorbild: In einem monatlichen Podcast stellt das Unternehmen auf unterhaltsame Weise neue Entwicklungen und Technologien aus der eigenen Forschung vor. Der „ChemieReporter“ beantwortet aktuelle Fragen aus der Chemie im Alltag. Spielverderber kriegen Probleme Sich dem Wandel komplett zu verweigern, kann den Machern der Studie zufolge ernste Konsequenzen haben: „Innovationskommunikation wird zwangsläufig scheitern, wenn die Mitarbeiter in den beteiligten Organisationseinheiten keine konsistenten Vorstellungen über die Ziele, Maßnahmen und Ergebnisse von Innovationsprozessen haben“, so Nadin Ernst. Das leuchtet ein: Schließlich bringen die besten Ideen nichts, wenn keiner sie kennt bzw. keiner weiß, wie er sie umsetzen und letztlich verkaufen soll. Autor: Philip Müller ist Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation im Mittelstand (IfKiM). Dort verantwortet er den Geschäftsbereich Consulting und das Fachmagazin „Mittelstand kommuniziert“. [email protected], www.ifkim.de 32 Fokus: Haben Sie einen Spielmacher in Ihrem Unternehmen? RKW Magazin 4 | 2010 Gesundheit im Unternehmen – Immer eine Aufgabe der innerbetrieblichen Kommunikation „Unternehmer sollten sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus um die Gesundheit der Beschäftigten kümmern.“ Dieser Aussage stimmten 80 Prozent der befragten Unternehmer im produzierenden Gewerbe laut dem iga-Report 20 der Initiative Gesundheit & Arbeit zu. Das ist ein überraschend hoher Wert. Dieser Ansicht stehen jedoch Ergebnisse verschiedener Studien gegenüber, die zeigen: Insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen sind Betriebliches Gesundheitsmanagement oder gesundheitsfördernde Maßnahmen nur selten verankert (1). Hinzu kommt, dass manche Führungsverantwortliche, die sich darum bemühen, das Thema Gesundheit auszugestalten und mit Leben zu füllen, über enttäuschende Erlebnisse und Rückmeldungen berichten: ◼◼ „Nur wenige Mitarbeiter beteiligen sich an Befragungsaktionen zu gesundheitlichen Belastungen.“ ◼◼ „Informationsseminare oder Bewegungsangebote werden vorwiegend von Beschäftigten aufgesucht, die es eigentlich gar nicht nötig haben und die Zielgruppen der Maßnahmen bleiben fern.“ ◼◼ „Abteilungsleiter geben Informationen über Angebote und Termine nicht an die Belegschaft weiter und scheinen Maßnahmen sogar zu blockieren.“ Der Weg von der Einsicht der Führungsebene, dass das Thema „Gesundheit der Mitarbeiter“ wichtig ist, bis zur Umsetzung und allgemeinen Akzeptanz von betrieblichen Maßnahmen, ist offensichtlich mit Stolpersteinen gepflastert und mit Barrieren versehen. www.rkw-magazin.de Wo liegen die Stolperstellen? Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) bzw. systematisch betriebener Gesundheitsförderung (BGF) handelt es sich nicht um ein zeitlich abgegrenztes Projekt, sondern um einen sich entwickelnden Prozess, an dem alle zentralen Managementbereiche und insbesondere die Mitarbeiter beteiligt sein sollten. Vorraussetzung für erfolgreiche Veränderungs- und Lernprozesse in Unternehmen – und darum handelt es sich beim BGM – ist eine adäquate interne Unternehmenskommunikation. Diese sollte die Beschäftigten mit Informationen über Ziele und Maßnahmen sensibilisieren, ihre Emotionen, Ängste und Widerstände beachten und sie zur Beteiligung einladen. Die Verhaltensreaktionen der Mitarbeiter auf betriebliche Veränderungsvorhaben hängen wesentlich von der verfügbaren Information und deren subjektiven Einschätzungen ab. Dies hat eine österreichische Forschungsgruppe um Harald Stummer festgestellt und in verschiedenen betrieblichen Fallstu- 33 dien untersucht, wie innerbetriebliche Kommunikation zur erfolgreichen Verankerung und Akzeptanz des BGM beitragen kann(2). Ihre wesentlichen Thesen sind hier kurz in eigenen Worten zusammengefasst und erläutert: Eine geteilte Wissensbasis ist eine wesentliche Bedingung für die Akzeptanz von BGM. Befragt man Führungskräfte, Sicherheitsfachkräfte, Mitarbeiter im Büro oder der Werkhalle, findet man starke Differenzen des Gesundheitsverständnisses und der Zielsetzungen eines BGM. Soll vor allem der Gesundheitszustand der Mitarbeiter verbessert oder sollen auch belastende Arbeitsbedingungen verändert werden? Oder soll vorrangig der Krankenstand der Beschäftigten gesenkt werden? Sollen die Themen Führung und organisatorische Ressourcen einbezogen oder ausgeklammert werden? Dieses Wissen um konkrete Ziele und Inhalte ist eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz von Veränderungen. Sehr häufig werden die unterschiedlichen Sichtweisen und Zielsetzungen zu Beginn eines BGM-Prozesses nicht ausreichend geklärt und führen dann zu einer widersprüchlichen Kommunikation und unklaren Steuerungsgrößen. Bei widersprüchlicher Kommunikation setzen sich im Regelfall klar messbare Konzepte und Kennzahlen gegenüber langfristigen und schwierig zu messenden Zielkriterien durch. Kurzfristig messbare Kennzahlen zu Unfällen, Arbeitsunfähigkeitstagen oder der Anzahl der Übergewichtigen in der Belegschaft sind wichtige Kriterien für gesundheitsfördernde Maßnahmen. Sie verdrängen jedoch 34 Fokus: Gesundheit im Unternehmen häufig langfristige oder schwierig messbare Ziele wie Belastungsreduktion oder besseres Führungsverhalten. Um einen nachhaltigen und umfassenden Erfolg des Gesundheitsmanagements zu erreichen, sind diese aber besonders wichtig. Das Thema Gesundheit sollte insbesondere durch die direkten Vorgesetzten wiederholt aufgegriffen und über verschiedene betriebliche Informationskanäle verbreitet werden. Das Verhalten der Führungskräfte hat einen zentralen Einfluss darauf, ob Mitarbeiter BGM als ernsthaftes Anliegen des Unternehmens wahrnehmen und unterstützen oder als pure Imagekampagne ablehnen. Führungskräfte, die das betriebliche Angebot von Stressbewältigungsseminaren als Kinderkram abtun, torpedieren damit die betriebliche Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Als Vorbild beeinflussen sie zudem sehr stark das Verhalten der Mitarbeiter, beispielsweise im Bereich ihrer persönlichen Arbeitszeitgestaltung (Überstunden, versendete Mails um Mitternacht) oder durch ihren Kommunikationsstil. Informationen zur Gesundheit müssen klar und persönlich sein. Die Beteiligung der Beschäftigten bei den Entscheidungsprozessen und Schwerpunktsetzungen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Akzeptanz von BGM. Mit Auftaktveranstaltungen oder Gesundheitszirkeln, in die Mitarbeiter sich mit ihren Anliegen einbringen können, kann der persönliche Bezug und damit auch eine individuelle Beteiligungsmotivation entwickelt werden. RKW Magazin 4 | 2010 Autorinnen: Ingra Freigang-Bauer und Gabriele Gusia arbeiten im Fachbereich Kompetenzentwicklung im RKW Kompetenzzentrum. [email protected], [email protected] Die Einführung und Kommunikation von BGM sollte zur „richtigen“ Zeit erfolgen. Dominieren schwierige Unternehmensentwicklungen wie Fusionen, Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzabbau, werden Gesundheitsthemen sich gegenüber diesen – auch emotional stark besetzten – Fragen betrieblich nicht durchsetzen können. Schließlich sollte immer bedacht werden, dass Gesundheit ein persönlicher Bereich ist, über den die betrieblichen Akteure nicht verfügen können. Ob der Beschäftigte sein Körpergewicht senken will und an einer entsprechenden Maßnahme teilnimmt, ist allein seine persönliche Entscheidung. Lesetipp: Kirch, W., Middeke, M., Rychlik, R. (2010): Aspekte der Prävention und hier speziell folgende Beiträge: (1) Hübner, B. et. al.: Analyse des Beratungsbedarfs betrieblicher Akteure und der verfügbaren Beratungsstrukturen im Themenbereich BGF – Befunde einer 3-stufigen Erhebung in Hessen, S. 202 – 214 (2) Stummer, H. et. al.: Innerbetriebliche Kommunikationspolitik und Gesundheitslernen, S. 236 - 240 Dies mündet in der abschließenden These: Gesundheit im Betrieb darf nicht als Zwangsmaßnahme kommuniziert werden. Auch wenn alle Kommunikationsvoraussetzungen erfüllt wurden, wird es immer einige Mitarbeiter geben, die sich nicht beteiligen oder mit den Angeboten und der Durchführung unzufrieden sind. Natürlich sollte jeder BGM-Prozess begleitet, evaluiert und kontinuierlich verbessert werden. Allerdings wird man trotz bester Gestaltung der Maßnahmen nicht alle Beschäftigten begeistern können. Dies ist für viele Akteure, die mit Engagement, großer innerer Überzeugung und manchmal auch mit Missionsgeist arbeiten, eine schwierige Erkenntnis. www.rkw-magazin.de 35 Wie viel Networking brauchen Beharrlich wird heute auf die Bedeutsamkeit verwiesen, dass der Erfolg eines Unternehmens in großen Teilen vom Grad seiner Vernetzung mit dem unternehmerischen Umfeld geprägt ist. Doch gilt das damit einhergehende Bestreben nach Vernetzung um jeden Preis? Unternehmensnetzwerke: Chancen und Risiken Unternehmensnetzwerken wird aufgrund der Zusammenarbeit ihrer Mitglieder und gemeinsam genutzter Ressourcen häufig eine höhere Leistungsfähigkeit als einzeln agierenden Organisationen zugesprochen. Dieser absolute Anspruch wird ihnen allerdings zu Unrecht zugeschrieben. Ein zu eng gedachter und gelebter Zusammenschluss schottet die beteiligten Mitglieder gegenüber neuen Entwicklungen außerhalb des Netzwerkverbundes ab. Hierüber besteht nur allzu schnell die Gefahr, dass das System „Netzwerk“ seine Stärke der Verschiedenartigkeit verliert und in seinem Handeln eine destruktive „Trägheit“ entwickelt. In der Konsequenz werden schließlich notwendige Veränderungsprozesse blockiert oder verhindert. Wird Networking damit zur verlorenen Liebesmüh? Wohl kaum. Auf der Suche nach dem Idealmaß unternehmerischer Verflechtung ist die Aufmerksamkeit stattdessen auf die unterschiedlichen Ausprägungen von Vernetzungsbeziehungen zu richten. Die Qual der Wahl um die „richtige“ Beziehung Grundsätzlich werden soziale Beziehungen entsprechend ihres Stärkegrads voneinander unterschieden. Dieser hängt vom Ausmaß folgender Aspekte ab: ◼◼ emotionale Identität ◼◼ gegenseitiges Vertrauen ◼◼ aufgewendete Zeit ◼◼ Grad der gegenseitigen Hilfestellung Starke soziale Beziehungen gehen demnach mit einem hohen Zeitaufwand einher. Darüber hinaus sind die Akteure emotional stark miteinander verbunden, vertrauen einander und bieten sich umfassende Hilfestellungen an. 36 Fokus: Wieviel Networking brauchen Unternehmen? RKW Magazin 4 | 2010 Unternehmen? Auch durch schwache Beziehungen Stärke beweisen Schwache soziale Beziehungen sind hingegen zeitlich und emotional weniger intensiv. Sie gelten als Gelegenheitskontakte, wobei sich die Beteiligten vergleichsweise durch sehr unterschiedliche persönliche und soziale Merkmale auszeichnen. Aufgrund eben dieser Verschiedenartigkeit der Akteure bilden sie jedoch eine wesentliche Voraussetzung, um sich gegenseitig mit neuen Informationen und Wissensbeständen zu versorgen. Den Akteuren schwacher Beziehungen wird deshalb die Eigenschaft zugeschrieben, jenen Prozess der „schöpferischen Zerstörung“ auslösen zu können, auf dem nach Auffassung von Joseph Schumpeter – ein bedeutender Ökonom im Themengebiet „Innovation“ – jede ökonomische Entwicklung basiert. Die Balance finden Beide Typen sozialer Beziehung – starke und schwache – schließen sich trotz ihrer Gegensätzlichkeit nicht aus. Die Stärke des Einen ist die Schwäche des Anderen. Die Effizienz beider sozialen Beziehungen ist stets abhängig von der jeweiligen Situation des ökonomisch Handelnden. Schwache soziale Beziehungen sind effizienter, wenn ein Bedarf an neuen Informations- und Wissensbeständen besteht. Bestehendes Wissen und bestehende Strukturen können hierüber kreativ in Frage gestellt werden. Sie ebnen darüber hinaus den Weg für Querdenker, die neue Impulse in eine zukunftsweisende Richtung setzen. Starke soziale Beziehungen sind hingegen gefragt, wenn der ökonomisch Handelnde Informationen und Wissensbestände benötigt, auf deren inhaltlichen Gehalt er voll und ganz vertrauen kann. Sie können die Grundlage für Entscheidungs- und Orientierungshilfen in unsicheren Situationen bilden. Autorin: Letztlich erweist sich eine Mischung aus starken und schwachen sozialen Beziehungen als die leistungsfähigste Konstellation für die Vernetzung von Unternehmen. Die unternehmerische Herausforderung ist es daher, ein Beziehungsgeflecht herausbilden, das der jeweiligen Unternehmenssituation angepasst ist. Infolgedessen ist Networking per se einem fortwährenden Anpassungsprozess unterlegen. www.rkw-magazin.de Jessica Gatzke ist Mitarbeiterin im Pilotprojekt zur „Steigerung des Transfers“ des RKW Kompetenzzentrums. Aussagen über Aspekte des Networkings gehören damit zu einem ihrer zentralen Erkenntnisinteressen. [email protected] 37 38 Fokus: Web 2.0 um jeden Preis? RKW Magazin 4 | 2010 Web 2.0 um jeden Preis? Web 2.0, Soziale Netzwerke, Google, Twitter – Diese und andere Schlagworte zieren die Titel großer Magazine. Mit der Verbreitung des World Wide Web haben sich auch die Voraussetzungen für die öffentliche Kommunikation verändert. Wurden vor einigen Jahren noch primär Informationen von wenigen Bearbeitern veröffentlicht, hat sich heute eine dialogische Kommunikation im Internet etabliert. Diese ist von Zusammenarbeit (Kollaboration) und Interaktion geprägt: Nutzer organisieren sich in Netzwerken und tauschen sich in Echtzeit aus. Sie pflegen Beziehungen, publizieren eigene Inhalte, verschlagworten und bewerten Informationen. Diese kommunikativen und technischen Veränderungen sind unter den Begriffen „Web 2.0“ und „Social Web“ zusammengefasst. So berichtete „Der Spiegel“ Anfang dieses Jahres über die Bedeutung von Google und das UnternehmerMagazin „impulse“ brachte im Juli eine Ausgabe rund um E-Business und die Vernetzung in der digitalen Das „Herzstück“ der Online-PR Welt heraus. Auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gehört die firmeneigene Website mittlerweile zur Basisausstattung. Sie ist das „Herzstück“ aller Doch inwieweit müssen kleine Aktivitäten im Internet und sollte professionell gestaltet sein, denn: Findet und mittlere Unternehmen auf ein Nutzer nicht schnell genug die gewünschte Information, entscheidet er diese Trends reagieren? sich mit einem Klick für die Konkurrenz. Bevor ein Unternehmen im Web 2.0 aktiv wird, sollte es deshalb prüfen, ob hier noch Verbesserungsbedarf besteht. www.rkw-magazin.de 39 Was macht eine gute Website aus? Es gibt zahlreiche Kriterien, nach denen eine Website beurteilt werden kann. Je nach Unternehmen, Branche, Produkt und Zielgruppe variiert die Bedeutung einzelner Merkmale. Die nachfolgende Übersicht enthält wesentliche Eigenschaften einer guten Webpräsenz, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. URL: Eine kurze, prägnante Webadresse bleibt in Erinnerung und reduziert die Gefahr von Tippfehlern. Sie verbessert außerdem das Ranking in Suchmaschinen. Orientierung (Navigation, Sitemap, Suchfunktion): Die Startseite ist das „Flaggschiff“ jeder Website und sollte die wichtigsten W-Fragen beantworten. Klar formulierte Navigationspunkte und wenige Unterebenen helfen dem Nutzer, sich schnell zu orientieren. Sitemap und Suchfunktion bieten einen alternativen Weg zum Ziel. Layout: Das Layout sollte stets eine schnelle Orientierung auf der Seite unterstützen und das Verständnis der Inhalte fördern. Hierbei gilt: Weniger ist oft mehr! Blinkende Animationen können vom eigentlichen Inhalt ablenken. Aufbereitung der Inhalte: Die Lesegewohnheiten im Web sind andere als bei Print-Produkten. Für die Texte ist deshalb zu empfehlen: eindeutige Überschriften, kurze Absätze und Sätze, erklärende Zwischenüberschriften und Bilder, die den Inhalt unterstützen. Aktualisierungen: Aktuelle Meldungen sind ein Anreiz, eine Website öfter zu besuchen. Doch Aktualität bedeutet auch, veraltete Informationen oder nicht funktionierende Links zu ersetzen bzw. zu löschen. Kostenfreie Tools wie der „W3c Link Checker“ oder „Xenu Link Checker“ helfen dabei, „tote“ Links ausfindig zu machen. 40 Fokus: Web 2.0 um jeden Preis? Barrierearmut: Barrierearme Websites zeichnen sich beispielsweise durch kurze, informative Texte, hohe Kontraste, eindeutige Navigation und mit Text hinterlegte Bilder aus. Die Website sollte auch in verschiedenen Browsern ohne Darstellungsfehler angezeigt werden. Rechtliche Angaben (Impressum, Urheberrecht, Datenschutz): Jede gewerbliche Website muss eine gut auffindbare Anbieterkennzeichnung enthalten. Außerdem sollte stets das Urheberrecht fremder Texte und Bilder beachtet werden. Darüber hinaus muss der Betreiber einer Website darauf hinweisen, wenn personenbezogene Daten erhoben werden. Es gibt verschiedene Tools, die bei der Erstellung des Impressums helfen, wie www.e-recht24.de/impressum-generator. Auf ins Web 2.0? Ist die Unternehmenswebsite nutzerfreundlich gestaltet, kann der Fokus auf die Kommunikation im Social Web gerichtet werden. Hier bietet das „MitmachWeb“ verschiedenste Möglichkeiten: Netzwerke wie Facebook oder Xing zum Austausch, Wikis wie Wikipedia zur Wissenssammlung, kommentierbare Artikel in Weblogs, öffentliche Video- und Bilddatenbanken wie YouTube und flickr oder der Versand SMS-ähnlicher Nachrichten auf Twitter – um nur einige zu nennen. Doch viele Mittelständler sind skeptisch – zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung des Fraunhofer IFF über den Einsatz von Web 2.0 in KMU des produzierenden Gewerbes. Sie erkennen keinen klaren Nutzen, haben wenige Vorstellungen von den Einsatzmöglichkeiten und vermuten einen hohen Zeitaufwand. RKW Magazin 4 | 2010 2.0 Doch nach einer Studie u.a. vom Institut für Kommunikation und Medien der Hochschule Darmstadt gibt es auch für KMU Faktoren, die für den Schritt ins Social Web sprechen. Wer sich gekonnt im Web 2.0 bewegt, verdeutlicht die Positionierung als innovatives Unternehmen. ◼◼ unterstützt eine bessere Platzierung im Wettbewerb um Fachkräfte. ◼◼ leistet einen Beitrag zum Wissensmanagement. ◼◼ verstärkt die Personalisierung. ◼◼ verbessert das Ranking in Suchmaschinen. ◼◼ Ja, aber mit Strategie! Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, im Social Web aktiv zu werden, sollte die Website die Plattform sein, wo alle Handlungen gebündelt werden. Bei der Auswahl der Instrumente gilt: Ihre Nutzung sollte sich aus der Kommunikationsstrategie des Unternehmens ergeben und zur Wertschöpfung beitragen. Damit der Start gelingt, gilt es, entscheidende Faktoren zu klären: ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ Unternehmenskultur: Passt die unmittelbare Kommunikation im Web dazu? Kommunikationsstrategie: Welche Ziele werden mit der Online-PR verfolgt? Personalisierung: Nicht das Unternehmen, Personen sollten kommunizieren! Transparenz: Deutlich machen, wer spricht! Kritische Auswahl: Welche Plattformen/Anwendungen kommen in Frage? Mehrwert: Welchen Vorteil haben die Zielgruppen von der jeweiligen Plattform? Kapazitäten: Wie viele Accounts können gepflegt werden? Aktualität: Schnelle Reaktion! Erfolgskontrolle: Wie wird der Erfolg gemessen? Es empfiehlt sich auch, mal einen Blick zur Konkurrenz zu wagen oder sich bei anderen Unternehmen, Anregungen für die eigene Arbeit zu holen. Wer sich darüber hinaus selbst in soziale Netzwerke begibt, bekommt schnell ein Gefühl für die Funktionsweise und den Kommunikationsstil der verschiedenen Plattformen. Autorin: Laura Schade arbeitet als PR-Referentin mit dem Schwerpunkt Online-Kommunikation im RKW Kompetenzzentrum. [email protected] Lesetipp: Dominik Ruisinger (2007): Online-Relations: Leitfaden für moderne PR im Netz www.rkw-magazin.de 41 Wie sollen Unternehmen ihre Pressearbeit gestalten? Wir haben Michael Dörfler, Redakteur des Magazins „Markt und Mittelstand“, gefragt. Trotz zunehmender Professionalisierung hapert es nach wie vor in der Zusammenarbeit von Pressestellen und Redaktionen – das bestätigt eine aktuelle Studie des Journalistenzentrums Wirtschaft und Verwaltung e. V. Demnach verfehlen die meisten Presseinformationen ihr Ziel, sind für Journalisten nicht verwertbar und landen letztendlich im Papierkorb. ◼◼ RKW Magazin: Herr Dörfler, Sie kennen die besagte Studie. Entspricht sie Ihren Erfahrungen? Dörfler: Ich kann der Studie zustimmen. Ich bekomme die meisten Presseinfos per E-Mail, davon sortiere ich bestimmt 90 Prozent aus. Oftmals sind das aber gar keine richtigen Presseinfos, sondern irgendwelche Newsletter oder Mailings. ◼◼ Wie werden Sie dann auf Unternehmen aufmerksam? Unsere Redaktion arbeitet themenorientiert. Das heißt, ich suche bestimmte Informationen zu einem Thema und stoße dann – zum Beispiel durch eine thematisch passende Pressemitteilung – auf Unternehmen. Ich kontaktiere dann den angegebenen Ansprechpartner, in der Hoffnung, dass er sich Zeit nimmt und auch qualifiziert und berechtigt ist, mir die nötigen Informa- tionen zu geben. Das ist leider nicht immer der Fall. ◼◼ Gibt es Unterschiede in der Zusammenarbeit zwischen kleineren und größeren Unternehmen? Nicht unbedingt. Ich kann nicht pauschal sagen, dass die Öffentlichkeitsarbeit großer Unternehmen besser ist als die der kleinen. Ich komme zum Teil bei größeren Unternehmen nur schwer an interessante Informationen heran. Da muss ich manchmal erst fünf Pressemenschen überwinden, bevor ich eine aussagekräftige Antwort bekomme. Bei den Kleinen kann ich dagegen oft direkt den Chef selbst ansprechen, was natürlich einfacher ist. ◼◼ Was macht für Sie eine gute Zusammenarbeit mit Unternehmen aus? Entscheidend ist für mich die Grund- 42 Fokus: Wie sollen Unternehmen ihre Pressearbeit gestalten? einstellung gegenüber der Presse. Ich vermute, viele kleine Unternehmen interessieren sich nicht für Pressearbeit, verstehen deren Bedeutung nicht oder setzen einfach andere Prioritäten. Zum Teil haben sie auch Berührungsängste oder glauben, dass sie für die Öffentlichkeit nicht interessant sind. Aber das stimmt nicht. ◼◼ Womit können gerade kleinere Unternehmen positiv auffallen? Oft machen genau die kleineren Unternehmen die spannenden Geschichten, über die es sich zu berichten lohnt. Außerdem sind kurze Wege zur Information ohne langwierige Abstimmungsprozesse für meine Arbeit von Vorteil – da können kleine Unternehmen punkten. ◼◼ Können Sie gute Beispiele nennen? Zum Beispiel Global Lightz, aus RKW Magazin 4 | 2010 ilung aus? Was macht eine gute Pressemitte Tipps von Michael Dörfler: Zeichen. Weniger ist mehr: maximal 1000 orten. t das Wichtigste: W-Fragen beantw ◼◼ Im ersten Drittel steh hen neugierig. nn geben den Inhalt wieder und mac ◼◼ Überschrift und Vorspa rtreibungen wie d.h. keine Werbefloskeln oder Übe en, reib sch h dlic tän vers und tral ◼◼ Sachlich neu nologie“. „xy ist ganz vorne mit ihrer xy-Tech vorher definierte versenden, d.h. den Inhalt auf eine und en reib sch h ifisc pez iens Med ◼ ◼ Zielgruppe ausrichten. en kann. eben, die auch wirklich Auskunft geb ◼◼ Eine Kontaktperson ang aussagekräftigen Bild. kt Interesse, gern auch mit einem wec ung talt Ges de hen prec ans ◼◼ Eine sagekräftige Betreffzeile wählen versenden, dabei aber beachten: aus ◼◼ Am besten per E-Mail komprimieren), Links zu öße gering halten (etwaige Bilder (nicht „Pressemitteilung“), Dateigr ügen. weiterführenden Informationen einf ist vormittags. ◼◼ Die beste Versandzeit ◼◼ dem Bereich der Lichttechnologie. Die arbeiten sehr erfolgreich mit einer Agentur zusammen. Die Retarus GmbH aus München, ein Softwareunternehmen, hat eine eigene sehr professionelle Presseabteilung und ist damit sehr gut aufgestellt. Mit dem Chef pflege ich aber auch einen guten informellen Kontakt. ◼◼ Was können Sie kleineren Unternehmen in Bezug auf ihre Pressearbeit empfehlen? Sie sollten sich mit dem Thema bewusst auseinander setzen, eine konsequente Kommunikationsstrategie entwickeln und diese auch verfolgen, also aktiv werden und bleiben. ◼◼ Wie können Unternehmen dabei Unterstützung bekommen? Sie können Experten einstellen, Angestellte zu solchen weiter entwickeln oder sich an gute Agenturen wenden. „Gut“ heißt in diesem Fall, dass sie ihre Rolle als Mittler zwischen Presse und Unternehmen bewusst und qualifiziert wahrnehmen. „Oft machen die kleineren Unternehmen die spannenden Geschichten, über die es sich zu berichten lohnt.“ ◼◼ Sehen Sie auch Unterschiede zwischen den Branchen? Ja, wie auch das letzte Beispiel zeigt, ist die IT-Branche eher marketingaffin und PR-orientiert als die traditionellen Branchen. Dazu gehört auch die Zeit für persönliche Kontakte und informelle Gespräche – für mich ganz wichtige Informationsquellen. So lassen sich auch gut Netzwerke zu Journalisten aufbauen und pflegen. Ich rate Unternehmen, lieber in PR zu investieren als gar keine Pressearbeit zu machen. ◼◼ Herr Dörfler, vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Rabena Ahluwalia, Redakteurin des RKW Magazins. www.rkw-magazin.de 43 Corporate Identity Corporate Design Corporate Communication Corporate Behaviour Corporate Philosophy MAN HAT NIEMALS EINE ZWEITE CHANCE EINEN ERSTEN EINDRUCK ZU HINTERLASSEN. Autor: Christopher Dürr macht eine Ausbildung zum Mediengestalter (Print/Digital) im RKW Kompetenzzentrum. [email protected] 44 Fokus: Der erste Eindruck entscheidet: Corporate Design RKW Magazin 4 | 2010 Der erste Eindruck ist oft entscheidend – und dabei spielt sich viel auf visueller Ebene ab. Unter dem Begriff Corporate Design (CD) versteht man das visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens. Damit sind alle optischen Eigenschaften gemeint, durch die ein Unternehmen mit seiner Umwelt in Verbindung treten kann. Sich über deren Ausrichtung Gedanken zu machen und wesentliche Elemente verbindlich festzulegen macht Sinn, denn... Das CD kann die „Identität“ des Unternehmens (Corporate Identity) visuell umzusetzen, d.h. bestimmte Vorstellungen und Erwartungen unterstreichen und die Identifikation mit dem Unternehmen erleichtern. Ein gut durchdachtes Corporate Design, das die Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens unterstreicht, kann außerdem dabei helfen, sich von Mitbewerbern abzugrenzen. Man sollte jedoch nicht außer Acht lassen, dass es lediglich Mittel zum Zweck ist: Das Design kann die Unternehmensidentität vermitteln, jedoch nicht allein hervorbringen oder verändern. Idealerweise ist das Corporate Design eine Leitlinie, die ein widerspruchfreies visuelles Auftreten gewährleistet. Die Gestaltung der einzelnen Elemente geschieht unter einheitlichen Aspekten, um den größtmöglichen Wiedererkennungswert zu erreichen. So tauchen verschiedene Gestaltungselemente (meist auch an ähnlicher Position und Anordnung) in unterschiedlichen Kommunikationsinstrumenten wiederholt auf. Die fünf wichtigsten Elemente sind: ◼◼ Logo ◼◼ Farben ◼◼ Schriften ◼◼ Formen ◼◼ Bilder Sie können sich auf Geschäftspapieren, Anzeigen oder Verpackungen wiederfinden, aber auch im Produktdesign, in der (Innen-)Architektur der Firmengebäude oder der Arbeitskleidung. Das CD lässt sich auf alle Medien und Objekte übertragen – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. www.rkw-magazin.de 45 Corporate Identity Corporate Design Corporate Communication Corporate Behaviour Corporate Philosophy Corporate Identity (CI) Das Konzept der Unternehmensidentität begreift Unternehmen als Persönlichkeit. Diese zeigt sich, ähnlich wie beim Menschen auch, in ihrem Handeln, ihrer Kommunikation und ihrem visuellen Auftreten. Wenn alle Teile zusammen passen und ein stimmiges Ganzes ergeben, entsteht eine stabile Wahrnehmung eines Unternehmens. Das Corporate Design ist wie bereits erwähnt ein Teilbereich der Unternehmensidentität neben folgenden Komponenten: Corporate Communication Die gesamte Unternehmenskommunikation, sowohl intern als auch extern, prägt die CI und wird von ihr geprägt. Öffentlichkeitsarbeit, Marketingkommunikation und interne Kommunikation können ein einheitliches Auftreten unterstützen und das damit verbundene Image festigen. Corporate Behaviour Das Unternehmensverhalten beschreibt das Verhalten des Unternehmens in seinem sozialen Umfeld – nicht nur den Kunden, sondern auch allen anderen Anspruchsgruppen, z.B. Lieferanten, Geschäftspartnern oder Mitarbeitern gegenüber. Corporate Philosophy Die Unternehmensphilosophie charakterisiert die Existenz und die Bedeutung des Unternehmens. Sie spiegelt die Sinn- und Werteebene des Unternehmens wider und beschreibt Werte, Normen und Rollen. Sie zeigen sich beispielsweise in Verhaltensgrundsätzen, Traditionen oder den Unternehmenszielen. 46 Fokus: Der erste Eindruck entscheidet: Corporate Design RKW Magazin 4 | 2010 Geschichte des Corporate Designs Die Erfindung des Corporate Designs wird Peter Behrens zugeschrieben, der in den Jahren zwischen 1907 und 1914 als künstlerischer Berater für die AEG tätig war. Dort führte er zum ersten Mal ein einheitliches Unternehmenserscheinungsbild ein und gestaltete, von den Geschäftspapieren über elektrische Geräte bis hin zu den Fabrikgebäuden alles in einem einheitlichen Stil. Er gilt damit auch als Vorreiter des Industriedesigns. www.rkw-magazin.de 47 Die Qual der Wahl: Print vs. Online Welcher Kommunikationsweg ist der richtige? Diese Frage stellen sich viele Verantwortliche in Unternehmen, wenn es um ihre Veröffentlichungen geht. Ob Geschäftsberichte, Produktbeschreibungen, Kataloge, Flyer oder Imagebroschüren – in Zeiten digitaler, schnelllebiger und mobiler Medien, geht der Trend in der Unternehmenskommunikation eindeutig weg von klassischen Print-Produkten und hin zu modernen Online-Lösungen. Muss die Frage nach dem „Entweder-oder“ dann überhaupt noch beantwortet werden? 48 Fokus: Die Qual der Wahl: Print vs. Online RKW Magazin 4 | 2010 Vorteile von Online-Medien „88 Prozent aller Unternehmen in Deutschland, Schweiz und Österreich nutzen elektronische Formate für ihre Kunden- und Mitarbeiterkommunikation. Dabei werden pro Jahr 1,6 Milliarden Euro investiert“, so lautet ein Ergebnis einer aktuellen Studie des Europäischen Instituts für Corporate Publishing (EICP). Darunter fallen Webseiten, Newsletter, E-Magazine oder audiovisuelle Medien, wie Filme und Podcasts. Dieses Ergebnis zeigt und bestätigt das wachsende unternehmerische Interesse an digitaler Kommunikation. Welche Eigenschaften machen Online-Medien so attraktiv? Durch Online-Produkte transportierte Informationen können ◼◼ einfach und flexibel im Internet eingebunden werden ◼◼ interaktiv und multimedial aufbereitet werden ◼◼ zügig und regelmäßig aktualisiert werden ◼◼ schnell und direkt den Nutzer erreichen ◼◼ Inhalte gezielt vermitteln ◼◼ eine breite Masse erreichen ◼◼ oft günstig erworben werden Online-Produkte haben außerdem ein modernes und innovatives Image und transportieren diese Botschaft gleichzeitig auch auf deren Anbieter. Was spricht dennoch für ein klassisches Print-Produkt? „Die Zukunft liegt im Web 2.0“, „Print ist tot“ – solche Schlagzeilen und der aktuelle Rückgang an gedruckten Veröffentlichungen, wie z.B. Tageszeitungen, sprechen gegen den Einsatz von Printmedien in der Unternehmenskommunikation. Doch eine Studie u.a. von der Hochschule Medien in Stuttgart zeigt auch die Stärken von Print-Produkten auf. Demnach behalten gedruckte Medien im Vergleich zu digitalen eine höhere Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit. „Print erweist sich auch als das einprägsamere Medium, das Werbebotschaften längerfristig bei den Konsumenten verankert.“ Gedrucktes www.rkw-magazin.de Papier ist unaufdringlich, da zum Beispiel eine Broschüre bewusst und freiwillig in die Hand genommen wird – im Gegensatz zu einem Werbebanner im Internet, der einfach aufpoppt. Kurzum: Print-Produkte ◼◼ hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck (durch optische und haptische Gestaltung) ◼◼ machen ein entschleunigtes Lesen und Aufnehmen möglich ◼◼ können wiederholt gelesen werden ◼◼ transportieren Inhalte intensiver ◼◼ verstärken die Kundenbindung Zu empfehlen ist allerdings, die genannten Vorteile bei der Umsetzung stets herauszuarbeiten, zum Beispiel indem auf die Qualität und Stimmigkeit von Inhalt, Gestaltung und Drucktechnik geachtet wird. Nicht Print vs. Online – Crossmedia! Die Frage nach dem „Entweder-oder“ muss letztlich nicht strikt beantwortet werden. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg, um Informationen an Kunden oder Geschäftspartner zu übermitteln. Das Zauberwort heißt in diesem Fall „Crossmedia“: die Verknüpfung verschiedener Kommunikationskanäle. Ein simples Beispiel: im Print- und im Online-Bereich wird auf ein Angebot des anderen Mediums verwiesen. Eine Printanzeige kann dadurch auf ein erweitertes Sortiment im E-Shop hinweisen oder ein Newsletter auf eine interessante Hintergrundinformation im nächsten Kundenmagazin aufmerksam machen. Aber auch innovative und kreative Ideen können mit dem Einsatz von verschiedenen Medien bestens umgesetzt werden – sie verstärken dabei die Neugier und wecken Interesse. Werden die jeweiligen Stärken der einzelnen Medien ausgeschöpft, lassen sich bisher ungenutzte Synergieeffekte realisieren. So fördert Crossmedia die Reichweite und den Nutzwert des kompletten Angebots eines Unternehmens. 49 Nach der Studie vom EICP wachsen crossmediale Konzepte rasant an: 70 Prozent der Unternehmen sehen diese medienübergreifenden Kommunikationsstrategien als wichtige Entwicklung an. Auch die Stuttgarter Medien-Hochschule spricht dem Mediamix die größte Wirkung von Werbebotschaften zu. Mit Strategie Konzepte entwickeln Unternehmen sollten sich nicht auf jede Möglichkeit der crossmedialen Veröffentlichung stürzen, sondern strategisch vorgehen. Folgende Vorüberlegungen können helfen, die „richtige“ Strategie zu finden: Welche Informationen sollen transportiert werden? (Informationsgehalt prüfen) ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ ◼◼ Autorin: Für wen ist die die Veröffentlichung gedacht? (Zielgruppe bestimmen) Welche Medien nutzt diese Zielgruppe schwerpunktmäßig? (Zielgruppe analysieren) Welche finanziellen Mittel stehen mir zur Verfügung? (Finanzen abstecken) Welche Kapazitäten kann ich für die Produktion einsetzen? (Verfügbare Ressourcen ermitteln) Rabena Ahluwalia ist Redakteurin des RKW Magazins und arbeitet als PR-Referentin mit dem Schwerpunkt Print-Kommunikation im RKW Kompetenzzentrum. [email protected] Aus den Antworten lassen sich Rückschlüsse ziehen, in welchen Formaten und in welchen Medien die Information sinnvoller Weise veröffentlicht werden soll. Dabei gilt es, die Stärken der einzelnen Medien im Blick zu haben. Beim Crossmedia-Ansatz geht es nicht darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, sondern die Information dort zu platzieren, wo sie den besten Nutzen entfaltet. Jedoch müssen die Botschaften jeweils mediengerecht aufgearbeitet und zielgruppengenau verfasst werden. Denn nur dann erreicht die Information ihr Ziel und die beste Wirkung. Michael Höflich, Geschäftsführer des Forum Corporate Publishing, nennt Erfolgsfaktoren, auf die Unternehmen achten sollten: „die Qualität der journalistischen Beiträge und der visuellen Gestaltung, die zielgruppengerechte Auswahl und Aufbereitung der Themen und vor allem die Einbindung in das Marketingkonzept und die Orchestrierung und zentrale Steuerung unterschiedlicher Medienkanäle“. RKW goes crossmedia: Das RKW Magazin als E-Magazin zum Anschauen und Herunterladen auf www.rkw-magazin.de Dieser Artikel als Podcast, zum Anhören auf www.rkw-kompetenzzentrum.de/podcast 50 Fokus: Die Qual der Wahl: Print vs. Online RKW Magazin 4 | 2010 RKW vor Ort: Baden-Württemberg Der passende PR-Berater für die Markenpflege Wie das RKW Baden-Württemberg bei Auswahl und Projektdurchführung unterstützt Eine Marke werden, die Marke pflegen: Dafür brauchen viele mittelständische Unternehmen die professionelle Unterstützung durch externe PR- und Marketing-Berater. Das RKW Baden-Württemberg fungiert als Lotse für den Mittelstand – und hilft mit seinem umfangreichen Berater-Netzwerk. Ein erfolgreiches Unternehmen behauptet sich im Wettbewerb mit eindeutiger Kundenausrichtung: Wenn Preis und Qualität stimmen, wenn Liefertermine eingehalten werden, hat es eigentlich alles richtig gemacht. Und doch: Es wird immer schwerer, neue Kunden zu gewinnen und Bestandskunden zu halten. Den Unterschied im Wettbewerb macht oft der Bekanntheitsgrad eines Unternehmens – und nicht allein die Qualität der Leistung. Deshalb setzen mittelständische Unternehmen zunehmend auf Public Relations (PR) und Marketing und machen durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit auf sich aufmerksam. Ohne externe PR-Berater und Agenturen ist dies allerdings in der Praxis selten leistbar. Gute Berater halten nicht nur die erforderliche Fachkompetenz vor und können sich mit dem Auftraggeber und seinen Zielen identifizieren. Sie erfüllen auch Anforderungen wie Vertrauen, Flexibilität, Erreichbarkeit – und arbeiten auch deshalb professionell, weil sie ihr Büro in den meisten Fällen in der Nähe des Auftraggebers haben, die Gegebenheiten vor Ort kennen und gut vernetzt sind. www.rkw-magazin.de Mit Transparenz das Ziel erreichen Doch wie findet man den richtigen Marketing-Berater oder die richtige PR-Agentur? Das RKW Baden-Württemberg ist in seiner Rolle als Lotse für den Mittelstand Ansprechpartner für die Durchführung von Beratungsprojekten und sorgt für passende Beratung und Berater. Grundvoraussetzung ist, dass der Ansprechpartner im Unternehmen, in der Regel der Geschäftsführer oder geschäftsführende Gesellschafter, eine genaue Vorstellung von seinen Zielen hat. Meist hilft hier ein Orientierungsgespräch, in dem die Punkte „Anliegen“, „Kontextklärung“, „Zielklärung“ und „Auftragsgestaltung“ geklärt werden. Transparenz führt zur Zielerreichung, der Berater hat Klarheit über die konkrete Aufgabe, und der Auftraggeber hat sich davon überzeugt, dass der Berater die Branche kennt und sich mit dem Unternehmen identifizieren kann. 51 Referenzen prüfen, Angebote vergleichen Auch die Prüfung von Referenzen und der Vergleich verschiedener Angebote hilft bei der Auswahl. Das Verhältnis von Preis und Leistung ist dann klarer und der Unternehmer kann sein Budget für dieses Projekt einplanen. Wird das RKW Baden-Württemberg mit der Durchführung betraut und der Berater über das RKW eingesetzt, sorgt es durch seine neutrale Position für die Qualitätssicherung. Autor: Ralph Sieger ist Unternehmensbetreuer beim RKW Baden-Württemberg. Als gelernter Redakteur ist er in dieser Funktion zuständig für die Printmedien und den Internetauftritt des RKW BW. [email protected] Offen für externe Beratung – das Beispiel „Circle of Dreams“ Davon konnte sich Tobias Zahn, Geschäftsführer und Inhaber von „Circle of Dreams“, überzeugen, als er das Thema PR auf die Agenda setzte. „Circle of Dreams“ ist ein junges Unternehmen in Aalen, das sich mit der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen und dem Aufbau von Marken für seine Kunden beschäftigt. Tobias Zahn ist prinzipiell offen für externe Beratung – auch in Sachen PR: „Der unverstellte Blick von außen hilft. Man bekommt wichtige Impulse, auch für die eigene Meinungsbildung“, betont der Geschäftsführer. „Bei der Beauftragung des RKW ging es mir darum, in der Öffentlichkeit noch besser wahrgenommen zu werden, einen Unterschied zu den Konkurrenten zu machen und diesen zu kommunizieren“, so Tobias Zahn weiter. Seine Erfahrung: Potenzielle Kunden werden überflutet mit Angeboten. Wahrgenommen wird man da nur, wenn man als Marke in positiver Erinnerung ist. „Und das schafft nur professionelle PR.“ Der Bekanntheitsgrad seiner Firma ist zwischenzeitlich gewachsen, „Circle of Dreams“ ist gut im Markt positioniert – dank der Erstellung eines ganzheitlichen PR-Konzeptes und der konsequenten Umsetzung der Maßnahmen. Regelmäßig erscheinende Zeitungsberichte gehören genauso dazu wie konsequentes Suchmaschinenmarketing im Internet. Der Rat von Tobias Zahn: „Sich selbst Zeit nehmen und fragen: Was brauche ich konkret? Dann findet man auch den richtigen Sparringspartner.“ 52 Fokus: RKW vor Ort RKW Magazin 4 | 2010 RKW vor Ort: Baden-Württemberg www.rkw-bw.de Anfang der 50er Jahre gegründet 3 Leistungs-Bausteine: Beratung, Weiterbildung & Information Rund 1.700 Unternehmen nutzen jährlich die Leistungen. Rund 250 Seminare und Workshops werden jährlich veranstaltet. Breites Themenspektrum: Unternehmensführung, Controlling und Finanzen, Vertriebsmanagement, Personalmanagement, Fertigungsorganisation, Qualitäts- und Umweltmanagement, Einkauf Stuttgart 20 angestellte Mitarbeiter 400 Circa Firmensitz: Berater, Trainer und Referenten im Netzwerk Ein Meilenstein war das Mittelstandsförderungsgesetz von 1972, in der die geförderte Unternehmensberatung verankert wurde. www.rkw-magazin.de Seit 12 Jahren ist das RKW BW mit der Ausrichtung des Zulieferertags Automobil beauftragt und koordiniert seit 2010 das landesweite Netzwerk automotive-bw. 53 RKW SchleswigHolstein RKW Hamburg RKW Bremen RKW Berlin RKW Brandenburg RKW Niedersachsen RKW Sachsen-Anhalt RKW Sachsen RKW Nordrhein-Westfalen RKW Thüringen RKW Hessen RKW Rheinland-Pfalz ZPT Saar RKW Baden-Württemberg RKW Bayern www. rkwbayern.de rkw-bb.de rkw-bremen.de rkw-bw.de rkw-hamburg.de rkw-hessen.de rkw-niedersachsen.de rkw-nrw.net rkw-rlp.de rkw-sachsen.de rkw-sachsenanhalt.de rkw-schleswigholstein.de rkw-thueringen.de zpt.de 54 Service: Unterstützungsleistungen RKW Magazin 4 | 2010 RKW Magazin Service Unsere Unterstützungsleistungen vor Ort Beratung, Coaching und Modellprojekte der RKW-Landesverbände zum Thema „Kommunikation im Mittelstand“ RKW Bayern ◼◼ Erfahrungsaustauschkreis Marketing ◼◼ Firmen-Coaching „Kommunikation, Eventplanung und Öffentlichkeitsarbeit" RKW Hessen ◼◼ Arbeitskreise zu den Themen Personal (RheinMain und Nordhessen), Praktische Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Vertrieb RKW Niedersachsen ◼◼ Projekt: KOMM-Dynamik: Erfolgreiche Unternehmenskommunikation RKW Nordrhein-Westfalen ◼◼ Beratung zu Marketing und Vertrieb, Organisations- und Prozessoptimierung ◼◼ Projekt: VITNESS – Stabilität und Flexibilität in Balance RKW Sachsen ◼◼ RKW Sachsen-Arbeitskreise „Vertrieb“ in Dresden und „Erfolgreiche Vertriebsführung“ in Chemnitz ◼◼ Beratungsleistungen: „Strategischer Vertrieb und Marketing“ durch RKW Expert, www.rkw-expert.de ◼◼ Förderung von Beratungsleistungen zu Marketing-, Vertriebs- und Kommunikationsthemen im Rahmen der sächsischen Mittelstandsrichtlinie ◼◼ Projekt: Branchenmarketing im Rahmen Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen AMZ, www.amz-sachsen.de ◼◼ Projekt: Strategisches Personalmarketing im Rahmen ProfiSACHS – Fachkräfte für Sachsen, www.profisachs.de Weiterbildungsangebote der RKW-Landesverbände zum Thema Kommunikation finden Sie auf www.rkw-kompetenzzentrum.de/weiterbildung www.rkw-magazin.de 55 Terminkalender Dezember 2010 – März 2011 DEZEMBER 15. bis 16. Dezember 2010 Überbetriebliche Weiterbildung: Vertriebserfolg und Kundenbindung „smart selling“ Kontakt: RKW Sachsen-Anhalt GmbH, Dr. Norbert Gottstein, [email protected] 16. bis 17. Januar 2011 Messe „Chance 2011“ in Gießen Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Anne Nitschke, Tel. 06196 495-3217, [email protected] 18. Januar 2011 DfA-Veranstaltung „Gastlichkeit neu gestalten – Marktchancen für kleine und mittlere Unternehmen“ im Rahmen der HOGA Fachmesse b-free, Nürnberg Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Beate Schlink, Tel. 06196 495-3521, [email protected] 18. Januar 2011 Tagesseminar „Aktiv am Messestand – Kunden ansprechen und gewinnen“ Kontakt: RKW Sachsen GmbH, Tel. 0351 8322-337, [email protected] 20. Januar 2011 Seminar „So wirken Sie: Kommunikation, Ausstrahlung, Eindruck“ Kontakt: RKW Bayern, München, Marijana Novello, [email protected] 21. bis 23. Januar 2011 Messe „KarriereStart 2011“ in Dresden Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Anne Nitschke, Tel. 06196 495-3217, [email protected] 25. Januar 2011 Informationsveranstaltung „Mentoring, Lerntandems & Co. – wie Jung und Alt im Unternehmen JANUAR voneinander profitieren“ Kontakt: RKW Hessen GmbH, Simone Back, Tel. 06196 970222, [email protected] 26. Januar 2011 Workshop „Social media: Kontakte und mehr über Xing & Co.“ Kontakt: RKW Bremen GmbH, Tanja Neubauer, Tel. 0421 3234640, [email protected] 3. Februar 2011 Erfahrungsaustauschkreis Marketing Kontakt: RKW Bayern, München, Renate Huber, [email protected] 10. Februar 2011 Tagesseminar „Erfolgreiche Pressearbeit“ FEBRUAR Kontakt: RKW Sachsen GmbH, Tel. 0351 8322-337, [email protected] 15. Februar 2011 Innovationsfrühstück „Innovationen realisieren“, IHK Offenbach Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Dr. Andreas Blaeser-Benfer, Tel. 06196 495-3300, [email protected] 56 Service: Terminkalender RKW Magazin 4 | 2010 Ok to be r nu Ja RKW Magazin Service ar 24. Februar 2011 Tagesseminar „Google ist doof – Online-Marketing einmal anders“ Kontakt: RKW Sachsen GmbH, Tel. 0351 8322-337, [email protected] 24. Februar 2011 Fachtagung „Management des Wachstums“, Berlin Kontakt: RKW Deutschland GmbH, Denise Hausmann, Tel. 030 20308-4324, [email protected], www.lernend-wachsen.de 1. März 2011 Hauptstadtkongress Offensive Mittelstand, Berlin, Kleisthaus des BMAS Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Tim Vollborth, Tel. 06196 495-3228, [email protected] 1. bis 4. März 2011 Messeauftritt des Projektes „KMUflex“ auf der Zuliefermesse „intec 2011“ in Leipzig Kontakt: RKW Deutschland GmbH, Danielle Platzer, Tel. 030 20308-4320, [email protected], www.kmuflex.de 24. März 2011 Messe „Aufschwung“, Frankfurt Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Anne Nitschke, Tel. 06196 495-3217, [email protected] 26. März 2011 Hamburger Gründertage MÄRZ Kontakt: RKW Kompetenzzentrum, Anne Nitschke, Tel. 06196 495-3217, [email protected] 29. März 2011 RKW vor Ort: Lean-Production in der Praxis – Umsetzung bei Miele Kontakt: RKW Nordrhein-Westfalen, Annett C. Kraushaar, Tel. 0211 68001-23, [email protected] www.rkw-magazin.de 57 RKW Rätsel – Was haben Sie in diesem Heft gelernt? Unternehmenskommunikation sollte ausgerichtet sein auf die wichtigsten… E 3 15 Konzept, bei dem verschiedene Kommunikationskanäle miteinander verknüpft werden: C 14 Was ist das „Herzstück“ der Online-PR? 1 S Konzept, bei dem Kunden, Partner, Lieferanten und Mitarbeiter in Ideenfindung und Umsetzung eingebunden werden: I 11 In welcher Form gehen die meisten Pressemeldungen in Redaktionen ein? Via… - M 2 Welcher Kommunikationsstil erlebt aufgrund der Medienüberflutung Renaissance? - 12 - F Was ist ein zentrales strategisches Instrument der Betriebsratsarbeit? O 7 Führungskräfte mit Veränderungskompetenz richten ihre Aufmerksamkeit auf das WAS und auf das… 4 E Bei wem können sich mittelständische Unternehmen Unterstützung holen, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern? - R 5 Welches Konzept trägt zum Vertrauen in die unternehmerische Verantwortung gegenüber Menschen, Natur und Produkten bei? R 10 13 Y Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“: B 9 Was ist der erste Schritt bei der Erstellung eines Kommunikationskonzepts? U 8 S 16 Neben Kommunikation, Design und Verhalten gehört zur Identität des Unternehmens seine… O 6 LÖSUNGSWORT: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Bitte senden Sie uns das Lösungswort per Email an [email protected] oder per Fax 06196 -495 4801. Unter den ersten fünf Einsendungen verlosen wir drei RKW USB-Sticks (2 GB) im handlichen Kreditkartenformat. Ausgenommen sind Einsendungen von Mitarbeitern des RKW Kompetenzzentrums. 58 Service: Die anderen Seiten RKW Magazin 4 | 2010 DIE ANDERE SEITE Was heißt eigentlich...? Briefing Es ist die Basis für die Zusammenarbeit zwischen einem Unternehmen und einer Agenturen. In diesem Gespräch sollte die Agentur vom Auftraggeber möglichst alle notwendigen Informationen bekommen. Communities Hier treffen sich Gleichgesinnte im Internet, zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen. Dies wird durch dafür eingerichtete Plattformen unterstützt. Digital Natives Das sind Personen, die mit den digitalen Technologien (wie Computer, Handy, Internet) aufgewachsen sind. Sie sind routiniert im Umgang mit dem World Wide Web und Social Media-Anwendungen gehören für sie zum Tagesablauf. Medien-/Pressearbeit Sie ist ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit und sollte in die Kommunikationsstrategie eines Unternehmens eingebettet sein. Ziel ist es, Journalisten davon überzeugen, bestimmte Informationen redaktionell zu veröffentlichen. Medienresonanzanalyse Damit wird die PR-Arbeit evaluiert. Indem Veröffentlichungen dokumentiert, systematisiert und bewertet werden, kann die Resonanz, die ein Unternehmen in den Medien findet, gemessen werden. Microblog Er ist eine Kurzversion des Weblogs. Mithilfe spezieller Dienste, wie Twitter, verfasst der Nutzer SMS-ähnliche Nachrichten mit maximal 200 Zeichen. Sie können privat oder öffentlich zugänglich gemacht werden und werden chronologisch dargestellt. Image Es bezeichnet den Gesamteindruck, den Menschen von einem Unternehmen haben. Da es eine Art Stellvertreter für das Unternehmen ist, werden von häufig bestimmte Images bewusst angestrebt. Mediadaten Das sind detaillierte Informationen, die Verlage zu ihren Publikationen herausgeben. Dazu zählen u.a.: Erscheinungsweise, Verbreitungsgebiet, Reichweite, Leserschaft, Anzeigenpreise sowie redaktionelle Themenpläne. www.rkw-magazin.de Frohe Weihnachten und ein gutes Jahr 2011 59 Das RKW auf der BAU / BAU IT Die Rationalisierungs-Gemeinschaft „Bauwesen“ ( RG-Bau) des RKW Kompetenzzentrums ist mit zwei Messeständen vertreten: Sie finden uns in den Hallen BO und C1 zu den Themen „Partner für das Bauen in Europa“ und „Förderung von IT-Anwendungen für den Bau“. Ein weiteres Highlight ist die Sonderausstellung „Nanotechnik und Bionik – Neues Bauen zum Begreifen“ im Foyer des ICM. Die Messeaktivitäten der RG-Bau im Überblick Montag, 17. Januar 14:00 – 16:00 Uhr Perspektiven der Europäischen Baukonjunktur Informationsveranstaltung, Hallenkonferenzraum A51/52 Kontakt: Christina Hoffmann, [email protected] Dienstag, 18. Januar 12:00 – 14:30 Uhr Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ Preisverleihung und Vorstellung der Arbeiten, Halle BO, Baka Forum Kontakt: Günter Blochmann, [email protected] 10:30 – 14:45 Uhr Nanotechnik und Bionik – Hightech in der Bauwirtschaft Kongress, ICM, Saal 14c Kontakt: Ute Juschkus, [email protected] 15:15 – 18:00 Uhr Innovative Oberflächen Fachforum 1, Nanotechnik und Bionik, ICM, Saal 2 Kontakt: Ute Juschkus, [email protected] 15:15 – 18:00 Uhr Festigkeit Fachforum 2, Nanotechnik und Bionik, ICM, Saal 3 Kontakt: Ute Juschkus, [email protected] Mittwoch, 19. Januar 10:00 – 13:00 Uhr „Exportpartnerschaftsmodell Bau: Gemeinsam sind wir stark!“ Europäischer Bauwirtschaftstag 2011, ICM, Saal 2 Kontakt: Tanja Leis, [email protected] 15:00 – 18:00 Uhr Energieeffizienz und Klimaschutz Fachforum 3, Nanotechnik und Bionik, ICM, Saal 2 Kontakt: Ute Juschkus, [email protected] 15:00 – 18:00 Uhr Innovationen, Norm und Markt Fachforum 4, Nanotechnik und Bionik, ICM, Saal 3 Kontakt: Ute Juschkus, [email protected] © Messe München - P.G. Loske Donnerstag, 20. Januar 10:30 – 13:15 Uhr Digitales Planen, Steuern und Bauen – Prozesse optimieren, Kosten einsparen Fachveranstaltung, ICM, Saal 2 Kontakt: Günter Blochmann, [email protected] 15:00 – 17:15 Uhr Arbeit der Zukunft – Perspektiven für Bauunternehmen und ihre Mitarbeiter Fachveranstaltung, ICM, Saal 2 Kontakt: Christina Hoffmann, [email protected]