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[ CRM ]
IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE
CRM MACHT AUTOMOBILUNTERNEHMEN ERFOLGREICHER
Modernste Informationstechnologie macht es möglich – den Aufbau langfristiger und
profitabler Kundenbeziehungen. Ist es doch um ein vielfaches günstiger, einen vorhandenen Kunden durch überzeugende Produkt- und Serviceleistungen an eine Marke zu
binden als Neukunden zu gewinnen.
Betrachtet man den „Life time Value“ eines Kunden, also den theoretischen Beitrag, den
er über seine gesamte Lebenszeit zum Profit eines Unternehmens beisteuern kann, wird
dies noch deutlicher. In der Automobilindustrie liegt dieser Beitrag, je nach Fahrzeugkategorie, im hohen fünfstelligen Eurobereich.
Dank leistungsstarker IT-Lösungen lassen sich vielfältige Informationen über Bedürfnisse
und Verhaltensweisen der Konsumenten nicht nur sammeln sondern auch effektiv zur
individuellen Kundenanalyse nutzen. So nutzen beispielsweise Kreditkartenunternehmen, um Kreditkartenbetrug vorzubeugen. Durch Plausibilitätschecks und den Abgleich
geostationärer Daten wird dabei in Echtzeit geprüft, ob evtl. ein krimineller Missbrauch
vorliegt. Ein schönes Beispiel, wie CRM Kunden und Unternehmen einen Nutzen bringt –
die Automobilindustrie ist von dieser Qualität noch ein gutes Stück entfernt.
WETTBEWERBSDRUCK UND ÜBERKAPAZITÄTEN
Das Automobil als Statussymbol war gestern – die Generation Y steht für völlig andere
Wertmaßstäbe. Mit neuen Konzepten wie car2go oder drive now versuchen die Hersteller, diesen neuen Werten Rechnung zu tragen. Nur – setzt sich dieser Trend fort dürften
die hohen Absatzstückzahlen der Vergangenheit angehören. Im Ergebnis stehen allen
Herstellern also vermehrt Überkapazitäten in Einheit mit hohem Wettbewerbsdruck ins
Haus. Gute Gründe also, sich verstärkt um vorhandene Kunden zu bemühen. Denn dieser
ist immer schneller bereit, bei Unzufriedenheit die Marke zu wechseln.
SINKENDE MARKENLOYALITÄT
Wer Zweifel am Nutzen von CRM hat, sollte einmal versuchen, über eine Webanfrage bei
einem Automobilhersteller eine Probefahrt zu organisieren. Das ernüchternde Ergebnis
dieses „Feldversuchs“ wird Sie bekehren.
Es ist einfach unglaublich, wie nonchalant viele Marken mit Ihren (potentiellen) Kunden
umgehen. Und da über echte Produktvorteile nicht mehr differenziert werden kann, wandert der Kunde eben zu dem Hersteller, der ihn besser oder weniger schlecht behandelt.
Ein besonders positives Beispiel außerhalb der Automobilindustrie und gleichzeitig quasi
deren Zielbild, ist Apple. Das Unternehmen schafft es, eine weltweit einheitliche Datenstruktur aufzubauen. So wird jeder Kunde in jedem Shop oder Online-Store weltweit wiedererkannt und hat ein homogenes und konsistentes Kauferlebnis.
WERTORIENTIERTES KUNDENMANAGEMENT
Ein wesentlicher Nutzen von CRM ist die Möglichkeit, Kunden nach Ihrem Wert für das
Unternehmen zu segmentieren. Ein langfristig treuer Kleinwagenkäufer kann dabei auf
Dauer mehr zum Unternehmenserfolg (Lifetime Value) beitragen als der vagabundierende Käufer eines Oberklasse-Modells. Darüberhinaus lassen sich über die Segmentierung nach dem Kundenwert auch Marketingbudgets gezielter und effizienter einsetzen,
was wiederum die Profitabilität erhöht
CRM IST TEIL DER MARKENKOMMUNIKATION
Ein wichtiger Aspekt ist die Rollenverteilung des CRM innerhalb der Markenkommunikation. Hier gibt es keine Wettbewerbssituation sondern lediglich die Maßgabe des „sowohl
als auch“. CRM ist ein nützliches Bindeglied und Impulsgeber zwischen den klassischen
Massenmedien, den Online-Kanälen und der below-the-line Kommunikation.
CRM steht vor allem für ein einheitliches, durchgängiges Markenerlebnis und liefert
Daten für die Optimierung des Produktangebotes. CRM löst damit einen Teil des Markenversprechens, das maßgeblich durch die Massenmedien geprägt wird, ein und ermöglicht so eine positive Wahrnehmung der Marke vor allem auch nach dem Kauf.
NEUE MÖGLICHKEITEN DURCH DIGITALISIERUNG
Die Digitalisierung bietet eine Vielzahl an Optionen für die Datenerhebung, die es immer
besser ermöglicht, ein tranparentes Bild über Einstellungen und Bedürfnisse von Interessenten und Kunden zu erhalten. Eine tiefe Segmentierung und Profilierung dieser Gruppen
ist dabei die Voraussetzung für eine möglichst individuell ausgerichtete Kommunikation.
Folgende Daten können dafür die Basis sein sofern deren Erhebung datenschutzrechtlich
einwandfrei erfolgt:
Social Behaviour
Likes, Followers, Friends
Enterprise Data
Finanzdaten, ERP Daten
Email Behaviour
Open rates, Click through, Bounce, Spam Complaint
Mobile Acitivity
SMS, GeoLocation, Badges
Web Behaviour
Hit, Page View, Click Path, Session Duration
Transaction
Purchase History, Returns, Credit
Preferences
Subscriptions, Recommendations
KUNDENGEWINNUNG- UND BINDUNG
Professionelles CRM bringt also wesentliche Optimierungsmöglich-keiten bei der Neukundenakquisition genau so wie bei der Kundenbindung.
Akquisiton
Responseoptimierung
Profiling
X-Selling
Zielgruppendefinitionen
Kundenbindung
Lifetime Value (s.o)
Loyalisierung
Optimierung des After Sales
PROZESSE SIND WICHTIG, KREATIVITÄT AUCH
Der ausgefeilteste CRM Prozess ist nichts ohne eine kreative und markenkonforme Umsetzung aller CRM Maßnahmen. Neben der Überwindung von Silodenken ist hier vor
allem ein hohes Markenverständnis bei allen Beteiligten notwendig. Es geht darum, aus
den vorhandenen Daten eine wirklich kundenadäquate, möglichst individuelle Ansprache zu kreieren, die den Kunden überrascht und begeistert.
BEISPIEL MINI
Wie viele Automobilhersteller hatte auch MINI eine Herausforderung zu meistern:
Eine neues Fahrzeug wird in der Presse angekündigt, aber es Vergehen mindestens noch
6 Monate bis das Fahrzeug im Handel verfügbar ist. In dieser Zeit gehen viele Interessenten dem Unternehmen verloren.
Vor dieser Situation stand man auch bei der Markteinführung des MINI Countryman.
Die Lösung war die Einrichtung der Online Plattform MINI Countryman Backstage. Über
einen USB Stick in Form eines MINI Schlüssels konnten sich Interessenten auf die diese
Plattform einloggen, nicht ohne vorher wichtige Informationen über sich selbst preiszugeben. Der USB-Schlüssel war zum Zeitpunkt des Presse-Announcements bereits im
Handel erhältlich und wurde von diesem nur an wirkliche Hot Leads verteilt.
Auf der Backstage Plattform konnten sich die Kunden dann kontinuierlich über das neue
Fahrzeug informieren. Der Content, z.B. Interviews mit Ingenieuren und Designern, exklusive Berichte über die letzten Testfahrten, „Making ofs“ der TV-Spot Produktion etc.,
wurde exklusive für die Plattform erstellt und im monatlichen Rhythmus an die angemeldeten Teilnehmer kommuniziert.
Ergebnis: Insgesamt wurden weltweit über 30.000 Interessenten über einen Zeitraum
von 6 Monaten betreut, die Conversionrate „Registrierter Interessent zu Käufer“ war um
den Faktor 4! höher.
USB-Key als Zugang zur
Backstage-Plattform
Start-Screen
Content-Beispiel
„Center Rail“
Content-Beispiel
„Movie“
Content-Beispiel
„Zubehör“
Newsletter
Dealer Cockpit
Landesorganisation
Log-in
Dealer Cockpit
Registration
Beispiel für eine
Länderübersicht
Ergebnisse
FAZIT
Marketing in seiner Grundbedeutung als „Konzept der ganzheitlichen, marktorientierten
Unternehmensführung zur Befriedigung der Bedürfnisse und Erwartungen von Kunden“
ist diesem Idealbild nie näher gewesen als heute. Die neuen Technologien bieten endlich
Möglichkeiten einer auf individuelle Kundenbedürfnisse abgestimmten Vorgehensweise.
Dabei steuert der Kunde mehr und mehr selbst, welche Inhalte er angeboten bekommt
und konsumiert. Content Marketing heißt das neue Zauberwort. Dass das Ganze selbstverständlich auf dem Boden des Datenschutzes stattfinden muss, sei hier nochmals
erwähnt. Auf dem Weg fort von der lästigen Werbebotschaft hin zum relevanten und
willkommenen Informationsangebot sind CRM/eCRM-Lösungen die geeigneten Werkzeuge – messbare Absatzerfolge das Ergebnis. Und Henry Ford wüsste heute, dass weder
die eine noch die andere Hälfte seines Budgets „zum Fenster rausgeworfen“ wäre.
Dieter Liedig
Geschäftsführender Gesellschafter kl,company gmbh
Mai 2015
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