Lösungsvorschlag Abschlussklausur KLR Fortbildung zum/zur Kommunalen Bilanzbuchhalter/in Hilfsmittel: Zeit: 120 Minuten nicht programmierter Taschenrechner ohne Kommunikationsfunktion Aufgabe 1 5 Punkte Aus welchen Gründen ist die Kosten- und Leistungsrechnung auch für die öffentliche Verwaltung notwendig und nicht nur für die gewerblichen Bereiche? Nennen Sie fünf Gründe! Mögliche Antworten: - Verbesserung / Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit in der Verwaltung - Ermittlung der Kosten und Leistungen eines Rechnungs-/Wirtschaftsjahres und Zuordnung zu den Produkten - Ermittlung des Betriebsergebnisses, Unterstützung der Budgetierung - Bessere Erfassung der verbrauchten Ressourcen / Produktionsfaktoren, damit besser kontrollier- und steuerbar - Verwaltungstätigkeit wird transparenter, Feststellung von Kostentreibern - Genauere Kalkulationsgrundlagen für die Entgelte für öffentliche Leistungen / Produkte - Genauere und bessere Vergleichsmöglichkeit innerhalb der Bereiche einer Verwaltung sowie zwischen den Verwaltungen Aufgabe 2 8 Punkte Erläutern Sie stichpunktartig die folgenden Grundbegriffe aus der KLR: - Aufwendungen Wertverzehr betrieblicher Produktionsfaktoren, kann neutral = außerbetrieblich oder betriebsbedingt = Kosten sein - Erträge Wertzuwachs durch Erlöse aus dem Einsatz der Produktionsfaktoren, kann neutral = außerbetrieblich oder betriebsbedingt = Leistungen sein - Kosten Wertverzehr betrieblicher Produktionsfaktoren ausschließlich für den Betriebszweck in der entsprechenden Rechnungsperiode - Leistungen Wertzuwachs aus dem Einsatz betrieblicher Produktionsfaktoren zur Erfüllung des Betriebszweckes in der entsprechenden Rechnungsperiode Aufgabe 3 16 Punkte Ordnen Sie die folgenden Sachverhalte richtig zu! Sachverhalt - Lohnzahlungen - Arbeitslosengeld II (ohne Unterkunft und Heizung) - Grundschulden - Zweitwohnungssteuer - Beiträge zur gesetzlichen Aufwand x x Ertrag x Kosten x x x x x Leistungen 2 2 x x 2 2 2 Sozialversicherung - Schlüsselzuweisungen - empfangene Schadenersatzleistungen - Hundesteuer - Schülerbeförderung x x x x Aufgabe 4 x x 1 1 2 2 17 Punkte Ihnen sind folgende Informationen zu Verbrauchsmaterialien gegeben: Anfangsbestand zum 01.01. 40 ME zu 2,25 € je ME Zugänge: 80 ME zu 2,45 € je ME 145 ME zu 2,15 € je ME 68 ME zu 2,75 € je ME 127 ME zu 1,95 € je ME. 460 ME (2) 90,00 € 196,00 € 311,75 € 187,00 € 247,65 € 1.032,40 € (2) ergibt 2,24 € je ME 1 1 1 1 1 2 Der Schlussbestand lt. Inventur zum 31.12. beträgt 95 ME multipliziert mit 2,24 € = 212,80 € 2 Ermitteln Sie den Wert des Inventurbestandes gesamt und je ME am Ende des Jahres sowie die verbrauchte Menge und deren Wert. Verbrauchte Menge = 460 ME – 95 ME = 365 ME (2 Punkte) im Wert von 817,60 € (2 Punkte) Aufgabe 5 10 Punkte In der Kosten- und Leistungsrechnung gibt es mehrere Hilfsmittel um die entstandenen Kosten entsprechend zuordnen zu können. Unter anderem wird oft von der „Abgrenzungsrechnung“ gesprochen oder aber auch vom „Betriebsabrechnungsbogen“. Erläutern Sie stichpunktartig, wo diese Begriffe einzuordnen sind und wozu sie benötigt werden (Aufgaben). Je Nennung 1 Punkt Abgrenzungsrechnung - Bindeglied zwischen Finanzbuchhaltung und Betriebsbuchhaltung, Nutzung Ergebnistabelle - dient der Abgrenzung der neutralen Aufwendungen und Erträgen von den betrieblichen Kosten und Leistungen - dient einerseits dem Ausweis des Geschäftsergebnisses sowie andererseits dem neutralen Ergebnis und dem Betriebsergebnis, deren Summe wiederum dem Geschäftsergebnis entsprechen muss Betriebsabrechnungsbogen - gehört zur Kostenstellenrechnung, Hilfsmittel der Kostenstellenrechnung - Erfassung aller Kostenarten und Kostenstellen - direkte Zuordnung der Einzelkosten auf die Hauptkostenstellen - indirekte Zuordnung der Gemeinkosten durch Verteilerschlüssel zu den jeweiligen Kostenstellen - Primärverteilung - Umlage von Hilfs- oder Nebenkostenstellen durch Verteilerschlüssel auf die Hauptkostenstellen – Sekundärverteilung - dient der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung - notwendig zur Ermittlung der Gemeinkostenzuschlagsätze als Grundlage der Kalkulation Aufgabe 6 Betriebsabrechnungsbogen einer Kindertagesstätte Kostenstelle Wirtschaftsbe- Verwaltungsbereich reich 13 Punkte Kindergruppe 1 – 3 Jahre Kindergruppe 4 – 6 Jahre Kinderhort Summe Ge180.000 200.000 370.000 410.000 390.000 meinkosten Umlage Wirt8.888,89 53.333,33 44.444,44 53.333,33 schaftsbereich Summe Ge210.000 430.000 460.000 450.000 meinkosten II Umlage Verwal70.000 61.600 78.400 tungsbereich Kosten je Hauptkosten500.000 521.600 528.400 stelle Kosten je Kind 20.000 23.709,09 18.871,43 und Jahr Kosten je Kind 1.666,67 1.975,76 1.572,62 und Monat Je richtige Zahl bei Umlagen (7) jeweils 1 Punkt, je Kind und Jahr (3) bzw. Kind und Monat (3) jeweils 1 Punkt Verteilerschlüssel: Wirtschaftskosten nach Essenportionen: Verwaltung Kinder 1 – 3, Erzieherinnen Kinder 4 – 6, Erzieherinnen Kinderhort, Hortnerinnen 5 30 25 30 Summe 90 Kinder 1 – 3 25 Kinder 4 – 6 22 Hortkinder 28 Summe 75 Ermitteln Sie die Kosten der Hauptkostenstellen, sowie die Kosten je Kind und Jahr bzw. Monat. Runden Sie auf zwei Nachkommastellen. Verwaltungskosten nach Anzahl der Kinder: Aufgabe 7 Die städtische Bibliothek bietet drei Leistungen an: - Bestandsausleihe (Ausleihe aus dem aktuellen Bestand der Bibliothek) - Fernleihe (Beschaffung und Verleih aus anderen Bibliotheken) - Archivausleihe (Ausleihe zur reinen Nutzung im Lesesaal der Bibliothek). Hierzu liegen folgende Zahlen aus dem vergangenen Monat vor: - Bestandsausleihe 17.900 Ausleihen, - Fernleihe 2.500 beschaffte Ausleihen und - Archivleihe 1.200 Ausleihen. 13 Punkte Auf Grund von Erhebungen konnte ermittelt werden, dass die Fernleihe 35 % höhere Kosten verursacht im Vergleich zur Bestandsausleihe. Die Archivausleihe verursachte hingegen nur 75 % der Kosten der Bestandsausleihe. Die Kosten der Bibliothek betrugen dabei lt. BAB 32.819,00 €. Ermitteln Sie die Kosten jedes Produktes insgesamt und je Ausleihe. RE Kosten pro Produkt Kosten pro Ausleihe 17.900 26.492,00 1,48 3.375 4.995,00 2,00 900 1.332,00 1,11 32.819,00 22.175 Punktverteilung: je 1 Punkt für richtige RE und Summe RE und Kosten pro Produkt, je Kosten pro Ausleihe 2 Punkte Bestandsausleihe Fernleihe Archivausleihe Ausleihen 17.900 2.500 1.200 ÄZ 1,0 1,35 0,75 Aufgabe 8 10 Punkte a) Was verstehen Sie unter dem Begriff „Deckungsbeitrag“ und wie wird dieser ermittelt? Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen Verkaufspreis / Erlös pro Stück und den variablen Stückkosten je Kostenträger. 2 Punkte Ergibt an, welchen Beitrag der einzelne Kostenträger zur Deckung der fixen Kosten und damit zur Erzielung des Gewinnes leistet. 2 Punkte b) Im Zusammenhang mit dem Deckungsbeitrag wird sehr oft von Preisuntergrenzen gesprochen. Welche kennen Sie? Welche Bedeutung haben diese und wie werden Sie ermittelt? Kurzfristige Preisuntergrenze – hier werden nur die variablen Kosten des Kostenträgers durch den Preis gedeckt und es gibt keinen Verhandlungsspielraum nach unten. 2 Punkte Kann nicht lange gehalten werden, nur kurzfristig möglich, da nur Verlust erwirtschaftet wird 2 Punkte Langfristige Preisuntergrenze – diese entspricht den Selbstkosten, es werden zwar die Kosten gedeckt, jedoch kein Gewinn erzielt, es werden nur die fixen und die variablen Kosten, also die Kosten die der Kostenträger selbst verursacht gedeckt. 2 Punkte Aufgabe 9 8 Punkte Ermitteln Sie den Preis für einen Reparaturauftrag unter Berücksichtigung folgender Angaben: Reparaturmaterial 45,00 € Materialgemeinkostenzuschlag: 8 % Fertigungslöhne: 1,5 Stunden zu je 35,00 € Maschineneinsatz: Bohren 0,25 Stunden, Drehen 0,75 Stunden, Fräsen 0,50 Stunden bei einem Maschinenstundensatz von 45,40 € je Std. Herstellkosten Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlag: 20 % Selbstkosten Gewinnzuschlag: 15 % Angebotspreis 45,00 3,60 52,50 11,35 34,05 22,70 169,20 33,84 203,04 30,46 233,50 1 1 1 1 1 1 1 1