Notengrundkurs Teil 1 - Chor der NAK Sindelfingen

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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Notengrundkurs
Teil 1
Grundlagen der Notenschrift und
Harmonielehre.
Sindelfingen im Frühjahr 2007
April 2007 / GL
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Inhaltsverzeichnis – Teil 1
Teil 1
Grundlagen
Kleine Harmonielehre
Die Notenschrift
Die Stammtonreihe (C-Dur Tonleiter)
Der Violin- und der Bassschlüssel
Die Vorzeichen
1. Teil
Die Tonart C-Dur
Die 12 Dur-Tonarten
Der Quintenzirkel
Teil 2
Intervalle
Rhythmik
2. Teil
2
Vorwort zum Notengrundkurs Teil 1
Ich habe diesen Grundkurs zusammengestellt, damit interessierte Sängerinnen
und Sänger im Gemeindechor Sindelfingen die Gelegenheit bekommen, das
nötige Grundwissen über die Musik und ihre theoretischen Grundlagen
aufzufrischen bzw. neu zu erlernen.
Bei der Zusammenstellung der Unterlage habe ich mich verschiedener Quellen in
der Literatur (Ulrich Kaiser, Gehörbildung, Verlag Bärenreiter und Thomas
Krämer, Harmonielehre Verlag Breitkopf & Härtel) und aus dem Internet (vor
allem http://www.musicians-place.de/ und http://www.wikipedia.de) bedient.
Viel Spaß und viele neue Erkenntnisse, wünscht
Gunnar Leonhardt
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die Notenschrift
Wir brauchen eine Notenschrift, um uns über die Musik
austauschen zu können.
Analog zu unserer gewohnten Buchstabenschrift sind
die Noten eben die Musik-Schrift.
Die heute gebräuchliche Notenschrift ist ein Versuch,
die vielfältigen Klangereignisse in der Musik mit
allgemein verständlichen Zeichen, Symbolen und
sonstigen Anordnungen schriftlich zu fixieren.
Seit ca. 1000 n. Chr. existiert das fünfzeilige
Notensystem.
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Einführung in die Notenschrift
Um die theoretischen Grundlagen der Musik zu verstehen und uns untereinander
auszutauschen, brauchen wir die Notenschrift.
Natürlich muss man nicht lesen können um zu sprechen. Genauso ist es mit der
Musik, man muss nicht Noten lesen können um zu musizieren. Aber genau wie
mit unserer Schrift fallen eben viele Sachen leichter, wenn man Musik auch lesen
und schreiben kann.
Es gibt also eine Notenschrift, diese besteht aus Zeichen und Symbolen, auch
erweiternd aus den gewohnten Buchstaben und Zahlen. Diese Symbole werden
in ein System aus 5 Linien geschrieben, unser Notensystem.
Die Noten werden als Kreise geschrieben. Genau genommen als leichte Ovale.
Bei Bedarf werden diese Kreise ausgefüllt und mit Hälsen (das sind die
senkrechten Striche) und Fähnchen oder Querbalken versehen. Wir begnügen
uns einstweilen mit der Darstellung der Noten als Ganze Noten (offene Kreis),
Halbe Noten (offener Kreis mit Hals) und Viertel Noten (gefüllter Kreis mit Hals).
Die Noten werden auf oder zwischen den Linien eingetragen und legen so die
Tonhöhe fest.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die Stammtonreihe (C-Dur Tonleiter)
Die Stammtonreihe erhalten wir, wenn wir nur die
weißen Tasten auf der Klaviatur spielen.
Die Reihenfolge C-D-E-F-G-A-H wiederholt sich.
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Die Stammtonreihe und die C-Dur Tonleiter
Wenn wir nun das Notensystem mit Noten auffüllen, d. h. auf jeder Linie und in
jedem Zwischenraum eine Note eintragen, erhalten wir die Stammtonreihe. Diese
entspricht genau den weißen Tasten am Klavier.
Wie wir hier am Beispiel sehen, wiederholen sich immer wieder die Notennamen
C-D-E-F-G-A-H. Betrachtet man nur das obige Notensystem, so könnte man
meinen, alle Noten haben den gleichen Abstand zueinander. Nun, der Schein
trügt. Das wird klar, wenn wir uns eine Klaviertastatur genauer anschauen.
Nicht zwischen jeder weißen Taste befindet sich eine schwarze Taste. Zwischen
E und F und zwischen H und C ist keine schwarze Taste. Der Abstand zwischen
unseren Stammtönen ist offensichtlich nicht überall gleich.
Wie wir sehen, liegen E und F direkt nebeneinander, sie haben den Abstand
eines Halbtons. Man sagt auch der Abstand von E zu F ist ein Halbtonschritt.
Genauso verhält es sich bei H und C. Dies ist ebenso ein Halbtonschritt.
Was ist aber zum Beispiel mit C und D? Der Abstand vom C zur nächsten
schwarzen Taste ist ein Halbtonschritt und von der schwarzen Taste zum D ist es
ebenso ein Halbtonschritt. Also 1/2 + 1/2 = 1, zwei Halbtonschritte
zusammengezählt ergeben einen Ganztonschritt (oder einen Ganzton).
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Violinschlüssel und Bassschlüssel
Die Festlegung der Tonhöhe geschieht über Schlüssel.
Die gebräuchlichsten in der Chormusik sind der
Violinschlüssel (G) und der Bassschlüssel (F).
Durch die Verwendung von Schlüsseln wird die
Notation übersichtlicher.
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Die Notenschlüssel
Um nun genau zu wissen, um welchen Ton es sich handelt, müssen wir den
Linien und den Zwischenräumen feste Tonhöhenwerte zuordnen. Dies geschieht
mit dem Notenschlüssel. Da es viele verschiedene Instrumente und Stimmlagen
gibt, bedient man sich verschiedener Schlüssel um das Notenbild übersichtlich zu
halten.
Der gebräuchlichste Notenschlüssel ist der Violinschlüssel. Mit seinem Bauch
umschließt er die zweite Linie von unten. Es wird festgelegt, dass die Noten auf
dieser Linie ein g darstellen sollen. Deshalb nennt man ihn auch G-Schlüssel.
Es gibt noch einige weitere Schlüssel, der wichtigste davon ist der
Baßschlüssel. Er wird im Chorsatz für die Männerstimmen eingesetzt. Die
beiden Punkte des Baßschlüssels umschließen die zweite Linie von oben. Es
wird wieder festgelegt, dass alle Noten auf dieser Linie ein f darstellen sollen.
Die Noten werden ober- oder unterhalb der 5 Linien mit Hilfslinien dargestellt.
Dies ist eine kurze Linie nur an der Stelle, an der auch die Note geschrieben
wird, im gleichen Abstand wie die durchgezogenen Linien. Werden noch höhere
oder tiefere Noten geschrieben, so werden zusätzliche Linien eingefügt (im
schlimmsten Fall wie oben).
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Ergänzung: Die Oktavlage
Die Kennzeichnung der Oktavlage:
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Die einzelnen Oktavräume, einschließlich der üblichen Frequenzräume,
lauten wie folgt:
Subkontra-Oktave: von ‚‚C (16,4 Hz) (Hörgrenze) bis ‚‚H
Kontra-Oktave: von ‚C (32,7 Hz) bis ‚H
Große Oktave: von C (65,4 Hz) bis H
Kleine Oktave: von c (130,8 Hz) bis h
Eingestrichene Oktave: von c’ (261,5 Hz) bis h’ (a’ = 440 Hz ist der Kammerton)
Zweigestrichene Oktave: von c’’ (523,2 Hz) bis h’’
Dreigestrichene Oktave: von c’’’ (1046 Hz) bis h’’’
Viergestrichene Oktave: von c’’’’ (2093 Hz) bis h’’’’
Fünfgestrichene Oktave: von c’’’’’ (4186 Hz) bis h’’’’’
usw. (theoretisch gibt es nach oben keine Begrenzung, tatsächlich ist aber
spätestens in der achtgestrichenen Oktave selbst die Hörgrenze von Säuglingen
überschritten)
In der musikalischen Notation wird zur Vermeidung von Hilfslinien eine
besondere Kennzeichnung von Noten in sehr hohen bzw. sehr tiefen Lagen
verwendet. Die Klammern mit den Bezeichnungen 8vb (ital. ottava bassa: „tiefe
Oktave“) und 8va (ital. ottava alta: „hohe Oktave“) zeigen eine Verschiebung von
einer Oktave nach unten bzw. nach oben an.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die Vorzeichen „#“ und „b“
#
b
Erhöhung um einen Halbton
Erniedrigung um einen
Halbton
Anhängen von "is"
Anhängen von „es"
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Die Vorzeichen (Versetzungszeichen)
Nun werden wir das Geheimnis der schwarzen Tasten lüften.
Jeder Platz in unserem 5-Liniensystem ist bereits besetzt. Die zugehörigen
Notennamen sind uns bereits bekannt. Wir wissen auch, dass die schwarzen
Tasten jeweils im Halbtonabstand zu den weißen Tasten stehen. Die
Notennamen der schwarzen Tasten beziehen sich auf eine danebenliegende
weiße Taste. Beispiel: Die schwarze Taste zwischen C und D kann auf C
bezogen sein (ein Halbton über C) oder auf D bezogen (ein Halbton unter D).
Um dies im Notensystem auszudrücken verwendet man 2 Symbole:
# (genannt Kreuz) für die Erhöhung um einen Halbton und
b (wird wie der Buchstabe B ausgesprochen), für die Erniedrigung um einen
Halbton.
Den Notennamen wird bei Verwendung des Kreuz ein "is" angehängt, also C
wird zu Cis. Bei Verwendung eines b wird ein "es" angehängt, D wird zu Des.
Ausnahme: Das erniedrigte A heißt As und das erniedrigte H heißt Bb.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Ergänzung: Besonderheiten der Vorzeichen
Eine Taste auf der Klaviatur hat viele Notennamen.
Es kommt bei der Tonbezeichnung nicht auf die Taste,
sondern auf die Position und die Vorzeichen im
Notensystem an.
Doppelvorzeichen erniedrigen bzw. erhöhen um zwei
Halbtonschritte.
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Besonderheiten bei den Vorzeichen:
Wir haben bis jetzt gelernt, dass jede schwarze Taste mit zwei Notennamen
bezeichnet werden kann. Damit haben wir nun Notennamen für alle 12 Töne, für
die schwarzen Tasten sogar jeweils zwei Namen. Jedoch können wir die
Erhöhungen und Erniedrigungen auf alle Töne anwenden, und das sogar doppelt,
falls dies notwendig ist.
Eis ist also auf dem Klavier der gleiche Ton wie F aber nicht die gleiche
geschriebene Note. Das heißt: Den Unterschied zwischen Eis und F kann man
beim Klavier nicht hören. Nur auf dem Notenblatt gibt es diesen Unterschied.
Hinzu kommt dann noch das Doppelvorzeichen. Vor die Noten wird ein
Doppelkreuz geschrieben (sieht aus wie ein "x") und die Silbe "isis" angehängt.
Vor die Noten werden zwei b geschrieben und die Silbe "eses" angehängt.
Auch hier eine kleine Ausnahme: A doppelt erniedrigt heißt Asas und H doppelt
erniedrigt heißt Bebe, manchmal auch als Doppel-Be bezeichnet.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Übung
Benenne die Tonnamen bei folgenden Liedern:
Level 1:
nGB 180
Herr bleib bei mir (Sopran)
Level 3:
Seliges Wissen (Sopran)
Level 2:
nGB 296
nGB 335
Es kennt der Herr die Seinen (Tenor)
Level 4
nGB 422
Sehn wir uns wohl einmal wieder (Tenor)
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Übung zur Bennenung der Notennamen:
Level 1: Sopran in Violinschlüssel. Einfaches einstimmiges Lied in C-Dur fast
ohne Versetzungszeichen und mit geringen Tonumfang
Level 2: Sopran in Violinschlüssel. Einstimmiges Lied in Es-Dur fast ohne
Versetzungszeichen
Level 3: Tenor im Bassschlüssel, Lied in D-Dur viele Versetzungszeichen
Level 4: Tenor im Bassschlüssel, Lied in g-Moll, Hilfslinien und
Versetzungszeichen
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die Tonart C-Dur
Der charakteristische Aufbau einer Tonleiter (in Dur) ist
immer:
Ganzton - Ganzton - Halbton - Ganzton - Ganzton Ganzton - Halbton
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Die C-Dur Tonleiter
Eine Tonleiter besteht aus sieben unterschiedlichen Tönen, der achte Ton hat
den gleichen Namen wie der erste. Zwischen dem 3. und dem 4. Ton liegt ein
Halbtonschritt und zwischen dem 7. und dem 8. Ton. Die übrigen Tonabstände
sind alles Ganztonschritte.
Im Beispiel C-Dur liegen die Halbtonschritte zwischen E und F sowie zwischen H
und C.
Das Wissen um diesen Aufbau ist die Grundlage unseres gesamten Tonsystems.
Zumindest des abendländischen Tonsystems wie wir es kennen und auch
gewohnt sind. Asiatische oder arabische Tonsysteme sind für unsere Ohren
schwerer fassbar, weil darin ganz andere Tonschritte vorkommen, z.B.
Vierteltonschritte usw.
Was ist nun eine Tonart? Zum Beispiel C-Dur. Bewegt man sich (weitläufig) in
der C-Dur Tonleiter, so kann man sagen die Tonart ist C-Dur.
Schauen wir uns doch noch einmal die C-Dur Tonleiter etwas genauer an: Bei
genauerem Hinsehen stellt man einen symmetrischen Aufbau der Tonleiter fest.
Die ersten 4 Töne stehen in folgender Beziehung zueinander: Ganzton - Ganzton
- Halbton
Bei den zweiten 4 Tönen besteht die gleiche Beziehung. Diese 4-Tonreihen
nennt man Tetrachorde (aus dem griechischen, tetra = vier). Beide Tetrachorde
haben den Abstand eines Ganztons zueinander.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die Entwicklung der #-Tonarten
Die Töne von G bis G in der C-Dur-Tonleiter
Die G-Dur-Tonleiter
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Die Entwicklung der #-Tonarten:
Nun werden wir eine neue Tonleiter vom fünften Ton, dem G, das zugleich der
erste Ton des zweiten Tetrachord ist, beginnen. Betrachten wir nun die
Halbtonschritte bei unserer neuen Tonleiter. Der erste Tetrachord hat den
richtigen Aufbau, Ganzton - Ganzton - Halbton.
Jedoch stimmt beim zweiten Tetrachord der Aufbau, den wir für eine DurTonleiter benötigen, nicht mehr. Um den Halbtonschritt zwischen 7. und 8. Ton
wiederherzustellen, erhöhen wir das F um einen Halbton zum Fis. Nun sitzen die
Halbtöne an den richtigen Stellen und wir sehen die G-Dur Tonleiter vor uns.
Dieses Spiel können wir nun weiterspielen. Wir nehmen wieder die zweiten 4
Töne der G-Dur Tonleiter. Nun müssen wir das C zum Cis erhöhen und erhalten
somit die D-Dur Tonleiter.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die 12 Tonarten (# Tonarten)
Es kommt mit jeder
neuen Tonart ein
weiteres # hinzu.
Die Reihenfolge der
hinzukommenden
Vorzeichen ist:
Fis-Cis-Gis-Dis-Ais-Eis
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Die #-Tonarten:
Bei jeder neu gebildeten Tonart erhalten wir ein weiters Kreuz. C-Dur hat kein
Vorzeichen. G-Dur hat ein Kreuz (ein Fis), D-Dur bereits zwei Kreuze (Fis und
Cis) usw.
Hier wäre noch zu bemerken, dass die Vorzeichen auch immer in dieser
Reihenfolge aufgezählt werden:
Fis - Cis - Gis - Dis - Ais - Eis
Die letzten 4 Töne einer Tonart sind immer die ersten 4 Töne der nächsten
Tonart. (Manchmal sind die Noten eine Oktave tiefer geschrieben)
In der Überschrift war die Rede von 12 Tonarten. In der Übersicht sehen wir nur
7 Tonarten. Natürlich könnten wir unser System weiterführen und würden auch
tatsächlich 12 verschiedene Tonarten erhalten. Die nächste Tonart wäre Cis-Dur
(zusätzliches Vorzeichen: Eis), gefolgt von Gis-Dur (zusätzliches Vorzeichen
Fisis), usw. Wir bekommen Tonleitern, in denen jeder Ton ein Vorzeichen besitzt,
manche sogar ein Doppelvorzeichen. Das ist dann schon sehr anstrengend und
kompliziert.
Aber zu Cis können wir auch Des sagen und genauso auch von diesem Ton aus
die Tonleiter aufbauen.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die Entwicklung der b-Tonarten
Die Töne von F bis F in der C-Dur-Tonleiter
Die F-Dur-Tonleiter
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Die Entwicklung der b-Tonarten:
Beginnen wir noch einmal bei C-Dur. Da die Tonleiter symmetrisch ist, können
wir genauso gut die ersten 4 Töne als Ende der Tonleiter betrachten. Führen wir
die Tonleiter nach unten mit der Stammtonreihe fort, so erhalten wir die oben
dargestellte Notenzeile. Diesmal stimmt der Halbtonschritt zwischen 7. und 8.
Ton. Der zweite Halbtonschritt liegt aber zwischen dem 4. und 5. Ton. Dies
können wir korrigieren, indem wir das H zum Bb erniedrigen. Somit ist der
Aufbau wieder richtig und wir erhalten die F-Dur Tonleiter. Wie vorher bei den
Kreuz-Tonarten bilden wir auch hier weitere Tonarten.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Die 12 Tonarten (b-Tonarten)
Es kommt mit jeder
neuen Tonart ein
weiteres b hinzu.
Die Reihenfolge der
hinzukommenden
Vorzeichen ist:
Bb-Es-As-Des-Ges-Ces
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Die b-Tonarten:
Bei jeder weiteren Tonart erhalten wir ein zusätzliches b. Auch hier werden die
Vorzeichen der Reihenfolge nach aufgezählt: Bb - Es - As - Des - Ges - Ces
Analog zu den Kreuztonarten sind jeweils die ersten 4 Töne gleich mit den
zweiten 4 Tönen der nachfolgenden Tonart.
Auch hier könnte man noch weitere Tonarten nach Ges-Dur bilden. Ges-Dur
kann ebenso als Fis-Dur geschrieben werden. Anstatt die nächst Tonart mit 7 b
zu schreiben wählt man in der Regel auch lieber die Schreibweise mit 5 Kreuzen.
6 Vorzeichen sind doch auch mehr als genug.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Der Quintenzirkel
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Der Quintenzirkel
Der Quintenzirkel gibt uns eine Übersicht über alle Tonarten und wie sie zusammenhängen.
Wir haben die verschiedenen Tonarten gebildet indem wir z.B. die C-Dur Tonleiter beim G
begonnen und das F zum Fis erhöht haben. C-Dur und G-Dur haben also noch 6 gemeinsame
Töne. Man spricht hier von einer Quintverwandtschaft der beiden Tonarten. G ist der fünfte Ton
in der C-Dur Tonleiter (lat. Quintus = der Fünfte; näheres dazu s. Intervalle). Ordnen wir nun die
Tonarten nach Ihrer Verwandtschaft (verwandte Tonarten liegen jeweils beieinander) im Kreis an,
so erhalten wir den Quintenzirkel.
In diesem Diagramm lassen sich die Verwandtschaftsgrade sehr schön ablesen. G-Dur ist mit CDur und D-Dur verwandt, As-Dur mit Es-Dur und Des-Dur, usw.
Je weiter die Tonarten voneinander entfernt sind, desto weniger sind sie miteinander verwandt,
desto weniger gemeinsame Töne haben sie. G-Dur und A-Dur haben nur noch 5 gemeinsame
Töne, G-Dur und Des-Dur haben nur einen gemeinsamen Ton.
Am unteren Ende des Kreises stehen Fis-Dur und Ges-Dur gemeinsam. Es handelt sich jedoch
um die gleiche Tonleiter. Einmal sind die Töne mit Kreuz und einmal mit b geschrieben. Dies
nennt man enharmonische Verwechslung.
Merksätze für den Quintenzirkel
Kreuztonarten: Geh Du Alter Esel Hole Fische
b-Tonarten: Fleißige Bienen Essen Aas des Gestorbenen, Frische Brezen Essen Asse Des
Gesang, Frische Birnen Essen Asse Des Gesangs
Die Sätze sind etwas dämlich, aber sie helfen.
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Notengrundkurs Gemeindechor Sindelfingen
Ergänzung: die Moll-Tonarten
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Die Moll-Tonarten:
Es gibt neben der Tonart Dur in Theorie und Praxis noch unzählig viele andere
Tonarten. Moll ist der einzige uns namentlich bekannte und vertraute Vertreter
daraus. Die Moll-Tonleiter wird gebildet in dem die Stammtonreihe vom a aus
aufgestiegen wird. Der Rest wird analog zu den Dur-Tonarten abgeleitet.
Die obige Grafik zeigt im inneren Kreis in roten Buchstaben die Anordnung der
Moll-Tonarten, die im Deutschen mit kleinen Buchstaben bezeichnet werden.
Zu jeder Dur-Tonart gibt es demnach eine Moll-Tonart mit denselben Vorzeichen.
So ein Tonartenpaar wird Paralleltonarten genannt. Eine Moll-Tonart hat einen
um eine kleine Terz (= drei Halbtonschritte) tieferen Grundton als ihre parallele
Dur-Tonart, d.h. der Grundton der parallelen Moll-Tonleiter liegt auf der 6. Stufe
der Dur-Tonleiter.
Analog zu den Dur-Tonarten haben Moll-Tonarten ebenfalls einen
Charakteristischen Aufbau. Die (reine) Molltonleiter hat die Stufenfolge 1-½-1-1½-1-1. Seit dem 16. Jahrhundert ist die Mollskala – nach der Durskala – die am
zweithäufigsten verwendete Tonleiter der abendländischen Musik. Die zwölf
Molltonleitern werden jeweils nach ihrem Anfangston benannt. So ergeben z. B.
die Stammtöne A, H, C, D, E, F, G, A die a-Moll-Tonleiter.
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