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36 | frühjahr 13
klan punkte
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:focus
VOn FREMDEn LÄnDERn UnD MEnSCHEn
:echo
POLnISCHE HOCHZEIT
:gedenken
PAUL WALTER FÜRST
:interpreten
ULF SCHIRMER
:prisma
KÜnSTLERLEID
Foto: iStock
Doblinger Verlagsnachrichten
d
Michael RADULESCU 70
Leiden und Tod unsres Herrn und Heilands Jesus Christus.
Eine Passion für Alt- und Bass-Solo, Doppelchor und Instrumentalensemble (2002/03)
Hermann NITSCH 75
Symphonie Nr. 9 – „Ägyptische“ für Chor, Blaskapelle und großes Orchester (2009)
Fridolin DALLINGER 80
Herbert VOGG 85
Bilder einer Einstellung. Kantate für Sopran, Bariton, gemischten Chor und Orchester (1983)
Heinrich GATTERMEYER 90
Kirbisch-Suite für großes Orchester (1988)
Friedrich WILDGANS 100
Konzert für Trompete, Streichorchester und Schlagwerk op. 29
Bruckner_Ins_4c_184brx126_RZ 10.05.12 08:39 Seite 1
Bruckner_Ins_4c_184brx126_RZ 10.05.12 08:39 Seite 1
Internationale Bruckner-Gesellschaft • Österreichische Nationalbibliothek
Internationale
Bruckner-Gesellschaft
• Österreichische
Nationalbibliothek
Neue
Bruckner
Edition
Neue
Anton
Bruckner
Gesamtausgabe
Neue Bruckner Edition
unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker
.
.
.
.
EDITIONSLEITUNG:
unter
der Patronanz
der Lindner
Wiener
Philharmoniker
Hawkshaw
• Thomas
Leibnitz •Andreas
Andreas
Lindner
• Angela
Pachovsky
• Thomas
Röder
Thomas
Leibnitz
Angela
Pachovsky
Thomas
Röder
PaulPaul
Hawkshaw
EDITIONSLEITUNG:
WISSENSCHAFTLICHER
Die Gesamtausgabe derBruckner_Ins_4c_184brx126_RZ
Werke von Anton Bruckner
steht
in einerBEIRAT:
über 80-jährigen Tradition. Ein Pionierwerk zum Anfang,
10.05.12 08:39
Seitemittlerweile
1
Paul Hawkshaw
• Hans-Joachim
Thomas
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Lindner
• Angela Partsch
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Mario
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Otto
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Robert
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ließen bis
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ZeitBiba
durchgeführte
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Internationale
Bruckner-Gesellschaft
• Österreichische
Um Gesamtausgabe
nun über 30 Jahre
intensiver
inmittlerweile
das Langzeitunternehmen
Gesamtausgabe
einzubinden,
werden die
Bände
im
Die
der Werke
vonBruckner-Forschung
Anton
Bruckner
steht
in einer überNationalbibliothek
80-jährigen
Tradition.
Ein Pionierwerk
zum
Anfang,
Neue Bruckner Edition
Rahmen
Neuausgabe
den aktuellen
Stand derim
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und
erhalten ein einheitliches
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Erkenntnissen
die Ausgabe heranreifen.
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Um
nun übersollen
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Gesamtausgabe
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Gleichzeitig
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unter Ausmaß
der Patronanz
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Rahmen
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ein
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aus
Bruckner-Experten
und
editorisch
versierten
Fachleuten
gebildetes
EDITIONSLEITUNG:
Paul Hawkshaw
• Thomas Leibnitz • Andreas
Lindner • Angela
Pachovsky • Thomas
Röder
Editionsleitungsteam
erarbeitet
einheitliche
Editionsrichtlinien
nach
heutigen
Erkenntnissen.
Die
einzelnen
Bände
werden
durch
internaGleichzeitig sollen die Ausgaben in verstärktem Ausmaß aufführungspraktische Aspekte berücksichtigen, wobei die Nachvollziehbarkeit
Die Gesamtausgabe der Werke
von Anton Bruckner steht mittlerweile in einer über 80-jährigen Tradition. Ein Pionierwerk zum Anfang,
tional
renommierte
Bruckner-Spezialisten
herausgegeben.
editorischer Zusätze für den Benützer oberste Priorität hat. Ein aus Bruckner-Experten und editorisch versierten Fachleuten gebildetes
ließen bis in allerjüngste Zeit durchgeführte Revisionen im Abgleich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Ausgabe heranreifen.
Um nun über
30 Jahre intensiver
Bruckner-Forschung in das
Langzeitunternehmen
Gesamtausgabe einzubinden,
die Bände
im
Editionsleitungsteam
einheitliche
Editionsrichtlinien
heutigen Erkenntnissen.
Die werden
einzelnen
Bände
werden durch internaDie erarbeitet
wichtigsten
Merkmale
im Überblick: nach
Rahmen einer Neuausgabe auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht und erhalten ein einheitliches Erscheinungsbild.
tional renommierte
Bruckner-Spezialisten
herausgegeben.
❖ Alle Bände in Vollpartitur (Dirigierpartituren und Studienpartituren)
Gleichzeitig sollen die Ausgaben in verstärktem Ausmaß aufführungspraktische Aspekte berücksichtigen, wobei die Nachvollziehbarkeit
❖
Die
❖
❖
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❖
editorischer Zusätze für den Benützer oberste Priorität hat. Ein aus Bruckner-Experten und editorisch versierten Fachleuten gebildetes
Jeder
Band mit
ausführlichem
Vorwort
in Deutsch und Englisch
wichtigsten
Merkmale
im Überblick:
Editionsleitungsteam
erarbeitet einheitliche
Editionsrichtlinien nach heutigen Erkenntnissen. Die einzelnen Bände werden durch international renommierte
Bruckner-Spezialisten
herausgegeben.
Notenbild
nach
modernen
Standards
Alle Bände in Vollpartitur (Dirigierpartituren und Studienpartituren)
wichtigsten Merkmalemit
im Überblick:
Jeder Band
Band mit
mitDieausführlichem
Editionsbericht
denin
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Informationen
Jeder
Vorwort
Deutsch und
Englisch
❖ Alle Bände in Vollpartitur (Dirigierpartituren und Studienpartituren)
Ausgaben
auf
dem
neuesten
Stand
der
Forschung
nach
zeitgemäßen
Editionskriterien
❖
Jeder
Band
mit
ausführlichem
Vorwort
in
Deutsch
und
Englisch
Notenbild nach modernen Standards
❖ weiterführende
Notenbild nach modernen
Standards
Ergänzende
und
Informationen
im World
Wide Web Informationen
Jeder
Band mit
Editionsbericht mit
den wesentlichen
philologischen
❖ Jeder Band mit Editionsbericht mit den wesentlichen philologischen Informationen
❖ Ausgaben
auf demStand
Stand Forschung
der Forschung nach
zeitgemäßen
Editionskriterien
❖ Ausgaben
auf dem
neuesten
der
zeitgemäßen
Editionskriterien
Als Erscheinungstermin
fürneuesten
die erste
Partitur istnach
2012
vorgesehen.
❖ Ergänzende und weiterführende Informationen im World Wide Web
❖ Ergänzende und weiterführende
Informationen
im
World
Wide
Web
Als Erscheinungstermin für die erste Partitur ist 2012 vorgesehen.
Als Erscheinungstermin für die erste Partitur ist 2012 vorgesehen.
KW I S S E N S C H A F T LI C H E R V E R LAG W I E N
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36 | Frühjahr 13
klan punkte
sound:files
:focus
VON FREMDEN LÄNDERN UND MENSCHEN
:echo
inhalt
POLNISCHE HOCHZEIT
:gedenken
PAUL WALTER FÜRST
:interpreten
ULF SCHIRMER
:prisma
KÜNSTLERLEID
klang:focus
Von fremden Ländern und Menschen
Musik, inspiriert von fernen Destinationen .............. Seite 4
Foto: iStock
Doblinger Verlagsnachrichten
d
klang:echo
„Wahrlich ein Operettenjuwel“
Joseph Beers Polnische Hochzeit in Eggenfelden ... Seite 10
klang:splitter ................................................... Seite 12
klang:interpreten
Jenseits der Gegensätze
COnTEnTS
Ulf Schirmer im Porträt ...................................... Seite 12
sound:focus
klang:gedenken
Of Foreign Lands and Peoples
In memoriam Paul Walter Fürst ................. Seite 14
Musical journeys in opera and concert ............... Page 6
sound:performers
klang:prisma
Schlechte noten im Wohlbefinden
Vorbeugen, behandeln – oder protestieren? .......... Seite 16
Anton Heiller: Das Orgelwerk neu auf CD ............ Seite 18
Beyond the Extremes
Conductor Ulf Schirmer ....................................... Page 12
sound:obituary
Paul Walter Fürst (1926—2013) ...................... Page 15
klang:pädagogik
Vienna Symphonic Play Alongs .................. Seite 19
sound:prisma
Discordant notes in Well-being
klang:novitäten ............................................... Seite 19
Suffering artists: prevent, treat—or revolt? ....... Page 16
klang:träger .................................................... Seite 22
sound:novelties ..................................................... Page 19
klang:daten ..................................................... Seite 22
sound:carriers ...................................................... Page 22
sound:dates .......................................................... Page 22
Impressum
klang:punkte 36 (99 536), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Mag. Walter Weidringer. Für den
Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Markus Hennerfeind, Katharina Knessl,
Renate Publig M. A., Mag. Walter Weidringer. Englische Übersetzung: Mag. Nicolas Radulescu.
Layout: Mira Valenta.
Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen:
INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51,
[email protected], www.doblinger-musikverlag.at
klang:focus
Von fremden Ländern und Menschen
Keine Kunst kann uns besser in ferne (Fantasie-)Welten entrücken als die Musik. Wir laden Sie ein auf einen Streifzug
durch Klänge aus allen Gegenden und Zonen, inspiriert von echten und gedanklichen Aufenthalten an Orten (fast)
rund um den Globus: Programmideen für musikalische Reisen in Oper und Konzert.
Von Walter Weidringer
Spanische Ein- und Ausblicke
Für Paul Walter Fürst war bekanntlich Mallorca seine zweite,
inspirative Heimat: Seit 1969, als Fürsts erste Tätigkeit als Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker die Organisation eines
Gastspiels im neuen Auditorium von Palma di Mallorca unter
Karl Böhm war, hegte er eine Schwäche für diese Insel, die ihn
nicht zuletzt durch ihre Windmühlen fasziniert hat. „Das sind
die einzigen Maschinen, denen ich fast eine Art Seelenleben
zuschreiben möchte: Sie können traurig oder lustig sein, erregt
oder kraftlos, überschwenglich, flatterhaft, beständig – aber sie
bleiben dabei immer am Boden, heben nie ab. Ein herrliches Bild
des Lebens.“ In Chant des Moulins für Streichorchester setzte
er den Windmühlen ein musikalisches Denkmal – von lautmalerisch wirkenden Effekten über herkömmliches Spiel bis zum Streichen auf dem Korpus. „Und ein Kontrabaß“, fand Fürst, sei „vom
Charakter her einer Mühle schon verblüffend ähnlich!“ Nur ein
paar Glockenspiel-Töne, ausgeführt von einem Musiker am letzten Pult der Zweiten Geigen, erweitern das Klangspektrum. Daneben nimmt jedoch auch die (Wind-)Stille zentrale Bedeutung
ein: Karg, stockend durch bewusst gesetzte Pausen und in einem
unregelmäßigen metrischen Grundpuls hebt das Stück an. Und
in Seis ventanas (1995), inspiriert von den sechs Fenstern in
Fürsts mallorquinischem Appartment, schildert eine ungewöhnliche Besetzung auch den Aus- und Rückblick auf damals sechs
Lebensjahrzehnte des Komponisten.
Fast im gleichen Alter war Cesar Bresgen, als er vom Dirigenten
Otmar Suitner um ein Werk für das Orchester der Internationalen Sommerakademie gebeten wurde. Zunächst dachte der
Komponist „an virtuose, etüdenhafte Skizzen. Anläßlich eines
Aufenthaltes in Sevilla aber – es war im März 1976 – kam mir
spontan die Idee, Bilder musikalisch zu gestalten, Bilder, die ich
nicht näher benennen möchte; immerhin Kompositionen, in denen Farbe und Klang vor kontrapunktischer Linienarbeit fungieren.“ Die dadurch entstandenen Tres retratos sind virtuos schillernde Miniaturen zwischen Impetus, Glanz und Zartheit, die die
Phantasie des Publikums schon zwischen Louisiana und Litauen
angeregt haben.
Alte und Neue Welt, wechselseitig betrachtet
Andere Länder bedeuten nicht nur oft andere Sitten, sondern
auch andere Flora und Fauna. Kennen Sie zum Beispiel den Dreizehnstreifenziesel (Spermophilus tridecemlineatus)? Auch wenn
diese Eichhörnchenart es trotz zweier Gesetzesinitiativen (noch)
nicht zum Wappentier von Minnesota gebracht hat, wird der
US-Bundesstaat trotzdem gerne nach dessen englischer Gattungsbezeichnung „Gopher State“ genannt. Wie wir plötzlich
nach Amerika zwischen Prärie und borealen Nadelwald gelanSeite 4
gen? Ganz einfach: durch den gebürtigen Ungarn Iván Eröd. Der
amerikanische Dirigent Leonard Slatkin war so beeindruckt von
Eröds Violakonzert, das er in Wien kennengelernt hatte, dass
er nicht nur dessen Soirées imaginaires in Minneapolis dirigierte, sondern ihm auch einen Kompositionsauftrag für das im
englisch-deutschen Sprachengemisch benannte „Viennese Sommerfest“ des Minnesota Orchestra für das Jahr 1986 erteilte.
So entstand die in den Ecksätzen schmissige, im zentralen langsamen Satz außerordentlich stimmungsvolle Minnesota Sinfonietta. Mit der für Eröd typischen Verve, vom Jazz inspirierter,
quicklebendiger Rhythmik und Melodik sowie meisterhaft farbiger Orchesterbehandlung setzt das Werk in Dimensionen und
Formgebung einer freilich hintersinnig nachempfundenen „Symphonie classique“ gewissermaßen einen europäischen Blick auf
Amerika in Töne um – auf mitreißende, bunte, im Nachtstück
des Mittelsatzes aber auch vielfältig schattierte, nachdenkliche Weise. Das Werk bereitete sowohl dem amerikanischen
Publikum bei der Uraufführung unter Slatkin als auch in Wien
mit dem ORF-Symphonieorchester unter Pinchas Steinberg viel
spontanes Vergnügen – und kam daraufhin auch, selbst weit gereist, auf Tournee in Japan bestens an.
Seiner 1. Symphonie gab Eröd dann den beziehungsreichen
Beinamen Aus der alten Welt – und das bedeutete im Entstehungsjahr 1995 nicht nur eine bewusste und nun vollgültige
Auseinandersetzung mit der Gattungstradition, welcher sich
der 59-jährige Komponist endlich stellen wollte, sondern auch
ein Werk, das sich musikalisch auf Ungarn bezog, die Heimat
von einst. Nicht zuletzt spielen da Erinnerungen an Bartók oder
Kodály herein, unverkennbar persönlich gefärbt, mit zahlreichen
anderen Einflüssen amalgamiert und formal bei traditioneller
Großform im Detail originell gefasst. „Drei Sätze, aufgebaut
auf einem thematischen Urkern, polyphon im ersten, lyrisch im
zweiten, rhythmisch pointiert im dritten Teil; gut instrumentiert
in der blockhaften Konfrontation der Gruppen wie in einigen
aparten Farbmischungen; und das alles gut hör- und erlebbar –
was will man mehr?“, fragte sich Die Presse, während die Wiener
Zeitung „ein Füllhorn an Einfällen mit prägnanten, aber nicht banal-plakativen Themen“ hörte und gleichfalls von einem großen
Erfolg berichtete, der sich nach der Uraufführung mit dem ORFSymphonieorchester unter Pinchas Steinberg 1997 im Großen
Festspielhaus Salzburg mit Milan Horvat an der Spitze des Philharmonischen Staatsorchesters Halle wiederholte.
Da Pontes Coup im „Big Apple“
Von Iván Eröd zu einem anderen prominenten Emigranten –
auch wenn dessen Gründe völlig andere waren. Auf der Flucht
vor den Gläubigern nämlich hat es Lorenzo da Ponte 1805 bis
Foto: David Köster
Auf Robert Schollums Spuren: Angler an der Cookstraße, Neuseeland
in die USA verschlagen. Mozarts berühmter Librettist musste sich einige Zeit gar als Händler von Tabak und Branntwein,
dann von Obst und Gemüse verdingen, bevor er sich als Professor für italienische Literatur konsolidieren konnte. Bei da Pontes
Geldnöten freilich setzt Herbert Rosendorfer an, ein durch seine
satirisch klugen, originellen Romane und Erzählungen bekannter Autor, der immer wieder musikalische Themen behandelte
und diese mit Sachverstand und literarischem Gespür in pures
Lesevergnügen umsetzen konnte. In seinem für Helmut Eder
verfassten Libretto riskiert der bankrotte da Ponte einen kühnen
Geschäftscoup: Er engagiert ein Mozart-Double, um mithilfe
des vermeintlich noch lebenden Komponisten seine Idee einer
„Mozart-Opern-Aktien-Gesellschaft“ besser promoten zu können … Die Oper Mozart in New York erlebte bei den Salzburger
Festspielen im Mozartjahr 1991 ihre umjubelte Uraufführung
und wurde von der internationalen Kritik als „genialer Wurf“
gefeiert, bei dem „Rosendorfer vergnüglich mit Zeiten und Zoten“ spiele und „seinem Komponisten alles, was für eine gute
Oper nötig“ sei, biete: „eine spannende, zielstrebige und ebenso
amüsante wie hintersinnige Story, Arietten und Ensembles sowie
drei außerordentlich wirkungsvolle Aktschlüsse“. Musikalisch sei
Eder bei dieser modernen Opera buffa, so der Tenor der Rezensionen, der Spagat zwischen temporeicher Umsetzung, höchster
Textverständlichkeit und einer mit intelligenten Anspielungen
nur so gespickten Musik geglückt, die dennoch seine unverwechselbare Handschrift trage. Für Hans Graf, den Dirigenten der
Uraufführung, enthält die Partitur „viele rhythmische und motorische und auch klangliche Partien von hohem Reiz. Außerdem
gibt es viele Stellen mit aleatorischen Freiheiten: beispielsweise
beim ‚Aufkreischen‘ an jener inhaltlich hintergründigen Stelle,
wenn der angebliche Mozart angeblich tot aufgefunden wird.
Für das Orchester ist Mozart in New York ein schwieriges Stück.
Erwähnen möchte ich beispielsweise die ganz besondere Rolle,
die das Fagott spielt, das sehr individuell zur Charakterisierung
einzelner Figuren beiträgt – hier gibt es virtuose Bläserpartien,
die für den 1. Fagottisten geradezu solistisch sind. Neben den
aleatorischen Stellen hat die Partitur aber auch viele tonale Bereiche. Insgesamt meine ich, daß die Musik relativ einfach für
das Publikum zu hören ist. Mozart in New York ist keine Oper
für Spezialisten von neuer Musik, sondern für ein normales und
interessiertes Opernpublikum. Man muß allerdings bei der Aufführung jedes Wort verstehen können, das ist ein wichtiges Ziel
bei der Vorbereitung der Aufführung, um die notwendige Leichtigkeit des Konversationstones nie zu verlieren.“
Entdeckerspuren und innere Klänge
Ans andere Ende der Welt. „Raukawa“ benannten die Maori die
ihnen heilige Meerenge zwischen den beiden Hauptinseln Neuseelands: Wer sie erstmals im Kanu überquerte, durfte seinen
Blick nie vom Ziel wenden. Als „Cookstraße“ wurde sie weltweit
bekannt – und als eines der stürmischsten, gefährlichsten Seegebiete er Welt auch berüchtigt. Als erster Europäer hatte sie
1642 der niederländische Seefahrer Abel Tasman erblickt, sie
allerdings für eine Bucht gehalten. 1770 gelang es dann dem
berühmten britischen Entdecker James Cook, sie auf seiner Endeavour zu durchfahren. – Genau 204 Jahre später bereiste ein
Komponist Neuseeland, wohin übrigens um die Mitte des 19.
Jahrhunderts Verwandte von ihm ausgewandert waren: Robert
Schollum. Als eine der Etappen legte er die Strecke Auckland –
Wellington zurück und war nicht zuletzt tief beeindruckt vom
Toben der Elemente in der Cookstraße, welches das Zusammentreffen der Meere hervorrief, also der Tasmansee und des Pazifischen Ozeans. Eine musikalische Skizze war damals schnell
zu Papier gebracht; die Ausarbeitung erfolgte jedoch erst 1979,
wieder daheim in Österreich. Von Programmmusik ist das Seestück op. 108 freilich weit entfernt. Hörbar werden vielmehr die
Seite 5
klang:focus
Gedanken und Empfindungen, welche das Naturschauspiel in
Schollum auszulösen imstande war. Aus einem nachsinnenden
Dialog von Englischhorn und Altsaxophon entwickelt sich ein
duftiges Klangspiel impressionistischer Valeurs, das zugleich
durch die gestische Ausdrucksqualität der melodischen Linien
besonders eindringlich wirkt. Das Soloklavier übernimmt die
Führung, lässt die Musik in Wellenbewegungen mehrfach aufbranden, bevor alles zart verklingt.
Erhabenes und Heiteres
Zurück in europäische Gefilde – an die Adria. „Wenn ich ein anderes Wort für Musik suche, so finde ich immer nur das Wort
Venedig“, schrieb einst Friedrich Nietzsche. Zu dessen Zeit hat-
te „La Serenissima Repubblica di San Marco“ („Die allerdurchlauchteste Republik des Heiligen Markus“) ihre einzigartige Stellung als wirtschaftliche und politische Großmacht zwar längst
verloren – doch als „Ort der Künste, des Amüsements und der
mondänen Festkultur“ (Ingeborg Allihn) sowie zumal der Musik
galt Venedig nach wie vor als eine ungeheuer traditionsreiche
europäische Hochburg, in der sich für das ganze Abendland
entscheidende Innovationen, Stilwenden und Umbrüche entweder überhaupt vollzogen oder diese zumindest wesentliche
Impulse erhalten haben. Kein Wunder, dass Venedig auch für
zeitgenössische Komponisten viele Anregungen geboten hat. Robert Schollum gab seiner für Kammerensemble geschriebenen
5. Symphonie den Untertitel Venetianische Ergebnisse – weil
Inspiration for Robert Schollum: cold front approaching Cook Strait, New Zealand
No art form can transport us to far-away (fantasy)
worlds than music. A foray into sounds from all regions and zones, inspired by real or imaginary sojourns
in places (almost) around the globe: program ideas
for musical journeys in opera and concert.
Spanish Outlooks and Impressions
Mallorca was the second, inspirational, home of Paul Walter
Fürst, who was fascinated not least by its windmills. “These are
the only machines to which I almost want to ascribe a kind of psyche: they can be sad or merry, agitated or languid, exuberant,
flighty, constant—but they always remain rooted to the ground
and never take off. A marvelous image of life.” In Chant des
Moulins for string orchestra he builds the windmills a musical
monument—ranging from apparently onomatopoetic effects to
conventional playing to bowing on the instrument body. And in
Seis ventanas (1995), inspired by six windows in Fürst’s Mallorca
apartment, an unusual scoring describes the outlook from and
retrospect of then six decades of the composer’s life.
Seite 6
Old and New World, Mutually Seen
We now reach the “Gopher State” with Hungarian-born Iván
Eröd. Conductor Leonard Slatkin had commissioned a piece
from him for the “Viennese Sommerfest” of the Minnesota
Orchestra in 1986. The result was the Minnesota Sinfonietta,
saucy in its outer movements, and extremely atmospheric in the
central, slow movement. With the verve typical for Eröd, with
jazz-inspired, vivacious rhythms and melodies and with its masterfully colorful orchestration the work—in its dimensions and
form treatment an (albeit subtly reworked) “Symphonie Classique”—transfers a European view of America into sound: in a
stirring, colorful and (in the central movement’s Nachtstück)
multifaceted and thoughtful manner. The work gave its American and Japanese audiences much joy.
Da Ponte’s “Big Apple Caper”
Let’s go from Iván Eröd to another famous émigré, although for
very different reasons. On the run from his creditors Lorenzo
Da Ponte had come to the USA in 1805. Mozart’s famous librettist had to sell tobacco and brandy, then fruits and vegetables
for some time before being able to consolidate his affairs and
Foto: Phillip Capper
Of Foreign Lands and Peoples
sie das „komprimierte klangliche“ Resultat „eines kurzen Venedig-Aufenthaltes“ darstellt, bei dem sich „einige markante
Erlebnis-Spuren“ – freilich erneut „ohne jede tonmalerische
Absicht“ – in herb-expressiver Musik reflektieren. Drei kurze
Sätze, eine hektisch-zerrissene Ouvertüre, ein vom Markusplatz inspiriertes Notturno mit elegischem Klaviersolo und ein
turbulentes Finale, dessen Klänge zuletzt wie von einer Meeresbrise davongetragen werden, bilden ein buntes Kaleidoskop.
Schon zehn Jahre zuvor hatte Schollum in seiner 2. Symphonie
(1959) die Eindrücke eines Aufenthalts im malerischen Piran
verarbeitet, einer von Venedig nur knapp hundert Kilometer
übers Meer entfernten und mit diesem historisch verbundene
Stadt im Golf von Triest im heutigen Slowenien – und mit dieser
become professor for Italian literature. Herbert Rosendorfer, an
author famous for his satirically smart, original novels and novellas, who frequently wrote on musical themes and was able
to mold them into pure reading pleasure with his great musical
knowledge and literary subtlety, takes Da Ponte’s financial troubles as point of departure. In his libretto written for Helmut Eder
the bankrupt Da Ponte risks a daring business caper: he hires
a Mozart lookalike in order to be better able to market his idea
of a “Mozart Opera Inc.” with an apparently living composer.
The opera Mozart in New York had its acclaimed premiere at
the Salzburg Festival of 1991 and was celebrated by the international press as a “stroke of genius” in which Rosendorfer plays
“most enjoyably with times and ribaldry” and provides his composer “with everything necessary for a good opera: an exciting,
to-the-point, amusing and subtle plot, ariettas and ensembles as
well as three extremely effective act endings.” In musical terms
Eder has succeeded, according to the critics, in meeting the demands of quick pace, highest possible text clarity and a music
that simply abounds in intelligent references while retaining his
unmistakable style.
Explorer’s Traces and Inner Sounds
Let’s go to the other side of the world. “Raukawa”—this is how
the Maori called the sacred strait between the two main islands
of New Zealand—one of the most stormy and dangerous sea
areas on Earth. In 1770 British explorer James Cook succeeded
in passing the strait with his ship, the Endeavour. — Exactly 204
years later Robert Schollum traveled to New Zealand and was
most impressed by the elementary fury of the Cook Strait evoked
by the meeting of two seas: the Tasman Sea and the Pacific Ocean.
A musical sketch was quickly made; but the musical details were
only composed in 1979, back in Austria. The Seestück (Sea Piece)
op. 108 is, of course, far from being descriptive. The main emphasis is on the thoughts and emotions Schollum experienced in
facing this spectacle—a delicate interplay of impressionistic valeurs that at the same time has an especially deep impact by the
expressive quality of the melodic lines and gestures.
The Sublime and The Merry
Back to Europe—to the Adriatic, to Venice. Robert Schollum gave
his 5th Symphony, written for chamber ensemble, the subtitle
Venetianische Ergebnisse (“Venetian Results”)—as it is the “com-
Cesar Bresgen:
Tres Retratos (1976) / 7‘
2 (Picc.), 2, 2, 2 - 2, 2, 2, 0 - Str. / Stp. 413
Helmut Eder:
Mozart in New York. Oper in drei Akten (1990) / 120‘
Libretto: Herbert Rosendorfer (09 598)
1 Kol.-S., 1 S., 1 Mezzo-S., 2 T., 5 Bar., 1 B.; 2 (Picc.), 2, 2 (Basskl.),
2 (Ktfg.) - 3, 2, 2, 1 - Schl. (3 - 5 Sp.) - Klav. - Str., Bühnenmusik: 2 Vl.,
Vla., Vc., Kb.
Iván Eröd:
Minnesota Sinfonietta op. 51 (1986) / 15‘
3 (Altfl., Picc.), 2, Eh., Es-Kl. (B-Kl.), 2, Basskl., 2, Ktfg. - 4, 3, 3, 1 - Pk.,
Schl. (2 Sp.) - Hf. - Str. (mind. 14, 12, 10, 8, 6) / Stp. 620
Symphonie Nr. 1 – Aus der Alten Welt op. 67 (1995) / 26‘
3 (Picc.), 3 (Eh.), 3, Basskl., 3, Ktfg. - 6, 4, 3, 1 - Pk., Schl. - Hf. - Str.
Karl Etti:
Rovine di Gloria. Symphonisches Poem für großes Orchester nach
südslawischen Impressionen / 10‘
3 (Picc.), 2, Eh., 2, Basskl., 2, Ktfg. - 4, 3, 3, 1 - Pk., Schl. - Hf. - Str.
Paul Walter Fürst:
Chant des Moulins op. 100 (2003) / 17‘
Streichorchester
Seis Ventanas op. 83 (1995) / 15’
Trp., Pos., Vla., Kb., Schl., Klav.
Christian Ofenbauer:
Zwei Frankfurter Préludes (1997/98) / 52‘
2, 2 Picc., 2, Eh., 2, Basskl., 3, Ktfg. - 4, 3, 3, 1 - Pk., Schl. (3 Sp.) 2 Hf., Klav. - Str.
Gerhard Schedl:
Sinfonie Nr. 4 – Belfast (Fragment), daraus:
2. Satz – früh morgens / 4‘
4, 3, 3, Basskl., 3, Ktfg. - 6, 4, 3, 1 - Pk., Schl., Hf., Cel., Klav. - Str.
(mind. 6, 6, 4, 6, 6) (Original) / Picc., 2, 3, 2, Basskl., 2, Ktfg. - 4, 4, 3,
1 - Pk., Schl., Cel., Hf., Klav. - Str. (sol. mind. 6, 6, 4, 4, 3) (reduzierte
Fassung von Wolfram Wagner, 2002)
Robert Schollum:
Seestück für Orchester op. 108 (1974/79) / 7‘
Picc., 2, 2, Eh., 2, Altsax., 2, Ktfg. - 4, 2, 2, 0 - Pk., Schl. - Glsp., Xyl.,
Vibr. - Klav. - Str.
Symphonie Nr. 2 (Istrianische) op. 60 (1955/59) / 31‘
Picc., 2, 2, 2, 2, Ktfg. - 4, 3, 3, 1 - Pk., Schl. - Hf., Cel. - Str. / Stp. 105
Symphonie Nr. 5 (Venetianische Ergebnisse) op. 77 (1969) / 12‘
1, 1, 1, 1 - 0, 0, 0, 0 - Schl. - Klav. - Str. / Stp. 283
Alle Werke: Leihmaterial
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klang:focus
Versunkene Größe
50 Kilometer weiter südlich von Piran liegt das malerische Rovinj
auf der Halbinsel Istrien, heute eine vom Toursimus geprägte
kroatische Stadt mit interessanter, vielfältiger Geschichte, die
genau wie im Falle von Piran u.a. illyrische, römische, byzantinische, fränkische, venezianische und habsburgische Abschnitte
umfasst. Karl Etti ließ sich dort 1969/70 zu seinem Orchesterwerk Rovine di Gloria inspirieren. Der Titel, so der Komponist,
„spielt auf die venezianische Vergangenheit von Rovinj an und
wird am besten mit ‚Trümmer der Herrlichkeit‘ übersetzt. Vier ineinander übergehende Sätze werden durch ein vierzeiliges Motto charakterisiert. ‚Versunkene Pracht / Gespenstisch verfallen /
Doch wehmütig zeugend / Von einstigem Glanz‘.“ In diesem
symphonischen Poem, das Vorbilder wie Wagner, Mahler und
Strauss weder verleugnen kann noch es versucht, charakterisiert
ein einziges Thema durch einen Quintfall den historischen Niedergang und durchläuft, dem Motto folgend, spannende, in raffinierte Instrumentalklänge gekleidee Metamorphosen.
pressed acoustic” result of “a short sojourn in Venice” in which
“some striking traces from experiences”—once again “without any onomatopoetic intent”—are reflected in music both austere and expressive. Three short movements, an overture both
hectic and fragmented, a notturno with elegiac piano solo, inspired by St. Mark’s Square, and a turbulent finale, whose sounds
are, at the end, carried away as by a light sea breeze: a colorful
kaleidoscope. Ten years before, Schollum had already musically
reflected on the impressions from a sojourn in picturesque Piran
(a town in modern Slovenia) in the Gulf of Trieste, only about 100
kilometers by sea from Venice and historically connected to that
city, in his 2nd Symphony—creating his “most ‘popular’, playful
and unproblematic” symphony, as Walter Szmolyan wrote, with
this comparatively classicistic “Istrian” symphony.
Auditory Adventures, not only at the Banks of the Main
Christian Ofenbauer’s Frankfurter Préludes, composed in
1997/98 on commission from the Hessischer Rundfunk, are two
unequal, but closely interrelated pendants. The extremely brief
first Prélude, only 95 seconds of duration, but of highest possible density of event and complexity, makes five inhomogeneous
groups into which the orchestra is subdivided head acoustically
towards each other, so that at the end all musician are active at
once; they say everything all at once—and the piece breaks off
with this climax. For the second Prélude the orchestra leaves the
stage: as 84 soloists the musicians are strung like a chain diagonally through space. The rhythmical and harmonic concept
of the first Prélude is tipped from the vertical into the horizontal in the second, and runs backwards, greatly modified—but
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Christian Ofenbauer: Erstes Frankfurter Prélude (Partiturausschnitt)
vergleichsweise klassizistisch konzipierten Istrianischen seine
„‚volkstümlichste‘, musikantischeste und unproblematischste“
Symphonie geschaffen, wie Walter Szmolyan schrieb: Die Kritik
rühmte das Werk ob ihrer „musikantischen Kraft“, „souveränen
Beherrschung aller bisher erfundenen Klangmittel“ als eine „mutige, geistreich grübelnde und scherzende Komposition“.
Hörabenteuer, nicht nur am Main
Höchste Zeit wieder für die Gegenwart. Christian Ofenbauers
Frankfurter Préludes, 1997/98 im Auftrag des Hessischen Rundfunks entstanden, sind zwei völlig ungleiche, aber eng aufeinander bezogene Pendants. Das mit nur 95 Sekunden Spieldauer
extrem knapp gefasste, aber von höchster Ereignisdichte und
Komplexität erfüllte Erste Prélude (Zwei Kraniche und Wolken)
lässt fünf inhomogene Gruppen, in die das Orchester geteilt ist,
klanglich aufeinander zusteuern, bis schließlich sämtliche Musiker gleichzeitig am Werk sind, sozusagen alle alles auf einmal
sagen – und mit diesem Höhepunkt das Stück abreißt: „Nicht in
die Fermate hineinspielen/das ganze Orchester wie erstarrt!“,
heißt es in der Partitur. Für das Zweite Prélude (Zwei Kraniche
und Wolken – Double) verlässt das Orchester die Bühne: 84 Instrumentalisten fädeln sich entlang einer Diagonale durch den
Aufführungsraum und damit auch durch die Zuhörerschar auf.
Das rhythmische und harmonische Konzept des ersten Prélude
wird im zweiten von der Vertikalen in die Horizontale gekippt
und läuft nun, freilich vielfach modifiziert, rückwärts ab – allerdings auf die Dauer von 50 Minuten gedehnt. Das kurze, laute
kehrt sich also um zu einem langen, leisen Stück. Der Höhepunkt
in der 47. Minute vereint sämtliche Instrumente „so leise, wie
nur irgend möglich!“ in der engen Verzahnung von 84 rhythmisch selbständigen Einzelstimmen. Danach dünnt alles aus
und verweht schließlich in einem zarten Schlagzeug-Crescendo:
Foto: Arfern / wikimedia
expanded to a duration of 50 minutes. The short, loud piece
becomes inverted to a long, quiet one. The climax in the 47th
minute unites all instruments “as quietly as possible” in the close
dovetailing of 84 rhythmically independent separate parts. Afterwards everything peters out and finally wafts away in a fragile percussion crescendo: an auditory adventure that more than
justifies the considerable logistical effort, as could be testified by
the fascinated audience of the world premiere performed by the
Frankfurt RSO under the baton of Arturo Tamayo.
ein Hörabenteuer, für das sich der erhebliche organisatorische
Aufwand allemal lohnt, wie das faszinierte Publikum der Uraufführung mit dem RSO Frankfurt unter Arturo Tamayo bestätigen
konnte.
In Irland soll unsere Reise für diesmal zu Ende gehen. Kurz vor
seinem Tode im Jahr 2000 noch arbeitete Gerhard Schedl an
seiner 4. Symphonie, der er den Titel Belfast geben wollte und
für die er ein ausgeklügeltes Konzept erstellt hatte. Ein aus dem
Namen der Stadt abgeleitetes Motiv mit den Tönen B-E-F-A-Es,
aus der Stellung der Buchstaben im Alphabet ermittelte Formproportionen, die sich mit der Intervallkonstellation des BelfastMotivs (zweimal Tritonus, große und kleine Septim) überlappen
und gemeinsam mit zentralen Daten in der irischen Geschichte
des 20. Jahrhunderts auch die Dauern von fünf geplanten Sätzen vorgeben, spielen darin eine große Rolle – und vieles mehr,
was Schedl über allerlei Zahlensymbolik und –kombinatorik noch
ertüftelt hat. Verwirklicht werden konnte jedoch bedauerlicherweise nur der vier Minuten währende zweite Satz, überschrieben
mit „früh morgens“, der mit dem 5. Oktober 1968 in Verbindung
steht, dem Beginn des Bürgerkriegs – eine eindrucksvolle musikalische Szenerie, die „wie ein Windhauch“ beginnt und unterschwellig brodelnde Spannung und Erregung hörbar macht.
Soviel für diesmal – zu einem späteren Zeitpunkt mehr über etliche weitere lohnende Destinationen, die mit dem DoblingerKatalog anzusteuern sind.
St George’s Market, Belfast
An Irish Symphony
Our voyage ends in Ireland this time. Shortly before his death in
2000 Gerhard Schedl worked on his 4th Symphony he wanted
to call Belfast and for which he had developed an elaborate concept. A motif derived from the city’s name with the notes B-Flat–
E–F–A–E-Flat (German: B-E-F-A-Es), formal proportions derived
from the letters’ position in the alphabet that overlap with the
interval constellation of the Belfast motif (2 x tritone, major and
minor seventh) and also, together with central dates in 20th-century Irish history, provide for the durations of five planned movements, play a major role—as do many other factors. Regrettably,
the only movement to be finished is the four-minute second movement, which bears the heading “früh morgens” (“early in the
morning”) and which corresponds to 5 October 1968, the beginning of civil war—an impressive musical scenery that begins “like
a breath of wind” and makes subliminally seething tension and
agitation audible.
So much for this time—next time we will report from many more
rewarding destinations reachable via the Doblinger catalog.
Seite 9
klang:echo
„Wahrlich ein Operetten-Juwel“
„Kukuruz und Zwetschgenwein“
„Den Text haben die renommierten Operettenlibrettisten Alfred
Grünwald und Fritz Löhner-Beda verfasst, während der heute
unbekannte Joseph Beer die Musik komponiert hat. Nach der
äußerst erfolgreichen Uraufführung 1937 in Zürich ist das Werk
im darauffolgenden Jahr jedoch wegen der jüdischen Herkunft
der drei Künstler verboten worden und das Werk mit dem Namen Beers bald in Vergessenheit geraten. […] Gipfelpunkt ist
neben dem mitreißend inszenierten Finale des 2. Aktes das Katzenaugen-Duett von Suza und ihrem Geliebten, welches sich als
Hymne auf ihre Verschlagenheit entpuppt. Dass sich dabei das
abgewirtschaftete Schloss in eine Revuebühne verwandelt, auf
der Suza inmitten von Revuegirls zu steppen beginnt, trifft den
Kern der Komposition, die sich vor allem hier der Gattung Musical geschickt anzunähern weiß. […] Neben Patricia Nessy ragen
vor allem Günter Rainer als Graf Staschek und Christian Bauer
als Boleslav unter den Sängern hervor. Ausdrucksstark und be„Diese Operette hat Broadway-Format“
„‚Eine Ehre für das Eggenfeldener Theater‘ sei das, meinte Intendant Karl M. Sibelius in Anwesenheit der Komponistentochter
Susanne Beer und den Vertretern des Musikverlags Doblinger,
die sich um das 1937 in Zürich uraufgeführte und ‚über 70 Jahre im Dornröschenschlaf‘ befindende Werk bemüht hatten. […]
Was die Gäste in drei Akten erleben, ist eine operettentypische,
heitere Geschichte mit Unterhaltungsgarantie, gespickt mit
vermeintlich zweideutigen Liebes-, Vertrags- und Geschäftsdialogen, eingebettet in einen geballten, geradezu überschwänglichen Stil- und Melodienreichtum und vor allem mit einer herausragenden Kratzbürste, Schweinderlverkäuferin, passionierten
Tänzerin und Sängerin, die mit ungezügeltem Temperament das
Bühnengeschehen bis zum explosiven Ehedrama in den ‚Krallen‘
hält. Patricia Nessy, so ‚nebenbei‘ auch Regisseurin, zeigt sich
als Suza in Hochform […] Am Ende jubelt das Publikum. Dornröschen ist spätestens in Eggenfelden aufgewacht.“ (Barbara
Sagstetter, Passauer Neue Presse, 21. April 2013)
freit von überbordendem Operettenkitsch werden sie vom ‚Kammerorchester Robert Stolz und Sinfonia Piccola‘ unter der Leitung von Charles Prince begleitet, der zudem die Rekonstruktion
des unvollständigen Orchestermaterials besorgt hat.“ (Thomas
Kuchlbauer, theatertogo.wordpress.com, 20. April 2013)
„Wahrlich ein Operetten-Juwel“
„Lange galt das Werk, das Beer mit gerade einmal 25 Jahren
schrieb, als verschollen [...] Dabei ist diese Operette ein Juwel,
das alles hat, was eine Operette ausmacht: betörende Liebeslyrik, Schwung und Wortwitz […] Dass die Polnische Hochzeit so
lange in der Schublade verstaubte, hat sie absolut nicht verdient
[...] Dieses Stück ist ein absolutes Muss für jeden OperettenFan!“ (Holger Becker, Wochenblatt, 23. April 2013)
Foto: Rupert Rieger, theater // an der rott
Großer Erfolg für Joseph Beers wiederentdeckte Operette „Polnische Hochzeit“ bei der deutschen Erstaufführung in
Eggenfelden im theater // an der rott.
klang:splitter
Rainer Bischof
hält am 11. Juli die Eröffnungsrede des Carinthischen Sommers
2013 und wird über die Bedeutung der Festkultur sprechen.
Auf dem Programm des Festivals stehen nach Bischofs anspielungsreichem Tu felix …! für Blasorchester, einer Art österreichischer Erinnerungsmusik, im Rahmen des Festakts (Militärmusik
Kärnten unter Sigismund Seidl) später auch noch Helmut Schmidingers Nur ein Hauch! – und er ist Zeit. Eine phantastische
Fortschreibung von Schuberts D 703 für Streichquartett (12.
August; Hugo Wolf Quartett), Gottfried von Einems Quartett
für Flöte, Violine, Viola und Violoncello op. 85 (22. August; mit
Mitgliedern der Wiener Philharmoniker), sowie die amüsanten
Körper in Cafés op. 69 des Intendanten Thomas Daniel Schlee,
komponiert auf Gedichte von Robert Gernhardt – eine Sammlung humoristischer Szenen, die in der einfühlsamen Interpretation durch das Cross Nova Ensemble nun zudem erfreulicherweise auch auf CD nachzuhören sind (siehe S. 22).
Foto: Peter Schramek, Musikverein
NEU bei Doblinger: Roman Pawollek
„Alles sollte so einfach wie möglich sein, aber nicht einfacher“:
Diesen Satz von Albert Einstein hat sich der 1971 im polnischen
Oppeln geborene Komponist Roman Pawollek zum Motto seines
bereits reichhaltigen und international präsenten Schaffens erkoren. Mehr als ein Dutzend seiner Werke von Orchesterstücken
über Kammermusik bis hin zur Sololiteratur erscheint nun bei
Doblinger – näheres dazu und zum Komponisten folgt in unserer
Herbstausgabe.
Herbert Willi
Der Froschmäusekrieg von Herbert Willi, uraufgeführt bei
Wien Modern 1989 von Barbara Sukowa und den Wiener Symphonikern unter Claudio Abbado, gehört selbstverständlich
auch zum Inhalt der Fachbereichsarbeit aus Altgriechisch von
Jakob Gstach (Akademisches Gymnasium Wien, Betreuer: Prof.
Mag. Günther Lackner), die sich mit der Batrachomyomachia (so
der griechische Originaltitel transliteriert) auseinandersetzt. Im
Gespräch mit dem Komponisten konnte Gstach u.a. von dessen
Ziel erfahren, „Manipulation und Verführung in Zusammenhang
mit Sprache“ darzustellen – ein nach wie vor brandaktuelles Thema in einem knappen, aber fesselnden sowie durch Raumklang
und Elektronik charakterisierten Stück.
Erich Zeisl
Das Medienservice des Bundesministeriums für Unterricht,
Kunst und Kultur macht Herbert Krills eindrucksvollen Dokumentarfilm „Eric(h) Zeisl – ein unvollendetes Leben“ interessierten Schulen zugänglich – ein Angebot, das aufgrund von Zeisls
spannender Biographie und seiner hörenswerten Musik hoffentlich häufig genutzt wird.
Freundschaftliche Orchesterarbeit: Wolfgang Sawallisch und Rainer Bischof
Der vollkommene Capellmeister:
Wolfgang Sawallisch (1923 – 2013)
Bei ihm habe „Musik immer überraschend einfach, klar, schnörkellos, formal durchsichtig in den Proportionen“ geklungen,
schreibt Ernst Kobau von den Wiener Symphonikern in seinem
Nachruf auf Wolfgang Sawallisch: Der Ehrendirigent und ehemalige Chef des Orchesters (sowie nicht zuletzt frühere GMD und
Direktor der Bayerischen Staatsoper) ist im Februar im Alter von
89 Jahren verstorben. „Für uns Musiker bedeutete Sawallischs
Dirigieren absolute Sicherheit, jeden Einsatz zu bekommen, und
unbedingtes Vertrauen auf die präzise Umsetzung des in den
Proben erarbeiteten Verlaufs.“ Der Wille des Komponisten, aus
peniblem Partiturstudium hergeleitet, war ihm Gesetz – eine kapellmeisterliche Tugend, die ihn auch zum gesuchten und stets
engagierten Interpreten zeitgenössischer Musik gemacht hat:
Mit den Solisten Oleg Kagan und Natalia Gutman hob er etwa
1985 am Pult der Symphoniker das ausdrucksintensive Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester von Rainer Bischof aus der Taufe, der sich glücklich schätzt, mit Sawallisch befreundet gewesen zu sein. Bei einer Gedenkmatinee in München
(u.a. mit Brigitte Fassbaender und Marjana Lipovsek) erzählte
der Komponist, Philosoph und Musikmanager auch von Sawallischs bewegender Scheu, seinem enormen Repertoire Bachs
h-Moll-Messe hinzuzufügen („... weil ich sie mir nicht zutraue!“)
und verriet nicht zuletzt Sawallischs liebevoll gemeinten Wiener
Spitznamen: „Weißwurst-Toscanini“.
Zudem war der gebürtige Münchner 1985 mit den Wiener Philharmonikern Uraufführungsinterpret des auf Mozart verweisenden Haffner-Konzerts für Flöte und Orchester aus der Feder
von Helmut Eder – wobei ihm ein brillanter Solist, Kammermusiker und Festivalleiter aus den Reihen des Orchesters zur Seite
stand, von dem wir im März schmerzlich früh Abschied nehmen
mussten: Wolfgang Schulz (1946 – 2013). Auch für Eders 6. Symphonie „Ombrage“, die im Gedenken an Bruckner vielfältige
Schattenbereiche erkundet, hat sich Sawallisch eingesetzt – mit
dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei der Uraufführung 1996 im Rahmen des Linzer Brucknerfests, zwei Jahre später dann in Wien mit „seinen“ Symphonikern. Ein besonderer, auf Platte verewigter Erfolg gelang diesem Gespann 1969
auch bei der 5. Symphonie von Marcel Rubin, dessen kunstvollbewegende Variationen über einen Bach-Choral 1993 eine auf
CD nachzuhörende, eindrucksvolle Interpretation erfahren haben. Und Alfred Uhls Concerto a ballo erfreute unter Wolfgang
Sawallischs Leitung mit den virtuosen Symphonikern 1967 nicht
nur das Wiener Publikum, sondern auf USA-Tournee auch jenes
in New York und Washington.
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klang:interpreten
Jenseits der Gegensätze
Der Dirigent Ulf Schirmer lässt sich nicht in Schubladen stecken – und findet Ruhe im Zen.
Von Renate Publig
Beyond the extremes
Ulf Schirmer cannot be pigeonholed—and finds peace in Zen
Conductor Ulf Schirmer is no unknown, especially in Vienna: from
1991 he was resident conductor at the Vienna State Opera, also
a consultant during the following years. “My whole conception of
music is unthinkable without the Vienna State Opera, the Vienna
Philharmonic. The difference in Vienna is the that music is part
of the public consciousness as a matter of course even today.”
Schirmer works with many orchestras; he has appeared in Salzburg, Bregenz, Graz, Berlin, Paris, Milan, he regularly appears in
Tokyo, Geneva and Israel. Since 2006/07 Ulf Schirmer is artistic
director of the Munich Rundfunkorchester.
Since the season of 2011/12 he is both GMD (general music
director) and Intendant (director) of the Leipzig opera. It is an
especial concern of his to rediscover (more or less) unknown operettas; the newest example is Das Fürstenkind by Franz Lehár,
and this May he will be conducting a Leo Fall gala in Munich.
Seite 12
“I want to make journalistic features with the Munich Rundfunkorchester.” For him, operetta is its own genre akin to the opera:
“This apparently shallow element especially reveals very much
and can in fact be very deep in some composers, such as Lehár.”
In contemporary music he is drawn by the extreme. Important
to him is the personal acquaintance with the composers, and he
found meeting Christian Ofenbauer during the preparation of
the premiere of his opera SzenePenthesileaEinTraum especially
important. If one considers the musical versatility of the originally Northern German conductor one asks oneself why he has not
attained wider renown—is it, perhaps, this versatility itself? his
refusal to adhere to established categories?
“Again and again I am shocked to see how people continue to
think in categories. I am not willed to go along with his, I wish to
be able to work in all genres.”
Es ist ein alter Hut, dass der Grad der Bekanntheit eines Künstlers nicht notwendigerweise als ultimatives Qualitätskriterium
herhalten kann, und freilich ist der Dirigent Ulf Schirmer gerade in Wien kein Unbekannter. Er ist einer jener Vertreter seiner
Zunft, die in vielen sehr unterschiedlichen Musikgenres sattelfest
sind. Zieht man diese musikalische Vielseitigkeit des aus Norddeutschland stammenden Künstlers ins Kalkül, fragt man sich,
wieso er nicht längst schon größeren Ruhm erlangt hat – ob es
vielleicht gerade diese Vielseitigkeit ist, seine Weigerung, sich
musikalischen Modediktaten zu unterwerfen?
Sein Interesse an symphonischer Musik entwickelte sich früh. Als
er im Alter von etwa elf Jahren im Radio eine Symphonie von
Gustav Mahler hörte, wusste er sofort, dass er sich mit dieser
Musik befassen wollte, dies sollte sein Beruf werden. Er konnte
seinen Vorhaben in die Tat umsetzen, mittlerweile arbeitet Ulf
Schirmer mit vielen namhaften internationalen Orchestern, Engagements führten ihn nach Salzburg, Bregenz, Graz, Berlin, Paris, Mailand, er tritt regelmäßig in Tokio, Genf und Israel auf. Seit
2006/07 ist Ulf Schirmer künstlerischer Leiter des Münchner
Rundfunkorchesters, an der Oper Leipzig übt er seit der Spielzeit
2011/12 die Doppelfunktion als Generalmusikdirektor und als
Generalintendant aus.
Foto: Kirsten Nijhof
Alles begann in Wien
Doch wir greifen vor, die Geschichte nahm ihren Anfang in
Wien, als Schirmer im Alter von rund 20 Jahren Korrepetitor an
der Wiener Staatsoper wurde, jenem Haus, das Schirmer heute noch als die für ihn prägendste Station bezeichnet. Ab 1991
war er als Resident-Dirigent und in den darauf folgenden Jahren auch beratend als Konsulent tätig. „Mein ganzes Musizieren
ist ohne die Wiener Staatsoper, die Wiener Philharmoniker gar
nicht denkbar. Der Unterschied in Wien ist die Selbstverständlichkeit, mit der Musik auch heutzutage noch verankert ist.“
Die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Orchestern
erfordert oft große Umstellungsprozesse. „Das Gewandhausorchester hat beispielsweise durch seine Geschichte, durch das
Abgeschottetsein in der DDR, eine spezielle Prägung, dadurch
haben die Mitglieder eine ganz andere Kultur des Umgangs miteinander.“ Dass die Besetzung der Orchester immer internationaler wird, ist jedoch ebenfalls spürbar. „Ich stelle immer wieder
fest, dass auch die Spitzenorchester sich in gewisser Weise immer mehr angleichen. Klanglich, aber auch von der Atmosphäre, das muss auch mit der Besetzung der Orchester zusammenhängen. Da findet eine mentale Angleichung statt, ohne, dass
die Unterschiede gravierend verloren gehen.“
Die Gemeinsamkeit von Gegensätzen
Schirmers Vorliebe für Gegensätze in der Beschäftigung mit Musik kann man durch die Gestaltung seiner (momentan im Umbau befindlichen) Website versinnbildlicht sehen – die Hauptseite zieren die Bilder einer pulsierenden Stadt und einer ruhigen
Landschaft. Handelt es sich nur scheinbar um Gegensätze? Die
norddeutsche Stimmungslandschaft zeigt, wo Schirmer aufgewachsen ist und wohin er sich immer wieder zurückzieht, auf
dem anderen Bild ist Shinjuku, ein Bezirk von Tokio zu sehen.
„Dort ist es nachts tatsächlich so beleuchtet! Mein Stammhotel
ist gleich um die Ecke, da gehe ich manchmal nachts spazieren,
um diese Stimmung aufzunehmen.“ In Tokio, wo Schirmer oft zu
Gast ist, fühlt er sich zuhause, „seelenverwandt“, wie er es beschreibt. Entspannung findet er in der Meditation, im Weg des
Zen, der Versunkenheit und der Sammlung des Geistes, in der
dualistische Unterscheidungen aufgehoben sind. „Ich empfinde
keine Gegensätzlichkeit, auch die Norddeutschen haben einen
eigenen Zen-Buddhismus oder Zen-Meditation. Wenn Sie einem
Kutscher zusehen, wie er durch die Gegend zockelt, das ist die
dortige Art der Meditation. Da fühle ich viele Gemeinsamkeiten.“
Was die Musik betrifft, ist er immer wieder geschockt, wie eindimensional und kategorisierend nach wie vor gedacht wird. „All
die Musik ist in unserer Welt, ganz basal sind es Menschen, die
die Musik machen, und Menschen, die diese Musik hören, von
daher muss es etwas Verbindendes geben. So außergewöhnlich
anders sind wir ja alle nicht. Das andere ist natürlich, wie sich
das in den einzelnen Kulturen äußert, es ist eine Persönlichkeitsund Sozialisationsfrage, wie jeder einzelne reagiert.“
Fürstenkind und Penthesilea
Schirmer widmet sich der Wiederentdeckung unbekannter(er)
Operetten, er hat beispielsweise Franz Lehárs Fürstenkind auf
CD eingespielt (siehe S. 22) und in Leipzig aufgeführt, im Mai
steht in München ein Leo-Fall-Abend auf dem Programm. „Ich
versuche, mit dem Münchner Rundfunkorchester auch eine journalistische Featurearbeit zu leisten. Es kann nicht angehen, dass
die Rundfunkorchester die gleichen Werke spielen wie die großen Symphonieorchester, das ist aber häufig der Fall. Wir haben
einen anderen Auftrag, da kann ich bei der Operette nicht immer die Wunschkonzertseligkeit ausbrechen lassen.“
Es ist fast vorhersehbar, dass diese Programmatik unterschiedliche Reaktionen hervorruft, während die Konzerte ausverkauft
sind, reagiert die Presse teilweise mit Unverständnis, was Schirmer auf die Mainstream-Prägung mancher Journalisten zurückführt.
Operette ist für ihn eine an die Oper angelehnte eigene Kunstform, die gerade durch ihre Künstlichkeit, dieses scheinbar
Oberflächliche, sehr viel offenbaren kann. „Bei verschiedenen
Komponisten kann das auch sehr in die Tiefe gehen, wie etwa
bei Lehár! Oft hat es dann eben nicht diese Dichtigkeit, diese
Wucht, wie Oper sie entfalten kann. Viele Werke, die in Vergessenheit geraten sind, haben durchaus ihren Reiz und Charme,
dafür ist das Fürstenkind ein gutes Beispiel!“
An zeitgenössischer Musik reizt Schirmer das Extrem, wobei
für ihn eine große Rolle die persönliche Bekanntschaft mit dem
Komponisten spielt. Bei den Wiener Festwochen leitete er die
Uraufführung von Christian Ofenbauers Oper SzenePenthesileaEinTraum, durch die lange Probenzeit ergab sich die Gelegenheit für eine Reihe von Gesprächen. „Wir haben weniger
über Ofenbauer als über John Cage oder Morton Feldman gesprochen. So stelle ich mir das vor, ein gemeinsamer Austausch
zwischen Dirigenten und Komponisten.“ Natürlich gab es auch
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klang:gedenken
Leipzig
Um sich der Doppelfunktion in Leipzig widmen zu können, hat
Schirmer in der letzten Spielzeit alle Gastspiele abgesagt. Zunächst war es ihm ein Anliegen, das Haus vom Kern aus zu reformieren, wobei ihm seine Jahre zuvor als GMD (diese Tätigkeit
übt er in Leipzig seit 2009 aus) zugute kamen. „Wenn man die
Komplexität in der Zusammenarbeit mit dem Leipziger Gewandhaus und dem Gewandhausorchester bedenkt, kann man sich
die Schwierigkeit der Aufgabe vorstellen. Es ist wichtig, dass
der Intendant die Art der Zusammenarbeit versteht.“ Während
der Jahre als GMD konnte er Ursachen für die nicht optimale
Auslastung des Hauses ausmachen. „Die Bürger der Stadt, die
letztlich die städtische Oper finanzieren, waren unzufrieden mit
den Entwicklungen der letzten Jahre. Das konnte ich von innen
heraus abarbeiten und analysieren. Die Zuschauerzahlen und
die Einnahmen steigen deutlich, wir scheinen auf dem richtigen
Weg zu sein.“
Die Doppelfunktion birgt naturgemäß Vor- und Nachteile. Die
Last der Verantwortung und die Freude darüber, selbst entscheiden zu können, was auf dem Spielplan steht, halten sich für ihn
jedoch die Waage, da in der Zwischenzeit strukturelle Schwierigkeiten beseitigt werden konnten. Der Frage, ob noch genügend
Zeit fürs Dirigieren bleibt, stellt er sich dennoch regelmäßig.
„Die Umstellung vom Intendantenbüro aufs Dirigentenpult ist
für mich ein mentaler Kraftakt. Es sind jeweils komplett unterschiedliche Aktionen gefordert, eine andere Art, mit sich selbst
umgehen.“
Alles in allem ist Ulf Schirmer eine Künstlerpersönlichkeit, ein Dirigent und Intendant, der sich nicht in Schubladen stecken lässt.
„Dazu ist mein Freiheitsdrang zu groß. Ich will mich mit allem
beschäftigen und auseinandersetzen können!“
„Mich meiner Umwelt
war mir wichtiger als d
Zum Tod von Paul Walter Fürst
Von Markus Hennerfeind
„Als Musiker bin ich aufgewachsen, und da mir ein Instrument
zu wenig gab, kamen andere dazu. Das war immer noch zu wenig, um mit Musik, nicht davon, leben zu können.“ Durch die
Begegnung mit Hugo Distler wurde Paul Walter Fürst bewusst,
„daß auch ein Komponist eine Aufgabe hat, die nicht nur darin
bestehen kann, irgendein Notengefüge zu erstellen oder ein spezifisches System zu verfolgen. Musik muß eine Botschaft sein,
deren Wert nur daran gemessen werden kann, wie weit diese
Botschaft empfangen wird. Dabei spielt die Anzahl der verstehenden Empfänger keine Rolle, es bedarf nur weniger und es
ergibt einen Sinn.“
Paul Walter Fürst gehört zu einer Generation von Musikern, die
sich ihrer Kunst mit jeder Faser ihres Leben verschrieben haben.
1926 in Wien geboren, war er schon von früher Jugend an von
Musik umgeben. Er lernte erst Violine und Klavier, später noch
Tuba und Posaune. Durch Partiturspiel, Rhythmus- und Gehörbildung auf sicheren musikalischen Beinen stehend, schien der
Weg zum Komponieren für den kreativen „Freidenker“ vorgezeichnet. Nach Kriegsende studierte er an der Wiener Musikhochschule Klavier bei Hermann Schwertmann, Geige bei Willi
Boskovsky und Harmonielehre bei Joseph Marx. Daneben nahm
er bei Alfred Uhl privat Kompositionsstunden. Seine Orchesterkarriere begann er 1952 als Solobratscher im damaligen Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester, 1954 wechselte er für
sieben Jahre zu den Münchner Philharmonikern. Zurück in Wien
wurde er 1961 Bratscher im Staatsopernorchester und 1962 Mitglied der Wiener Philharmoniker, die er, gemeinsam mit seiner
zwischenzeitlich parallelen Aufgabe als Geschäftsführer (1969 –
1982) bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1990 ausübte. Damit
blieb der Komponist stets auch Praktiker, gestaltete unzählige
Opern- und Konzertaufführungen aktiv mit. Sein zweites Leben
als ebenso aktiver Komponist verknüpfte sich auch bald mit dem
Musikverlag Doblinger: Der Werkkatalog reicht von der frühen
Sonatine für Klavier zu vier Händen (1949) über Kammermusik
in gemischten Besetzungen bis zu Ensemblestücken, großen Orchesterwerken und dem Ballett Dorian Gray (1963).
Anregung holte sich Fürst im Laufe seines Lebens stets aus der Literatur und durch die Bekanntschaft mit bedeutenden Schriftstellern seiner Zeit, etwa von Ernst Jandl oder Friederike Mayröcker:
„Diese Leute haben mich auch sofort akzeptiert. Mit dieser
herrlichen Dusche konnte ich das Alltagsrepertoire in der Oper
überleben. Der Vorteil wiederum war, daß ich in der Oper erstklassige Vorbilder in der Instrumentation hatte – die sogenannte unmögliche Instrumentation bei Janáček hat mich beflügelt.
Fotos: Christopher Veenstra, fotopedia.com; Renate Publig, Doblinger
außermusikalisch genug Themen -- wie zum Beispiel Kyudo, die
japanische Kunst des Bogenschießens, welche Ofenbauer betreibt.
nicht anzupassen,
er Erfolg“
...Natürlich habe ich auch viele Anregungen von Orchestermusikern bekommen. Viel Gutes wäre sicherlich nicht entstanden
ohne meine Kollegen.“ Es waren auch die Kollegen, für die Fürst
komponierte – und zwar nicht nur die Herren vom Nebenpult
im philharmonischen Orchester, sondern für alle Musikerinnen
und Musiker. Daneben arbeitete der enorm umtriebige, mit vielen Zusatzaufgaben betreute „Polyhymnus“ lange Jahre an der
Spitze der Österreichischen Interpretengesellschaft (OESTIG),
um die Rechte der ausübenden Künstler an der Verwertung ihrer
Live-Darbietungen zu schützen, stand von 1998 als Präsident an
der Spitze der AKM, der Gesellschaft der Autoren, Komponisten
und Musikverleger und wirkte auch außerhalb von seinem Pult
oder seinem Schreibtisch für das Wohl der Musiker und damit
der Musik.
Dass er auch im Alter nicht müde wurde, beweist etwa, dass er
sich seine Partituren selbst elektronisch ins Reine schrieb: „Im
Verlag Doblinger lobt man zwar auch meine klare Handschrift,
aber zur Stimmenherstellung ist der Computer schon ungemein
praktisch“, bekräftigte er mit 78 in einem Interview. Aktiv blieb
Paul Walter Fürst bis zum Schluss, wobei er anlässlich des 85.
Geburtstages die Uraufführung eines lange Jahre in der Schublade gebliebenen Werkes erleben durfte: Das Festspielhaus St.
Pölten brachte Dorian Gray heraus, beinahe 40 Jahre nach der
Komposition. In den Genuss offizieller Ehrungen kam er zuletzt
2002 (Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
1. Klasse) und 2005, als der Wahlniederösterreicher den Kulturpreis des Landes Niederösterreich empfing. In Erinnerung wird
Paul Walter Fürst als herzlicher, dennoch bestimmter, zielorientierter und den Oberflächlichkeiten der Welt abholder Charakter bleiben. Der Musiker Paul Walter Fürst blieb Zeit seines Lebens Freigeist. Zwar ließ er sich „aus praktischen Erwägungen“
einordnen. Die „Beibehaltung eines Stiles oder die Befolgung
eines modischen Trends“ interessierten ihn dennoch nie. „Immer
wenn ich ein sogenanntes Erfolgsstück zuwege brachte, änderte
ich meinen stilistischen Kurs; das verleitete mich zu einer Aussage, dass Stilbrüche in meinen Arbeiten einkalkuliert sind. Ich
handelte mir den Vorwurf eines Selbstzweckes ein. ... Als Entschuldigung mag gelten, daß ich mich kraft meiner sonstigen
Betätigungen lieber für die Belange von Kollegen einsetzte und
nie außerhalb der Tagesereignisse stehen wollte. Die Umwelt
war schon immer für mich die größte Herausforderung. Sich niemals ihr anzupassen, schien mir von größerer Bedeutung, als
persönlich erfolgreich zu sein.“
Am 28. Februar 2013 ist Paul Walter Fürst gestorben.
Paul Walter Fürst (1926—2013)
“A composer has a task that cannot only consist in producing
some sort of note structure or in pursuing a certain system. Music has to be a message whose worth can only be gauged in
how far this message is received. The number of understanding
receivers is irrelevant, one needs but few and succeeds.”
These few lines tell much about Paul Walter Fürst, who belongs
to a generation of musicians who have dedicated every atom of
their existence to their art. Fürst, born in 1926 in Vienna, was surrounded by music from his early childhood. First he learned the
violin and the piano, later he mastered the tuba and the trombone; at the same time honing rhythm and aural skills as well
as playing orchestral scores on the piano. On such firm musical
fundaments the creative “freethinker‘s” path towards composing seemed well prepared. After the end of the War he studied
at the Vienna Musikhochschule: piano with Hermann Schwertmann, violin with Willi Boskovsky and harmony with Joseph
Marx. He also received private composition lessons from Alfred
Uhl. His orchestral career led him first to a post as solo viola
player with the Niederösterreichische Tonkünstlerorchester, then
to the Munich Philharmonic. Back in Vienna he joined, in 1961,
the Vienna State Opera Orchestra, becoming a member of the
Vienna Philharmonic in 1962, as whose general manager he
served for some time, finally retiring in 1990. His parallel life as
an equally active composer soon was joined to the music publisher Doblinger, whose substantial Fürst catalogue includes works
ranging from the early Sonatina for Piano, Four Hands (1949) to
chamber music in variable groupings to ensemble pieces, works
for large orchestra and the ballet Dorian Gray (1963).
In the course of his life Fürst was always inspired by literature and
by his acquaintance with important writers of his time, such as
Ernst Jandl or Friederike Mayröcker. The enormously active “Polyhymnus”, who also had many additional duties, spent many years
working for the good of musicians and music also apart from the
stage and his desk. Paul Walter Fürst remained active until the
end, and he was able to enjoy the late world premiere of his Dorian Gray at the occasion of his 85th birthday. All his friends and
acquaintances will remember Paul Walter Fürst as a character
affectionate, but firm; goal-oriented and averse to the superficialities of the world. “My surroundings were always the greatest
challenge for me. Never to adjust myself to them seemed to be
more important to me than to be personally successful.”
Paul Walter Fürst died on 28 February 2013.
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klang:prisma
Schlechte Noten im Wohlbefinden
Berufung hin oder her: Künstler leiden in ihrem Beruf manchmal schwer an Leib und Seele. Vorbeugen,
behandeln -- oder auch den Aufstand proben?
Von Renate Publig
Musik und Gesundheit
Dr. Bernhard Riebl, Leiter der Abteilung „Musik und Gesundheit“ an der Universität für Musik und darstellende Kunst in
Wien, hielt kürzlich in Linz im Rahmen des Workshops „Lunge –
Umwelt – Arbeitsmedizin“ (organisiert von forte, dem Fortbildungszentrum Elisabethinen) einen Vortrag zum Thema „Overuse / RSI bei Musikern“, in welchem er diagnostische, therapeutische und präventive Strategien zum Erhalt der Gesundheit
disCOrdant tOnes in WeLL-Being
never mind having a calling: sometimes their profession makes musicians suffer both physically and
mentally. Prevent, treat—or revolt?
Music’s healing capacity has been the subject of numerous
studies by scientists from many different fields. Nowadays,
however, the opposite phenomenon, “When Music Makes
Ill”, more and more becomes the centre of attention. Music
conservatories are in the process of creating special departments dealing exclusively with this subject, e. g. the Peter Ostwald Institute at Cologne, named after one of the founding
fathers of musicians’ medicine in the US who remains to be
groundbreaking, among other themes, through his studies
on Mozart and Glenn Gould. Dr. Bernhard Riebl, chair of the
“Music and Health” department of the Vienna University of
Music and Performing Arts, recently lectured on “Overuse /
RSI in Musicians” at Linz during a workshop “Lung—Environment—Occupational Medicine”. This syndrome is induced
Seite 16
von Musikern vorstellte. Er führt aus, dass viele Musiker mit der
klassischen Selbstdiagnose „Sehnenscheidenentzündung“ die
Arztpraxen aufsuchen. Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, dass es sich um eine komplexe Überbeanspruchung mit
mehreren beteiligten Faktoren handelt, ein „Overuse-Syndrom“,
herbeigeführt durch eine allgemeine direkte Belastung am Instrument (Haltung und Gelenkstellungen sind weitgehend vorgegeben, die Anforderungen halten sich nicht an die Anatomie,
Mechanik und Mensur eines Instrumentes können nicht individuell angepasst werden). Psychosoziale Belastungen wie ungenügende Stressbewältigungsstrategien und überhöhter Ehrgeiz
stellen einen weiteren gravierenden Faktor dar, Fremdbestimmtheit und individuelle Krisensituationen dienen als Verstärker.
Oft kommen Nebenjobs als zusätzliche Belastung hinzu, die
Gesamtsituation stellt Musiker vor existentielle Fragen, ob unter diesen Belastungen die Tätigkeit überhaupt noch ausgeübt
werden kann.
Aus Riebls Sicht ist die Kooperation unterschiedlicher Disziplinen
gefragt, um Abhilfe zu schaffen: Ärzte, Physio- und Psychotherapeuten, Lehrer, aber auch Instrumentenbauer sind aufgerufen,
gemeinsam Ansätze zur Prävention, zur Beseitigung oder zumindest Abmilderung der Probleme zu finden. Diese Förderung
der Vernetzung, der Austausch von Informationen ist Ziel der
ÖGfMM, der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin (www.oegfmm.at).
by direct strain from the instrument, but also by psychosocial
strains such as insufficient stress coping strategies, heteronomy
and individual crises. Dr. Karl Böhm, head of the Occupational
Medicine staff of the Vienna Radio Symphony Orchestra, at the
same workshop explained the emphases and occupational medical counselling work encompassed by this post.
Generally to change the artists’ situation is the aim of the Facebook page “Die traurigsten und unverschämtesten KünstlerGagen und Auditionserlebnisse”, founded in February 2013. The
page has a prominent supporter in Elisabeth Kulman, one of the
great mezzo sopranos of our time. She gives a disenchanting
insight into the business practices of famous music festivals and
calls for an “artists’ revolution”. What she deems most grave: “It
is being treated with no appreciation, one is exchangeable. The
human being must once again become the centre of attention,
not the sums and figures.” To improve the situation the cooperation of different disciplines is necessary. This advancement
of networking is the goal of ÖGfMM, the Austrian Society for
Music and Medicine (www.oegfmm.at).
Foto: Elisabeth Novy
Vielfach wird über die heilende Wirkung von Musik gesprochen,
der sogenannte „Mozart-Effekt“ – mittlerweile in dieser Form
widerlegt – war Gegenstand zahlreicher Untersuchungen, mit
dem unbestritten existierenden Einfluss von Musik auf unsere Psyche, auf unser Verhalten beschäftigen sich nach wie vor
Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. In der Zwischenzeit macht sich jedoch verstärkt das gegensätzliche Phänomen
bemerkbar, im Brennpunkt der Forschung steht das Thema:
„Wenn Musik krank macht“. An den Musikuniversitäten widmen sich mittlerweile eigene Abteilungen diesem Thema, so
auch das Zentrum für Musikergesundheit in Detmold oder das
Peter-Ostwald-Institut in Köln. Benannt ist dieses Institut nach
dem Geiger, Psychiater und Psychotherapeuten Peter Ostwald,
einem der Begründer der Musikermedizin in den USA, der durch
seine Forschungsarbeiten über Mozart, Schumann, aber auch
beispielsweise Glenn Gould bis heute wegweisend ist.
Stress im Fortissimo?
Dr. Karl Böhm, ein weiterer Vortragender dieses Workshops,
leitet die arbeitsmedizinische Betreuung des Radiosymphonieorchesters Wien. In seinen Ausführungen stellte er einerseits
die arbeitsmedizinischen Schwerpunkte seiner Tätigkeit vor, zu
denen der Einfluss der Proberaumgestaltung, der körperlichen
Belastung und der Schallexposition auf die Gesundheit der Musiker zählen. Ebenso werden ergonomische Aspekte untersucht,
und überraschende Erkenntnisse konnten über den schädlichen
Einfluss von Beleuchtung in der Konzertsituation (Scheinwerfer!)
gewonnen werden. Auch die arbeitspsychologische Betreuung fällt in Böhms Bereich, ein spezieller Schwerpunkt ist dem
umfassenden Gebiet Leistungsstress gewidmet. Weiters stehen Themen wie Gruppendynamik, Arbeits(lärm)pausen und
Angsterkrankungen ebenso im Mittelpunkt, wie Erkrankungen
des Stütz- und Bewegungsapparats, Asthma und viele weitere
Gesundheitsfragen. Auch das Schlagwort „Burnout“ ist bei Musikern in aller Munde, dieses Syndrom manifestiert sich in drei
Hauptsymptomen, in emotionaler Erschöpfung, in Entfremdung,
vor allem aber in verminderter Leistungsfähigkeit.
Nationale und internationale Initiativen
Gerald Mertens, Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung, hob anlässlich eines Symposiums 2009 in Köln die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und Therapieangeboten
für Profimusiker hervor. Während im Hochleistungssport bei
ähnlich starken Belastungen ein exzellentes Versorgungs- und
Präventionsangebot besteht, gibt es für Musiker nichts Vergleichbares. In Großbritannien wurde 2006 die Initiative „The
Healthy Orchestra“ ins Leben gerufen, die sich über gesetzliche
Mindestvorschriften hinaus um gesunde Musikerarbeitsplätze bemüht und dafür zahlreiche Richtlinien entwickelt hat. Die
ÖGfMM veranstaltete im März 2013 an der Universität für
Musik und darstellende Kunst Wien eine wissenschaftliche Tagung mit praxisorientierten Workshops unter dem Titel „Gesund
art but fair: Elisabeth Kulman
Musizieren“, in welcher auf Themen wie Leistungsoptimierung,
Stressbewältigung und präventive Maßnahmen eingegangen
wurde. Eines der Kernthemen beschäftigt mittlerweile viele junge Musiker beim Berufsstart: Wie geht man mit der Angst vor
und während Aufnahmeprüfungen, Probespielen oder Wettbewerben um? Durch „ungesunde“ Nervosität kann die Leistung,
die in entspannter Atmosphäre noch mühelos gelang, nicht abgerufen werden, das Resultat: ein misslungenes Probespiel oder
Wettbewerb. Diese Situation des überhöhten Stresspegels greift
mittlerweile auf den Musikeralltag über, auch aufgrund der Erwartung des Publikums, die nicht zuletzt wegen der Vergleichsmöglichkeit mit CD-Studioaufnahmen entsprechend hoch geschraubt ist. Der Kreislauf kann entweder durch Vermeidung,
sprich, durch Aufgabe des Berufs unterbrochen werden, oder
durch den Versuch, die Situation entweder medikamentös (von
Beruhigungsmitteln bis zu Betablockern), mittels Entspannungstechniken oder durch Therapien in den Griff zu bekommen.
Revolution der Künstler
Wie tritt man nun dem Problem entgegen? In der Akutphase
geht es um Schonung der schmerzenden Körperpartien, um
mentales Aussteigen, gegebenenfalls Medikation und physikalische Therapie. Nach Analyse der individuellen Belastungsfaktoren, Anerkennung der Erkrankung und der Behandlungsbedürftigkeit erfolgt die Erstellung eines Therapieplans, der auf
einen ausgewogenen Wiederaufbau der Belastbarkeit abzielt.
Im Angebot der Abteilung Psychotherapie bei Musikern der
Sonnenbergklinik in Deutschland findet sich übrigens auch „Musiktherapie“, in welcher die Möglichkeit geboten wird, Musik fern
ihrer gewohnten Formen zu begegnen.
Eine andere Möglichkeit: Der Versuch, an der Situation der
Künstler generell etwas zu ändern, es erst gar nicht so weit
kommen zu lassen. Im Februar 2013 wurde im sozialen Netzwerk Facebook die Seite „Die traurigsten und unverschämtesten
Künstler-Gagen und Auditionserlebnisse“ ins Leben gerufen, auf
welcher mehr und mehr Künstler die Gelegenheit ergreifen, auf
Missstände im Künstlerberuf aufmerksam zu machen. Prominente Unterstützung erhielt die Seite von Elisabeth Kulman, eine
der großen Mezzosopranistinnen unserer Zeit. Sie gibt einen ernüchternden Einblick in die Geschäftsgebarungen prominenter
Musikfestivals und ruft zur „Revolution der Künstler“ auf. Mittlerweile zeigen die Medien ein starkes Interesse an der Initiative,
in einem Interview für den Bayerischen Rundfunk führt Kulman
ihre Hauptkritikpunkte aus: „Es ist diese nicht wertschätzende
Behandlung, Künstler gelten als austauschbar. Es gibt eben viele
Künstler, sodass Entscheidungsträger Spielchen spielen können,
und die Künstler trauen sich nicht zu mucken, da es letztendlich
um deren Existenz geht! Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen und nicht Zahlen. Ich werde nicht Ruhe geben, bis
sich etwas bewegt hat.“
Anlässlich der Podiumsdiskussion 2009 in Köln wurde als wertvollstes Ergebnis das Vorhandensein von Bereitschaft und Entschlossenheit präsentiert, gemeinsam an der Gesundheitssituation von Musikern zu arbeiten. Als Fortschritt ist zu werten, dass
das Problem immer breiter diskutiert wird – bleibt zu wünschen,
dass die inzwischen gewonnenen Erkenntnisse endlich in die Tat
umgesetzt werden.
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Neue CD - Edition bei Ambiente - Audio
ANTON HEILLER
(1923 –1979)
ROMAN SUMMEREDER
» Bruckner- Orgel «
Stiftsbasilika St. Florian
ANTON HEILLER ANTON HEILLER
DAS ORGELWERK VOL. 2DAS ORGELWERK VOL. 1
COMPLETE ORGAN WORKS
COMPLETE ORGAN WORKS
ROMAN SUMMEREDER
„Bruckner- Orgel“
Stiftsbasilika St. Florian
VOL. 2:
ROMAN SUMMEREDER
„Bruckner- Orgel“
Stiftsbasilika St. Florian
erhältlich ab 9/2013
Postludium super „Ite missa est XI“ (1958)
In Festo Corporis Christi (1957)
Fantasia super „Salve Regina“ (1963)
Ecce Lignum Crucis (1967)
Victimae Paschali Laudes (1974)
Drei kleine Choralvorspiele (1975)
Jubilatio (1976)
Partita „Es ist ein Ros entsprungen“ (1944 / 1977)
ROMAN SUMMEREDER an der „Bruckner- Orgel“
der Stiftsbasilika St. Florian / Oberösterreich
Erhältlich bei:
Musikhaus Doblinger
Dorotheergasse 10
A -1010 Wien
www.doblinger.at
www.ambiente -audio.de
Vol. 3 ist geplant für 2014
'!0C98JH-acacih!
(1.) Sonate (1944/45)
Partita „Freu dich sehr, o meine Seele“ (1947)
Partita „Vater unser im Himmelreich“ (1947)
2. Sonate (1947)
Präludium und Fuge A-Dur (1949)
Ambiente ACD-2028
VOL. 1:
'!0C98JH-acacha!
ANTON HEILLER
DAS ORGELWERK VOL. 1
COMPLETE ORGAN WORKS
Ambiente ACD-2027
SÄMTLICHE ORGELWERKE
„Die Sprache, die der heutigen Menschheit not tut, ist weniger
eine machtvolle, pathetische oder fromm betrachtende und
süße, vielmehr eine klare, herbe, auf alle Not und Bedrängnis
der Zeit eingehende, aufrüttelnde Sprache, die vor allem kompromisslos wahr ist, aus der viel Liebe, Entsagung und Opferwillen redet und die dadurch befähigt ist, wirklich zum Herzen
der Menschen zu dringen. Dies ist es auch, was unsere neue
Kirchenmusik aussagen will.“
So formulierte Anton Heiller (1923 – 1979) einmal sein künstlerisches Programm – als Komponist, Organist, Dirigent und Lehrer ein wahrhaft umfassender Musiker, „welcher der Orgelkultur
im 20. Jh. entscheidende Impulse verliehen hat“, wie Roman
Summereder feststellt. Summereder, von Kindesbeinen an mit
kirchenmusikalischer Praxis vertraut, war der letzte Absolvent
von Heillers Orgelklasse an der damaligen Wiener Musikhochschule, unterrichtet längst selbst als Professor an der nunmehrigen Musikuniversität und genießt zudem durch internationale
Konzert- und Lehrtätigkeit einen ausgezeichneten künstlerischen
Ruf. Nun ist er der Interpret einer neuen Gesamteinspielung von
Anton Heillers Orgelschaffen, die beim verdienstvollen Label
Ambiente erscheint. Bei der Präsentation der ersten von drei
CDs, welche die Edition umfassen wird, gaben Summereder und
Bernhard Heiller, der Sohn des schmerzlich früh verstorbenen
Komponisten, im vollen Barocksalon des Musikverlags Doblinger fesselnde Einblicke in Denken und Tun des Komponisten,
Lehrers, Menschen und Vaters.
„Im Abstand der Jahre, in einer mehr einigenden als trennenden Sicht auf die differierenden Strömungen der Neuen
Musik erscheint diese Zusammenschau umso vitaler“, fasst
Summereder, der für die Aufnahmen an der „Bruckner-Orgel“
der Stiftsbasilika St. Florian etliche Werke Heillers erstmals
einstudierte, den gewonnenen Überblick voller Wertschätzung im Booklet zusammen: „Von Werk zu Werk entwickelt
Heiller neue Lösungen. Er war kein Vielschreiber, routiniertes
Kunsthandwerk – wie bei orgelbewegten Komponisten üblich –
produzierte er nicht. Sein Orgelœuvre blieb relativ schmal, ist
aber umso pointierter.“
Ganz in diesem Sinne zählen zu den besonderen Prunkstücken
der vorgestellten ersten CD die 2. Sonate – entstanden „in der
Vorarlberger Sommerfrische des Jahres 1947 widerspiegelt
ihr feinnerviger, pastoraler Charakter, ihre serenità, zweifellos erste kleine Freuden der Nachkriegszeit“ (Summereder) –
sowie Präludium und Fuge A-Dur (1949), einem Geburtstagsgeschenk für Heillers Gattin Erna. „Nach den schwierigen Sonaten
wirkt das wie ein sanftes Entspannen“, schreibt Peter Planyavsky,
selbst verdienter Heiller-Interpret, in seiner Biographie „Anton
Heiller. Alle Register eines Lebens“ (Edition va bene) über das
Stück. „Vom tonalen Bezugspunkt ist man hier auch nie so weit
entfernt wie in den Sonaten; der Satz ist nicht dünn, sondern ökonomisch, und das viele Vokalkomponieren hat so manche Ecke
geglättet.“
Schwebende, zusammengesetzte Metrik, kontrapunktische Meisterschaft und eine hymnische Schlusssteigerung machen in
Summereders intensiver Darstellung nicht nur auf die folgenden
CDs neugierig (geplante Veröffentlichung: September 2013 und
Frühjahr 2014), sondern lassen auch auf baldige Wiederbegegnung bei Orgelkonzerten hoffen.
klang:pädagogik
klang:novitäten
Vienna Symphonic
Play Alongs
Neuerscheinungen
zeitgenössischer Musik
Interaktives Musizieren auf Spitzenniveau
Das Wiener Unternehmen Vienna Symphonic Play Alongs
GmbH (VSPA) bringt symphonische Musik in ein innovatives
Format für die Aus- und Weiterbildung im klassischen Musiksegment. VSPA ist eine Übungssoftware mit Play-Along-Modus und
richtet sich sowohl an bereits fortgeschrittene Musiker als auch
an Liebhaber der klassischen Musik. Es verknüpft Videos von
Dirigent, Solist und Orchester mit synchronisierten, selbst umblätternden Noten. Der Solist ist akustisch ein- und ausblendbar,
die Partitur lässt sich für Übungsschleifen einfach adaptieren.
Durch einen programmierbaren Fußschalter bleiben die Hände für das Musizieren frei. Ziel ist es, Klassik-Liebhabern und
Musikstudenten weltweit eine neue, spannende und intensive
Auseinandersetzung mit symphonischer Musik in Top-Qualität
anzubieten, zu einem leistbaren Preis von EUR 59,- pro Edition.
Josef BEER: Schlagerperlen der 30er
Jahre
Drei kürzlich wiederentdeckte humoristische Gesangsnummern sowie bekannte Einlagen aus der Operette
Polnische Hochzeit des Erfolgsduos
Joseph Beer und Fritz Löhner-Beda.
Beers Tonsprache ist tonal und beleuchtet opulente Melodien mit üppig
innovativer Harmonik. Die Weiterführung der Melodien sollte überraschen – im Unerwarteten lag für Beer
die größte Raffinesse und Vollkommenheit. Charakteristisch ist
außerdem der Einbau von Jazzelementen in die klassische Struktur –
obwohl sich Beer der deutschen und russischen Tradition und der italienischen Schule verpflichtet fühlte, sind bei
ihm Einflüsse von Mahler, Scriabin und Gershwin zu hören.
Viele Werke von Fritz Löhner-Beda erlangten ungleich größeren
Bekanntheitsgrad als der Textdichter selbst. Er verfasste Satiren, Gedichte und Schlagertexte und schrieb für Zeitungen und
Zeitschriften, bis 1913 die schicksalhafte Begegnung mit Franz
Lehár stattfand. Er avancierte zu einem der meistgefragten Librettisten und Schlagertexter Wiens in den 1920er Jahren, arbeitet auch mit Beer zusammen und machte den jungen Komponisten mit einflussreichen Leuten aus der Musikszene bekannt.
1938 schrieb er mit Hermann Leopoldi im KZ Buchenwald das
„Buchenwaldlied“. Seine Werke – besonders die Lehár-Operetten – wurden weiter gespielt, sein Name aber wurde auf den
Theaterzetteln verschwiegen. 1942 kamen Löhner-Beda und
seine Angehörigen in verschiedenen Konzentrationslagern ums
Leben, lediglich seinem Sohn Bruno gelang die Flucht in die USA.
Bestellnr.: TM 121
Die berühmtesten Instrumentalkonzerte
Komplette Partitur zum Mitlesen
Transponierende Instrumente auch klingend notiert
Orchesterstimmen in vergrößerter Ansicht
Videos von Solisten, Dirigent und Orchester
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
Noten zum Ausdrucken
Dirigent: Ralf Weikert
Solisten:
Benjamin Schmidt
Johannes Hinterholzer
Karl-Heinz Schütz
Peter Fliecher
David Seidel
Christoph Traxler
Daniel Ottensamer
K
www.vspa.at
Bedienerfreundlich in Klang
und Bild
Erstmals wird eine Bibliothek
von symphonischen Werken
mit visualisiertem Dirigenten
auf DVDs in hochauflösendem
5.1-Sourround-Sound und mit
brillantem Bild in Full HD angeboten. Der VSPA-Musiker
hat dabei die Freiheit, die Partitur und seinen Lehrsolisten
ein- und auszublenden, Bild und
Ton im gewünschten Tempo zu
steuern und seine Übungsstrategien individuell anzupassen.
Von Mozart bis Beethoven
Die ersten sieben Vienna Symphonic Play Alongs, die im April
2013 auf der Musikmesse in Frankfurt vorgestellt wurden, enthalten symphonische Werke für die Soloinstrumente Violine,
Horn, Querflöte, Trompete, Fagott, Klavier und Klarinette von
Haydn, Mozart, Weber, Carl Philipp Emanuel Bach, Hummel
und Beethoven. Die Solisten sind Benjamin Schmid (Violine), Johannes Hinterholzer (Horn), Karl-Heinz Schütz (Querflöte), Peter
Fliecher (Trompete), David Seidel (Fagott), Christoph Traxler (Klavier) und Daniel Ottensamer (Klarinette). Der renommierte Dirigent Ralf Weikert steht am Pult der Vienna Classical Sinfonietta.
Die Vienna Symphonic Play Alongs GmbH wurde von Martin
Böhm und Ludwig Coss gegründet. Musikalischer Produzent ist
Michael Horwath, Siegfried Greschitz liefert die Programmierung der exklusiv dafür entwickelten Software. Vertriebspartner
ist Doblinger.
Mehr zu VSPA erfahren Sie im Internet unter www.vspa.at.
Rainer BISCHOF: Der Sturz der Engel für Klavier
Dieses neue Klavierstück des Wiener
Zwölftöners ist ebenso virtuos wie
effektvoll. Eine Videoeinspielung des
Widmungsträgers Johannes Kropfitsch auf Youtube zeigt, wie sowohl
im als auch auf dem Klavier gespielt
wird. Kropfitsch: „Die dadurch entstehende Vielschichtigkeit lässt Assoziationen an ein Geschehen zu ebener
Erde und im ersten Stock zu.“
Bestellnr.: 01 688
Friedrich CERHA: Rhapsodie für Klarinette solo
Bestellnr.: 35 306
Seite 19
Iván ERÖD: Blues & Fanfare für Klaviertrio
Bearbeitung zweier Sätze aus der
Kleinen Suite für 20 Finger op. 61b
Bestellnr.: 37 227
Iván ERÖD: Fastenmusik – Böjti
Zene. Orgelstücke nach altrömischen
Zene
Gesängen op. 79
Die Orgelstücke entstanden auf Anregung des Musikers und Gelehrten
László Dobszay (†2011), dessen Chor
Schola Hungarica sich seit Jahrzehnten dem gregorianischen
Gesang widmet. Einige Aufnahmen des Chores enthalten so genannte „altrömische“ Gesänge, die einen von der verbreiteten
Gregorianik abweichenden, älteren Stil vertreten. Eröd komponierte für eine dieser CDs Zwischenmusiken für Orgel, die zwar
ihr melodisches Material aus den Gesängen schöpfen, zu diesen
aber in ihrem Stil und durch ihre Polyphonie einen zeitgenössischen Gegensatz darstellen. Im vorliegenden Druck wurde den
einzelnen Orgelsätzen jeweils die originale altrömische Melodie
vorangestellt.
Bestellnr.: 02 466
Paul GALLISTER: Per Se für Streichquartett
„Ich will, dass der Musik, die ich schreibe, zugehört wird. Außerdem soll sie auch von Menschen, die keine musikalische Ausbildung haben oder ein Instrument spielen, genossen werden. Für
mich kann die einzige Voraussetzung für eine Komposition im
21. Jahrhundert sein, dass es ein Statement gibt, welches durch
die Musik dem Publikum verdeutlicht wird. Meine Sorge gilt also
dem Unterhaltungswert und der Kurzweiligkeit des Stückes.
Die Aufgabe der MusikerInnen ist, das Stück mit viel Freude zu
spielen … Weniger wichtig ist mir die exakte Reproduktion der
Punkte auf einem Blatt Papier, als die Schaffung von zehn aufregenden Minuten Musik für die MusikerInnen, sowie das Publikum – versetzen Sie sich einfach in Ihre Kindheit/Jugend zurück
und sehen Sie das Stück als einen Popsong, den Sie damals ständig gehört haben, oder vielleicht sogar als eine Art Mini-Oper,
die eine spannende Geschichte erzählt.“ (Paul Gallister)
Bestellnr.: 36 107
Johannes KROPFITSCH: Trio für die Jugend op. 1 für Klaviertrio
(Capriccio – Intermezzo 1 und 2 – Farewell)
Capriccio: Der Zauber des Anfangens, des Aufbruchs zu neuen
Ufern (ganz generell, aber auch einer Beziehung, einer Beschäftigung mit etwas Neuem) – Intermezzo 1: Der Erfolg des ersten
Seite 20
Sicherheit und die Unterbrechung durch den ersten Misserfolg,
sowie dessen Überwindung durch Arbeit und Zuversicht – Intermezzo 2: Der bittere Geschmack der Ermüdung und Resignation.
Das Trio für die Jugend vereint klassische Form mit zeitgemäßer Harmonik und Rhythmik. Es ist für junge MusikerInnen
gedacht, aber auch für konzertierende KünstlerInnen lohnend.
Bestellnr.: 37 231
Augustinus Franz KROPFREITER: Praeambel und Chaconne
für Orgel
„Das Stück für den 250. Todestag Johann Sebastian Bachs im
Jahr 2000 komponiert. Kropfreiter verarbeitet das B-A-C-HMotiv in unterschiedlichen Gestalten und Kombinationen. Den
Skizzen ist zu entnehmen, dass er bewusst die ‚Architektur‘ des
Werkes plante. Auch Zahlen und Zahlenverhältnisse spielen
demnach eine Rolle.“ (Herausgeber Klaus Sonnleitner)
Bestellnr.: 02 492
Augustinus Franz KROPFREITER: Sonata III pro organo
„Die Sonata III pro organo trägt den Untertitel Choralsonate
und ist Peter Planyavsky gewidmet. (Die Uraufführung durch
den Widmungsträger, der 25 Jahre auf dieses ihm versprochene
Werk warten musste, erfolgte 2000 im Wiener Stephansdom).
Gleichzeitig ist das Werk eine Hommage an den Organisten
und Komponisten Alfred Mitterhofer. Im ersten Satz, der den
Choral ‚Ach wie flüchtig, ach wie nichtig‘ verarbeitet, kommt
dieses Memento auch in dem stets wiederkehrenden ‚Motiv des
Lächelns‘ zum Ausdruck. Die Bearbeitung bringt ausschließlich
den Cantus firmus von ‚In dir ist Freude‘ und wird abgeschlossen
mit einem Zitat des Pedalostinatos aus dem Bachschen Orgelbüchlein-Choral.“ (Herausgeber Klaus Sonnleitner)
Bestellnr.: 02 493
Herbert PAULMICHL: Partita für Orgel
„Ich habe den Namen BACH mit hineinverwoben um zu sagen:
So wie Jesus das Zentrum für den Christen ist, ist Bach der Polarstern eines jeden Komponisten nach Bach; deshalb auch die
vielen kontrapunktischen Verarbeitungen mit einer Doppelfuge
am Schluß: O Jesu – und BACH.“ (Herbert Paulmichl)
Bestellnr.: 02 487
Peter PLAnYAVSKY: Schwarzenbach-Magnificat für Choralschola und Orgel
„Das Werk wurde für die Orgel von Hans Schwarzenbach, die älteste erhaltene Orgel Südtirols (1599), komponiert. Der Auftraggeber regte auch die Einbeziehung einer einstimmig singenden
Schola an, was die sehr alte Form der Alternatim-Praxis nahe-
legte: dabei werden die Verse eines Magnificat abwechselnd
unbegleitet gesungen und auf der Orgel gespielt, wobei die Tonart, oft aber auch Motive aus dem Gesang aufgegriffen werden.
In den alten Vorbildern findet sich manchmal auch ein wenig
Textausdeutung; im vorliegenden Stück wird das aufgegriffen.
‚Modern‘ ist auch, dass sich gespielte und gesungene Abschnitte manchmal überlappen.“ (Peter Planyavsky)
Bestellnr.: 45 312
Gerald RESCH: Zweige – Neun Miniaturen für Flöte, Klarinette,
Violoncello und Klavier
Bestellnr.: 07 370
Thomas Daniel SCHLEE: Durch die Banken für Tenor, Bariton
und Klavier nach Texten von Robert Gernhardt
„In dieser entgötterten Welt – Oder haben Sie etwas zu verschenken? – behelligen mich Menschen mit Fragen – Wer von
uns hat das schon –, die in mir eine wilde Sehnsucht wachrufen –
Haben Sie eigentlich Ihren Freistellungsauftrag bei uns eingereicht? – nach jenen Fragen, auf die Menschen wie ich noch eine
Antwort wußten: Welches ist die wahre Natur Gottes? Woher
kommt das Böse? Wohin gehen wir? Was können wir erkennen?
Warum Kunst?“
Bestellnr.: 38 601
es nach diversen Erweiterungen und Variationen mit einem dynamischen Höhepunkt auch zurückkehrt. Die kurz angedeutete Wiederkehr des Cellorezitativs kurz vor dem Schluss betont
die Einheit der beiden charakterlich so unterschiedlichen Teile.“
(Wolfram Wagner)
Bestellnr.: 33 752
Wolfram WAGnER: 2. Sonate für Violoncello und Klavier
„Die einsätzige Komposition hat sowohl bewegte, auch virtuose, als auch lyrische, von melodischen Entfaltungen bestimmte
Abschnitte. Ausgangspunkt ist eine kleine Floskel im Klavier, die
in vielfältigen Erscheinungsformen zu groß angelegten Entwicklungen anregt.“ (Wolfram Wagner)
Bestellnr.: 33 757
Stefan M. R. ULRICH: Sonntagmorgenfrühaufstehblues für
Orgel. 12 Jazz-Präludien für Orgel
Den Sonntagmorgenfrühaufstehblues kennen viele Organisten sicher
aus eigener Erfahrung, wenn man
Sonntag in der Früh auf der Orgelbank sitzen muss. Die vielseitig einsetzbaren Stücke beweisen, dass
jazzige Rhythmen und Harmonien
auch im Gottesdienst ihren berechtigten Platz haben: eine höchst willkommene, im besten Sinn Aufsehen
erregende Bereicherung des Repertoires an populärer Orgelmusik.
Bestellnr.: 02 491
Gernot WOLFGAnG: Theremin’s Journey für Klavier, Theremin
und Electronics
„Einer der schönsten Aspekte einer
Reise ist die Verwandlung, die wir
als Reisende mitmachen. Wir erleben für uns neue Kulturen, Städte
und Landschaften und unsere Weltanschauung ändert sich – vielleicht
nicht immer dramatisch, doch meist
spürbar. Wieder zu Hause sieht die
Welt ein bisschen anders aus und
unser Horizont hat sich – hoffentlich
– erweitert. In dem Stück spielt das
Theremin die Rolle des Reisenden.“
(Gernot Wolfgang)
“Theremin‘s Journey is quite different … the listener is off on a
bizarre jazz meets sci-fi meets film-pop journey. The high-pitched
spooky whine of the theremin is unmistakable, and unforgettable in small doses, as here; Especially the first and last two or
three minutes of the‚ journey‘ are really quite fascinating musically.“ (musicweb-international.com, May 2011)
“Theremin’s Journey places that curiously otherworldly instrument and piano in cheeky avant-garde tandem with electronic
sonorities.” (GRAMOPHONE, August 2011)
Bestellnr.: 01 681
Wolfram WAGnER: 1. Sonate für Violoncello und Klavier
„Das ariose Lento kreist um eine Melodie, die in steter Steigerung, unterbrochen von einer kleinen rezitativischen Kadenz
des Cellos, zu ihrem Höhepunkt geführt wird, um danach leise
zu verklingen. Auch das nachfolgende Presto hat seinen motivischen Ausgangspunkt in der Melodie des ersten Teils, zu der
Gernot WOLFGAnG: Continuum IV – Cascades für Flöte und
Kammerorchester
“Continuum IV – Cascades is a gently dissonant, bright and aggressively amiable piece, alternately jazzy and pastoral.” (Daniel
Cariaga, Los Angeles Times)
Bestellnr.: Stp. 744 (Studienpartitur)
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klang:träger
Neue CDs
Joseph BEER
Polnische Hochzeit (Ausschnitte)
Jolanta Kowalska – Jadja, Alexander Pinderak – Boleslav, Niels
Muus – Klavier
„Wiener Schmäh auf Polnisch“
(+ Godowsky, Sieczynski, Friedman, Szymanowski, Petersburski,
Leschetitzky, Stolz)
CD Gramola 98980
Anton HEILLER
Das Orgelwerk – Vol. 1
CD Ambiente ACD-2027 (siehe S. 18)
Egon KORnAUTH
Piano Music – Volume 1
Phantasie op. 10, Drei Klavierstücke op. 23, Kleine Suite op. 29,
Präludium und Passacaglia op. 43, Fünf Klavierstücke op. 44
Jonathan Powell – Klavier
CD Toccata Classics TOCC0159
Franz LEHÁR
Das Fürstenkind. Operette
Chen Reiss – Photini, Mary Mills – Mary-Ann, Matthias Klink –
Hadschi Stavros, Ralf Simon – Bill Harris, Theresa Holzhauser –
Gwendolyne, Jörg Schörner –Barley, Marco Cilic – Perikles, Mauro
Peter – Koltzida/Tamburis/Spiro, Christian Eberl – Christodulos;
Münchner Rundfunkorchester, Chor des Bayerischen Rundfunks,
Dirigent: Ulf Schirmer
2 CDs cpo 777 680-2
Thomas Daniel SCHLEE
Körper in Cafés. Fünf Szenen auf Gedichte von Robert Gernhardt op. 69 für hohe Stimme, Flöte (Violine), Fagott und Klavier
Gernot WOLFGAnG
Lyrical Intermezzo für Violine, Fagott und Klavier
CrossNova Ensemble (Heidemaria Gruber – Gesang, Sabine
Nova – Violine, Leonard Eröd – Fagott, Rainer Nova – Klavier)
ORF-CD 3149
klang:daten
URAUFFÜHRUnGEn JUnI – DEZEMBER 2013
Gerald RESCH: vom rand nach innen für vierstimmigen
Chor a cappella
Juvenis Chor, Leitung: Lina vom Berg
08. Juni 2013 Eferding, Stadtpfarrkirche
Erich URBAnnER: Polyphonie für Orgel
Ludwig Lusser – Orgel
Herbst 2013
Peter Jan MARTHÉ: erdwärtsmesse. Priener Fassung
Schola Missarum Sollemnia, Dirigent: Peter Jan Marthé
08. Juni 2013 Prien am Chiemsee, ROMED Klinik
Rainer BISCHOF: La pequena – 3. Konzert für Violine
und Streichorchester
Elisabeth Kropfitsch – Violine, Dirigent: Bijan Khadem-Missagh
Herbst 2013 Festival Allegro Vivo
norbert STERK: Notturno estinguendo „Ae farewell, alas!“
für Viola, Klavier und Ensemble
Ensemble Reconsil, Dirigent: Roland Freisitzer
16. Juni 2013 Wien, Arnold Schönberg Center
Wolfram WAGnER: Fünf Chorsätze nach Gedichten
von Gryphius für gemischten Chor a cappella
Neue Kantorei Bremen, Leitung: Jörg Jacobi
10. November 2013 Bremen
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klang:daten
Geburts- und gedenktage
2013
19. 06.: Michael RADULESCU 70
09. 07.: Heinrich GATTERMEYER 90
25. 07.: Hans Ulrich STAEPS 25. Todestag
26. 07.: Hans HASELBÖCK 85
15. 08.: Hermann LEOPOLDI 125 (gest. 1959)
22. 08.: Robert SCHOLLUM 100 (gest. 1987)
29. 08.: Hermann NITSCH 75
15. 09.: Anton HEILLER 90 (gest. 1979)
17. 09.: Gerhard TRACK 70
18. 09.: Rita UEDA 50
26. 09.: Augustinus Franz KROPFREITER 10. Todestag
14. 10.: Ernst Ludwig LEITNER 70
16. 10.: Cesar BRESGEN 100 (gest. 1988)
21. 10.: Martin KLASCHKA 50
31. 10.: Erich ROMANOVSKY 20. Todestag
22. 11.: Ulrich KÜCHL 70
19. 12.: Erich EDER DE LASTRA 80
24. 12.: Klaus HOCHMANN 15. Todestag
Vorschau (in Auszügen):
2014
16. 01.: Josef Friedrich DOPPELBAUER 25. Todestag
23. 01.: Alexander MÜLLENBACH 65
26. 01.: Ernst KÖLZ 85
11. 02.: Franz SCHMIDT 75. Todestag
19. 02.: Waldemar BLOCH 30. Todestag
25. 02.: Michael AMANN 50
27. 02.: Heimo ERBSE 90 (gest. 2005)
21. 03.: Karl Heinz FÜSSL 90 (gest. 1992)
22. 03.: Tristan SCHULZE 50
03. 09.: Joseph MARX 50. Todestag
09. 11.: Egon WELLESZ 40. Todestag
2015
08. 02.: Helmut EDER 10. Todestag
02. 04.: Heinz KRATOCHWIL 20. Todestag
04. 04.: Fritz LEITERMEYER 90 (gest. 2006)
20. 04.: Eugene HARTZELL 15. Todestag
05. 05.: Gerald RESCH 40
12. 05.: Marcel RUBIN 20. Todestag
16. 05.: Horst EBENHÖH 85
04. 06.: Alfred PRINZ 85
06. 06.: Wolfgang SEIERL 60
18. 06.: Herbert PAULMICHL 80
24. 06.: Hans KANN 10. Todestag
25. 06.: Kurt SCHWERTSIK 80
31. 07.: Martin BJELIK 75
22. 09.: Heimo ERBSE 10. Todestag
22. 09.: Franz SALMHOFER 40. Todestag
07. 11.: Friedrich WILDGANS 50. Todestag
07. 11.: Herbert LAUERMANN 60
14. 11.: Jenö TAKÁCS 10. Todestag
29. 11.: SHIH 65
30. 11.: Gerhard SCHEDL 15. Todestag
22. 12.: Thomas Christian DAVID 90 (gest. 2006)
26. 12.: Paul KONT 15. Todestag
2016
02. 01.: Iván ERÖD 80
03. 01.: Herbert BLENDINGER 80
07. 01.: Herbert WILLI 60
19. 01.: Thomas Christian DAVID 10. Todestag
08. 02.: Fritz LEITERMEYER 10. Todestag
12. 02.: Karl SCHISKE 100 (gest. 1969)
17. 02.: Friedrich CERHA 90
06. 03.: Howard Chandler ROBBINS-LANDON 90
(gest. 2009)
26. 03.: Erich URBANNER 80
26. 03.: Rupert Gottfried FRIEBERGER 65
02. 04.: Gerald SCHWERTBERGER 75
15. 04.: Karl ETTI 20. Todestag
25. 04.: Paul Walter FÜRST 90 (gest. 2013)
14. 05.: Egon KORNAUTH 125 (gest. 1959)
14. 05.: Viktor FORTIN 80
12. 07.: Gottfried von EINEM 20. Todestag
10. 08.: Werner PIRCHNER 15.Todestag
19. 08.: Roland BATIK 65
09. 09.: Augustinus Franz KROPFREITER 80 (gest. 2003)
20. 12.: Josef Maria HORVATH 85
26. 12.: Helmut EDER 100 (gest. 2005)
Komplette Listen der Geburts- und Gedenktage der
Doblinger-Komponisten finden Sie unter www.doblingermusikverlag.at -> Komponisten -> Gedenktage!
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Wir setzen uns für den Schutz des geistigen Eigentums ein.
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