Hämorrhagisches Intestinal Syndrom vorbeugen

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Hämorrhagisches Intestinal Syndrom
vorbeugen
Blaise Perrey, Dr. Ing.-Agr. ETH, Bereichsleiter Tierernährung
Immer wieder tritt das Hämorrhagische Intestinal Syndrom (HIS) bei Mastschweinen auf. Die geblähten Tiere sind meist die schönen, gut gewachsenen Schweine ab 60 kg und oft auch schlachtreife
Tiere. Professionelle Schweinemäster treffen gezielte Massnahmen und setzen sie konsequent um,
um das Risiko zu verringern.
Bei HIS Fällen sind Mäster hilflos, denn es gibt kaum
Warnzeichen. Gesunde Tiere liegen im nächsten Augenblick tot in der Bucht. Es schmerzt. 08/15 Aussagen helfen nichts, denn die Ursachen sind vielfältig
und verschiedene Faktoren wirken zusammen. Kennt
man sie, können die Tierverluste reduziert werden.
Die anatomische Schwäche der Schweine
Die Art und Weise wie die Organe des Magen- Darmtraktes in der Bauchhöhle befestigt sind, machen das
Schwein anfällig für Darmverdrehungen. Die Verdrehung führt zum Verschluss des venösen Blutabflusses
während dem der arterielle Blutstrom erhalten bleibt.
Im abgeschnürten Darmbereich verbluten die Tiere
rasch.
Ursachen nicht ganz geklärt
Eine Magenüberladung mit Verzögerung der Entleerung in den Darm ist eine mögliche Ursache. Ebenso
die Gasentwicklung, die zur Abdrehung eines Darmteils
führt. Die Gasbildung entsteht durch Hefen und Bakterien, kann aber auch durch Toxine begünstigt werden.
Am häufigsten tritt HIS bei Flüssigfütterung auf, wenn
schnell gärende Produkte (z.B. Schotte) verwendet werden. HIS wird auch bei Breifütterung und seltener bei
Trockenfütterung beobachtet.
Risikofaktoren auf den Betrieben
• Hygiene (Futter und Futterleitung)
• Wasserqualität
• Hefen, Bakterien und Toxine
• Bakterielle Zersetzung des Futters und/oder Nebenprodukte
• Ration mit grossen Protein- und/oder Kohlenhydratmengen
• Zu rasche Futterumstellung etc.
Wichtige Hygienemassnahmen
• Reinigung der Futterleitungen und Futtersilos
• Sauberkeit der Futterschnecke aus den Silos
• Reinigung des Fallrohres im Trog mit Spülmaus
• Tägliches ausspülen der Futterstande
• Sauberkeit des Rücklaufbehälters
• Stabilisierung des Leitungsinhaltes
• Entfernen von angeklebten Futterresten an den
Ausläufen der Futtersilos oberhalb der Futterstande
• Prüfung der Dichtigkeit der Ventile
Massnahmen ohne Kontrolle sind wertlos
Nebenprodukte und Futtersuppe sollen regelmässig
auf Enterobacteriaceae, Escherichia coli und Hefen
untersucht werden.
Die Futtersuppe kann und muss kein steriles Medium
sein, darf aber nicht zum Banditentreffen werden! Wir
beraten Sie gerne vor Ort.
Konsequentes Umsetzen des Vital Hygieneprogrammes rentiert
• Die jährliche Investition für 6 Reinigungen der Futterleitungen bei 300 Liter Leitungsinhalt beträgt rund Fr. 450.• Bei einem 70kg schweren Tier sieht die Verlust-Rechnung so aus:
Durchschnittlicher Erlös eines Schlachtschweines (Mittelwert 104 Wochen)
346.Abzüglich rund 100 kg nicht gefüttertes Futter à Fr 70.-/dt.
-70.276.Verlust durch ein an HIS gestorbenes Tier
Anders gesagt: das Vital Hygieneprogramm rentiert, sobald jährlich 2 Tiere (70 kg LG) weniger verloren gehen!
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Auszug aus dem Vital Aktuell Mai 2015
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