Ersatzneubau Kita „Güstener Spatzen“

Werbung
Technik » Bauanalyse
Ersatzneubau Kita „Güstener Spatzen“
Zielvorgabe: Einhaltung der EU-Gebäuderichtlinie 2020
Der Neubau als Passivhaus und als Aktivenergiegebäude mit Langzeitwärmespeicherung ist bei Kindertagesstätten noch nicht Alltag. Dabei ist es das Ziel, bis 2050 einen
energieneutralen Gebäudebestand zu haben und ab 2020 die Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie einzuhalten, welche weitgehenden Verzicht auf konventionelle Energieträger und eine größtmögliche Eigenerzeugung an Energie am Gebäude fordert. Die Kita
„Güstner Spatzen“ in Sachsen-Anhalt zeigt, dass die Ziele ehrgeizig, aber umsetzbar
sind.
PBW – Planungsbüro Wahlbuhl,
Naumburg, 2Gütersloh
1
Ostseite des Kindergartens
„Güstner Spatzen“ mit Rutsche
E in Gebäude mit sehr geringen Betriebskosten und geringsten CO2-Emissionen und ein
Gebäude, das im Jahresverlauf
kaum mehr Energie benötigt, als
es selbst zur Verfügung stellt, war
das Ziel, als die Stadt Güsten im
Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt
eine neue Kindertagesstätte für
die „Güstener Spatzen“ erhalten
sollte.
War 2012 noch geplant, den
Altbau der Kita in der Trägerschaft der Volkssolidarität Sachsen-Anhalt an ihrem bisherigen
Standort umfassend zu sanieren,
stellte sich rasch heraus, dass
dies zu aufwendig werden würde.
Während der Überlegungen wurde das zentrale Innovations- und
Investitionsprogramm SachsenAnhalt Stark-III auf den Weg
gebracht. Dieses unterstützt die energetische Sanierung von
Kindertagesstätten und Schulen und stellt dazu auch Mittel der
EU und des Bundes zur Verfügung. Der geplante Neubau wurde
zum Modellprojekt im Rahmen der Förderung und ist eine von 97
Einrichtungen, welche bislang von Stark III profitiert hat. Dazu
mussten aber auch hohe Anforderungen erfüllt werden.
Hier zeigte sich die Kompetenz des Architektenteams um
Ulrich Kirchner von Kirchner + Przyborowski Dipl. Ing. Architekten BDA aus Magdeburg und der Fachplaner vom Büro PBW
– Planungsbüro Wahlbuhl aus Naumburg (Gewerke Heizung,
Solar, Sanitär, Lüftung), der Ingenieurgesellschaft Muting aus
Magdeburg (Photovoltaik) und dem Büro Breitmeier aus Burg
(Elektro). Architekten und Fachplaner wiederum konnten auf einer
engagierten Vorarbeit von Verwaltung der Verbandsgemeinde und
der Stadt Güsten und der Projektsteuerung um Frau Riel von der
SALEG (Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungs­gesellschaft)
Ihre Planung aufbauen.
Durch eine sehr kompakte und gleichzeitig sehr nutzerfreundliche
Bauweise konnte das Gebäude mit spezifischen Investitionskosten
von 1289 €/m² BGF realisiert werden, die durchschnittlichen
Baukosten für ähnliche Kitas in Passivhausbauweise liegen bei
1570 €/m² BGF (nach BKI Baukosten 2015). Dies gelang, obwohl
Foto: Kirchner + Przyborowski Architekten
Foto: Kirchner + Przyborowski Architekten
Dipl.-Ing. (TU) Thomas
Wahlbuhl1,
Dipl.-Ing. (FH) Marcus
Lauster2
Foto: Thomas Wahlbuhl
Foto: Thomas Wahlbuhl
Bauanalyse « Technik
Straßenseite (Südseite) des Kindergartens „Güstner Spatzen“
Thermische Solaranlage 42 m² auf dem Dach der Technikzentrale,
Aufständerung mit 45° Neigung
das Gebäude mit innovativer Haustechnik ausgestattet wurde,
welche über den üblichen Standard hinausgeht.
me für den Krippen-Bereich, vier
Gruppenräume für den Kinderbereich 3-6 Jahre, zwei Horträume,
sowie ein großer Multifunktionsraum (85 m²), ein Sportraum,
fünf Räume mit pädagogischer
Nutzfläche und einem InternetRaum. Die Räume haben unterschiedliche Bestimmungen, wie
z.B. „Raum der Zah­len“, „Raum
der Sprache“, „Raum der leisen
Töne“, „Expe­ri­men­tierraum“,
„Raum der klei­nen Forscher“
oder „Kunst und Be­wegung“.
Dadurch bieten sich für die Erzieher viele Möglich­keiten, dem
pädagogischen Auf­trag an die
Das Gebäude
In der Stadt Güsten, westlich von Bernburg (Saale), mit ihren rund
4500 Einwohnern, wurde der Neubau als Kindertagesstät­te mit
Krippe, Kindergarten und Hort für 207 Kinder mit einer Investitionssumme von 4 Mio. € realisiert. 1,5 Mio. € an Eigen­mitteln der
Verbandsgemeinde Saale-Wipper wurden über einen Darlehensvertrag mit der Investitionsbank Sachsen-Anhalt sichergestellt.
Auch 80 Hortkinder der benachbarten Grundschule finden in dem
zweigeschossigen Gebäude Platz, das im Passivhausstandard
errichtet wurde. Das Gebäude bietet durch seine große Grundfläche bei nur zwei Etagen eine große Speicherfläche und durch
das großflächige Dach auch ausreichend Platz für die parallele
Nutzung von Solarthermie und Photovoltaik (Tabelle 1).
Insgesamt befinden sich in dem Kindergarten zwei Gruppenräu-
1
2
Grundriss Erdgeschoss:
Kinder vorbildlich gerecht zu
werden. Diese Form der Pädagogik entspricht auch dem Leitbild
von Stark III: „Ein neues Bauen
für ein neues Denken“.
Das TGA-Konzept
Die Dachflächen des Gebäudes
wurden als Flächen für Photovoltaik (40,2 kWp) und Solarthermie
(42 m2) vorgesehen. Darüber
hinaus sind auch Teile der Fassade mit Photovoltaikmodulen
belegt (41,5 kWp gesamt, davon
1,3 kWp an der Fassade).
Die Wärmeerzeugung erfolgt
einerseits mit den solarther-
Grundriss Obergeschoss: Kindergarten, Hort
Kinderkrippe, Funktions- und Mehrzweckräume
Legende Grundriss Erdgeschoss
1 Windfang, 2 Kinderwagen, 3 Lager, 4 Multifunktionsraum, 5 Sport,
6 Hortraum, 7 Hort, 8 Flur, 9 Kinderkrippe, 10 Personal, 11 Batterieraum, 12 Elektro, 13 Hausmeister, 14 Krippengruppe, 15 Schlafen,
16 Ruheraum, 17 Küche, 18 Atrium, 19 Treppe
www.tab.de
Legende Grundriss Obergeschoss
1 Kindergarten, 2 Kita-Gruppen, 3 Aufenthalt Personal, 4 Hort,
5 Pädagogische Nutzfläche, 6 Putzmittelraum
33
Technik » Bauanalyse
3
Grundriss Technikgeschoss und Dachaufsicht
Tabelle 1: Berechnung der Flächen nach DIN 277
Flächen
NF
[m²]
TF
[m²]
VF
[m²]
NGF
[m²]
BGF
[m²]
Erdgeschoss
666,90
9,70
102,50
779,10
916,50
Obergeschoss
597,90
215,70
813,60
933,80
100,00
130,00
1692,70
1980,30
Technikgeschoss
Summe
100
1264,80
109,70
318,20
BGF
[m²]
Höhe
[m²]
Umbauter
Raum
[m3]
Erdgeschoss
916,50
x
3,36
3079,44
Obergeschoss
933,80
x
3,68
3431,72
Technikgeschoss
130,00
x
2,42
314,60
6825,76
mischen Kollektoren auf dem
Dach, andererseits durch eine
Sole-/Wasser-Wärmepumpe.
Als Langzeitspeicher dient der
Raum unter der Bodenplatte
des Gebäudes. Unter der Bo­
den­platte wurden in zwei Lagen Rohrschlangen verlegt, die
über­schüssige Solarenergie und
Kondensator-Abwärme aus dem
Kühlbetrieb im Sommer unter
der Bodenplatte speichert.
Solarenergie aus der Solarthermie wird in dem Gebäude
auf vierfache Art genutzt:
■■ Im Temperaturbereich 40
bis 90 °C zur Warmwas-
serbereitung über den
Warmwasserspeicher,
■■ Im Temperaturbereich 30
bis 40 °C zur Heizungsunterstützung über den Pufferspeicher der Heizung,
■■ Im Temperaturbereich 10
bis 30 °C als Antriebenergie auf der Sekundärseite
der Wärmepumpe; dies
bedeutet, dass Solarkreislauf und Solekreislauf miteinander verbunden sind.
Sobald der Solarkreislauf
eine höhere Temperatur
aufweist als der Solekreis
der Erdkollektoren wird die
Info
Kenndaten
Grundsteinlegung: Richtfest: Bezug: Offizielle Eröffnung: 4
Seitenansichten
12/2013
5/2014
4/2015
6/2015
Bruttoraum­inhalt
Legende Grundriss Technikgeschoss
1 Technik, 2 Geschnittene Dachfläche, 3 Lichtkuppeln, 4 Schachtentrauchung, 5 Schacht Starkstrom, Elektro schwach, Photovoltaik, HLS,
6 Dachausstieg, 7 Fortluft
Wärmepumpe mit einer höheren Antriebstemperatur und
damit mit einer besseren Leistungszahl betrieben.
■■ Im Temperaturbereich 10 bis 30 °C im Sommer zur Einspeicherung unter der Bodenplatte, um in der Heizperiode als
Antriebsenergie für die Wärmepumpe genutzt zu werden.
Da Strom aus der Photovoltaik zudem zum Antrieb des elektrisch
betriebenen Verdichters der Wärmepumpe/Kältemaschine genutzt
wird, kann die Sonnenenergie letztlich fünffach genutzt werden.
Heizung / Kühlung
Die Wärme für die Heizung wird durch Solarthermie und eine
Wärmepumpe mit 24 kW Heizleistung, sowie aus der eingespeicherten Wärme aus dem Erdsolespeicher unter der Bodenplatte,
der im Sommer auf 25 bis 30 °C aufgeheizt wird, bereitgestellt.
Es wird erwartet, dass 30 % der Energie für Warmwasserbereitung und Heizung direkt solar abgedeckt werden können, 70 %
indirekt über Wärmepumpe und Erdsolespeicher. Mindestens
85 % der Wärmeerzeugung soll mittels Umweltenergie erfolgen.
Das Konzept der Heizung wird abschließend erst bewertet werden können, wenn die Einspeicherung der Solarenergie und die
anschließende Beheizung über eine komplette Heizsaison erfasst
werden konnte, also im Mai 2016.
Als Pufferspeicher für die Heizung steht ein Speicher mit 1500 l
zur Verfügung. Für die Warmwasserversorgung wurde darüber
hinaus ein 500 l fassender Speicher eingeplant.
Insgesamt stellt der Erdsondenspeicher für den Heizbetrieb mit
der Wärmepumpe eine Energiemenge von ca. 28 000 kWh/a auf
der Verdampferseite zur Verfügung, was einer Wärmearbeit von
ca. 36.000 kWh entspricht. Nach der Heizperiode – wo sich das
Erdreich unter der Bodenplatte auf 4 bis 8 °C abkühlen wird, erfolgt
die Regeneration über die Kondensatorabwärme der Kühlung (ca.
14.000 kWh) und über thermische Solarenergie (ca. 14.000 kWh).
Die Kühlung erfolgt fast ausschließlich mittels Strom aus der Photo­
voltaik-Anlage, da diese nur teilweise im Sommer benötigt wird.
Raumlufttechnik
Für die Bereitstellung von Frischluft in der Kita wurde ein Lüftungszentralgerät mit 85 % WRG eingesetzt. Diese befindet sich
in der Technikzentrale auf dem Dach. Die Verteilung der Frischluft
in den Räumen erfolgt über offen aufgehängte Lüftungskanäle.
Diese wurden farbig hervorgehoben und sind so Bestandteil des
Gebäudedesigns. Sie sollen für die Kinder auch die Technik er-
34
10/2015
Bauanalyse « Technik
Foto: Thomas Wahlbuhl
Photovoltaik-Anlage 41,5 kWp – Aufständerung mit 20° Neigung (Planung Muting GmbH)
lebbar machen. Ein weiterer Vorteil der offenen Installation von
Lüftungskanälen und Akustiksegeln gegenüber geschlossenen
abgehängten Decken ist, dass der Speichereffekt der Betondecken
erhalten bleibt und so über Nachtauskühlung diese zum Kühlen
aktiviert werden können.
Im Sommer verhindert die Lüftungsanlage die Aufheizung des
Gebäudes durch eine Fahrweise als Nachtauskühlung.
5
Schematische Darstellung Sommerfall:
Sanitäranlagen
Die Sanitäranlagen wurden an
die einzelnen Bereiche angepasst. Die beiden Wickelbereiche
erhielten jeweils ein separates
Waschbecken. Im Krippenbereich für die Kinder von ein bis
6
Schematische Darstellung Winterfall:



drei Jahren sind offene Toilettenund Waschanlagen eingebaut.
Für die größeren Kinder bis sechs
Jahre sind einzelne Toiletten mit
Abtrennungen vorgesehen. Für
die Hortkinder und Erwachsenen
wurde Sanitäreinrichtungen in






­€


‚
Priorität 1 hat die Beladung des Trinkwarmwasserspeichers, danach
wird die überschüssige Solarenergie in den Erdwärmespeicher unter
der Bodenplatte geleitet, arbeitet die Wärmepumpe im Kühlmodus
(als Kältemaschine), dann wird die Abwärme des Kondensators in der
Bodenplatte abgespeichert.
www.tab.de




 Solarenergie, soweit möglich wird entweder direkt oder indirekt als
Antriebsenergie für die Wärmepumpe auf der Primärseite genutzt.
Weiterhin wird dem Erdsolespeicher über die Wärmepumpe die im
Sommer eingespeicherte Energie entzogen
35
Foto: Thomas Wahlbuhl
Foto: Thomas Wahlbuhl
Technik » Bauanalyse
Technikraum mit Wärmepumpe, Regelung und Speicher
üblichen Bauhöhen installiert.
Jede Etage erhielt ein Behinderten-WC.
Zudem wurden ein Matschbecken für die „Kinder-Töpferwerkstatt“ und ein Trinkbrunnen
im Foyer des Erdgeschosses
eingebaut.
Insgesamt wurden 16 Waschtische und sechs Waschlandschaften mit verschiedenen
Höhen,sowie 21 WCs und vier
Kleinkind-WCs eingebaut.
Das Regenwasser wird in
einer Zisterne gesammelt und
für die Bewässerung der Grünanlagen genutzt.
Elektrotechnik
Der von der Photovoltaikanlage
(PV-Anlage) zur Verfügung gestellte Strom wird, soweit er nicht
direkt durch die Wärmepumpe
36
und anderen Verbraucher im
Gebäude genutzt wird, in Tagesbatterien gespeichert. Darüber
hinaus besteht ein Anschluss an
das Netz des EVU. Nur wenn
die Batterien voll beladen sind,
wird über­schüssiger Strom in
das Netz eingespeist.
Der voraussichtliche Stromverbrauch des Gebäudes wird
bei ca. 49 MWh/a liegen. Die
Leistung der PV-Anlage beträgt
41,5 kWp, davon wurden 1,3 kWp
als Fassadenmodule installiert,
der Großteil der Module befindet
sich auf dem Dach des Gebäudes.
Der spezifische Ertrag der
PV-Anlage wird bei 945 kWh/kWp
liegen, der PV-Ertrag bei ca. 38
MWh/a, was 77 % des Gebäudestrombedarfs entspricht. Die
Kapazität des Elektro-Energiespeichers liegt bei 20 kWh, so
Foto: Thomas Wahlbuhl
Foto: Thomas Wahlbuhl
Erdregister unter der Bodenplatte, links untere Lage, rechts obere Lage
Lüftungsanlage in der Technikzentrale
Info
Projektbeteiligte
Bauherr: Verbandsgemeinde Saale-Wipper
Betreiber: Volkssolidarität Sachsen-Anhalt
Projektsteuerung: Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft mbH, SALEG
Architekt: Kirchner + Przyborowski Dipl.-Ing. Architekten
BDA, Magdeburg
Fachplanung
TGA: PBW – Planungsbüro Wahlbuhl, Naumburg
Photovoltaik: Muting GmbH, Magdeburg
Elektro: Ingenieurbüro Breitmeier, Burg
Landschaftsarchitektur: Büro Grünplan, Bernburg
Ausführung
Heizung: Fa. Dräger, Güsten
Lüftung: Fa. GKK, Osterweddingen
Sanitär: Fa. Pressel, Bernburg
Dämmung: Fa. Häring, Thale
Elektro: Fa. Elektro-Schmidt, Mehringen
Photovoltaik: Fa. Solar Energy Mitte, Gernrode
10/2015
Foto: Thomas Wahlbuhl
Foto: Thomas Wahlbuhl
Bauanalyse « Technik
Foto: Thomas Wahlbuhl
Foto: Thomas Wahlbuhl
Kinder-Töpferraum mit Matschbecken
Kleinkindbereich mit Wickeltisch und Waschmulden
Erwachsenen- (oben) und kindgerechte (unten) Visualisierung von solarer
Leistung und Erträgen der Photovoltaikanlage
dass an sonnigen Tagen überschüssiger Solarstrom vom Tag für
die Nacht- und frühen Morgenstunden gespeichert werden kann.
Um für Kinder und Eltern Leistungen und Erträge der Photo­
voltaikanlage plastisch erleb­bar zu machen, wurde eine kindgerechte Anzeige im Ein­gangs­bereich des Gebäudes installiert.
Für die Beleuchtung des Gebäudes wurde komplett energiesparende Beleuchtungstechnik eingesetzt. Dabei entfällt ca. 30 %
auf eine LED-Beleuchtung und 70 % auf T5-Leuchten.
beladen wird, könnte allgemein
eine sinnvolle Option für die
Neubauten der Zukunft werden,
die sich alle durch einen sehr
niedrigen Heizwärmeverbrauch
auszeichnen werden.
Ab April 2015 – kurz vor der
Inbetriebnahme des Gebäudes
– wurde auch ein Monitoring
installiert, um die Funktionen
und Energieströme zu ermitteln
und zu überwachen. Der Unter­
grund des Gebäudes unter der
Bodenplatte hatte sich bis Mitte
Juli auf 21,5 °C aufgeheizt, 25 °C
sind gemäß Simulation für den
Wärmepumpenbetrieb im Winter
notwendig, was bis Ende September erreicht werden wird.
Fazit
Durch die Nutzung der Gebäudehülle als „Kraftwerk“ und des
Gebäudeuntergrunds als Energiespeicher, sowie Kurzzeitspeichern
auf der Wärme- und Elektroseite in den Technikräumen kann die
Kita als weitgehend energieautarkes Gebäude betrieben werden.
Hier ergänzen sich Architektur und Gebäudetechnik dank eines
integralen Planungsprozesses, einer kompakten Bauweise und
der engen Abstimmung der Planungsbeteiligten zu einem optimalen Ergebnis.
Eine wichtige Rolle spielten dabei auch die energetisch günstige Ausrichtung und Kompaktheit des Gebäudes und die zur
Verfügung stehenden Flächenverhältnisse. Die Nutzung des
Gebäudeuntergrundes als Energiespeicher, welcher mit Energie
aus Solarthermie und Kondensatorabwärme von Kälteanlagen
www.tab.de
Foto: Thomas Wahlbuhl
Lüftungskanäle farbig und LED-Leuchten im Flur
37
Herunterladen