P Praktisches Marketing ist … … Erfolg mit eisernem Willen! Vortrag zur Veranstaltung: Durchstarten! So bringe ich meine Idee an den Kunden – Marketing für Existenzgründer Veranstaltungsort: IHK Heilbronn-Franken Veranstaltungsdatum: 17.11.2010 Referent: Thomas Schön Geschäftsführender Gesellschafter sorticon GmbH & Co. KG Schillerstraße 46 74248 Ellhofen P „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ (Unbekannt) Mit diesem Zitat möchte ich Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, recht herzlich begrüßen. Mein Name ist Thomas Schön, geschäftsführender Gesellschafter der sorticon GmbH & Co. KG. Die sorticon ist der innovative Dienstleister für Sortierung und Prüftechnik, Consulting sowie Anlagenbau mit Sitz in Ellhofen. Nachdem Ihnen Herr Krapf in den letzten 45 Minuten Einiges zum Marketing in der Theorie erklärt hat, werde ich Ihnen nun über das praktische Marketing eines Existenzgründers am Beispiel der sorticon GmbH & Co. KG berichten. Meinen Vortrag habe ich in drei Abschnitte gegliedert: 1. Vor der Gründung des Unternehmens 2. Das Unternehmen ist gegründet – und jeder soll davon erfahren 3. Das Unternehmen etabliert sich am Markt Ich möchte Sie nun dazu einladen, der Geschichte des Marketings der sorticon zu folgen. 1. Vor der Gründung des Unternehmens Bereits bei der Erstellung des Businessplans habe ich mich mit dem Marketing der sorticon beschäftigt. Ich habe mir dabei u.a. Gedanken über Zielgruppen, über Mitbewerber und die eigene Positionierung, über das Budget und die gesamte Marketingstrategie gemacht. Einige Fragen, die mich bei der Erstellung des Businessplans besonders beschäftigt haben, waren: - Was ist das Ziel meines Unternehmens und wie kann ich dieses erreichen? - Was bietet die sorticon? - Wofür steht die sorticon? - Wer sind die Kunden der sorticon? - Welchen „Schmerz“ haben unsere Kunden und wie können wir diesen lindern? - Und vor allem: Was macht die sorticon einzigartig (Alleinstellungsmerkmal/USP)? Wie bereits erwähnt: Der Köder soll schließlich dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Diese Überlegungen haben wesentlich dazu beigetragen, die Auswahl und die Inhalte der ersten Geschäfts- und Marketingunterlagen (insbesondere Flyer und Homepage) festzulegen. Seite 1 2. Das Unternehmen ist gegründet – und jeder soll davon erfahren Nachdem die ersten theoretischen Überlegungen abgeschlossen und das Unternehmen gegründet war, folgten nun die ersten praktischen Schritte am Markt. Die besondere Aufgabenstellung hierbei war, dass die sorticon bisher noch über keinerlei Bekanntheitsgrad verfügte. Keiner der Marktteilnehmer wusste, dass eine Firma namens sorticon auf dem Markt ist, was diese anbietet und was deren Besonderheiten sind. Der erste Schritt war daher die Vermarktung meiner eigenen Person. Und erst danach die der Firma. Marketing für ein neu gegründetes Unternehmen bedeutet also in allererster Linie Selbstmarketing. Man beschäftigt sich damit, wie man für sich selbst, sein Unternehmen und sein Angebot werben kann. Selbstmarketing steht somit auch in engem Zusammenhang mit Netzwerken. Die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Selbstmarketing (egal ob es sich um eine Person, ein Produkt/eine Dienstleistung oder ein Unternehmen handelt) ist das Vorhandensein kommunikativer Fähigkeiten. Also das effektive, konstruktive und vor allem auch bewusste und aktive Kommunizieren. Das Wichtigste dabei ist, jede Gelegenheit zu nutzen um von sich, dem Unternehmen und dessen Angebot zu erzählen. Bitte verstecken Sie sich nicht! Wenn Sie auf einer Messe als Aussteller vertreten sind, dann gehen Sie auf die Besucher oder die Mitaussteller zu. Warten Sie nicht darauf, dass diese zu Ihnen kommen sondern sprechen Sie diese aktiv an. Wie es schon Johann Wolfgang von Goethe sagte: „Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“ Eine der zentralen Fragestellungen der Gründungsphase war also: „Wie kann ich Kontakt zu anderen Unternehmen aus der Region herstellen, um meinen Namen und meine Firma dort bekannt zu machen?“ Ich habe nach regionalen Netzwerken für Unternehmer gesucht. Dabei bin ich auf die Innovationsfabrik Heilbronn und die Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Franken gestoßen. Ich habe Veranstaltungen dieser Netzwerke besucht und dort primär meine Person und sekundär mein Unternehmen mit seinen Dienstleistungen vorgestellt. Eine weitere Frage war: „Wie kann ich Kontakt zu potenziellen Kunden aufnehmen?“ So habe ich mich im April dieses Jahres dazu entschieden, als Aussteller an der Hannover Messe 2010 teilzunehmen. Dort bot sich mir eine Ansammlung der für die sorticon interessanten Unternehmen. Ausgerüstet mit Flyern und Visitenkarten habe ich diese an ihrem Stand besucht und mich, mein Unternehmen und unsere Angebote vorgestellt. So konnte z.B. Kontakt zum Verband der deutschen Drehteileindustrie hergestellt werden. Dieser Verband stellt ein wichtiges Netzwerk für Unternehmen aus dem Bereich Drehteile dar und ermöglicht mir das Kennen lernen potenzieller Kunden. Seite 2 Um die Zahl der geknüpften Kontakte weiter zu erhöhen habe ich an den für mein Unternehmen relevanten Fachmessen als Besucher teilgenommen und dort das Gespräch mit den für uns interessanten Unternehmen und Lieferanten gesucht. All diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass die ersten wichtigen Geschäftskontakte hergestellt und ein erster Bekanntheitsgrad des Unternehmens erwirkt werden konnte. Was den Bereich der Social Networks angeht möchte ich Ihnen kurz meine Erfahrungen damit schildern: Für mich und mein Unternehmen ist ausschließlich das Business Social Network xing (gesprochen: Crossing!) interessant. Hier kann ich mich mit meinen Kontakten vernetzen oder Kontakt zu interessanten Firmen aufnehmen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass es einen sehr hohen zeitlichen Aufwand erfordert, um die Kontakte und das eigene Profil zu pflegen und zu verwalten. Für unseren Bereich ist dies weder vertriebs- noch umsatzrelevant; und maximal eine Ergänzung unserer bestehenden Netzwerkaktivitäten. Bei unseren ersten praktischen Schritten am Markt stand also immer primär die Gründerpersönlichkeit Thomas Schön und weniger das Unternehmen sorticon mit seinem Dienstleistungsangebot im Vordergrund. Darüber sollte sich auch jeder Gründungswillige im Klaren sein. Vor der Vermarktung des Unternehmens, steht die Vermarktung der eigenen Person. Nur wer offen auf Netzwerke und potentielle Kunden und Lieferanten zugeht, wird auch auf lange Sicht gesehen Erfolg auf dem Markt haben. 3. Das Unternehmen etabliert sich am Markt Die vorher beschriebenen Ereignisse haben in den ersten sechs Monaten nach der Gründung der sorticon stattgefunden. Die heutige Anforderung ist dafür Sorge zu tragen, dass der Name sorticon zu einer Institution in unserem Geschäftsfeld wird. Nun geht es darum, primär das Unternehmen zu vermarkten. Die Alleinstellungsmerkmale weiter herauszuarbeiten um sich noch deutlicher von unseren Mitbewerbern abzuheben. Die Vertriebswege und die Kommunikation mit unserer Zielgruppe weiter auszubauen und zu intensivieren. Die Kontakte, die durch unsere ersten Aktivitäten entstanden sind, werden kontinuierlich gepflegt und betreut. Seite 3 Potenzielle Kunden werden direkt von unserem Key-Account-Management angesprochen und durch persönliche Besuche über die Leistungen und Besonderheiten der sorticon informiert. Unsere bestehenden Kunden regen wir aktiv dazu an, über unser Unternehmen, unsere Angebote sowie unsere Besonderheiten zu sprechen und uns weiterzuempfehlen. Zur Erreichung eines regionalen Bekanntheitsgrads wurde ein Artikel in der w.news der IHK Heilbronn-Franken veröffentlicht. Weitere Artikel in der regionalen Presse sollen folgen. Ein Anlass hierfür könnte die Einweihung unserer neuen Betriebsstätte in Form eines Tages des offenen Tür sein. Um auch überregional einen Bekanntheitsgrad zu erreichen nehmen wir Kontakt zu den für uns relevanten Fachzeitschriften auf, um dort Fachartikel zu platzieren. So haben wir die Möglichkeit, unsere Kompetenzen deutschlandweit zu zeigen und potenzielle Kunden auf uns aufmerksam zu machen. Die Teilnahme an Fachmessen (als Aussteller oder Besucher) ist zu einem wesentlichen Bestandteil unserer Marketingstrategie geworden. Die Teilnahme an der Hannover Messe 2011 ist bereits gebucht. Außerdem ist die Einführung eines regelmäßigen Newsletters geplant, um einen kontinuierlichen Informationsfluss an unsere Kunden und Interessenten zu gewährleisten. Aktuell arbeiten wir an der Erstellung eines schriftlichen Firmenprofils sowie Success-Stories unserer Kunden. Auch die Überarbeitung unserer Homepage ist in vollem Gange. Mit jedem Schritt, den wir am Markt unternehmen, lernen wir. Deshalb überprüfen wir unseren Weg immer wieder kritisch aufs Neue und sind offen für Veränderungen. Nur wer ständig in Bewegung bleibt kommt vorwärts. Und dies ist auch das, was ich Ihnen abschließend gerne mit an die Hand geben möchte: Marketing lebt von und mit Ihrer Person. Trauen Sie sich, Neues auszuprobieren und halten Sie immer Augen und Ohren offen. Lernen Sie aus Fehlern. Marketing führt zum Erfolg – aber nur, wenn Sie nicht stehen bleiben. Wer stillsteht, geht rückwärts. Von daher: Beißen Sie sich durch - und geben Sie niemals auf! Danke Schön. Seite 4