1. Akademiekonzert Montag, 19. September 2016, 20 Uhr Dienstag, 20. September 2016, 20 Uhr Richard Wagner: Vorspiel "Die Meistersinger von Nürnberg" Richard Strauss: Vier letzte Lieder Peter I. Tschaikowsky: Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64 Leitung: Kirill Petrenko Sopran: Diana Damrau (Foto) Diana Damrau, von der Presse als „weltbeste Koloratursopranistin“ (New York Sun) und „Kultfigur unserer Zeit“ (The Guardian) gefeiert, ist eine kongeniale Interpretin für die weiten Melodielinien in Strauss' Vier letzten Liedern nach Gedichten von Eichendorff und Hesse. Auch wenn diese Lieder in Wahrheit nicht seine "letzten" waren, gelten sie doch als Vermächtnis des großen Vokalkomponisten. Richard Wagners Oper Die Meistersinger ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Kopfgeburt. Entgegen aller Opernpraxis komponierte Wagner nämlich zuerst die hochkomplexe Ouvertüre, die wesentliche Themen der „Meistersinger“ wirkungsvoll exponiert - ein Wunderwerk der Kontrapunktik. Sechs Jahre vor der Uraufführung der kompletten Oper wurde sie als eigenständiges Werk in Leipzig uraufgeführt und eroberte sofort die Konzertsäle der Welt. Beim Komponieren seiner 5. Symphonie fürchtete Tschaikowsky er sei "ausgeschrieben". Die Nachwelt kam zu einem anderen Urteil: Das groß angelegte, psychologisch konzipierte Instrumentaldrama mit seinem Schicksalsthema durch alle Sätze fehlt heute in keinem Orchesterrepertoire. 2. Akademiekonzert Montag, 24. Oktober 2016, 20 Uhr Dienstag, 25. Oktober 2016, 20 Uhr Luigi Nono: Djamila Boupacha Joseph Haydn: Symphonie Nr. 86 D-Dur Hob I:86 Igor Strawinsky: Anne Truelove's Song aus "The Rake's Progress" Luciano Berio: Sequenza Nr. 3 Igor Strawinsky: Pulcinella-Suite Gioacchino Rossini: Ouvertüre zu "La Scala di Seta" Leitung und Sopran: Barbara Hannigan (Foto) Barbara Hannigan ist ein musikalisches Multitalent - nicht nur als Sängerin, auch als Dirigentin begeistert sie Publikum und Kritiker. Ihre besondere Mission ist die Botschaft, dass die "neue" Musik weder spröde noch unzugänglich ist. Lassen wir uns überzeugen mit Luigi Nonos Solostück Djamila Boupacha, einer Hommage an die bekannte algerische Freiheitskämpferin, und Luciano Berios Musiktheater Sequenza Nr. 3, in dem der Komponist die unterschiedlichsten Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme auslotet: Lachsalven, Zähneklappern, Zungentriller. Zusätzlich verwendet er 44 Vortragsbezeichnungen wie: entfernt, verträumt, ekstatisch, fröhlich u.s.w. Dagegen fast schon klassisch: Anne Truelove's Song aus The Rake's Progress, Strawinskys einzige abendfüllende Oper. Doch auch das Heitere kommt an diesem Abend nicht zu kurz: Joseph Haydns kraftstrotzende Symphonie Nr. 86 mit festlichem Pauken- und Trompetenklang, kräftigen Rhythmen und farbigen, lyrischen Akzenten gilt als eine der besten seiner Symphonien. Igor Strawinskys PulcinellaSuite thematisiert Episoden der Commedia dell’arte, und die Ouvertüre zur zweiten Oper La Scala di Seta des erst 20-jährigen Gioacchino Rossini zeigt in ihrer Spritzigkeit und Eleganz schon unverkennbar die Meisterschaft des Komponisten - "Typisch Rossini" eben! 3. Akademiekonzert Montag, 5. Dezember 2016, 20 Uhr Dienstag, 6. Dezember 2016, 20 Uhr Robert Schumann: Ouvertüre zu "Manfred" op. 115 Belá Bartók: Violinkonzert Nr. 1, Rhapsodie Nr. 1 für Violine und Orchester Claude Debussy: Images Leitung: Heinz Holliger Violine: Veronika Eberle (Foto) 1848 skizzierte Robert Schumann die insgesamt 15 Ensemblenummern, Sologesänge, Chöre und Zwischenspiele des dramatischen Gedichts Manfred. Das groß angelegte Werk vereint dramatische und oratorische Elemente gleichermaßen, konnte sich im Konzertbetrieb jedoch nicht durchsetzen. Nur die effektvolle Ouvertüre sicherte sich einen festen Platz im Repertoire. Belá Bartóks erstes, unvollendet gebliebenes Violinkonzert aus dem Jahr 1907 steht noch ganz in der Tradition der Spätromantik ohne die späteren dissonanten Brüche. Bartók entwarf mit den beiden Sätzen ein Doppelportrait der Geigerin Stefi Geyer. Der erste Satz beschreibt ihre Poesie, der zweite ihr virtuoses Temperament. Die Beziehung der beiden Künstler ging auseinander, das Werk galt lange Zeit als verschollen und wurde erst 13 Jahre nach Bartóks Tod 1958 uraufgeführt. Von ganz anderem Charakter präsentiert sich die Rhapsodie Nr. 1 von 1928: Die zupackenden Rhythmen und klanglichen Reibungen sind den Melodien der ungarischen Volksmusik abgelauscht, die Bartok vor dem Ersten Weltkrieg und zwischen den Kriegen sammelte. Die Faszinationen für die spanische Musik fand in Claude Debussys umfangreichstem Orchesterwerk Images Ausdruck. Die drei Teile dieses Werkes Gigues / Iberia / Rondes de Printemps wecken vielfältige Assoziationen zum Thema Spanien. Dem berühmten Schweizer Oboisten, Komponisten und Dirigenten Heinz Holliger, dessen "Kunst, dort anfängt, wo die Worte aufhören" (Neue Zürcher Zeitung) steht mit der 27-jährigen Veronika Eberle, Schülerin bei Ana Chumachenco, eine der talentiertesten deutschen Nachwuchsgeigerinnen zur Seite. 4. Akademiekonzert Montag, 20. Februar 2017, 20 Uhr Dienstag, 21. Februar 2017, 20 Uhr Nikolai Medtner: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 50 Sergej Rachmaninow: Symphonische Tänze op. 45 Leitung: Kirill Petrenko Klavier: Marc-André Hamelin (Foto) Unter der kundigen Führung von Kirill Petrenko und dem "Übervirtuosen" und "Poeten am Klavier" (Die Zeit), Marc-André Hamelin aus Kanada begeben wir uns auf eine musikalische Reise nach Russland. Das 2. Klavierkonzert des deutschstämmigen Russen Nikolai Medtner, Zeitgenosse von Skrjabin und Rachmaninow, ist ein Meisterwerk: ungeheuer rhythmisch und dynamisch und im langsamen Teil voller Poesie. Die geistige Verwandtschaft zu seinem Freund Rachmaninow ist nicht zu überhören, beide hielten an der Tonalität fest und lehnten die damalige Avantgarde (Schönberg, Strawinsky) ab. Sergej Rachmaninows letztes Orchesterwerk, die Symphonischen Tänze, führen in ein fantastisches Zauberreich, doch sind sie alles andere als tänzerisch-kurzweilig. Die drei Sätze Mittag / Abenddämmerung / Nacht sind durchzogen von Selbstzitaten als hätte der Komponist mit seinem letzten Opus eine musikalische Bilanz gezogen. Der berühmteste Sonnenaufgang der Musikgeschichte leitet Richard Strauss' Symphonische Dichtung Also sprach Zarathustra ein – jeder kennt diese Takte: Über dem tiefen Tremolo von Kontrabässen, Orgel, Kontrafagott und großer Trommel steigt eine Trompetenfanfare auf und mündet in strahlendem C-Dur. 5. Akademiekonzert Montag, 20. März 2017, 20 Uhr Dienstag, 21. März 2017, 20 Uhr Grundlage von Rachmaninows Paganini-Rhapsodie ist dasselbe a-Moll Thema, das bereits Liszt und Brahms inspiriert hatte. Rachmaninows Version besteht aus 24 Variationen, in die immer wieder als Gegenthema die Melodie des „Dies irae“ aus der Totenmesse eingewoben wird. Gustav Mahlers 5. Symphonie bereitet den Weg zu einem neuen symphonischen Stil: von der verinnerlichten Wunderhorn-Romantik der Vokalsymphonie zur eher weltzugewandten Instrumentalsymphonie, in der sich Orchesterapparat und formale Anlage noch gewaltiger als bisher präsentieren. Berühmtheit erlangte vor allem das Adagietto, mit dem Luchino Visconti den Film "Tod in Venedig" untermalte. Wir freuen uns besonders auf den Solisten Igor Levit, den die Presse als den faszinierendsten jungen Pianisten der aktuellen Klassikszene feiert. David Philip Hefti: Stimmungsbilder für Orchester "Changements" Ludwig van Beethoven: Konzert für Violine, Violoncello und Klavier C-Dur op. 56 (Tripelkonzert) Richard Strauss: Also sprach Zarathustra op 30 TrV 176 Leitung: Cornelius Meister Violine: David Schultheiß (Foto) Violoncello: Yves Savary; Klavier: Maria Mazo Der Schweizer Komponist und Dirigent David Philip Hefti (*1975) schuf 2011 die Orchesterbilder Changements für seinen jungen Kollegen und Dirigenten des ORF RadioSymphonieorchesters Wien, Cornelius Meister (*1980). Die einsätzige Komposition ist von ständigen Stimmungswechseln geprägt, organische Übergänge und plötzliche Einschnitte münden in statische Klangflächen, die sich wiederum in rhythmische Energien verwandeln. Beethovens Tripelkonzert zählt zu den bedeutendsten Werken des Komponisten und ist zugleich das einzige Konzert für drei Solisten überhaupt. Eine echte Herausforderung für die Interpreten, die gleichermaßen virtuos und kammermusikalisch bewandert sein müssen. Genau das Richtige für David Schultheiß, 1. Konzertmeister des Bayerischen Staatsorchesters, Yves Savary, erster Solocellist des Bayerischen Staatsorchesters und die Pianistin Maria Mazo, Gewinnerin zahlreicher Preise, u.a. dem des Beethovenwettbewerbs in Wien 2013. 6. Akademiekonzert Montag, 5. Juni 2017, 20 Uhr Dienstag, 6. Juni 2017, 20 Uhr Sergej Rachmaninow: Paganini-Rhapsodie op. 43 Gustav Mahler: Symphonie Nr. 5 cis-Moll Leitung: Kirill Petrenko, Klavier: Igor Levit (Foto) Konzertzyklus des Bayerischen Staatsorchesters mit der Theatergemeinde München Zyklus I - Montag Zyklus II - Dienstag Abo-Preise: € 277 / € 245 / € 209 / € 158 / € 115 / € 72 / € 41 Ihre Ansprechpartnerin: Frau Neymon Goethestraße 24, 80336 München Tel.: 089 / 53297 - 126; Fax: 089 / 53297 - 130 E-Mail: [email protected] Internet: www.TheaGe-Muenchen.de Mo. - Do. 8:30 - 17 Uhr; Fr. 8:30 - 15 Uhr Kirill Petrenko, Generalmusikdirektor Spielzeit 2016 / 2017 Texte und Redaktion: Sybille Peters Fotos: Wilfried Hösl (2), Tanja Niemann (Damrau), Elmer de Haas, Felix Broede (2), wikimediacommons Rob McAlear