1. Akademiekonzert Montag, 5. Oktober 2015, 20 Uhr Dienstag, 6. Oktober 2015, 20 Uhr Edward Elgar: Violinkonzert B-Dur op. 61 Jean Sibelius: Symphonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 Solistin: Julia Fischer, Violine (Foto) Leitung: Kirill Petrenko Edward Elgar (1857-1934), der erste herausragende in England wirkende Komponist seit Händel, beherrschte mehr als nur patriotische Klänge á la "Pomp and Circumstance". Das bewies er unter anderem mit seinem eleganten und überaus anspruchsvollen Violinkonzert, das subtil moderne Tendenzen mit spätromantischem Erbe vereint. Der berühmte Geigenvirtuose Fritz Kreisler, dem das Konzert gewidmet war, hielt es für "das größte Violinkonzert seit Beethoven". Ein herausragendes Werk, mit dem die Solistin Julia Fischer (*1983) einmal mehr beweisen kann, dass sie eine der bedeutendsten Violinistinnen der Gegenwart ist. Vor dem Hintergrund des eben ausgebrochenen Ersten Weltkriegs und einer persönlichen Schaffenskrise entstand Jean Sibelius' (1865-1957) 5. Symphonie. Kein Werk hat der Komponist so viele Male umgearbeitet. Vielleicht hat sich Sibelius mit dieser Musik, die helle und optimistische Züge trägt, Hoffnung herbeikomponiert! Berühmt wurde das melodische Hauptthema des Finales, das "Schwanenthema", das die Symphonie wie ein Leitfaden durchzieht. 2. Akademiekonzert Montag, 2. November 2015, 20 Uhr Dienstag, 3. November 2015, 20 Uhr Franz Liszt: Mephisto-Walzer Nr. 1 S. 110/2 Tanz in der Dorfschänke Paul Hindemith: Symphonie Mathis der Maler Sergej Prokofjew: Symphonie Nr. 3 c-Moll op. 44 Leitung: Vladimir Michailowitsch Jurowski Nikolaus Lenaus 24 Szenen umfassende Dichtung „Faust“ war Vorlage für Franz Liszts (1811-1866) zweiteiliges Orchesterwerk „Episoden aus Lenaus Faust“. Den zweiten, zunächst für Klavier solo komponierten Teil, einen wilden, sich fast ins Delirium steigernden „Tanz in der Dorfschän- ke“, überschrieb er mit „Mephisto-Walzer“, bis heute ein Inbegriff des hochvirtuosen Bravourstückes. Von 1932 bis 1934 schrieb Paul Hindemith (1895-1963) Musik und Libretto für die Oper "Mathis der Maler". Anhand der Figur des Malers Matthias Grünewald, der zwischen 1512 und 1516 den berühmten Isenheimer Altar schuf, wird vor dem Hintergrund der Bauernkriege Stellung und Aufgabe des Künstlers in der Gesellschaft thematisiert. Für die Berliner Philharmoniker stellte der Komponist aus dem Opern-Material die Symphonie "Mathis der Maler" zusammen. Die Uraufführung unter Furtwängler wurde zu einem großen Erfolg, weitere Aufführungen untersagten die Nationalsozialisten. "Primat des Melodischen", "Klarheit in der Satztechnik", "Licht im Dickicht", so die Forderungen, die Sergej Prokofjew (1891-1953) an seine Symphonien stellte. Mit seiner effektvoll, farbenreich instrumentierten 3. Symphonie, in die er Motive seiner zur selben Zeit entstandenen Oper "Der feurige Engel" einarbeitete, konnte er sein Ideal realisieren. Wladimir Michailowitsch Jurowski (*1972 in Moskau) ist seit 2001 musikalischer Leiter des Opernfestivals Glyndebourne und seit 2007 als Nachfolger von Kurt Masur Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra. 3. Akademiekonzert Montag, 11. Januar 2016, 20 Uhr Dienstag, 12. Januar 2016, 20 Uhr Leonard Bernstein: On the town Darius Milhaud: Scaramouche Jacob ter Veldhuis: Tallahatchie, Concerto für Saxophon und Kammerorchester Peter I. Tschaikowsky: Suite aus Schneeflöckchen op. 12 Solist: Branford Marsalis, Saxophon (Foto) Leitung: Kristjan Järvi Das Musical "On the Town" war der erste große Erfolg des 26-jährigen Komponisten Leonard Bernstein (1918 1990), der sich damit als Nachfolger des großen amerikanischen Nationalkomponisten George Gershwin empfahl. Die heitere Beschwingtheit des Werks und die klassisch-jazzige Musik begeistern auch heute noch das Publikum. Freude am Experiment spricht aus Darius Milhauds (18921974) vor Lebensfreude sprühendem Werk "Scaramouche". Ebenso selbstverständlich wie zupackend werden Ragtime, Jazz und Elemente brasilianischer Folklore mit Stilzitaten aus vergangenen Epochen gemischt. "Schneeflöckchen" ist die Hauptfigur eines beliebten russischen Märchens. Zu Alexander Ostrovskis Bühnenbearbeitung des volkstümlichen Stoffes schrieb Peter I. Tschaikowsky (1840-1893) die kongeniale Musik: frisch, natürlich und mit zahlreichen Entlehnungen aus Volksliedern. Der Tallahatchie (Fels im Wasser) River ist ein Fluss in Mississippi. Der niederländische Komponist Jacob ter Veldhuis (*1951) stellt sein Concerto für Saxophon (2002) in eine Reihe, über die er sagt: "All these works are dreamed expeditions, composed voyages of discovery for moments of beauty, bliss and ecstasy.” Solist des Abends ist der Saxophonist Branford Marsalis (*1960), der mit seinem profunden Können in vielen Musikrichtungen, von Jazz über Funk und Pop bis hin zu Klassik, zu Hause ist. Am Pult steht der estnische Pianist und Komponist Kristjan Järvi, seit 2012 Chefdirigent des MDR Sinfonieorchesters in Leipzig. 4. Akademiekonzert Montag, 15. Februar 2016, 20 Uhr Mittwoch, 17. Februar 2016, 20 Uhr Arnold Schönberg: Gurrelieder Leitung: Zubin Mehta Sänger: Stephen Gould, Anne Schwanewilms, Okka von der Damerau, Goran Jurić, Gerhard Siegel Chor und Extrachor der Bayrischen Staatsoper Einstudierung: Sören Eckhoff Hinter dem schlichten Titel "Gurrelieder", nach einem Gedichtzyklus des dänischen Dichters Jens Peter Jacobsen, verbirgt sich eine der gewaltigsten Partituren der Musikgeschichte. Elf Jahre arbeitete der zu Beginn 26-jährige Arnold Schönberg (1874-1951) an dem noch ganz dem spätromantischen Kompositionsstil verpflichteten Werk. Souverän beherrscht Schönberg das Vokabular des riesenhaften Orchesters. Im Wechsel von Solo, Chor und Melodram, großen orchestralen Tableaux und raffinierten kammermusikalischen Klängen entfaltet sich ein unerhörter Reichtum differenzierter Stilmittel. Die Uraufführung 1913 im Wiener Musikverein war ein überwältigender Erfolg hatte man doch vom Begründer der Zwölftontechnik weniger "Gefälliges" erwartet! 5. Akademiekonzert Montag, 14. März 2016, 20 Uhr 6. Akademiekonzert Montag, 6. Juni 2016, 20 Uhr Dienstag, 15. März 2016, 20 Uhr Dienstag, 7. Juni 2016, 20 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56 Schottische Gustav Mahler: Das Lied von der Erde Solisten: Peter Seiffert, Tenor Christian Gerhaher, Bariton (Foto) Leitung: Kirill Petrenko Beeindruckt von einer Schottland-Reise schrieb Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): „Wir gingen heut nach dem Palaste, wo Königin Maria gelebt und geliebt hat. Der Kapelle daneben fehlt das Dach; Gras und Efeu wachsen darin, am zerbrochenen Altar wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbrochen, morsch, und der heitere Himmel scheint hinein. Ich glaube, ich habe heut da den Anfang meiner Schottischen Symphonie gefunden“. Erst zwölf Jahre später vollendete Mendelssohn das Werk, doch wirkt die Inspiration durch die Reise noch überaus lebendig nach: Die Symphonie erscheint wie ein facettenreiches Stimmungsbild der schottischen Landschaft. Gustav Mahlers (1860-1911) symphonischer Liedzyklus "Das Lied von der Erde" ist die Vertonung von sechs Nachdichtungen altchinesischer Lyrik aus Hans Bethges Sammlung "Die chinesische Flöte". Der Komposition, mit der Mahler 1907 begann, gingen drei persönliche Schicksalsschläge voraus: der Tod seiner vierjährigen Tochter, sein erzwungener Rücktritt als Direktor der Wiener Hofoper und die Diagnose der Herzkrankheit, an der er vier Jahre später starb. Hans Bethges’ Texte ließen den Komponisten zu einer Reduziertheit und Kargheit der Tonsprache finden, die in krassem Gegensatz zu dem Aufgebot von Riesenorchestern und -chören seiner früheren Werke steht. Zwei Weltklassesänger werden Mahlers Meisterwerk interpretieren: Der Tenor Peter Seiffert, gilt als einer der herausragendsten Wagner-Sänger; über die Kunst des Münchner Baritons Christian Gerhaher schrieb der Münchner Merkur: "Kein anderer kann derzeit Tiefgründigkeit und Schönheit so verbinden wie er." Peter I. Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur op. 35 Richard Strauss: Symphonia domestica op. 53 TrV209 Solist: Frank Peter Zimmermann, Violine (Foto) Leitung: Kirill Petrenko Peter I. Tschaikowskys (1840-1893) Violinkonzert D-Dur ist ein Virtuosenstück. Der Solist, dem das Werk ursprünglich gewidmet war, lehnte es wegen „Unspielbarkeit“ ab erst drei Jahre später wagte ein junger russischer Geiger das Werk zur Uraufführung zu bringen. Die brillante und unmittelbar auf den Zuhörer wirkende Musik ist heute ein Lieblingsstück in den Konzertsälen der Welt. Ähnlich wie "Ein Heldenleben" trägt auch die Tondichtung "Sinfonia domestica" von Richard Strauss (1864-1949) autobiographische Züge. Die vier Abschnitte schildern häusliche Situationen im Hause des Komponisten: ein lebhafter Verwandten-Besuch, Situationen zwischen Eltern und Kindern, ein Familienstreit und danach der häusliche Frieden. Über den Solisten schrieb die SZ: "Von Starallüren ist bei ihm nichts zu spüren. Frank Peter Zimmermann ist im Moment der wohl bedeutendste Geiger unserer Zeit. Sein höchstes Ziel ist es, perfekte Musik zu machen." Konzertzyklus des Bayerischen Staatsorchesters mit der Theatergemeinde München Zyklus I - Montag Zyklus II - Dienstag Bitte beachten Sie: das 4. Akademiekonzert ist nicht am Dienstag, sondern am Mittwoch! Abo-Preise: € 275 / € 241 / € 197 / € 164 / € 115 / € 86 / € 40 Ansprechpartnerin: Frau Well, Tel.: 089 / 53297 – 114 Goethestraße 24, 80336 München Tel.: 089 / 53297 - 152; Fax: 089 / 53297 - 140 E-Mail: [email protected] Internet: www.TheaGe-Muenchen.de Mo. - Do. 8 - 17 Uhr; Fr. 8:30 - 15 Uhr Texte/Redaktion: Sybille Peters. Fotos: Felix Löchner (Titel), Felix Broede, Roger Thomas, Jim Rakete/ Sony Classical, Harald Hoffmann/Hänssler Classic Spielzeit 2015 / 2016